Kzinti versus Aliens Part 1

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kzinti versus Aliens Part 1

„Wo sind die geblieben?" Grool-Kommandant sträubte sich das Nackenfell, wenn er nur daran dachte, was seinen Kzintosh alles passiert sein könnte auf diesem ehrlosen Planeten. „Ich weiß es nicht Kommandant. Es gibt zu viele instabile Elemente, die wir nicht vorher sehen konnten", entgegnete Chefnavigator. Grool-Kommandant drehte sich zu seinem Chefnavigator um, stand auf und stellte sich neben ihn. „Ach? Rechnen wir nicht immer mit dem Unmöglichen? Sind wir mittlerweile so feige und schlapp geworden, dass wir nur noch auf Nummer sicher gehen?" „Nein! Grool-Kommandant! Natürlich nicht." „In der Tat nicht? Ich habe eher das Gefühl, dass ich hier von Schtondats umgeben bin, die sich seit dem der Friedensvertrag mit den Äffchen geschlossen wurde lieber in ihre Häuser verziehen. Nur noch schlaff und träge, eher winselnd als sich einem ordentlichen Kampf stellend. Das Patriarchat scheint nur noch aus Drückebergern zu bestehen."

Der Kommandant der Brüllender Vollstrecker war ein Kzin im besten Alter und er setzte noch auf die alten Werte. Er bestand auf absoluter Loyalität und Aufopferung für das Patriarchat. Seinen Posten hatte er durch Tötung seines Vorgängers erhalten und jeder hatte Respekt vor ihm. Kein Wunder, war er doch etwa 3,00 m groß, extrem stark gebaut, wog 290 kg und unter seinem Fell zeichneten sich überdeutlich seine Muskeln ab. Keiner würde es wagen sich mit ihm anzulegen.

„Nein Kommandant. Es drückt sich keiner eurer Kzintosh", entgegnete Chefnavigator und wünschte sich augenblicklich, dass er lieber die Klappe gehalten hätte. Grool-Kommandant schärfte seinen Blick und schaute ihn unverwandt an. „So, so. Du scheinst ja doch etwas Mut zu haben. Wagst es mir übers Maul zu fahren und wagst es mir in meine Wut zu fallen." Chefnavigator zuckte zusammen und versuchte sich möglichst unsichtbar zu machen. Aber es geschah etwas ganz anderes. Der Kommandant straffte sich zu voller Größe und begann plötzlich mit den fledermausflügelartigen Ohren zu wackeln. Ein Synonym für ein menschliches Lachen. Er drehte sich zu seinen übrigen Offizieren um. „Das ist der Geist den ich hier erleben will. Nehmt euch gefälligst ein Beispiel an ihm."

Chefnavigator war noch ohne Namen und hoffte alsbald einen klangvollen zu bekommen, aber das ging nur, wenn er sich gegenüber seinem Kommandanten entsprechend verhielt und er ihn beeindrucken konnte. Wie es aussah war er auf dem richtigen Weg. „Nun gut. Seht zu, dass ihr eine Verbindung zu unserem Landungstrupp bekommt. Wenn sie noch leben sollten, werde ich sie als Helden behandeln. Sollten sie tot sein, so sind sie als Helden gestorben." „Jawohl Kommandant", tönte es fast gleichzeitig aus fünf Kzinkehlen. „Wenn ihr etwas Neues habt, dann ruft mich. Ich ziehe mich in meine Kabine zurück." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er die Brücke und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. ‚Wie würden sie belohnt werden, wie würden sie geehrt werden, wenn sie von dieser Mission wieder zurück kehrten?' Grool-Kommandant gefiel der Gedanke daran, dass man ihn fürstlich belohnen würde, dass er seine Macht und seinen Besitz noch mehr ausweiten könnte.

Er war ein Held, ein Kzintosh wie er im Buche steht und er hatte ein eigenes Haus, 20 Kätzchen und 15 Kzinrret, mit denen er sehr viel Spaß hatte und auch weiter haben würde. Den Weibchen wurden zwar der Verstand und das eigenständige Denken und Handeln vor Urzeiten genommen, aber hin und wieder kam eine zur Welt, welche all die alten Merkmale aufwies. Er war Stolz als ihm eines dieser Weibchen in Ehrerbietung geschenkt wurde. Es war die Krönung seines Harems und die Stunden mit ihr immer wieder ein Hochgenuss.

Er war an seiner Tür angekommen, öffnete sie und trat in seine Kabine. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete er tief durch. Es roch nach einer rolligen Rret. Er ging um die Sitzgruppe, die zentral im Raum stand, herum und näherte sich dem Durchgang zum Schlafgemach. Er hielt inne. Tatsächlich hatte ihn sein Geruchssinn nicht getäuscht. Seine Rret war bereit und erwartete ihn ungeduldig.

