Kzinti versus Aliens Part 3

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kzinti versus Aliens Part 3

Grool-Kommandant unterhielt sich derweil mit Phalanxenoffizier. „Eines solltest du mir aber erklären." „Was ist euer Begehr Göttlicher?" „Wer wagte es und schlug mich nieder?" „Was meint ihr damit?" „Ich war in einer klebrigen Substanz gefangen. Jemand erschien und befreite mich. Als ich denjenigen zur Rede stellen wollte, kamen keine Antworten. Stattdessen wurde ich durch einen gewaltigen Hieb niedergestreckt. Also frage ich mich, wer von euch das war." „Ich weiß nicht wovon ihr redet, Grool-Kommandant. Wir waren mit den Aliens beschäftigt und fanden euch eher zufällig. Ihr lagt bewusstlos am Boden." „Hrhrhrhr...", Grool-Kommandant wackelte belustigt mit den Ohren. „Und du denkst, dass ich dir das glaube?" „Wenn es die Wahrheit ist. Ich wüsste nicht warum ich euch belügen sollte." „Meinetwegen", grollte er. „Der Schuldige wird sich irgendwann verraten. Gebt nur acht, mit dem was ihr tut."

*

„Schrott. Nur Schrott", resignierte Thomson. „Woran hapert es denn?", fragte Horn. „Im jetzigen Zustand kann ich mit keinem der Computer was anfangen, denn mir fehlt schlichtweg der Strom." „Die Energiegeneratoren arbeiten nicht mehr, außerdem ist zwischen dem Generatorendom und der Wohnanlage zuviel zerstört worden. Ich glaube nicht, dass auch nur eine der Leitungen die Explosion überlebt haben dürfte", erklärte Kromberg. „Ihr braucht Energie?", fragte Cheftechniker. Thomson nickte. „Wie wäre es, wenn ich aus der zerstörten Fähre Baugruppen berge und einen Konverter improvisiere? Den könnten wir als Kopplung zwischen unsere intakte Fähre und die Computer schalten." Sicherheitschef sah ihn scharf an. „Du machst deinem Rang alle Ehre. - Die drei Menschen und Adjutant bleiben hier. - Wir beide fliegen ins Hügelfeld und holen Bergegut. - Sichert den Zugang so gut ihr könnt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Viecher wissen wo wir sind." Alle nickten zustimmend.

Cheftechniker und Sicherheitsoffizier zogen vorsichtig die Außentür der intakten Komplexzelle auf, schauten sich um und rannten zum Außenschott der Fähre. Nach vierzig Minuten Flugzeit erreichten sie das Hügelfeld und landeten an dessen Rand. „Okay. Das ist absoluter Wahnsinn was wir vorhaben", sagte Sicherheitsoffizier. „Ich weiß, aber die Zeit drängt. Wir haben nur zweiundsiebzig Stunden zur Verfügung und können es uns nicht leisten acht Stunden davon zu verschwenden, weil wir auf das Tageslicht warten." „Hoffen wir, dass unsere Feinde in der Finsternis ein Handicap haben." Cheftechniker schüttelte den Kopf. „Nein. Das haben sie nicht, ganz im Gegenteil." „Was?", fuhr Sicherheitsoffizier hoch. „Ja. Sie hatten mit uns eine Verbindung hergestellt und uns zu verstehen gegeben, dass sie Tag und Nacht hervorragende Jäger sind. Ich vermute, dass sie ihre Umgebung im Infrarotbereich wahrnehmen." „Das ist wirklich reizend von dir, dass du mir das sagst." Sicherheitsoffizier legte die Ohren an. „Ach, scheiß was drauf. Das ist echter Kampfgeist. Zu keiner Sekunde vor dem Angreifer kuschen und ihm auch in der Ausweglosigkeit die Stirn bieten." „Hrhrhrhr...", antwortete Cheftechniker. „Wie packen wir es am besten an?" „Wir sollten rennen so schnell wir können, dabei Haken schlagen und die Luke der zerstörten Fähre hinter uns verriegeln. Ich weiß, was ich brauche und denke, dass ich nach zehn Minuten alles beisammen haben dürfte." „Hört sich gut an." „Dann los."

Sie traten ins Freie und Sicherheitsoffizier schloss das Außenschott. „Okay. Jetzt gibt es kein zurück mehr." Cheftechniker nickte und sah sich um. „Dort entlang", sagte er und zeigte in die entsprechende Richtung. Sie liefen los und sicherten sich nach allen Seiten ab. Das war auch gut so, denn nur 200 Meter weiter, hörten beide die Schreie aus mehreren Alienkehlen.

