Torrap und Sihproma 2 - Die Einöde

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#2 of Torrap und Sihproma


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  • * * Teil 2 - Die Einöde Still verharrten sie beide nebeneinander am Fenster und spähten hinaus um den Untergang der Sonne abzuwarten. Torrap hatte seinen Freund geradezu gedrängt in dieser Nacht aufzubrechen um keine Zeit zu verlieren. Zeit die Sihproma eigentlich nichts bedeutete denn ihm schien die Aufgabe ihres Versteckes ein zu großes Risiko zu sein. Jedenfalls momentan. Zischend rieb er sich die Schnauze und wandte den Blick ab, als seine Augen im Zwielicht erneut ihre Schärfe verloren. Nach einer selbstgemachten Karte wollten sie sich richten. Viele Dinge eingezeichnet die sie nur aus Gesprächen und Gerüchten erfahren hatten. Gewiss, Torrap war sehr intelligent, verglich und studierte Tagelang darüber um alle Zweifel auszuräumen, doch ob ihm dies reichte? Er setzte sich neben ihre bescheidene Ausrüstung und blickte zu dem Anthroraptor hinauf. In gewisser Weise gab er stillschweigend zu dass er Angst hatte. Angst die Torrap nicht zu teilen schien, denn man sah ihm deutlich die Spannung und Vorfreude an hier wegzukommen. Wenigstens hielten seine Klauen so manchen Feind auf Abstand, nur war er im Gegensatz zu ihm völlig in Ordnung. Sihproma litt immer wieder unter kleineren Krämpfen und sein Sehproblem kam noch hinzu. All dies redete ihm fest ein dass er nicht für die Welt da draußen bereit war. Alleine schon gar nicht. Sein zischelndes Seufzen erweckte Aufmerksamkeit. »Ich kann genau sehen was du denkst, Sihproma«, warf sein Freund leise in den Raum und drehte den Kopf leicht um ein Auge auf den Anthrodrachen zu richten. »Ich wünschte du hättest etwas mehr Selbstvertrauen, so wie ich es in dich habe. Es wird kein Problem geben das wir nicht gemeinsam lösen können. Zusammen kann uns nichts passieren.« Seine aufrichtige Zuversicht heiterte die nachdenkliche Gestalt einwenig auf. Er hatte ja irgendwo recht. Bisher kamen sie gut aus mit dem was sie hatten und wie sie lebten, auch Schwierigkeiten hatten sie oft genug zusammen gemeistert. Der einzige Unterschied wäre das sie keine Behausung mehr hätten. Wirklich sicher waren sie selbst hier nicht wenn er sich das ehrlich eingestand. Sein Kopf legte sich leicht schräg und funkelte zu dem Anthroraptor hinüber. »Ich versuche etwas optimistisch zu sein, versprochen«, lächelte er und packte eine ihrer vollgestopften Taschen. Überwiegend hatten sie nur Verpflegung dabei. Etwas anderes besaßen sie nicht mehr. »Meine Augen sehen wieder problemlos, von mir aus können wir uns durch die Nacht schleichen Torrap.« Nickend deutete er auf die Türe und der Raptor schulterte sich den Rest der Ausrüstung. »Dann wollen wir los, je schneller wir die Stadt verlassen desto besser für uns. Außerdem werde ich trotzdem nach uns abschließen, wer weiß.« Sie öffneten leise die Türe und spähten hinaus. Ein kühler Luftzug strich durch den Spalt herein und lies sie kurz erschauern bis ihre Körper sich an den Unterschied gewöhnt hatten. Fest zogen sie die dunklen Umhänge um sich und verschwanden in die Schatten hinaus. Die Stadt würden sie ohne Probleme verlassen können, wohnten sie doch ohnehin schon in einem äußeren Bezirk und Torrap hatte die Route kurzerhand schlau geplant. Nicht weit von ihrer Wohnung verließen sie die Oberfläche und kletterten in ein stillgelegtes Abwassersystem hinab, welches sie bis an die Stadtgrenze führen würde. Hier lies Torrap klugerweise Sihproma vorausgehen. Als Drache verfügten seine Augen über die bessere Sehfähigkeit im dunklen, denn eine Lichtquelle hatte keiner dabei. Einige Stunden verstrichen in denen die Beiden still hintereinander gingen bis sie das Ende erreichten und wie erwartet an der Stadtgrenze herauskamen. Neugierig blickten sie in das offene Land hinaus. Von hier aus gab es nichts mehr dass sie jemals mit eigenen Augen gesehen hätten. »Es ist soweit Sihproma. Von hier aus wird uns die Karte leiten. In ein paar Tagen schon sind wir in einer freundlicheren Gegend, weit weg von allen großen Städten und deren Gefahren.