Kapitel 3: Auf Geschäftsreise

Story by Surasshu on SoFurry

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#3 of Legende der Herzen - Vorspiel - Vorschriften

Im Moment ist dieses Kapitel noch im WIP-Status, aber ich werde es jeden Abend, nachdem ich den Stoff vom Block auf den PC übertragen habe hier anfügen.


„Gnädiger Herr, es ist Zeit zum aufstehen." Mit diesen Worten weckte der Butler seinen Herren, einen wohlhabenden Inu namens Shiba, welcher mit einem breiten Lächeln auf dem Rücken lag und sich in seinem bequemen Bett ausgiebig streckte, ehe er sich beim Butler für dessen Arbeit bedankte:"Danke Johann, sehr freundlich von ihnen." Auf leisen Sohlen trat der Inu aus dem Bett vorbei an seinem Diener ans Fenster, öffnete es und lies die warme Morgenbrise ins Zimmer hineinwehen.

Im Morgenmantel machte Shiba dann seinen morgendlichen Rundgang über sein Grundstück, badete im Sonnenlicht und atmete erleichtert durch während er die angenehme Wärme auf seinem braunen Fell spürte. Obstbäume, Zierblumen schmückten seinen Garten; jeden Morgen machte er diesen kleinen Spaziergang über das saftig grüne Gras in seinem hauseigenem Garten, schon seit mindestens sechs Jahren und das entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn bis er am Teich halt machte und mit ruhigen Augen die dort drin schwimmenden Fische beim ziehen ihre eigenen, kleinen Kreise beobachtete. Es war ein sehr beruhigender Anblick, grinsend stand er einfach nur da, entspannte sich völlig bis ein kleines Klingeln ihn aus seinen Gedanken riss. „Ah, Frühstück ist fertig!" Mit einem knurrenden Magen und gut gelaunt ging er zur Terrasse hinauf, wo der Butler sowie seine Haushälterin bereits den Tisch mit allerlei Köstlichkeiten, welche sich ein reicher Inu wie Shiba es war leisten konnte: goldgebrannte Brötchen, weiche Butter sowie eine erlesene Auswahl an Beilagen, speziell auf Shibas Wünsche zugeschnitten, welchem vom bloßen Anblick dieses üppigen Frühstücks das Wasser im Munde zusammenlief.

„Wir wünschen euch einen guten Appetit.", wünschte ihm seine beiden Angestellten welche sich dann auch wieder zurückziehen wollten, als sie von Shiba höflich gebeten wurden, ihm doch etwas Gesellschaft zu leisten. Zögernd blieben die beiden Hausdiener für einen Moment im Türbogen stehen, bis sie sich schließlich zu ihrem Arbeitgeber setzten und zusammen mit ihm frühstückten. Nach dem Frühstück räumten der Butler und die Haushälterin den Tisch wieder ab, während Shiba sich in seinem Schlafzimmer für den heutigen Tag vorbereitete: ein maßgeschneideter schwarzer Anzug mit einer weinroten Krawatte, dazu eine passende Brille und ein Paar seiner besten Schuhe kleideten den Inu, welcher sich dann ohne groß Zeit zu verschwenden auf den Weg zur Arbeit machte; als Buchhalter half er anderen Leuten, unabhängig ihres sozialen Standes, mit ihrem Geld bestens umzugehen. Es war ein recht angenehmer und vorteilhafter Job, denn so konnte er ab und an mal der quälenden Stille, welche im Inneren seines Hauses herrschte entkommen und noch dazu konnte er genaustens sehen, welcher seiner „Freunde" gerade besser oder schlechter betucht war, als er sich sonst immer darstellte; dies machte ihn zu einer relativ gefährlichen Person, denn er wusste über nahezu jedes Mitglied der Mittel- Unter- oder Oberschicht bestens Bescheid.

