The Outer Flame: Kapitel 8 - Plan B

Story by -Masamune- on SoFurry

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Nach über einem Monat Wartezeit ist jetzt auch Kapitel 8 von The Outer Flame fertig.

Hier hatte ich auch wieder viele Probleme beim Schreiben, aber ich kann von Glück reden, dass es Leute gibt die mich dabei unterstüzten^^

avatar?user=7159&character=0&clevel=2 Lone_Wolf

Auch wenn die Wartezeiten lange sind, es lohnt sich! Deine neuen Ideen die Handlung anschaulicher zu gestalten sind immer wieder der Wahnsinn.

Danke! *hugs*

Deep & Dark

Du hast mir geholfen, einen Plot zu erdenken und hast mir immer dann weitergeholfen, wenn ich nicht mehr weiterkonnte. Danke, dass du dir die Zeit nimmst um mir zu helfen! :D

*hugs*

Und natürlich möchte ich auch allen anderen danken, die mir ehrliche Feedbacks geben und mir sagen, was sie an der Story finden.

Natürlich ist jede ehrliche Meinung willkommen! :D

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The Outer Flame

Kapitel 08 - Plan B

-By Gray_Dragon-

Die Dunkelheit verschwand und wich dem blendenden Sonnenlicht. Er öffnete die Augen und starrte auf seine Umgebung. Er lag auf dem Bauch, alle Viere von sich gestreckt. Vor ihm konnte er schemenhaft das Wrack des Vans erkennen und überall auf dem sandigen Boden lagen Glas- und Metallscherben verstreut.

Schon als er auch nur einen einzigen Muskel zu rühren versuchte schmerzte sein ganzer Körper so dermaßen, dass er sich krümmte und das schmerzhafte Stöhnen zu einem Schrei wurde. Der Schmerz stach wie eine scharfe Klinge in seinem Fleisch und lähmte seinen Körper. Joel kniff die Augen zusammen und krümmte sich unter diesem entsetzlichen Gefühl. Er bekam Angst. Angst davor zu sterben. Verzweifelt suchte er in seinem Inneren nach seinen Kräften, doch er konnte sie nicht erreichen. Wimmernd versuchte Joel sich zu bewegen, wurde aber immer wieder vom stechenden Schmerz gelähmt. Nach vielen hoffnungslosen Versuchen kamen ihm vor Angst die Tränen.

"GREN!!", schrie er so laut er konnte und Verzweiflung machte sich in ihm breit, "GREEEEN!!"

Allein das Schreien verstärkte den Schmerz schon ungemein. "Hilf mir...", wimmerte Joel. Er konnte spüren, wie er seinem Körper Sekunde für Sekunde entschwand. "Ich will nicht... sterben..." Joel fing still an zu weinen und grub sein Gesicht in den Sand.

Er wollte jetzt doch nicht die Welt verlassen, nicht jetzt wo er endlich jemanden gefunden hatte den er liebte. Joel drehte seinen Kopf zur Seite und blickte mit leerem Blick in die Landschaft die sie umgab und die er immer weniger erkennen konnte als die Dunkelheit aus seinen Augenwinkeln kroch und ihm langsam das Augenlicht nahm. "Gren... Gren... hilf mir... bitte", flehte er mit schwacher Stimme.

Und als ob sein Flehen erhört worden wäre tauchte der Drache vor ihm auf.

Gren war verletzt. Eines seiner Ohren war stark eingerissen und sein Körper war übersät mit unzähligen Schnitten, aus denen Blut lief. "Gren...", keuchte Joel, der immer mehr seiner Lebenskraft verlor. In seinen Gedanken kämpfte er darum nicht einzuschlafen, da er wusste es würde für immer sein. Doch die Realität entschwand ihm immer weiter. Die Erschöpfung zwang ihn schließlich die Augenlider fallen zu lassen und sich dem Schlaf hinzugeben.

Sehen konnte er nichts mehr. In einer bedrückenden Dunkelheit wandelte er umher und wimmerte nach Gren, seinem Geliebten. Plötzlich hörte er Stimmen die sich so anhörten als kämen sie aus großer Entfernung.

"Joel, bitte stirb nicht!", hörte er eine klagende Stimme schreien, die er als sofort als die von seinem geliebten Gren erkannte. Und doch konnte er ihn nicht sehen. Mit tränenüberströmten Gesicht rannte Joel durch die endlose Dunkelheit. War er tot? War er vielleicht schon auf der anderen Seite...? In einer absoluten, kalten Finsternis?

Zitternd setzte er sich auf den Boden, der doch wieder nicht existierte. Er konnte nur in diese endlose Finsternis starren, während ihm immer wieder ein einziger Gedanke durch den Kopf ging... War es das...? War das Jenseits nichts weiter als eine endlose Dunkelheit?

Joel schreckte wieder auf, als er in der Ferne das Geräusch von Motoren hörte. Im nächsten Moment hörte er Stimmen, die wie wild durcheinander plapperten, schrien und riefen, hörte Wörter die er nicht verstand. Joel stand auf und sah sich um, schrie verzweifelt um Hilfe, doch niemand schien ihn zu hören, er stand völlig alleine da und starrte in die absolute Leere, die ihn umgab. Er konnte die Stimmen von überall um sich herum wahrnehmen, doch keine kam ihm näher als die grens, die ihn zuvor aus der Entfernung gerufen hatte. Gren. Er schrie wieder nach seinem Geliebten, doch auch er antwortete ihm nicht. Was, wenn sie ihn gar nicht hören konnten...? Was, wenn sie ihn für tot hielten, was, wenn er es WAR...?

Doch dann geschah ein Wunder. Mit dem nächsten Lidschlag blickte er in eine Lampe. Der Lärm um ihn herum war mit einem Male verstummt und einer drückenden Stille gewichen, kein Geräusch durchbrach die Stille.

Um Herr der Situation zu werden hob er den Kopf leicht an und inspizierte die Umgebung. Er lag auf dem Rücken in einem Krankenbett. Der Raum war nicht sehr groß, er reichte gerade mal um das Bett und einen Nachttisch zu beherbergen. Gegenüber vom Bett befand sich ein Fenster, dessen Rollläden aber zugezogen waren. Als er sich aufrichten wollte, wurde er von einem starken Schmerz zurück ins Bett gezwungen und er stöhnte auf.

Als der Schmerz abgeklungen war und ein dumpfes Kribbeln zurückblieb hob er erneut den Kopf. Entsetzt stellte er fest, dass fast sein ganzer Körper bandagiert war und dass das einzige was er noch bewegen konnte sein Kopf war. Er trug einen Pyjama aus schlichten Stoff, doch darunter war sein ganzer Körper in Bandagen gehüllt. Panik machte sich in ihm breit als ihm klar wurde, dass sein ganzer Körper völlig gelähmt war. Doch was ihn am meisten beschäftigte war, was mit Gren war. Ging es ihm gut? Wo war er? Warum war er nicht bei ihm? War er etwa gestorben...?

Doch bevor er sich noch weiter Gedanken machen konnte, öffnete sich die Tür und Licht flutete den Raum. Joel stiegen vor Freude die Tränen in die Augen als er Gren und Alexis hereinkommen sah. Gren, sein Gren, und er lebte! Er lebte und war bei ihm! Doch im nächsten Moment erschrak Joel wie noch nie. Grens linkes Auge bedeckte ein Verband.

