Ein Heißer Sommer, Tag 8 - Montage

Story by Niwo on SoFurry

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#10 of Ein heißer Sommer

Tag 8 von Marcs Ferien. Der erste Teil, den ich persönlich hochlade. Endlich wieder online.

Viel Spaß beim Lesen xD


So also fühlten sich Ferien an. Echte Ferien! Marc lag ausgestreckt im Bett. Er war ausgeschlafen, machte jedoch keine Anstalten, es früher als nötig zu verlassen. Mit geschlossenen Augen drückte er sein Waschbärplüschie an sich und genoss die Ruhe.

Es kam ihm vor, als hätte er die letzte Woche über etwas anderes erlebt. Irgendetwas ... aber eben keine Ferien! Zumindest nicht, verglichen mit dem klassischen Schulfrei im Sommer, das er stets mit Skaten, Faulenzen, In-der-Sonne-Liegen, Freibadbesuchen und Eisschlecken verbrachte. Die vergangenen sieben Tage hatten sich dagegen eher angefühlt, wie ein Abstecher in eine andere Welt, gar, in ein anderes Leben. In gewisser Weise war es das ja auch: Er hatte andere Dinge getan als sonst, mit anderen Leuten, an neuen Orten. Sogar zeitlich schien dieser Exkurs abgekapselt vom Rest seines Lebens, immerhin war die Arbeitsstelle an der Tanke zeitlich begrenzt. Aber die war überhaupt nicht der ausschlaggebende Faktor, alles Andere, so kam es ihm vor, war es umso mehr. Die Sorglosigkeit der Ferien aus den vergangenen Jahren war vorbei. Vieles, SO VIELES hatte sich in kürzester Zeit geändert. Er hatte einen Freund, eine echte Beziehung; Jeff und er waren zusammen - was sehr schön war. Seine Lefzen zogen sich zu einem seligen Schmunzeln nach hinten, als er an seinen Mäusefreund dachte. Diese Verbindung hatte allerdings nicht nur viel Kraft in ihrer Entstehung gekostet, sondern auch völlig neue, bislang unbekannte Dinge in ihrer beider Leben eingeschleppt. Und das ging über das Übliche einer Partnerschaft hinaus, in der man gemeinsam Lebenszeit verbrachte und Rücksicht aufeinander nahm.

Durch ihr unfreiwilliges Outing bei David hatte Marc es nicht geschafft, seinem Freund die gewünschte Zeit einzuräumen, um erstmal mit sich selbst und der neuen Situation klarzukommen. Seither hatten sie mit Homophobie und Vorurteilen zu kämpfen, eventuell sogar, wie andere (Hetero-)Pärchen mit Partnern unterschiedlicher Spezies ebenfalls, mit Sodomiesprüchen. Auch in diesem Aspekt war die Gesellschaft nicht 100% tolerant, speziesübergreifende Beziehungen verursachten bei manchen Leuten noch immer aufgestelltes Nackenfell. Und all das lief parallel ab, während die Jungs noch immer mit ihrem eigenen Innenleben kämpften, das ihnen oft genug selber im Weg war.

Marcs Bauch zog unangenehm, was aber weniger auf seinen Überlegungen, als auf Hunger beruhte. Er ließ seine Gedanken weiter kreisen, bis er wieder bei seinem Mäuserich und schließlich ihrem tollen Sex angelangt war. Er fragte sich, wer nun zukünftig welche Rolle dabei einnahm. Wäre Jeff von jetzt an immer passiv? Auf der anderen Seite; spielte das überhaupt eine Rolle? Ein wenig schon dachte er, denn bei Alex hatte es ihm nämlich sehr gut gefallen, wenn er es war, der so richtig ...

Der nachdenkliche Kanide drehte sich auf die andere Seite, er schämte sich für seine eigenen Gedanken. Dennoch, er nahm sich vor, so was herauszufinden. Wie machten das andere Pärchen, wechselten die sich ab oder gab es feste Positionen? Was, wenn beide aktiv sein wollten ... oder passiv? Zogen die dann Streichhölzer? Er gluckste und presste die Augen fest zusammen, als er über diese Vorstellung lachen musste. Vielleicht konnte die Community bei der Beantwortung helfen. So oder so war Marc heiß darauf immer neue Dinge auszuprobieren. Wie sah Jeff das Ganze wohl? Noch hatten sie sich nicht offen darüber unterhalten können. Wäre der Nager wohl glücklich, wenn er nur passiv blieb, wie er es die letzten Male stets gewesen war?

Marc behagte der Gedanke nicht besonders. Er hatte in mancher freien Minute bereits Schuldgefühle gehabt, denn so gut, wie ihm das Yiffen gefallen hatte, war er sich nicht sicher, ob Jeff es genauso hatte genießen können ... so rein passiv. Nicht, dass Jeff ihm am Ende nur einen Gefallen tat oder schlimmer, vielleicht nur für seinen Freund herhielt, um ihm zu gefallen ... und sich nicht traute eigene Wünsche zu äußern?! Das würde der Fuchs sich nie verzeihen.

Jedoch, beruhigte er sich selber, nach dem gestrigen Ausbruch seinem Stiefvater gegenüber zweifelte er daran, dass der süße Nager tatsächlich so klein und hilflos war, wie er öfters rüberkam.

Was sollte all das negative Sorgenwälzen eigentlich, sollte Marc nicht einfach nur froh darüber sein, dass er und Jeff zusammen waren? Eine Weile lag er bewegungslos da und rätselte an dieser Frage. Ja, schon, kam er zu dem Schluss, aber ab und an sollte man gewisse Dinge auch mal hinterfragen ... wie hieß es so hochtragend? Reflektieren! Apropos ‚Hinterfragen', wie stand es damit, dass sie mit Anderen rumgemacht hatten? Kevin, Alex, Chris, er erschrak, als er sich die Liste der Namen vor Augen holte. Erneut wechselte der Fuchs die Liegeposition, auch, um Jonnys und Balous Namen in dem Zusammenhang zu verdrängen. Sein Schaft war hart von all den angenehmen Erinnerungen. Der Knoten drückte ihn, als er sich auf den Bauch drehte, aber das kannte er schon, so früh am Morgen. Er bekam die beiden Hunde nicht aus dem Kopf. Vielleicht sollte er seine Tante noch ein Mal fragen, ob er auf sie aufpassen ...?

Schnell verwarf Marc den Gedanken. Er schob seine Schnauze durchs Kissen und befühlte seine pralle Felltasche. Jene, deren Inhalt ihm keine Ruhe ließ, der jede Berührung als Aufforderung verstand, zu zucken und nach mehr zu verlangen. Seine Gedanken mochten diesen Zustand nicht ausgelöst haben, so eine Morgenlatte war schließlich nichts Neues, sie machten das Ganze aber auch nicht unbedingt besser. Zum Pfoten war der Vulpine jedoch nicht in der Stimmung - viel zu anstrengend!