Sie war in ihrem strus schon sehr weit fortgeschritten, lag auf dem Bett, hatte die Beine leicht angewinkelt. Jeder Kzintosh wusste jetzt was er machen würde, Grool-Kommandant auch, aber er liebte dieses Weibchen besonders. War es doch jenes was sprechen konnte und sehr natürlich und ursprünglich war. Er setzte sich neben seine Geliebte und betrachtete sie ausgiebig. „Chraaaaoul", gurrte sie leise in seine Richtung, was die Aufforderung zum Paarungsakt war. Sie bildete ein Hohlkreuz und bot sich ihm lustvoll dar. Er saß einfach nur da und beobachtete ihr Gebaren. „Was ist los, mein geliebter Held? Gelüstet es dich nicht deine Triebe an deinem Weibchen auszuleben, deine Energie in mir zu verströmen und uns beide zum Höhepunkt der Lust zu bringen?" Sie schaute ihn auffordernd an und strich sich mit ihrem Zeigefinger über die Scham und ließ ihn kurz in ihrem Inneren verschwinden, was sie zu einem gierenden Stöhner veranlasste. Grool-Kommandant war hin und her gerissen. Auf der einen Seite machte er sich Sorgen um drei seiner Helden, auf der anderen Seite spürte er die Lust in seinen Lenden. „Was bedrückt dich?", fragte die Rret plötzlich frei heraus. „Das ist nicht so einfach zu sagen." „Versuche es einfach, mein Gebieter." „Ich mache mir Sorgen um drei Mitglieder unserer Mannschaft. Der Auftrag scheint schwieriger zu sein als wir dachten." „Wo liegt das Problem und um was genau geht es eigentlich?" Er sah sie scharf an. Die Rret hatte gerade eine entscheidende Schranke überschritten. Kämpfe und Ehre waren Sache der Tosh und gingen eine Rret nichts an. Ein Held war seiner Gespielin niemals Rechenschaft schuldig und musste ihr niemals Auskunft darüber erteilen was er vor hatte und was in ihm vorging. Aber dieses Weibchen war so traumhaft anders, dass er sie niemals in diese Schranken verwies. Er trug sie auf Händen und teilte seine Gefühle sehr intensiv mit ihr. „Du weißt doch, dass wir hierher geschickt wurden um herauszufinden warum die Äffchen, also diese Menschen" - er sprach das Wort so verächtlich aus, wie er konnte - „den Planeten zwar terraformen wollten, aber plötzlich mittendrin alles auf gaben und verschwanden." Sie nickte. „Unser großer Patriarch erwartet, dass wir herausfinden ob es sich dabei um eine effektive Waffe handeln könnte. Er möchte wissen, ob hier etwas herumliegt was letztendlich doch noch zum Sieg über Sol und die Erde führen könnte. Vor drei Tagen haben wir eine Dreiergruppe mit einem der Gleiter zur Oberfläche geschickt. Sie meldeten sich alle 30 Minuten. Aber nach 4 Stunden waren sie abrupt verstummt. Das Letzte was sie sagten war, dass sie ein gewaltiges Raumschiff gefunden hätten. Dann hörten wir ein Geräusch, ein schrilles Kreischen. Seitdem ist der Kontakt komplett abgerissen." Die Rret hörte interessiert zu und schürzte die Lippen. „Das hört sich in der Tat besorgniserregend an. Aber es bringt nichts, wenn du dir jetzt den Kopf darüber zerbrichst. Du hast wirklich gute Helden auf deinem Schiff und sie tun alles was ihrer Macht steht, um den Kontakt wieder herzustellen. Glaube mir!" Grool-Kommandant legte die Ohren seitlich an den Kopf und schaute zur Decke. „Du hast Recht", seufzte er. „Es ändert nichts an der Tatsache, dass sie wahrscheinlich tot sind, wenn ich mir jetzt den Kopf zerbreche und dich dir selbst überlasse." Sie lehnte sich zurück und fletschte auffordernd die Zähne. Er ließ sich nicht lange bitten. Nachdem er den Wzai (ein langes Kampfmesser) abgelegt hatte und auch seine übrigen Kleidungsstücke, legte er sich neben seine Partnerin und begann sie zu streicheln. Sie schnurrte laut, schloss die Augen und schob ihm ihr Becken entgegen. Er hockte sich zwischen ihr Schenkel, packte seine Hände unter ihren Hintern und zog sie zu sich heran. Laut grollte er auf, als er hart in sie eindrang, schloss die Augen und begann sich mit der Rrett in wiegenden Bewegungen zu paaren. Er ließ sich Zeit dabei und schließlich kamen beide gleichzeitig zum Höhepunkt, brüllten in Ekstase auf. Die Rret krallte sich in seinem Rücken fest, riss einige Wunden hinein und während er seinen Samen tief in ihr vergrub, roch er den scharfen metallischen Geruch seines Blutes. Er biss ihr sanft in die Kehle und hielt sie gepackt, während er sich von ihr löste. Der Halsbiss war ritualisiert. Diese Rret würde ihm zwar am Ende des Aktes nicht nach dem Leben trachten, aber man wusste ja nie, ob sie ihre Meinung plötzlich änderte und nicht doch nach ihm schlug.

Kaum hatte er sich erhoben, schrillte auch schon das Interkom. „Ja", schnauzte er in das Mikro. „Grool-Kommandant, verzeiht. Wir haben etwas gefunden. Würden sie uns die Ehre erweisen und zur Brücke kommen. Wir müssen ihnen etwas zeigen." „Was gibt es denn wichtiges?" „Das ist schwer zu beschreiben, großer Held. Aber sie sollten sich mal die Bildschirme der Scanner ansehen." „Habt ihr die drei gefunden?" „Nicht direkt, aber dafür etwas anderes." Grool-Kommandant knurrte leise. „In zehn Minuten bin ich bei euch." „Jawohl Kommandant." Die Verbindung wurde getrennt und der Lautsprecher verstummte. Er atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Nachdem er sie wieder geöffnet hatte, schaute er sich um. Er sog die Atmosphäre seiner spartanisch ausgestatteten Kabine in sich auf. Es gab keinerlei Bilder an den Wänden. Lediglich eine Kette mit aufgefädelten getrockneten Ohren der Äffchen aus dem Solsystem zierte eine der hellgrauen Wände. Sie stammte noch aus glorreichen Zeiten. Aus Zeiten in denen die Worte „erst springen, dann denken" eine wahre Bedeutung hatten. Aus Zeiten in denen fünf Flotten unter Führung der besten Kzintosh-Befehlshaber den Äffchen das Fürchten lehrten und diese Kette war ein Geschenk des großen und mächtigen Chuut-Riit an seinen Urgroßvater. Aber die Zeiten hatten sich geändert und diese widerlichen Pflanzenfresser den Krieg gewonnen. Nur durch einen Zufall hatten die es geschafft das Patriarchat dermaßen in die Knie zu zwingen. Wäre nicht durch einen unglücklichen Umstand einer der Kreuzer vom Typ Katzenklaue in den Strahl des Plasmatriebwerks eines der Solschiffe geraten und atomisiert worden, wäre alles ganz anders ausgegangen. Und dann, nachdem Waffenruhe zwischen den Menschen und den Kzin eingezogen war, kamen auch noch diese merkwürdigen Pierson-Puppenspieler auf den Plan. Ohne es zu merken hatten sie sich in die weitere Entwicklung der Kzinti und auch der Äffchen gemischt, in ihren Genen herumgepfuscht und somit den Kzintosh die Aggressivität genommen, halbe Bettvorleger gezüchtet, die Kzinrret verblöden lassen und den Äffchen zu noch mehr Glück als Verstand verholfen. Dann wurde diese Ringwelt entdeckt und die Pierson-Puppenspieler verschenkten an diese Pflanzenfresser eine der größten Errungenschaften in der Raumfahrt. Glücklicherweise gelang es einigen Agenten die technischen Unterlagen aus deren unfähigen Händen zu retten und sie dem Patriarchat zu zuspielen.

Sein Blick löste sich von der Kette und seine Gedanken aus der Vergangenheit. Es machte keinen Sinn sich um Zurückliegendes zu sorgen. Die Gegenwart war viel besorgniserregender. Er ging wieder zu seiner geliebten Hauptrret. „Wir reden später weiter, meine Teure. Meine Mannschaft verlangt nach mir. Bleib du hier und mach es dir gemütlich. Der Speisen- und Getränkespender steht zu deiner vollen Verfügung." „Beeil dich bitte. Meine Rolligkeit ist auf ihrem Höhepunkt und ich würde nichts lieber tun als dir möglichst bald einen Sohn zu schenken." „Ich werde tun, was ich kann", entgegnete er, legte seine Sachen an und verließ die Kabine.

Die Kzinrret begab sich, nachdem sich die Tür geschlossen hatte, an den Spender, holte ein rohes Stück Fleisch heraus und ein leicht berauschendes Getränk, welches dem irdischen Bier nicht unähnlich war. Sie stellte alles auf den kleinen runden Tisch, der sich mittig im Raum befand, setzte sich auf einen der vier Stühle und begann das Fleisch mit ihren kraftvollen Zähnen zu zerreißen.

