Selestral 1 - Genros Vermächtnis - Kap 41+42

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kapitel 41 Jetzt kam Bewegung in die Gruppe der Furries. Sie drängten in Richtung der Fähre und blockierten den Ausstieg. „Lasst sie gefälligst in Ruhe. Wir werden nicht zulassen, dass ihr ihnen etwas tut", schrie jemand. Die Unruhe wurde immer größer. Einige Soldaten zogen ihre Waffen und schickten sich an das Feuer zu eröffnen. Die Situation drohte zu eskalieren. Plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Eine Meute von etwa 100 weiteren Furries tauchte hinter dem Gebäude auf und schlug ohne Vorwarnung auf die Soldaten ein. Sie hatten keine Chance zur Gegenwehr. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sich das Blatt gewendet. Die Gruppen freuten sich über ihren Sieg, stürmten zur Fähre und erzwangen deren ffnung. Als einige von ihnen hinein sahen erstarrten sie. „Scheiße! Da ist nur ein Roboterpilot drin", schrie einer entsetzt. „Das Ganze ist nur ein Trick gewesen um uns abzulenken." Shana rief die Fähre mit Jody, Apophis und Syrgon an Bord. „Man hat uns gelinkt. Die echte Fähre ist nicht am Konzilsgebäude. Da zieht noch jemand Anderes die Fäden. Außerdem wissen wir nicht, wo wir suchen sollen."   Jody sank in sich zusammen. „Alles aus. Wir werden sie verlieren", sagte sie niedergeschlagen. „NEIN!", schrie Apophis auf. „Sie sind nicht verloren. Wir werden sie finden. Sie müssen außerhalb der Stadt sein und zwar ziemlich in der Nähe des Gebietes, das Shana genannt hatte." Sie nickte und aktivierte den Scanner. „Wenn sie irgendwo in der Nähe sind, dann müssten wir ihre Lebenszeichen empfangen." „Kannst du nicht einfach nach der Signatur der Passagierfähre scannen?", fragte Syrgon. Sie schlug sich vor die Stirn. „Natürlich. Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Ich programmiere die Signatur ein." Die Scanner überstrichen die Oberfläche der Erde im gefragten Gebiet und wurden schnell fündig. „Ich habe sie", triumphierte die Frau. „Die Fähre ist noch nicht gelandet. Sie musste wohl eine Schleife fliegen, nachdem sie die neuen Landekoordinaten bekam. Wenn wir uns beeilen, dann sind wir fast zeitgleich unten." „Sehr gut", freute sich Apophis. „Shana. Wir haben sie gefunden und fangen die Fähre ab. Sie wird voraussichtlich 5 km östlich von eurer jetzigen Position landen, in der Nähe eines alten E-Werks."   „Shana hier. Ich kenne die Gegend. Wir machen uns auf den Weg dorthin, werden aber erst nach euch eintreffen. Viel Glück!" Die Frachtfähre stürzte dem Erdboden förmlich entgegen und Jody fing sie kurz vor dem Zielgebiet geschickt ab. Die andere Fähre war nicht zu sehen. „Wir haben etwas Vorsprung und sie kommen von der anderen Seite. Wenn wir hinter dem alten E-Werk da unten landen, haben wir vielleicht Glück und bleiben unentdeckt." „Das wäre super. Dann hätten wir ein gutes Überraschungsmoment", entgegnete Apophis. Syrgon ging zum Mech und machte sich und sein Arbeitsgerät einsatzbereit, während die Pilotin landete. Unsanft setzte die Fähre auf und die Ladeluke öffnete sich. Syrgon hatte bei diesem unsanften Manöver das Gleichgewicht verloren und war gestürzt. „Es wäre wirklich nett von dir, wenn du mich nächstes Mal vorwarnen würdest. Oder warst du scharf drauf, dass dir mal ein Wolf zu Füßen liegt?" Sie schüttelte den Kopf und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Thorn und Apophis griffen nach den Lasergewehren und stürmten hinaus. Syrgon blieb mit dem Kampfroboter in der Ladeluke stehen. Sie versteckten sich so gut es ging hinter den Gebäuden. Apophis schaute vorsichtig um die Ecke.   „Da kommen sie und sie scheinen nicht zu wissen, dass wir da sind. Und die Gleiter des Empfangskomitees und der Soldaten sind auch erst im Anrücken. Das ist geradezu perfekt." „Okay, was machen wir jetzt?", fragte Thorn. „Wir beide übernehmen die Fähre und Syrgon das Komitee und die Schützen, wenn sie dazwischen kommen. Ich möchte nicht, dass der Mech die Fähre zerstückelt und alles was da drin ist." Apophis dreht sich zum Mech um und deutete auf die Gleiter. Syrgon verstand die Andeutung und wartete auf das Startsignal. Der Tiger und die Frau schauten nochmals vorsichtig um die Ecke. Die Fähre war gelandet, die Luke geöffnet und ihre Freunde und Fletcher traten gerade ins Freie. „JETZT!", schrie Apophis. Beide sprangen aus ihrer Deckung. Der Tigerkater rannte direkt auf Fletcher zu und warf plötzlich sein Gewehr weg. Der staunte zunächst und zögerte, denn mit ihm hatte er überhaupt nicht gerechnet. Als er die Situation erfasste, war es schon fast zu spät. Er sah eine riesige braune, schwarzgestreifte Katze auf sich zurasen und zog seine Waffe. Apophis wollte ihn nicht einfach erschießen, er wollte ihn persönlich zur Verantwortung ziehen. Fletcher hob seine Waffe und zielte. Jody begriff was der Tiger vor hatte und schoss dem Leutnant den Strahler aus der Hand. Der schrie schmerzvoll auf, aber dieser Schmerz sollte erst der Anfang sein und Fletcher eine qualvolle Hinrichtung erleben.   Apophis hatte ihn erreicht und stieß seinen Vater, der direkt neben Fletcher stand, beiseite. Die anderen Chafren waren verwirrt und versuchten die Lage zu erfassen. Aber sie waren nicht im Besitz aller Informationen und konnten sich keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Sie machten daher das einzig Richtige und flüchteten zurück in den Schutz der Fähre. Mittlerweile waren auch die Soldaten angekommen, sprangen aus den Gleitern und eröffneten sofort das Feuer. Das war Syrgons Signal. Der Mech nahm seine Arbeit auf, bewegte sich aus der Fähre und zielte auf die feindlichen Truppen. Der leitende Offizier, wie auch seine Untergebenen erstarrten als sie erkannten was sich da auf sie zu bewegte. Die Erstarrung hielt nicht lange an und ging fast synchron in einen ungeordneten Rückzug über. Syrgon hatte genug von dem Spielchen und löste den Feuerknopf aus. Die Kampfmaschine spuckte hunderte tödlicher Geschosse über die fliehenden Truppen. Ein Söldner nach dem anderen wurde von den Kugeln durchsiebt und regelrecht zerrissen. Als der Wolf das Feuer einstellte, lagen überall Körperteile und Eingeweide verstreut. Die Vernichtungskraft des Roboters war verheerend und gänzlich.   Apophis baute sich vor dem Leutnant auf, welcher sich immer noch schmerzverzerrt, die blutende Hand hielt. Er hatte den Tod seiner Soldaten erlebt und würde jetzt sein eigenes Ende erleben. Apophis fixierte ihn mit wütendem Blick und Fletcher zog ein Messer, holte plötzlich aus, versuchte dem Kater die Klinge in den Unterleib zu stoßen. Apophis fing jedoch seinen Schlag ab, ergriff seine Hand und hielt sie fest. Er schaute auf die Hand des Menschen, schüttelte den Kopf, schlug ihm das Messer aus der Hand und begann ihm jeden Finger einzeln zu brechen. „Der Finger ist für meinen Vater. Der Finger ist für meine Mutter. Der ist für meinen Großvater und der für meine Großmutter." Das Krachen der Knochen und Gelenke war einfach widerwärtig. Fletcher schrie wie am Spieß und fiel vorn über. Er hing an seinem Arm und im Schraubstockgriff der Raubkatze. Er hatte keine Chance. „Und der ist für deine miese Niedertracht, du heimtückischer Mistkerl." Der Leutnant schrie erstickt auf und fiel bewusstlos zu Boden. Apophis hatte ihm den Daumen aus der Hand gerissen und warf ihn ihm ins Gesicht.   