Kzinti versus Aliens Part 2

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kzinti versus Aliens Part 2

Während sechs Kzintosh als verschollen galten und die verbliebenen Kzinti auf der Brüllender Vollstrecker in wenigen Augenblicken mit Menschen zusammen treffen sollten, hatten sich Cheftechniker und sein Adjutant in die Landefähre zurückgezogen und leckten ihre Wunden. „Wie konnte dieses Wesen in unsere Gedanken eindringen und vor allem, wieso konnten wir seine Gedanken verstehen?", fragte Adjutant sichtlich nervös. „es projiziert seine Gedanken in Interspeak. Allein schon diese Tatsache macht mich betroffen. Interspeak ist eigentlich eine Sprache der Crashlander gewesen. Auch die Äffchen aus dem Solsystem mussten sie erst erlernen. Ich stelle mir gerade die Frage ob dieses Wesen diese Sprache direkt von den Crashlandern hat oder sie auf Umwegen erwarb, wie wir. Was aber noch beunruhigender ist, ist die Tatsache, dass es mehrere sind. Wir haben also nur einen Vorgeschmack bekommen." „Meinst du damit die Aggressivität oder die Telepathie?" „Beides." „Aarogh. Mit der Aggressivität hast du zweifelsfrei Recht. Mit der Telepathie bin ich mir nicht sicher. Entschuldige bitte, dass ich dir als Untergebener widerspreche." Cheftechniker wackelt leicht mit den Ohren, was bedeuten sollte, dass er sich irgendwie amüsierte. „Dann mal los. Lass hören, was du denkst." „Unsere Telepathen benötigen eine Droge um ihre Fähigkeiten im Griff zu behalten. Was ist, wenn diese Viecher auch eine Droge dafür benötigen? Wenn ja, dann können wir davon ausgehen, dass diese Fähigkeit nicht von allen beherrscht wird." Cheftechniker nickte. „Und was, wenn doch? Gegen eine Droge spricht einiges." „Ach ja? Hrrrr..." Adjutant blinzelte. „Ja. Seine Schnelligkeit, sein Reaktionsvermögen und sein sauberes Aussehen sprechen dagegen." „Hmmmmm... es könnte eine Art von Droge sein, die nicht so gravierende Nebenwirkungen hat wie das Boosterspice oder sie reagieren nicht so stark darauf, wie unsere Kzintitelepathen." „Hört sich logisch an. Aber so oder so haben wir ein großes Problem. Wir haben keine funktionstüchtige Fähre mehr und müssen die anderen finden, vor allem Grool-Kommandant." „Wir sollten erstmal hier bleiben und schlafen. Während der Dunkelphase will ich nicht da draußen rumlaufen und als Beute enden. Außerdem bist du verletzt und anstatt Unsinn zu reden, sollten wir deine Wunden versorgen." „Es ist zwar nicht sehr ehrenvoll sich zu verkriechen, aber im momentanen Zustand wäre es töricht sich als Ziel anzubieten." Cheftechniker nickte zustimmend, griff sich einen Sanikasten und holte Mull und eine Desinfektionslösung heraus. Er benetzte den Mull und begann die Wunde am linken Arm zu reinigen. „Wenn ich die Wunde sehe, zieht sich meine Leber zusammen. Die Klauen dieser Biester sind verdammt scharf. Ich werde nähen müssen." „Ist gut. Du musst tun, was getan werden muss, außerdem nutzt es gar nichts, wenn ich das Risiko einer Infektion eingehe und vielleicht noch den Arm verliere. Da verliere ich lieber gleich ganz mein Leben, als dass ich dir als Klotz am Bein hänge." „Wir sind Krieger und wissen worauf es ankommt", erwiderte Cheftechniker und wackelte mit den Ohren.

*

Grool-Kommandant erwachte und sah sich um. Er befand sich in einer stockfinsteren Umgebung und zudem war er am ganzen Körper fixiert. Er konzentrierte alle seine Sinne und versuchte etwas zu erkennen, aber es war vergebens. Er rief: „Waffentechniker, bist du hier?" Keine Antwort. „Chefkommunikator? Phalanxenoffizier?" Wieder schlug ihm nur Stille entgegen. „Ist hier jemand?" Nichts, kein Ton. Moment! Da war doch was? Grool-Kommandant war sich sicher, dass er etwas gehört hatte. Da! Da war es wieder. Zunächst war es nur ein leises Zischen, dann jedoch erschien es ihm, als würde jemand flüstern.