Grool-Kommandant durchschritt derweil die Gänge seines Schiffs. Trotz seiner Unruhe war er milde gestimmt und zufrieden. Er verspürte keinen Hunger, hatte sich gepaart und in seinem Quartier wartete die traumhafteste Rret des ganzen Universums auf seine Rückkehr. Außerdem war er Kommandant und hatte es ziemlich schnell zu einem Namen gebracht. Er sah stattlich aus und genoss Ansehen und Respekt bei seiner Besatzung. Auch, wenn er mehr wollte, er konnte zufrieden sein und mehr war im Augenblick auch nicht möglich. Den Gängen des Schiffs sah man das Alter deutlich an, denn an vielen Stellen war die Farbe abgeblättert und auf dem Boden zeichneten sich sehr stark die Trampelpfade, die sich im Laufe der Jahrzehnte gebildet hatten, ab. Aber trotzdem mochte er sein Schiff und auch seine Mannschaft, welche jetzt zu ihm sah, nachdem sich zischend die Tür zur Brücke geöffnet hatte.

„Ich höre", forderte Grool-Kommandant zwei seiner Tosh harsch auf, ihm Rede und Antwort zu stehen. Allerdings fiel allen Beteiligten sofort auf, dass ihr leitender Held vor kurzem seine Lust befriedigt hatte, da er zum einen den typischen Geruch einer Kzinrret mit sich trug und zum anderen seine Worte mit einem leicht gurrenden Unterton aussprach. „Hier Kommandant", entgegnete Cheftechniker, der mit seinem Adjutanten in geradezu kuscheliger Zweisamkeit einen der Scannerbildschirme betrachtete. Er ging auf die beiden zu und baute sich neben ihnen auf. Der Untergebene von Cheftechniker hatte den süßen Duft der Unterwürfigkeit an sich, während man es von seinem vorgesetzten Offizier nicht behaupten konnte. Der roch eher nach sexueller Begierde auf seinen Getreuen. Es kam bei Kzins zwar sehr selten, aber hin und wieder vor, dass sich zwei Tosh miteinander einließen, wenn sie sich sehr gut verstanden und sie weder Namen noch Weibchen hatten. Es wurde stillschweigend unter den berühmten Teppich gekehrt, solange es nicht die allgemeine Moral der Truppe untergrub und bestimmte Ausdünstungen im Rahmen blieben. Grool-Kommandant machte hier auch Abstriche in Sachen Korrektheit und übertriebener Befehlsgewalt.

„Was wollt ihr mir zeigen?" „Da, Kommandant", erwiderte Cheftechniker und zeigte auf den Bildschirm. „Soll das ein Witz sein?" „Nein, bestimmt nicht großer Held." „Lüg mich nicht an", brüllte er plötzlich. Cheftechniker zuckte zusammen, legte die Ohren zur Seite und zig zusätzlich die ohnehin straff am Körper liegenden Hoden noch stärker an. Grool-Kommandant faltete die Ohren zusammen und legte sie eng an den Kopf, er fletschte die Zähne, fuhr die Krallen aus und deutete auf Cheftechnikers Kehle. „Du hast Glück, dass ich in guter Stimmung bin. Sonst hätte ich dir jetzt eine Lektion erteilt." Cheftechnikers Untergebener, ein sehr junger Kzin der geradeso das Kätzchenfell verloren hatte und somit noch nicht einmal voll ausgewachsen, mischte sich ein. „Wir machen bestimmt keine üblen Scherze, Kommandant. Wir hatten die Daten bei unserer Ankunft hinreichend ausgewertet. Aber es hat sich alles irgendwie verändert." „Na schön, wie ihr meint. Klärt mich auf", sagte Grool-Kommandant und schien sich wieder zu beruhigen. Cheftechniker ergriff wieder das Wort. „Als wir in den Orbit einschwenkten erfassten unsere Sensoren keinerlei Lebenszeichen. Es gab nur eine sehr intensive, aber nicht bedrohliche radioaktive Strahlung. Außerdem fanden wir eine total zerstörte Basis, mehrere terraformende Generator, einige zerstörte Nebenanlagen und Maschinen. Nachdem wir den Planeten mehrmals umrundet hatten, fanden wir außerdem ein unbekanntes Raumschiff." „Das weiß ich auch. Immerhin bin ich nicht blind und auch nicht taub. Wie wäre es, wenn du mir etwas Neues erzählst." Dazu komme ich jetzt. - Über das fremde Schiff auf der Oberfläche, kann ich nichts Neues berichten. Keiner unserer Abtaster kommt durch seine Hülle hindurch, lediglich seine Form ist mehr als merkwürdig." „Hmhm... also Bauform unbekannt, Erbauer unbekannt, Herkunft unbekannt, Auftrag unbekannt. Das gefällt mir irgendwie. War das Schiff auf dem Planeten bevor die Äffchen mit dem terraformen begannen oder erst danach?", fragte Grool-Kommandant. „Hrrrrrrrrrrrrrrr... das ist ja das Problem. Es war laut den Daten schon auf der Oberfläche, als die Menschen hier ankamen. Aber merkwürdigerweise hat keiner von denen etwas damit anfangen können." „Das wundert mich überhaupt nicht. Die hatten immer nur Glück, aber wenn es wirklich drauf ankam, dann versagten die immer wieder. Was ist mit den Trümmern und den zerstörten Einrichtungen?" „Sie sind fast gänzlich zerstört. Es gibt keinerlei Energieerzeugung, lediglich einen Notgenerator mit spärlicher Leistung. Der Hauptgenerator ist der Explosion zum Opfer gefallen. Das Hauptgebäude ist an wenigen Stellen intakt und könnte als Zufluchtsort für unseren Spähtrupp in Frage kommen. Aber bisher haben wir ihre Lebenszeichen nicht orten können." „Das ist sehr merkwürdig", sinnierte der Kommandant. „Gibt es sonst noch was zu berichten?" „Ja, großer Held. Es gibt Bewegungen auf der Oberfläche." „Was gibt es?", brüllte er auf. „Wo kommen Aktivitäten her, wenn es nichts lebendes gibt, außer unseren drei Kriegern?" „Das wissen wir noch nicht, Erhabener. Aber es muss mit unserem Landungstrupp zu tun haben." „Wo genau sind die Aktivitäten zu orten gewesen?" Cheftechniker deutete mit einer ausgestreckten Kralle auf verschiedene Punkte. „Was ist das?" „Das scheinen Erdlöcher zu sein. Was immer sich dort unten bewegt, es scheint unter dem Boden zu leben und kommt an die Oberfläche gekrochen." Grool-Kommandant schnaubte verächtlich. „Wenn die im Boden leben, können die kaum gefährlich sein. Wir sind Kzintosh und nehmen es mit jedem auf, der sich uns in den Weg stellt." „Das mag sein, oh Göttlicher. Aber wir haben immer noch keine Spur von unserem Landungstrupp entdecken können. Sie sind wie von der Oberfläche verschwunden", entgegnete Cheftechniker und kniff die Augen zusammen. „Ach! Fällt es dir auch auf?", grollte der Kommandant. „Ja, großer Held. Sie sind sehr wahrscheinlich in eines der Erdlöcher eingedrungen und somit für uns nicht mehr erreichbar." „Du denkst scheinbar doch noch mit. - Macht eine zweite Landungsfähre startklar. Du und dein Adjutant, ihr werdet mich begleiten. Ich will persönlich unsere Feinde kennenlernen."