Als er schließlich an seinem Bett stand konnte Joel nicht anders als sich in seine Richtung zu stemmen, was einen ungeheuren Schmerz hervorrief. Ehe er ächzend zurück ins Bett fallen konnte, fingen Grens Arme seinen bandagierten Körper sanft auf und hielten ihn behutsam fest. Ohne Worte nahm er ihn in die Arme und strich ihm durch die Haare, während er ihn gefühlvoll hin- und herwiegte. Joel wollte seine Arme heben, doch er konnte es nicht. Er wollte Grens himmlische Umarmung erwidern, doch seine Gliedmaßen waren gelähmt. Ihm kamen die Tränen. Er vergrub seinen Kopf in Grens Brust und wimmerte, dann fing er an zu weinen. Warum musste er nur so eine Verletzung erleiden, wo er doch geschworen hatte Gren bei dieser Mission zu helfen, warum...?

Gren hielt ihn an den Schultern und blickte ihm ins tränenüberströmte Gesicht. Joel versuchte sich nach vorne zu lehnen um ihm endlich wieder ganz nahe sein zu können, doch er schaffte es einfach nicht. Doch Gren erfüllte ihm seinen Wunsch und küsste ihn mit aller Leidenschaft, und auch über sein Gesicht liefen Tränen der Trauer und Erleichterung, zumindest über seine rechte Wange.

Selbst bei so vielen Wunden war ihre Liebe zueinander keineswegs schwächer geworden, nein - sie wurde sogar gestärkt. Als Joel den Kuss schließlich löste, sah er Gren voller Sorgen an und musterte den Verband, der sein linkes Auge verdeckte.

"Was... was ist mit deinem Auge passiert...?", fragte er ihn vorsichtig. "Ich habe beim Unfall einen Glassplitter ins Auge bekommen. Die Ärzte sind sich nicht sicher, ob ich je wieder auf dem linken Auge sehen kann..." Joel sah ihn entsetzt an und bekam wieder das Verlangen ihn in seine Arme zu schließen, ihn zu trösten. "Oh mein Gott...", flüsterte er besorgt, doch Gren schüttelte leicht seinen Kopf. "Das ist Nebensache! DU machst mir Sorgen, Joel..." Er umarmte ihn fester und legte seinen Kopf über seine Schulter, achtete jedoch darauf seinem geschundenen Körper nicht weh zu tun. "Was... ist denn mit mir...?" Angst ergriff Besitz von seiner Stimme und der Drache konnte ihm seine Frage nicht beantworten, ein Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und ließ kein Wort mehr vorbei. Seine einzige Antwort war ein leises Aufschluchzen und erneut umarmte er ihn etwas fester.

Nun trat Alexis heran, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte. Sie hatte eine große Schnittwunde im Gesicht und mehrere an den Armen und sah Gren mit einem um Erlaubnis bittenden, traurigen Blick an. Gren nickte schwach.

"Der Geheimdienst hat festgestellt dass in dem Van, den wir gestohlen haben, mit einer Sicherheitsvorkehrung ausgestattet war. Es scheint, als wenn jeder Wagen der AKO zu ihrer Sicherheit vor unerwünschten Eindringlingen mit einer Splitterbombe ausgerüstet ist die hochgeht, sobald man sich dem Lager damit mehr als fünf Kilometer nähert - wenn sie nicht vorher manuell entschärft wird, per Sicherheitscode den nur die AKO-Terroristen kennen. Jeder ist anders, das kommt noch hinzu." Sie kam näher an sein Bett und ihre Stimme wurde bitter. "Bei unserem Unfall hat es dich am schwersten getroffen. Die Splitterbrüche in deinen Armen und Beinen sind nicht das Problem, Joel... Was uns Sorgen macht ist... du wurdest von einem großen Splitter in den Bauch getroffen. Die Ärzte mussten dich sogar mehrmals operieren, bis dein Zustand wieder einigermaßen stabil war... aber... über den Berg bist du noch lange nicht..." Joel ergriff eine Welle der Entsetzung. In diesem Zustand würde er keinem helfen können, vor allem nicht Gren. Und das, wo er ihm doch versprochen hatte, niemals von seiner Seite zu weichen und ihm zu helfen!

"Joel...", fing Alexis wieder mit einem Anflug von Hektik in der Stimme an, "Ich weiß dass es schlimm ist, aber die Frist die die AKO gestellt hat läuft bald ab!" Gren ließ etwas lockerer, drehte sich zu ihr um und sah sie verbittert an. "Willst du etwa, dass ich meinen Joel alleine lasse? Auf keinen Fall!", rief er und umarmte ihn wieder fester. "Aber es geht um zwei Leben! Joel ist wird hier auf dich warten, während wir beiden Nate und Guilmon befreien!" Sie sah ihn an. "Guilmon ist wie ein Bruder für dich, oder nicht? Kannst du dich noch daran erinnern? Das hast du einmal gesagt. Bedeutet dir sein Leben nichts mehr? Nicht einmal so viel dass du Joel eine kurze Zeit lang mal NICHT umarmen musst...?"

Gren brauste innerlich auf, was erlaubte sie sich? Er stand wütend auf, doch er wusste selbst nicht mehr, was er tun sollte. "Aber...", fing er an und sah zurück zu Joel. "Uns bleibt doch keine andere Wahl! Ich bin auch nicht gerade davon begeistert, dass die AKO sie entführt hat und dass es so kommen musste! Ich hätte auch lieber ein paar ruhige Wochen gehabt in denen ich schön in meinem Garten sitzen kann! Aber wir müssen versuchen, das Beste daraus zu machen! Da draußen sind eure Freunde und sie werden nicht mehr lange am Leben bleiben, wenn wir nicht sofort handeln!"

Gren fasste sich an die Stirn und lehnte sich gegen die Wand. Joel konnte sehen wie er innerlich mit sich zu kämpfte, immer wieder schüttelte er den Kopf und an seinen Fingern liefen Tränen herab. Joel sah ihm an dass er sich schwer weigerte, sich von ihm zu trennen. Auch Joel vertrug die Vorstellung nicht den ganzen Tag lang alleine im Bett zu liegen, stumpfsinnig und wahnsinnig vor Angst um ihn an die Decke zu starren und nur auf die Nachricht warten zu können, ob ihre Rettung ein Erfolg war. Die Rettung, an der er nicht Teil haben konnte. Trotz baute sich in ihm auf, er würde ihn nicht gehen lassen! Nicht ohne ihn zu begleiten!

"Ich werde mitkommen! Ich kann es nicht ertragen wenn Gren in Gefahr ist und ich ihm nicht beistehen kann!" Verzweifelt spannte er seine Gliedmaßen an und richtete sich auf. Er ignorierte den höllischen Schmerz und versuchte aufzustehen, wobei die Schläuche rissen die vorher an seinem Körper befestigt worden waren. "Joel! Nicht!!", rief Alexis, doch Joel ignorierte sie und stellte sich hin. Augenblicklich begann der Boden sich unter seinen Füßen zu drehen und ihm wurde schwarz vor Augen. Er realisierte gar nicht richtig, dass er vornüber fiel, doch Gren tat es glücklicherweise. Er eilte ihm schnell herbei, und ehe sein Freund auf den Boden aufschlagen konnte fing er ihn in seinen Armen auf. Gren drehte Joel in seinen Armen herum und er konnte eine unglaubliche Angst in Grens unversehrtem Auge erkennen. Doch als er ihn besorgt anzuschreien schien konnte er schon nichts mehr hören und er streckte seinen zitternden Arm aus, um lächelnd Grens Wange zu berühren. Gren brach seinen lautlosen Satz ab und sah ihn nur noch an, während seine warmen Tränen auf Joels Gesicht heruntertropften. "Gren...", lächelte Joel noch, bevor der Schlaf ihn übermannte...