*

Während Cheftechniker und Sicherheitsoffizier weitere „Bekanntschaften" schlossen, versuchten Thomson, Horn und Kromberg einen besseren Kontakt zu Cheftechnikers Adjutanten herzustellen. Sie saßen ziemlich nutzlos herum, warteten auf die Rückkehr der beiden ausgeflogenen Kzintosh und betrachteten einander. „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass unser kleiner Kzintosh etwas zierlich ist, im Vergleich zu den anderen?", flüsterte Thomson, an Horn gewandt. Der nickte nur und legte seinen linken Zeigefinger bedeutungsvoll auf seine Lippen. „Ihr Hinweis darüber zu schweigen war durchaus berechtigt, Mr. Horn. Miss Thomson, wir Kzini haben ein sehr gutes Gehör und ihre Bemerkung mag zwar berechtigt sein, stellt aber für mich eine Beleidigung dar. Wenn sie ein Kzinti wären, dann würde ich sie jetzt zu einem Kampf herausfordern." „Einen Kampf?", fragte Thomson. „Ja. Ein Kampf um die Ehre, ein Kampf auf Leben und Tod. Ich würde lieber sterben, als dass ich mit einer Schmach leben müsste." „Ein Kzintosh wie er leibt und lebt", warf Kromberg ein. Horn kniff die Augen zusammen und ahnte, was jetzt kommen würde. „Was wollen sie damit sagen, Mr. Kromberg?", fragte Adjutant scharf. „Ich denke, dass er damit nur sagen wollte, dass sie ein ehrenvoller und ruhmreicher Held sind", mischte sich Horn ein. „Nein, das wollte ich nicht", brummelte Kromberg. „Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass das Ehren- und Machtgehabe der Kzinti ein albernes und altertümliches Relikt ist." Adjutant fletschte die Zähne. „Seht ihr, das ist genau das, was ich meine. Immer auf Angriff, immer auf der Suche nach Streit. Bloß nicht nachdenken." „Mr. Kromberg! Ich würde ihnen empfehlen ihren Ton zu mäßigen." „Warum? Vertragen die Kzinti keine Wahrheiten? Was meinst du, warum ihr den Krieg gegen uns verloren habt? Es lag nicht an militärischer Stärke oder besserer Taktik von unserer Seite. Es lag daran, dass wir einen besseren Zusammenhalt haben, wenn wir gegen eine Bedrohung vorgehen. Wir zerfleischen uns nicht gegenseitig wegen Ruhm und Ehre." Adjutant legte die Ohren extrem flach an. „Was wisst ihr Äffchen über unser Sozialsystem? Ihr urteilt, ohne genügend Daten zu haben. Menschen sind oberflächlich und voll von Vorurteilen." „Ich habe genug über eure sozialen Zustände gehört, um mir ein Urteil erlauben zu können." „Schön für sie, Mr. Kromberg. Ich habe mir unser System nicht ausgedacht, muss aber damit leben. Ich bin nicht sonderlich begeistert, dass ich eines Tages Cheftechniker töten muss, um ihm ein würdevolles Ende zu bereiten." „Würdevoll? Ist eine Ermordung würdevoll?" „Ist Siechtum und jahrelange Krankheit, Abhängigkeit von fremder Hilfe besser?" Kromberg verstummte und biss sich auf die Unterlippe. „Viele Sachen in unserem Patriarchat sind nicht so wie ich sie mir wünsche. Ich bin nicht scharf drauf ständig um einen ruhmvollen Namen kämpfen zu müssen. Ich muss es aber tun, weil ich sonst gar keinen habe und ohne Namen keinen Anspruch auf einen Platz in unserem System, es gäbe keine Unterkunft, keine Nahrung und keine sinnvolle Aufgabe für mich." Thomson mischte sich ein. „Warum machst du dir solche Gedanken darüber, dass du für deinen Namen kämpfen musst?" „Ich habe keine Lust auf solch sinnlose Kraftverschwendung." „Dann bist du kein typischer Kzintosh." „Ich bin ein Kzintosh und ich werde meine Feinde in den Staub werfen und ranghöhere Tosh töten, um ihre Aufgabe und ihren Titel zu übernehmen. So war es und so wird es immer sein." „Vielleicht wird es Zeit mal was Neues auszuprobieren?", fragte Horn. „Das geht nicht. Außenseiter werden in unserer Gesellschaft nicht geduldet." „Hmmm... also wirst du früher oder später Cheftechniker töten müssen und seinen Titel annehmen?", fragte Thomson. Adjutant schüttelte den Kopf und wackelte nervös mit den Schnurrhaaren. „Moment mal", sagte Horn, „du musst ihn töten. Du bist sein Adjutant und dein Weg und deine Funktion sind damit vorbestimmt." Adjutant legte die Ohren extrem flach an den Kopf, fletschte die Zähne und fauchte scharf in Horns Richtung. Der blinzelte kurz und sog die Luft ein. „Oh, oh!" „Was?", fragte Thomson verwirrt. „Unser Adjutant hat ein großes Problem." Der Tosh sah ihn mit stechendem Blick an. „Schweig!", brüllte er plötzlich. „Treffer", intonierte Kromberg. „Da bahnt sich doch tatsächlich etwas Neues an." Thomson schaute noch verwirrter auf den Kzinti und schien zu begreifen. „Du meinst, dass er und sein Chef ein Pärchen sind?" „Genau das. Er hat ein Problem mit dem töten seines Vorgesetzten und das verrät ihn." „Wow! Ich dachte immer, dass alle Kzintosh hetero wären", sagte Horn. „Ich glaube es einfach nicht." „Ich möchte euch bitten darüber zu schweigen, wenn das rauskommt sind Trolasch und ich nicht nur in Unehre gefallen, sondern wir werden aus unserer Gesellschaft verbannt." „Wer ist Trolasch?", fragte Thomson neugierig. „Cheftechniker. Es ist sein Kätzchenname." „Aha. Und wie ist deiner?" „Cholank." „Das ist genau das, was ich eigentlich meinte", sagte Kromberg. „Die Kzintigesellschaft ist im Mittelalter stehen geblieben. Null Toleranz, Außenseiter werden nicht anerkannt, alles ist formalisiert und ritualisiert. Geht man einen Schritt zu weit nach links oder rechts, ist man so gut wie tot." Adjutant nickte und blickte traurig zu Kromberg. „Unsere Zuneigung hat keine Chance." „Ich dachte immer, dass das Recht auf Fortpflanzung sehr tief in euch verankert ist und stets Vorrang hat", stellte Horn fest. „Ist es bei euch Menschen nicht das Gleiche? Haltet ihr uns so sehr für Tiere, dass wir nicht genauso mannigfaltig denken und fühlen können wie ihr?" „Das sagst du", sagte Thomson sanft. „Kämpfe um deinen Partner und setze dich für ihn ein." „Vergiss es Thomson", polterte Horn, „wenn das mit den beiden rauskommt, ist es aus. Also, lassen wir das Thema und schweigen wir darüber." Er nickte in Adjutants Richtung. „Darf man dich wenigstens mit deinem Kätzchennamen ansprechen?", fragte Thomson dreist. „Nein, auf keinen Fall. Zumindest nicht, wenn andere Kzinti, außer Cheftechniker, also Trolasch, dabei sind. Das benennen eines erwachsenen Kzintosh mit seinem Kätzchennamen macht ihn ehrlos und fordert ihn rituell zum Kampf. Ich würde nur ungern einen von euch töten müssen." Horn grinste, Kromberg zuckte mit den Augenbrauen, Thomson machte einen leeren Gesichtsausdruck und Cholank-Adjutant wackelte amüsiert mit den Ohren.