Plötzlich schrie Chefnavigator etwas in den Raum und alle sahen zu ihm. „Was ist mit dir?", fragte Grool-Kommandant. „Ich weiß es nicht ob es etwas von Bedeutung ist, aber ich habe alle Frequenzbänder nochmals überprüft und etwas aufgefangen." Er stellte auf Lautsprecher um und unter Pfeifen und Rauschen konnte man eine Stimme erkennen. Sie schien einer Frau zu gehören. „.... Leutnant Ripley .... Alle sind tot .... einzige Überlebende .... In 2 Monaten die Außenposten ...."

Sie sahen sich fragend an, als eine sehr aufgebrachte donnernde Stimme ertönte. „Hier ist Leutnant Timotheus Horn von der UNSN des Solsystems. Kzintischiff, wir haben sie auf unserem Radar entdeckt. Bleiben sie wo sie sind, bis wir bei ihnen sind. Setzen sie keinerlei Truppen auf der Oberfläche ab. Bleiben sie dem Planeten fern, denn er ist Sperrgebiet. Nehmen sie unverzüglich Kontakt zu uns auf. Ich wiederhole. Setzen sie keinerlei Truppen auf dem gesperrten Planeten ab, es besteht höchste Lebensgefahr. Halten sie sich von der Oberfläche fern und nehmen sie unverzüglich Kontakt zu uns auf. Horn, Ende."

Grool-Kommandant fletschte die Zähne. „Das wird ja immer besser. Also doch eine Falle. Wollen die Äffchen uns an der Entdeckung eines Geheimnisses hindern? Was haben die hier versteckt, was wir nicht finden dürfen?" „Großer Beschützer! Vielleicht sollten wir darauf hören? Immerhin haben wir den Kontakt zu unserem ersten Landungstrupp verloren und somit deutet alles darauf hin, dass es sich nicht um eine Falle handelt. Vielleicht hat dieser Mensch Recht?" Grool-Kommandant sagte nichts. Er sprang. In einem mächtigen Bogen flog er durch die Luft, landete direkt vor Funkoffiziers Füßen, richtete sich schlagartig zu voller Größe auf, holte mit der rechten Pranke aus und traf dessen Kopf. Funkoffizier hatte nicht mal Zeit einen Arm schützend zu heben. Krachend landete er auf dem Boden der Brücke und blieb verletzt liegen. Blut lief ihm aus der Nase und den Ohren. „Schafft diesen Schtondat in die Krankenstation! Ich werde mich später mit ihm beschäftigen", brüllte Grool-Kommandant. „Ja, Göttlicher!", kam die Antwort. „Und ihr zwei kommt jetzt mit Ich glaube diesem Äffchen nicht. Das ist nur ein Trick und es existiert keine echte Gefahr für uns. Die machen uns nur etwas vor."

Zu dritt verließen sie die Brücke und gingen zum Hangar.

*

„Was machen diese verrückten Katzenviecher da?", fragte July Thomson an Horn gewandt. „Ich weiß es nicht. Entweder wissen die nicht, dass der Planet eine Todesfalle ist oder sie sind dämlicher als wir dachten und ignorieren jede Warnung." „Ich fürchte letzteres", warf Peter Kromberg ein. „Wie kannst du dir so sicher sein?", fragte Thomson. „Ganz einfach. Sie setzen gerade mit einer Fähre zur Landung an." „Die machen was? Die sind wohl vollkommen bescheuert. So blind kann man nicht sein." „Bei denen ist alles möglich, selbst das." „Können wir schneller fliegen?", fragte Horn. „Nein, noch schneller geht es nicht. Selbst, wenn wir aussteigen und schieben würden, dürfte das nur wenig bringen. Abgesehen davon, warum machst du dir solche Gedanken um die Rattenkatzen?" „Mir geht es nicht allein um die Kzinti. Siehst du die Gefahr die auf uns zu kommt?" „Welche Gefahr?" „Die gleiche Gefahr die einst uns bedrohte, als niemand wusste um was es sich handelte." Thomson überlegte und biss sich auf die Lippen. „Scheiße", entfuhr es ihr. „Genau das trifft es", sagte Kromberg und lachte leise. Horn fuhr fort. „Angenommen auch nur einer der Xenomorphe schafft es sich einen der Kzinti als Wirt zu krallen, die holen ihn ran, der Facehugger vollendet sein Werk und dann bricht das Chaos aus, wenn der Chestburster ans Licht kommt. Und ich will gar nicht erst wissen, was da aus einem Kzinti heraus kommen kann." „Ich glaube, das will keiner wissen", murmelte Kromberg. „Ich hasse diese blöden Überwachungsflüge um LV426." „Warum? Es war doch bisher immer schön ruhig." „Das ist das Stichwort. Bisher! Denn jetzt haben wir echte Probleme. Und man könnte es von Seiten der Rattenkatzen als eine von uns gelegte Falle auffassen." Horn schaute ihn schief an. „Das will ich nicht hoffen. Denn sonst bedeutet das sinnlose Diplomatie und neuen Krieg." „Hältst du es für möglich, dass sich ein vollkommen anderer Xenomorph aus einem Kzinti heraus entwickelt?", fragte Thomson an Horn gewandt und fühlte sich sichtlich unbehaglich. „Hmmmmm... Möglich wäre es. Die Königin, die von Ellen Ripley auf LV426 ihrer Zeit getötet wurde, stammte aus dem gestrandeten Alienschiff, welches auch die Brut trug. Und die Königin schlüpfte aus dem Körper eines riesigen außerirdischen Wesens, dessen Herkunft heute noch unklar ist. Vielleicht bestimmt die Größe des Wirts was am Ende raus kommt, also ob Königin, Arbeiter oder Soldat?" „Das klingt im ersten Moment logisch, aber die Sache hat einen Haken", entgegnete Kromberg. „Und der wäre?" „Es gibt keine zwei Königinnen." „Das ist Spekulation. Wir wissen zu wenig über diese Spezies. Sahen nur Phasen in der Entwicklung." „Mag sein, aber aus Ripley wurde auch eine Königin ans Licht befördert." „Tja, aber das war ein genetisches Produkt, weil Ripley unbedingt in siedendes Blei springen musste und sich die Zellen von ihr und dem Xenomorph verbanden. Außerdem war sie von LV426 geflohen und mit der Sulaco auf dem Weg in ein für die Aliens neues Gebiet, dass es zu besiedeln galt. Scheinbar sind diese Viecher in der Lage ihre Entwicklung im Wirt den momentanen Erfordernissen anzupassen." „Gott, Horn", entfuhr es Thomson. „Hör' auf solche Schauermärchen zu erzählen. Das wäre sonst Evolution von jetzt auf gleich." „Und was, wenn es so sein sollte?" Kromberg überlegte. „Wenn da unten bereits eine Königin existieren sollte, dann wird aus dem Kzinti eine Drohne hervorbrechen. Gibt es aber noch keine Königin, so kann uns etwas erwarten, was wir noch nie hatten." „Oh, oh, oh. Übelst", brummte Horn. „Hatte die damalige Wayland Yutani Corporation eigentlich alle Unterlagen freigegeben?", fragte Thomson beiläufig. „Ich glaube zu wissen, dass es diesbezüglich ne Menge Ärger gab, weil viele Akten spurlos verschwanden." „Na Klasse. Dann geht wohl alles wieder von vorne los." Thomson vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich versuche noch mal den Kzintikreuzer zu erwischen. Die müssen doch antworten."