Joel schlug seine Augen auf. Er sah an seinem Körper herab, an dem alle Schläuche erneut befestigt worden waren. Er entdeckte Gren auf der Bettkante und lächelte sacht. "Bist du wach?", fragte ihn Gren - er schien geweint zu haben. "Ich glaube schon...", erwiderte Joel und versuchte sich aufzurichten. Doch etwas stimmte nicht. Er bemerkte recht schnell, dass seine Arme und Beine mit unnachgiebigen Lederschnallen an das Krankenbett gefesselt waren die es ihm unmöglich machten aufzustehen.

"Wa-?", fing Joel entsetzt an, doch Gren fiel ihm ins Wort: "Was sollte das, Joel?! Du wärst fast gestorben, obwohl Alexis dich davor gewarnt hatte aufzustehen! Ist dir nicht bewusst, dass du dir nur selbst schadest?!" Seine Stimme war von zitternder Wut erfüllt. Joel sah ihn perplex an. "Aber warum bin ich gefesselt?! Was soll das hier?!" Gren beugte sich über ihn, sodass ihre Gesichter direkt einander gegenüber waren. Tränen füllten sein rechtes Auge, die schon bald die Wange herabliefen und dann auf Joels Körper tropften. "Wir tun das alles nur, um dich vor dir selbst zu schützen! Du weißt ja gar nicht, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe! Du wärst heute fast zweimal vor meinen Augen gestorben! Ich ertrage das nicht!! Verdammt Joel, ich liebe dich!"

Ein Schock überkam Joel als er hörte, wie schlimm es wirklich um ihn stand und wie sehr Gren darunter litt. Er begriff, dass jeglicher Trotz alles nur noch schlimmer machen würde und seine Genesung damit nur hinauszögern konnte. Doch er wollte einfach nicht wahrhaben, dass er zurückbleiben muss, dass Gren ihn verlassen muss... Die Angst Gren jetzt das letzte Mal zu sehen war einfach zu übermächtig und bildete einen Kloß in seinem Hals. "Gren... es ist nur... ich will dich nicht verlieren... Was soll ich denn tun, wenn die AKO es schafft euch zu..." Joels Worte wurden durch einen leidenschaftlichen Kuss Grens unterbrochen. Augenblicklich durchströmte Glückseligkeit Joels Körper und ließ seine Seele einen kurzen Moment lang in ihrer Liebe baden. Als Gren den Kuss beendete, sah er Joel gequält in die Augen. "Vertrau mir, Joel. Glaube an mich und ich werde stark sein. Selbst wenn wir so weit entfernt sind, haben wir uns immer noch hier drin..." Gren legte seine Hand auf Joels Herz und lächelte ihn hoffnungsvoll an. Joel erwiderte das Lächeln ebenso gequält und küsste seinen Geliebten erneut.

Plötzlich sprang die Tür auf und Alexis stürmte mehr herein als sie normal lief. Diesmal war sie mit einem Maschinengewehr ausgerüstet, das sie auf dem Rücken trug. "Gren... es ist Zeit zu gehen...", sagte sie mit einem leicht hektischen Unterton in der Stimme.

Joel erschrak. "Wie lange war ich bewusstlos?", fragte er. Alexis sah ihn an und nickte glücklich darüber lächelnd, dass er wieder wach war und es ihm gut ging - soweit man das den Umständen nach erwarten konnte. Dann wurde sie sofort wieder ernst. "Zwei Stunden, Joel. In einer Stunde läuft die Frist ab!"

"WAS!?" riefen Joel und Gren fast gleichzeitig. "Gren, ich würde liebend gerne noch länger warten, aber wenn wir weiterhin unsere Zeit damit verschwenden hier in der Gegend herumzusitzen, wird die AKO Nate und Guilmon töten!", rief sie und versuchte ihre Wut zu unterdrücken. Gren wandte sich noch einmal seinem Geliebten zu und küsste ihn kurz auf den Mund. "Ich bin bald zurück, Liebster..." Dann umarmte er Joel. "Pass auf dich auf...", flüsterte dieser nahe an den Tränen, er sagte es obwohl er ihm sagen wollte dass er hier bei ihm bleiben sollte, dass er ihn nicht verlassen sollte... Gren stand auf und entfernte sich langsam von ihm, hielt seine Hand und konnte seinen Blick nicht von ihm lösen. Joel konnte nicht wirklich begreifen, dass er ihn verlassen würde. Alles, was sie nun noch zusammenhielt waren ihre Hände, die sich nun fest umklammerten. Joel wollte ihn nicht loslassen, wollte ihn nicht gehen lassen und ihn hier alleine zurücklassen, er konnte es einfach nicht!

"Gren..." Alexis tippte ihm auf die Schulter und wies erneut auf ihren Zeitdruck hin. Mit einem schweren Seufzen löste Gren den Griff und wich langsam rückwärts von ihm, auf die Tür zu. Alexis verabschiedete sich mit einem Kopfnicken von Joel und ging an Gren vorbei durch die Tür. Wie in Zeitlupe sah Joel seinen Geliebten durch die Tür verschwinden. Bis zum letzten Augenblick waren ihre Blicke aneinander geheftet, ehe sie auseinandergerissen wurden.

Joel lag einfach nur da und starrte fassungslos auf die Stelle, an der Gren gerade noch gestanden hatte. Er spürte noch den Kuss auf seinen Lippen und Grens Wärme, und doch fühlte er nichts als eine unglaubliche Leere, nun war er weg... WEG...

"Gren...", flüsterte Joel, während seine Seele von der alten Einsamkeit heimgesucht wurde, die vor ihrem Kennenlernen sein ständiger Begleiter gewesen war. Nur diesmal war sie viel schlimmer und schmerzhafter... er wusste genau, wer ihm fehlte und wie er sich in seiner Nähe fühlte, und auch der Unterschied machte schon viel aus. Es war im Prinzip nicht viel anders als wenn man aus dampfend heißem Wasser in eine Eiswüste kommt, von jetzt auf gleich. Er litt wirklich körperliche Schmerzen, doch sie waren weitaus schlimmer als die, die seinen Körper sonst verspüren konnte - denn sie entsprangen den Tiefen seiner Seele. Seiner Seele, die sich in seiner plötzlichen Einsamkeit so verloren fühlte...

Die Leere in seiner Seele war allgegenwärtig, als Gren deprimiert aus dem Fenster des Wagens blickte. Erst wurde Guilmon entführt... und dann das! Joel war so schwer verletzt, dass er ihm nicht einmal beistehen konnte. Dabei hatte er ihn so sehr lieben gelernt, so sehr dass er sich wünschte er würde nie wieder von seiner Seite weichen. Doch nun ist es geschehen... die Umstände hatten ihn dazu gezwungen, sich von ihm zu trennen.