„Willkommen, gestreifter Krieger. Du bist mutig, jedoch kein Sieger.

Wir werden dich mit einem ehrenvollen Tod bedenken, denn du wirst unserem Nachwuchs Leben schenken.

Mit der Wärme, deinem Fleisch und deinem Blut, wächst und gedeiht vorzüglich unsere Brut.

Der große Madragadal-Gott hat dich gesandt, als Bruthöhle wird deine Brust verwandt."

Grool-Kommandant ahnte furchtbares. Das sollte kein angenehmer Tod werden und er sollte weder ruhmvoll noch kämpferisch sein. Dieser Tod hörte sich nach körperlichem Missbrauch und extrem schmerzhafter Vergewaltigung an. Er brüllte verzweifelt auf.

*

Die Kzinrret kam als erste an der Zugangstür zur Brücke an und sie glitt auf. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte sie auf Mallak-Riit zu, baute sich vor ihm auf, holte fast gleichzeitig aus und schlug ihm ins Gesicht. Der fletschte die Zähne, legte die Ohren an und schlug mit voller Kraft zurück. Die Rret flog durch die Wucht quer durch die Brücke und kam krachend an ihrer Rückwand zum liegen. Sie rührte sich nicht mehr. Sicherheitsoffizier erschrak, wusste aber was zu tun war. Er stürzte sich auf Mallak-Riit, fuhr die Krallen aus und zog mit all seiner Kraft quer durch dessen Gesicht. Blut spritzte und Mallak-Riit ging röchelnd zu Boden. „Lasst den Schtondat liegen und kümmert euch um die Rret. Bringt sie sofort auf die Krankenstation. - Beeilt euch!", schrie Sicherheitsoffizier. Chefsanitäter und Techniker zweiten Ranges packten die verletzte Rret und verschwanden mit ihr eiligen Schrittes. Jetzt wandte sich Sicherheitsoffizier dem am Boden liegenden Mallak-Riit zu. Eigentlich sollte ich dich dafür töten, du widerlicher Schtondat. Das du die Rret fast getötet hast, ist die eine Sache, aber, dass sie Grool-Kommandant gehört noch eine ganz andere." Mallak-Riit war wieder zur Besinnung gekommen und schaute Sicherheitsoffizier hasserfüllt an. „Du wagst es, mich als Abschaum zu bezeichnen? Du mieser Verräter. Du hast mir gegenüber loyal zu sein und eine Rret hat nichts auf der Brücke zu suchen, denn die ist ausschließlich den Tosh vorbehalten." „Sie gehört Grool-Kommandant, du Wahnsinniger. Du hast sie in deiner Blindheit fast umgebracht. Wenn Grool-Kommandant wieder zurückkehren sollte, werden wir alle dafür einen unehrenhaften Tod sterben und unsere Lebern werden den Jotoki-Sklaven vorgeworfen. Bist du so wild auf ein solches Ende?" Sicherheitsoffizier musste handeln. „Ich entziehe dir hiermit deinen Namen und deinen Rang, dann kannst du wenigstens keinen Schaden mehr anrichten." „Eher sterbe ich", brüllte Mallak-Riit auf. „Oh nein. So einfach mache ich es dir nicht." Er zog plötzlich einen Stunner hinter seinem Rücken hervor und feuerte auf Mallak-Riits Brust. Der hielt sich nur noch den Hals, rang nach Luft und brach bewusstlos zusammen. Sicherheitsoffizier wandte sich an die drei Menschen. „Da ihr hier seid, könnt ihr mir gleich helfen. Wir müssen ihn fesseln, bevor er wieder zu sich kommt." Sie packten alle an und legten das gestreifte „Päckchen" in einer Ecke der Brücke ab. „So und jetzt kommen wir zum Wesentlichen. Ihr habt Informationen, die wir dringend brauchen." „Ja", erwiderte Horn und übergab Sicherheitsoffizier einen Datenchip. „Gut. Nehmt Platz."