Überhaupt - Marc wuschelte sich durchs Gesicht, dann über die Ohren - genug mit Gedankenspielen und der ganzen Sorgenwälzerei! Irgendwie hatte er die vergangene Woche über nichts Anderes gemacht. Er nahm sich vor, unbeschwerter in die Kommende zu gehen, bestimmt würde alles leichter. Gähnend blinzelte er. Das Zimmer war taghell beleuchtet.

‚Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, abends die Jalousien herunterzulassen, wenn ich morgens länger schlafen will', dachte er. Darauf folgte die Ernüchterung, die ihn heute noch mehrfach ereilen sollte: ‚Scheiße; Montag!'

Er atmete tief durch, als er sich aufgesetzt hatte. „Alles wird besser!"

Seine Stimme klang ungewohnt zaghaft, fast als ginge sie in der Stille des Hauses irgendwie unter. Das musste geändert werden! Die Digitalanzeige der Stereoanlage leuchtete. Sehr schön, es gab also wieder Strom. Marc schaltete das Radio ein und klickte sich durch die DAB-Sender. Er brauchte etwas Kraftvolles, um wach zu werden. Auf ‚Radio BOB!' schmetterte ihm Pink entgegen. ‚Jackpot', dachte er und drehte am Volumeregler.

Keine dreißig Sekunden später grölte er bereits lauthals den Refrain mit, während er mit nacktem Hintern und wild wedelndem Tail, tanzend das Bett machte. Anschließend zog er sich zu den Klängen der flippigen Rock-Katze Shirt und Hose an. Wenn ihn jetzt jemand gesehen hätte ...

Im Untergeschoss führte sein Weg ihn vom Bad direkt zum Anrufbeantworter; er blinkte. Doch statt der erhofften Stimme von Jeff erklang die seiner Mutter, die sich erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Sie erinnerte Marc daran, sich anständig zu ernähren und sein Vater warf von weiter weg ein, dass er doch bitte nebenbei auch das Haus stehen lassen möge, wenn es weiter keine Umstände machte. Der Fuchs schickte ihnen eine Textnachricht, dass alles in Ordnung sei und versprach, heute frisch einkaufen zu gehen.

Er schaute auf die Uhr, es war gerade mal 9:45. Er kämmte sich das Fell und verwendete sogar etwas von dem Fellpuder seines Vaters, denn er wollte sich vor der Arbeit nicht noch duschen.

„Wao, vielleicht nehm' ich das öfters," sagte er zu sich selber und schnüffelte zufrieden an seinem Unterarm. Er roch sehr erwachsen, fand er - fast wie ein Businessfuchs. Und so lange hatte es dann doch nicht gedauert, Duschen und den Tail trocknen nahm mindestens doppelt so viel Zeit in Anspruch. Auf dem Weg zum Supermarkt verflog zudem ein Großteil des überschüssigen Puders aus seinem Fell und zurück blieb nur ein dezenter Duft, was ihm sehr zusagte.

Nach dem Gewitter vom Vorabend waren die Straßen stellenweise noch immer feucht, die Sonne würde das Meiste jedoch bis zum Mittag verdampft haben. Er stellte das Rad ab und trat durch die Schiebetür.

Schon das erste Regal zog seine Aufmerksamkeit förmlich an. Eine Gaming-Zeitschrift kündigte den neuen Alien-Teil für die XBox an, inklusive einer 7-Seiten-Vorschau und einem ‚Wie sich der neue Multiplayermodus spielt'-Bericht. Das alles klang sehr interessant, aber Marcs Magen grummelte angesichts der gemischten Gerüche, die auf ihn einprasselten so gewaltig, dass er das Magazin zurücklegte. Voller Tatendrang krallte er sich stattdessen einen leeren Getränkedosen-Karton und verschwand im nächsten Gang. Keine zehn Minuten später bog er, ebendiesen Karton bis zum Bersten gefüllt im Arm, in Richtung Kassen. In der einen Pfote trug er außerdem eine Plastiktüte mit Tomaten und in der anderen eine Dose Mais, für die er keinen Platz mehr in seiner Tragevorrichtung gefunden hatte.

Marc mochte Einkaufswagen nicht besonders, die Dinger waren ihm zu sperrig und er fühlte sich damit wie ein Opafuchs, der Opaeinkäufe machte, daher nahm er meist nur einen freien Pappkarton aus dem Regal und stapelte seine Einkäufe darein. Jetzt aber rächte sich das: Die alte Hamsterdame, die gerade an der Reihe war, packte mit so unglaublicher Gelassenheit ihre Waren auf das Förderband, dass die Kassiererin jedes Teil einzeln zu sich fuhr und scannte. Sein Arm wurde schwerer und schwerer. Er fluchte innerlich: ‚Muss am Montag liegen!' Auch wenn das Ganze eher Garfields Aufgabe war und er es dadurch bevorzugt Kevin zusprach als sich selber, mochte er diesen Montag nicht. Es war nervig genug, den Tag auf der Arbeit zu verbringen, gleichwohl er dort Alex wiedersehen würde und für Jeff sich - hoffentlich - alles geklärt hatte. Er fühlte sich gehetzt, verpflichtet, um seine Freizeit gebracht, er vermisste die Unbeschwertheit eines normalen Ferientages ohne Arbeit.

Vor ihm waren noch weitere zwei Kunden, von denen einer ähnlich alt und träge wirkte wie die Hamsteroma. Nur der Collie in seinem ‚Media Markt'-Hemd machte einen agilen Eindruck. Er trug lediglich eine kleine Colaflasche in der Pfote, während er mit der anderen auf seinem Smartphone rumdrückte und zeitgleich in sein Headset redete. Marc wechselte umständlich den Tragearm, was aber auch nur bedingt half. Als die Alte dann noch anfing, ihr Kleingeld einzeln abzuzählen, gab er auf und stellte den Karton auf die Ecke einer Kühltruhe, die direkt an den Kassen angrenzte.

‚Gute Idee, heut morgen hab' ich noch dran gedacht', ging es ihm durch den Kopf, als er sich ein Eis nahm. Etliche Minuten und einen Hinweis der Kassiererin, dass sie auch Einkaufswagen hätten, später, kam er endlich aus dem Laden. Er verstaute alle Einkäufe in seinem Rucksack und fuhr mit einer Pfote am Lenker zurück.

Zu Hause angekommen (er war übrigens erneut sehr stolz darauf, wie toll sein Rad doch fuhr), stellte er fest, dass es weder clever gewesen war, das Eis während der Fahrt zu essen, noch mit leerem Magen einkaufen zu gehen. Seine Pfote war verklebt und roch nach Vanille und er hatte nahezu alles gekauft, an dem er vorbeigegangen war. Er verschlang noch eine Bifi (wann hatte er sonst das letzte Mal Bifi gekauft?!), verzog das Gesicht, als sich Eis- und Fleischaroma in seiner Schnauze zu etwas Neuem, Unaussprechlichen verbanden, und räumte die Lebensmittel ein. Dann ging er schnurstracks die Treppe rauf und an seinen Laptop.