« Eine dunkle Drachenpfote legte sich in einer anvertrauenden Geste auf die Schulter des Raptors. Keiner wollte zurücksehen denn es gab nichts zu vermissen hier. Rasch folgten sie einem kleinen Pfad etwas weg von einer verfallenen und aufgebrochenen Straße. Die Nacht schützte sie hier noch einwenig und sie mussten das ausnutzen so gut es ging. »Nach Westen, zu den Bergen mein Freund.« Ihre Krallen und Pfoten hinterließen jene typischen Abdrücke die recht leicht auf ihre Art schließen ließen, aber da Drachen und Raptoren Jäger waren würden nicht viele versuchen sie zu treffen. Bei Tagesanbruch rasteten sie ein einem kleinen Felsversteck welches gerade groß genug war um sich hinein zu zwängen. Sihproma beschloss diese für ihn ohnehin nicht nutzbare Zeit des Tages etwas zu schlafen während Torrap begann sich intensiver mit Karte und Kompass zu beschäftigen. Er lehnte ich an den warmen Rücken seines Freundes und warf aus der engen ffnung ihres Versteckes einen Blick über das heller werdende Land. Weit und breit war es eine teils felsige und sandige Einöde. Nur sehr wenig Bäume und Sträucher zierten die Landschaft und diese sahen nicht wesentlich gesund aus. Der Himmel hatte immer einen steten Grauschleier aber nichtsdestotrotz fühlten sie deutlich wie die Temperaturen auf ein durchaus angenehmes Maß anzusteigen begannen. Zufrieden schätzte Torrap die Entfernung. Seinen Informationen würden sie in wenigen Tagen eine kleine Oaseerreichen, ein Tal welches gut geschützt Wasser und Unterschlupf bot. Das war ihr erstes Ziel, aber zugleich auch ein sehr gefährliches denn alle Wesen der Umgebung würden sich dort versammeln. Nachdenklich sah er seinen Begleiter an und wurde sogleich wieder von dem Farbenspiel seiner Schuppen fasziniert. Das Rot hatte an Intensität noch zugenommen und harmonierte wundervoll mit dem jetzt eher tiefen Schwarz der glatten Schuppen dazwischen. »Bist du wach?« fragte er leise und musterte etwas überrascht die kleinen Erhebungen auf der Rückseite seiner Schultern die ihm vorher nicht aufgefallen waren. Sihproma funkelte ihn an. »Natürlich, in dieser kurzen Zeit döse ich eher als schlafen. Das wage ich hier nicht wirklich. Gehen wir also weiter wenn du die Richtung bestimmt hast?« Torrap hielt ihm die Karte vor die Nase und bewegte sie dann wieder etwas zur Seite damit er sie auch genau erkennen konnte. Seine Kralle fuhr langsam die geplante Strecke ab. Es sah wirklich nicht sehr weit aus wenn sie sich darauf verlassen konnte. »Dann los, essen wir unterwegs, das spart etwa Zeit«, schlug Sihproma vor und streckte sich so gut es ging. Seltsamerweise fühlte er sich verspannter an als er dachte. Die Sonne nahm an Kraft zu. Viel stärker als sie es zuerst angenommen hatten denn in der Stadt waren sie während des Tages meist nicht außerhalb ihrer sicheren Unterkunft gewesen. Etwas betroffen trafen sie immer wieder auf die vertrockneten Überreste von Tieren oder Anthrowesen wie sie, die hoffentlich eines natürlich Todes gestorben waren. Das hofften sie zumindest. Immerhin schien die Temperatur einen von ihnen nicht wesentlich zu stören. Sihproma schien immer gutgelaunter zu werden, je heißer seine Schuppen wurden. Am liebsten hätte er sich auf einen Stein in der Nähe gelegt und den Rest des Tages nur dagelegen und die Sonne genossen. Torrap warf ihm diesbezüglich auch einen warnenden Blick zu, nicht auf derartige Ideen kommen zu wollen. Ihm selbst gefiel die Wetterlage nicht sonderlich gut. Er konnte zwar gerade noch damit leben aber wäre über einen weniger heißen Tag nicht unglücklich. Wenigstens stand ihr Ziel fest vor Augen und die Zeit bis dahin konnte man leicht an den Krallen abzählen. Ungeplante Pausen durften sie trotzdem nicht einlegen denn ihre Vorräte würden durch derart unnötige Aktionen möglicherweise nicht ausreichen. In der größten Mittagshitze flüchteten sie schließlich doch in den schützenden Schatten eines rauen Felsens und ruhten sich etwas aus. Der Sand unter ihren Pfoten war angenehm zu spüren und das Gefühl von Freiheit motivierte ihre Gedanken. »Wir kommen sehr gut voran«, freute sich Torrap und warf seinem Freund etwas zu Essen zu der es geschickt mit einer Pfote auffing. »Nur sollten wir es nicht übertreiben und ich glaube es ist vernünftig wenn wir hier einwenig bleiben. Auch wenn dir die Hitze ja nichts auszumachen scheint, Drache.