Zodiac's Erinnerungen - Part 1

Story by ZodimWolfclaw on SoFurry

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Nach EWIGKEITEN, dank Arbeit und anderem Stress. Hier endlich die versprochene Spezialgeschichte zu Zodiacs Vergangenheit!

Ich hoffe es gefällt euch und wenn ihr Anregungen, Ideen oder Vorschläge für ein paar Ereignisse habt, teilt mir diese gerne mit!

Ein großes Dankeschön geht an meinen guten Freund Turmalon, der mein Testleser war und mir sehr unter die Arme gegriffen hat.

VIELEN VIELEN DANK!!!

So nun viel Spass beim Lesen!


Zodiac's Erinnerungen 1

Der Wecker klingelte an diesem, noch sehr frühen Morgen, besonders laut. So kam es Zodiac dem Panther zumindest vor als er aus seinem tiefen Schlaf gerissen wurde. "Gnnh, wieder viel zu kurz geschlafen", gähnte er müde und streckte sich, noch immer liegend, einmal ausgiebig. Die Anzeige des Weckers zeigte 5 Uhr morgens. Im Halbschlaf schälte er sich aus dem Bett und schleppte sich von seinem, noch immer spärlich eingerichteten, Schlafzimmer in sein Badezimmer. Mehr als ein Bett und ein Nachtkästchen standen da nämlich nicht in dem kleinen Räumchen. Er lebte erst seit drei Wochen in diesem Apartment, da sein letzter Versuch einer Beziehung ihn in diese Stadt gelockt hatte. Die um ihn aber kurz darauf mit allen Kosten und dieser Bruchbude alleine sitzen hat lassen. Auch sein Bad war noch weit davon entfernt als bewohnt zu gelten. Doch war ihm das im Moment alles ziemlich egal. Er wollte einfach nur kurz duschen und danach musste er auch schon los um seinen Zug zu bekommen. Mehrmals versuchte er es das warme Wasser aufzudrehen, doch war wohl noch immer die Leitung defekt und so sprudelte wiedermal nur kaltes hervor. "Dann dusche ich halt so", grummelte er griesgrämig und stieg in die Wanne. Bibbernd und schlotternd rieb er sich schnell mit Shampoo ein und wusch sich rasch alles wieder ab. Ihm klapperten die Zähne, als endlich all der Schaum aus seinem Pelz gewaschen war. Mit einem Handtuch, das auf einem Ständer neben der Wanne hing, trocknete er sich ab und hoffte dabei inständig, dass ihm schnell wieder warm werden würde. Aus einem kleinen Schrank unter dem Waschbecken zog er eine Unterhose und schlüpfte rasch hinein. "Gott, diese Wohnung ist ein schlechter Witz", sagte er laut und ging zurück in sein Zimmer, um sich für die Schule bereit zu machen. "Für heute reichen wohl eine ältere Jeans und ein Hoodie", dachte er und zog sich an. Schließlich packte er noch flott seine Schultasche und griff dann nach einem alten Rucksack um Sportkleidung in diesen zu werfen. Zwei ineinander verwobene Freundschaftsbänder fielen auf sein Bett, als er diesen kurz ausschüttelte um keine Krümel darin zu haben. "Oh, euch hab ich ja total vergessen", grinste er und hob das Andenken von damals auf. Aus purer Gewohnheit schnüffelte er an den Bändern. Auch nach all diesen langen Jahren, roch es immer noch nach ihm. Seinem ersten Freund. Mit trübem Blick glitt er auf das Bett und versank, obwohl er keine Zeit dafür hatte, in seinen Erinnerungen.

Damals war er gerade erst 16 Jahre alt geworden. Noch nichts an ihm ähnelte auch nur im Geringsten dem Panther der er heute war. Zu jener Zeit hielt er nicht viel von Sport und körperlicher Ertüchtigung. Sein ein und alles waren Videospiele, doch das hinterließ Spuren auf seinem noch jungen Körper. Er war sehr dick gewesen und das handelte ihm, zumindest in der Schule, viel Spott und Mobbing ein. Auch wenn die Lehrer ihn für seine guten Noten und sein vorbildliches Verhalten immer lobten, verachtete er diesen Ort. Aber am meisten hasste er den Sportunterricht. Immer wenn es zu diesem ging versuchte er ihn zu umgehen. Sei es durch vergessenes Sportzeug oder einen plötzlichen Übelkeitsanfall. Jede Ausrede war ihm recht, nicht dorthin zu müssen. Das handelte ihm natürlich einige Strafarbeiten und Mitteilungen an die Eltern ein. Doch wussten diese auch von dem Verhalten der Mitschüler ihrem Sohn gegenüber. Sie hatten es selbst, an einem letzten Schultag vor den Ferien, miterlebt. Eigentlich wollten sie nur ihr Kind von der Schule abholen, als sie mit ansahen mussten, wie er von mehreren Schülern aus der Schule getragen und in hohem Bogen in den Bach geworfen wurde. Darauf folgte gehässiges Lachen und ein Aufschrei von Zodiacs Vater. Noch am selben Tag konsultierten sie den Direktor der Lehranstalt. Das Oberhaupt versprach sich dessen anzunehmen und die verantwortlichen Missetäter einer gerechten Strafe beizuführen. Danach wurde es ein paar Wochen besser. Doch als die Überwachung etwas zurückging kam alles noch viel schlimmer zurück, als der Panther es ahnen konnte. Zodiacs Eltern beschlossen zu diesem Zeitpunkt ihrem Sohn freie Hand zu lassen, wenn es um die Schule ging. Solange man ihn nicht rausschmiss. Irgendwie fand er es damals fair und beschloss nur in Sachen Sport etwas ungehorsamer zu sein. Hin und wieder besuchte er trotzdem diesen Unterricht, damit man ihm Noten geben konnte, wenn auch keine Guten. Um ehrlich zu sein war es ihm egal was dabei rauskam. Solange er nur heil aus der Schule zurück nach Hause gelangte, wo ihn seine Konsolen erwarteten. Es war ein Tag kurz vor den Sommerferien. Der Morgen begann wie jeder andere im Hause Micor. Früh aufstehen, duschen, frühstücken und dann Cartoons mit den Geschwistern gucken bis der Bus kam, der sie mit zur Schule nahm. Nichts schien besonders an diesem Tag zu sein bis die drei Furries eine Stunde später in das Gefährt einstiegen. Normalerweise waren sie die Ersten, die auf den Sitzen platz nahmen, doch heute saß schon jemand ganz hinten, den Zodiac nicht kannte. Ein weißer Löwe starrte aus dem Fenster und blickte erst auf als jemand neues hereinkam. Nur für kurze Zeit trafen sich seine gelben Augen mit denen des Panthers, was Zodiac zusammen zucken ließ. Ihm wurde schnell hintereinander heiß und kalt und sein Magen schien sich zu verkrampfen. Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper und er zitterte kaum merklich. "Alles okay mit dir Iac", fragte seine Schwester Mary besorgt, als sie bemerkte wie steif ihr kleiner Bruder geworden war. "Huh? Äh ja, alles bestens Mary. Mir ist nur kurz schwindelig geworden", lächelte er und setzte sich dann neben sie. Mary geäugte ihn misstrauisch, "hey wirklich, ist alles super. Mach dir bitte keine Sorgen". Kopfschüttelnd sah sie nun aus dem Fenster und mit einem kleinen surren des Motors setzte sich der Bus in Bewegung. Der Rest der Fahrt war ziemlich ereignislos. Mit jeder Station an der sie hielten, tröpfelten mehr Schüler herein und besetzten die noch freien Plätze. Auch wurde der Lärmpegel immer höherund so musste man sich kurz vor der Ankunft schon fast die Ohren zuhalten bei dem Gebrüll das herrschte. Zodiac sah den Fahrer, ein alter etwas dickerer Hase, mitleidig an un dachte:, "Der arme Kerl, wenn ich schon Ohrenschmerzen hab, was hat dann er mit seinen riesigen Löffeln." Scharf bremsend hielt der Bus vor ihrer Schule, sodass es einige der Kinder umwarf die stehen mussten und das plötzliche Anhalten nicht erwartet hatten. "Entschuldigt meine Lieben", brüllte der Fahrer durch die Kabine, konnte sich aber ein genugtuendes Grinsen kaum verkneifen. Der Panther grinste ebenfalls, reckte seinen rechten Daumen in die Höhe und streckte ihn dem Hasen entgegen. Dieser tat es ihm gleich und nickte triumphierend. "Raus mit euch! Ihr habt zu lernen", schrie er abermals los und öffnete die Seitentüren des Buses. Zodiac stieg vorne aus und sagte noch schnell beim Vorbeigehen zu dem Hasen:, "Gut gemacht, Danke." Kaum hatte er den Bus verlassen merkte er wie heiß es heute wieder war. Unbarmherzig knallte die Sonne auf die schar Furries hinunter und ließ sie schwitzen. Er erhaschte einen letzten Blick auf den Löwen, was ihm wieder ein Kribbeln durch den Körper jagte. "Was ist das nur für ein Gefühl", ging es ihm durch den Kopf, als er sich in Richtung Eingang davonmachte, seinen Mitschülern hinterher.