*

Nachdem die Wunde genäht war, packte Cheftechniker alles wieder zusammen und verstaute die Sanisachen an ihrem ursprünglichen Platz. „So, nun lass uns Ausruhen und Kräfte sammeln", sagte Cheftechniker und drehte sich zu Adjutant um. Er zuckte zusammen. Adjutant schien schon wieder bei Kräften zu sein und das sah man ihm sehr deutlich an. „Ich weiß nicht ob wir morgen noch leben", sagte der kleine Kzintosh. „Aber ich wünsche mir seit langem dich zu spüren." Cheftechniker blickte ihm in die Augen und wackelte leicht mit den Ohren. „Und was ist, wenn Grool-Kommandant plötzlich wieder auftaucht? Er wird uns dafür unehrenhaft richten." „Er kommt nicht zurück. Jedenfalls nicht bevor wir es getan haben", versuchte Adjutant ihn zu beruhigen und blinzelte schelmisch. Cheftechniker betrachtete seinen Adjutant nachdenklich. Er hatte in der Tat eine für einen Tosh zierliche Figur. Seine Muskeln waren nicht sehr ausgeprägt und er war wie eine Rret, auch in seinem Benehmen. Sein Fell war länger wie bei anderen Tosh und schien weich und flauschig zu sein. Seine Streifen waren relativ kurz und sehr regelmäßig angeordnet und er hatte, bis auf seinen linken Arm, keinerlei Verletzungen und Narben. Lediglich zwei Merkmale zeigten an, dass er ein Männchen war. Das waren zum Einen der nackte Schwanz und zum Anderen sein Penis, welcher sich sattsam in die Luft reckte. Cheftechniker entzückte der Anblick und er betrachtete ihn abschätzend. Sein Blick wanderte über Adjutants Körper nach oben und er schaute ihm tief in die Augen. ‚Beim brüllenden Gott. Diese Augen und sein Blick sind einfach traumhaft!', dachte er. Er wollte ihn berühren, ihn streicheln und ihm das Gefühl der Dazugehörigkeit vermitteln, seine Bindung an sich verstärken. Cheftechniker streckte die rechte Hand aus, begann die Wange des jungen Tosh zu streicheln. Der drückte seinen Kopf dagegen und grollte leise, während er die Augen schloss. Plötzlich rutschte Cheftechniker auf seinen Adjutant zu und umarmte ihn. „Was geschieht mit uns? Wir riskieren alles, wenn auch nur etwas von unserer tiefen Beziehung ans Tageslicht kommt. Aber was viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass ich mehr Angst um dich habe, als um alles andere." Adjutant hatte die Augen geöffnet und schaut seinen vorgesetzten Offizier warmherzig an. „Ist schon gut. Ich empfinde genauso wie du." Sie umarmten einander und streichelten sich heftig. Cheftechnikers Adjutant löste sich aus der Umarmung, stand auf und beugte sich breitbeinig über eine der Computerkonsolen. Sein Geliebter wusste sofort um was es ihm ging. Auch er hatte im Zuge der Liebkosungen eine Erektion bekommen und drang mit dieser ohne ein weiteres Wort zu verlieren hart, lustvoll und vollständig in den jungen Kzin ein. Beide grollten überreizt auf und hofften auf eine schnelle Befriedigung des Partners, vor allem aber bei sich selbst. Regelmäßig und fest bewegte sich Cheftechniker in seinem Gefährten. Schon spürte er, dass er gleich soweit sein würde. Sekunden später brüllte Cheftechniker auf. Adjutant grollte widerwillig, da sein Gefährte sein Ziel erreicht hatte und er, kurz vor dem Höhepunkt stehend, spürte, dass dieser sich aus ihm zurückgezogen hatte. Zähnefletschend dreht Adjutant sich um und erstarrte noch in der Bewegung.

Unbemerkt hatte sich eines der Aliens dem kleinen Schiff genähert, hatte sich Zugang zum Inneren verschafft und Cheftechniker gepackt. Scheinbar geschah es in dem Moment, in welchem bei ihm der erste Samenschub einsetzte, denn während das spinnenartige Wesen ihn gepackt hielt, spritzte noch Samen in die Luft.