Er schnappte sich den ohnmächtigen Menschen und schüttelte ihn. „Wach auf, mein Freund. Es ist Zeit vor deinen Gott zu treten und ihm in das dir ebenbürtige Angesicht zu blicken." Fletcher kam wieder zu sich. „Nein. Bitte, hör auf. Ich hatte meine Befehle." „Ach so? Da habe ich aber ganz andere Sachen gehört. Selbst im Tod bist du noch ein niederträchtiges Aas. Du wolltest uns eurer primitiven Wissenschaft ausliefern. Menschen wie du wollen, dass es wieder Krieg mit den Cherit gibt und uns als Waffe gegen sie missbrauchen." Fletcher riss die Augen auf und starrte seinem Henker panisch in die Augen. Sein Blick war irre, aber nichts desto trotz gemeingefährlich. „Selbst jetzt erkennst du noch nicht die ganze Wahrheit, du dummes Vieh. Meine Order lautete ganz anders." „Ach ja?" „Ja! Falls du es mit deinem primitiven Katzenhirn noch nicht registriert haben solltest, aber ihr seid zum Spielball mehrerer Parteien geworden." „Was du nicht sagst? Dein Gott ruft nach dir, hörst du ihn?" „NEIN, ich sollte euch eliminieren und hatte meinen Auftrag von ganz hoher Stelle!"   Apophis hörte ihn nicht mehr. Sein Hass auf diesen Menschen, der sie alle betrogen hatte, der verlogen war und seine Macht ausgenutzt hatte, der seine Freunde und sogar seine ganze Familie auslöschen wollte, machte ihn in diesem Augenblick blind und taub. Unter den entsetzten Blicken von Syrgon, Jody, den anderen Chafren und den Furries, die just in diesem Moment eintrafen, fuhr er die Krallen aus, rammte seine ausgestreckte Hand brutal in den Unterleib des Leutnants und brach ihm das Rückgrat von innen. Er riss die in seiner Hand befindlichen Wirbelkörper heraus und hielt die halbe Wirbelsäule triumphierend in die Luft. Das Bild war für alle Anwesenden entsetzlich. Apophis wirkte wie ein entfremdeter Kriegsgott, der seine blutige Rache siegreich zu Ende geführt hatte. Schaurig und betörend schön zugleich. Die Gruppe der Furries war einfach nur schockiert und einige mussten sich übergeben. Jody eilte zu Shana und umarmte sie. „Habt keine Angst. Er wird uns allen nichts tun. Es war seine ganz persönliche Rache für den Verrat von Fletcher."   Shana nickte. „Wir können es ihm nicht verübeln und dürfen bei Anthros nicht in unseren strengen moralischen Maßstäben urteilen." Zustimmendes Gemurmel erscholl. * Apophis hatte sich wieder unter Kontrolle und seine Hände an Fletchers Shirt abgewischt. Er hatte die Aussage von Shana gehört und ging auf die Gruppe der Furries zu. „Moral? Was wisst ihr schon von Moral? Ihr Menschen. Ihr versteckt euch nur hinter Formen und Regeln. Ihr behauptet immer, dass ihr von einem Gott nach seinem Bilde geformt wurdet. Hat euch euer Gott auch Verlogenheit, Vorurteile, Falschheit, Ignoranz, Egoismus und Arroganz befohlen? Ihr bildet euch eine feste Meinung und rückt kein Stück davon ab. Ihr verurteilt alles was ihr nicht kennt und nicht begreift und versucht es zu zerstören, bevor ihr euch die Mühe macht es zu verstehen." Er grollte verächtlich. Tarja trat hinzu und küsste ihren Sohn liebevoll. „Er ist mein Sohn und egal was er tut, ich bin Stolz auf ihn. Aber wir alle", sie zeigte auf die Gruppe der Chafren, „sind eure Kinder."   