Gren hatte in Joel von Anfang an jemanden gesehen, den er beschützen und umsorgen konnte. Er stellte sich selbst einer ganzen Organisation entgegen, um Joel vor ihren Gräueltaten zu wahren - das war für ihn der einzige Sinn seines Lebens geworden. Joel zu beschützen und zu lieben.

Er wusste nicht was passiert wäre wenn er damals nicht auf der Kirmes erschienen wäre und ihn gerettet hätte. Möglicherweise wäre sein Liebster völlig unschuldig gestorben, einsam und alleine, ohne jemals das Gefühl der Liebe kennen gelernt haben...

Wenn Joel glücklich war, war auch er es. Der Mensch hatte sein Leben völlig verändert - und er wusste von Anfang an, dass es mehr als nur Freundschaft sein würde. Joels schüchterne, trotzdem aber warme und liebevolle Art hatte es ihm einfach angetan... und jetzt verspürte er nichts mehr als den Wunsch ständig bei ihm zu sein. Und dennoch hatte er ihn zurücklassen müssen!

Gren rieb sich mit der Hand durch das Gesicht und ließ ein leises Seufzen hören, woraufhin Alexis ihm tröstend ihre Hand auf die Schulter legte.

"Hey... Wenn die Mission vorbei ist, wirst du ihn wiedersehen, ganz sicher." Gren wandte sich verbittert von ihr ab und lehnte seinen Kopf gegen das Fenster. "Ich kann nicht mehr ohne ihn auskommen...", schüttelte er den Kopf. Er sah sie von der Seite an und seine Stimme wurde zittrig. "Ohne ihn fühle ich mich so einsam und leer. Egal wer mir Gesellschaft leistet... er fehlt mir so sehr... Ich liebe ihn, Alexis!", sein Ton wurde harscher, "Stell dir doch mal vor du verliebst dich in jemanden und dann musst du dich von ihm trennen, obwohl ihr für immer zusammen bleiben wollt! Nur weil irgendwer das sagt! Verstehst du das nicht!?"

Alexis gestikulierte energisch mit den händem am Lenkrad. "Aber was soll ich bitte an der Tatsache ändern?! Ich kann doch auch nichts dafür, dass es so gekommen ist! Ich verstehe ja wie du dich fühlst, glaub mir! Aber es gibt beim besten Willen keine Alternative!"

Er realisierte, dass er wohl etwas zu harsch ihr gegenüber war - Alexis konnte immerhin nichts dafür. Aber er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte... er war hin- und hergerissen zwischen schmerzhafter Einsamkeit und Traurigkeit - und blinder Agressivität... es war so schwer, Herr über seine Gefühle zu werden...

Nach kurzer Stille ergriff Alexis wieder das Wort, ruhigeren Tones. "Hör mir zu...", sie strich ihm mitfühlend über die Schulter, "Sieh es mal so. Je schneller wir die Mission abgeschlossen haben, desto schneller kannst du Joel wiedersehen. Also bitte Gren, blende diese Gedanken jetzt aus, nur für jetzt, und konzentriere dich auf unsere Mission... darauf deinen und Joels Freund zu retten."

Gren nickte nur lautlos und versuchte alles, um nicht an Joel denken zu müssen - um ihn nicht zu vermissen. Doch es wollte ihm nicht so recht gelingen...

Es gab kein Raum und Zeit mehr für Joel. Er befand sich wieder im Zwielicht und vor ihm stand Kyle, der ihn mit seinem ruhigen Blick tief in die Augen sah. Das Flamedramon war wie immer von diesem schwachen, etwas kalt wirkenden Schein umhüllt, der ihn wie einen Geist wirken ließ - was er im Grunde gewissermaßen ja auch war.

"Kyle?", fragte Joel ihm entgegen als er nicht genau wusste wie ihm geschah.

Die Atmosphäre im Zwielicht glich keiner anderen ihm bekannten. Er nahm alles was er hier wahrnehmen konnte so echt wahr und doch schien es so unwirklich. Das war ihm noch immer nicht geheuer, wenn er auch nicht das erste mal hier war - daran würde er sich wohl nie gewöhnen können.

"Ja, ich bin es noch immer, Joel", lächelte er ihm als Antwort warm entgegen und Joel streckte eine Hand aus, um ihn zu berühren. Tatsächlich konnte er ihn fühlen, doch... er war noch immer genauso leblos wie zuvor. Joel war dennoch froh dass er zumindest für ihn da war und ihm Beistand leistete, um ohne Gren auszukommen. Dass er nicht bei ihm war tat mehr weh als seine körperlichen Verletzungen es je gekonnt hätten...

Kyle hatte nicht damit gerechnet, dass Joel ihn fest umarmen und das Gesicht in seiner Brust vergraben würde. Doch er verstand nur zu gut wie Joel sich jetzt fühlen musste...

"Ich habe Angst, Kyle...", flüsterte Joel, dem die Tränen in die Augen stiegen. Kyle legte behutsam seine Arme um Joels Körper und streichelte ihn Trost spendend im Nacken.

"Ich weiß... ", flüsterte er leise, und dennoch hallte seine Stimme noch lange in dem finsteren Raum ohne Wände oder Decke wieder. Joel sagte nichts und schloss verbittert schluchzend die Augen. Wie hatte es nur dazu kommen können? Er wollte sich so sehr von seinen Fesseln der Verletzung befreien, doch alles was er tun konnte war warten. Kyle kam seinem Ohr etwas näher. "Joel, lass es raus... Ich verstehe das..."

Nun konnte er es nicht mehr länger zurückhalten. Er brach in Tränen aus und umschlang den kalten Kyle noch fester als zuvor.

"Was soll ich nur tun...? Kyle! Ich werde wahnsinnig, wenn das so weiter geht!!", weinte er verzweifelt und die warmen Tränen rannen an seinen Wangen herab. Kyle fasste ihn an den Schultern und drückte ihn sanft zurück, sodass er ihm in die Augen sehen konnte.

Und da war etwas. Joel erkannte in den roten Augen Hoffnung, keinen Frust.

"Joel, es gibt einen Ausweg. Deswegen bin ich hier..."

Joels Tränenstrom versiegte augenblicklich und als er voll und ganz begriff was er gerade gesagt hatte, sah er ihn erwartungsvoll fragend an.

"Wir beide werden versuchen, deine Wunden von hier aus schneller verheilen zu lassen. Du willst Gren doch einholen... oder nicht?"

Joels Herz klopfte voller Erwartungen und ihm wurde ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Hoffnung erfüllte ihn nun, nicht Hoffnungslosigkeit.

"Du... Du kannst mich heilen?", fragte er vorsichtig. Irgendwo musste es doch einen Haken geben...

"Ja, aber dabei musst du mir helfen. Du weißt sicherlich, was Meditation ist...", fing Kyle an und Joel nickte. "Klar." Kyle ließ ihn los. "Gut. Wir beide werden uns einander gegenüber hinsetzten und dann versuchen unsere Geister miteinander verschmelzen zu lassen. Ich kann dir dann die nötige Kraft dafür geben deine Wunden schneller verheilen zu lassen." Joel nickte noch immer etwas unsicher. Er verstand noch immer nicht so recht, wie das funktionieren sollte. "Was muss ich tun?", fragte er ihn. "Denke an nichts. Rühre dich nicht und konzentriere dich nur auf eine einzige Sache - dich selbst. Stell dir einfach vor, wie deine Verletzungen verheilen - wie deine Knochen wieder zusammenwachsen und deine Organe verheilen. Ich kann dann in deinen Geist eindringen und dir die nötige Kraft dafür zur Verfügung stellen..."

