Die Welt des goldenen Mondes - Band 2 - Kapitel 3 - Der Schatz der Wölfe

Story by Meister Fuchs on SoFurry

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#3 of Die Welt des goldenen Mondes - Band 2: Auf der Suche nach dem Schwert der Unendlichkeit


Hallo ihr Lieben!

Diesmal etwas später, aber noch im Zeitplan. Hier nun das dritte Kapitel meiner Story-Reihe über Reiga und seine Rasselbande. Am Ende dieses Kapitels verrate ich euch gerne warum es diesmal etwas gedauert hat. Seit alle gespannt, vielleicht erratet ihr es schon beim Lesen oder habt es schon gesehen. :3

Nun das übliche Blabla: Wie immer sind alle Figuren und Inhalte der Geschichte meiner Fantasie entsprungen und daher sind eventuelle Übereinstimmungen reiner Zufall. Für Kommentare, Favs und Sterne bin ich natürlich immer Dankbar und sollte euch etwas besonders gut gefallen haben oder eventuell gar nicht, dann zögert nicht es mir zu sagen. :D

Aber nun genug der Umschweife: Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Viele liebe Grüße von eurem Meister Fuchs :3

Kapitel 3: Der Schatz der Wölfe

Langsam öffneten Thomas und Marie die Augen. Leicht benommen sahen sie sich um und bemerkten schnell Reiga und die Anderen. „Wir sind wohl wieder zurück", murmelte Marie und rieb sich dabei kurz durch die verschlafenen Augen. „Ja scheint so", gab Thomas nur zurück, aber Reiga konterte: „Nein nicht wirklich, denn ihr wart nie weg." Auf die verwirrten Blicke der Beiden, erklärte Muna, die weiße Wölfin: „Die Prüfung der Freundschaft findet auf einer traumähnlichen Ebene statt. Eure Körper haben diese Höhle daher nie verlassen. Nur euer Geist erlebte die Geschehnisse der vergangenen Stunde."

„Das heißt, die Prüfung war gar nicht echt und wir wären wirklich nicht gestorben, wenn wir bei einem der Tests versagt hätten?", hakte Marie erstaunt nach, doch Muna antwortete: „Euer Körper kann ohne Geist nicht leben. Wäre eurem Geist bei einem der Tests etwas Tödliches zugestoßen, so hätte das auch den Tod eures Körpers zur Folge. Ebenso sind einfache Verletzungen auf euren Körper übertragen worden." Marie sah neugierig nach ihrem Fuß und tatsächlich, die Schürfwunden, die sie vom Seil im ersten Test davongetragen hatte, waren auch jetzt deutlich zu sehen.

Plötzlich erinnerte sie sich jedoch an etwas ganz anderes. Thomas war angeblich bei der Prüfung durchgefallen. Sofort war Marie wieder auf Hundertachtzig. Sie meckerte die weiße Wölfin vor sich an: „Da fällt mir gerade was ein! Du hast uns noch gar nicht geantwortet! Entweder wir beide haben bestanden oder keiner von uns. Also, was ist jetzt?!" Die Wölfin brauchte einen Augenblick, lächelte jedoch schließlich und antwortete: „Keine Sorge, das war eben nur ein weiterer Test. Mit der Erlaubnis der ehrenwerten Meister wird euch nun Pinon alles erklären und des Weiteren darüber entscheiden ob ihr bestanden habt oder nicht."

Daraufhin sah die Wölfin kurz fragend zu den Meistern auf ihrem erhöhten Bereich. Diese nickten nur wortlos, woraufhin der alte Wolf vortrat und erklärte: „Die Prüfung der Freundschaft prüft nicht die Stärke oder das Wissen. Sie dient lediglich dazu uns den wahren Charakter eines Wesens zu offenbaren. Selbstlosigkeit, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Klugheit, Besonnenheit, Tapferkeit und schließlich Gerechtigkeit. Das sind alles Tugenden, die nur in einem guten Herzen zu finden sind. All diese guten Eigenschaften habt ihr unter anderem während der Prüfung gezeigt. Ihr habt damit die Reinheit und Güte eures Herzens mehrfach bewiesen und daher habt ihr beide bestanden. Meinen Glückwunsch."

