Margias Untergang teil 1
#1 of Margias Untergang
Eine Kurtzgeschichte, die ich vor Jahren einmal geschrieben habe.
Margias Untergang
- Juni, im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
15:30 Uhr Standartzeit
Sternensystem Lor
Eine große Flotte schob sich aus dem Hyperraum.
Sie war wunderschön anzusehen, zuerst kamen die kleineren Jäger dann die Kreuzer und
Schlachtkreuzer, dahinter die Schlachtschiffe und ganz hinten die gigantischen Zerstörer und ihre
mondgroßen Vettern die Todessterne.
Die Flotte formte sich zu einem gigantischen Becher. Die ffnung zeigte nach vorne zum Stern Lor
und auf die dort unvorbereiteten Planeten.
Der Becher war gigantisch anzusehen, als er beschleunigte und in einer majestätischen Bewegung
einheitlich vorwärts glitt. Es sah wunderschön aus, aber es war eine trügerische Schönheit, schon
bald würde diese Schönheit Chaos und Tod und leid ins Sternensystem Lor bringen.
Auf den Planeten wurde die gigantische Flotte gesichtet und sofort Alarm ausgelöst. Die Bevölkerung
flüchtete in Bunker, die tief unter der Planetenoberfläche lagen.
Die Militärs rannten zu ihren Kriegsschiffen und Orbitalplattformen, doch es war klar, das sie
überrascht worden waren. Die am Boden hockende Flotte würde nicht ausreichen die gegnerische
Flotte aufzuhalten.
Der Regierungsstab vom Sternensystem Lor saß an einem Tisch und besprach den Ausbau von
Minen, als ein Leutnant in den Sitzungssaal gerannt kam und schrie:
„Die Margianer sind gekommen mit einer titanischen Flotte! Es muss ihre gesamte Streitmacht sein!"
Der Leutnant unterbrach sich und schnappte erst mal nach Luft.
Der Stabsvorsitzende Aranor blickte den Leutnant zweifelnd an und sagte verwirrt:
„Die Margianer meinst du?", nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Die sind doch von unserer Flotte
unter Taradors Kommando abgelenkt worden, sie sollten sich am gegengesetztem Ende der Galaxie
befinden!"
Der Leutnant erschrak an dem stets lauter werdenden Ton und sagte keuchend:
„Ja Sir das sollten sie, aber offenbar war dieser verfluchte Kommandant Sarius wieder einmal zu
schlau, um auf unsere Finte hereinzufallen, ich konnte auf dem Scanbildschirm sein Flaggschiff, die
Dragonfire, erkennen."
Der Stabsvorsitzende runzelte die Stirn und wandte sich an die anderen Männer und Frauen im Saal:
„Wir müssen dringend etwas unternehmen! Sarius dieser verfluchte Margianer wollte offenbar nicht
sterben und jetzt müssen wir uns mit ihm rumschlagen. Wir müssen sofort sämtliche Energien von
den Städten abziehen und sie den Schutzschirmen um unsere Planeten zuführen. Weiter müssen wir
sofort die Flotte los schicken, damit sie die Margianer aufhält, bis wir einige Sonden wegschicken
konnten und Tarador informieren können."
Alle Männer und Frauen nickten, standen auf und verließen im Laufschritt den Sitzungssaal.
Aranor wandte sich an den Leutnant und meinte:
„Sie gehen sofort zur Raumüberwachungszentrale und schauen sie, dass diese verfluchte Sonde zu
Tarador gelangt. Tarador mag ein guter Redner sein, aber er vermag offenbar in der Praxis nichts
vollbringen, aber hier kann er helfen."
Der Stabsvorsitzende murmelte fast unhörbar: „Wenigstens würde er als Ablenkung dienen und
wenigstens dafür wäre er zu gebrauchen."
Der Leutnant drehte sich auf dem Absatz um und verlies den Sitzungssaal und ließ den verzweifelten
Stabsvorstehenden alleine im Sitzungssaal zurück.
Die Kommandozentrale der Dragonfire war sehr groß und voller Bildschirme, Tastaturen und Männer
wie auch Frauen die an Tischen saßen und sie überwachten und rasend schnell auf ihnen herum
tippten.
An der Stirnwand war ein riesiger Monitor angebracht, der den Raum vor dem Schiff zeigte. Es gab
Felder darauf, mit denen man die Ansicht wechseln und die Umgebung des Kriegsschiffes anzeigen
lassen konnte.
Der Zerstörer Dragonfire, der Heliosklasse, war ein titanischer Zerstörer, der vor Waffen nur so
strotzte. Laserbänke, Gaußgeschütze, Raketenlafetten und Plasmastralen übersäten die Oberfläche
des riesigen torpedoförmigen Kriegsschiffs.