« Er grinste den Anthro freundlich an und freute sich das es ihm scheinbar einmal wirklich gut ging. »Ich mag die Wärme sehr«, zischte er und wollte noch etwas sagen, konnte die Worte aber nicht mehr formen und begann stattdessen zu essen. Torrap legte den Kopf fragend schief, ging darauf aber nicht näher ein. »Obwohl wir es nicht eilig haben würde ich heute gerne an der kleinen Hügelkette dort ankommen.« Seine Kralle reckte sich zum Horizont wo man die Erhebung gut ausmachen konnte. »Ich campe nicht gerne in freiem Gelände.« In stiller Übereinkunft döste jeder einwenig während der andere die Umgebung im Auge behielt. Sihproma reinigte seine Schuppen vom Sand um sich die Zeit zu vertreiben und begann zu ahnen wie lästig dies auf Dauer sein würde. Zwar waren Sandkörner unglaublich klein aber einmal zwischen seinen Schuppen gefangen scheuerte es ständig irgendwo. Zischend streckte er sein Bein aus und fuhr dann leicht schmerzhaft zusammen. Ächzend drückte er die Pfote auf sein Fußgelenk und rieb fest über jene Stelle, die sich einen Moment lang angefühlt hatte als ob jemand einen Nagel hineingestochen hätte. Verwundert bewegte er seine Zehenkrallen etwas und versuchte aufzustehen. Leicht hinkend machte er ein paar Schritte und zischte fragend auf als sein Bein ihm eine leicht andere Haltung aufzwang. Nicht sonderlich schlimm aber doch sehr überraschend für ihn und auf Dauer bestimmt nicht angenehm zu gehen. Torrap gähnte und sah zu ihm auf. »Ist es schon soweit? Ich stehe gleich auf.« Erleichtert drehte sich der Raptor noch einmal herum und Sihproma konnte sich rasch hinsetzen und machte eine Lockerungsübung, die ihm jedoch nur mäßig etwas brachte. Immerhin bot sich jetzt die Gelegenheit seine Sachen zu packen um nicht gleich dabei aufzufallen. Torrap sollte sich nicht schon wieder Sorgen um ihn machen müssen. Mit dem Kompass in der Pfote tappte Torrap sicher voraus. Sein Schwanz bewegte sich leicht pendelnd ein gutes Stück über dem Boden hin und her. Ganz anders als Sihpromas der aufgrund seiner Länge immer wieder etwas über den Sand streifte. Der Raptor bewies sich eindeutig als der bessere Läufer wie sich rasch heraus gestellt hatte. Daher übernahm er freiwillig die Spitze, ging aber nur wenige Meter voraus. Der Vorteil für den Drachen war dabei, dass sein Freund nicht erkennen konnte wenn er schmerzen beim gehen hatte. Tief in Gedanken versunken um Schritt zu halten prallte er fast auf seinen Freund der abrupt vor ihm stehen geblieben war. »Was ist los?« zischte er und folgte den Augen Torraps die sich starr auf den Boden gerichtet hatten. »Sie nur.« Eine deutliche und recht frische Spur kreuzte ihren Weg und verlief ebenfalls in Richtung der Hügelkette. Die Abdrücke waren nicht sonderlich tief, kamen ihnen aber auch nicht bekannt vor. Nachdenklich knieten sie sich davor hin und überlegten etwas. »Was meinst du? Das sagt mir nichts außer die Richtung.« Seine Augen fixierten einen Punkt an den Hügeln und er suchte nach einer Bewegung. »Ich kann nichts erkennen. Es scheint alles ruhig. Gehen wir ... trotzdem weiter?« fragte er vorsichtig. Die Frage war eigentlich überflüssig denn wollten sie nicht auf freiem Feld campieren gab es keine andere Wahl. »Nun, falls wir auf denjenigen stoßen ist ja nicht gesagt das er uns feindlich gesinnt wäre. Ich würde sagen wir gehen weiter, passen aber eben etwas mehr auf. Jetzt wissen wir ja das wir nicht mehr alleine sind.