Thomas und Marie sahen ihn überrascht an. So richtig waren sie da jetzt nicht mitgekommen, aber die Worte „beide" und „bestanden" reichten ihnen erstmal vollkommen. Überglücklich umarmte Marie den erstaunten Jungen neben sich und rief dabei freudig: „JA! Wir haben es geschafft!" Auch Reiga und die Anderen beglückwünschten sie zu ihrem Erfolg. Nachdem sich die Freude etwas gelegt hatte, sagte der alte Wolf: „Mit dem Bestehen der Prüfung habt ihr euch die Freundschaft unseres Volkes verdient und habt zusätzlich das Recht erworben unter uns als vollwertige Wölfe leben zu dürfen. Möchtet ihr dieses Recht nun in Anspruch nehmen?"

Die beiden Menschen nickten eifrig und Thomas fügte hinzu: „Ja natürlich. Deswegen haben wir ja der Prüfung überhaupt zugestimmt." Pinon erwiderte darauf: „Okay, dann muss als nächstes ein Meister euch zu Wölfen erklären. Möglichst vor einer Versammlung aller Wölfe unseres Volkes." Gerade als der alte Wolf zu den Meistern schauen wollte, da fragte Thomas: „Das hat doch Reiga heute Morgen schon gemacht oder?" Der Junge sah dabei fragend zu Kiba rüber. Dieser überlegte nicht lange und antwortete auf den verwunderten Blick von Pinon: „Ja das ist korrekt. Es war zwar aus einem anderen Anlass heraus, aber das Wesentliche stimmt überein."

Der alte Wolf akzeptierte das nickend und sprach: „Da das dann wohl erledigt ist, bleibt nur noch eines zu klären: Die Stellung in der Rangordnung. Möchtet ihr einem Rudel beitreten?" Fragend sah er Thomas und Marie an, worauf Marie direkt antwortete: „Wir sind in Reigas Rudel." Nickend erklärte Pinon: „Dann ist es Meister Reigas Entscheidung wo ihr in der Rangordnung steht." Daraufhin sahen natürlich nun alle Reiga wartend an. Dieser bemerkte das schnell und entgegnete: „Marie steht in der weiblichen Rangordnung über Rika und ist gleichgestellt mit Kiba. Thomas stufe ich trotz seiner Leistungen bei der Prüfung der Freundschaft als Welpen ein. Er ist damit gleichgestellt mit Nita."

Pinon nickte zustimmend, fragte jedoch: „Da wir gerade sowieso darüber sprechen, möchtet ihr die Welpen eures Rudels für die Schule der Tiranen anmelden, Meister Reiga?" Reiga antwortete direkt: „Nita wurde bereits ausreichend unterrichtet. Jedoch würde ich gerne Thomas und auch Marie anmelden, wenn das möglich ist." Der alte Wolf erklärte darauf: „Generell ist die Tiranen-Schule nur für Welpen gedacht. Für erwachsene Wölfe gibt es eigentlich eine spezielle Weiterbildung bei uns, wenn ein Wolf zum Beispiel selbst Tirane werden möchte, aber in Maries Fall können wir eine Ausnahme machen."

Nachdem Reiga sich bedankt hatte, sah der alte Wolf nochmal zu Thomas und Marie und sprach: „Bitte kommt Morgen früh in die Höhle der Tiranen. Ich werde euch dort einen Lehrer zuweisen." Die beiden Menschen nickten nur wortlos und kurz darauf bat Pinon darum sich zurückziehen zu dürfen. Da seine Anwesenheit nicht mehr nötig war, stimmte Meisterin Kuwani seiner Bitte zu und der alte Wolf verließ daraufhin die Ratshöhle. Nach ein paar schweigsamen Sekunden ergriff Meisterin Cira das Wort: „Da das nun erledigt ist, möchte ich etwas nachholen, was eigentlich Meisterin Elesmera hätte tun sollen."

Die Wölfin erhob sich von ihrem Platz, nahm dabei das Buch der Prophezeiungen ins Maul und ging damit zu Reiga. Sie legte es in seine offenen Hände und erklärte auf seinen verwunderten Blick: „Dies ist einer unserer wertvollsten Schätze. Das Buch der Prophezeiungen. Geschaffen von dem Wolf Sewati und seither behütet von jedem Lougarou vor dir. Auch deine menschlichen Freunde durften bereits Zeuge seiner Vorhersagen werden. Trage es von nun an stets mit dir und erwarte die Prophezeiungen, die für dich bestimmt sind. Sie werden dir nicht sagen wo dein Ziel ist, aber sie sagen dir welchen Weg du gehen musst, um es zu erreichen."