Die Gruppe der Menschen verstand jetzt überhaupt nichts mehr. „Kann mir mal einer erklären, was diese Tigerin jetzt meinte?", fragte einer aus dem Hintergrund. „Ich gebe es mal kurz und knapp wieder", sagte sie. „Wir kommen vom Planeten Genro. Bis vor einigen Monaten lebten wir friedlich und unbeschwert. Dann wurden einige von uns von Kampfrobotern angegriffen und unsere heile Welt zerbrach. Wir organisierten uns, stellten eine Kampfgruppe zusammen und gingen gegen verschiedene Basen auf unserem Planeten vor. Im Zuge dessen, stellten wir fest, dass wir vor etwa 600 Jahren auf dem Wege der Gentechnik künstlich erzeugt wurden. außerdem hatten wir Daten gefunden, die uns auf die Spur der Cherit brachten. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine Anthrozivilisation, welche vor etwa 1000 Jahren mit euch im Krieg lag. Es sollte als letzte Hoffnung eine Art biologische Waffe gezüchtet werden, um sie gegen die Cherit einzusetzen. Aber es klappte nicht und 200 Jahre später herrschte Frieden zwischen Menschen und Cherit. Die Basen wurden aber nicht ausgegeben und an die Forschung überstellt. Die neue Aufgabe lag darin Genro in einen Vergnügungsplaneten umzuwandeln. Jagdlustige Menschen sollten halbintelligente Tiere jagen können, nur so und zum Spaß. Das ging aber auch schief und wir entstanden. Durch einen Fehler wurde in den Basen die Verteidigung aktiviert und alle Menschen eliminiert. Am Ende waren alle Menschen verschwunden und nur wir leben dort. Ihr seid also unsere Erzeuger und wir eure Geschöpfe. Allerdings sind kurz vor unserem Abflug Ungereimtheiten aufgetaucht, auf die wir hier eine Antwort zu finden hoffen. Urteilt selbst. Geht man so mit seiner eigenen Schöpfung um? Begrüßt man so Lebewesen die Fragen haben und zumal noch mit friedlichen Absichten kommen?"   Sie waren einhelliger Meinung und schüttelten die Köpfe. Plötzlich hörte man ein Piepen. „Oh, das ist nur mein Pieper", sagte Shana. Sie griff zu ihrem Mobiltelefon und rief die angezeigte Nummer an. Zunächst hellten sich ihre Gesichtszüge auf, dann wurden sie wieder finster, um am Ende des Gesprächs zu erstarren. „Man vermisst Fletcher und hat mitbekommen was hier passiert ist. Wir sollten alle schnellstmöglich verschwinden." Kapitel 42 Shana wandte sich an die Gruppe der Furries. „Ihr geht wieder auf die Anthrocon und verhaltet euch unauffällig, tut so, als wäre nichts passiert und hättet ihr nichts gesehen." Sie zogen nach und nach ab. Einige von ihnen warfen noch rasch einen Blick auf die Chafren und winkten freundlich zum Abschied. * „So", wandte sich Shana an den verbliebenen Rest. „Wir machen uns jetzt auch auf den Weg. Ich werde versuchen euch unauffällig in mein Haus zu bringen und dort zu verstecken. Man darf euch auf gar keinen Fall entdecken, denn das wäre unser aller Untergang."   Andrew nickte. Syrgon steuerte den Mech wieder in die Frachtfähre, die Anderen stiegen ebenfalls ein und flogen über die Dächer der Häuser hinweg zur anderen Seite der Stadt. Dort hatte Shana ihr Haus. Jody setzte die Fähre weich auf der Rückseite auf. Sie stieg aus und sondierte die Umgebung. „Niemand zu sehen." Geduckt betraten sie das Gebäude über den Hintereingang und sammelten sich im Erdgeschoss. „Und nun?", fragte Sinja. „Ihr bleibt hier und ruht euch aus. Ihr dürft gerne die Dusche nutzen und auch alles andere steht zu eurer Verfügung. Ich fahre ins Institut. Man hat mich