Adjutant war schockiert. Der Akt zwischen beiden war gestört worden, von etwas Unehrenhaftem, von einer Bestie und drohte in der Katastrophe zu enden. Plötzlich hörte man von draußen mehrere Alienschreie und der Eindringling ließ Cheftechniker unvermittelt los, ergriff scheinbar die Flucht. Adjutant stürzte zu seinem Partner, packte ihn, zog ihn in eine Ecke und hockte sich, mit einem Blaster bewaffnet, schützend vor ihn. Cheftechnikers Blick war abwesend und wirkte leer. Sein Hirn hatte abgeschaltet um ihn vor dem drastischen Wechsel zwischen höchster Lust und schlagartiger Todesangst zu schützen. „Hey", schrie Adjutant und schüttelte ihn. „Sie sind weg. Es ist nichts passiert." Keine Reaktion. Adjutant holte aus und schlug ihm direkt ins Gesicht. Das zeigte Wirkung. Cheftechnikers Augen füllten sich mit Leben und er stürzte sich auf Adjutant. Innerhalb weniger Sekunden bildete sich fauchendes, spuckendes und brüllendes Knäuel. „Hast du den Verstand verloren? Was fällt dir ein, einen ranghöheren Offizier zu schlagen?" „Du warst nicht mehr ansprechbar." Cheftechniker brüllte auf. „Verdammter Mist. Hätten die nicht noch drei Minuten warten können. Das ist doch keine Art." Adjutant wackelte heftig mit den Ohren. „Ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber da draußen muss etwas geschehen sein. Irgendwas hat diese Viecher abgehalten uns zu töten." „Ja. Egal was es war, wir sollten dankbar dafür sein. Bei meiner Leber. Eine solche Fahrlässigkeit können wir uns nicht noch einmal leisten. Der brüllende Gott selbst scheint seine schützenden Hände über uns zu halten." „Wir sollten die Scanner einpacken und uns auf die Suche nach Grool-Kommandant und den anderen drei Helden machen. Je mehr wir sind, umso größer ist die Chance zu überleben. Ich empfände es als unehrenhaft von so einer primitiven Kreatur, welche nur in Reimen kommuniziert, zerrissen zu werden." „Das ist das Stichwort. Kommunikation. Hast du schon mal daran gedacht eine Verbindung zu unserem Kreuzer herzustellen?" Adjutant schüttelte den Kopf. „Vielleicht sollten wir das versuchen und nicht sinnlos herum hocken." Er nickte.

Minuten später stand tatsächlich die Verbindung. „Hier Sicherheitsoffizier. Wie ist die Lage?" „Nicht besonders erfreulich. Die verschollenen Helden haben wir noch nicht gefunden, ebenso deren Fähre. Unsere Fähre ist beim Absturz flugunfähig geworden. Außerdem wurde Grool-Kommandant von einem der unbekannten Wesen verschleppt." „WAS? Das ist nicht euer Ernst!" „Doch, ist es." „Verdammt. Auch das noch. Wir hatten hier auch Probleme. Funkoffizier war durchgedreht, hatte sich zu Mallak-Riit aufgeschwungen und beanspruchte ferner Grool-Kommandants Posten." „Warum wundert mich das jetzt überhaupt nicht?" „Wir haben drei Menschen als Gäste an Bord. Sie haben uns interessante Informationen gegeben." „Menschen? Beim brüllenden Gott. Wenn das Grool-Kommandant wüsste, dann würde er dir mindestens ans Bein pinkeln." (Das Markieren eines Kzintosh mit Urin erklärt diesen zu privatem Besitz und entzieht ihm nicht nur seinen Namen und/oder Rang, sondern macht ihn rechtlos. Es stellt die schärfste Form der Entwürdigung dar. Der Tod wäre besser.) „Er weiß es aber nicht. Außerdem wird er dankbar sein. Ohne diese Äffchen haben wir gar keine Chance gegen die Aliens." „Ah! Aliens heißen diese Kreaturen?" „Ja. Hattet ihr schon Kontakt?" „Ja, das sagte ich bereits. Sie sind wie Spinnen."

An Bord der Brüllender Vollstrecker schauten sich Horn, Thomson und Kromberg an. „Spinnen?", fragte Horn ungläubig. „Ja", tönte Cheftechnikers Antwort aus dem Lautsprecher des Interkoms. „Das kann nicht sein. Die haben Arme und zwei Beine." „Nein. Die haben sechs Beine, zwei lange Arme, klauenbewehrte Hände und einen langen knochigen Schwanz." „Scheiße", entfuhr es Kromberg. „Mutationen?", flüsterte Thomson. „Genau! Sie sind durch die ionisierende Strahlung mutiert. Was immer da unten herum rennt, wir haben es mit etwas vollkommen Neuen zu tun." „Könnt ihr euch irgendwo in Sicherheit bringen?", fragte Sicherheitsoffizier ins Interkom. „Wissen wir nicht. Wir haben ein paar Scanner zusammen gepackt und wollten in Richtung der zerstörten Affchenbasis marschieren. Als wir noch auf dem Kreuzer waren, hatten wir entdeckt, dass die Zerstörungen nicht gänzlich sind und es noch die eine oder andere intakte Zelle gibt." „Macht das. Schlagt euch bis dahin durch. Wir kommen zu euch runter und erwarten euch dann bei der zerstörten Basis." „Okay. Cheftechniker Ende." Die Verbindung wurde beendet. „So", hub Sicherheitsoffizier an. „Wir machen uns jetzt auf den Weg zur Oberfläche." Die drei Menschen schauten unglücklich drein, nickten aber bestätigend.