« Er schulterte seine Tasche wieder und richtete sich auf um weiter zu gehen als ihm ein schmerzhaftes aufzischen herumfahren ließ. Sihproma kniete im Sand und rieb sich mit zusammen gebissenen Zähnen ein Fußgelenk. Rasch warf Torrap seine Tasche zur Seite und nahm das Bein seines Freundes in die Pfoten. »Hast du dich verletzt?« fragte er erschrocken und suchte hektisch nach einer Verletzung. »Es ist nichts«, zischte er plötzlich wütend und stieß Torrap von sich. »Wahrscheinlich ist es die ungewohnte Anstrengung, mehr nicht.« Mühsam richtete er sich auf um zu demonstrieren das alles in Ordnung war. Der Anthroraptor musterte ihn zweifelnd. »Bei unserer Freundschaft, sag mir wenn etwas nicht stimmt. Das meine ich ernst. Mir liegt zuviel an dir um mich nicht zu sorgen.« Er richtete sich wieder auf und klopfte den Sand von seiner Haut. Seine Augen funkelten erwartungsvoll während Sihproma prüfend seine Beine streckte. »Es ist ... es hat schon seit heute morgen angefangen. Ein leichtes stechen im Gelenk, sonst nichts. Bestimmt überanstrengt oder ich bin versehentlich unglücklich aufgetreten«, meinte er leise und machte ein paar Schritte. »Siehst du, es geht schon wieder. Kein Grund zur Sorge.« Kommentarlos schnappte sich Torrap beide Taschen und schulterte sie. »Was es auch immer ist, ich trage deine Tasche bis wir dort sind und du passt auf dich auf. Heute Nacht kannst du dich etwas ausruhen und morgen sehen wir weiter.« Er deutete auf die Silhouette der Hügel. »Geh voraus Sihproma, ich will gleich sehen falls etwas passiert.« Unglücklich und zähneknirschend ging er an seinem abwartenden Freund vorbei und bemühte sich so gut es ging normal zu gehen, doch den jetzt wachsamen Augen des Raptors entging nicht der kleinste Fehltritt. »Ich habe gehört es gibt einen Anthrodrachen im Westen«, begann Torrap nachdenklich. »Er soll den Gerüchten zufolge einer der ersten gewesen sein die sich verwandelt hatten. Vielleicht kann er uns Auskunft geben warum es dir anders als den anderen ergeht.« Sofort zog er die griffbereite Karte aus einer Tasche und hantierte etwas damit umher bis er sie lesen konnte ohne ein Gepäckstück zu verlieren. »Ist das mit ein Grund warum du so erpicht darauf bist nach Westen zu gehen oder purer Zufall?« Sihproma blickte forschend über die Schulter. Torrap gab ihm keine Antwort sondern tat so als ob er die Frage überhört hatte und blickte weiter auf die Karte. »Ja, dort ist eine große Gebirgskette. Er muss dort irgendwo leben, wir könnten fragen ob ihn jemand kennt.« Ärgerlich blieb Sihproma stehen und drehte sich herum, seine Pfote krallte Torrap etwas fester als gewollt in die Schulter. Überrascht erkannte dieser etwas fremdes in den Augen seines Freundes, keine Spur seiner sonstigen Unsicherheit . »Sag mir schon, was ist der Grund für diese Richtung? Gäbe es nicht auch woanders ein näheres Ziel für uns?« Mit einem leisen knurren drehte der Raptor die spitzen Krallen aus seiner Schulter. War es ein Fehler von ihm an seinen einzigen Freund zu denken? Natürlich gab es andere Ziele aber gerade dort gab es eben einen der ältesten Anthrodrachen. Was lag also näher als ein neues Leben zu finden und dabei vielleicht dem Drachen zu helfen etwas über sich selbst zu erfahren? »Ja, das ist mit ein Grund. Ein sehr wichtiger Grund. Für mich, weil du mein Freund bist und ich nicht will dass dir vielleicht etwas schlimmes geschieht. Für dich, weil du dort ebenso frei leben könntest aber auch deinesgleichen hast, der dir mit Rat zur Seite stehen kann. Raptoren gibt es viele übertrieben gesagt aber Drachen? Würdest du dich nicht freuen zumindest in der Umgebung jemanden wie dich zu haben?« Sie schwiegen sich eine Weile an bis Sihproma schließlich verzeihend zischte und beschämt den Kopf senkte. »Es ist schon in Ordnung. Ich verstehe dich ja irgendwo. Lass uns aber jetzt nicht weiter anhalten. Wir sollten die Hügelkette erreichen und ein Versteck finden. Das Wetter riecht nicht sonderlich aufbauend.