„Interessant. Kiba hat mir bereits ein bisschen was über das Buch erzählt und ich war schon gespannt darauf, danke", erwiderte Reiga schließlich und blätterte neugierig in dem alten Buch herum. Den Großteil der Schriftarten hatte auch er natürlich noch nie gesehen, was ihn aber am meisten interessierte, waren die aller ersten Prophezeiungen. Diese waren noch vor dem Lougarou entstanden und daher auch noch lange bevor die Wölfe Zugang zu menschlichen Schriften hatten. Es interessierte ihn daher in welcher Schrift diese ersten Vorhersagen geschrieben wurden.

Er schlug das Buch auf der ersten Seite auf und traute seinen Augen kaum. Er hatte mit seiner Vermutung Recht, denn diese Schrift glich keiner jemals bekannten menschlichen Schriftart. Als Thomas und Marie sein breites Grinsen bemerkten, rückten sie näher an ihn heran und sahen über seine Schultern hinweg das Buch an. „Das ist doch ein Witz oder?", lachte Marie amüsiert und auch Thomas konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Die ganze Seite war mit unzähligen kleinen Pfotenabdrücken übersäht. Sie unterschieden sich auch nur wenig. Hier und da war mal ein Pfotenballen leer gemalt oder es fehlten einige Krallenabdrücke.

„Die meisten Völker des Universums haben Schriften auf ihrem Pfotenabdruck basierend entwickelt. Was ist daran jetzt so lustig?", fragte Kiba verwundert, worauf Marie direkt antwortete: „Es sieht einfach süß aus so viele kleine Pfotenabdrücke auf einmal zu sehen." „Könnt ihr das wirklich lesen und auch so schreiben?", hakte Reiga schließlich nach. Nachdem Thomas und Marie sich natürlich schnell wieder beruhigt hatten, erklärte Kiba: „Nein, wir nicht. Die Pfotenabdruck-Schrift wird hauptsächlich nur von den Nihama verwendet um Zauber oder Bandsprüche aufzuschreiben. Ein einfacher Wolf hat dafür eigentlich keine Verwendung."

„Das ist sehr interessant, aber sagtet ihr nicht, dass alle Magier bei der Schöpfung des Lougarou's gestorben sind. Dann ging mit ihnen doch auch diese Schrift verloren oder?", fragte Thomas verwirrt, doch diesmal antwortete Meisterin Cira: „Nein, sie ging uns nicht verloren, denn ursprünglich waren die Tiranen die Hüter unseres Wissens. Dazu zählte zwar nicht das Wissen über die Magie, jedoch ist die Pfotenabdruck-Schrift ein fester Bestandteil des Grundwissens eines Tiranen."

„Wie kommt es eigentlich, dass die nie etwas vergessen? Ich meine, lernen ist das Eine, aber nie etwas vergessen ist doch nicht gerade einfach", erkundigte sich Marie nun etwas erstaunt. Meisterin Cira antworte darauf: „Hin und wieder werden Wölfe geboren, die ein ganz besonderes Gedächtnis besitzen. Sie können sich alles merken und vergessen es für den Rest ihres Lebens nicht mehr. Solche Wölfe werden dann oft gerne Tiranen, denn sie lieben es auch andere zu unterrichten."

Thomas erwiderte: „Ich glaube, davon habe ich schon mal was gehört. Bei uns Menschen ist es aber sehr sehr selten und wird meistens von den Betroffenen eher als Fluch angesehen." „Naja als Fluch betrachten wir es nicht. Natürlich können aber auch andere Wölfe Tiranen werden. Die werden einfach mit etwas Magie unterstützt, wenn sie es möchten", erklärte Meisterin Cira. „Ihr erstaunt mich immer wieder", stellte Reiga nur überrascht fest.