*

„In Deckung", brüllte Cheftechniker. Sicherheitsoffizier hechtete hinter einen größeren Felsbrocken, als genau in diesem Augenblick eines der Aliens nach ihm griff. Die Klauen des Monsters schlugen ins Leere. Enttäuscht kreischte es auf, bremste seine Bewegung, drehte sich um und stürzte auf Sicherheitsoffizier zu. Der zog seinen Blaster und wollte gerade schießen, als ein zweites Alien seitlich auf ihn zu raste und ihn von den Beinen fegte. Wie ein Stein ging er zu Boden, versuchte den Überblick nicht zu verlieren, zielte auf den zweiten Angreifer und schoss. Der Schuss durchdrang den Schädel des Aliens, fraß sich durch das Hirn des Aggressors und trat auf der gegenüberliegenden Seite wieder aus. Gerade wollte das Wesen dem am Boden liegenden Sicherheitsoffizier mit einer seiner Klauen die Kehle aufreißen, als es vom Schuss getroffen inne hielt und schlagartig in sich zusammenbrach. Das andere Alien bemerkte den Verlust, schrie auf und schlug Sicherheitsoffizier den Blaster aus der Hand. Die Waffe flog quer durch die Luft und verschwand in einem der Erdhügel. Sicherheitsoffizier brüllte auf. Das Alien hatte ihm die Hand zerfetzt und schlaff und nutzlos hing sie an seinem rechten Arm. Doch damit nicht genug. Das Alien holte plötzlich aus, schlug ihm direkt ins Gesicht und brach ihm das Nasenbein. Blut lief aus beiden Nasenlöchern, über die Lefzen, drang über die Lippen in den Mund ein und ließ Sicherheitsoffizier seinen eigenen Lebenssaft schmecken. Er brüllte wütend auf, zog seinen Wzai und stach zu. Zischend lief die Säure des Aliens über die Klinge, brachte sie zum schmelzen, breitete sich über den Messerschaft aus und erreichte Sicherheitsoffiziers Hand. Innerhalb von Sekundenbruchteilen lösten sich die Finger, der bis dahin noch gesunden linken Hand auf, tropften zu Boden, fraß sich die ätzende Flüssigkeit über die Handfläche bis zum Gelenk weiter. Entsetzt sah Sicherheitsoffizier dabei zu, wie er den linken Arm bis zum Ellenbogen verlor. Das Alien brach, tödlich getroffen, zusammen und der Kzinti ging bewusstlos mit ihm gleichzeitig zu Boden. Cheftechniker registrierte das Ganze nur am Rande, hatte er doch selbst alle Hände voll zu tun. Er schoss ein Alien nach dem anderen nieder. Den vorerst letzten Angreifer tötete er mit einem Nahschuss, rollte sich geschickt zur Seite, um nicht vom Alienblut getroffen zu werden. Mehrere Augenblicke blieb er liegen. Es folgte kein weiterer Angriff. Er sprang auf. „Sicherheitsoffizier!", schrie er. Keine Antwort. Suchend blickte er sich um und fand ein gestreiftes Fellknäuel am Boden liegend. „Beim zähnefletschenden Gott", flüsterte er entsetzt. Er packte den verwundeten Kzintosh und schleifte ihn zurück und damit in den Schutz der intakten Fähre. Nachdem er das Außenschott geschlossen und gesichert hatte, schaltete er ein paar der Modifikationen ein. „So was Dummes. Warum haben wir nicht von Anfang an diese Fähre benutzt? Dann hätten wir uns den ganzen Scheiß erspart", murmelte er wütend.

Fauchend nahmen die Blastergeschütze ihre Arbeit auf und eliminierten mehrere Aliens, ließen sie wie Wassertropfen zerplatzen. Cheftechniker aktivierte den Autosani und übergab Sicherheitsoffizier den Apparaturen. Mehr konnte er nicht tun im Moment, der Rest musste von Sicherheitsoffizier selbst kommen. Er sah sich um und überlegte. Wie sollte er jetzt noch an die zerstörte Fähre heran kommen? Wie sollte er sie finden? Zu Fuß war es eh schon schwierig und hing vom Orientierungssinn ab, aber mit der Fähre, über dem Hügelfeld schwebend, war es aufgrund der veränderten Perspektive ungleich schwieriger. Zu tief fliegen durfte er nicht, da Gefahr von den Aliens drohte und die Geschütze nicht alle Ecken abdecken konnten. Zu hoch durfte er aber auch nicht aufsteigen, da er sonst nichts sehen konnte und das Radar durch den hohen Siliziumanteil der Hügel als Hilfsmittel ein schlechter Scherz war. Die Situation war aussichtslos und drohte endgültig in einer Katastrophe zu enden.

Er sah hinüber zu Sicherheitsoffizier, welcher immer noch bewusstlos auf der Liege des Autodocs lag. Sein linker Arm war bis zum Ellenbogen verschwunden und an seiner rechten Hand fehlte ein Finger und die restlichen waren teilweise zerfetzt. ‚Vielleicht wäre es für ihn besser zu sterben', sinnierte er. Aber das war nicht die Zeit für solche Entscheidungen. Andere Sachen hatten Vorrang.

Cheftechniker setzte sich an die Steuerungskonsole und starrte durch die Stirnscheibe der Fähre. Die Geschütze waren verstummt und die Angriffe offensichtlich verebbt. Waren die Aliens demoralisiert worden? Ginge das überhaupt? Wenn ja, dann war es jetzt die beste und vielleicht einzige Chance die andere Fähre zu finden. Er startete die Triebwerke, hob ab und setzte zum Tiefflug an.