Ionenkanonen wie auch Kartätschengeschosse verteilten sich um die größeren Geschütze, die durch
Luken abdeckbar waren, um die stromlinienförmige Form beizubehalten.
Die Zerstörer der Heliosklasse waren nicht so langsam wie ihre kleineren Vetter, die Zerstörer der
Hyperionklasse, und übertrafen sie an Schusskraft, Schild und Panzerstärke bei Weitem.
Am Kopfende, vor dem Bildschirm mit der Außenanzeige des Zerstörers, saß der Kommandant des
Zerstörers Dragonfire, Sarius, der zugleich auch der Flottenkommandant der margianischen Flotte
war.
Er war sehr sehr groß, breitschultrig, kräftig gebaut und war in einem pechschwarzen Kampfanzug
gekleidet, der auf Brust und Rücken die Dragonfire abgebildet hatte. Die Kriegsschiffe der
margianischen Flotte waren alle silbern oder saphirblau. Sie bestanden aus einem Material, das nur
sie kannten und das so gut wie unzerstörbar war.
Sarius erhob sich und wandte sich zum Geschützoffizier um und meinte mit tiefem Bass: „Machen Sie
sich zum Angriff bereit! Allgemeine Geschütz-und Zielerfassung dem Kampfcomputer überlassen!"
Er drehte sich in einer fließenden Bewegung zum Manövrieroffizier um, der nicht so recht zu seiner
riesenhaften Größe passen wollte und sagte: „Nehmen sie die Position 0.7.9 Alpha ein!", an den
Funkoffizier meinte er:
„ffnen sie einen sicheren Kanal zur gesamten Flotte."
Der Funkoffizier erwiderte beinahe sofort:
„Kanal ist offen Sir!"
Sarius wandte sich an sein Bedienpult drückte eine Taste und sprach:
„An alle Kapitäne der margianischen Flotte! Wir sind heute hier, weil wir nicht auf die Finte von
Tarador reingefallen sind. Wir flogen hierher ins Herzstück der Loraner, um sie am empfindlichsten
Punkt zu treffen. Es wird nicht leicht! Wir müssen an den gesamten Verteidigungsplattformen und
Forts vorbeikommen. Die verteidigende Flotte kann man getrost außen vor lassen, sie haben zu viele
Schiffe mit Tarador mitgeschickt. Sie werden eine sehr geringe Auswirkung auf uns haben. Nehmen
Sie die Kampfposition fox-five an und beschleunigen sie um 80 %. Sie haben uneingeschränkte
Feuererlaubnis. Auf Zivilbevölkerung wird das Feuer nicht gerichtet, wir haben genügend andere
Ziele."
Sarius drückte die Taste erneut und nun ließ er sich in seinen Stuhl sinken.
Die Flotte der Margianer näherte sich rasend schnell den Planeten der Loraner.
Die Becherform strukturierte sich in 5 Einheiten um. Eine für jeden Planeten.
Diese sahen eher wie große Quader aus, neben jedem Schlachtschiff flogen zwei bis vier Jäger und
jeder Zerstörer wurde von 20 Schlachtschiffen eskortiert. Die Schlachtkreuzer und die Kreuzer
formierten sich vor der jeweiligen flotte zu einer Mauer und flogen ein Stück voraus.
Dann trafen die feindlichen Flottenverbände und Verteidigungsplattformen und Forts zusammen. Die
Kreuzer und Schlachtkreuzer, die schnell und wendig waren, feuerten aus allen Rohren und fegten
über die Plattformen und Forts hinweg. Ihr Trumpf hieß Geschwindigkeit und hohe Feuerkraft, die
nur durch schlechte Schilde und Panzerung geschmälert wurden. Dies machten sie aber durch ihr
rasendes manövrieren wieder wett und verloren nur sehr wenige Schiffe die in grellen Explosionen
vergingen. Die Verteidigungsanlagen, durch ihre Schwerfälligkeit behindert, konnten nur mühsam ihr
Feuer auf die Kreuzer und Schlachtkreuzer richten, den kaum das sie vorbei waren, kamen die
Zerstörer und Schlachtschiffe und die wendigen Jäger, die sogleich das Feuer eröffneten. Die Forts
vergingen in sonnenhellen Blitzen, die Kampfplattformen brachen in Stücke und die Abwehrflotte die
den Angriff der Kreuzer und Schlachtkreuzer überlebt hatte konnte der geballten Feuerkraft nichts
entgegensetzen. Die Schilde der margianischen Schlachtschiffe und Zerstörer überlappten sich und
ließen so gut wie keinen Schuss durch. Die Plasmastrahlen blitzen, die Gaußkanonen spiehen ihre
Geschoße auf die Forts und Plattformen.