Jeff war nicht online. Klar, Montag! Wieso sollte auch irgendetwas reibungslos klappen? Nervös schaute der Fuchs auf die Uhr. 10:37. Okay, vielleicht schlief er einfach noch. Marc griff zu seinem Handy, er war zu faul erneut runterzulaufen. Schon wieder lag das tragbare Telefon unten auf der Station, warum konnte er nicht einfach daran denken, es mit nach oben zu nehmen? Sonst endete doch auch alles bei ihm, siehe Staubsauger. Bestimmt lag ein Fluch auf dem Gerät.

Jeff ging erst nach längerem Klingeln ran. „Hi!" Seine Stimme klang matt. War er in Ordnung?

„Hi, Schatz!" grinste Marc. Es gefiel ihm, den Mäuserich so zu nennen. In diesem Moment war es aber mehr eine Verlegenheitsaktion, um - jetzt da er ihn dran hatte und kaum zu fragen traute - doch noch eine Sekunde mehr herauszuschinden. „Wie ..."

Mehr sagte er nicht, es genügte, sein Freund hatte ihn bereits verstanden. „Gut!" antwortete dieser.

Marcs Ohren richteten sich auf. „Gut?" Er fragte als habe er sich verhört.

„Ja, wir haben gequatscht bis ..." Jeff gähnte. Marc hörte es knistern und rascheln, vermutlich rieb er sich gerade durchs Gesicht. Die Erinnerung, wie zerstrubbelt der Mäuserich gestern früh ausgesehen hatte, ließ ihn schmunzeln. „... bis ... keine Ahnung, lange auf jeden Fall gequatscht!" „Und? Erzähl schon!"

„Was hast du denn noch mitbekommen? hm ... ah ja! Als du weg warst, ging's erstmal noch etwas um Jaro. Roland hat einige Zeit und zwei Bier gebraucht, um den Schock zu verkraften. Er hat sich ziemlich zusammengerissen. War wohl das Beste, was mir passieren konnte, dass seine Skatkumpels da waren. Auf die hält er viel. Ich alleine hätte nicht viel gerissen bei ihm."

„M-hm, hab ich gemerkt," stimmte Marc zu.

„Jaro war ganz locker, er hat ganze drei Mal erklärt, wieso er jetzt einen Typen liebt. Schätze, mein Stiefvater hat's bis jetzt nicht verstanden, aber er hat irgendwann aufgegeben und sich in seinen Sessel sinken lassen, sein' Nacken gerieben und sowas gesagt wie: ‚Solange du dir nach Allem was du treibst, die Pfoten wäschst, kann ich damit um." Jeff hatte seine Stimme verstellt, um Rollo ähnlicher zu klingen. Es war ihm nur bedingt gelungen.

Der Vulpine unterdrückte ein Lachen. „Und du? Was' mit dir?"

Jeff ignorierte ihn und fuhr amüsiert fort: „Richtig aufgeregt hat er sich nur darüber, dass er so lange von ihnen verarscht worden ist. Dass er nix wusste. Jaro hat sich dafür entschuldigt - zumindest glaube ich das."

„Du glaubst das?"

„Ja, die haben manchmal eine komische Art miteinander zu ‚reden' - in Anführungsstrichen."

Marc gluckste. „WTF?"

„Echt jetzt! Manchmal glaube ich, ein paar kurze Quiek- und Grunzlaute würden es bei denen auch tun." „Lol! Owned!"

„Jo, ich schwör's dir! Naja, auf Jeden hat Jaro Rollo jetzt erstmal zum Grillen eingeladen ... und rate!"

Marc hatte keine Ahnung, was nun kam, ihn wurmte einzig und allein, dass der Mäuserich noch immer nicht zum Punkt gekommen war und endlich erzählte, was nun mit ihm und Rollo war. Er fühlte sich wie Scar, als er Simba mit ‚Ich weiß, dass ich Ratespiele verabscheue' abblitzen ließ. „Kein Plan," gab er lustlos zurück.

„Jaro hat gemeint, am Besten hilft nur Kennenlernen, da hat er uns alle eingeladen. Meint, er hat eh neue Terrassenmöbel, die müssen eingeweiht werden. Rollo, mich, meine Mutter, und ..." er machte eine theatralische Pause in der Hoffnung, dass Marc doch noch drauf kam „... dich!"

„Mich?"

„Dich!"

„Warum? Ich mein', ich kenn den doch gar nicht."

„Das nicht, aber er hat extra gesagt, mit Anhang; ich soll dich auch mitbringen! Nichts hilft besser gegen Vorurteile, als die Leute einfach kennenzulernen, meinte er."

„Oh-kay. Wenner meint."

„Alter, Gratisgrillen! Da überlegst du noch?"

Jeffs Argument saß. Sich kostenlos mit Fleisch vollschlagen? Das war ganz nach seinem Geschmack. Wie zur Bestätigung grummelte sein Bauch. Bei der puren Vorstellung von Grillgeruch wurde Marcs Schnauze wässrig. Er schluckte. „Auch wieder wahr! Ich bin dabei. Das heißt, wenn sich dein Stiefvater benimmt. Hat er sich beruhigt? Wie steht ihr jetzt?"

„Gut," quiekte Jeff. Weiter neckte er: „Was soll sein?"

„Schatzimausi!" Marc rollte mit den Augen. Sein Freund hielt ihn absichtlich hin, das konnte er spüren. Er musste selber grinsen. Es machte ihm Spaß, mit dem Mäuserich rumzuulken, aber ein paar mehr Informationen wollte er dann doch schon haben. „Bitte ET-WAS genauer!"

„Okay, okay," stimmte Jeff zu. Der Fuchs konnte das Grinsen durch das Telefon hören. „Jaro hat irgendwann übergeleitet, zu mir. Meinte ‚Jetzt du; erzähl mal! Und keine Sorge, ich halte Rollo in Schach.' Erst war ich unsicher, war ja schon heftig am Abgehen vorher. Aber ich hab halt gesagt, dass ich mich verknallt habe und ... wir ... zusammen sind." Marc schwieg ins Telefon, Jeff war noch nicht fertig mit erzählen.

„Rollo hat mich blöde angeguckt, aber KD und Jaro ham' ihn tatsächlich ermahnt, er solle mich nicht vorverurteilen, sondern mir zuhören. Ich schieb voll Film, ob er wieder abgeht, aber nix - er hat gegrunzt und als ich dann so'n bisschen gelabert hab, von wegen, dass ich Weibchen nicht so sexy finde - Alter, war das schwer! - und das schon eine Weile so geht, hat er tief durchgeatmet. Meinte ‚... und das mir!', hat aber sonst durchgehalten. Nicht gemeckert, nicht gelästert."

„Wao!"

„Jop! Am Ende ham' wir uns gegenseitig entschuldigt und uns ausgequatscht. Vielleicht nimmt er mich ja jetzt ernster als vorher. Bis jetzt scheint es so."

„Und die beiden sind auch bis so spät geblieben?"

„Ja, die haben hier und da ihren Senf dazugegeben, was mal ganz hilfreich war, an anderer Stelle wiederum nicht ..."

Marcs Sinne waren alarmiert. Also war doch nicht alles nur glatt gelaufen. „Wieso?"