Grool-Kommandant versuchte seinen Verstand zu sammeln. Er lauschte angestrengt und setzte alles daran die Dunkelheit zu durchdringen, aber es war und blieb vergebens. (Für einen Kzinti gibt es nichts Schlimmeres als den Verlust und die Trennung von allen äußeren Reizen. Als die Menschen von Sol und das Kzin-Patriarchat noch im Kriegszustand waren und die Menschen die ersten Gefangenen machten, starben diese extrem schnell. Es dauerte eine geraume Zeit bis man begriff, dass ein Kzinti auf Geräusche und visuelle Stimulationen angewiesen ist. Nahm man sie ihm, dann tötete man das Hirn.)

Grool-Kommandant fletschte die Zähne und stand kurz davor aufzugeben. „Bevor ich euch diene, sterbe ich lieber", brüllte er. Plötzlich hörte er Stunnerschüsse und panische Todesschreie. Wieder und wieder fauchten Stunner und sie schienen sich zu nähern. Hoffnung keimte auf. „Hier", schrie Grool-Kommandant, so laut er konnte. „Hier bin ich." Sekunden später packte ihn eine Hand unsanft und hielt ihm den Mund zu. „Ruhig, Kommandant. Sie wollen doch nicht etwa die Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf sich ziehen." „Wer ist da? Wer bist du?", fragte der Kzintosh irritiert. „Das braucht dich nicht zu interessieren. Aber ich bin kein Feind der Kzinti", antwortete die weibliche Stimme. „Egal. Ich würde es trotzdem vorziehen zu wissen, wem ich mein Leben verdanke." Statt einer Antwort erhielt er nur einen kräftigen Schlag vor die linke Schulter und hörte ein albernes Kichern. „Willst du dich über mich lustig machen?", fragte Grool-Kommandant unwirsch. „Nein. Ganz sicher nicht und jetzt halt still. Ich werde dich aus der Verklebung lösen." Er spürte wie an den „Spinnweben", welche ihn fest hielten, gezerrt und gerissen wurde. Bis eben dachte er noch, dass er sich auf Bodenniveau befand, wurde sich aber plötzlich bewusst, dass es nicht so war. Er stürzte mehrere Meter in die Tiefe, schlug hart auf und stöhnte überrascht und wütend. „Hättest du mich nicht vorwarnen können?", knurrte er. Keine Antwort, kein Geräusch. „Bist du stumm geworden?" Stille. Er war allein. Hatte er geträumt? War er die ganze Zeit allein gewesen? Aber wie hatte er sich dann aus den klebrigen Netzen befreien können?

Wie aus heiterem Himmel traf ihn ein gewaltiger Hieb, brachte ihn zu Fall und raubte ihm die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, befand er sich an einem anderen Ort. Der Raum war hell erleuchtet und er lag auf einer weichen und bequemen Unterlage. „Seid willkommen, Grool-Kommandant", sagte Phalanxenoffizier. Der Angesprochene erhob sich. „Ihr habt also überlebt, wie ich sehe." „Ja. Wir sind vollzählig am Leben." „Wo sind wir hier?" „Es scheint sich um ein ehemaliges Forschungslabor zu handeln, oh großer Beschützer." „Wo sind die beiden anderen?" „Wenn ihr Waffentechniker und Kommunikationsoffizier meint, die sind am Zugang und sichern das Gelände. Es wimmelt hier nur so vor Aliens." „Ah, so nennt man die Viecher." „Ja, großer Held. Wir befinden uns im Inneren des Schiffes, auf welchem diese Wesen auf diesen Planeten gelangt sind." „Woher willst du das wissen?" „Wir haben die Computer reaktiviert und sind somit an die nötigen Daten gelangt." „Sehr gute Arbeit." „Danke Kommandant. Allerdings..." „Was noch?" „... diese Aliens sind nicht die Originalform. Sie sind mutiert. Als sie ankamen, liefen sie auf zwei Beinen. Durch die zurückliegende atomare Verseuchung des Planeten LV426 ist etwas vollkommen anderes entstanden." „Werden wir damit fertig?" „Nein. Ich glaube nicht. Diese Wesen sind die geborenen Killer. Sie sind selbst uns, weit überlegen." „Also würdige Gegner." „Nein, Grool-Kommandant. Eher überlegene Jäger und wir sind die Beute." Grool-Kommandant schluckte und schaute Phalanxenoffizier an. „Was du nicht sagst. Es wird vielleicht Zeit, denen zu zeigen, wer überlegen ist." „Das wird schwer werden. Die ersten zwei Angriffswellen hatten wir mit Mühe überstanden. Was bei der dritten passiert, wissen wir noch nicht." „Wie viele waren es?" „Bei der ersten Welle, waren es zehn. Bei der zweiten Welle zwölf. Sie haben kein Blut wie wir es kennen." „Was sonst? Mach es nicht so spannend." „Es handelt sich um eine extrem konzentrierte organische Säure." Grool-Kommandant nickte. „Wir werden bei Tagesanbruch Cheftechniker und seinen Adjutanten suchen müssen. Sie waren bei mir gewesen, als wir abstürzten und bevor ich von einem dieser Aliens verschleppt wurde." „Jawohl, Grool-Kommandant."