Weit draußen im Raum flogen die Todessterne auf die Sprungtore der Loraner zu und feuerten mit
Ihren Gravitonkanonen auf die riesigen Ringe und lösten sie in nichts auf. Die Monde, auf denen sie
errichtet waren, vergingen ebenfalls in den gigantischen Kraftfeldern der Gravitonen.
Die Schlacht war vorbei.
Auf dem Flaggschiff Dragonfire befahl Sarius:
„An alle Kapitäne der Margianischen flotte! Ihr dürft das Trümmerfeld einsammeln, und danach
ziehen wir uns zu den Todessternen zurück. Wir müssen weg sein, wenn Tarador kommt, wir mögen
einen Sieg errungen haben, aber Taradors flotte ist 20x stärker als unsere wir würden verlieren,
deshalb verschwinden wir genau so schnell wieder, wie wir gekommen sind. Wir fliegen nach Margia
zurück. Das Feuer wird eingestellt."
Durch den gigantischen Zerstörer der Heliosklasse ging eine Ruhewelle, als die Energiebänke auf
Stand-by gefahren wurden. Das Brummen und Vibrieren ließ langsam nach und es wurde leise auf
dem Zerstörer.
Mit Traktorstralen zogen die Kapitäne der margianischen Flotte die Trümmer an sich heran und luden
sie in die Frachträume. Rettungskapseln wurden eingesammelt.
Die Flotte drehte ab und flog in einem engen Looping zu den Todessternen zurück. Die Flotte hatte
zurzeit eine Formation eingenommen, die Sarius „Easy" nannte. „Easy" war nicht, wie der Namen
sagt leicht, Nein es sah vielleicht so aus, aber es war nach einem gewissen System geordnet. Es war in
einem langgestreckten Zylinder geformt. Es waren in allen Teilen sei es vorne, hinten, in der Mitte
oder Außen in der Hülle alle Schifstypen vertreten. Wenn jemand diese Formation angreifen würde,
würden die Schlachtschiffe zusammen mit den Zerstörern die Schiffe aufhalten, während die Kreuzer
und Schlachtkreuzer durch ihre große Geschwindigkeit geschützt angreifen und den Gegner in Stücke
schießen würden. Es gab keine Schwachstelle, wie in so manch siegreicher Rückzugsformation. So
dachte Sarius, er war immer aufs Schlimmste gefasst und galt unter Leuten, die ihn nicht kannten als
Pessimist und oft wurde er „der unter Verfolgungswahn leidende Kommandant" genannt. Aber die
Fakten sprachen eine andere Sprache. Durch diese Vorsichtsmaßnahmen hatte Sarius schon manche
Angriffe vereiteln können, da die Anderen auf das Überraschungsmoment gesetzt hatten.
Unter den Kapitänen war Sarius mehr als nur gerne gesehen, seine manchmal derben Scherze, die
schon fast makaber waren, wurden gerne angehört, denn einem so fähigen Kommandanten verzieh
man so etwas gerne. Er hatte sie schon so manches Mal siegreich in die Schlacht geführt. Es waren
nicht alle Operationen von ihm erfolgreich, oh nein bei weitem nicht, aber Sarius galt als ein
verlustfrei kämpfender Kommandant. Die Schlacht bei Oxfive war bekannt, da Sarius in eine Falle lief
und von einer überlegenen flotte angegriffen wurde. Alles sah aussichtslos aus. Aber Sarius befahl
eine Formation in der alle Zerstörer und Todessterne die schiffe beschäftigten, während die
Schlachtschiffe die Ränder der Formation abdeckten und die Kreuzer, wie auch die Schlachtkreuzer
umdrehen und fliehen konnten. So, durch die titanischen Schilde der Zerstörer und der Todessterne
geschützt, gelang ihnen der Rückzug und die Zerstörer konnten sich, zusammen mit den anderen
Schiffen langsam zurückziehen und fliehen.
13 Juni im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
20:55 Uhr Standartzeit
Hyperraum
Sarius, der Kommandant der Margianischen Flotte, saß vor seinem Kommandotisch.
Auf dem Frontbildschirm wurde eine Sternenkarte angezeigt.
„Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Tarador sich Zeit lässt mit seiner Ankunft in Lor.", dachte Sarius,
als er angespannt auf die Sternenkarte vor sich blickte. „Wir haben zwar einen großen Sieg errungen,
aber was ist, wenn Tarador ...nein, an das will ich nicht einmal denken!"
Da blinkte am Rande seines Blickfelds ein Licht. Er sah hinab auf sein Schaltpult und sah, dass er
soeben die Statusmeldung seiner Flotte erhalten hatte. Sie hatten 18 Kreuzer und 4 Schlachtkreuzer
verloren, weitere 3 Kreuzer waren mit beschädigtem Antrieb unterwegs, jedoch waren die
Reparaturen schon im Gange.