*

Grool-Kommandant, Cheftechniker und sein Adjutant waren im Hangar angekommen, hatten die Fähre bestiegen und flogen nun in Richtung der Planetenoberfläche. Cheftechniker hatte von Grool-Kommandat den Auftrag erhalten den Funkkontakt zum Schiff aufrecht zu halten und gleichzeitig den Kontakt zum verschollenen ersten Landungstrupp herzustellen. Die einzige Verbindung bisher zum Schiff, alles andere war nur statisches Rauschen. „Immer noch nichts, Kommandant", murmelte Cheftechniker. „Mach weiter. Die müssen noch am Leben sein. Es gibt nichts was drei gut ausgebildete Kzintosh aufhalten kann." „Ich hoffe, dass ihr Recht habt, Auserwählter." „Natürlich habe ich Recht oder habe ich dir jemals Anlass dazu gegeben etwas anderes zu denken?" Grool-Kommandant schärfte seinen Ton. „Nein, großer Beschützer. Verzeiht mir." Er knurrte nur leise und sein Schwanz, der nackt und rosig war bei allen Kzintosh, woher auch der Ausdruck der Rattenkatzen stammte, zuckte gereizt.

Allmählich kam die Oberfläche näher, wurde größer und man sah Gebilde die Ameisenhügeln täuschend ähnlich sahen. „Geh' in einem Gleitflug drüber. Ich will mir das erstmal genauer ansehen, bevor wir landen." Cheftechniker nickte nur kurz und ließ die Fähre in einigen Metern Höhe entlang gleiten. „Sehen sie, großer Held. Diese Gebilde sind nach oben hin offen und scheinen geradewegs ins Innere des Planeten zu führen." Grool-Kommandant überhörte die geradezu vertrauliche Aufforderung seines Untergebenen und nickte nur. „Du hast Recht. Den Eindruck kann man tatsächlich bekommen. Dreh' noch eine Runde, dann setz' am Rande des Hügelfeldes auf." „Jawohl, Kommandant."

Die Fähre schwang in einer weiträumigen Kurve um die letzten Hügel herum, um dann in die entgegen gesetzte Richtung einschwenken zu wollen. Beim wollen blieb es auch. Denn plötzlich und wie aus dem Nichts rasten fünf spinnenartige Wesen aus mehreren Hügeln heraus, sprangen gegen die Fähre, brachten sie aus dem Gleichgewicht. Das Fluggerät begann zu schwanken und sackte kurz nach unten ab, aber das reichte schon. Durch die ohnehin schon sehr geringe Flughöhe berührte die Fähre jetzt den ersten Hügel, dann den zweiten, wurde abrupt gebremst und bohrte sich in den nächsten Hügel.

Stille!

An Bord des Kzintikreuzers stellte man mit Bestürzung fest, dass der Kontakt zur zweiten Landefähre abgebrochen war. „Was jetzt?", fragte Sicherheitschef an den Techniker zweiten Ranges gewand. „Das sieht nach einer Falle aus. Wir brauchen Funkoffizier auf der Brücke." Er aktivierte die interne Schiffskommunikation. „Techniker zweiten Ranges für Krankenstation." „Hier Chefsanitäter, was gibt es?" „Wie geht es Funkoffizier?" „Dem geht es sehr gut und er ist sauer auf Grool-Kommandant." „Ausgezeichnet. Schick' ihn auf die Brücke. Die zweite Fähre ist auch verschwunden."

Wenige Minuten später stand der auf der Brücke und grollte leise vor sich hin. „Wie konnte das passieren?" „Wir wissen es nicht. Der Kontakt riss genauso plötzlich ab, wie bei der ersten Fähre." „Bei unser aller Leben und bei unser aller Ehre. Wenn Grool-Kommandant etwas zugestoßen ist und wir haben Schuld, dann können wir gleich ohne Schutzausrüstung ins All springen." Der Gedanke daran schnürte allen die Kehle zu. „Was sollen wir tun?", fragte Techniker zweiten Ranges. „Ich übernehme das Kommando über die Brüllender Vollstrecker, solange Grool-Kommandant nicht aufzufinden ist." „Dafür wird er dich richten." „Das glaube ich nicht. Außerdem nenne ich mich ab sofort Mallak-Riit und ein jeder wird das akzeptieren. Ist das klar? Wenn Grool-Kommandant zurückkehrt, werde ich ihn herausfordern. Das ist der legale Weg und der wird uns allen den Kopf retten." Eine kurze Verbeugung der Anwesenden zeigte an, dass sie ihm gehorchen würden. „Wir werden warten. Es ist davon auszugehen, dass eine dritte Fähre genauso enden dürfte wie die zweite und die Besatzung der ersten. Wir ändern die Taktik. Verbindet mich mit den Menschen." „Was sollen wir?" „Ich sagte, dass ihr mich mit dem Schiff der Menschen verbinden sollt. Die wissen scheinbar etwas, wovon wir keine Ahnung haben", brüllte der selbsternannte Mallak-Riit.

*

„Ach nee", flötete Kromberg plötzlich. „Unsere Katzenfreunde melden einen Gesprächswunsch an." „Dann gib mir die Katzen mal auf den Kommkanal. Bin schon sehr gespannt", sagte Horn und grinste breit. „Kanal offen." „Kzintikreuzer. Mein Name ist Timotheus Horn, ich bin Leutnant der UNSN und gleichzeitig der kommandierende Offizier der Guardian. Wie ist ihr momentaner Status?" „UNSN-Patrouillenschiff Guardian. Ich bin Mallak-Riit und habe das Kommando über die Brüllender Vollstrecker. Sechs Besatzungsmitglieder sind auf dem Planeten verschollen. Wir würden gerne wissen, was da unten vor sich geht und ob sie uns Informationen vorenthalten. Ich glaube mittlerweile fest daran, dass es sich um eine tückische Äffchenfalle handelt." Horn schaute Thomson merkwürdig grinsend an. „Na da haben wir ja mal ein ganz cleveres Kerlchen erwischt", flüsterte er und antwortete laut: „Tja, Mallak-Riit, wenn es sich um eine von uns aufgebaute Falle handeln sollte, dann würden wir es ihnen A) nicht auf die Nase binden und B) hätten wir dann keinen Kontakt zu ihnen aufgebaut, um sie zu warnen. Wenn sie mal ganz scharf nachdenken, dann würden sie merken, dass ich Recht habe." Er hielt das Mikro zu und drehte sich zu Kromberg um. „Was denkt der eigentlich wer er ist?" Kromberg biss sich auf die Unterlippe um nicht zu lachen und verdrehte die Augen.