über interessante Neuigkeiten informiert, die ich überprüfen will." Cyron nickte und lächelte dankbar. Als Shana das Haus verlassen hatte, drehte er sich zu Apophis um. „So und du bist uns jetzt eine Erklärung schuldig. Was hatte dein Auftritt da draußen zu bedeuten? Dein Blutrausch war in meinen Augen vollkommen sinnlos." Der junge Kater sah seinen Großvater unbeeindruckt in die Augen. „Ihr ward auf dem Weg in euren Tod. Fletcher hatte ursprünglich den Auftrag uns der hiesigen Wissenschaft auszuliefern. Daher waren auch so viele Soldaten erschienen und ein Komitee aus verschiedenen Entscheidungsträgern. zunächst solltet ihr zu einem Haus gebracht werden, dass sich Konzilsgebäude nennt. Aber plötzlich wurde der Plan geändert und Fletcher hatte wiederholt die Seiten gewechselt. Nicht das der irgendwann mal auf der richtigen Seite gestanden hätte. Nein, weit gefehlt. Aber er bekam einen neuen Auftrag und der lautete, Exitus. Alle Anthros vernichten. Daher tauchten am alten E-Werk auch nur Soldaten auf. Die waren das Kommando für unseren Abgesang.   „Das ist also des Rätsels Lösung", sagte Grey. „Man will aus unseren Genen neue Waffen herstellen und sie gegen die Cherit einsetzen", ergänzte Apophis nachdrücklich. Cyron pfiff leise. „Egal was ihr jetzt macht. Ich gehe duschen", sagte Jody und verließ den Raum. Die Chafren waren unter sich. „Können wir ihr vertrauen?", fragte Grey an Apophis gewandt. „Ja, ich glaube schon. Sie hat uns geholfen euch zu finden und zu retten. Ich denke nicht, dass sie uns täuschen will. Außerdem gehört sie einer Gruppe an, die sich Furries nennt. Diese Menschen treffen sich in regelmäßigen Abständen und frönen einer Art Anthrokult. Sie betrachten uns mehr als göttliche Schöpfung und freuen sich über unsere Existenz. Wir sind eine Art Bestätigung für sie und ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte." Grey nickte. „Okay, dann scheinen wir mindestens zwei direkte Vertraute unter den Menschen zu haben", sagte Stella und schien etwas beruhigt zu sein. Zumindest kam sie sich nicht mehr so hilflos vor, wie bei ihrer Landung auf der Erde.   „Übrigens, das Puzzle vervollständigt sich langsam. Durch Jody habe ich erfahren, dass man uns für Cherit hält und möchte nicht nur das alte Forschungsprojekt wieder aufleben lassen. So und ich muss jetzt mal für kleine Tiger", sagte Apophis und verschwand. „Ich habe es die ganze Zeit über geahnt", grollte Andrew. „Was soll man von diesen Kreaturen halten? Die schließen Friedensverträge und halten sich nicht dran. Die pfuschen in unseren Genen herum und versuchen sich aus der Affäre zu ziehen. Zufälligerweise tauchen wir auf und man greift sofort die alten Vorhaben wieder auf." Cyron nickte bestätigend. * Apophis durchstreifte derweil das Haus und erreichte die gewünschte Lokalität. Er trat ins Badezimmer und verschaffte sich die ersehnte Erleichterung. Plötzlich trat Jody hinter ihn und begann seinen Rücken zu streicheln. Apophis fuhr erschrocken herum. Die Frau betrachtete den Tiger eingehend und sog jedes Detail seiner Anatomie in sich auf. Ihr Blick glitt über sein Gesicht, die muskulöse Brust, seinen Körper und landete auf der Höhe der Gürtellinie. Dort ließ sie ihren Blick verharren und betrachtete die Region abschätzend. Plötzlich ging sie in die Offensive. Sie warf sich an seine Brust, kuschelte sich an ihn und griff beherzt zu. Apophis wollte zurückschrecken, aber die Frau war schneller. Mit wenigen geschickten Griffen hatte sie den Kater da, wo sie ihn haben wollte. Langsam, aber stetig rührte sich da was und wurde fester und länger.   