Joel sah ihn mit ungläubigen Blick an. "Und das soll funktionieren...? Ich dachte immer das... ist das nicht ein weinig... klischeehaft...?" Kyle hielt seinem Blick eine Weile schweigend stand, dann gestikulierte er etwas hilflos mit seinen Händen. "Okay, vielleicht funktioniert das ein wenig anders, aber das ist viel zu kompliziert zu erklären..." Joel lächelte unsicher. "Aber du KANNST es, oder...?" Kyle nickte. "Natürlich. Vertrau' mir einfach... und konzentriere dich auf dich selbst, denke an nichts anderes, auch nicht an Gren. Okay?" Joel seufzte und nickte. "Natürlich tue ich das. Aber... was wenn ich kurz unkonzentriert werde?" Kyle sah ihn ernst an. "Dann trennt sich unsere Verbindung und wir müssen noch einmal von vorne beginnen. Und... unter Umständen können dabei... schwere und durchaus tödliche Missbildungen entstehen." Joel erschrak. Also bedeutete die kleinste Bewegung, ob nun Geist oder Körper, dass seine Wunden nicht wie geplant verheilten - oder sogar das endgültige Todesurteil für ihn.

"Gehst du das Risiko ein...?", fragte Kyle. "Es steht ohnehin nicht gut um mich, also was habe ich schon zu verlieren? Ich kann nur noch gewinnen!", rief Joel schon fast als er sich auf den Boden setzte und mit etwas Mühe den Lotussitz einnahm. Seine Gelenke taten am Anfang noch etwas weh, das ignorierte er aber.

Joel leerte seinen Geist und schloss die Augen. Noch einmal sah er das Bild von Gren vor sich, ehe er den schönen Gedanken an ihn ausblendete und sich nur noch auf seine Wunden konzentrierte, die ihn in der Realität von ihm trennten.

Kyle nahm ihm gegenüber dieselbe Position ein und schloss ebenfalls die Augen.

Joel ließ seinen Körper und seinen Geist in eine tiefe Ruhe entgleiten, und spürte wie Kyles Geist den seinen berührte...

Joel lag regungslos in seinem Krankenbett. Seine Gesichtsausdruck war friedlich und seine Augen seltsam leer während sein Geist sich im Zwielicht befand. Seine Adern begannen stark zu pulsierten als es begann...

Im Zwielicht verstrichen Minuten wie Sekunden und Sekunden wie Minuten. Joel spürte, wie Kyles Geist seinem Gesellschaft leistete und seine Körpertemperatur stieg schnell an, sein Körper erzeugte eine unglaubliche Hitze, die sich schon bald an die Oberfläche hervorkämpfen würde...

Das Bett bebte förmlich und Joels Muskeln gerieten außer Kontrolle. Während sein Geist im Zwielicht ruhte und in Meditation versunken war zuckte sein ganzer Körper, als alle gerissenen Muskeln sich wieder vereinten. Die Ärzte die den Raum geflutet hatten bemühten sich vergebens seine Glieder festzuhalten und jegliche Versuche ihm ein Beruhigungsmittel zu verabreichen scheiterten entweder an den Schläuchen, die wie unter Hochdruck aus seinem Körper herausplatzten und wild durch die Gegend peitschten bis sie regungslos an ihren Ursprüngen herabhingen, oder aber an zerbrochenen Nadeln der Spritzen. Unruhe griff um sich und keiner der Ärzte wusste sich oder ihm zu helfen...

Die Dunkelheit des Zwielichtes war verschwunden, vertrieben von der gleißend hellen, blaue Flamme dessen Quelle Joel geworden war. Trotz der Hitze seiner neuen Aura aus Flammen hielt Joel die Konzentration. Die Kraft die Kyles Geist ihm gab war dermaßen enorm, dass Joel allmählich Mühe hatte seinen Körper still zu halten und nicht etwa durch diese neue unglaubliche Kraft aus seiner Starre herauszubrechen.

Doch die Kraft seines Willens ließ ihn verbleiben...

Joels Körper wand sich im Krankenbett und seine verheilten Gliedmaßen rissen mit aller Kraft an den glühenden Ketten, bis sie schließlich zersprangen. Die Ärzte spürten die unglaubliche Hitze die von Joel ausging und einige verbrannten sich an ihm, wenn sie so unklug waren ihn dennoch zurück in das Bett drücken wollten. "RAUS HIER!!", schrie einer der Ärzte als die Bettdecke zu qualmen begann und alle verließen Fluchtartig den Raum. Als der letzte draußen war verschloss eine dicke Metalltür, die zischend aus dem Türrahmen glitt, den Ausgang.

"Es ist fast geschafft!", hallte Kyles Stimme durch Joels Kopf. Er kämpfte gegen den Schmerz, der langsam Ãberhand über seinen Körper im Zwielicht gewinnen wollte. Doch schließlich überkam der Schmerz seinen Körper wie noch nie zuvor und er spürte wie sein Geist zurück in die Realität gedrückt wurde, in seinen echten Körper. Die schrecklichen Schmerzen ließen ihn fast Ohnmächtig werden... Er wollte, dass es aufhörte!

Mit einem Schrei drang eine Explosion aus blauem Feuer nach außen und versengte alles, was dem Feuer nicht standhalten konnte. Die Bettwäsche verglühte in wenigen Sekunden, Vorhänge um sein Bett herum zerrissen und verbrannten restlos, ehe sie den Boden berühren konnten und das Metallgestell seines Bettes schmolz dahin. Dann verebbte die Aura...

Langsam öffnete Joel die Augen und fand sich in einem verbrannten Raum wieder. Die Tapeten waren vollständig verbrannt und darunter kamen glühende Metallwände zum Vorschein. Er lag nur noch auf einem Haufen Asche, der einst das Bett dargestellt hatte.

"W-was?", fragte er perplex und richtete sich auf. Es dauerte etwas, bis er realisierte dass alle Verletzungen verschwunden waren... und er fühlte sich unglaublich stark. Als er an seinem Körper herabsah, bemerkte er dass er vollkommen nackt war. Das Feuer hatte auch seine Kleidung und die Verbände versengt... Lediglich Spuren von Asche erinnerten an den Stoff, der ihn einst umhüllt hatte. Seine Haut schien einen unübersehbaren Blauton angenomman zu haben, stellte er staunend fest. Aber noch während er seine Haut betrachtete verblasste das Blau immer weiter, bis es schließlich ganz verschwunden war. Dann bemerkte er noch etwas - die tiefe Wunde an seinem Unterkörper... sie war verschwunden. Seine Finger tasteten die Stelle ab, doch sie schien völlig gesund zu sein. Es gab nicht einmal eine Narbe...

Er stand auf und sah sich um, begutachtete den Schaden den er verursacht hatte. Sämtliche Geräte an die er sich noch genau erinnern konnte existierten einfach nicht mehr. Einige hatten vielleicht noch einen kleinen Haufen schwarzer Asche zurückgelassen, andere waren restlos verschwunden. Die metallernen Wände glühten noch leicht, genau wie der Boden und die Decke, doch seltsamerweise machte ihm das nichts aus. Seine nackten Füße standen auf glühendem Metall und es machte ihm rein gar nichts aus. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Er begriff nur langsam, dass es noch immer der selbe Raum war in dem Gren ihn besucht hatte.