Heute begann der Unterricht mit einer Doppelstunde Mathematik. Als er sich auf seinen Platz ganz hinten im Klassenzimmer fallen ließ bemerkte er, dass der Lehrer noch gar nicht anwesend war. Er sah sich kurz um. Dieser langweilige in Brauntönen gehaltene Raum. Er würde ihn nicht vermissen. Auf der Tafel waren Kritzeleien von seinen Klassenkameraden verstreut und viele kicherten darüber. "Na Specki?! Heute musst du wohl doppelt so viel schwitzen wie wir. Schwarzes Fell und Fett vertragen sich nicht so gut wie ich gehört hab". Justin, er war ein Braunbär. Von vielen wurde er als coolster Junge der Klassen eingestuft und die Weibchen flogen auf ihn. Er war groß, gut gebaut und gutaussehend, aber dumm wie Brot. Allerdings schienen die Mädels wohl genau auf das zu stehen. Was viele nicht wussten war, dass Justin ein kleines Problem mit seinem Körpergeruch hatte. Um ihn war immer eine Wolke aus Deodorant und Parfum, weil man sonst roch, dass er mitten in der Pubertät war. Das witzigste aber daran war, dass er sich das Parfüm von seiner Mutter klaute. Denn Zodiac hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er ein rosa Fläschchen aus ihrer Handtasche stibitzt hatte, als sie in die Konversation mit einem Lehrer vertieft war. "Ja richtig Justin, du musst ja auch gar nicht schwitzen, denn dein Gehirn registriert die Hitze gar nicht erst", konterte der Panther kühl und machte sich daran seine Schultasche auszupacken. Kaum hatte er sie geöffnet, packte ihn eine riesige Pfote am Kragen seines Shirts. "Dir gehts heute wohl zu gut Fettsack", brüllte der Bär und die gesamte Klasse richtete ihre Aufmerksamkeit auf die zwei. Spannung breitete sich aus und einige Jungs begannen zu klatschen. Zodiac schwante nichts Gutes, als er versuchte sich aus dem griff zu winden. "HERR ABOST! SOFORT HINSETZEN! Das gibt eine Strafarbeit. Heute Nachmittag bräuchte der Hausmeister Hilfe mit der Reinigung des Schulhofes. Ich denke das sollte in drei Stunden erledigt sein und sie auf nicht so ausufernde Gedanken bringen." Herr Leopold stand in der Tür, er war ihr Klassenleiter. Er war ein Steinbock, groß aber sehr hager. Mit seiner Brille sah er sehr intelligent aus und obwohl er ein sehr freundlicher Fur war, konnte er sehr konsequent sein. Nachdrücklich blickte er dem Bär in die Augen. "Brauchen sie das schriftlich? Los jetzt, setzen sie sich an den Tisch vor dem Pult, damit ich sie im Auge behalten kann." Mit einem letzten blick abgrundtiefen Hasses zu Zodiac, ging er kurz zu seinem Platz, um seine Schulsachen zu holen und setzte sich dann an dem ihm zugewiesenen Tisch. Der Panther seufzte leise. Er wusste jetzt schon,dass dies noch Folgen haben würde. Aber die Genugtuung, dass der Bär nachsitzen musste und bei diesem Wetter wahrscheinlich die Beete des Kräutergartens jäten durfte, war Entschädigung genug für den Moment. "So, da wir nun anfangen können will ich ihnen zuerst mal einen neuen Klassenkameraden in unseren Reihen vorstellen. Herr Raff, kommen sie bitte rein und stellen sie sich vor", rief Herr Leopold durch die geöffnete Zimmertür. Herein kam jemand, der den Panther abermals zusammenzucken ließ. Der weiße Löwe trottete in den Raum, schloss hinter sich die Tür und blieb dann neben dem Pult stehen. "Einfach kurz vorstellen und dann können sie sich neben Herrn Micor setzen. Dass ist der Panther der in der letzten Reihe sitzt". Er nickte und drehte sich nervös zur Klasse. Und wie das beim Sprechen vor einer großen Menge meistens der Fall war, begann er leicht stotternd. "H... Hi, ich bin Linar Raff! Meine Eltern sind gerade erst in die Gegend gezogen und deshalb gehe ich von heute an diese Schule. Meine Hobbies sind Sport und Videospiele. Nett euch kennen zu lernen." Zodiac konnte während der Löwe sprach nicht anders als ihn gründlich anzusehen. Schneeweißes Fell überzog seinen kompletten Körper und seine Mähne war gerade dabei sich einen Weg zu bahnen. Gelbe leuchtende Augen schweiften schüchtern von einem zum anderen Schüler. Mit einer stellenweise schon recht tiefen Stimme sprach er weiter und offenbarte einige Details über sich. In seinen kurzen Shorts und dem Trägerhemd sah man, dass er es mit dem Sport ernst meinte. Denn er war wirklich, für sein noch junges Alter, sehr gut gebaut. Erst das laute Klatschen seiner Mitschüler rissen Zodiac aus seiner Reverie. Blinzelnd schüttelte er den Kopf um sich klar zu werden wo er gerade war. Linar schlenderte nun auf seinen, ihm zugewiesenen Platz im Raum. Schwang seinen Rucksack von der Schulter und platzierte Heft und Mäppchen auf seiner Seite des Tisches. "Hallo du", sagte er vergnügt und reichte Zodiac die Pfote, "Linar heiß ich, und du"? Leicht zitternd ergriff der Panther die Pfote und schüttelte sie: "I... Ich b... bin Zodiac, freut mich auch d... dich kennenzulernen". "Ganz meinerseits", flüsterte der Löwe und setzte sich. Anschließend nahm er einen kleinen Block aus seiner Hosentasche und begann etwas darauf zu kritzeln. Zodiac wandte sich nach vorne und übertrug die Formeln, die der Lehrer gerade an die Tafel geschrieben hatte, in seine Aufzeichnungen, die her hie und da mit einigen Randnoten ergänzte. Zuerst konnte er sich kaum konzentrieren weil er ständig an den Löwen, der nun neben ihm saß, denken musste. Aber nach einigen Minuten abschreiben hatte er sich in seine Unterlagen vertieft und Linar vergessen. Bis plötzlich etwas seinen Ellenbogen berührte. Es war der Block von Linar, mit dem er ihn immer wieder an den Arm stupste. Der Löwe grinste breit und Zodiac nahm vorsichtig das Schreibutensil entgegen. "Hey, du siehst ein wenig müde aus? Ist alles okay? Was hast du denn für Hobbies? Schreib einfach hier rein den bemerkt keiner", stand da in winzigen Buchstaben geschrieben. Flink griff er einen anderen Stift und antwortete. "Ach ich mag diese Klasse nicht. Mich ärgern alle weil ich so dick bin. Das vorhin hast du ja denk ich auch mitbekommen. Passiert hier fast täglich. Ich spiele gerne Videospiele und schaue viele Cartoons, wenn man das als mein Hobby bezeichnet." Schnell las er alles nocheinmal durch und schob dann den Block zurück zu Linar. Sein Gesichtsausdruck wurde ernst, als er die Zeilen gelesen hatte. Mit einem raschen Blick zur Tafel, um sicher zu gehen dass der Lehrer mit erklären beschäftigt war, fing er wie wild an zu schreiben. Zodiac ergänzte gerade seine letzte Formel, als das Papier wieder zu ihm geschoben wurde. Linar flüsterte: "Musst umblättern, ist etwas viel. Sorry!" Er tat wie ihm