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„Verdammt", brummte Kromberg. „Wo bleiben die nur?" Adjutant schaute mit bitterer Miene zu ihm hinüber. „Diese Warterei macht mich ganz verrückt", polterte Thomson. „Wie kommt es eigentlich, dass ihr Äffchen euren Weibchen erlaubt auf solch gefährliche Missionen zu gehen?", fragte Adjutant plötzlich. Horn stutzte. „Es wäre nett, wenn du uns nicht als Äffchen bezeichnen würdest. Unsere Spezies nennt sich Mensch. Wir haben die Bezeichnung der Rattenkatzen auch abgelegt." Adjutant bleckte die Zähne, nickte aber schließlich. „Gut. Zu deiner Frage. Warum sollten sie es nicht? Unsere Frauen sind vollwertige Mitglieder der Gesellschaft und arbeiten in allen Bereichen mit Männern zusammen. Warum sollten wir sie aussperren?" „Ich finde das interessant", entgegnete Adjutant. „Unsere Weibchen könnten das nicht." „Ja, weil die Tosh sie dumm gezüchtet haben. Sie können nicht schreiben, nicht lesen und verstehen kaum etwas. Das einzige was ihr ihnen gelassen habt, ist die Fähigkeit Welpen zu gebären, sie groß zu ziehen und ihnen noch Namen zu geben, die sie erstaunlicherweise auch aussprechen können. Das ist bei uns unfassbar und nicht möglich", warf Kromberg unwirsch ein. Adjutant seufzte. „Viele Sachen sind geschehen, viele Fehler wurden gemacht. Welch tieferer Sinn hinter der Zucht stecken soll, weiß ich nicht. Vielleicht kann ich mir auch aus diesem Grund nicht vorstellen, etwas mit einer Rret anzufangen. Sie sind mir einfach zu dumm, es fehlt bei ihnen die Substanz. An eine intelligente Rret denke ich erst gar nicht. So etwas würde mir nie widerfahren. Grool-Kommandant hatte einfach nur Glück." „Sieh an, sieh an. Cholank scheint sich für beide Geschlechter zu interessieren. Das wird ja immer besser", sagte Kromberg und grinste süffisant. Der kleine Kzintosh rutschte getroffen in sich zusammen, fühlte sich den drei Menschen hilflos ausgeliefert. „Wie lange sind die beiden eigentlich schon weg?", fragte Horn und wechselte damit das Thema. „Seit etwa zwei Stunden", erwiderte Thomson.

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Cheftechniker umflog geschickt jeden Hügel und bekam nach und nach einen Überblick über die Größe des Hügelfeldes. Wenn er richtig geschätzt hatte, dann handelte es sich um eine Ausdehnung von circa zwanzig Quadratkilometern, wobei die Hügel im Abstand von jeweils zweihundert Metern standen, was eine Anzahl von hundert Hügeln ergab. Das gesamte Areal schien in einem perfekten Quadrat angelegt zu sein, so als ob jemand aus großer Höhe mit einem Winkel- und Abstandsmesser nachgeprüft hätte. Die Blastergeschütze „zerstäubten" ein paar Angreifer in größerer Entfernung, welche dadurch ungefährlich waren. Cheftechniker sah sich die Umgebung genauer an und erkannte eine bestimmte Unregelmäßigkeit an einem der Hügel. Er sah nicht so gleichmäßig aus wie die anderen, er war etwas breiter, aber flacher. Er zog die Fähre in einem scharfen Bogen nach rechts und hatte die gestrandete Fähre im Blickfeld.

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An Bord der Brüllender Vollstrecker war unterdessen ein Kleinkrieg ausgebrochen. Die Kzinrret war wieder zu sich gekommen und spielte ihr weibliches Ego voll aus. Sie brüllte und schrie wie eine Wilde und verlangte die Auslieferung von Funkoffizier, dem sein Name entzogen worden war. „Wo ist der miese Schtondat? Ich werde ihn töten!", kreischte sie hysterisch. „Wie konnte dieser Halbkastrat es wagen mich anzufassen?" „Bleib ruhig", versuchte Sanitätsoffizier zu schlichten. „Er ist bereits seines unrechtmäßigen Namens und seines Postens enthoben." „Wo ist dieser Jotokitreiber?" „Er befindet sich im Arrest." „Ich will ihn haben. Jetzt und sofort. Er soll zu spüren bekommen, was es heißt sich mit der Hauptrret von Grool-Kommandant anzulegen. Wenn ich mit ihm fertig bin, dann wird er sich wünschen tot zu sein." Sanitätsoffizier ahnte, dass es zu einer üblen Konfrontation kommen würde und winkte Techniker zweiten Ranges herbei, der gerade den Autosani abschaltete. Der Verstand auf was Sanitätsoffizier hinaus wollte und was der beabsichtigte. Er näherte sich vorsichtig der Kzinrret und tippte ihr auf die linke Schulter. „Was ist?", fragte sie barsch, nachdem sie sich umgedreht hatte. Sanitätsoffizier reagierte sofort, griff nach einer Spritze mit einem Betäubungsmittel, welche auf einem der Tische bereit lag und jagte sie der ahnungslosen Rret in die rechte Schulter. Erstaunt brüllte diese kurz auf, legte die Ohren an, riss die Augen auf und wirbelte herum. Als sie Sanitätsoffizier mit der Spritze in der Hand sah, fletschte sie die Zähne, mehr konnte sie nicht mehr tun. Sie verdrehte die Augen und sank zu Boden. Das Mittel wirkte sehr schnell und vor allem zuverlässig. „Ich wusste schon, warum ich das Betäubungsmittel parat haben wollte", sagte er und seufzte. Techniker zweiten Ranges wackelte heftig mit den Ohren. „Hrhrhrhr." „Weibchen die sprechen können, Blödsinn. Die sollen gefälligst Kätzchen großziehen und uns zu Willen sein, dafür brauchen sie nicht reden zu können. Wir haben schon genug Probleme mit unseren Telepathen. Apropos Telepath. Wo ist eigentlich unser Krösus geblieben?" „Ich weiß es nicht, vorgesetzter Held." „Held?", Sanitätsoffizier wackelt belustigt mit den Ohren. „Schöne Helden sind wir. Zu zweit haben wir es nicht geschafft eine einfache Kzinrret im Zaume zu halten. Wir mussten zu einem Betäubungsmittel greifen, um sie zu beruhigen." Techniker zweiten Ranges senkte den Kopf und blickte betreten zu Boden.

Plötzlich öffnete sich die Tür zur Krankenstation und ein erbärmlich anmutendes Fellbündel kam herein geschlurft. Der Telepath war erschienen. „Mein Boosterspice ist alle", plärrte er mit kratziger Stimme. „Du hast deine Ration schon wieder aufgebraucht? Verdammt noch mal, du solltest lernen damit hauszuhalten. Viel habe ich nicht mehr an Bord. Entweder du behältst alles halbwegs im Griff oder du wirst den Rest der Reise leiden müssen." „Ich brauche meine Droge, sonst schlagen die Gedanken der Anderen über mir zusammen." Sanitätsoffizier seufzte. „Hier macht wirklich jeder was er will. Wenn das so weiter geht, dann bin ich am Ende der Expedition reif für unsere besten Psychologen." Er gab dem Kzintitelepathen die geforderte Droge und das merkwürdig haarige Bündel trollte sich wieder. „Und wieder ein Problem geklärt", flüsterte Techniker zweiten Ranges und schaute Sanitätsoffizier leicht schräg an. Der nickte nur und kontrollierte die Vitalfunktionen der Rret.