„Naja," lachte Jeff. „Weil jeder dritte Satz unweigerlich zu irgendwelchen Fußball-, Politik-, Weibchen- oder Bikinggeschichten geführt hat. Meine Fresse, können die abschweifen!"

„Weibchengeschichten?" Jetzt musste auch Marc lachen. Die Erleichterung darüber, dass sich offenbar doch nichts Negatives mehr verbarg, hob seine Stimmung. „Jetzt wohl weniger, oder?"

„Ja, so ähnlich hat KD das auch gesagt. Hat sogar Roland drüber gelacht."

Den Rest des Gesprächs über berichtete Jeff noch einige Details, aber es blieb dabei, sogar seine Mutter war bereits informiert, dass das Problem aus der Welt war und er und Rollo eine neue Basis ihres Zusammenlebens aufbauen würden. Am Ende verabredeten sie sich dann noch für den Abend bei Marc, sobald dieser von der Arbeit zurückkäme, und legten dann nach ausgedehntem ‚Du zuerst!' - ‚Nein, du zuerst' Wettstreit auf.

Der Fuchs atmete erleichtert durch, das wäre geschafft. Er blinzelte. Es war, als erwache er aus einem schlechten Traum. Einen von der Sorte, aus denen man aufwacht und dann erleichtert feststellt, dass in Wirklichkeit aller um einen herum in Ordnung war. Er vollführte eine schwungvolle 180-Grad-Drehung mit seinem Bürostuhl und schwang sich aus der Bewegung auf die Beine.

Das Haus sah richtig gut aus. Jeff und er hatten ganze Arbeit geleistet, das war Marc noch gar nicht aufgefallen. Erst jetzt, da die Aufregung sich gelegt und Lebensfreude platzgemacht hatte, nahm er seine Umgebung wieder deutlicher wahr und verarbeitete auch tatsächlich, was er sah. Er freute sich plötzlich sogar auf die Arbeit. Energiegeladen polterte er die Treppe runter und verschwand in der Küche. Dort kochte er sich Nudeln und rührte in einem Topf daneben eine fertiggewürzte Tomatensoße an. Weil er großen Hunger und, nach dem ständigen Müsli der vergangenen Tage, noch dazu ein unbändiges Verlangen nach Fleisch hatte, warf er einen ganzes Pfund Hack in die Pfanne und schnippelte eine große Zwiebel dazu, die er daruntermischte.

Nur zehn Minuten später saß er mit einem üppig vollgepackten Teller, auf dem das Verhältnis zwischen Nudeln und Hack nur als ‚signifikant karnivor' bezeichnet werden konnte, vor seinem Laptop. Nach dem ersten Bissen wurde ihm klar, dass er das Fleisch das nächste Mal auch würzen müsste. Sehr viel Erfahrung mit Kochen hatte er nicht, aber trotz dieses kleinen Fauxpas (er würzte einfach jetzt nach) war er - wie schon eine Woche zuvor - stolz auf seine Leistung. Zugegeben, die Gewürzmischung kam aus der Packung, das Tomatenmark ebenfalls, aber die Nudeln waren auf den Punkt gegart (er hasste so zerkochte Kantinennudeln), er hatte ans Abschrecken gedacht und das Fleisch schließlich ja auch alleine zubereitet.

Einen Wermutstropfen hatte die Sache allerdings doch, sein Fell roch nach dieser Aktion stark nach Bratenfett. Er würde sich vor Arbeitsbeginn noch mal mit etwas Fellpuder durchkämmen, das musste reichen. An der Tanke würde er eh noch genug Benzingestank aufnehmen.

Auf freeyourself.com angekommen, ignorierte er heute die Berichte anderer User, viel mehr interessierte ihn, was die Mitglieder zu seinem Beitrag geschrieben hatten. Insgesamt hatte er vier Kommentare, zwei davon waren eher unbrauchbar: ein einfaches „Lol" und - ebenso tiefsinnig - „OMG, Facepaw!" Aber zwei andere waren länger, deren Verfasser gingen auf die beschriebenen Geschehnisse ein, gaben Tipps und hinterfragten Details. Marc zögerte nicht, dem Ersten eine PM mit den Antworten zu senden. Obwohl der User als Nick ‚DER-Staen' vergeben hatte, wirkte er aufgrund seiner Wortwahl doch vernünftig. Würde man alle Leute mit Scheißnick aus dem Internet verbannen, so überlegte er und zog die Lefzen zu einem schelmischen Grinsen zurück, blieb wohl kaum jemand übrig. Auch sein eigenes Pseudonym ‚MCFox' war an Unkreativität kaum zu überbieten. Er fand es aber immer noch besser als ‚Gießkanne', ‚Nillepille' oder - was er neulich erst gelesen hatte - ‚Satans_Tochter'. Wie zum Geier kam man auf so etwas? Marc schüttelte den Kopf, die Leute hatten einfach zu viel Zeit. Das und zu viel Langeweile. Er drückte auf ‚Senden' und las auch den zweiten langen Beitrag. ‚Chekka' schrieb, wie peinlich das doch sein müsste, ob der Fuchs und sein Freund schon über einen Umzug in eine andere Stadt nachgedacht hätten (in den letzten zwei Tagen ... is' richtig!), wie fertig man ihn damit in der Schule machen würde (er habe da schon echt Schlimmes erlebt) und war generell sehr negativ eingestellt. Obwohl Marc ihn als hoffnungslosen, nicht ernst zu nehmenden Pessimisten abtat, so wühlten die ganzen negativen Prophezeiungen doch einige Ängste auf, wie die Zeit in der Schule wohl werden würde. Laut Chekka gab es sogar Lehrer, die einen bekennenden Schwulen aus purer Verachtung heraus schlecht benoteten, aber der ganze Beitrag las sich so oder so wie ein Endzeitszenario aus einem schlechten B-Movie. Der Typ hatte offenbar ernsthafte seelische Probleme. Marc beschloss, seinen eigenen Thread vorerst nicht öffentlich zu kommentieren, die PM an DER-Staen war genug für heute.

Als hätte jemand seine Gedanken gelesen, tauchte nach einem Routinemäßigen F5Refresh (eine Angewohnheit von ihm) ein weiterer Beitrag, direkt unter dem von Chekka auf:

User: Toyota4ever

@Chekka: OMG, chill mal dein Leben, Alter!!!

@McFox: Krasse Aktion, hätt ich ja gern gesehen :P

Mir ist mal was Ähnliches passiert, war zwar nicht auf ner Party, aber trotzdem peinlich genug. Sagen wir einfach, meiner Schwester und ihrem Freund gegenüber musste ich mich danach nicht mehr outen ^.^

Ich wünsch euch alles Gute, klingt ja als hättet ihr Zwei euch gesucht und gefunden!!! Alles Andere wird schon!!!