Kaum hatte er mit seiner Arbeit einige Stunden totgeschlagen, traf er sich auch schon mit einem seiner besten Freunde in einem seiner Lieblingscafés. Hierbei handelte es sich um Niemand geringeres als Night, welcher sich vor allem durch seine herausragende Kunst einen Namen in dieser Stadt gemacht hatte. Während Shiba noch mit seinem Kaffee beschäftigt war fragte dieser ihn neugierig, ob er heute Abend zu dieser Galaveranstaltung kommen würde und ein kurzes Nicken als Antwort bekam, ehe er die Tasse zurück auf den Tisch stellte und sich dann weiterhin äußerte:"Leider weiß ich nur nicht, mit wem ich dorthin kommen soll." Neckisch kicherte der Tiger lediglich darüber, denn er kannte Shiba in diesem Bereich nur zu gut: es gab seiner Meinung nach keine Frau, welcher er nicht schon den Hof gemacht hatte, doch verhielt sich der Inu stets wie ein echter Gentleman und wart deshalb auch zu gerne in Begleitung einer schönen Frau gesehen, unabhängig davon, ob ihn eine andere mit ihm sah oder nicht. Dies sorgte jedoch auch dafür, dass Shiba als ein großer Frauenheld bekannt war, vor welchem sich jedoch auch einige Frauen eher versteckten als das sie mit ihm gesehen werden wollten, was er ihnen im Nachhinein kaum übel nahm, denn sie würden seiner Meinung nach „einiges Verpassen"

„Vielleicht gönne ich mir heute Abend auch einen kleinen Soloflug, hatte ich schon lange nicht mehr.", beschloss Shiba daraufhin kurzerhand, was sein Freund mit großer Zustimmung befürwortete.

***

In den wenigen Stunden vor der Galaveranstaltung blieb Shiba dann Zuhause, las ein wenig und legte sich nebenbei noch einige Klamotten, welche er eventuell anziehen würde zurecht; eigentlich war es kein Problem, sich etwas passendes für eine solche Veranstaltung heraus zu suchen, aber mit der Zeit häuften sich seine Anzüge, Jacketts und Mäntel dermaßen an, das er größtenteils die Übersicht verlor und nebenbei beschloss, sich bei der nächsten Gelegenheit von einigen Sachen wieder zu trennen. Das Endergebnis seiner langen Suche war ein fein geschnittener blauer Anzug, über welchem er einen simplen grauen Mantel und klassische, schwarze Schuhe trug. Glücklich und vor allem erleichtert legte sich die Sachen zurecht, warf einen Blick auf die Uhr und rollte gelangweilt die Augen, denn es waren noch zwei Stunden, bis es endlich losging; praktischerweise musste er sich noch etwas zurechtmachen, was er natürlich auch soweit streckte, dass es für die zwei Stunden gut ausreichte.

Schöne Musik, eine hell erleuchtete Halle und eine Reihe von Gemälden, Skulpturen und Romanen füllten das Gebäude, in welchem die heutige Galaveranstaltung stattfand, zu welcher auch mindestens zweihundert Mitglieder der oberen Schicht eingeladen waren, zu welcher Shiba natürlich auch gehörte; ein stabiles Vermögen, gutes Aussehen und ein ausgezeichneter Freundeskreis waren die Zutrittskarte zu diesen besonderen Kreisen und dessen Veranstaltungen. Völlig entspannt und mit guter Laune bahnte sich der Inu den Weg durch die Mengen, griff sich zwischendurch mal ein kleines Häppchen oder ein Glas Wein, Champagner oder Wasser von einem der Kellner während er alleine durch die Halle ging, Freunden und Bekannten ein Lächeln, eine Umarmung oder Händeschütteln schenkte, sich noch dazu in kleinere Gespräche verwickelte und es dabei sogar noch schaffte, den Ausstellungsstücken seine Aufmerksamkeit zu schenken; all dies konnte jedoch nicht seine Langeweile, welche er während dieses Abends verspürte kaum verdecken. Als er vor einem der Gemälden stehenblieb betrachtete er es ein wenig länger und fragte sich, was sich der Künstler bei dieser Darstellung eines faulenden Baumes, wessen Früchte trotzdem golden glänzten dachte. „Ein ziemlich fragwürdiges Bild oder?", fragte Night, welcher plötzlich neben Shiba auftauchte und seine ehrliche Meinung zu diesem Kunstwerk hören wollte. „Man könnte meinen, der Künstler würde aus unseren Reihen kommen, denn wenn man sich allein hier umsieht gibt es viele dieser „faulen Bäume"." Leicht gehässig brachte der Tiger dann das Sprichwort „Ein fauler Apfel fällt nicht weit vom Stamm." und brachte seinen guten Freund direkt zum lachen; sie beide wussten, wie es in dieser Stadt abging, wie sehr sich die Leute auf ihrem Besitz und Erfolgen ausruhten, sich mit den Lorbeeren anderer schmückten und von der Hand in den Mund lebten, trotzdem blieben sie, denn sie fanden es höchst amüsant, sich über das „Leben" ihrer Nachbarn lustig zu machen.