*

Cheftechniker landete direkt vor der zweiten Fähre und drehte sich zu Sicherheitsoffizier um. Der stöhnte leise und bewegte sich etwas. Das war nicht viel, aber immerhin eine erste Reaktion und die war gut, denn sie bedeutete, dass der Tosh auf dem Wege der Besserung war. Cheftechniker überlegte kurz. Konnte er es riskieren den Verwundeten hier allein zu lassen? Seine Gewissensbisse verjagte er aber augenblicklich, da er keine andere Möglichkeit hatte. Er verließ die Steuerungskonsole, entriegelte das Außenschott, schloss es hinter sich, verriegelte es wieder und sah sich um. Er brachte seine Waffe in Anschlag und sondierte die Lage genauer. Es war nichts zu hören, nur das leise Pfeifen des Windes war zu vernehmen und ein fernes Säuseln. Cheftechniker legte den Blaster über die Schulter und marschierte direkt auf die gestrandete Fähre zu. Es erfolgten keinerlei Angriffe. Unbehelligt betrat er diese und machte sich an die Arbeit. So schnell er konnte, sammelte er die benötigten Elektronikkomponenten zusammen, stapelte sie auf eine der Konsolen. Jetzt musste er noch für die Konvertierung der Energie sorgen. Er legte sich auf den Boden der Fähre und rutschte unter eine der Konsolen. Er öffnete ein Abdeckgitter und griff in die Wartungsluke. Nach fünf Minuten hatte er das benötigte Bauteil in der Hand, packte die schon gesammelten Teile und drückte mit dem rechten Ellenbogen den Taster zur Bedienung des Außenschotts. Polternd fielen drei der Platinen zu Boden. „Ach, verdammte Jotokischeiße." Er bückte sich um alles aufzuheben. Das tat er keine Sekunde zu spät. Kaum war er etwas in die Knie gegangen, schoss ohne Vorwarnung und ohne einen Schrei der Ankündigung ein Alien über ihn hinweg. Es wollte eigentlich Cheftechniker erwischen und hatte seinen Sprung auch entsprechend eingerichtet. Da sich der Kzinti aber unvermittelt aus der Flugbahn bewegte, war der Plan nicht aufgegangen und endete mit einem lauten Krachen zwischen den Konsolen im hinteren Teil der Fähre. Es versuchte sich aufzurappeln und verfing sich zwischen den vielen Kabeln, welche durch den zurückliegenden Absturz herausgerissen waren. Genervt fauchte und zischte es und schlug um sich, was aber nicht den gewünschten Erfolg hatte. Es verhedderte sich immer stärker und als es mit Gewalt versuchte der Falle zu entkommen, riss es sich eines der linken Beine ab. Schmerzerfüllt kreischte es und rannte auf Cheftechniker zu. Der hatte das Ganze mitbekommen, die Fähre verlassen, drehte sich zu dem Alien um und drückte auf den Taster zur Außenschottschließung. „Leb wohl", sagte er noch und hörte wie das Alien krachend gegen das Schott rannte. Dann ward Stille im Inneren.

Fünfzig Minuten später setzte die Fähre vor der Wohnkomplexzelle auf und der Kzin trat vor die Außentür. Er nahm Verbindung zu Adjutant auf. „Kannst du mich hören?" „Ja, ich verstehe dich, du bist laut und deutlich zu hören. Warte einen Moment, ich entriegle die Zugangstür", antwortete Adjutant. Deutlich war das Klacken der Verrieglungszylinder zu vernehmen. Aufgrund der fehlenden Energieversorgung mussten sie manuell betätigt werden, was etwas Kraft und Zeit beanspruchte. Plötzlich hörte man einen erstickten Aufschrei und die Tür wurde wieder geschlossen und verriegelt. Horn, Thomson und Kromberg machten lange Hälse und schielten in die entsprechende Richtung. „Wo ist Sicherheitsoffizier?", fragte Horn besorgt. „Wir wurden angegriffen. Sicherheitsoffizier wurde von zwei Aliens gleichzeitig attackiert. Ich konnte ihm leider nicht helfen, da ich ebenfalls zu tun hatte, mir die Viecher vom Hals zu halten." „Ist er verletzt?", fragte Horn nachdrücklicher. „Ja, er liegt im Autodoc der Landefähre. Er hat Teile der rechten Hand verloren und der linke Arm existiert nur noch zur Hälfte." Entsetzen machte sich auf den Gesichtern breit. „Hältst du es für eine gute Idee, ihn da draußen zu lassen?", fragte Thomson mit leichenblasser Miene. „Was würdest du denn tun?", fragte Cheftechniker gereizt. „Ich würde ihn hier herein holen. Da draußen ist er einem eventuellen Angriff schutzlos ausgeliefert." „Das ist er nicht. Die Fähre vor der Tür ist zufälligerweise ein Einzelstück und enthält jede Menge Spielereien, die ich persönlich eingebaut habe." „Und die wären?" „Blastergeschütze, welche eine Freund-Feind-Erkennung haben und mittlerweile auf die Aliens ausgerichtet sind. Außerdem habe ich einen Schutzschildgenerator eingebaut, welchen ich nur durch eine bestimmte Fernbedienung abschalten kann. Da kommt keines dieser Monster durch. Er ist in der Fähre definitiv sicherer als hier drin. Abgesehen davon dürfte es Sicherheitsoffizier eh nicht besonders bekommen, wenn ich ihn aus dem Autodoc hole. Die Verletzungen sind zu gravierend, als dass ich die Behandlung unterbrechen oder ganz beenden könnte. Er würde sterben." „Das ist ein gutes Argument. Auch, wenn mir der Gedanke nicht sonderlich gefällt." „Das ist nicht das Problem. Ich habe die Bauteile aus der abgestürzten Fähre retten können und kann eine provisorische Energieversorgung herstellen. Für Hilfe wäre ich wirklich dankbar." „Okay", seufzte Kromberg. „Helfen wir Trolasch." Der Mann erhob sich. Cheftechniker zuckte zusammen und schaute scharf zu Adjutant. Der zuckte kurz mit den Schultern. „Wir hatten eine heftige Diskussion über euer soziales System und das für und wieder, eurer Methoden zu Rang und Namen zu kommen", beschwichtigte Horn. „Und was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?", fragte Cheftechniker grimmig. „Dein geliebter Adjutant Cholank, hatte sich durch seine Mimik verraten und außerdem einige Äußerungen gemacht, die uns auf die entsprechende Fährte brachte. Ihn trifft also keine Schuld." Cheftechniker schloss kurz die Augen. „Das bleibt in diesem Raum. Sollte mich oder auch ihn, einer von euch, in Gegenwart eines anderen Kzinti mit diesen Namen ansprechen, dann wird der Entsprechende sterben." Die drei Menschen nickten fast gleichzeitig. „Gut. Dann machen wir weiter. Cholank! Du begleitest mich bitte zur Fähre. Wir holen jetzt die Bauteile und bringen sie rein. - Lasst die Außentür offen. Ich glaube kaum, dass sich eines der Aliens im Moment hierher traut."