geheißen. Es waren wirklich mehrere Seiten ganz klein beschrieben und so musste Zodiac die Augen zusammenkneifen um besser lesen zu können was da stand. "Du meinst den Braunbär von vorhin? Ich geb ja zu das du etwas Übergewicht zu haben scheinst, aber das macht dich doch nicht schlechter als diesen Trottel da? Ich hab mal gelernt, dass man sich so was nicht gefallen lassen soll! Aber ich weiß auch, dass das immer leichter gesagt ist als getan. Nimm es trotzdem nicht zu schwer. Er hat ja seine Abreibung bekommen. Zu deinen Hobbies. Welche Spielekonsolen hast du denn so? Und welches ist dein Lieblingsspiel? Ich mag ja meinen Super Nintendo am liebsten mit dem absolut besten Spiel da draußen. Mega Fur X! Gibt nix besseres." Da der Block so klein war, musste Zodiac die Sätze mehrere male lesen, um richtig antworten zu können. "Die Abreibung ja, aber das Echo wird kommen, schlimmer als alles andere. Warten wir einfach ab was passiert. Oh meine Lieblingskonsole ist dieselbe! Nur das Spiel ist ein anderes:, Lufia! Ich mag eher Rollenspiele mit guter Geschichte. Aber Mega Fur X ist auch genial das stimmt." So ging das weiter und weiter. Als die ersten beiden Stunden vorbei waren, hatten sie das kleine Geheft fast komplett vollgekrakelt und dennoch gab es immer noch so viel, was sie sich sagen wollten. Zodiac erfuhr, das Linars Eltern oft umzogen, da sein Vater immer mal wieder neue Firmen als Leiter betreuen sollte. Diesmal aber sei es eine feste Stelle geworden in einem Ort nicht weit von hier. Dann bot der Löwe an, ihm mit seinem Gewichtsproblem zu helfen. Doch Zodiac lehnte dankend ab, da er sich nicht gleich am Anfang blamieren wollte. Die dritte und vierte Stunde verbrachten sie nicht zusammen. Allerdings verabredeten sie sich für die Mittagspause, damit der Panther ihm ein wenig die Schule und das Gelände zeigen konnte. Wie ein Kaugummi zogen sich die nächsten zwei Unterrichtsstunden dahin. Zodiac sinnierte darüber, ob er endlich einmal einen Freund gefunden hatte, der ihm nicht nach kurzer Zeit ein Messer in den Rücken rammen würde und auf Justins Seite wechselte. Das verlieh ihm wohl einen leicht glasigen Blick, was der Lehrer mit einem: "Herr Micor, wenn sie dann mal aufhören würden mit dem Tagträumen, könnten wir auch weitermachen", kommentierte. Groß war die Freude als es endlich zur Pause läutete. Er musste einen Jubelschrei unterdrücken, denn er freute sich enorm auf das Wiedersehn mit Linar. In der Aula wartete der Löwe bereits. Das weiße Fell glänzte irgendwie durch die Menge an Schülern hindurch und grinsend schlängelte sich der Panther durch die Schar Furs zu ihm. "Na wie waren deine Stunden?" fragte Linar wissbegierig und schlenderte dann mit seinem neuen Freund in Richtung Hof. "Langweilig, wie immer! Ich hasse Chemie. Aber mein Dad meint es sei ein wichtiges Fach für mich". "Das ist wie bei mir mit Physik, brauch ich eigentlich genauso wenig. Doch meine Mum will immer, dass ich mal erfolgreicher werden soll als mein Vater. Wofür ich da genau dieses Fach brauche entzieht sich aber meiner Kenntnis." Die beiden lachten aus vollem Hals und Zodiac begann seinen kleinen Rundgang. Zuerst zeigte er ihm den Pausenhof. Wo man sich am besten vor nervigen Mitschülern verbarg und etwas entspannen konnte. Als nächstes kam die Cafeteria, die durch ein paar Fenstern mit dem Hof verbunden war. Hier konnte man sich Essen und Trinken kaufen oder sich gemütlich niederlassen um Hausaufgaben zu machen. Dann ging es weiter zu den Gängen und den verschiedenen Klassenzimmern, damit Linar mitbekam wo welches Fach unterrichtet wurde. Toiletten und das Krankenzimmer folgten. Und zum Schluss kam er zu seinem meist gehassten Ort auf dieser Schule. Der Sporthalle. Auch wenn heute kein Unterricht war so wurde ihm hier drinnen etwas übel. Linar bemerkte das sofort. "Alles in Ordnung, es scheint dein Fell wäre ein wenig blasser geworden hier drin und du siehst aus als wäre dir schlecht." Zodiac staunte über die Beobachtungsgabe des Löwen. "Ja, ich hasse diese Halle. Wie du siehst bin ich für Sport nicht wirklich gemacht. Und hier passierten schon die schlimmsten Sachen, noch viel schlimmer wie die im Klassenraum oder dem Hof. Das ich noch nicht im Krankenhaus gelandet bin ist ein Wunder." Ein leichtes zucken ging durch Linars Körper: "h...hast du dich niemals beim Direktor darüber beschwert? Denn normal ist das nicht." Der Panther lachte etwas grummelig: "schon viel zu oft. Selbst meine Eltern haben das Gespräch mit ihm gesucht. Das Ergebnis ist allerdings immer das Gleiche. Zuerst wird es besser, weil die Lehrer mehr Acht auf mich geben, aber irgendwann ist das auch wieder vorbei. Und dann kommt der ganze Mist mit doppelter Wucht auf mich zurück. Deswegen haben wir es aufgegeben und ich versuch einfach die Tage immer zu überstehen". Beide seufzten und Zodiac wandte sich zum Gehen. "Hey Zodiac? Wenn du das möchtest, beschütze ICH dich dagegen. Sieh es einfach als kleine Gegenleistung für den Rundgang und die netten Unterhaltungen bis jetzt." Verdutzt drehte der Panther seinen Kopf zu ihm: "wie meinst du das?" "Nunja, ich könnte dir zum Beispiel, als guter Freund, den Rücken freihalten. Natürlich davon ausgehend, du möchtest mich als Freund haben". "Als Freund?", dachte Zodiac, er hatte bis jetzt kaum Freunde gehabt, außer den digitalen Helden seiner Videospiele. Das Angebot löste eine kleine Freudenwelle in ihm aus. "Eines möchte ich aber vorher klarstellen! Ich weiß das ich dir Vertrauen kann. Denn mir haben schon zuviele Furs wehgetan. Und zweitens! Eines musst du mir hoch und heilig versprechen Linar. Du tust nichts Unbesonnenes! Ich will einfach nicht, dass es dir wie mir ergeht." Der Löwe nickte und streckte seine Pfote abermals aus. Auf seinem Gesicht prangte ein breites Lächeln und eine Zuversicht, die Zodiac enorm beruhigte. "Freundschaft?" Zustimmend packte der Panther die Pfote mit seiner eigenen "Freundschaft!" Beide grinsten sich an und verließen die Halle ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