*

„Was? Das ist doch wohl nicht euer Ernst?", fragte Kromberg entrüstet, als er mit Thomson, Horn und Sicherheitsoffizier im Hangar ankam und vor der Landefähre stand. „Es ist zwar nicht das Modernste was unser Patriarchat zu bieten hat, aber es funktioniert und erfüllt seinen Zweck, außerdem hat Cheftechniker ein paar Modifikationen durchgeführt", entgegnete Sicherheitsoffizier. Horn zuckte mit den Schultern und rollte mit den Augen. „Wenn ich bitten dürfte", setzte Sicherheitsoffizier seine Gedanken laut fort und deutete auf das Zugangsschott der Fähre. Horn grunzte leise vor sich hin, Thomson seufzte sorgenvoll und Kromberg machte eine Geste, als ob er eine Fliege fangen wollte, die vor seinem Gesicht herumflog. „Ich empfände es als sehr angenehm, wenn sie mich nicht für bescheuert erklären würden, Kromberg", grollte Sicherheitsoffizier, nachdem alle in der Fähre Platz genommen hatten. „Ihre Handbewegung ist auch meiner Spezies wohl vertraut." Kromberg rutschte in sich zusammen und Thomson fing an zu kichern. „Okay, okay. Nur keinen Streit vermeiden", mischte sich Thomson ein. Sicherheitsoffizier nickte kurz, wackelte mit den Ohren und begann die Startsequenz einzuleiten.

*

Cheftechniker und Adjutant hatten sich mit Scannern bewaffnet und waren auf dem Weg zu den Resten der ehemaligen Wayland Yutani Siedlung. Es begann zu dämmern, wenn man es auf dem Planeten als Dämmerung bezeichnen konnte, wenn die Sonne aufging. Die Terraforminggeneratoren waren nach dem zusammenbrechen der Energieversorgung meist ausgefallen und der Planet versank in eine Art Dämmerzustand. Die bis dahin geschaffene Atmosphäre aus atembaren Gasen war bestehen geblieben, aber der Dunst den LV426 aufzuweisen hatte, war geblieben. Somit gestaltete sich jeder Sonnenaufgang als eine Abwandlung eines tiefherbstlichen Morgens an der Londoner Themse, nur, dass er nicht so reizvoll war und auch kein nettes Wort die Luft erfüllte. Vielmehr vermeinte man ständig ein seufzen, säuseln, flüstern und leises, schrilles Kreischen zu vernehmen. Das ganze Ambiente wirkte surreal und wie der Vorhof zur Hölle. Das sollte die beiden Kzintosh jedoch nicht von ihrem gesetzten Vorhaben abhalten, nämlich das Suchen und Finden von Grool-Kommandant und mit etwas Glück auch Chefkommunikator, Phalanxenoffizier und Waffentechniker. Sie wussten, dass es schwer werden dürfte und dass man sie nach und nach suchen musste, da sie ja getrennt verschwunden waren.