Das klang doch mal gut. Marc mochte den exzessiven Gebrauch von Ausrufezeichen zwar nicht, aber das war ja nun wirklich zu ignorieren, andere knallten immer gleich die halbe Zeile damit voll. Er knurrte gespielt, als er las, dass Toyota4ever seinen Nick falsch geschrieben hatte. „Das ‚C' muss groß, du Kackboon!" schimpfte er scherzhaft den Bildschirm an. So aufgedreht war er schon lange nicht, er hatte richtig gute Laune, das merkte er an solchen Albernheiten. Jetzt schrieb er doch eine öffentliche Antwort. „Danke Toy! Es geht voran. Wir haben das Gespräch gesucht und bis jetzt sieht's ganz gut aus."

Als er den Deckel vom Notebook schloss, war er zufrieden und gleichzeitig enttäuscht. Er hatte sich zwei Tage lang auf das Lesen der Comments gefreut. Jetzt hatte er sie zwar gelesen, aber die allmächtige Erleuchtung hatten sie ihm nicht gebracht. Dennoch - das Gefühl, der Community jetzt etwas mehr anzugehören, war da und tat ihm gut. So anonym das Posten doch war, Gemeinschaft war Gemeinschaft!

Jetzt war es aber erst einmal Zeit für eine andere Gemeinschaft. Marc schnappte sich das Tankstellenshirt, kämmte sich im Bad das Fell durch und putzte sich oberflächlich die Zähne. Als er endlich fertig war, klingelte sein Mobiltelefon. ‚Eye of the Tiger', er wusste, dass es Kevin war, ohne dass er vorher auf das Display sah, denn der gestreifte Kater hatte als Einziger diese Melodie.

„Fuchs," meldete sich Marc.

„Äh, Tiger; jo Marc, was geht?"

„Nicht viel, ich muss zur Arbeit."

„Oh, das suckt! Ist denn gestern alles gut verlaufen? Ihr habt euch ja gar nicht mehr gemeldet und on war auch keiner."

„Ja, ist alles gut, Jeff hat bis tief in die Nacht mit sein' Stiefvater geredet und bei mir war Stromausfall."

„Nein, wie geil, das hab ich im Radio gehört, eben gerade. Wusste nicht, dass es euer

Stadtteil war, der ..."

„Kev, ich muss los, irgendetwas Dringendes?" Marc hatte das Arbeitsshirt über die Schulter geworfen und war bereits aus der Tür getreten. Er versuchte diese gerade mit nur einer Pfote abzuschließen, da gestand Kevin ihm, dass er eine kleine Karte, eine Visitenkarte bei ihm vergessen hatte und fragte, ob er diese bereits gefunden hatte.

„Zehn/Vier."

Kevin verstand die Funkerbestätigung. Wenn einer, dann er, schließlich schaute niemand den er kannte mehr Filme und Serien als der gestreifte Kater. Er klang sehr erleichtert. „Super, kann ich die abholen?"

Marc drehte symbolisch den Schlüssel um, während er antwortete: „Äh ... nein?! Nochmal: Ich Ar-bei-te jetzt!"

„Ja, und wenn ..." Er hielt inne, offenbar überlegte er. „Und wenn du sie zur Arbeit mitbringst, dann hole ich sie ab?" „Kev, ich bin grad aus der Tür!"

„Komm schon," bettelte der Tiger. „Ich geb auch ein' aus."

Marc stöhnte absichtlich laut ins Telefon. „Alter, Tüte Haribo-Katzen; kost' Einsfünfundvierzig. Kannste schonmal abzählen! Und bei jedem Bissen werde ich denken, dass du das bist, auf dem ich da rumkaue," piesackte er.

„Wieviel?" Kevin klang entsetzt. „Das sind ja Tankstellenpreise!"

„Ach was?! Ist mir noch garnicht aufgefallen. Kannst mal sehen." Marc schloss auf und hechtete die Treppen hoch, um die Karte einzustecken. „Hab 'se!" Er widerstand dem Drang zu fragen, wer dieser Robby C überhaupt war.

„Alles klar! Und danke, ich komm dann nachher rum."

Endlich konnte der Vulpine starten. Er radelte die Strecke in neuer Rekordzeit und kam völlig außer Atem auf dem Tankstellengelände an. Die Straßen waren inzwischen trocken, und die Luft erwärmte sich, wenn auch nur widerwillig. So heiß wie gestern würde es heute nicht werden. Marc kam das zugute, er hechelte noch aus, als er sein Rad angeschlossen hatte und ging erst in den Verkaufsraum, als er wieder anständig Luftholen konnte.

Der Geruch des Ladens rüttelte in seinem Kopf sämtliche Momente der vergangenen Woche wach, er erkannte alles sofort wieder. Er erinnerte sich an all die Dinge, die er hier erlebt und gelernt hatte. Jede Auslage, jedes Kühlregal hatte bereits seine eigene, kleine Vorgeschichte. Der Fuchs schlenderte an der Kühltruhe vorbei - Die Fächer mit Stieleis nicht so vollpacken, dass die Ware beim Griff des Kunden in die Nachbarfächer fällt. Links von ihm lagen Haribotüten aus - Ordentlich hineinlegen, immer darauf achten, dass sie ansprechend glatt sind. Am rechten Ende des Ladens summte die Frischetheke. Sie war zwar auch gekühlt, aber nicht von hinten begehbar, wie der Getränkeschrank - Nachgefüllte Ware immer hinter die bereits ausliegende und täglich das MHD kontrollieren!

Marc fühlte sich nun nicht mehr wie ein Neuling, diese Wiedererkennung, alle Details vermittelten ihm den Eindruck, als sei er ein alter Hase, ein Profi, der routiniert zur Arbeit kam. Alex stand hinter dem Tresen und hatte ihm den Rücken zugewendet, er räumte Stangen ins Tabakregal. Sein Kommen schien er erst im letzten Moment bemerkt zu haben. Als er sich umdrehte, erstarrte Marc jedoch mitten in seiner Bewegung. Anstatt in das junge, freundliche Gesicht seines Wolfsfreundes blickte er in die trüben Augen eines alten Schäferhundes. Sein Fell war an den Wangen und den Ohren ergraut, seine Haltung leicht gebeugt. Wie hatte der Fuchs das übersehen können? Jetzt, da er wortlos vor dem Tresen stand, roch er ihn auch, den typischen Geruch nach altem Pelz. Was war bloß los, wer war das ... und wo war Alex?

„Die Drei?" fragte der Alte und tippte bereits auf seiner Kasse.

„Was? Drei ... nein, ich hab nicht getankt," antwortete Marc irritiert. Durch das Fenster konnte er sehen, wie an Säule Drei eine Familie ihren Bora tankte. „Ich ... arbeite hier." Als Beweis hielt er das Shirt hoch.

„Ach was?!" Der Hund stornierte die Buchung, stattdessen streckte er dem jungen Fuchs eine Pfote entgegen. „Hans!"

Marc schüttelte sie. Das Fell fühlte sich borstig an, die Pfotenballen rau. Der Schäferhund vor ihm mochte zwar alt sein (müsste der in seinem Alter nicht schon in Rente sein?), aber nun, da der erste Schock überwunden war, fühlte der Vulpine sich gleich weniger eingeschüchtert. „Marc."

„Marc also?! Und du machst Regaleficker oder was?"

„Wä-was?" Marc prickelte der Pelz. Ficker? Regale? Erst jetzt verstand er.