Die Jäger waren mit 8 Abschüssen noch gut davon gekommen, denn wenn sie einen Treffer kassierten
war das mit Sicherheit ihr Todesurteil.
Schlachtschiffe hatte es keine erwischt, nur bei einem waren die Frontschutzschirme ausgefallen da 2
Forts genau davor explodiert waren.
Zerstörer hatten keinerlei Verluste erlitten, aber einer der Todessterne hatte einen größeren Schaden
an der Gravitonkanone erlitten, er hatte Glück gehabt, dass er nicht explodiert war.
Alles in allem war es ein geglückter Angriff gewesen. Sarius starrte auf die Verlust-Liste und lies seine
Gedanken schweifen.
„Diese Armen Teufel, was sie nun wohl erwarten wird, Dunkelheit, oder das Paradies...nein lächerlich,
so was gab es nicht, Tod ist Tod!"
Er riss sich zusammen und drehte sich zum Navigationsoffizier um und meinte mit dröhnender
Stimme:
„Wann werden wir Margia erreichen?"
Der Navigationsoffizier salutierte und sagte in militärischer Präzision: „In gut einem Tag und 3
Stunden, Sir."
„Danke.", erwiderte Sarius kühl und drehte sich zu seinem Schaltpult zurück. Einen Tag und 3 Stunden
waren für seinen Geschmack einen Tag und 3 Stunden zuviel. „Ich werde diese Antriebsforscher mal
so richtig einheizen müssen, oder ich werde wie üblich doch alles alleine machen müssen, dann weiß
man zumindest, dass es funktioniert."
14 Juni im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
23:50 Uhr Standartzeit
Hyperraum
Sarius wandte sich an den Funkoffizier und sagt: „Verbinden Sie mich bitte mit unserer Flotte."
Der Funkoffizier antwortet sofort: „Sir, Kanal 7 steht Ihnen zur Verfügung."
Sarius dreht sich auf dem Absatz zu seinem Kommandotisch um und wählt den grün aufleuchtenden
Funkkanal 7.
„Hier spricht Kommandant Sarius. Wir werden in 4 Minuten in Margia eintreffen. Ich habe folgende
Befehle für sie:
Volle Gefechtsbereitschaft einleiten!
Nehmen sie die Formation Talys ein.
Wir werden auf alles gefasst sein, es kann sehr gut ein, dass Tarador nach Margia geflogen ist
und nun unser Heimatsystem in Besitz genommen hat. Das muss nicht sein, aber denkbar ist
es, wir haben schließlich dasselbe getan. Wenn Tarador hier ist, werden wir ihm ein blaues
Auge verpassen und uns zurückziehen wenn die Lage aussichtslos erscheint.
Bis nach dem Sprung", sagte Sarius trocken ins Mikrofon.
Talys war eine Formation in der die höchste Feuerkraft erreicht werden kann und die
Schutzschilde ihre beste Wirkung hatten.
Ein fast unspührbarer Ruck ging durch den titanischen Leib des Helioszerstörer Dragonfire, als
das riesige Schiff den Hyperraum verlies und ins Heimatsystem der Margianer, Margia,
sprang. Auf dem Frontbildschirm wurde jetzt die Übersicht rund um das Schiff angezeigt. Man
sah wo die eigenen Schiffe waren und Scanstrahlen griffen ins System, um zu erforschen was
hier so rum flog.
Beinahe sofort nach dem Austritt aus dem Hypperraum gellten Annäherungsalarme und die
Zahlen feindlicher Schiffe stiegen rasend schnell auf einer Liste auf der linken Seite des
Frontschirms.
Sarius musterte die Formation seiner und der gegnerischen Flotte. Die gegnerische Flotte, die
gesamte Flotte von Tarador, war in einem riesigen Becher geformt um möglichst die Schiffe
der Gegner einkesseln und von allen Seiten unter Beschuss nehmen zu können.
Die Margianische Flotte hatte aber die Formation Talys bereits eingenommen die wie eine
gigantische Kugel aussah. Zuerst sah es sehr chaotisch aus, die ganze Kugel war uneinheitlich
von allen Schiffsklassen durchsetzt die keine Systematik erkennen ließ. Jedenfalls, wenn man
sie nicht genau betrachtete.