Jody ließ erschrocken los und wich drei Schritte zurück. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber das was sie erst spürte und jetzt sah überforderte sie. Sie kniff die Augen zusammen und blinzelte vorsichtig. Tatsächlich, sie hatte sich nicht getäuscht. „Oh, mein Gott. Ich glaube, ich habe gerade einen kleinen Fehler gemacht." Apophis sah an sich herunter, zuckte mit den Schultern und ließ alles wieder in der Dunkelheit seines Körpers verschwinden. Jody pfiff bewundernd auf. „Es tut mir Leid. Ich hatte mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher gewünscht, als dich zu spüren, aber an den Anblick muss ich mich erst gewöhnen. Es war nicht ganz das was ich erwartet hatte." Apophis nickte und lächelte gütig. Thorn kicherte und schüttelte den Kopf. „Was ist mir dir?", fragte der Kater verwundert. „Nichts, nichts. Ist schon alles in Ordnung. Ich musste gerade nur an Warl denken. Der hatte in einem Gespräch, kurz nach eurer Ankunft, eine Andeutung gemacht, die genau diese Szene zum Inhalt hatte. Er war der Meinung, dass es kein Zurück mehr gäbe, wenn ich dich zum Sex animieren würde. Du hast seine Theorie gerade begraben. Schade, dass er das nicht mehr erleben konnte."   Apophis sah ihr tief und die Augen und sein Blick schien unendlich traurig zu sein. „Ihr haltet uns wirklich für Tiere und unterstellt uns unkontrollierte Triebhaftigkeit." „Es tut mir Leid." „Hmhm. Ihr Menschen entschuldigt euch scheinbar sehr oft. Zumindest habe ich den Eindruck, dass es so ist." „Wie kommst du darauf?" „Die Worte kommen euch sehr leicht von den Lippen und scheinen euch keinerlei weitere Gedanken wert zu sein." Thorn blickte zu Boden und dachte über seine Worte nach. „Vielleicht hast du Recht und wir sind wirklich sehr oberflächlich geworden im Laufe der Zeit." „Den Eindruck habe ich in der Tat." Sie biss sich auf die Unterlippe und schien betroffen. Sie ging auf Apophis zu, blickte zu ihm auf, streckte sich und küsste ihn auf die Nase. „Du bist wirklich süß." Sie verließ das Badezimmer und ging zu den anderen Chafren. Wenig später folgte er ihr und gesellte sich dazu. Cyron sah erst zu Jody, dann zu Apophis. Als sich ihre Blicke begegneten, deutete er kurz auf die Frau. Apophis zuckte fragend mit den Schultern und Cyron schloss kurz die Augen und lächelte.   Der Tiger ging zu seinem Enkel. „Na, wie sieht's aus?" „Gut, gut." „Läuft da was?" „Hmmm ... nicht direkt. Sie wollte erst, hat es sich aber dann anders überlegt. Ich habe sie, sagen wir mal, etwas überrascht." Apophis grinste zweideutig und hob eine Augenbraue hoch. „Ach so? Menschen kann man überraschen? Hätte ich nicht gedacht. Bisher haben die nur uns überrascht." Cyron kicherte leise. * Jody Thorn war am grübeln. Sie fand diesen Tiger einfach zu niedlich und er war traumhaft kuschelig. Seit Jahren träumte sie davon einen Anthro als Begleiter zu haben und mit diesem Wunschdenken war sie nicht allein. Viele Furries wollten das. Aber ihr Traum schien in Erfüllung zu gehen, in Gestalt von Apophis. Tief in ihrem Innersten begehrte sie den Kater und wollte mindestens einmal eine Nacht mit ihm verbringen. Aber was war geschehen? Er stand vor ihr, sie machte ihn an und er reagierte gemäß ihrem Wunsch. Doch dann verblüffte er sie mit Etwas, das ihr den Atem verschlug. Sie bekam es mit der Angst zu tun und kniff. Warl hatte sie vor genau diesem Moment gewarnt, aber es geschah genau das Gegenteil von dem was er prophezeit hatte, nämlich überhaupt nichts. Dieser Anthro und wahrscheinlich auch die Anderen waren wirklich ehrlich und zurückhaltend. Sie waren so anders als die ihr bekannten Menschen und das faszinierte sie noch mehr. Wenn sie Apophis das nächste Mal gegenüberstehen sollte, würde sie nicht weglaufen, sondern sich ihrem Wunsch stellen und beiden Freude bereiten.  