Sie beide verbrachten noch den restlichen Abend miteinander, unterhielten sich über dieses und jenes, gönnten sich noch einige Vorträge über einige der Ausstellungsstücke und wohnten sogar einigen Romanvorlesungen bei, ehe sie sich dankend von der Veranstaltung zurückzogen. „Ich hoffe, wir sehen uns morgen wieder auf einen Kaffee.","Aber natürlich, mit wem sollte ich denn sonst meinen Nachmittag verbringen?" Tiger und Inu lachten noch kurz bevor sie sich voneinander verabschiedeten und in verschiedene Richtung gingen. Es war eine Nacht wie jede andere: warme Luft kam aus den hell erleuchteten Restaurants und Lokalen, Leuchtreklamen erleuchteten fast die gesamte Straße welche voll mit Geschäftsleuten, Künstlern oder Beamten, welche sich hemmungslos über ihr „perfektes" Leben freuten und dies auch durch die bloße Art und Weise, wie sie sich darstellten zur Schau stellten; vor Jahren hätte er sich gut vorstellen können, zu eben diesen Leuten zu gehören.

Hinter ihm schlug die Haustür zu, seufzend zog er sich leise den Mantel aus und ging in hinauf in sein Schlafzimmer, wo er sich dann direkt, kurz nachdem er seinen Schlafanzug angezogen hatte, ins Bett warf.

In den folgenden Wochen kam eine grandiose Feier nach der anderen und natürlich konnte Shiba auf keiner von ihnen fehlen, jedoch fühlte er sich an jedem einzelnem Abend, ob nun in oder ohne Begleitung, ein wenig fremd war er auch seinem Freund Night während einer Party erzählte. Zu seiner Überraschung war der Tiger nicht so sonderlich überrascht, wie er es anfangs annahm:"Ach Shiba, mir war irgendwie klar, dass du irgendwann aus diesem Irrenhaus ausbrechen musst, sonst wirst du ja gar nicht mehr richtig glücklich!" Kichernd hob der Inu eine Augenbraue leicht an, schaute dem Tiger in die Augen und erkundigte sich dann, wie lange er das schon dachte. „Von dem Moment, als du dich solange mit diesem Bild damals auf der Gala beschäftigt hast.", war Nights einleuchtende Antwort, welche keine Widerworte bekam. Obwohl er seinem Freund nichts anderes als zustimmen konnte, kam Shiba auch nicht darum herum, sich mit dem, was er in den letzten Jahren erreichte zu brüsten, jedoch mit dem Haken, dass er es nicht mehr so sehr genießen konnte wie vor zehn Jahren, als er mit all seinen Reichtümern in die Stadt einzog und fortan das Leben, dass er schon seit Kindheitstagen haben wollte, lebte. „Das passiert den besten von uns, nur merken sie es meist immer dann, wenn es bereits zu spät ist.", säuselte Night vor sich hin, was Shiba mit einem nachdenklichen Seufzer kommentierte.

***

Das „perfekte" Leben, so konnte man das was, was Shiba nach seinem erlangten finanziellen Wohlstand hatte vermutlich am besten bezeichnen, denn er hatte alles, was man für Geld kaufen konnte, was ihn natürlich wie jeden anderen auch zu Anfang glücklich machte, doch mit der Zeit, als er sich an all das hier gewöhnt hatte wurde es ihm von Tag zu Tag mehr und mehr zu wider, einfach nichts außer feiern und sich tägliche einige Stunden durch die grauenhaft geführte Wirtschaft anderer Leute zu arbeiten. Am Ende war Shiba jedoch einfach nur gelangweilt von allem und fügte dann noch hinzu, dass er wahrscheinlich noch, wie Night es bereits zuvor sagte, wahnsinnig werden würde, sollte sich nicht bald etwas an diesem Zustand ändern.

In diesem Moment schreitete Night wieder mit seinem helfenden Rat zur Tat:"Vielleicht würde dir ein Tapetenwechsel mal gut tun, ja, einfach mal raus aus dem ganzen Gewusel hier und raus in die Welt mit dir! Abgesehen davon steht dir dieses dauernde Selbstmitleid überhaupt nicht, dafür bist du viel zu zielgerichtet, ehrgeizig und vor allem erfolgreich in den letzten Jahren gewesen!"