Nachdem er noch ein bisschen in dem Buch geblättert hatte, legte er es zur Seite und fragte: „Verzeiht mir meine Neugierde, Meisterin Cira, aber ihr sagtet, dass das Buch einer unserer wertvollsten Schätze ist. Was gibt es denn noch alles zusehen?" Die Wölfin vor ihm grinste kurz und antwortete: „Folgt mir einfach mal." Daraufhin lief sie zu dem Tunneleingang auf der linken Seite der Höhle, der feinsäuberlich gemauert worden war. Auf der steinernen Platte darüber war ein fünfzackiger Stern eingebrannt. Natürlich konnten auch Thomas und Marie nicht widerstehen und erhoben sich ebenfalls.

Dicht liefen sie hinter Reiga her, während dieser der Wölfin wortlos folgte. Sie betraten den Tunnel und liefen nur wenige Meter, bevor sie bereits in eine kleinere Höhle kamen. Auch die Nihama, Muna, war ihnen gefolgt. Die weiße Wölfin ging kurz daraufhin an den geschockten Menschen vorbei und stellte sich neben die kleine steinerne Säule, die mitten in der Höhle stand. Meisterin Cira blieb neben Reiga stehen und erklärte: „Das ist unser wertvollster Schatz. Das Einzige, das wir noch aus unserer alten Heimat besitzen. Der Mondkristall."

Reiga, Thomas und auch Marie sahen sich geschockt den riesigen Kristall an, der dort auf der kleinen Steinsäule stand und in einem goldenen Ton schimmerte. Verwirrt fragte Marie: „Was ist das? Das ist doch Gold oder nicht? Ich habe noch nie davon gehört, dass Gold so - so glasig aussehen kann." Muna antwortete: „Das ist kein Gold. Es ist ein ganz besonderer Kristall. In seinem Inneren sind feine Goldpartikel eingeschlossen, wodurch er diesen goldenen Glanz erhält." Thomas konterte: „Das ergibt irgendwie keinen Sinn. Ich hatte als Kind so einen Bausatz zum Züchten von Kristallen, daher weiß ich, dass sie zum Beispiel durch übersättigten Dampf entstehen. Wie soll sich da ein Edelmetall einschleusen können?"

Die weiße Wölfin antwortete: „Keine Ahnung. Wir wissen nicht, wie dieser Kristall entstanden ist. Es wäre möglich, dass er durch Magie geschaffen wurde, aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Unser Volk hatte ihn schon lange bevor wir hier auf die Erde gekommen sind." Marie warf jedoch ein: „Ist doch egal wie er entstanden ist. Er ist auf jeden Fall wunderschön und außerdem wenn ich sehe, wie Reiga sich in einen riesigen Wolf verwandelt, kann ich es auch jedes Mal kaum glauben. Da wundert es mich eher weniger, dass in einem Kristall Gold eingeschlossen sein soll." Thomas musste zugeben, dass da was dran war und nickte nur wortlos.

Reiga wollte gerade etwas sagen, da fing der Kristall plötzlich an zu leuchten. „Was ist los?", fragte Marie verwirrt, doch bevor Muna oder Meisterin Cira antworten konnten, strahlte der Kristall ein so helles Licht aus, dass keiner mehr etwas sehen konnte. Sogar in die Ratshöhle leuchtete der Lichtschwall. Als das Licht endlich nachgelassen hatte, mussten sich die Augen von Reiga und den Anderen in der Höhle erstmal wieder erholen. Sie waren so sehr geblendet worden, dass sie für ein paar Sekunden überall Lichtpunkte sahen.

„Was sollte das denn jetzt?", meckerte Marie genervt und rieb sich dabei durch die schmerzenden Augen. Auch Reiga und die beiden Wölfe brauchten noch einen Moment bis sie wieder richtig sehen konnten. Thomas fiel jedoch auf die Knie und hielt sich mit den Händen die Augen zu. „Gott verdammt, tut das weh!", jammerte der Junge. Da Reiga wieder halbwegs sehen konnte, kniete er sich zu Thomas runter und nahm dessen Hände von seinem Gesicht weg, während er erklärte: „Reib' deine Augen nicht zu viel, das macht es nicht besser. Lass sie einen Moment in Ruhe, dann geht's gleich wieder."