*

Mallak-Riit merkte, dass er sich mit seiner Frage mehr als nur dumm angestellt hatte und fürchtete von seiner Mannschaft entthront zu werden. Vorsorglich stand er auf, fletschte die Zähne und suchte direkten und drohenden Blickkontakt zu seinen Untergebenen. Aber die rührten sich nicht mal, geschweige, dass sie Anstalten machten ihn von seinem Platz zu verdrängen. ‚Gut so. Damit muss ich keine unnötige Kraftverschwendung eingehen', dachte er. „Leutnant Horn", sagte er laut und deutlich. „Ja, ich höre", kam die deutliche Antwort. „Ich möchte sie bitten uns ihre Informationen über den Planeten zu übergeben. Als Zeichen unseres guten Willens möchte ich sie auf unser Schiff einladen." Die beiden umherstehenden Kzintosh zuckten plötzlich sehr nervös mit den Schwänzen. Der selbsternannte Mallak-Riit hatte eine wichtige Grenze überschritten und ehemalige Feinde auf einen funktionstüchtigen Kzinkreuzer eingeladen.

*

Horn schaute abwechselnd zu Thomson und Kromberg. Sie sagten nichts, aber die Blicke wechselten entsprechend ihrer Stimmung und spiegelten Erstaunen, Argwohn und Furcht wieder. Vergangene Zeiten traten in den Vordergrund. Zeiten in denen Kzinti Menschen gejagt und gefressen hatten. „Wie lautet ihre Entscheidung", kam die Stimme des Tosh aus dem Lautsprecher. Horn zuckte mit den Schultern und bekam von Thomson und Kromberg ein kurzes Kopfnicken als Antwort. „Gut Kommandant. Wir nehmen ihr Angebot an. Laut unseren Daten sind wir in drei Stunden bei ihnen und kommen an Bord." „Sehr gut, Leutnant. Wir werden sie erwarten." Die Verbindung wurde unterbrochen. „Sollte die letzte Äußerung eine Drohung sein oder nur eine nette Ankündigung?", fragte Kromberg. „Keine Ahnung. Aber wir werden nicht unbewaffnet deren Schiff betreten. So leicht sollen die es auch nicht haben."

*

„Seid ihr in Ordnung?", fragte Grool-Kommandant. „Ja, großer Beschützer. Wir sind beide unverletzt."

In der Tat war der Aufprall zwar hart gewesen, aber die schnell reagierenden Stasisfelder hatten die Körper der Tosh schlagartig umhüllt und somit vor den schädlichen Auswirkungen der abrupten Bremsung geschützt.

„Was war das?", fragte Cheftechnikers Adjutant. „Ich weiß es nicht. Aber es kam aus dem Nichts und hat uns regelrecht abgeschossen", knurrte Grool-Kommandant. „Waren das Waffen oder Lebewesen?" „Das werden wir in Kürze herausfinden. Wir steigen jetzt aus und sehen uns mal um. Macht eure Waffen scharf und bleibt dicht beieinander." Die Luke öffnete sich und sie standen auf der zerklüfteten Oberfläche, umgeben von zirka zehn Meter hohen Kegelstümpfen. „Auf geht's", schnauzte Grool-Kommandant und ging drei Schritte vorwärts. Weiter kam er nicht. Wie aus dem Nichts schoss plötzlich ein gewaltiges spinnenartiges Etwas auf ihn zu und packte ihn, bevor er seine Waffe ziehen konnte. Nur Sekundenbruchteile später war der Spuk vorbei und weder das Spinnenwesen noch Grool-Kommandant waren zu sehen. Cheftechniker brüllte entsetzt auf. „Verdammter Mist! Was war das?" „Keine Ahnung, aber es war das Gleiche, das unsere Fähre zum Absturz gebracht hat." „Ja, du hast Recht. Aber um was handelt es sich? Sind das Lebewesen oder sind wir auf eine Waffe gestoßen?" Cheftechnikers Adjutant schwieg. Beide hatten die Ohren angelegt und ihre Schwänze zuckten nervös hin und her, während sie sich umsahen und jeden Zentimeter musterten. Vorsichtig ging Cheftechniker einen Schritt vor und sah sich nochmals genauer um. Der Planet war so ziemlich das Trostloseste was er je gesehen hatte. Es gab keinerlei Vegetation, nur die nackte Oberfläche, welche graubraun war, bot sich seinem Blick dar. Geplant war, dass sie am Rande des Hügelfeldes landeten, aber nunmehr standen sie mittendrin, waren von Feindseligkeit umzingelt. Cheftechniker seufzte und schaute in den Himmel. Selbst der war trostlos und hinter einem dichten graubraunen Nebelschleier verborgen. Überhaupt war die ganze Luft auf diesem ehrlosen Felsen widerlich. Es roch leicht nach Aas, in der Ferne stiegen leichte Dampfwolken aus der Planetenoberfläche auf. Die Sichtweite betrug keine zwei Kilometer und das dumpfe Dröhnen irgendwelcher Anlagen, welche das auch sein mochten, war stetig zugegen. ‚Ist das unser Ende? Alles aus und vorbei?', fragte er sich. Plötzlich hörte er seinen Adjutanten sprechen:

„Wir sind die Jäger der Nacht, wir schlagen unsere Beute bis der Morgen erwacht.

Wir sind die Jäger des Tages, nehmt euch in acht, denn, wenn wir weiterzieh'n, dann hören wir nur noch Schreie und Laute des Wehklages."

Cheftechniker drehte sich zu seinem Adjutanten um. „Woher hast du denn diesen blöden Reim?" „Keine Ahnung. Er kam direkt aus meinen Gedanken, aber ich kann mich nicht erinnern ihn jemals zuvor gehört zu haben." Cheftechniker musterte ihn intensiv und stellte plötzlich die Ohren auf. „Was ist los?" „Was meinst du?" „Du hattest gerade wieder einen merkwürdigen Spruch losgelassen." „Habe ich nicht. Warum sollte ich?" „Warum hast du den anderen Reim angestimmt?" „Ich weiß es nicht. Was hatte ich denn jetzt gesagt?" Cheftechniker überlegte kurz und stimmte an:

„Das war erst der Anfang, wir beginnen immer ganz langsam. Seid auf der Wacht, schaut euch gut um und gebt acht. Seid gut auf der Hut, schaut euch um, denn wir sind überall und unser Clan tut seinen Feinden niemals gut.