"Gren...", flüsterte er und erschrak bei dem Klang seiner eigenen Stimme. Sie schien aus zwei Stimmen zu bestehen und er erkannte den zweiten Bestandteil seiner Stimme als Kyles Stimme. Als sein Geist sich langsam aus ihm zurückzuziehen begann lächelte er dankbar und nickte voller Enthusiasmus. "Danke, Kyle!", rief er und ging auf die Tür zu - zumindest auf die Wand, in der einst die Tür gewesen war. Er stutzte und betrachtete die leicht glühende Metallfläche vor ihm. Wo war die Tür hin...? Dann entdeckte er soetwas wie eine Naht in der Wand - es musste eine Metallplatte oder etwas in der Art sein, vor der er stand. Seine Hand näherte sich dem dunkelorangen Metall, doch kurz vorher hielt sie inne. Das Metall musste doch glühend heiß sein. Und doch spürte er einen Zentimeter vor der Wand nichts von der Hitze... Er keuchte erschrocken. Das Metall unter seiner Hand leuchtete wieder heller! ER strahlte noch immer diese immense Hitze aus! Das war auch der Grund dafür, warum er an den Wänden oder an dem Boden nichts spüren konnte... Er legte beide Hände auf die Metallplatte vor sich und drückte mit aller Kraft. Etwas besseres wollte ihm nicht einfallen, doch es klappte tatsächlich. Das glühende Stück Metall kippte von ihm weg und schlug auf der anderen Seite schallend auf dem Boden auf. Es zischte laut und der Temperaturunterschied erzeugte dichten Nebel, der aus seinem Zimmer heraus in das Vorzimmer schoss. Erschrockene Schreie erfüllten die Luft und er hielt inne - bis er plötzlich spürte wie es an seinen Füßen heißer wurde. Er sprang erschrocken nach vorne und setzte seinen Weg über das noch heißere Metall der zwanzig Zentimeter dicken Metalltür fort, bis er schließlich auf kaltem Boden stand. Er seufzte erleichtert und drehte sich um, spürte einen Schwall großer Hitze aus dem Raum über sich kommen und wich schnell zurück - der Raum wurde nicht heißer, seine Temperatur normalisierte sich nur wieder! Er musste hier raus, das war ihm klar. Er eilte zur Tür des Vorraums und öffnete sie, ließ den heißen Nebel auch in den Gang des Gebäudes, in dem er sich befand. "Da kommt er!", rief eine Stimme und ein Mensch in einem Hitzeanzug trat an ihn heran. "Wo sind sie?", fragte er ihn direkt. "Was?"

"Gren! Wo ist Gren!", verlangte er zu wissen und der Mann im Hitzeanzug schien zu überlegen. "Der ist... mit Alexis schon vor ein paar Stunden zu einem Einsatz aufgebrochen..." Vor ein paar Stunden. Joel fluchte innerlich. "Hey, wo wollen Sie hin?", fragte der Mann ihn als er an ihm vorbeiging. "Sie sollten sich erst einmal etwas anziehen!" Joel stutzte und sah erneut an sich herab. Dann biss er sich auf die Unterlippe - wie konnte er das nur vergessen...? Glücklicherweise hatte der Nebel den Gang soweit geflutet, dass der Mann noch nichts erkennen konnte. Doch er wurde allmählich dünner, stellte er panisch fest... Der Mann ging zu einem in der Wand integrierten Schrank, öffnete ihn und holte seinen Keigoki und seine restlichen Klamotten daraus hervor. Er reichte sie Joel, dessen Oberkörber bereits zu erkennen war. Der Keigoki war durch die Bombenexplosion noch leicht beschädigt und verdreckt, aber soweit noch an einem Stück, wie er erleichtert feststellte als er in seine Unterhose schlüpfte. Er zog sich weiter an und zog schließlich den Keigoki über. Noch währenddessen kamen weitere in Hitzeschutzanzüge gekleidete Leute und verschwanden durch die Tür in das Vorzimmer, aus dem er gerade gekommen war. Er ignorierte sie und wandte sich wieder an den ersten Mann. "Wo geht es hier raus...?", fragte er ihn als er als er seinen Keigoki glatt zu streichen versuchte - glücklicherweise war sein Körper noch immer so heiß, dass seine Hände einen regelrechten Bügeleiseneffekt hatten. Der Mann schien ihn eine Weile anzusehen. "Können Sie sich nicht einfach... hier raussprengen oder so...?" Joel verdrehte ungesehen die Augen. "Natürlich, kein Problem...", er legte seine Hände an die nächstbeste Wand und es zischte schon bedrohlich, "Ich schick' ihnen dann die Rechnung, einverstanden...?" Der Mann geriet in Panik und trat mit ausgestreckten Armen einen Schritt auf ihn zu. "Schon gut! Ist mir nur so rausgerutscht... den Gang hinunter und dann rechts, da ist der Ausgang..." Joel lächelte. Er hätte sich ohnehin nicht hier raussprengen können - glaubte er zumindest. Aber der wusste das doch nicht... "Okay, danke." Der Mann nickte ihm zu und schulterte wichtigtuerisch etwas was wie ein Feuerlöscher aussah. "Wenn sie mich jetzt entschuldigen wollen... ich hab' nen Job zu machen. Respekt übrigens, einwandfreie Show geliefert da drin." Joel lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Aaah, jaah, was das betrifft... sorry für den Schaden... war nicht beabsichtigt..." Der Mann nickte und verschwand durch die Tür.

Joel fand sich in der Realität wieder. GREN! Mit diesem Gedanken rannte er den Gang entlang - war er etwa schon bei der AKO? Ging es ihm gut?

Als er aus der Tür trat, blendete ihn die heiße Sonne so sehr, dass er die Augen zukneifen musste. Als er sie wieder öffnete, stand ein Mann vor ihm. Er trug einen weißen Anzug, eine Brille und hatte leicht zerstreute Haare. Joel befand sich wohl nur in einem Lager des Geheimdienstes, denn es standen mehrere schwarze Wagen in der Gegend herum und Zelte waren überall um sie herum aufgeschlagen.

"Mr. Lucis, warum sind sie nicht in ihrem Bett? Es hat eben eine Explosion gegeben und außerdem sind Ihre Wunden noch nicht..."

"Ich habe keine Zeit dafür! Das war ich. Und meine Wunden sind alle verheilt. Wo sind sie hin?", unterbrach er ihn. Der Mann blinzelte verwirrt. "Sie... Sie meinen Alexis und Gren?" Joel nickte. "Ja, wo sind sie?" Er folgte dem Mann in eines der vielen Zelte in ihrer Nähe. Dort bleib der Mann an einen Kartentisch in der Mitte des Zeltes stehen. "Sie sind nordwestlich von hier mit einem Auto unterwegs. Hier...", er zeigte ihm auf der Landkarte ihre jetzige Position und sein Finger fuhr in einer Luftlinie zur Position des AKO-Lagers. "Das Lager befindet sich ungefähr zehn Meilen von hier entfernt in den Dead Springs. Einen Moment..." Er lief zu einem der Tische die sich an der Zeltwand befanden und die mit einer Menge technischem Kram übersät waren. Er sammelte einen kleinen PDA auf und tippte wild darauf herum. Dann reichte er ihm das kleine Gerät, das nur aus einem dünnen Bildschirm zu bestehen schien. Als Joel den Inhalt des Bildschirms studierte erkannte er die Karte vom Tisch in digitaler Form, auf der nun ihre Position und die des AKO-Lagers in den Dead Springs verzeichnet war.

