Blick in die Ferne

Story by Turmalon on SoFurry

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Ein sehr kurzer Auszug aus einer Geschichte, die ich schreibe, mit einem Zusatz der mir im Kopf herumgeisterte aber nicht zum Rest passen würde.

Da ich ihn aber ganz amüsant fande, wollte ich ihn niemandem vorenthalten.

Ich hoffe ihr habt mindestens so viel Spaß beim lesen wie ich beim schreiben.

Meinungen etc. sind in jeder Form erwünscht.


Seufzend ließ sich Rianna neben Turmalon auf dem Boden nieder. Der Drache döste, wie eine Katze zusammengerollt, schon seit einiger Zeit gut hörbar vor sich hin und überließ es dem Mädchen ein Lager für die Nacht vorzubereiten.

Im weichen Gras liegend beobachtete sie den langsam dunkler werdenden Himmel. Ihr Lieblingsobjekt am Firmament war dabei immer Taron, der Größere der beiden Monde, der gerade in seinem Zenit stand. Ihn fand sie sehr viel interessanter als Iboh, den man nur seltener am Himmel sah und dessen rötlich-orange Farbe sie eher langweilig fand.

Taron dagegen war sehr viel bunter. Überall waren blaue und grüne aber auch einige graue, weiße und ein paar gelbe Landschaften, die fließend ineinander übergingen zu sehen. Rianna war davon überzeugt, dass dies alles Flüsse und Meere, Wälder und Wiesen oder Berge und Täler waren. So würde sie sich auch ihre Heimat vorstellen, wenn man von weit oben darauf hinuntersah.

Am aufregendsten fand sie aber immer die hell leuchtenden Flecken und Linien auf der dunklen Seite von Taron.

„Ob dort oben wohl jemand lebt und gerade zu uns herunter sieht?", fragte Rianna leise, mehr zu sich selbst.

Jedoch schien Turmalon nicht ganz so fest zu schlafen, wie sie dachte, als er daraufhin fragte: „Wo meinst du?"

„Dort oben. Auf Taron!", antwortete Rianna und zeigte mit ausgestreckter Hand auf den Mond. Der Drache folgte ihren Fingerweis und blickte nun ebenfalls in den Abendhimmel.

Ein leises Schnauben entfuhr ihm und meinte darauf: „Ich weiß nicht."

„Hm, glaubst du, wir könnten irgendwann einmal dort hinfliegen?", fragte Rianna aufgeregt, endlich zu erfahren, was dort oben wirklich war. „Oder ist es zu weit für dich?"

Turmalon, der seinen Kopf bereits wieder auf den Boden gebettet hatte, erhob diesen wieder und blicke eindringlich zu Taron hinauf. Schließlich wandte er sich zu Rianna und antwortete voller Ehrgeiz: „Bestimmt! Wie weit kann es schon sein?"

Rianna konnte jedoch nur mit den Schultern zucken. Anschließend sah sie wieder, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu dem Mond hinauf und freute sich darauf ihm einen Besuch abzustatten.

„Hey Travis!", rief Marik seinem Kollegen zu, der gerade die Aufzeichnungen des letzten Tages sichtete. „Schau dir mal auf dem großen Monitor an, was ich entdeckt habe!"

Gespannt blickte Travis auf die noch blaue Oberfläche des Bildschirms und wartete darauf, dass sein Kollege das Bild von seinem Arbeitsplatz übertrug. Er erwartete, dass sie letztlich etwas gefunden hatten, dass ihre jahrelange Arbeit honorieren würde.

Endlich erschien das Bild und Travis erkannte direkt, dass es Liveaufnahme des Teleskops war. Es zeigte allerdings einen Drachen und einen Menschen die, als wäre es Absicht gewesen, genau in ihre Richtung sahen.

„Wenn der Chef erfährt, dass du schon wieder mit dem Teleskop spielst, gibt es großen ärger!", warnte Travis seinen Kollegen, der nun neben ihm stand.

„Ich habe nicht damit herumgespielt!", protestierte Marik lautstark, „Sondern es nur schon einmal ausgerichtet und überprüft, ob alle Gerätschaften funktionieren. Entschuldigung, dass unsere kleine Schwester noch im Weg ist und das dort aufgenommen wurde!"

Mit Schwester, so wusste Travis, meinte er den Zwillingsplaneten, der noch hoch am Himmel stand und so das Sternenbild verdeckte, welches sie beobachten wollten. Das klein kam daher, dass sie „nur" 95% des Umfangs seiner Heimatwelt besaß.

„Aber jetzt zu etwas Wichtigeren! Sie dir die Kleine auf dem Bild an!", forderte Marik seinen Kollegen auf, „Sie sieht doch recht hübsch aus! Findest du nicht?"

„Sie?", fragte Travis verwundert und sah zu seinem gegenüber auf. „Bist du dir sicher, dass es eine „sie" ist?"

Marik verfiel in ein schallendes Gelächter und musste sich auf dem Schreibtisch seines Kollegen stützen, damit er nicht umkippte.

„Sag mal, könnte es sein das Du neuerdings eine Brille brauchst?", fragte er noch immer lachend und legte eine Hand auf die Schulter von Travis. „Mal unter uns. Du solltest mal wieder unter die Leute gehen, wenn du schon solche Fragen stellst!"

„Ha, ha! Sehr witzig!", erwiderte Travis sarkastisch, konnte sich ein Grinsen aber dennoch nicht verkneifen. „Ich meinte ja nur, dass ich es nicht ganz eindeutig finde. Sie sieht etwas anders aus und ähnelt eher unseren Vorfahren!"

„Ja ich weiß was du meinst!", stimmte Marik nachdenklich zu, „Aber das macht sie nicht weniger interessant. Eher im Gegenteil! Also ich würde sie auf jeden Fall zum Essen einladen. Und mal sehen, vielleicht würde sich ja noch etwas mehr ergeben. Sie ist halt etwas Exotisches und gerade das macht doch den Reiz aus!"

„Na wenn du meinst!", erwiderte Travis, „Mir sind die hiesigen Vertreter des anderen Geschlechts schon anstrengend genug. Da kommt es bei so einer doch nur zu noch mehr Extrawünschen!"

„Hast du dich eigentlich schon einmal gewundert, wieso Du noch keine abbekommen hast?", feixte Marik.

„Nein, eigentlich nicht!", antwortete Travis bissig, „Aber wenn du so scharf auf Exoten bist, wieso holst du dann nicht gleich auch den Menschen neben ihr! Bei ihr kannst du dir zumindest sicher sein, dass es ein Weibchen ist!"

Regungslos starrten die beiden sich an, bis Marik trocken meinte: „Travis, du bist abartig!" Dann wandte er sich von seinem Kollegen ab und ging wieder zu seinem Arbeitsplatz. Jedoch nicht ohne Travis, wie ausversehen, mit seinem Schwanzende gegen den Hinterkopf zu schlagen. Dieser nahm es mit einem triumphierenden Grinsen hin und beobachtete auf dem großen Monitor, wie sein Kollege die Aufnahme speicherte.

„Sag Bescheid, wenn du später mit den Bildern alleine sein möchtest!", lachte Travis amüsiert, „Aber erspar es den Reinigungskräften hinterher sauber machen zu müssen!"

Von Marik war daraufhin nur ein leises Knurren zu hören und auf dem großen Bildschirm war wieder nur ein blaues Bild zu sehen, bis er sich kurz darauf abschaltete.