Kopfschüttelnd konnte Shiba nicht anders als über die Worte des Tigers zu lachen, denn er fand die Art und Weise, wie er ihn gerade versuchte zu motivieren zwar nicht ganz angenehm und nett, dennoch mit einer bitteren Wahrheit verbunden. „Und wo soll ich deiner Meinung nach diesen „Tapetenwechsel" vornehmen?", fragte der Inu dann sarkastisch, woraufhin Night lediglich meinte, dass er das schon selber herausfinden müsse, denn schließlich hätte er ja auch ein Näschen für gute Gelegenheiten. Shiba sah sich im Raum um, runzelte ein wenig die Stirn bei dem Gedanken, dass alles hier für eine Weile nicht mehr zu sehen, jedoch war es wiederum auch etwas positives, denn so müsste er sich nicht ständig etwas passendes für den Abend zurechtlegen. „Einfach so ins Ungewisse ziehen, der Gedanke gefällt mir.", murmelte der Inu nur so vor sich hin, nahm sich dann zwei Gläser Wein vom Tablett eines Kellners und stieß mit dem Tiger an:"Auf das Unbekannte!","Möge es uns stets überraschen!"

***

Schon am nächsten Tag war alles für Shibas Abreise vorbereitet, jedoch hatte er nicht miteingeplant, was er mit seinem Butler Johann und seiner Haushälterin Melinda machen soll, denn sie leisteten seit Jahren makellose Arbeit, weswegen er sich jetzt unmöglich auf die Straße setzen konnte. „Wie überaus großzügig von euch, mein Herr.", bedankten sich Johann und Melinda als sie von ihrem Herren erfuhren, dass dieser sie beide im Haus für die Zeit seiner Abwesenheit wohnen lies. Auf die Frage, wie lange er denn außer Haus sein würde verblieb Shiba zunächst still, doch ordnete er bald an, sämtliche zukünftige Termine auf unbestimmte Zeit zu kenzeln und noch dazu kam noch der Hinweis, dass sie doch bitte die Fische im Garten füttern sollen. „Jawohl.", nahm Johann diese letzten Anweisungen entgegen, hielt Shiba noch einmal die Tür auf, als dieser in einem weißen Jackett und ebenfalls weißer Hose und Sandalen hinaus ging. „Auf wiedersehen!", verabschiedete er sich noch einmal von beiden, eher er dann endlich loszog.

***

Vorbei an all den feinen Läden, Boutiken und Cafés sah Shiba noch einmal in die Schaufenster und fragte sich beim Anblick der dahinter befindlichen Leute, wieso er das nicht schon früher machte, denn irgendwie konnte er sich schon fast selbst in diesen faulen, geschminkten und fröhlichen Gesichtern wiedererkennen, ein schrecklicher Gedanke, selbst für jemanden wie ihn. „Ein Glück, dass ich diesen Anblick für eine Weile nicht mehr ertragen muss.", dachte Shiba sich nur sichtlich erleichtert und grinste dabei dermaßen, dass er sogar einige Zähne fletschte. Dann setzte er sich aber auch wieder in Bewegung, denn er hatte sich ja auch viel vorgenommen!

Auf dem Weg zum Stadttor konnte er nicht glauben, wen er da scheinbar auf ihn wartend sah: mit ruhigem, gelassenem Augen sah und winkte Night ihm entgegen, kam dann auf ihn zu und klopfte dem mutigen Inu auf die Schulter. „Mensch Shiba, wusste ich doch, dass ich dich hier noch erwische!","Genau das gleiche dachte ich auch über dich! Was machst du hier?","Denkst du wirklich, ich würde dich ohne an ein Andenken an mich losziehen lassen?" Aus seiner Hosentasche kramte der Tiger eine alte, silberne Taschenuhr heraus und gab sie an Shiba weiter. „Das ist doch-! Du hast sie immernoch?!", fragte dieser dann entsetzt; diese Taschenuhr war das erste, was sich Shiba von seinem eigenem Geld kaufte und kaum das er sie hatte, schenkte er sie Night beim Einzug in die Stadt als Zeichen ihrer Freundschaft. „Ich denke mal, du brauchst sie dringender als ich.", antwortete Night lediglich, umarmte seinen Freund noch einmal und forderte dann, dass er ihm ja keine Schande machen soll.

Wenig später, nachdem sich Shiba von Night noch einmal verabschiedet hatte blickte der Inu der weiten, sich vor ihm ausbreitenden Ferne entgegen und voller Tatendrang setzt er sich dann in dessen Richtung entgegen.