Außen waren die Schiffe, die keinerlei Probleme mit ihren Schilden hatten und deren Schilde
und Panzerung sehr stark waren. Darunter waren Todessterne, Schlachtschiffe und Zerstörer,
jedoch waren dort auch Jäger und Kreuzer wie auch Schlachtkreuzer stationiert. Die Jäger
und Kreuzer würden zusammen mit den Schlachtkreuzern eine Offensive bilden. Die
Zerstörer, ihre großen Vettern, die Todessterne, wie auch die Schlachtschiffe würden die
Offensive schützen und zu 75% ihrer Energie auf ihre Schilde umleiten, die 25% waren noch
für die Waffensysteme da, die sie für Abschüsse in ihrer nahen Umgebung brauchten, z.b.:
wenn sie Gefahr liefen gerammt zu werden oder ähnliches. Die Offensive würde 100%
Energie in Waffen geben, denn die Schilde konnten sie getrost auf stand by stehen haben, die
großen Schiffe würden sie beschützen.
In diesen Formationen rasten die beiden Flotten ineinander. Der titanische Becher stülpte
sich über die Margianische Flotte und wurde sofort unter Beschuss genommen. Die Flotte
von Tarador war 20 mal stärker als die Margianische, aber durch die stark Konzentrierung der
Margianischen Flotte konnten sie das fast ausgleichen, es würde nicht lange gehen, aber
immerhin lange genug um irgendwo ausbrechen zu können.
Die Laserstrahlen blitzten, die Schutzschilde leuchteten grell auf und viele schiffe gingen auf
beiden Seiten in die Luft. Aber eindeutig mehr auf Taradors Seite als auf der Seite von Sarius.
Das Verhältnis war zu Beginn ungefähr auf 30 Abschüsse auf der Seite der Lorianer, auf 1
Abschuss auf der Margianischen Seite. Aber dies änderte sich rasch, als die Margianischen
Schutzschilde immer mehr beansprucht wurden. Nach ungefähr 100 Sekunden war das
Verhältnis auf 13 auf Taradors Seite, auf 1 auf Sarius Seite geschrumpft.
Sarius wirbelte zum Funkoffizier herum und herrschte ihn an: „Einen sofortigen Kanal zu
meiner Flotte, so abhöhrsicher wie nur möglich, oberste Verschlüsselungsrate!"
Der Offizier tippte in rasender Geschwindigkeit auf seinem Bedienungstisch herum und
erwiderte atemlos: „Sir, Kanal 16 steht ihnen zur Verfügung."
Sarius bedankte sich durch ein Nicken und wandte sich rasend schnell an sein
Bedienungstisch um und drücke auf den grün blinkenden Kanal 16 Button. Er sprach schnell
aber deutlich ins Mikrofon:
„An die Schiffe der Margianischen Flotte, sofortiger Rückzug, ich wiederhole einen sofortigen
Rückzug wir brechen nach hinten oben aus!"
Die Angaben im Raum hatten die Margianer so gelöst, hinten war die Richtung aus der man
kam, und oben war da, wo beim Kommandoschiff oben war, als es eintraf. Diese Angaben
waren immer auf dem Bildschirm jedes Schiffes der Margianischen Flotte einzusehen und
ermöglichten eine unfehlbare Koordination.
Die Kugel brach nach hinten oben aus und zerstörte etliche schiffe auf dieser Seite, als die
Todessterne, Zerstörer und Schlachtschiffe ihre Schilde auf 10% runterfuhren und mit 90%
der verfügbaren Energie auf die dortigen Schiffe feuerten. Dann waren die Margianer frei.
Sarius drückte erneut auf den Kanal 16 Bouton und sprach:
„An die Margianische Flotte. Wir springen sofort nach 682.8-58-637.500l!"
Diese letzte Angabe war für die Anzahl der Lichtjahre die sie zum Erreichen der dortigen
Sonne zurücklegen mussten, also 500 Lichtjahren von der Sonne auf den Koordinaten 682.858-
- Die Margianische Flotte floh in den Hyperraum und raste weit hinaus in die Galaxie
und darüber hinaus. Margia war verloren, aber irgendwann würde Sarius zurückkehren und
Rache nehmen, aber bis dahin gab es noch viel zu tun.
Zuerst mussten sie die angegebene Koordinate erreichen, danach mussten sie die Schäden
ihrer Schiffe beheben, erst danach konnte man sich weitere Gedanken über ein weiteres
Vorgehen machen.
Sarius rief die Schadensmeldungen auf.
Sie hatten verloren:
200 Jäger, 80 Kreuzer, 59 Schlachtkreuzer, 19 Schlachtschiffe, 5 Zerstörer und 1 Todesstern.
Viele waren arg beschädigt worden, aber für diese Überlegenheit waren sie mehr als
glimpflich davon gekommen.