Nach mehreren Stunden kehrte Shana zurück. Sie betrat ihr Haus und trat zu den Chafren hinzu. Die hatten derweil Essen zubereitet und verschlangen gierig ihr Fleisch. Sie nahm sich einen Teller, packte sich einen ordentlichen Batzen drauf, nahm sich noch etwas Kartoffelsalat und setzte sich. „Hallo, Shana", sagte Apophis. „Hallo zurück." Sie lächelte in die Runde. „Und?" „Was und?" „Gibt es Neuigkeiten?" „Japp. Man hat unsere Spur zunächst verloren. Es sind zu viele Finger- und Fußabdrücke in dem Gebiet verstreut um die Geschehnisse wasserdicht zu rekonstruieren. Zunächst hatte man Jody im Verdacht, verwarf es aber, weil man die Leiche von Fletcher fand. Außerdem sind die Reste von Warl und Flint in der Mondbasis gefunden worden. Man nimmt an, dass sie entführt wurde und ebenso die Anthros in der Gewalt der Entführer sind. Unsere Furry-Freunde haben ganze Arbeit geleistet und es sich nicht nehmen lassen saubere falsche Spuren zu legen. Zusätzlich hat man noch die Funksprüche von Fletcher eingesammelt und weiß, dass es jemanden gibt, der euch schnellstmöglich loswerden will. Daher auch die Idee mit der Entführung. Zusätzlich habe ich noch ein paar Gerüchte gestreut und die Ablenkung war perfekt."   Das waren gute Nachrichten. „Da ist allerdings noch was anderes. Euer Schiff wurde auf der Mondbasis unter Überwachung gestellt. Somit kommt da keiner mehr ran." Apophis seufzte und starrte aus dem Fenster. „Wir sind also gestrandet, wie es aussieht." Shana wurde verlegen und seufzte. „Da ist aber noch ganz was anderes." „Na, erzähl schon", munterte Diana sie auf. „Tja, also, es ziehen scheinbar zwei Gruppen die Fäden. Die eine Gruppe will euch haben, um aus euch Waffen erzeugen zu können und die andere Gruppe hat einfach nur eine scheiß Angst um ihre Macht und will euch sofort tot sehen. Und zu allem Überfluss muss ich eine Weltreise antreten und euch verlassen." „Was? Warum das denn?", fragte Jody enttäuscht, denn ihre beste Freundin konnte sich doch nicht gerade jetzt davonstehlen. „Ich muss einige Funde überprüfen, die an verschiedenen Ausgrabungsstätten zum Vorschein gekommen sind." „Ach was und das ist so dringend?" „Ja. Wie es aussieht ist das einige Unruhe in unsere archäologischen Ausgrabungen gekommen und einige der Funde haben zwei Bekannten von mir eine Heidenangst eingejagt."   „Können wir dich begleiten?", fragte Tarja unverblümt. Shana überlegte und kaute auf ihren Lippen. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre. Ihr solltet besser hier bleiben oder noch besser zurück auf euren Heimatplaneten fliegen, egal wie, ihr müsst einen Weg finden. Ihr seid auf der Erde eher Freiwild und zum Abschuss freigegeben." Andrew und Chiron grollten gleichzeitig und zeigten damit ihren Unmut über Shanas Äußerung. „Ich gebe nur meine persönliche Einschätzung der momentanen Situation wieder", beschwichtigte sie schnell und hielt die Hände nach oben. Die Geste verfehlte nicht ihre Wirkung und Chiron setzte sich wieder hin, während Andrew finster dreinblickend zur Decke starrte.