« Lächelnd legte er seine Pfote Sihproma an die Brust und deutete ihm an weiter zu gehen. Sie näherten sich den Hügeln weiter und konnten bald mehr und mehr Details ausmachen. Zumindest für die Nacht war der Platz gut geeignet und selbst die fremden Spuren verloren sich im Sand und schlugen eine andere Richtung ein. Ihre Sorge lies für einen Moment etwas nach doch sie wurden schnell eines besseren belehrt. Wind kam auf und begann den Sand über das Land zu treiben. Leise fluchend befürchteten sie dass es schlimmer kommen würde und beeilten sich etwas mehr. Still nahm Torrap zur Kenntnis das Sihproma dadurch merklich geschwächt wurde und sich langsam aber sicher mehr schleppte als ging. Sie hatten aber keine andere Wahl und er konnte nichts tun um seinem Freund zu helfen. Als sie endlich den ersten Ausläufer erreichten, konnte er kaum noch gehen und hechelte erschöpft. »Mach jetzt nicht schlapp, siehst du das? Dort ist etwas. Ein kleiner Überhang oder so. Da können wir bis morgen bleiben.« Sein Arm deutete auf eine höher gelegene Stelle die tatsächlich vielversprechend aussah. Müde blinzelte der Drache hinauf und zischte leise vor sich hin. Seine Beine schmerzten und seine Schultern drückten irgendwie. Seine Sinne schwammen einwenig aber sein Geruchsinn hatte in den letzten Stunden unglaublich zugenommen. Leider sagte ihm seine Nase deutlich etwas über das schlechter werdende Wetter aus. Sie brauchten rasch Schutz. Fragend sah Torrap ihn an und hielt ihm seine Pfote anbietend hin doch er schüttelte den Kopf und antwortete erneut in einem Zischton, den der Raptor nicht verstehen konnte. Seufzend tappte er dann einfach in die angegebene Richtung weiter um zu zeigen das es für ihn machbar war. Trotzdem hielt sich sein Freund dicht bei ihm um ihn notfalls stützen zu können. »Wir haben es geschafft, endlich«, freuten sie sich und ließen sich nebeneinander auf den Boden fallen. Der Sand vor Sihpromas Nüstern stieb auseinander als er erschöpft nach Luft schnappte und die Beine entlastend an seinen Körper zog. Seine Augen funkelten unglaublich hell, so als ob ein inneres Feuer in ihnen brannte und Torrap fragte sich insgeheim wie das möglich war. Ihm blieb nun nichts anderes mehr übrig als ein kleines Lager aufzubauen und zu warten. Sie drängten sich an die Rückwand des kleinen Überhanges und sahen dem windigen Treiben zu welches tatsächlich schlimmer wurde. Sihproma begann es wenigstens etwas später wieder besser zu gehen und der Drache rollte sich etwas ein, ein Auge wachsam offen und zum düsteren Himmel blickend. Torrap lehnte sich an seinen Freund und legte eine Pfote auf seine Seite. Unbewusst und in Gedanken versunken spielten seine Krallen mit einer kleinen Schuppe dort. Dabei fiel seine Aufmerksamkeit wieder auf den Rücken und die beiden Stellen, an denen die Schuppen inzwischen fast völlig verschwunden waren und sich stattdessen lederartige Haut wölbte. Mit einem mal erkannte er was mit ihm los war. Seine Verwandlung war eben noch nicht abgeschlossen! Etwas geschah noch mit ihm und er musste sich halb eingestehen das er Angst hatte was es sein könnte. »Ich passe auf, schlaf etwas ... Drache«, flüsterte er ihm in sein Ohr und wartete bis der helle Punkt seines Auges sich ebenfalls schloss. Dann zog er eine Decke heraus und legte sie über ihn. Was sollte er tun wenn dies tatsächlich geschah? Würden sie dann hier festsitzen? Konnte er morgen überhaupt noch gehen? Er schauerte leicht und kauerte sich etwas bequemer neben seinem Freund nieder. Die als verwaschener Punkt erkennbare Sonne begann ganz langsam zu versinken und er sah ihrem Untergang wie so oft zuvor alleine zu. Was sagt Sihproma immer? Die für ihn uninteressanteste Zeit des Tages, spielte er damit auf seinen Sehverlust während des Zwielichtes an und zog sich dann ebenfalls unter die Decke zurück. Was auch geschah. Sie konnten bisher trotzdem zufrieden sein. Von etwas weiter oben, aus einem kaum einsehbaren Platz, wurden die beiden währenddessen äußerst misstrauisch beobachtet. Ein leises fauchen erklang, aber der Wind trug es nicht hinab zu ihnen. Ende Teil 2 - Die Einöde