So vergingen die letzten Tage vor den Sommerferien wie im Flug, denn nun hatte Zodiac jemanden mit dem er sich unterhalten konnte. Schon nach wenigen Stunden zusammen wusste der Panther, dass er mit Linar einen wirklichen, echten Freund gefunden hatte. Am letzten Tag war eine Wanderung durch den Wald angesetzt worden und auf einer Lichtung in diesem sollten sie ihre Zeugnisse bekommen. Der Forst grenzte an das Schulgelände an und so waren sie bald von Nadel- und Laubbäumen umgeben. Da sie ihre Unternehmungen für die Ferien besprechen, und dabei ungestört bleiben wollten, ließen sie sich ein wenig hinter die Schulgruppe zurückfallen. "Hmm, wie wäre es wenn wir Campen gehen?" fragte Linar Hoffnungsvoll während er über ein paar Steine kletterte, "da können wir schwimmen gehen und bei einem Lagerfeuer ein paar Geschichten erzählen." "Gute Idee, mal weg von zuhause wäre nicht schlecht, aber meinst du unsere Eltern lassen uns das machen?" gab der Panther zurück. "Fragen kostet nix", entgegnete Linar, "zur Not können wir ja in unserem Garten zelten. Der ist groß genug um als eigener Campingplatz durchzugehen. Dort gibt es ein paar gute, versteckte Stellen wo wir unsere Behausung aufstellen und gleichzeitig ein Lagerfeuer machen können. Nur das mit dem Baden wird schwer, aber wir hätten ja ein riesiges Planschbecken". "Ist doch schon mal eine gute Idee", freute sich Zodiac und nickte dem Löwen zu. "Wir könnten auch einfach unsere Konsolen aufbauen bei dir oder bei mir und dann einen Marathon einlegen und alles durchzocken was wir zu bieten haben", schlug Zodiac vor und ging nun etwas schneller, um mit der Klassen ein wenig aufzuschließen. "Auch eine gute Idee", es folgte eine kleine Pause. "Oder wir verbinden einfach beides miteinander", rief Linar aus und der Panther grinste breit. "Ja, genau das machen wir!" Schnellen Schrittes kam auch bald die Gruppe wieder in Sichtweite und so schlenderten sie, die Natur genießend, durch den Wald. Hie und da sah man mal ein Eichhörnchen davon huschen oder ein paar Vögel kreischend davonflattern. Es war so angenehm Still, bis auf das gelegentliche Kreischen eines Mädchens wenn sie einen Käfer entdeckte oder über eine Wurzel stolperte. Linar verdrehte dann immer die Augen "meine Güte, ist ja schlimmer als mit Kindern". Nach einer halben Stunde wandern kamen sie schließlich auf eine große, wunderschöne Lichtung. An einer Seite floss ein nicht sehr breiter, aber tiefer Bach vorbei, an dessen entferntestem Ende ein kleiner Wasserfall über ein paar Felsen sprudelte. Die Ränder zierten verschiedene Büsche und Sträucher mit Beeren und Blüten aller Formen und Farben. Licht durchbrach die Baumkronen und warf kleine helle Flecke über den laubbedecketen Boden. Ein leichter Windhauch raschelte immer mal wieder durch die Blätter der Bäume und hörte sich an, wie eine der wundervollsten Melodien die Zodiac je gehört hatte. "Wow, das hier allein war die Wanderung schon wert!", sagte Linar und pfiff einmal leise angesichts der Schönheit dieses Ortes. Seine Augen leuchteten hell. "Den Platz müssen wir uns merken Zodiac", flüsterte er kaum hörbar und lief einmal an den Grenzen der Lichtung entlang auf das kleinen Wasserspiel an den Felsen zu. "Hmm, ganz meine Meinung", dachte der Panther. Er folgte ihm in einigem Abstand und blieb am Rande des Baches stehen um dem leisen plätschern zu lauschen das dieser von sich gab. Aus heiterem Himmel riss es ihm die Beine weg und ohne die Chance sich festzuhalten oder abzufangen klatschte er kopfüber in das eiskalte Wasser. Prustend tauchte Zodiac auf und sah wie Justin, dicht gefolgt von seiner Bande aus Vollidioten, davonrannte. Zitternd vor Kälte und Scham zog er sich mit Hilfe von Linar aus dem Wasser, als schon der Lehrer angetippelt kam. "Herr Micor! Alles in Ordnung mit ihnen? Herrjemine wie ist das passiert"? "Das waren Justin und seine Gang. Sie haben Zodiac die Beine weggezogen damit er vorne überkippt. Leider stand ich zu weit weg um das verhindern zu können", antwortete der Löwe geknickt, da er Zodiac doch versprochen hatte stets auf ihn aufpassen. "Dieser Junge macht nur Blödsinn. Das wird ein Nachspiel haben, seien sie versichert, Herr Micor, dass ich ihm dieses Mal gehörig die Suppe versalzen werde. Er fliegt von der Schule wenn ich mich damit an den Rektor wende." "Nein Herr Leopold. Ist schon okay. Darf ich bitte einfach nach Hause? Ich möchte diese nassen Sachen loswerden. Mir geht es ja soweit gut". Ein flehen lag in der Stimme des Panthers und der Ausdruck des Steinbocks nahm mitfühlende Züge an. "Nun gut, hier ist ihr Zeugnis. Herr Raff, dürfte ich sie bitten ihn zu begleiten? Meines Wissens wohnen sie im selben Ort. Trotzdem wird es eine harte Strafe für Herrn Abost geben. Denn so geht es nicht weiter. Dieser Junge hat absolut keine Erziehung genossen. Machen sie sich bitte ohne Umwege auf den Heimweg und bitte verzeihen sie mir meine Unachtsamkeit." Linar und Zodiac verabschiedeten sich höflich und dankten von ihrem Klassenlehrer. Dann wandten sie sich zum Gehen. Keiner aus der Klasse würdigte sie eines Blickes, als sie auf den Pfad traten, den sie gekommen waren. Der Weg nach Hause würde wohl sehr lang werden für die zwei Freunde. Kaum waren sie um die erste Biegung verschwunden, da fing Herr Leopold auch schon an zu schreien. Es ging um einen Verweis, um Nachsitzen und die Versetzung in eine Klasse aus nicht unterrichtbaren Schülern. Die Rufe verfolgten sie noch eine ganze Weile. "Wenigstens bekommt der Mistkerl endlich seine gerechte Strafe", frohlockte der Löwe. Doch verstummte er sofort wieder, als er in das Gesicht von Zodiac sah. Geknickt und den Tränen nahe lief er wie ein Häufchen Elend neben ihm her. "Umm..., entschuldige Zodiac, i... ich hab nicht aufgepasst". "Nicht deine Schuld Linar. Das war schon immer so." So sehr sich der Panther auch dagegen gewehrt hatte, er hielt es einfach nicht mehr aus. Er fiel auf die Knie und stütze sich mit seinen Ellenbogen im Laubboden ab. Bitterlich begann er zu weinen. Schluchzer durchzogen seinen gesamten Körper und brachten diesen zum Beben. Triefnass und am Boden zerstört kniete er dort und wusste nicht mehr was passierte. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich beruhigt hatte um weiter zu gehen. Der Löwe legte einen Arm um seinen Freund und führte ihn weiter, denn mit seinen verweinten und verquollenen Augen sah Zodiac nicht wohin er ging. Der Rand des Waldes kam in Sicht und Linar sagte etwas zu ihm, doch er registrierte es kaum. Genausowenig bemerkte er, wie sie in den ersten Bus stiegen, der sie nach Hause bringen würde. Auch der Busfahrer sagte etwas zu ihm, doch es kam nur als sehr gedämpfte Nachricht bei ihm im Gehirn an. Linar entschuldigte sich und führte dann seinen Freund auf einen Platz ganz hinten, wo keiner der einstieg ihn sehen konnte. Als der Bus los fuhr, war Zodiac bereits, mit an die Scheibe gelehntem Kopf, eingeschlaften. Ihm war alles zu viel geworden.