"Danke... Sie sind mir eine große Hilfe, Mr..." Joel sah den Mann fragend an. "Mercan, Ted Mercan", antwortete ihm dieser. Joel nickte und schüttelte ihm hastig die Hand. Als er sie wieder losgelassen hatte schüttelte Mr. Mercan sie in der Luft und sah sie dann verwirrt an. "Autsch...", meinte er leise. Joel lächelte. "Oh, entschuldigung. Noch immer zu heiß...?", fragte er ihn und Mr. Mercan nickte nur kommentarlos, legte sie auf den kalten Metalltisch und seufzte erleichtert auf. "Keine Sorge, es war nur ein unerwartet heißer Händedruck... keine verbrennungen oder so..." Joel nickte erleichtert. "Ich hätte noch eine Frage... Hätten sie noch irgendeinen fahrbaren Untersatz da, irgendwas schnelles?" Mr. Mercan überlegte kurz. "Wir haben nicht viele freie Fahrzeuge hier. Ein Motorrad haben wir aber noch da. Können Sie damit fahren?" Joel hatte zwar keinen Führerschein, doch er wusste wie man so ein Ding bedient. "Ja, kann ich." Mr. Mercan ging zu einem Schlüsselkasten und öffnete ihn. "Gut, hier ist der Schlüssel. Haben Sie sonst alles was sie brauchen...?" Er überreichte ihm den Schlüssel. "Ja, ich denke ich bin gut vorbereitet. Danke nochmal!" Joel wollte kehrtmachen und gehen, doch Mr. Mercan hielt ihn noch einmal auf. "Nur damit Sie es wissen, wenn Sie am Lager angekommen sind müssen Sie äußerst vorsichtig sein. Das hier könnte Ihnen eine Hilfe sein..." Er bot ihm eine Pistole an, doch wie auch zuvor bei Alexis lehnte er die Waffe ab. "Nein, ich brauche sie nicht."

Mercan sah ihn perplex an, steckte die Waffe aber wieder weg. "Nun gut, wie Sie wünsch-"

Ein Rauschen aus seiner Jackentasche ertönte und unterbrach ihn. Er griff hastig in die Tasche und holte ein Funkgerät hervor, aus dem nun Alexis Stimme ertönte. "Ted, hier ist Alexis. Wir haben das Lager gefunden!"

"Kannst du mir Genaueres dazu sagen?", fragte Mercan. "Von hier kann man nicht viel erkennen. Ich konnte sehen, wie mehrere AKO - Terroristen in eine Versenkung im Fels verschwanden. Scheint als hätten sie ihr Lager unterirdisch! Das erklärt auch wieso die Satteliten keine genaueren Infos liefern konnten..." Mercan nickte zustimmend. "Wie wollt ihr vorgehen?", fragte er.

"Ich habe alle nötigen Waffen dabei. Der Schocker wird wohl ausreichen, um Widerstand leistende Terroristen langzeitig auszuschalten. Und wenn alles nichts hilft, dann muss ich zu den tödlichen Geschossen greifen..."

"Was auch immer ihr tut, gefährdet euch nicht selbst! Wenn ihr töten müsst, dann tut es."

"Ja, ich weiß, Ted... Wie geht es eigentlich Joel?", erkundigte sie sich.

"Ach! Er ist hier bei mir. Er sagt seine Wunden sind verheilt und er macht auch einen ganz stabilen Eindruck..."

"Joel!", ertönte nun Grens Stimme aus dem Funkgerät und Joels Herz machte einen Sprung. Mercan sah das offensichtliche und reichte Joel das Gerät. "Gren! Wie geht es dir?", fragte er voller Freude.

"Mir und Alexis geht es gut. Aber du kannst dir gar nicht vorstellen, wie einsam ich mich ohne dich fühle..."

"Ich weiß was du meinst, Gren... Aber ihr schafft das schon! Ich werde so schnell wie möglich nachkommen und euch unterstützen, aber ihr müsst... Gren?"

Aus dem Lautsprecher war nur noch ein Rauschen zu hören. Joel starrte das Gerät in der Hoffnung an, dass Gren ihm jeden Moment antworten würde, doch auch nach mehreren Sekunden war immer noch nur das Rauschen zu hören.

Bevor Joel etwas sagen konnte, nahm Mercan ihn das Gerät aus der Hand und tippte wild drauf herum. "Wir haben die Verbindung verloren... Wie konnte die AKO die Funksignale orten?! Wir haben doch Vorkehrungen getroffen um das zu verhindern..." Mercan rannte zu seinem Zelt und suchte wild in den Geräten herum, während er den sprachlosen Joel einfach stehen ließ.

Er wollte sich nicht ausmalen, was den beiden gerade eben zugestoßen ist. Egal was, er musste ihnen so schnell wie möglich folgen. Er ballte seine Hände zu Fäusten und rannte auf das einzige Motorrad weit und breit zu. Er schwang sich aus dem Laufen auf den Sitz, holte den Schlüssel hervor und drehte ihn im Schloss um. Das Geräusch des startenden Motors ertönte und Joel dachte nicht darüber nach was er tat. Er blockierte das Vorderrad und gab Gas, das Hinterrad des Motorrads beschrieb einen Kreis auf dem brüchigen, ausgetrockneten Boden und Dreckbrocken flogen durch die Luft. So drehte er das Motorrad so lange, bis sich vor ihm die Steppenlandschaft erstreckte. Dann ließ er die Bremse los, das Hinterrad grub sich in den Boden und er startete mit gehobenem Vorderrad. Als es wieder auf dem Boden aufschlug rief ihm Mercan viel Glück hinterher, dann gab er Vollgas und fuhr mit flatterndem Keigoki auf die Steppe hinaus, wobei er das gesamte Camp in Rauchschwaden hüllte...

Mit pochendem Schmerz im Kopf öffnete Gren die Augen und sah sich um. Er lag auf kaltem, steinigen Boden in einer Art Gefängniszelle.

Eine Reihe aus Eisenstangen sperrte ihn ein... Er grinste. War die AKO wirklich so naiv ihn nur mit Gitterstäben gefangen halten zu wollen... Langsam stand er auf, packte mit beiden Händen zwei der Eisenstangen und versuchte sie zum Schmelzen zu bringen. Doch ein Ruf unterbrach sein Vorhaben... "Gren! Halt!"

Er stoppte augenblicklich und sah auf.

Alexis richtete sich der Zelle gegenüber von seiner auf und zog sich an den Gitterstäben hoch, bis sie wackelig auf ihren Beinen stand. "Oh, mein Kopf..."

"Alexis! Alles in Ordnung...?", fragte Gren sie besorgt. Sie rieb sich mit der Hand über das rechte Auge und sah ihn mit dem anderen grinsend an. "Also mal abgesehen von der Tatsache dass wir gerade eben von der AKO gefangen genommen wurden, ich extreme Kopfschmerzen habe und keinerlei Möglichkeit sehe hier rauszukommen geht es mir eigentlich ganz gut, danke." Ihre rechte Hand fand wieder zu den Gitterstäben zurück und sie sah ihn sarkastisch lächelnd an. "Und du?" Gren schnaufte belustigt. "Auch so." Alexis nickte. "Dann ist ja gut."