Beide Kzintosh traten ins Freie und legten die hundert Meter an der Oberfläche unbehelligt zurück. In der Nähe der Fähre betätigte Cheftechniker die Abschaltfernbedienung des Schutzschildes. Mit einem leisen Zischen verschwand es und beide betraten das Innere der Fähre. Zehn Minuten später befanden sie sich wieder in der Wohnzelle und begannen die Teile zusammenzusetzen. Es war ein heilloses Durcheinander, denn die Verbindungsleitungen waren kunterbunt und scheinbar ohne jeden Sinn auf die Platinen gelötet, teilweise waren die Enden von Glasfaserkabeln nur mit einem der Platinenenden verdrillt und nicht weiter befestigt worden und die Platinen selbst ergaben eine vollkommen lose Anordnung. Keiner sah so Recht durch, außer Cheftechniker und sein Adjutant. „Fertig", intonierte er schließlich. „Und was jetzt?", fragte Thomson. „Ich werde unsere Improvisation jetzt mit der Energieeinspeisung der Computer hier verbinden und dann eine Übertragungsleitung zur Fähre herstellen. Ich habe aus der defekten Fähre genügend Glasfaserkabel herausgeholt." Thomson nickte. Der Kzintosh legte sich auf den Boden, schob sich mit den Beinen unter eine der Konsolen und kam nach drei Minuten wieder zum Vorschein. „Das müsste es eigentlich gewesen sein. Ich gehe jetzt wieder raus und hoffe, dass unsere Energie dem Rechnerschrott hier schmeckt. Wenn nicht, haben wir ein größeres Problem als bisher." Er verschwand und 15 Minuten später flackerten einige Warnlampen neben den Computerkonsolen, dann gingen sie wieder aus. Weitere fünf Minuten vergingen und es herrschte Stille. Dann flackerten die Warnlampen nochmals, erloschen wieder und die Konsolen erwachten zum Leben. Augenblicke später erschien Cheftechniker im Raum und er war nicht allein. „Ich habe jemanden mitgebracht", sagte er sichtlich erleichtert. „Ja, wen haben wir denn da?", versuchte Kromberg zu witzeln. „Wenn das nicht Dornröschen ist." Sicherheitsoffizier fand die Bemerkung despektierlich und fletschte die Zähne. „Ah! Sehr gut", entgegnete Kromberg. „Ihm scheint es in der Tat besser zu gehen, er kann schon wieder zum Kampf auffordern." Cheftechniker schüttelte den Kopf und legte die Ohren zur Seite. Das sollte das Zeichen dafür sein, dass sich Kromberg zurückhalten sollte. Der Verstand es scheinbar auch richtig und zog es vor zu schweigen. „Was hast du mit den Computern überhaupt vor?", fragte Adjutant. „Ich will versuchen an Daten heranzukommen. Ich möchte gerne wissen, was hier wirklich passiert ist. Vielleicht erfahren wir sogar, warum die Aliens mutieren konnten. Ich glaube nicht, dass diese Spinnenentwicklung reiner Zufall ist." „Was willst du denn damit anfangen? Ich empfinde diese Daten als vollkommen nutzlos", grollte Sicherheitsoffizier leise. „Das empfinde ich aber anders. Vielleicht kriegen wir so raus, wo sie ihre Schwachstelle haben und können uns somit effektiver verteidigen." „Mach das", knurrte der Kzintosh und ging leicht gebeugt zu einem der Stühle und setzte sich. In seinem Armstumpf steckten verschiedene Versorgungsschläuche, welche mit einem Gerät verbunden waren, dass er an einem Gürtel um die Hüften geschnallt trug. Man sah hin und wieder, dass verschiedene klare Flüssigkeiten zugeführt wurden und etwas trübere abgesaugt. Zweifelsohne handelte es sich um einen leichten, tragbaren Autodoc für lokale Verletzungen. Sicherheitsoffizier schien somit wirklich aus dem Gröbsten raus zu sein.