Wenn ihr denkt, wir sind dumm, dann habt ihr euch getäuscht und bringen euch qualvoll um.

Wir werden euch jagen bis die Sonne untergeht und aus euren Körpern das Leben vergeht. Wir kämpfen für unseren Stamm und am Ende sind eure Glieder vor Angst ganz klamm.

Wenn euer Puls rast und euer Herz Den Brustkorb zu sprengen droht, dann ist es Nacht, wir sind immer bei euch, bis der Morgen wieder erwacht."

Das ist doch Jotokischeiße. Das habe ich niemals gesagt." „Wer dann?" Cheftechnikers Adjutant riss die Augen auf und schaute entsetzt auf einen der Erdhügel. Cheftechniker selbst starrte auf seinen Adjutanten und schloss die Augen zu schmalen Schlitzen. „Was siehst du?" „Hinter dir, auf einem der Hügel, da steht eines dieser Dinger und starrt uns an." Langsam drehte sich Cheftechniker um und versteinerte. Tatsächlich stand dort etwas, was keiner der beiden je zuvor gesehen hatte.

Leider hatte dieses Alien auch nie ein Mensch zuvor gesehen. Die Aliens hatten, bedingt durch die atomare Verseuchung des Planeten LV426, eine Mutation erfahren. Dieser Xenomorph war vollkommen anders als seine Vorgänger, machte seinem Namen also alle Ehre. Es hatte einen waagerechten, länglichen Körper von dem drei Beinpaare ausgingen. Sein Kopf war der eines typischen Aliens und saß abgewinkelt vom Körper auf einem kurzen Hals. Der ganze Körper war überzogen von Rippen eines Exoskeletts, war pechschwarz und glänzte metallisch. Es hatte zwei lange Arme, an deren Enden sich starke, mit Klauen versehene, dreifingrige Hände befanden und es hatte einen extrem langen Gliederschwanz mit einem Hornstachel am Ende. Es schien zu grinsen und entblößte fletschend messerspitze Zähne. Als ob das nicht reichen würde, öffnete es das Maul und schob eine Art Verlängerung aus dem Rachen hervor, welche ebenfalls mit messerscharfen Zähnen besetzt war.

Fünf Minuten standen alle Beteiligten wie angewurzelt und musterten einander. Dann geschah etwas Unfassbares und beide Kzintosh begriffen plötzlich woher diese fremden Sprüche kamen.

„Da steht ihr versteinert rum, ihr Narren, zur Flucht ist es zu spät, denn ich bin hier um meinen Clan zu bewahren.

Dieser Planet gehört unserer Königin, uns und auch mir, um alle zu töten, nur darum seid ihr hier. Ins Nest einzudringen, das ist euer Ziel, doch euch zu stoppen ist mir ein Wunsch und dazu gehört nicht viel."

„Bei meiner Leber", flüsterte Adjutant. „Diese Kreatur war die Quelle." Cheftechniker ließ das Alien keine Sekunde aus den Augen und nickte nur kurz.

Das schien das Startsignal gewesen zu sein. Das Alien stieß einen schrillen, durchdringenden Schrei aus und sprang auf die beiden Kzin zu. Ohne zu zögern brüllten beide auf, zogen ihre Wzai, duckten sich kurz und sprangen ebenfalls. Das sie Handblaster trugen interessierte in diesem Moment nicht mehr. Dieses fremde Wesen war telepathisch veranlagt und hatte es gewagt in die Gedanken der beiden Tosh einzudringen. Es war eine Rechnung zu begleichen, ein Kampf auf Leben und Tod, ein Kampf um Ruhm und Ehre.

Als sie im Flug aufeinander trafen, bohrte sich die Klinge von Cheftechnikers Wzai tief in das Fleisch des Aliens und zog eine lange Schneise der Verwundung. Zischend löste sich die Klinge, benetzt von der Säure auf und Cheftechniker lies mit einem entsetzten Aufschrei das Heft der Waffe fallen. Das Alien schrie panisch auf. Mit so einem schwierigen Gegner hatte es nicht gerechnet. Es schlug wild um sich, traf Adjutant am linken Arm und riss bei ihm eine klaffende Wunde. Er brüllte auf und wälzte sich am Boden vor Schmerz. Cheftechniker hingegen landete, rollte sich ab, zog noch im Aufrichten seinen Blaster und schoss. Kreischend versuchte das Alien einen erneuten Angriff zu starten, aber das schaffte es nicht mehr. Der Blasterstrahl drang in seinen Körper ein und löschte seinen Lebensfunken aus. Leblos schlug es auf der geröll- und sandbedeckten Planetenoberfläche auf. Cheftechniker feuerte zur Sicherheit nochmals auf das Alien, dann rannte er zu seinem Adjutanten. Der hielt sich den verletzten Arm und verzog das Gesicht.

„Das war reichlich knapp", grollte er. „Was immer es war, es ist ein verdammt schneller und effektiver Killer." „Cheftechniker?" „Ja?" „Ich... Ich...", Adjutant versagte die Stimme. „Ich höre. Sprich frei heraus." „Ich habe Angst", kam die Antwort und er zitterte plötzlich am ganzen Körper. „Ich weiß. Deine Angst ist deutlich zu riechen. Aber es bleibt unter uns, denn mir geht es nicht viel besser." Cheftechniker nahm seinen Getreuen in die Arme, streichelte ihn zärtlich und tröstend, um nach wenigen Augenblicken ihm einen hingebungsvollen Kuss zu geben. Das war ein Zeichen der Zuneigung, welches unter Kzintosh nicht nur verpönt war, sondern die gesellschaftlichen Schranken weit überschritt. Bei den beiden war es aber anders, denn das Band, welches beide zusammenschweißte, war aus purer Liebe geschmiedet und nicht nur aus Freundschaft und dem Trieb der Lust. „Was wir tun ist gefährlich", flüsterte Adjutant. Er war kleiner und wesentlich zierlicher gebaut als Cheftechniker und wenn man den nackten Schwanz außer acht ließ, hätte er als kräftige Kzinrret durchgehen können. „Ich weiß, mein Geliebter. Aber unsere innige Beziehung ist etwas ganz besonderes und das würde ich niemals aufgeben." Der kleine Kzintosh nickt und wackelte leicht mit den Ohren. „Jetzt sollten wir aber sehen, dass wir hier verschwinden und in die Fähre zurückkehren, um deine Wunde zu versorgen." Cheftechniker half seinem Partner auf die Beine. Sie schleppten sich gemeinsam zurück und verschlossen die Luke hinter sich.

