Goldherz - 1.1 Schlaflose Nacht

Story by Larc on SoFurry

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#3 of Goldherz

Bin die Tage nicht so dazu gekommen, aber ich kann zumindest eine Einleitung zu Teil 1 der Geschichte liefern, der den Titel "Schlaflose Nacht" tragen soll. Dieser Teil wird aus kleineren Parts bestehen, die ich im Forum seperat hochlade und die sich mit meinen anderen Hauptfiguren beschäftigen. Gleichzeitig werden nun nach der Einleitung auch meine "Gäste" auftauchen, die mir beim "character development" behilflich sind. Ich empfand es als richtig, das so zu machen, bevor die Action beginnt, weil man so vielleicht schon etwas mehr Bezug zu den Charakteren aufbaut und sich vielleicht etwas mehr um sie schert.^^

Bleibt mir gewogen! Bald gehts weiter!;)


Goldherz

(c) Larc

*Teil 1 *

*1.1 Schlaflose Nacht *

In einem vertrauensvollen Gespräch zwischen Taira und mir, stellte sich heraus, dass Amahrs wahre Mutter Kaiserin Cyrill ist. Lange hielt sie dies geheim und nannte die Drachin, die ihn in ihre Obhut gab nur die einsame Mutter. Eine arme Seele, die nicht fähig war, ihren Nachwuchs zu versorgen. Es war die Wahrheit, von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet. Cyrill musste an der Seite eines Kaisers, der verloren in seinem Amt und eingenommen von seinen Pflichten, einsam gewesen sein. Taira erzählte mir die bewegende Geschichte einer Gattin, die den Fehler ihrer heimlichen Liebschaft bereute und den Zorn ihres Mannes fürchtete, der sie letztendlich dazu veranlasste, ihren Erstgeborenen in fremde Hände zu geben. Die Zeit ihrer Trächtigkeit, hatte sie unter dem Vorwand einer Krankheit in ihrer Kammer verbracht und nicht einmal den besorgten Kaiser eingelassen. Nur ihre engsten Vertrauten, zu denen Taira und Hohepriesterin Septis, die Heilerin zählten, kannten die Wahrheit, was auch die Verbindung der Beiden erklärt. Wenige Jahre nach der Adoption, gebahr die Kaiserin zwei gesunde Erben und der Mantel des Schweigens legte sich über das Halbblut, das aber dennoch in der Erbfolge Stahlwinds steht.

Nun verstehe ich Tairas Motive und ihren Wunsch ihn angemessen aufwachsen zu sehen. Einst bat sie mich als Gegenleistung für ihre diplomatischen Beziehungen, die der Expedition Zulauf an Abenteuerlustigen bescherte, der Lehrer ihres jungen Zöglings zu werden und es ehrt mich, dass sie in mir einen geeigneten Drachen sah, der ihm Wissen und Philosophie beibringen sollte.

Wir anderen mutmaßten über Amahrs Herkunft. Anzeichen der Blutlinie der Stählernen hatten sich mit dem Heranwachsen an seiner Brust in Form von einem goldenen Schimmer seiner Schuppen offenbart, die er meist unter Kleidung oder seinem Brustpanzer verbarg. Er selbst schert sich nicht um seine Herkunft und betrachtet seine wahren Eltern als Fremde. Aufgewachsen unter Ordensangehörigen ist er fokussiert auf das Hier und Jetzt und träumt davon, einst ein Teil der Phönixgarde zu werden und unter Fengar zu dienen. Trotz Sorge um ihn, ist Taira der Auffassung, dass der General dereinst die Ausbildung ihres Sohnes komplettieren und ihn auf die Ungewissheit, die in seiner Zukunft liegt, vorbereiten wird.

Nun stellt sich mir die Frage nach dem Vater des mittlerweile jungen Erwachsenen. Es liegt auf der Hand, dass es sich bei ihm um einen Schwarzdrachen handelt, die man umgangssprachlich Tenebri nennt. Erben und Nachkommen einer gefallenen Nation, die sich einst zwischen dem Gebiet der Magmari und meiner Heimat im ewigen Schatten der brennenden Berge befand. Sie sind Nomaden. Ronin und Söldner, die sich in den Dienst der vier Königreiche stellen und ihrem eigenen Kodex folgen. Manche von ihnen sollen den Nationen als Spione dienen, doch sie agieren meist im Schatten. Unklar ist der Name seines Vaters. Nicht einmal die engsten Vertrauten der Regentin kennen ihn. Eine Kaiserin, die dem Charme einer schwarzen Wanderklinge verfiel?

Das klingt beinahe nach dem Plot eines Schauspiels und...

Persönliches Tagebuch von

Meister Lung Tao Ning

Tao unterbrach seinen Schreibfluss und betrachtete seinen letzten Eintrag in sein Tagebuch nachdenklich und eingehend. Nicht ganz zwei Stunden waren vergangen, seit Taira seine Kammer verließ, um etwas Nachtruhe zu finden. Die neu erlangten Informationen über seine alte Bekannte schienen praktisch aus ihm herauszudrängen und er verspürte das Bedürfnis, sie niederzuschreiben, um sie zu verarbeiten. Er steckte die Schreibfeder in das kleine Tintenfässchen neben ihm und strich sich die Strähnen seiner Mähne aus dem Gesicht und erhob sich von seinem Schemel. In sich gekehrt sah er aus seinem Nordfenster und erblickte vereinzelte Laternen und Fackeln, die mit ihrem Schein am Pfad zu sehen waren, der vom Dorf her hinab zu ihrem Stützpunkt führte. Es schien als sei er nicht der Einzige, der vor Anspannung auch zur späten Stunde kaum Schlaf fand. Fengar hatte den Soldaten für den Rest des Abends Freigang gewährt. Da er wusste, dass die disziplinierte Garde vor dem morgigen Abmarsch längst die nächtliche Ruhe suchte, vermutete er, dass es sich um Nachzügler der Talwache handelte, die langsam aus der Schenke nach Hause kam. Der General beschwerte sich oft lautstark über die mangelnde Disziplin der einfachen und jungen Soldaten und ließ von seiner Schwester die Spreu vom Weizen trennen, wenn es darum ging, Nachwuchs für seinen Trupp zu finden. Für die morgige Mission benötigte der General allerdings Verstärkung der Reserve und So'Rah hatte eine Auswahl getroffen. Sicher waren diese Nachzügler nicht darunter.

Nun erfüllt mit Entschlossenheit, trat der Lung zurück an seinen Arbeitsplatz und riss die begonnene Seite heraus. Das Gespräch mit Taira war vertraulich. Sie bat ihn, seine teils adlige Herkunft zu verschweigen und bei der Geschichte über die einsame Mutter und dem unbekannten Stählernen zu bleiben, der sein Blut in seinen Stammbaum einbrachte zu bleiben. Sie war der Meinung, dass es für Amahrs Entwicklung wichtig wäre, seinen eigenen Weg im Leben zu finden und dabei nicht aufgrund der Ahnen bevorzugt zu werden.

Einst würde die Zeit die Wahrheit offenbaren, doch nicht seine Schriften und ein unglücklicher Zufall sollten sie ans Licht bringen. Er entflammte die Seite an einer Kerze und beobachtete, wie sich das Papier schwarz färbte und sich die verbrannte Asche etwas wölbte. Als sich das Feuer seinem Finger näherte, ließ er das Stück Papier in seine leere Tasse fallen und lauschte dem leisen Zischen, als es mit den restlichen Tropfen des Tees darin in Berührung kam. Er genoss ihr Vertrauen und würde ihrem Wunsch entsprechend handeln.