Sarius betrauerte jeden Toten wie auch jedes verlorene Schiff, mache sagten das er lieber
Männer verlor als Schiffe, aber das stimmte nicht, das Leben war Sarius heilig und er würde
niemals seine Männer in die Schlacht schicken, wenn es keine Hoffnung zu einem Überleben
gab. Weiter war er der Meinung, dass die Kommandanten an vorderster Front kämpfen
müssten und als erste kämpfen und als letzte das Schlachtfeld verlassen durften. Er selber
hielt sich strikt daran, und erntete die Loyalität aller Marines.
Die Dragonfire hatte nur kleine Verluste an den Gaußkanonen erlitten, Die Kartätschen
Lafetten waren zum Teil von Trümmern zerstört worden, aber die Notreperaturen liefen
bereits.
Tarador stand im Kommandoraum der Warrior, seinem Flaggschiff und einem der besten
Schiffe der Todessternklasse. Er hielt sich immer im Hintergrund der Schlacht und beteiligte
sich nie aktiv daran. Dies machte ihn eher unbeliebt. Er war zwar ein guter Stratege, aber
auch ein langwierig denkender Mensch, der sich nicht gut auf ungewohnte Situationen
anpassen konnte.
Tarador sah zu wie die Margianische Flotte aus dem System Margia sprang und betrachtete
das Chaos was sie hinterlassen hatten. Er hätte niemals für möglich gehalten, dass Sarius eine
solche Zerstörung anrichten konnte und das noch unter seiner Flotte! Eine solche Formation
hatte er noch nie gesehen, aber die Effektivität hatte auf drastische Art und Weise bewiesen,
dass sie sehr gut war. Tarador sah auf seine Schadensanzeigen, es gab praktisch kein Schiff
das in der Feuerreichweite der Margianischen Flotte gewesen war und unbeschädigt den
Kampf überstanden hatte. Er hatte über 37% seiner Schiffe verloren und weitere 50% waren
nicht mehr kampftauglich und konnten nur noch beschränkt manövrieren. Auf der Seite wo
die Margianische Flotte ausbrach gab es kein einziges Schiff, das den Kampf überstanden
hatte.
Tarador war schockiert und irgendwie erleichtert, dass Sarius und diese verdammten
Margianer, der Teufel solle sie holen, verschwunden waren.
Er würde dieses Sonnensystem auslöschen und so Rache nehmen. Ja, das würde er tun.
Nach einer Ablauf Zeit von 7 Stunden war das Sonnensystem der Margianer ausgelöscht,
nichts blieb mehr übrig.
Die Margianische Flotte war auf dem Weg in eine neue Galaxie, und hoffte auf eine Rückkehr,
doch ahnten sie nicht, das es nichts mehr gab, für das sich ein Zurückkommen lohnen würde.
30 Juni im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
14:51 Uhr
Hyperraum
In der Kommandozentrale des Helioszerstörer Dragonfire.
"Wir können nur hoffen", Sagte Sarius, der Flottenkommandant der Margianischen flotte zu seinem ersten Leutnant, "aber wenn dieses Sonnensystem auf das wir so zu rasen bewohnt ist, und uns ihre Bewohner wenig freundlich gesinnt sind, haben wir ein Problem."
Der Erste Leutnant Tomas Trautmann war ein stämmiger Mann, der ein guter Offizier und ein brillanter Stratege war, jedoch war er meist ungeduldig und neigte zu Waghalsigkeit in der schlacht, das es einem die haare zu berge stehen lies, aber bisher war er immer damit durchgekommen. Er selbst behauptete oft er folge nur dem Beispiel von Sarius, was dieser vehement abwehrte, was aber bei neutraler Betrachtung durchaus einen Sinn ergab, aber so was sagte man in Gegenwart von Sarius nie, den immerhin hatte Sarius sie schon oft gerettet und erst vor 16 Tagen hatte er gegen eine 20x fache übermacht sich zurückziehen können und dabei so gut wie keine Verluste hinnehmen müssen, wenn man die extremen Energien betrachtete, die bei der Schlacht getobt hatten. Er konnte nicht nur fliehen, nein es war ihm gelungen fast die hälfte der feindlichen flotte von Tarador, ein flottenkommandant einer feindlichen rasse, Zu zerstören. Dies war eine Meisterleistung.
Der erste Leutnant erwiderte mit straffen schultern und fester stimme die zuversichtlich klang zu Sarius: "Wir werden es Schaffen was auch immer geschehen mag! Wir gehorchen euch Sir und sie werden uns zum Sieg führen." Der letzte teil grenzte schon fast an Überheblichkeit und klang nach dem Gerede bei der Zivilbevölkerung wenn sie zuviel getrunken hatte und über die Schlagkraft ihrer Armee prahlen wollten.
Sarius verdrehte die Augen von diesem übertriebenem Optimismus und wandte sich wieder der Sternenkarte zu.