*

Langsam näherte sich der Patrouillenkreuzer Guardian dem Kzintikreuzer Brüllender Vollstrecker. Das Kzinschiff war grobschlächtig gebaut, ganz für den Kriegseinsatz gedacht und wies keinerlei Eleganz auf. Demgegenüber stand das wesentlich kleinere UNSN-Schiff, welches geradezu als windschnittig durchgehen konnte.

„Wow!", sagte Horn. „Seht euch das Teil an." „So nah ist noch nie ein Mensch an einen Kzintikreuzer herangekommen und wenn doch, dann nur als Gefangener oder Leiche", warf Thomson ein. „Vergessen wir einfach mal die Vergangenheit", sagte Kromberg. „Wie es aussieht wollen die tatsächlich mit uns reden. Bei der Bewaffnung hätten die uns schon längst erledigen können." „Das können sie immer noch. Und Zähne und Klauen scheinen den Katzen definitiv nicht auszureichen." „Da vorne ist die Andockvorrichtung", wechselte Thomson das Thema.

Zwanzig Minuten später standen die drei Menschen einer imposanten Gestalt gegenüber. „Ich bin Sicherheitsoffizier. Bitte folgen sie mir zur Brücke. Mallak-Riit erwartet sie." Der Kzintosh deutete ein kurzes Nicken an und ging voraus. Horn, Kromberg und Thomson folgten ihm und tuschelten miteinander. „Die sehen ja richtig kuschlig aus", flüsterte Thomson. „In der Tat. Unser Weggefährte hat ein sehr gepflegtes Fell. Das bedeutet, dass er einen ansehnlichen Status genießt." „Was bedeutet eigentlich die Vorstellung als Sicherheitsoffizier? Das ist doch kein Name oder?" „Doch, July. Bei den Kzinti schon. Sie werden so lange nach ihrer Dienststellung oder ihrer Tätigkeit benannt, bis sie sich einen Namen verdient haben." „Und wie kommen sie dazu?" „Na ja, den Namen suchen sie sich selbst aus, aber so nennen dürfen sie sich erst, wenn sie ihn ehrenvoll erwerben, also durch besondere Heldenhaftigkeit, durch viele Siege, durch extrem überdurchschnittliche Verdienste oder einfach indem sie ihren vorgesetzten Offizier töten und dessen Posten einnehmen." „Wie martialisch."

Plötzlich blieb der Kzintosh stehen und drehte sich um. „Es mag martialisch anmuten, aber unser System hat einen Vorteil. Sie werden bei uns niemals arbeits- oder kampfunfähige Tosh finden. Jeder Krieger und jeder Held hat das Recht auf einen schnellen Tod, bevor ihn die Schwäche anfällt, ihn dahin siechen lässt und sein Ruhm und seine Ehre noch zu Lebzeiten verfliegen. Das hat mit Respekt und Würde zu tun, aber davon verstehen Menschen wenig. Sie respektieren andere nicht, wollen aber respektiert werden." Thomson atmete tief durch. „Sie haben ja Recht. Wir entschuldigen uns dafür und wollten sie nicht beleidigen." „Na gut. Gehen wir weiter. Ach ja. Eines noch vorweg. Mallak-Riit hat sich selbst benannt. Grool-Kommandant ist der eigentliche Captain des Schiffs, aber verschollen. Mallak-Riit ist schnell reizbar und BITTE, nennen sie einen Kzintosh niemals kuschlig. Wir sind keine Jotoki, mit denen unsere Kätzchen zuweilen spielen und wir sind auch keine Plüschtiere, wie man sie auf der Erde gerne verkauft. Wir sind Krieger und wer es nicht glaubt, kann von uns gerne überzeugt werden." Als Beweis fletschte Sicherheitsoffizier die Zähne. Es kamen blütenweiße Schneidezähne und dolchartige Fangzähne zum Vorschein. „Schon gut. Schon gut", sagte Horn beschwichtigend. „Können wir jetzt zu Mallak-Riit gehen, danach können wir uns immer noch Wortgefechte liefern." Sicherheitsoffizier nickte und ging weiter. Wenige Meter weiter öffnete sich zum Gang hin eine Tür und eine Kzinrret trat hervor. „Wo ist mein Held? Wo ist Grool-Kommandant?" „Grool-Kommandant ist mit Cheftechniker und seinem Adjutant auf dem Planeten gelandet und seither vermisst." „WAS BITTE? Ihr Wahnsinnigen. Bewegt eure feigen Ärsche und bringt mir meinen Mann zurück. Ich werde euch jagen, wenn er nicht lebend zurückkehrt." „Beruhige dich gefälligst, WeIB: " , herrschte Sicherheitsoffizier die Rret an. „Wir tun was in unserer Macht steht. Diese Menschen hier", er deutete hinter sich, „haben Informationen die uns vielleicht helfen können." Die Rret musterte die Drei. „Ich weiß, dass es Zeiten gab, da standet ihr auf unserer Speisekarte. Aber diese Zeiten sollten wir ruhen lassen. Wenn ihr etwas wisst und mir meinen Tosh wieder zurückbringt, werde ich dafür sorgen, dass er euch fürstlich belohnt." „Ruhm und Ehre sind für uns uninteressant", entgegnete Horn. „Aber wir werden sehen ob Mallak-Riit mit den Daten etwas anfangen kann." „Mallak-Riit?" „Funkoffizier. Er hielt Grool-Kommandant für unfähig und beansprucht seinen Posten." Die Rret kniff die Augen zusammen. „Ich komme mit. Den will ich persönlich sprechen." Sicherheitsoffizier zuckte nervös mit dem Schwanz, da er eine Katastrophe aufziehen spürte. „Wenn du darauf bestehst. Aber du bist nur ein Weibchen und hast keine Befugnis die Brücke zu betreten und außerdem fürchte ich, dass Mallak-Riit sich deiner Worte nicht annehmen wird, eher deines Fleisches." „Ich treibe es nicht mit einem dahergelaufenen Schtondat. Ich bin das Hauptweibchen von Grool-Kommandant. Sollte mich auch nur einer anrühren, wird er durch mich sterben." Thomson grinste. „Sie gefällt mir. Eine selbstbewusste Giftspritze wie sie im Buche steht." „Seid ihr Affenweibchen etwa unterwürfig?" „Hmmmmm... das Affenweibchen habe ich gerade mal überhört. Aber nein. Wir sind nicht unterwürfig." „Dann solltest du mich verstehen können." „Ich kann dich durchaus verstehen, wenn ich auch bestimmte Aspekte eurer Gesellschaft nicht nachvollziehen kann." „Das ist eine andere Frage, die ich dir gerne zu einem späteren Zeitpunkt beantworte, aber jetzt lasst uns zu diesem Verräter gehen. Ich will den Geruch seiner Angst in meiner Nase spüren." Kromberg verdreht die Augen. „Eine sprechende Kzinrret mit einem Überego. Na entzückend." Als Antwort fauchte sie ihn an, drehte sich um und ging mit leicht wiegender Hüfte und mit Sicherheitsoffizier sowie den drei Menschen im Schlepptau weiter zur Brücke.