Etwas rüttelte an seiner Schulter, doch er wollte nicht wach werden. Wieder schüttelte es ihn und er öffnete die Augen. Sie taten weh vom vielen Weinen und sehen konnte er auch noch nicht richtig, aber es ging ihm ein wenig besser. "Puh, ich dachte schon ich bekomm dich nicht mehr rechtzeitig wach", sagte Linar leise und lächelte ihn freundlich an. "Wir sind gleich bei dir." Und tatsächlich hielt der Bus nichtmal eine Minute später an der Haltestelle vor ihrem Haus. Als sie ausgestiegen waren und dem Busfahrer ein Dankeschön zugerufen hatten, gingen sie auf das Haus der Micors zu. Zodiacs Vater arbeitete in einem kleinen Beet im Garten und seine Mutter hing frisch gewaschene Wäsche auf eine große Leine zum Trocknen. Fast sofort bemerkten sie ihren Sohn und wollten ihn gerade fröhlich begrüßen, als ihnen auffiel, dass er nass war und ganz offensichtlich geweint hatte. "Meine Güte! Schatz was ist passiert", fragte die Mutter und umarmte ihn fest. Da der Panther aber kaum einen fehlerfreien Satz herausbrachte, begann Linar zu erzählen was passiert war. "Oh entschuldigen sie bitte, ich bin Linar, ein neuer Klassenkamerad von Zodiac", schloss der Löwe seine Erzählung und sah etwas eingeschüchtert zwischen der Pantherdame und dem Leopardenmann hin und her, die ihren Sohn umsorgten. "Hast du also endlich jemanden mit einem Gehirn und einem Herz in deine Klasse bekommen", fragte Zodiacs Vater glucksend und reichte dem Löwen seine große Pranke. "Nett dich kennen zu lernen." "Ganz meinerseits Frau und Herr Micor." "Ach bitte, nicht so förmlich. Nenn mich einfach Lorren und meine Frau Samantha, okay? Ich mag diese Formalitäten nicht. Zodiacs Freunde sind uns immer willkommen!" Linar wurde rot und sagte verlegen: "Aber das geht doch nicht, dass ich sie mit ihren Vornamen anspreche". Zum ersten Mal seit langem zog sich ein Lächeln über Zodiacs Gesicht: "Tue es einfach, sonst wirst du hier niemals deine Ruhe finden." "Nun gut, wenn ihr alle darauf besteht", seufzte der Löwe und kratzte sich am Hinterkopf. Er mochte diese Familie schon jetzt.

Die Trauer über das geschehene war bald verflogen und die Sommerferien begannen heiß und in ausgelassener Stimmung. Linar kam jeden Tag zu den Micors und spielte mit Zodiac oder nahm ihn mit auf kleine Entdeckungstouren durch die Umgebung. Sie fanden auch hier ein paar schöne Plätze, wenngleich diese nicht so atemberaubend waren wie die Lichtung im Wald. Ebenfalls lernte er dabei die älteren Geschwister des Panthers kennen und fühlte sich mit jedem Tag geborgener bei den Micors. An anderen Tagen ging Zodiac zu den Raffs nach Hause. Linars Eltern waren sehr wohlhabend, aber überhaupt nicht hochnäsig oder abgehoben. Sie empfingen den Panther wie ein Familienmitglied und freuten sich sehr darüber, dass ihr Sohn so schnell einen so guten Freund gefunden hatte. Auch der Löwe hatte Geschwister. Jedoch waren diese schon viel älter als er und bereits ausgezogen. Wie Linar bei seinen Eltern, musste Zodiac auch hier nicht Formel sein und es genügte wenn er sich so gab wie er war. Eines schönen Sonntag Morgens dann rief ihn seine Mutter aus seinem Zimmer: "Mein Schatz! Linar ist am Telefon. Er klingt sehr nervös. Bitte beeil dich!" Polternd rannte er die Treppe hinunter und rutschte fast auf dem Vorleger vor der letzten Stufe aus. Er ergriff den Hörer und meldete sich: "Zodiac hier! Was ist los Linar?" Sofort riss er die Hörmuschel eine Pfote breit von seinem Ohr weg, denn der Löwe brüllte schon fast durch die Leitung. "Zodiac! Du musst SOFORT kommen! Ich hab super geniale Neuigkeiten. Pack ein paar Klamotten und spiele zusammen. Oh und frag deine Eltern um Erlaubnis, ob du eine Woche hier übernachten darfst!" Es klickte noch bevor der Panther auch nur ein weiteres Wort sagen konnte und sah etwas verdattert zu seiner Mutter hinüber. Sie war neben ihm stehen geblieben, als sie das Geschrei aus dem Telefon vernommen hatte. "Ich denke das geht in Ordnung Iac", grinste Samantha und strich ihrem Sohn über den Kopf. "Vergiss nur nichts und bitte denk daran dich ab und an zu waschen." Zodiac blickte ein wenig beleidigt drein. Sowas musste er sich mit seinen 17 Jahren noch anhören. Aber die Pantherdame wusste genau was er dachte. "Wenn man dich nicht darauf hinweist, würdest du wohl irgendwann einfach verschimmeln. Und komm mir jetzt nicht mit einer Ausrede. Ich weiß dass es so ist." Lachend ging sie zurück in die Küche. Mit hochrotem Kopf preschte der Panther die Treppe hoch in sein Zimmer. Noch niemals hatte er so schnell alles zusammen was er mit nehmen wollte. Schnell überflog er alles noch einmal, um sicher zu gehen nichts vergessen zu haben, und packte dann alles in einen großen Rucksack. Fast fliegend kam er die Treppe herunter, nachdem er sein Zimmer sorgfältig abgeschlossen hatte. "Ok Mama! Ich bin dann mal weg", schrie er und schritt auf die Haustür zu. Gerade als er dabei war sie zu öffnen, meldete sich Samantha noch einmal. "Moment noch Schatz!", rief sie aus der Küche und es hörte sich so an, als würde sie schnell etwas in eine große Tüte packen. Kurze Zeit später kam sie zu ihm und hatte eine Stofftasche in der Hand in der zwei große Pakete enthalten waren. "Hier, ein kleines Fresspaket für jeden von euch. Und jetzt viel Spaß mein Kleiner." "Danke Mum, du bist einfach die beste", er gab ihr einen Kuss auf die Wange und sprintete dann nach draußen. Innerhalb weniger Minuten und komplett außer Atem kam er hechelnd auf der Terrasse der Familie Raff an. Nachdem er etwas verschnauft, hatte klopfte er dreimal laut an die Holztür und wartete. Es rumpelte kurz und dann öffnete sich die Tür. "Oh mann, voll über den Schirmständer gestolpert", sagte Linar und hielt sich das Knie seines linken Beines. "Komm rein, und das Teil da verbuddeln wir noch!" "So was ist denn nun passiert, dass du es mir nicht gleich am Telefon sagen konntest", wollte Zodiac nun endlich wissen und blickte dem Löwen direkt in die Augen. "Meine Eltern sind zu meiner Schwester ins Ausland gefahren, um dort Urlaub zu machen. Und ich darf das Haus mal wieder hüten. Da ich aber wie