„Na, ob du für's Packen hier bist?" Er deutete quer durch den Verkaufsraum.

„Ja, das isser!" schallte Alex' Stimme durch den Laden. Beide drehten sich zu ihm um. Er kam mit ölverschmierten Pfoten und Armen durch die Schiebetür. „Moin Marc," begrüßte er den Fuchs, dann wandte er sich an Hans: „So, ich hab aufgegeben. Bin doch kein Mechaniker, das Teil startet nicht! Wir haben einen Abschlepper gerufen."

Er verschwand im Lager und kam kurz darauf frisch gewaschen zurück. Hans kassierte derweil den Borafahrer ab und klärte Marc darüber auf, dass Rita sich krankgemeldet hatte und er als langjähriger Mitarbeiter öfters mal einsprang. Der Chef konnte im Notfall auf ihn zurückgreifen und er besserte damit seine Rente auf. Und da vor einer halben Stunde ein Känguruweibchen völlig aufgelöst bei Alex angekommen und ihn gebeten hatte, sich ihren defekten Corsa anzugucken, hatte Hans die Hauptkasse übernommen. „Dabei sollte ich eigentlich nur Rita vertreten. Aber jetzt ist Feierabend für mich, ein Vormittag reicht mir!" Er lächelte und legte die Bistro-Schürze ab. Minuten später war er verschwunden. Marc hatte sich sein Arbeitsoutfit angezogen und legte voller Tatendrang los. Sehr zu seiner Enttäuschung hatte Alex kaum Zeit für ihn, ständig kamen Leute rein. Noch dazu scheuchte er den jungen Fuchs ganz schön. „Nee, pack mal Weingummi später", „... geh mal nach hinten und lass den Eiermann rein" und „nein, die ist voll genug, aber bei den Säften musst du mal gucken," wies er ihn ständig an. Marcs Enthusiasmus, dass er schon alleine arbeiten könne, verflog und wich der Erkenntnis, längst noch nicht alle Tricks und Kniffe zu kennen. Der Wolf arbeitete professionell und wechselte schnell zwischen Bistro- und Hauptkasse. Marc dachte schon, Alex würde ihm aus irgendeinem Grund die kalte Schulter zeigen. Was hatte er bloß getan, um so eine Behandlung zu verdienen? Seine Stimmung sank. Das änderte sich jedoch kurz vor der Rush Hour, als Alex ihn zu sich rief. Der Laden war leer, ihnen blieb eine kurze Pause.

„So, endlich mal Zeit sich zu unterhalten," fing der Wolf das Gespräch an und schoss zur Erleichterung seines jüngeren Kollegen damit sämtliche Bedenken in den Wind. „Ihr habt ja ordentlich Spaß gehabt am Samstag hab ich gehört?"

„M-hm. Ja war gut." Die Erinnerungen an den Abend leuchteten auf. Marc ließ sie nicht allzu hell werden, er überflog die Bilder lediglich: Die Bühnenshow, ihre leckeren Cocktails, der Shooter mit dem geschmolzenen Strohhalm, den transparenten Raum, ihren wilden, hemmungslosen Sex und wie das Wiesel sie anschließend veräppelt hatte. Dann stutzte er. „Warte, du ... weißt, was ...?

„Was meinst du?"

„Naja, du ... weißt was Jeff und ich ... gemacht haben?"

Alex lächelte, er wirkte dabei freundlich, ehrlich und in keiner Weise gehässig. „Also, ich hab schon mitbekommen, dass ihr in den Cruizing-Bereich abgebogen seid ... mehr nicht. Später war ich ja nur noch in eigener Sache hinter der Bühne unterwegs, sorry dafür. Ich war ..." er grinste, „... beschäftigt."

Marcs Anfangsverdacht schien bestätigt, auch wenn die die Vorstellung davon ihm nicht besonders behagtem, musste er es einfach wissen: „Al-les klar, jetzt weiß ich auch, wo Kevin war."

„Kevin?" Der Wolf stutzte. „Auf jeden Fall nicht bei mir?!"

Marc blinzelte desillusioniert. Wenn nicht Alex, wer hatte den Tiger dann so ... „Aber, wenn er nicht bei dir war ...?" ... zugerichtet?

Der Wolf blickte grinsend über die Schulter seines verwirrten Kollegen, beugte sich dann zu ihm rüber und deutete mit dem Kopf in Richtung Tür. „Warum fragst du ihn nicht selber?" Als hätten sie ihn gerufen, beobachtete Marc, wie sein gestreifter Freund just in diesem Moment mit seinem Rad auf sie zuhielt. „Nach allem was ich gehört hab', hat er sich mit Adrian und Viktor vergnügt." Als sein gegenüber ihn nur fragend ansah, ergänzte er: „Die Huskys."

Marcs Augen weiteten sich. Er hatte Kevin viel zugetraut, aber ER und DIE?! Der Tiger winkte ihnen zu, als er sein Rad anschloss. Mit dem neutralsten Lächeln, das er als Vulpine aufbringen konnte, winkte er zurück. Dann kam ihm ein Gedankenblitz. Er holte die Karte raus und zeigte sie Alex. „Und wer's das?"

Der Wolf schielte auf das gedruckte ‚Robby C', zuckte dann aber nur mit den Schultern. „Kenn' ich nicht."

Gerade noch rechtzeitig ließ Marc sie wieder in die Tasche verschwinden, da öffnete sich die Automatiktür. Kevin wirkte locker, selbstsicher wie immer. „Jo, was geht?" begrüßte er sie.

„Hi," grüßte Marc zurück. Alex entschied sich für ein neutrales ‚Hallo'.

„Wie's der Stand bei Jeff?"

Marc war angenehm überrascht, so sozial eingestellt, dass der Tiger sich als Erstes nach dem Wüstenrenner erkundigte, hätte er Kevin gar nicht eingeschätzt. Er ließ sich nichts anmerken und berichtete von dessen Gespräch.

„Klingt ja richtig gut, oder?"

„Ja, schaun'mer mal die nächsten Tage."

„Jop! Aber was Gutes hat das ja, der hat's hinter sich." „Was meinste?" fragte Marc.

„Seine Eltern wissen bescheid. Kannst du dir vorstellen, was los ist, wenn ich mein' Vater das erzähl'?"

Marc zuckte mit den Schultern. „Nein, ich kenn ihn nicht."

„Stell dir mich vor, nur in größer, älter, tiefere Stimme. Messemonteur, also kräftig. Und dann tritt ihm gegenüber und sag ihm ..." er hielt inne.

Der Fuchs hatte dennoch begriffen. War das immer so, dass Väter das größere Problem waren bei so was? Er dachte an seinen eigenen Vater. Lieber würde er sich ihm anvertrauen, als seiner Mutter. Bei ihr endeten ja schon kleine Themen gerne mal in einer Endlosdiskussion, sie konnte so herrlich übertreiben. „Verstehe. Wird nicht leicht, oder?"