Thomas nickte wortlos und versuchte dabei seine Augen zu öffnen. Er sah nach unten auf den Boden und so langsam ging es dann wieder, aber irgendwas stimmte nicht. „Was zum Geier?", fragte der Junge verwirrt. Sein Sichtfeld hatte sich geändert. Irgendwie sah er den Boden viel genauer als vorher und er konnte die Entfernung auch besser einschätzen. Als Thomas den Kopf hob und Reiga ansah, klappte dem das Kinn runter. „Das ist doch wohl jetzt ein Witz oder?", murmelte Reiga vor sich hin und traute seinen Augen nicht.

Er rieb sich nochmal durch die Augen und sah Thomas erneut an. Dieser fragte verwirrt: „Was ist los? Stimmt was nicht mit meinen Augen?" Plötzlich sagte Meisterin Cira jedoch: „Ich glaube nicht, was ich da sehe." Reiga und Thomas sahen verwundert zu den beiden Wölfinnen, die wiederum Marie geschockt anstarrten. Marie sah verwirrt zu Reiga, woraufhin auch dieser ziemlich geschockt wirkte. „Was ist los?", fragte sie beunruhigt, da sprang Thomas auf, ging zu ihr und antwortete: „Marie! Du hast das Nihama-Zeichen auf deiner Stirn!" Diese konterte jedoch: „Thomas?! Du hast ja Augen wie ein Wolf! Moment - ich hab was auf meiner Stirn?!"

Thomas und Marie stürmten zum Kristall und versuchten in dessen Glanz ihr Spiegelbild zu erkennen. Die Beiden konnten kaum fassen, was sie sahen. Thomas hatte eine gelblich schimmernde Wolfsiris, die seine braune Iris ersetzt hatte und Marie erkannte deutlich die hellgraue Mondsichel mit dem Kreis auf ihrer Stirn. Während Thomas sich freute wie ein Kind im Süßwarenladen, versuchte Marie verzweifelt mit ihrer rechten Hand das Symbol auf ihre Stirn ab zu reiben. Die beiden Wölfinnen und auch Reiga sahen dem Ganzen nur sprachlos zu.

Nachdem der Junge vor Freude einige Luftsprünge gemacht hatte, lief er wieder zum Kristall und bedankte sich hastig: „Danke danke danke! Tausendmal danke, Mondkristall! Ich wäre zwar lieber ein ganzer Wolf geworden, aber die Augen sind schon mal ein cooler Anfang. Vielen Dank!" Reiga ging derweil zu Meisterin Cira und Muna, die am Höhleneingang standen. „Kann mir einer von euch sagen, was hier abgeht?", fragte er schließlich, doch die beiden Wölfinnen schüttelten nur wortlos den Kopf. Marie gab es auf, das Zeichen wegreiben zu wollen und fragte: „Ich dachte, nur ihr Wölfe könnt dieses Zeichen bekommen. Wieso hat der Kristall es mir nun verpasst?"

„Das ist eine gute Frage. Ich kann allerdings nur eine Vermutung anbieten", erwiderte die weiße Wölfin, worauf Marie nur konterte: „Ist besser als gar keine Antwort." Muna überlegte kurz ihre Wortwahl und erklärte schließlich: „Grundsätzlich sind alle Lebewesen dazu fähig Magie anzuwenden. Selbst die Menschen konnten es früher einmal sogar recht gut. Ihr habt euch allerdings im Laufe der Zeit der Wissenschaft zugewendet und dabei die alten Künste vergessen. Der Mondkristall erwählt all die, die ein natürliches Talent im Umgang mit Magie besitzen und hilft ihnen diesen Weg einzuschlagen. Er muss also in dir dieses Talent entdeckt haben, aber warum du es besitzt und zum Beispiel Thomas es nicht besitzt, das kann dir keiner sagen."

„Und was ist mit mir? Ich habe Wolfsaugen bekommen", erkundigte sich Thomas freudig, worauf Muna konterte: „Was soll mit dir sein? Der Mondkristall wird das Wolfsblut in dir sicherlich gespürt haben, also betrachte die Augen einfach als Geschenk." „Das mache ich bereits, aber trotzdem wäre es cool gewesen, wenn er mich komplett in einen Wolf verwandelt hätte", gab der Junge darauf nur zurück, aber die weiße Wölfin antwortete: „Das wäre nicht möglich. Um ein Lebewesen deiner Größe dauerhaft in einen Wolf zu verwandeln, dazu sind schon drei vollausgebildete Magier nötig und selbst dann wäre es noch riskant. Der Mondkristall ist mächtig, aber das übersteigt selbst seine Kraft."