immer annehmen kann, dass es allein ziemlich öde wird, hab ich mir gedacht ich frag, ob es ok ist wenn du hierher kommst." "Das Ergebnis war wohl ein Ja", scherzte der Panther und freute sich mit Linar zusammen über die gemeinsame Zeit die sie nun hatten. "Was ist da in der Tasche?" "Die hat uns meine Mum gemacht. Das sind Fresspakete für später, falls wir mal keine Lust zu kochen haben." "Na dann stellen wir die Dinger mal lieber in den Kühlschrank." Linars Haus war gewaltig. Schon die Diele und der angrenzende Flur waren eindrucksvoll. Der Boden war mit weißen Marmorfließen bedeckt und glänzte im Sonnenlicht. Die Wände waren in wunderbarem hellblau gehalten und überall standen Topfplanzen. Sie gingen in die Küche. Dieser Raum war zwar kleiner aber nicht minder Beeindruckend. Hier würde jedem guten Koch das Wasser im Maul zusammenlaufen. Es gab eine große Küchenzeile in der Mitte, auf der man alles vorbereiten konnte, was man dann später hinter sich auf dem großen Herd oder in einem der zwei Backöfen zubereiten wollte. Der Kühlschrank schloss an das Kochfeld an und war aus dem gleichen grauen Chrom wie schon die anderen Küchenutensilien. Boden und Wände waren in hellen Braun und Gelb-tönen gefliest. In der anderen Ecke war ein kleiner Ecktisch angebracht, an dem 6 Leute Platz nehmen konnten. Sie packten das Essen in den Kühlschrank und machten sich dann auf, in das geräumige Wohnzimmer. Dies war Zodiacs Lieblingszimmer denn s war seiner Meinung nach das gemütlichste von allen. Teppichboden in hellem Minzgrün und Wände in hellem ocker beherrschten die Farben in diesem Raum. Auf der einen Seite der Zimmers war eine riesige Couchlandschaft mit weichen Sesseln und einem riesigen Sofa. Kissen und Decken lagen verteilt auf den Sitzmöbeln und luden zum Entspannen ein. Gegenüber der Kuschelecke war die Fernsehwand aufgebaut. Ein großer, aus dunkelbraunem Holz gebauter Schrank stand dort. In ihm waren mehrere Regale und Schubladen, die mit vielen kleinen Objekten aus verschiedenen Ländern verziert waren. Im größten Regal stand der Fernseher. Größer hätte er nicht sein dürfen denn sonst hätte er niemals in die Nische gepasst. An den Wänden drumherum hingen Bilder, die verschiedenen Motive aus der Natur zeigten. Vor dem Sofa stand ein Couchtisch der, wie Zodiac erst jetzt bemerkte, mit Schüsseln und Schalen voller Süßkram vollgestellt war. "Komm, jetzt setzt dich endlich", lachte der Löwe und nahm sich eine Handvoll Chips. Dann griff er die Fernbedienung sowie einen der Controller und begann alles für ihre erste Runde einzustellen. "Jetzt gehts los. Wir haben genug Spiele zum durchzocken."

Den ersten Tag verbrachten sie damit, möglichst so viele Spiele durchzuspielen wie Linar zu bieten hatte. Sie rangen um Highscores, Bestzeiten oder einfach nur nach Perfektion. Jeder der beiden war in etwas anderen gut und so wechselten sie sich ständig ab, damit jeder die Sachen übernahm die der andere nicht konnte. Am zweiten Tag, sie hatten im Wohnzimmer geschlafen und über die Nacht ein paar Filme laufen lassen, wachten sie auf und machten sich ersteinmal ein richtiges Frühstück. Beide hatten die Süßigkeiten satt und dürsteten nach etwas richtigem. Mit ihren frisch zubereiteten Omelettes gingen sie zurück ins Wohnzimmer und starteten erneut einen kurzen Film, denn sie wollten gleich danach weiterspielen. Der Löwe schien heute aber sehr abwesend zu sein. "Alles in Ordnung mit dir Linar", fragte Zodaic als sein Freund zum fünften Mal in Folge "Game Over" gegangen war. "Huh? Ja alles bestens", log er, was der Panther sofort bemerkte. "Hey, brauchst doch nicht flunkern, irgendwas bedrückt dich doch. Das sehe ich. Raus damit, kannst mir doch alles sagen." "Nun, eigentlich sollte ich heute endlich mal wieder trainieren. Ich setze leider wieder etwas an seit wir umgezogen sind. Aber ich will unsere tolle Woche damit nicht ruinieren." Zodiac musste lächeln: "Ach quatsch. Aber wo willst du denn dafür hin? Dann komm ich mit. Vielleicht kannst du mir den ein oder anderen Trick zeigen, damit ich nichtmehr so hilflos bin." Linars Miene hellte sich augenblicklich auf: "Wirklich? Und du willst sogar mitmachen"? "Seit dem Vorfall im Wald musste ich viel nachdenken. Ich musste mir eingestehen, das es so nicht weitergehen kann. Wenn es sich aber ändern soll, muss ich zuerst mit mir anfangen. Und da ich einen guten Freund habe der sich damit gut auskennt, warum sollte ich es nicht tun?" "Du bist genial Zodiac", hibbelte der Löwe "komm mit. Oh hast du Sportsachen dabei"? "Ja hab ich", sagte der Panther und griff in seinen Rucksack, "hab nur kein T-Shirt dafür." "Ach macht nix, du hast ja nix was ich nicht auch hätte, auf gehts!" Sie gingen durch den Flur zu einer Tür, die Zodiac komischerweise noch nie bemerkt hatte. Es war der Eingang zum Keller. Langsam stiegen sie die Treppe hinunter und landeten in einem relativ kleinen Raum, der mit mehreren Trainingsgeräten und Ständern vollgestellt war. Hier war es kühl und Zodiac fröstelte leicht, trotzdem sah er sich neugierig um. Auf dem Boden lag Linoleum wie er ihn aus den meisten Küchen kannte. Es war mit einem Holzmuster bedruckt und wirkte dadurch fast echt. An den Wänden war schlichtes Weiß und aus den kleinen Kellerfenstern konnte man den Garten der Raffs sehen. Zodiac rümpfte etwas die Nase, denn es roch nach frisch verstrichener Farbe. An den Seiten standen Geräte um alle erdenklichen Partien des Körpers zu trainieren und auch ein Hantelregal war an der Wand angebracht. Eine Tür führte in einen angrenzenden Raum. Neben ihnen stand ein großes Regal mit vielen verschiedenen Fächern und Linar griff in eines der mittleren. "Ah gut sie hat es noch geschafft meine Sachen zu waschen", freute sich der Löwe und zog aus dem kleinen Korb der in dem Regal lag eine Trainingshose hervor. Die beiden zogen sich rasch um und Zodiac musste jetzt zittern, denn ohne Shirt war es hier unten doch recht kalt. "Gut, kommen wir zu allererst zum Aufwärmen. Niemals ohne ins Training starten. Das kann böse enden. Und ich meine nicht mit einer Zerrung." Linar zeigte dem