„Mal sehen, erstmal ist er noch drei Wochen weg und wer sagt denn, dass ich ihm das überhaupt so bald offenbaren muss?" Er grinste. Hinter ihnen öffnete sich die Schiebetür und neue Kunden traten ein. Kevin senkte die Stimme und beugte sich dem Fuchs entgegen. „hm, mal was Anderes, hast du die Karte mit?"

„Ja klar!" Kevin strahlte Erleichterung aus. „Wer ist denn das?" fragte Marc neugierig.

Für eine Sekunde schien es, als hätte er seine Contenance verloren, dann setzte er jedoch sein selbstsicheres Grinsen wieder auf. Marc erkannte, dass es dieses Mal nur Fassade war. Irgendetwas saß dem Kater quer, etwas das ihn beschäftigte. Er wich ihm aus, viel zu hastig antwortete er: „Niemand!" Dabei hatte er den Blick fix auf eine Preistafel neben sich gehalten. An ihnen drückte sich ein weiterer Kunde, eine kräftige Bulldogge, vorbei.

„Bisschen wichtig für ‚Niemand', dieser Jemand," grinste Marc. „Immerhin haste mich zurück ins Haus gescheucht, um das Teil zu holen." Er hatte die Karte zu Beginn des Satzes bereits aus der Tasche geholt und hielt sie jetzt demonstrativ vor Kevins Nase.

Erneut öffnete sich die Schiebetür.

Kevin schien nicht recht zu wissen, was er antworten sollte.

„Meine Sache." Er schnappte sich das Stück Papier und steckte es eiligst weg. „Aber danke!" Er überlegte für einen kurzen Moment, ob er Marc zurückpiesacken sollte, entschied sich dann aber dagegen. Wenn er ihn damit aufzog, dass er Jeff und ihn im Orange durch die verschwommene Wand beobachtet hatte, lief er selber Gefahr, dass sein Fuchsfreund sich über seinen eigenen Verbleib erkundigte und er hatte das Gefühl, als würde der Wolf, der an der Kasse rumwuselte durchaus in der Lage sein, das für ihn in Erfahrung zu bringen. Also beließ er es dabei.

„Kein Ding, jeder Gang macht schlank!" Hinter ihnen entstand allmählich Unruhe, Marc hörte Brötchentüten knistern und während ihres kurzen Gespräches hatte sich ein beachtlicher Pegel an Stimmgewirr, Geklimper und Geklapper entwickelt. Die Rush-Hour hatte begonnen. Als der Fuchs durch das Fenster blickte, staunte er nicht schlecht. Bis auf eine waren alle Zapfsäulen belegt, was andere Kunden allerdings nicht davon abhielt, über den gesamten Hof verteilt zu parken. Wo zum Teufel kamen die immer so schnell her, spawnten die hier etwa?

„Herr Kollege, würden Sie mir bitte zur Pfote gehen?" Alex war professionell wie immer, wenn es hektisch wurde.

Marc verabschiedete sich mit einem telefonförmigen Fingerzeig an seinem Ohr und einem kurz angebundenen ‚Wir quatschen später!' von Kevin. „Jo!" bestätigte der Kater.

Alex winkte den Fuchs zu sich und wies ihn mit leiser Stimme an sich ins Bistro zu stellen, Brötchen zu verpacken und die Kunden zum Kassieren zu ihm zu schicken. Einfach? Marc war völlig überfahren. Er versuchte zu widersprechen, so etwas hatte er ja noch nie gemacht, erkannte jedoch, dass die Situation es dem Wolf nicht erlaubte, beides gleichzeitig zu tun. Also fummelte er sich Verwünschungen murmelnd in durchsichtige Plastik-Pfotenüberzieher und ließ Zimtschnecken, belegte Baguettes und lecker duftende Croissants in bunt bedruckte Papiertüten verschwinden. Er war sehr nervös und wurde zu Anfang oft mit Fragen, etwa nach Belägen oder den Füllungen der Croissants überfordert. Eine Kaffeebestellung brachte ihn schließlich völlig aus dem Konzept: Die wuchtig aussehende Maschine brodelte und ließ nur braunen Schaum in den Becher tropfen. Alex musste einspringen, füllte mit zielsicheren Bewegungen Pulver und Wasser nach und zapfte dann einen appetitlich riechenden Kaffee. Der Fuchs verfluchte diesen vermaledeiten Montag ein weiteres Mal. So richtig rund wie er sich das vorgestellt hatte lief es ganz und gar nicht. Von den meisten Kunden ging Verständnis aus, sie warteten geduldig, lediglich ein alter Hase trommelte nervös mit seinen großen Füßen auf dem Boden und machte dabei übertrieben genervte Geräusche.

Am Liebsten hätte er aufgehört zu existieren oder wenigstens nach hinten ins Lager verschwinden zu können, aber beides war nicht möglich. Er spürte ihre Blicke, sie beobachteten ihn, verurteilten ihn. Jeder Kunde hatte schließlich mitbekommen, wie hilflos er versagt hatte. Die Situation war ähnlich, wie schon Tage zuvor: Er fühlte sich mal wieder, als wisse jeder, der jetzt vor dem Bistrotresen stand, was los war. Diesmal ging es nicht darum, was er (mit wem) im Schlafzimmer trieb, sondern dass er keine Ahnung von seiner Arbeit hatte, aber das Resultat war in beiden Fällen das Gleiche: Nervosität! Die Erfahrung allerdings, die er mit diesem Gemütszustand die letzten Tage gesammelt hatte, kam ihm nun zugute. ‚Mach einfach weiter, keine Panik!' riet er sich selbst. Er bediente noch zwei Kunden, bis ihn die Letzte, eine Pumadame, ansprach: „Das machen sie ganz toll, junger Fuchs! Nicht einschüchtern lassen, jeder hat mal klein angefangen." Marc stutzte, lächelte dann aber, knüllte die Tüte zu und überreichte sie ihr. „Danke. Zwei Mohnstangen und ein Schokobrötchen," rief er Alex zu. Die Alte nahm ihren Welpen, den sie dabei hatte, vermutlich ihren Enkel, an die Pfote und ging zur ersten Kasse rüber. Vorerst kam niemand Neues an den Bistrotresen. Noch immer grummelte der Fuchs vor sich hin, dass sein Kollege ihn so ins kalte Wasser geworfen hatte.

Keine Minute später hatte auch der eine Verschnaufpause und kam mit schnellen Schritten zu ihm. „Sorry, hatte nicht bedacht, dass die an Montagen die Einbahnstraße eine halbe Stunde früher umschalten." „Wer, ‚die'?"

„Na, die Stadtverwaltung ... Verkehrsregelungsbehörde, wasweißich. Weil Rita heute ganz fehlt, wollte ich dir eigentlich vorab alles in Ruhe erklären, damit wir zu zweit den Ansturm bewältigen." „Oh, okay?!"

„Ja, sorry wie gesagt, ich geb nachher einen aus, aber erstmal brauch ich bitte ..." Er überflog die Auslage. „... sechs Nugatcroissants, acht normale, zwanzig Brötchen und eine Platte Butterkuchen aus der Kühlung."