Unsicher und ständig umherschauend bewegten sich beide durch das Hügelfeld, immer auf der Hut und stets damit rechnend, dass sich plötzlich eines der Aliens auf sie stürzen könnte. Der Scanner von Adjutant piepste plötzlich auf und er drehte sich abrupt um, zielte mit der Waffe auf zwei der zurückliegenden Hügel. „Was ist? Hast du was gesehen?", fragte Cheftechniker. „Keine Ahnung. Ich dachte, da wäre ein Schatten von einem Hügel zum anderen gerannt." „Verdammt. Damit habe ich gerechnet. Wir sollten unsere Schritte beschleunigen, sonst kommen wir nicht sehr weit. Hast du schon eine Ortung auf dem Oberflächenscanner?" Adjutant, rejustierte den Scanner und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß auch nicht warum, aber ich bekomme kein klares Signal. Es scheint fast so, als ob diese Hügel aus einem strahlenablenkenden Material gebaut wären. Das ist faszinierend und beunruhigend zugleich." Ohne eine Pause zwischen Adjutants letztem Wort und dieser augenblicklichen Sekunde zu dulden, hörte man plötzlich ein schrilles Kreischen, so als ob man mit einem Stück zu harter Kreide auf einer Tafel schreiben würde. „Wir sollten jetzt aber wirklich aus diesem verdammten Hügelfeld raus", mahnte Cheftechniker. Schon sah man eines der Aliens langsam über den Hügelrand klettern. „Beim zähnefletschenden Gott", schrie Cheftechniker. „LAAAAAUF! LAAAAAUF! Dreh dich nicht um und renn' was du kannst!" Sie nahmen was die Kzintoshkräfte hergaben und sprangen zwischen den Hügeln umher. Sie umrundeten mal den einen, dann wieder den anderen Hügel. Sie spürten die Klauen und vor allem das Zangengebiss der Aliens in ihrem Nacken. „Da vorne!", brüllte Adjutant, „Da vorne ist der letzte Hügel, dann sind wir raus hier."

Cheftechniker hatte es als erster geschafft das Hügelfeld hinter sich zu lassen. Er stoppte abrupt, drehte sich um, zog seine Waffe und schoss. Gerade noch rechtzeitig hatte er bemerkt, dass eines der Aliens hinter ihnen her war und oberhalb der Hügel mit Adjutant auf gleicher Höhe. Der Schuss war sauber geführt und riss das Alien mehrere Meter zurück. Frustriert schrie es auf. Ein weiterer Schuss, diesmal von Adjutant selbst, tötete es. Eine Fontäne seines Säureblutes schoss in den Himmel, regnete auf die umliegende Oberfläche und ließ sie zischend und dampfend aufbrodeln. „Das war verdammt knapp. Los, schnell weiter", rief Adjutant barsch und rannte an Cheftechniker vorbei. Der ließ sich nicht lange bitten, drehte sich in die ursprüngliche Laufrichtung und rannte Adjutant hinterher. Ein Kreischen, direkt hinter ihnen, zeigte an, dass sich ein weiteres Alien anschickte sie mit seiner Anwesenheit zu beehren. Im Laufen dreht sich Cheftechniker um und sah einen dunklen Schatten auf sich zu rasen. „Runter!", schrie er. Adjutant reagierte prompt und warf sich zu Boden. Er tat es keine Sekunde zu spät, denn das Alien sprang über Cheftechniker hinweg, schlug nach ihm, traf aber nicht und flog zielgerichtet auf Adjutant zu. Dass der kleine Kzintosh so schnell reagierte, überforderte den Angreifer und wütend versuchte das Alien ihn aus der Luft heraus zu greifen. Es misslang ihm.

Plötzlich schoss ein großer Schatten auf den spinnenförmigen Killer zu, hatte seine Flugbahn zielgerichtet ausgerichtet. Nachdem das Wesen auf dem Boden angekommen war, wirbelte es herum, starrte direkt auf den Schatten. Mehr konnte es nicht mehr tun. Mehrere gewaltige Blasterschüsse pulverisierten es förmlich. Die Landefähre mit Sicherheitsoffizier und den drei Menschen an Bord war angekommen.