Panther ein paar leichte Übungen, die er, um sich ein wenig aufzuwärmen, auch zuhause machen konnte. Falls er mal dort Sport machen wollte. Allein diese Bewegungen brachten Zodiac schwer ins Schwitzen, aber er wollte nicht aufgeben. Nicht dieses Mal. "Sehr gut. Die Technik kommt mit der Routine. Also einfach an die Haltungen denken die wichtig sind, damit du dir nicht wehtust. Ebenfalls ganz wichtig, niemals übertreiben." Heftig keuchend lag Zodiac auf dem kühlen Boden und hinterließ einen feuchten Abdruck, als er sich wieder auf die Pfoten stemmte. "Uff, das war hart!", schnaufte er und sein Fell tropfte vor Schweiß. Den Löwen ließen die Übungen kalt, aber er wartete geduldig bis sich Zodiac erholt hatte. "Als nächstes ein paar Dehnübungen, damit deine Muskeln sich lockern." Wieder zeigte er dem Panther was er zu tun hatte und verbrachten dann die nächsten Minuten damit, sich zu lockern. "Wunderbar", lächelte Linar und klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Kommen wir zum Hauptevent! Du machst heute nur leichte Übungen, denn jeder fängt klein an und erst wenn du darin sicher bist, kommen andere Aufgaben dazu." Er erklärte dem Panther jedes der Geräte und für was diese zuständig waren. Auch zeigte er ihm gewisse Grundhaltungen und Trainingsmethoden, die für schnelle kurze Sprints gedacht waren. "Du kennst dich wirklich sehr gut aus", sagte Zodiac verblüfft und etwas neidisch zugleich. "Könnten wir das immer zusammen machen? Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit." "Wenn dir das nichts ausmacht Zodiac? Ich wollte schon lange einen Trainingspartner." Freudig lächelten die zwei sich an und begannen dann zu trainieren. "Warum machst du das eigentlich? Also dieses ganze Zeug?" fragte der Panther mitten in den einzelnen Übungen. "Bitte lach jetzt nicht, aber ich möchte einmal sehr muskulös werden. Mein Traum ist es Bodybuilder zu werden." Errötend fummelte der Löwe an seinen Gewichten des Gerätes herum an dem er gerade stand. "Warum sollte ich jetzt lachen? Ist doch ein beneidenswerter Traum. Ich weiß gar nicht was ich einmal haben oder können möchte." "Soetwas kommt von allein Zodiac, vertrau einfach nur deinem Herz", sagte Linar gut gelaunt und war nun fertig seine Maschine zu justieren. Bei den ersten Wiederholungen fiel es dem Panther anfangs noch sichtlich schwer mitzuhalten, aber je länger sie arbeiteten desto besser wurde es. Immer wenn Zodiac die Puste ausging, war auch schon der Löwe zur stelle um ihm zu helfen. So ging das fast zwei Stunden, bis Zodiac komplett nassgeschwitzt die Hanteln ins Regal zurücklegte. Durch ihn war es in dem kleinen Raum sehr stickig geworden und die Fenster waren beschlagen. "Oh mann, tut mir echt leid, dass es hier drin jetzt so streng riecht." Linar der gerade sein letztes Gerät auf sich abstimmte grinste breit: "Ist doch super. Dann wissen wir, dass es seine Wirkung nicht verfehlt hat. Willst du duschen gehen? Ich mach hier die letzte Station fertig und komm dann auch. Duschen sind durch die Tür da", er zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Türe, die neben der Kellertreppe lag. Zodiac nickte und verließ den Raum. Das "kleine" Bad entpuppte sich als ein Raum mit drei Duschkabinen und zwei Toilettenkammern. Als Sichtschutz für die Dusche dienten große Vorhänge. Auf einem Regal neben der Tür waren verschiedene Flaschen Shampoo verteilt, von denen er sich eines mit herberem Geruch raussuchte. Während Zodiac sich auszog, bemerkte er wie sehr er geschwitzt hatte. Selbst seine Hose war klatschnass, geschweige denn seine Unterhose. Mit einem leisen Platsch landete beides auf den weißen Fließen und nachdem er alles in einen kleine Sack, der an der Wand hing, geworfen hatte, betrat er die erste der drei Kabinen. Zuerst hatte er Schwierigkeiten die richtige Temperatur des Wassers einzustellen. Aber als er sie gefunden hatte stellte er sich mit einem leichten schnurren unter den prasselnden Strahl. Die Wärme war wie ein kleiner Freudentropfen auf seiner Haut. Er genoss das Kribbeln seiner Muskeln und das des Wassers auf seinem Gesicht. Nie hätte er sich träumen lassen, dass etwas für seinen eigenen Körper zu tun, so ein gutes und befriedigendes Gefühl hervorrufen würde. Hier und jetzt schwor er sich, nicht mehr der Trottel der Klassen zu sein. Egal wie lange es dauern würde. Er würde mit Linar trainieren um stärker zu werden, egal welchen Preis er auch immer dafür zahlen musste. Ewigkeiten, so kam es ihm vor, stand er unter der Kaskade und genoss einfach nur die Wärme. Dann ging plötzlich die Türe auf. "Na Zodiac, immer noch am duschen", lachte Linar und zog sich, den Geräuschen nach zu schließen, ebenfalls aus. "Ja, es tut gerade einfach nur gut", seufzte der Panther und begann sich dann mit seinem Shampoo einzureiben. Neben ihm ging ebenfalls die Dusche an und die beiden Freunde wuschen sich einmal gründlich ab, ohne auch nur ein Wort zu sagen. "Wo sind denn die Handtücher", fragte Zodiac nachdem er damit fertig war, sich die Seife aus dem Fell zu waschen. "In dem Schrank wo die Duschsachen drauf stehen. Kannst du mir auch eins rauslegen? Ich bin auch gleich fertig", rief er aus der mittleren Kabine. Zodiac zog zwei große Tücher aus besagtem Schrank und hing eines an den Haken neben der Kabine in der Linar war, welcher leise angefangen hatte zu schnurren. "Du scheinst das trainieren wirklich zu lieben", fragte Zodiac und begann sich abzutrocknen. "Klar, es ist ein tolles Gefühl wenn man dieses warme Kribbeln in seinem Körper spürt, oder die Energie die einen durchströmt wenn man danach etwas zur Ruhe gekommen ist." Das schnurren wurde lauter und der Panther war fertig mit dem trocken rubbeln. "All das klingt wundervoll. Ich geh dann mal nach oben und zieh mich an. Wollen wir danach entscheiden was wir machen?" Zurück kam nur ein "Mhmm", und dann war wieder nur das immer tiefer werdende schnurren zu vernehmen. Er wandte sich zum Gehen und gerade als die Tür hinter ihm zufallen wollte hörte er ein sehr lautes Stöhnen. Leicht errötet ging er die Treppe nach oben zurück ins Wohnzimmer, wo sein