"Was meinen sie, kennt jemand dieses Sonnensystem von denen die wir kennen?", fragte Sarius den Leutnant. Der erwiderte sofort: "Nein, sir, das denke ich nicht. Dieses System ist soweit entfernt, das es absolut unbekannt sein dürfte. Es ist ja mehrere Galaxien entfernt."
Sarius wandte sich zu dem Navigationsoffizier um und fragte: "Wie lange brauchen wir noch bis wir bei 682.8-58-637.500l sind?"
Dieser Sah kurz auf sein Terminal und sagte sofort, Noch 2 Stunden Sir."
Sarius nickte dem Navigationsoffizier dankend zu und wandte sich zum ersten Leutnant Thomas Trautmann um und sagte zu jenem: "Bitte veranlassen sie alles nötige für die Kampfbereitschaft der Dragonfire. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um eine vernünftige Formation. Easy denke ich wird ausreichen, aber man weiss nie und ich will nicht unvorbereitet in eine riesenflotte rasen."
Der Erste Leutnant des Helioszerstörer Dragonfire salutierte und schritt im Eilmarsch davon.
30 Juni im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
16:57 Uhr
Hyperraum
In der Kommandozentrale des Helioszerstörer Dragonfire.
"Austritt aus dem Hyperraum in 10 ... 9 ... 8 ... 7 ... 6 ... 5 ... 4 ... 3 ... 2 ... 1 austritt erfolgreich geglückt.", schalte es durch die Gänge des Helioszerstörer Dragonfire.
Kurz vor dem austritt hatte die Margianische flotte die Formation Easy eingenommen. In dieser Formation raste die Margianische flotte nun in ein anderes unbekanntes und gänzlich unerforschtes Sonnensystem rein. Sie waren 500 Lichtjahren entfernt, näherten sich aber rasant mit 50'000 Lichtgeschwindigkeit.
Die Stimmung auf allen Margianischen Schiffen war angespannt aber auch hoffnungsvoll. Jedem war klar das es sobald keine rückkehre geben konnte, es waren zu viele Schiffe beschädigt oder gänzlich kampfunfähig. Die Scannstralen griffen in das unbekannte System und zeigten dies auf dem Frontschirm der Dragonfire an.
"Unglaublich! was für ein Sonnensystem...", sagte Sarius sehr überrascht, was ein höchst seltener fall war das man es Sarius ansah das er überrascht worden war. Sarius war meist so ungerürt und gefasst das dies ein Ausnahme fall höchsten masses darstellte, aber es hatte durchaus seine Berechtigung überrascht zu sein.
Vor ihnen war eine Sonne die sehr gross war, und die von über 30 Planeten umkreisst wurden, von denen der kleinste einen Durchmesser von minimal 20'000 KM hatte.
Überall im System verteilt waren Asteroidengürtel und Monde waren auch nicht gerade Rar.
"Wie sieht es mit der Atmosphäre aus?", Fragte Sarius gespannt den Offizier der wissenschaftlichen Abteilung.
"Die Atmosphäre ist für uns atembar auf den meisten Planeten zumindest, und die anderen haben die Grundlagen dazu." Nach einigem zögern fügte er hinzu: "das ist höchst erstaunlich, denn so was haben wir noch nie gesehen, das muss an dieser Grösse der Planeten liegen."
"Gibt es Anzeichen für Intelligente Lebensformen?", Fragte Sarius gespannt.
"Nein, bisher nicht Sir.", erwiderte der Forschungsoffizier.
"Dann schicken sie bitte so schnell wie es geht zu allen Planeten Sonden die die untersuchen welche wir als erstes kolonisieren sollten. wir werden alle mit Minen und Raumhäfen und Raumschifswerften ausstatten, aber wir brauchen zu beginn einen grossen Vorrat an erzen.", sagte Sarius bestimmt und zugleich erfreut.
Der Forschungsoffizier salutierte und sagte sofort: "Wird sofort gemacht Sir, innerhalb der nächsten 30 Minuten erhalten sie einen umfassenden bericht."
Der Forschungsoffizier wandte sich um und begann befehle zubrüllen.
Sarius Drehte sich zu dem Frontbildschirm um und sah konsentriert ins Sonnensystem hinaus.
Wenn dies zu ihrem Zentrum würde, wären sie wirklich fast uneinnehmbar, 32 Planeten, alle samt riesengross und wenn alle ordentlich verteidigt wurden würde man eine ordentliche Flotte brauchen um da durchzukommen.
"Das glück hat uns also doch nicht verlassen", dachte Sarius als er dieses Bild betrachtete und sich schon die fertig ausgebauten Planeten vorstellte.