„Schade, wäre trotzdem echt cool gewesen", murmelte der Junge etwas enttäuscht, freute sich danach aber einfach weiter über seine neuen Augen. „Okay, jetzt aber raus hier, bevor der Kristall mir noch Wolfsohren oder so verpasst", meinte Marie schließlich und ging dabei zügig aus der Höhle. Reiga konterte lachend: „Oder einen Schweif für deinen süßen Hintern!" Auch Thomas lachte kurz, während sich Meisterin Cira und Muna nur kurz verwundert ansahen, ihnen dann aber einfach folgten. Als sie zurück in die Ratshöhle der Meister kamen, fragte Meisterin Kuwani neugierig: „Was war das eben für ein Licht?"

Thomas ging schnurstracks zu Rika, setzte sich vor ihr auf den Boden und präsentierte ihr freudig seine neuen Augen: „Sieh mal, Rika. Die hat mir der Mondkristall geschenkt." Die Wölfin sah sich überrascht die Wolfsaugen an und antwortete: „Stehen dir gut. Gefällt mir." „Du wirst nie erraten, was Marie bekommen hat", gab Thomas grinsend zurück. Die Wölfe staunten nicht schlecht, als sich Marie und Reiga wieder zu ihnen setzte. Meisterin Cira antwortete schließlich auf die Frage von Meisterin Kuwani: „Der Junge hat vom Mondkristall Wolfsaugen bekommen und Marie trägt nun das Nihama-Grundsiegel."

Auch die drei Meister auf ihrem erhöhten Bereich wirkten davon ziemlich geschockt. Sprachlos waren sie auf jeden Fall, denn keiner von ihnen brachte darauf jetzt ein Wort raus. Muna ging derweil zu Marie und fragte: „Möchtest du die Nihama-Lehre nun beginnen oder nicht?" Diese antwortete jedoch: „Nein erstmal nicht. Ich möchte erst etwas über euer Volk lernen und mir das genau überlegen. Ich sage dir dann bescheid, okay?" Die weiße Wölfin nickte nur und bat kurz darauf darum die Höhle verlassen zu dürfen.

Nachdem die Meister zugestimmt hatten, ging sie und Reiga fragte: „Was kommt nun als nächstes? Gibt es noch etwas, dass ich wissen muss?" Meisterin Kuwani antwortete schließlich: „Nein, für heute hast du genug erfahren. Es muss ja nicht alles auf einmal sein und das Wichtigste ist bereits erledigt. Alles Weitere kommt mit der Zeit. Ich schlage daher vor, dass du dich erstmal etwas ausruhst und alles verdaust, was du heute gehört hast. Sammle neue Kraft und sieh dich dann einfach ein bisschen hier um. Lerne dein Volk etwas kennen und versuche dich einzuleben. Mach dir keine allzu großen Gedanken, deine erste Prophezeiung kommt schneller als es dir lieb sein wird."

Reiga nickte zustimmend. Er hatte das Gefühl, dass sie schon seit Stunden hier in dieser Höhle herumhockten und gegen eine Erholungspause hatte er absolut nichts einzuwenden. „Ja das klingt gut", antwortete er kurz darauf und erhob sich von dem äußerst unbequemen Höhlenboden. Nachdem auch alle anderen aufgestanden waren, bedankte sich Reiga noch mal für alles und zusammen liefen sie aus der Ratshöhle. Während Reiga und die Anderen am Fluss etwas trinken gingen, berieten sich die Meister in ihrer Höhle über die Geschehnisse der vergangen Stunden.

(c) by Meister Fuchs (Micki the Fox)

PS: Der Grund dafür, dass es diesmal einen Tag länger gedauert hat, ist folgendes:

Ich habe die Pfotenabdruck-Schrift der Wölfe auch wirklich erstellt, sodass ihr sie verwenden könnt, wenn ihr möchtet. :D

Bilder dazu findet ihr hier:

https://www.sofurry.com/view/824052

https://www.sofurry.com/view/824053