Die beiden Kzintosh die der tödlichen Verfolgung gerade noch so entkommen waren, rannten in Richtung des vermutlichen Landeplatzes der Fähre und erreichten sie, nachdem schon die Triebwerke abgeschaltet waren. Das Außenschott öffnete sich und Sicherheitsoffizier trat ins Freie. „Das ist in der Tat eine angenehme Überraschung", intonierte Cheftechniker, als er ihn erblickte. „Entzückend, dass du dich freust mich zu sehen. Es passiert nicht oft, dass sich andere Tosh an meiner Anwesenheit erfreuen." Adjutant wackelte mit den Ohren, während Cheftechniker mit den Schnurrhaaren zuckte. „Wie sieht es auf der >Brüllender Vollstrecker< aus?", fragte Cheftechniker. „Unser Emporkömmling Mallak-Riit ist gut verpackt und wird keine Probleme mehr bereiten. Er ist wieder bei Funkoffizier angekommen und schweigt. Ansonsten ist alles beim alten." „Wie geht es Grool-Kommandants Rret?" „Sie wird es überleben. In Funkoffiziers Fell möchte ich nicht stecken." „Kann ich mir denken. Mit seinem Übergriff dürfte er als Jotoki-Futter enden." „Das soll nicht unsere Entscheidung sein und ist im Augenblick auch nicht von Bedeutung", mahnte Sicherheitsoffizier an. Die beiden Kzin nickten bestätigend. „Ihr habt euch bisher ehrenhaft verhalten und es geschafft zu überleben. Jetzt heißt es einen Plan ausarbeiten und sich auf die Suche nach den anderen vier Helden zu begeben." „Leichter gesagt, als getan", mischte sich Horn ein. „Wer ist das?", fragte Adjutant. „Ach ja. Ich vergaß euch unsere Äffchenhelfer vorzustellen." Horn reagierte auf den Ausdruck Äffchen, in dem er seinen rechten Zeigefinger drohend in Richtung Sicherheitsoffizier hob. Der wackelte mit den Ohren und fletschte kurz die Zähne. „Die drohende Geste hättet ihr Menschen euch früher verkniffen, weil ihr sonst auf der Stelle tot gewesen wärt", grollte Cheftechniker. Thomson schüttelte den Kopf. „Ich dachte, dass wir andere Probleme hätten?" „Die Menschenfrau hat Recht. Wir haben andere Probleme und dabei handelt es sich um wirklich ernsthafte Sachen", stimmte ihr Adjutant zu. „Habt ihr irgendeine Ahnung, wo wir Grool-Kommandant oder einen der drei anderen Tosh finden können?", fragte Horn. Cheftechniker schüttelte den Kopf. „Nein. Es fehlt bisher jede Spur." „Okay, wir steigen wieder in die Fähre und fliegen rüber zur ehemaligen Wohnsiedlung. Ich habe auf dem Tiefenscanner der Fähre gesehen, dass es tatsächlich noch eine größere intakte Zelle gibt, die uns einigermaßen Schutz bieten dürfte", beendete Sicherheitsoffizier das Gespräch. Die Fähre hob ab, gewann schnell an Höhe und landete nach wenigen Minuten vor den Trümmern der Wohnanlagen. „Gut. Da wären wir", sagte Horn und trat als erster vor einen der ehemaligen Zugänge. „Wie steht es mit Reststrahlung?", fragte Thomson an Cheftechniker gewand. Der scannte alles gründlich und legte die Ohren leicht zur Seite. „Die Strahlung ist erhöht, aber im Moment nicht bedenklich. Wir sollten uns aber nicht länger als 72 Stunden in den Trümmern aufhalten", sagte er schließlich. „Fein. Das sollte reichen. Wenn wir die vier bis dahin nicht gefunden haben, leben sie eh wohl nicht mehr", brummte Kromberg laut genug, dass es jeder hören konnte. „Warum bist du dir da so sicher, Mensch?", entgegnete Cheftechniker scharf. „Weil sie dann garantiert tot sind. Die Aliens fangen Lebewesen, um sie als Brutstätte für ihren Nachwuchs zu missbrauchen." „Was meinst du damit?" „Ein Alien durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien. Es schlüpft aus einem Ei, braucht aber für die nächste Stufe einen Wirt. Es schlüpft also ein Facehugger, der in den Lungen des Wirts eine Larve ablegt. Diese Larve ernähert sich vom Blut und von der Körperwärme des Wirts. Ist die Larve reif, dann schlüpft sie quasi aus." „Sie schlüpft aus? Wie?" Adjutant ahnte furchtbares, fragte aber trotzdem. „Sie bricht aus dem Brustkorb ins Freie und tötet dabei den Wirt", warf Thomson ein. Cheftechniker und Adjutant schluckten entsetzt. „Dieses Stadium nennt man Chestburster und der entwickelt sich über Häutungen und Wachstum zu einem Alien. So war es zumindest bisher. Allerdings kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob es immer noch so ist, da sich die Form und damit vielleicht auch die Lebensweise und die Entwicklung der Aliens die wir hier haben, geändert haben", beendete Horn die Gruselshow. „Na großartig. Du machst mir richtig Mut", entfuhr es Adjutant. Cheftechniker klopfte ihm aufmunternd auf die rechte Schulter. „Wird schon." „Okay", sagte Sicherheitsoffizier. „Betreten wir unsere zeitweise Unterkunft."