Thomson machte sich über die Computer her. Alle waren betriebsbereit und warteten auf die ersten Eingaben. „Ich finde es etwas verwunderlich, dass die Dinger überhaupt noch funktionieren", warf Horn ein. „Das liegt wohl daran, dass die Kernexplosion am anderen Ende der Station erfolgte und somit sehr weit entfernt war. Wir dürfen nicht vergessen, dass der ganze Komplex etwa zwanzig Quadratkilometer groß ist, wenn man die Versorgungsgebäude und den Generatorendom hinzu rechnet." Plötzlich stutzte Cheftechniker. „Einen Moment bitte. Wie groß ist die Anlage?" „Was ist denn Cheftechniker?", kam Thomsons Gegenfrage. Cheftechniker blinzelte leicht verlegen und dankbar dafür, dass sich die Frau tatsächlich daran hielt und ihn bei seinem Rang nannte und nicht bei seinem Kätzchennamen. „Du sagtest gerade etwas von einer Fläche von zwanzig Quadratkilometern." „Ja, das ist die Standardgröße bei den Erstbesiedlungsstationen. Warum?" „Kann ich einen Plan von der Station sehen?" „Mal schauen ob ich einen hervorzaubern kann", sagte Thomson und grinste frech. Wenige Augenblicke später leuchtete der gewünschte Grundriss auf. „Das ist der Generatorendom. Besser gesagt, dass war er." „Und was ist das und das?" „Das eine ist der Wohnkomplex, an dessen äußerem Ende wir uns befinden und das andere ist das Gewächshaus." Der Kzintosh nickte und schloss die Augen. „Warum hast du gefragt?", fragte Horn neugierig. „Als ich das Hügelfeld überflog, habe ich eine augenscheinliche Vermessung vorgenommen." „Ja und?" „Das Hügelfeld hat scheinbar die exakten Abmessungen der Station." „Was? Du machst einen Scherz oder?" „Nein. Mir ist nicht nach humorvollen Einlagen zu mute. Das Hügelfeld hat eine Abmessung von zwanzig Quadratkilometern und ist exakt quadratisch angelegt. Der Grundriss des Generatorendoms liegt auf diesem Plan exakt an der gleichen Stelle, an der im Hügelfeld ein anders geformter Kegelstumpf steht." „Wie sieht der aus?" „Er liegt etwas abseits, aber innerhalb des Quadrates. Er hat die gleiche Grundform wie auch die anderen Gebilde, aber er ist an der Basis größer und nach oben deutlich höher." „Mimikri?", flüsterte Thomson laut genug, dass es jeder hören konnte. „Es hat den Anschein", antwortete Cheftechniker. „Aber warum? Welchen Sinn sollte das haben?" Horn riss plötzlich die Augen auf. „Taktik." „Wie meinst du das?", fragte Kromberg sichtlich beunruhigt. Sicherheitsoffizier gab die Antwort. „Es ist eine taktische Karte der Station." „Was?" „Ja. Die Aliens kamen nicht an die Computerdaten, wussten aber um den Grundriss der Station und um die wichtigen Eckdaten, also Lage der Generatoren, des Wohnkomplexes und des Gewächshauses. Daraufhin legten sie ihr Hügelfeld als exaktes Abbild der Wayland-Jutani-Station an. Sie konnten auf diese Art und Weise ihre Angriffe perfekt koordinieren und das weit außerhalb der Station. Es hat wahrscheinlich nicht mal jemand gemerkt." „Das kann ich einfach nicht glauben. So viel Intelligenz können die nicht haben", wetterte Kromberg. „Die sind vielleicht noch intelligenter als sie denken, Mr. Kromberg", raunte Adjutant. „Wie meinst du das?" „Sie hatten mit uns Kontakt aufgenommen." „WAS? WIE? Wie sollte das gehen?", fuhr Thomson hoch. „Sie scheinen telepathisch veranlagt zu sein und projizieren ihre Gedanken in Interspeak." „Au verdammt. Ich glaube die Probleme werden immer größer." Horn nickte. „Wir dachten bisher, dass ihre Intelligenz eher einem reinen Raubtier entspricht und dass der Angriff in der Meute mehr ein Zufall war, als eine direkte Strategie. Vor allem hatten wir nicht damit gerechnet, dass ihre Angriffe an strategisch wichtigen Punkten System hatte. Wir haben uns in allem geirrt. Wir haben es mit einer hoch intelligenten Spezies zu tun, welche uns auslöschen wollte und wahrscheinlich immer noch will." „Nicht nur euch. Ferner haben wir jetzt das Problem, dass eure Daten über diese Wesen mehr als nur lückenhaft sind und wir tatsächlich nicht wissen, was alles auf uns zu kommt." Thomson nickte und schaute betroffen zu Boden. „Was jetzt?" „Setz dich an die Rechner und sieh zu, dass du möglichst viel heraus findest. Wir müssen wissen, mit was wir es zu tun haben und vor allem müssen wir wissen in welcher Richtung wir die anderen drei Kzinti, inclusive Grool-Kommandant, suchen müssen. Und beeil dich bitte. Die Zeit drängt", sagte Horn fordernd und wandte sich an die Anderen. „Wenn die wirklich so intelligent sind, besteht Gefahr im Verzug und jedes Manöver, jeder Angriff und jede Ruhephase hat einen tieferen Sinn und ist nicht zufällig." Kromberg schluckte. „Wenn man wüsste mit wie vielen Viechern wir es zu tun haben?" „Wahrscheinlich ein paar Hundert, wenn nicht sogar Tausend", murmelte Horn. „Wir sollten herausfinden, was sie als nächstes planen", warf Sicherheitsoffizier ein. Einhellige Zustimmung. „Okay. Brechen wir unser Lager hier ab. Die Daten kann man später immer noch aus den Rechnern ziehen. Wir starten unverzüglich und überfliegen das Hügelfeld in großer Höhe. Vielleicht bekommen wir einen noch besseren Überblick über das Areal und können sogar eine genaue Vermessung vornehmen", sagte Adjutant.

Sie trennten die Glasfaserverbindung zwischen der Fähre und den Rechnern der Komplexzelle und hoben ab. Einige Zeit später rückte das Feld in Sichtweite. „Okay, die Störfelder der Siliziumbauten sind minimal. Ich beginne mit der Vermessung", rief Cheftechniker. „Großer Gott", sagte Thomson. „Seht euch nur diese perfekte Regelmäßigkeit an. Das ist geradezu schockierend." „Wir haben uns in der Tat getäuscht. Sie sind zu extremen Denkleistungen fähig. Wir hatten es die ganze Zeit vor Augen und es nicht gesehen", entgegnete Kromberg. „Ich habe die Daten jetzt auf dem Monitor", warf Cheftechniker ein. Alle starrten auf den Bildschirm. „Es sind exakt die Abmessungen der Station. Der größte Hügel befindet sich an der Stelle, an welcher der Generatorendom steht. Zwei weitere Hügel, die etwas größer sind, stehen an den Stellen, an denen sich das Gewächshaus und das Zentrum des Wohnkomplexes befinden. Was ist eigentlich im Zentrum der Wohneinheiten?" „Dort befindet sich die Krankenstation und das Labor", sagte Thomson und biss sich auf die Unterlippe. „Moment mal", sagte Cheftechniker plötzlich. „Da stimmt was nicht. Ich bekomme noch einen dieser Siliziumhügel angezeigt." „Wo? Wo befindet der sich?" „Er liegt außerhalb des Hügelfeldes und ist circa drei Kilometer entfernt von unserer jetzigen Position." „Was?", kreischte Horn auf und reckte den Hals. Tatsächlich. Es wurde eindeutig ein weiterer Hügel angezeigt. „Was hat der da zu suchen?", fragte Adjutant verunsichert. „Der Hügel befindet sich an der Stelle, an der das Alienmutterschiff gestrandet war", sagte Horn und schloss die Augen. „Na Klasse. Das ist ja wirklich entzückend", grummelte Kromberg. „Ich habe eine Idee und eine Vermutung", sagte Horn. „Wir sollten abdrehen und Kurs auf das Mutterschiff setzen. Unsere Alienfreunde wollen sich scheinbar nicht in die Karten gucken lassen und verhalten sich ruhig. Vielleicht bekommen wir dort mehr heraus." „Gute Idee", entgegnete Cheftechniker und setzte den entsprechenden Kurs.