"Wir werden noch vieles an den Waffen und Schilden forschen müssen, aber das wird schon, wir haben zeit.", Sagte er leise zu sich selbst und spielte auf die lange Lebensdauer der Margianer an. Die Margianer wurden gut und gerne über 500 Jahre alt und lebten demnach über das 6 fache vom durchschnitt normaler Menschen.
25 Oktober im Jahre 3652 nach margianischer Zeitrechnung.
13:32 Uhr
Sonnensystem Vitta
Koordinaten 682.8-58-637
Es war nun schon fast 3 Monate her, seit Sarius und seine flotte das Sonnensystem Vitta erreichten. Die Kolonialisierung war bereits erfolgt und die Gebäude wuchsen in rasantem Tempo.
Bereits 20 von 32 Planeten waren besiedelt und die Jeweiligen Monde dazu natürlich auch.
Die Flotte war vollkommen repariert worden und es liefen soeben die ersten neuen schiffe vom Stapel.
Es wurden jedoch nicht nur schiffe gebaut, sondern auch verteidigungsforts und Orbitalplatforme. Auch verteidigungsgeschütze wurden errichtet, wo besonders die Monde zum bebauen benutzt wurden.
Forschungslaboratorien waren überall errichtet worden. und viele waren bereits eifrig unter der Führung von Sarius, der alle Projekte leitete, zu Höchstleistungen angetrieben.
Sie hatten eine neue art von Regenerationsmodus für ihre schiffe entwickelt, die per Naniten die schiffshülle reparierten, was ein vollkommen neues System war, das aber grosse vorteile hatte.
Minen wurden nur im begrenztem masse gebaut, es wurden Meteoriten und asteoriten eingefangen und eingeschmolzen oder aufgetaut.
So war es den Margianern gelungen soviel in kürzester zeit zuleisten.
Es war auch ein Schlachtschiff nach Margia entsannt worden um herauszufinden was im Heimatsystem der Margianer geschehen war.
Dies aber noch nicht zurück gekommen ist.
Sie hatten sich entschlossen die Planeten per Nummern zu benennen, von innen nach aussen gezählt hatten sie bereits besiedelt:
Vitta-P-4
Vitta-p-5
Vitta-p-6
Vitta-p-7
Vitta-p-8
Vitta-p-10
Vitta-p-11
Vitta-p-12
Vitta-p-13
Vitta-p-14
Vitta-p-16
Vitta-p-17
Vitta-p-18
Vitta-p-19
Vitta-p-20
Vitta-p-21
Vitta-p-22
Vitta-p-23
Vitta-p-24
Vitta-p-25
Vitta-p-1 bis 3 Waren zu heiss um jetzt schon kolonisiert zu werden, und Vitta-p-9 war zu stürmisch wie auch Vitta-p-15.
Im Kommandoraum der Dragonfire, ein Helioszerstörer, schritt Sarius auf und ab und sah ungeduldig auf den Frontbildschirm der das gesamte Sonnensystem zeigte und wartete auf die Ankunft der Warspeed, das Schlachtschiff das er nach Margia geschickt hatte. Dieses lag noch in der Zeit, verschaffte Sarius aber trotzdem keine ruhe.
Falls die Warspeed abgefangen und die Mannschaft verhört worden war, könnte Tarador jeden Moment hier aufkreuzen und was dann geschähe wollte Sarius sich nicht ausmahlen.
"Sir, ein schnelles Objekt nähert sich Vitta! Es bewegt sich mit annähernd 70'000 facher Lichtgeschwindigkeit!", Sagte der Wachoffizier mit lauter und schneller stimme.
"Ist es die Warspeed?", fragte sarius ganz ruhig.
Der Wachoffizier tippte einpaar mal auf seiner Konsole und antwortete: "Ja es ist die Warspeed, soeben hat sie ihr Erkennungssignal ausgestrahlt."
Sarius atmete nicht auf, es war ihm überhaupt nichts anzumerken das er erleichtert war wie jeder Mann in der Kommandozentrale.
"Wann wird die Warspeed hier sein?", fragte Sarius in die erheiterte menge, die sich sofort wieder hinsetzte und betreten dreinschauten, Sarius sah es nicht gerne wenn die Männer im Dienst sich ablenken liessen.
Sarius lies es aber diesmal durchgehen und sah den Navigationsoffizier erwartungsvoll an, während der rasend schnell auf der Konsole vor sich tippte, bis er schliesslich atemlos jedoch klar und deutlich zu verstehen war: "In gut 24 Minuten Sir."
Sarius nickte ihm dankend zu und wandte sich an den Ersten Leutnant Thomas Trautmann und sagte: "Ich bin sehr gespannt was die Warspeed für schlechte nachrichten überbringen wird."
Jedoch nicht mal in seinen schlimmsten träumen würde sich Sarius nicht ausmalen können was wirklich geschehen war.