Rucksack stand und fischte sich daraus neue Klamotten. Linar hatte nicht wirklich gerade getan was er vermutete. Mit jeder Sekunde die verging wurde er röter und nachdem er sich angezogen hatte setzte er sich auf seinen Sessel und wartete. Kurze Zeit später kam der Löwe frisch angezogen ins Zimmer zurück. Da saß der Panther, mit hochrotem Kopf und versuchte seinem Freun nicht in die Augen zu sehen. "Was ist passiert?" wollte Linar verwirrt wissen. "Umm, überhaupt nichts! Alles bestens! Wieso?". "Du lügst ja noch schlechter als ich, los raus damit!", lachte Linar und setzte sich neben Zodiac auf die Lehne des Sessels. "Nun, ich... wie sag ich das denn jetzt? H... Hast du da in der D... Dusche das gemacht w... was ich denke? Du h... hast so laut gestöhnt am Schluss", er zitterte bei jedem stottern wie Espenlaub. Ihm war es unsagbar peinlich, dass er nur durch einen Vorhang von Linar getrennt war, während dieser sich ganz offensichtlich einen gepfotet hatte. "Ohhh... ja hab ich, sorry. Ich mach das immer wenn ich trainiert habe. Danach verspüre ich immer den größten Drang. Mein Dad meint es sei das Testosteron und das Adrenalin. Er hatte mich einmal dabei erwischt und fand es sehr amüsant." Jetzt gab es für Zodiac kein Halten mehr und er wurde noch röter. "Oh Gott ist das peinlich. Mir passieren auch immer die dümmsten Sachen". "Wieso dumm? Jeder macht das doch. Ist doch ganz normal. Und keine Sorge, das macht mir nichts aus." Grinsend ergriff Linar das Kinn des Panthers: "Schau mir in die Augen, es ist wirklich okay!" Irgendetwas an diesen gelben Augen beruhigte ihn ungemein. "So, da das nun geklärt ist wollen wir etwas essen und dann schauen wie wir weitermachen?" Zusammen gingen sie in die Küche und inspizierten das Innenleben des Kühlschrankes. "Die Pakete deiner Mutter. Das wär doch was!" Linar packte beide Plastikbehälter und ging zu dem Schrank, in den die zwei Backöfen eingebaut waren. Er öffnete den obersten Schrank und hervor kam eine Mikrowelle. Sogar beide Behälter hatten darin Platz und wurden schnell mal aufgewärmt. Ein lautes "Ping" kündigte an, dass das essen fertig war und damit zogen sich die beiden an den Esstisch zurück. Auf einem der zwei Schüsseln war ein Z und auf dem anderen ein L. "Hmm ich denke mal ich weiß was das heißt", kicherte Zodiac und reichte Linar sein Essen. Sie öffneten den Deckel und der Löwe staunte nicht schlecht. "Wow, das sieht alles unfassbar lecker aus", sagte er, als er den Inhalt begutachtete. "Meine Mum hat mal auf einer Reise durch Japan gelernt wie man solche "Boxlunches" zubereitet." "Schnapp dir eine Gabel und schlag zu, das ist alles super lecker!" Linar holte schnell zwei und setzte sich neben seinen Freund auf den freien Platz. "Erklär mal was das alles ist", forderte Linar neugierig und konnte sich nicht entscheiden, was er zuerst kosten wollte. "Also, das gelbe da sind Eierrollen mit Sojasoße. Dann hast du da Jasminreis mit einer Note Minze. Das Braune sind verschiedene gebackene Fleischsorten im Teigmantel und zu guter Letzt ist da eine süßsauere Soße mit verschiedenem Gemüse drin." Vergnügt aßen sie ihre Mahlzeit und immer wenn dem Löwen etwas besonders schmeckte, gab er ein lautes "Genial", von sich. Neben dem essen unterhielten sie sich über alles mögliche aus ihrer Kindheit und was sie so taten, wenn ihnen langweilig war. Draußen wurde es allmählich dunkel und Zodiac gähnte einmal lang. "Puh, bin ich fertig. Das training hat mich echt geschlaucht". "Hehe, das ist gut. Sollen wir dann heute nochmal drin schlafen oder wollen wir zelten für den Rest der Woche?" Begeistert sprang der Panther auf und grinste breit: "Ja zelten wir"! Schnell wuschen sie das Geschirr ab und holten dann das Zelt vom Dachboden, mit allem was dazugehörte. Eine kleine Lampe, Luftmatratzen, Schlafsäcke, Trinken, Knabberkram, Comics und ihre Gameboys. Der Garten war wirklich ein kleines Reich für sich selbst. Sie suchten eine geeignete Stelle, die sie unter ein paar dicht zusammengewachsenen Tannen fanden. Es war der perfekte Platz für ihr Nachtlager. Mit Feuereifer bauten sie das Zelt auf und richteten dann ihre Schlafstätte so gemütlich ein, wie sie es nur konnten. Auf dem Zeltboden legten sie eine Wolldecke aus, die Linar noch kurz aus seinem Zimmer geholt hatte, damit es von unten etwas wärmer war. Dann pumpten sie die Luftmatratzen auf und legten sie darüber. Darauf kamen die Kissen und Schlafsäcke, die sie aufgeknüpft hatten und wie eine Decke über ihre Matratzen legten. An einem Haken, an der Decke des Zeltes, hingen sie die Lampe auf, die die Umgebung in gedämpftes Licht tauchte. Die ganzen anderen Sachen verstauten sie in den Zwischenräumen die sich gebildet hatten. "Na wenn das mal nicht gemütlich aussieht dann weiß ich auch nicht", sagte Linar stolz und besah ihr Machwerk. "Hmm, sehr gut, finde ich auch." Inzwischen war es wirklich dunkel geworden. Nachdem sie sicher gegangen waren, dass im Haus alle Türen und Fenster nach draußen verriegelt waren. Und auch die Balkontür verschlossen war, krochen sie in ihre Behausung und legten sich auf ihre Betten. "War ein schöner Tag. Findest du nicht auch?", wollte Linar wissen, der sich nicht entscheiden konnte ob er etwas lesen oder doch zocken wollte. "Ja stimmt, das war es wirklich!", bestätigte Zodiac und legte seinen Gameboy zur Seite. "Du Linar"? "Hmhmm"? "Danke für alles. Du bist der erste Freund den ich habe, der so viel für mich gemacht hat. Ich hoffe wir bleiben für immer Freunde!" "Natürlich bleiben wir das Zodiac. Von jetzt an, bis in alle Ewigkeit. Das verspreche ich dir." Die Welt des Panthers erschien nun perfekt. Zodiac scherzte noch tief in die Nacht hinein mit Linar. Kurz bevor sie einschliefen sagte Zodiac noch. "Linar, ich werde ab sofort mit dir trainieren um stärker zu werden und um abzunehmen! Ich will nie wieder ein Klotz am Bein sein. Hilfst du mir dabei?" Auch wenn es dunkel war, sah der Panther dass Linar breit grinste. "Auf jeden Fall. Wir schaffen das gemeinsam!" Nur das Zirpen der Grillen war zu hören, bevor sie in ihr Reich der Träume hinüberglitten.