*

„Grool-Kommandant", sagte Phalanxenoffizier. „Was gibt es?" „Ein Scan der Umgebung zeigt an, dass sich etwas unserer Position nähert. Die Sensoren der der tragbaren Einheiten sind zu schwach um etwas präzises sagen zu können, aber es scheint zu fliegen und nähert sich sehr schnell." Grool-Kommandant wackelte mit den Ohren. „Das klingt nach Verstärkung, die da ankommt. Behaltet das Ding im Auge und achtet ab jetzt vor allem verstärkt auf Feindaktivitäten. Wenn es eine Fähre der Brüllender Vollstrecker sein sollte, dann will ich es nicht riskieren sie zu verlieren." „Jawohl, großer kommandierender Held." Die drei Kzintosh bauten sich am Eingang auf und beobachteten die Umgebung noch genauer.

Zwei Stunden später setzte die Fähre mit Sicherheitsoffizier, Cheftechniker, Adjutant und den drei Menschen an Bord direkt vor dem Zugang zum Mutterschiff auf. Waffentechniker rannte zu Grool-Kommandant. „"Großer Beschützer! Es ist tatsächlich eine der Fähren unseres Kreuzers. Sie ist soeben gelandet." Grool-Kommandant drehte sich zu seinem Untergebenen um. „Ausgezeichnet. Bringt sie her, dann werden wir weiter sehen." „Jawohl, großer Beschützer." Grool-Kommandant schloss die Augen und atmete tief durch. Hatten sie es geschafft, waren sie endlich dieser Hölle entkommen? Egal was auch passieren sollte, seine Mannschaft hatte sich bewährt, war heldenhaft gewesen und hatte keinerlei Anzeichen von Angst oder Feigheit gezeigt. Er würde sie alle für eine Ehrung vorschlagen und sie persönlich zu Ruts ernennen. „Großer Göttlicher", unterbrach Waffentechniker seine Gedankengänge. „Was ist?" „Ich habe die Besatzung der Fähre mitgebracht." „Ausgezeichnet." Er dreht sich um und musterte die Ankömmlinge. Drei weitere seiner Helden standen vor ihm und - auch drei Äffchen. Er grollte leise. „Was haben die Äffchen hier zu suchen?" „Großer Grool-Kommandant", ergriff Sicherheitsoffizier das Wort, „diese drei Menschen haben uns geholfen. Sie sind fast ebenso tapfer wie wir es sind." Der große Kzintosh schluckte. „Na gut. Wenn du es sagst, dann wird es auch so sein. Ich werde euch alle hiermit belohnen. Ich ernenne euch, Kraft meines Ruhmes und meiner Ehre zu Ruts. Ab sofort tragt ihr alle einen ehrenvollen Namen." Thomson schaute Adjutant an begann zu lächeln. „Das ist ja wundervoll. Wie wirst du dich nennen?" Der kleine Kzintosh überlegte nicht und sagte, ohne zu zögern: „Mein Name ist Chol-Rut." Thomson deutete einen Knicks an und zwinkerte schelmisch zu.

Plötzlich hörte man ein Brüllen. Sicherheitsoffizier, der jetzt Trak-Rut hieß, hatte Grool-Kommandant beiseite gebeten und ihm die Vorgänge an Bord der Brüllender Vollstrecker geschildert. „Der Schtondat. Ich werde ihn persönlich entmannen. Wie konnte er es wagen, meine Rret anzufassen." „Bleibt ruhig Kommandant. Er sitzt bereits in Haft und wartet auf seine Bestrafung." „Das wird er bitter bereuen. Aber er läuft nicht weg. Zunächst sollten wir uns darauf konzentrieren diese Alienbrut auszurotten. Ich kann mich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass es auf diesem Planeten etwas gibt, mit dem wir nicht fertig werden. Jetzt einfach zu verschwinden und vielleicht noch wie diese Äffchen den Planeten zu meiden, empfände ich als unehrenhaft. Wie stehst du dazu, Trak-Rut?" „Ich bin ganz eurer Meinung, aber ich kann leider nur begrenzt kämpfen. Aber ich bin bereit und auch bereit zu sterben." „Ausgezeichnet. Du machst deinem Namen wirklich alle Ehre." „Ich gebe mein Bestes." Grool-Kommandant nickte und wackelte leicht mit den Ohren. „Ihr alle habt mich mit Stolz erfüllt. Ich sehe mit Freude, dass ich die beste Besatzung des Patriarchats habe." Trak-Rut nickte und deutete eine leichte Verbeugung an. „Mit dem besten Kommandanten als Vorgesetzten wird man zu Höchstleistungen motiviert." Grool-Kommandant wackelte plötzlich extrem heftig mit den Ohren. Das war das Zeichen eines Kzintigelächters. „Schmier mir nicht so viel Blut ums Maul, das gehört sich nicht." „Jawohl, Kommandant." „Aber es gefällt mir." Grool-Kommandant klopfte Trak-Rut anerkennend auf die linke Schulter. „Lass uns zu den Anderen gehen. Ich habe ein paar Fragen an die Äffchen und will hoffen, dass mir deren Antworten gefallen."