"Weißt du noch, was passiert ist?", fragte Gren sie.

"Ich weiß es nicht mehr so genau. Du hast mit Joel geredet, dann habe ich einen Stromschlag bekommen und war sofort bewusstlos..."

Gren nickte. "Bei mir war es genauso... Tja, jetzt sind wir wohl im Lager der AKO... Nur nicht so ganz da, wo wir eigentlich hinwollten, oder?"

"Ja... Verdammt!" Alexis schlug in einem plötzlichen Schub Wut so stark gegen eine Eisenstange, dass ihre Hand zu bluten anfing. Sie atmete tief durch und beruhigte sich wieder.

"Aber ich kann uns doch hier rausholen, so ein paar Eisenstäbe sind doch kein Problem für mich, Alexis!" Alexis schüttelte den Kopf. "Guck' dich doch mal um", forderte sie ihn auf und er tat es.

Sie befanden sich offenbar in einer Höhle, die in mehrere Kammern aufgeteilt war und zwischen Grens und Alexis' Zelle befand sich ein dünner Gang. Die Höhle war wohl zum Gefängnis umfunktioniert worden.

"Sieh dir das mal an." Alexis deutete an die Decke. An der Decke im Mittelgang zwischen den beiden Zellen befand sich eine runde Scheibe. "Ne runde Metallplatte. Und...?", zuckte Gren mit den Schultern. Alexis schüttelte den Kopf. "Das ist ein Geschützturm. Diese Dinger reagieren auf Bewegungen und feuern sofort. Die Platte mag unscheinbar sein, aber pass mal auf..." Sie hob einen Stein auf und warf ihn etwas von ihnen entfernt in den Gang. In einem Sekundenbruchteil fiel die sich drehende Platte gut fünfzig Zentimeter harab und ein Geschütz schnellte an einer Seite aus dem dicken Zylinder heraus, an dessem Ende die Platte befestigt war. Die Läufe des Geschützes begann zu rotieren und feuerten im Schnellfeuer auf den Stein, der in glühende Stücke zersprang, ehe er auch nur das zweite Mal den Boden berühren konnte.

"WOW!", schrie Gren und fiel erschrocken hinten über, dann beobachtete er wie das Geschütz sich noch einmal bedrohlich langsam drehte und den gesamten Raum piepsend weiter nach Bewegungen abtastete. Er stellte sich an das Gitter und betrachtete es genauer, als das regelmäßige Piepsen plötzlich zu einem hohen, dreimaligen Piepsen wurde und das Geschütz in seine Richtung schnellte. Keuchend sprang er zurück und die Kugeln verfehlten seinen Schwanz nur knapp. "Gren!", schrie Alexis, "Pass auf deinen Schwanz auf, verdammt! Alles in Ordnung...?" Gren saß der Schock tief in den Gliedern, doch er nickte. "Ja, alles noch dran, hat nicht getroffen..." Alexis schüttelte den Kopf. "Pass auf deinen Schwanz auf."

"Das Ding ist ja gemeingefährlich!", beschwerte Gren sich und Alexis lachte sarkastisch. "Das soll es auch sein. Das ist offenbar eine Miniaturausgabe einer Gatling." Gren trat vorsichtig wieder näher an die Gitterstäbe heran, traute sich jedoch nicht bis ganz vorne. Dann ertönte ein letztes Piepsen und das Geschütz zog sich wieder in den Zylinder zurück, der daraufhin in der Decke verschwand. "Und ich mag es nicht", knurrte er die unscheinbare Metallplatte aus seiner sicheren Zelle aus an.

"Ich auch nicht", stimmte Alexis ihm zu, "Und wenn wir hier raus wollen, müssen wir uns entweder etwas kluges einfallen lassen oder darauf hoffen, dass Joel uns findet..."

Gren starrte dahin, wo die Kugeln seine Schwanzspitze nur knapp verfehlt hatten. Abgesehen von der Tatsache, dass er durch seine geschwächten Sinne sowieso keiner Kugel ausweichen konnte, schien es auch so schier unmöglich zu sein diesem präzisen Gerät zu entkommen...

Alexis ließ sich seufzend an der Höhlenwand nieder.

"Hast du noch irgendwas was sich als hilfreich erweisen könnte...?", fragte Gren sie, doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Es ist nicht zu fassen dass die mir sogar meine UHR abgenommen haben...", lächelte sie wieder sarkastisch, "Jetzt müssen wir einfach auf Joels Gabe vertrauen und darauf dass er uns rettet..."

Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in Gren auf. Er wusste noch dass Joel ihm gesagt sagte er würde nachkommen.

"Joel wird das schon schaffen. Ich glaube fest an ihn. Sein Wille wird ihm helfen, über seine Grenzen hinauszugehen..."

Alexis sah mit einem schwachen Lächeln zu ihm herüber. "Ich hoffe du hast recht. Bis dahin heißt es warten... oder hast du einen cleveren Plan...?"

Gren lächelte gequält und schüttelte den kopf. "Nun, ich glaube kaum dass wir uns hier wieder rausquatschen können..."

Er sank nun ebenfalls an einer Felswand nieder und versank in Gedanken an seinen Geliebten. Er konnte spüren, dass Joel sie retten würde.

Bei dem Gedanken an ihn überkam ihn das Gefühl der Einsamkeit stärker als je zuvor. Er umschlang seinen Schwanz und rollte sich zu einer Kugel zusammen... ihm fehlte etwas... Grens dachte sehnsüchtig an Joel und an ihre Liebe, die ihm im Moment verwehrt war... an die weiche Haut, den leisen Atem und die Wärme seines Geliebten...

Joel schaltete den Motor seines Gefährts aus und ließ sich möglichst geräuschlos die letzten paar Meter an das Lager heranrollen. Nur noch das Rauschen des Windes war zu hören, und bis das Motorrad zum Stehen kam auch noch die Reibung der Reifen auf dem trockenen und steinigen Boden. Schließlich stieg er vom Motorrad ab und holte seinen kleinen PDA hervor. Er befand sich nur noch wenige Meter vom Zielpunkt entfernt. Und tatsächlich konnte er auf einem Hügel eine halbwegs getarnte rostige Tür erkennen, die ins Innere der Erde führte.

"Ein Eindringling! Tötet ihn!", erschallte die Stimme eines Terroristen.

Mit finsteren Blick erfasste Joel zwei AKO-Terroristen, die sich ihm mit Pistolen im Anschlag näherten. "Gren, halte durch...", flüsterte und schloss konzentriert die Augen. Als er seine Augen wieder öffnete und in Kampfstellung ging hatte sein Blick sich verändert. Voller Hass und Wut sah er die Verantwortlichen für die Entführung seines Freundes vor sich, die die Grens Freund gequält hatten, Alexis und schließlich auch noch seinen geliebten, Gren gefangen genommen hatten.

Dann brach eine unglaubliche Kraft aus ihm hervor, manifestierte sich in einer blauen Flamme, die erst gen Himmel schoss und dann von ihm absorbiert wurde. Er preschte in Richtung seiner überraschten Feinde, der Wind heulte in seinen Ohren und wurde nur vom Geräusch der Waffen übertönt, die nun auf ihn zu feuern begannen...