Marc machte sich sofort auf den Weg. Alex' Entschuldigung war gut bei ihm angekommen. Jetzt lag es an ihm, er würde ein verlässlicher Kollege sein. Er holte die geforderten Tiefkühlbackwaren aus dem Froster und folgte dem Crashkurs des Wolfes in Bistrobedienung mit größtmöglicher Aufmerksamkeit. Die Brötchen waren gerade im Ofen verschwunden, da standen die nächsten Kunden bereits an der Hauptkasse.

Der junge Kanide war wie aufgeputscht. Er verpackte jetzt sicherer als zuvor die gewünschten Waren, zapfte Kaffee und heiße Schokolade und holte - noch bevor Alex von seiner Kasse wegkam - den fertigen Nachschub aus dem Ofen.

Eine knappe Stunde später, die Marc wie ein ganzer Tag vorgekommen war, schaute Alex auf die Uhr. „Noch zwei Minuten," rief er seinem Aushilfskollegen zu und als hätte ihn ein unbekannter Weichensteller gehört, war der Spuk keine fünf Minuten später vorbei. „Zeitlich gesteuerte Einbahnstraße, kannste deine Uhr nach stellen," grinste der Graue.

„Puh, ganz schön anstrengend!"

„Haste doch gut gemacht ... für's erste Mal."

Kaum war Marc hinter dem Bistrotresen hervorgetreten, wuschelte sein Kollege ihm über den Kopf. „Hee!" beschwerte sich dieser. „Is' Anerkennung," rechtfertigte sich Alex.

„Is' meine Frisur!" konterte der Fuchs und richtete sich theatralisch übertrieben das Fell zwischen den Ohren, was strenggenommen überhaupt keine Änderung bewirkte. Aber es ging ja vielmehr ums Prinzip!

Alex schaute aus dem Fenster. Der Hof war leer, der letzte Kunde bog in diesem Moment umständlich nach links ab. „Jetzt dauert es zehn Minuten, bis die Straße in die andere Richtung freigegeben ist." Er griff unter den Tresen und holte eine weiße, unbedruckte Tüte hervor. Marc verkniff sich, nach deren Inhalt zu fragen, aber das wäre gar nicht nötig gewesen. „Komm mal mit, nach hinten."

Sie stellten sich hinter die Zwischentür zum Lager, sodass sie durch das abgedunkelte Glasfenster darin sahen, wenn der nächste Kunde kam. Alex verlor keine Zeit. „Hab gestern Spielzeuge bekommen."

Marc erstarrte. Auf den Anblick war er nicht vorbereitet, war sein Kopf doch noch vollgepackt mit Arbeit, Bistro und dergleichen. In der Tüte lagen vier, fünf, nein, er zählte sechs originalverpackte Sexspielzeuge. Automatisch warf er einen verunsicherten Blick in den Verkaufsraum, aber sehr zu seiner Erleichterung war kein Kunde in Sicht. „W ... warum zeigst du mir die?"

Alex wartete mit der Antwort, bis er eine perfekte Nachbildung eines Felidenpenis in der Pfote hielt. Der Dildo war bestimmt zwanzig Zentimeter lang, leuchtend Lila und hatte die charakteristischen Noppen am vorderen Ende. „Weil ich dir auch einen schenken wollte. Oder zwei, schau ruhig durch was dir gefällt."

Aber Marc konnte nicht. Der Anblick ließ ihn innerlich erstarren. Er sah so etwas zum ersten Mal aus der Nähe ... oder überhaupt ...? Er wusste es nicht. Das Lila leuchtete so intensiv, es brannte ihm förmlich in den Augen. Aber das lag weniger an der Farbe an sich, als vielmehr an dem Phallus an sich, von dem sie ausging. Ihm war heiß, der Kopf glühte ihm, sein Körper fror. Wo war sie jetzt, seine Selbstsicherheit, die ihn die letzten Tage so oft gerettet hatte? Wieso genierte er sich nur so, war es so schlimm mit seinem wölfischen Kollegen ein derartiges Thema zu besprechen?

Es war! Alex legte den Kopf schief und wedelte eine Pfote vor der Nase des Fuchses. „Huhu, du noch da?"

Marcs Ohren zuckten, er schluckte. „hm, ja, ich ..." Er starrte die Tüte an, wagte aber nicht sie zu ergreifen.

Der Wolf grinste breit. „Awwww süüüüüß. Wenn du nicht schon rot wärst, würdest du's jetzt werden. Lass dir Zeit, trau dich! Ich bin gleich wieder da." Damit drückte er Marc die Tüte vor die Brust und verschwand durch die Tür. „Die beißen nicht!" hörte der Fuchs ihn gedämpft. Er verzichtete auf eine Antwort, Alex war bereits an der Kasse angelangt. Ein einsamer Kunde stand mit zwei Tüten Weingummi davor.

Als er alleine war, wirkte die Situation nicht mehr ganz so ... ja, wie wirkte sie überhaupt? Warum schämte er sich eigentlich so, war das nötig? Sein Körper schrie ‚ja!' aber sein Geist war bereit einen Schritt weiter zu gehen, aber auch nur einen kleinen: Nämlich konnte er darüber nachdenken ... und sogar das nur mit Anstrengung.

Er kannte und vertraute Alex. Der Wolf war ihm gegenüber stets freundlich und offen gewesen, es gab also genaugenommen keinen Grund sich so zu genieren. Es war lediglich ungewohnt, ständig übers Yiffen, Schwulsein oder eben über - er schaute auf die Tüte - Dildos zu reden. Das war alles, versuchte er sich einzureden; eine reine Kopfsache. Aber ganz so einfach war es nicht. Wenn er sich jetzt ein Teil rausnehmen würde, dann würde Alex wissen, worauf er stand. Das wollte Marc nicht, es bereitete ihm Unbehagen. Obwohl er mit dem erfahrenen Wolf doch bereits so viel erlebt hatte und sich einzureden versuchte, dass es nichts gab, wofür er sich schämen müsse, konnte er nichts dagegen tun. Durch die Lagertür hörte er dessen Stimme, er unterhielt sich mit dem Kunden. Und das ganz locker. Was nur acht Meter und eine Pfotenbreite Presspappe von ihm entfernt in einer Plastiktüte auf einen pikierten Fuchs wartete, schien ihm überhaupt nichts auszumachen. Warum war der verdammte Heuler so locker damit? War das hier wirklich eine so lockere Nummer? Oder stellte Marc sich an, war er ein Ansteller? Sein Vertrauensverhältnis zu Alex war groß, sie hatten zusammen gearbeitet, getanzt, geyifft und sein Kollege hatte mit Rat und Tag geholfen, als es ihm und Jeff schlecht ging. Aber von gestern auf heute so unbeschwert mit ‚dem Thema', wie Marc es in seinen Gedanken nannte, umzugehen ging einfach nicht.

‚Immer diese scheiß Verklemmtheit', scholt er sich selber. Verdammt, er war achtzeh Jahre alt, eigentlich sollte er den halben Tag lang über Sex reden können, es ‚Ficken', ‚Vögeln' oder schlimmer nennen ohne glühend heiße Ohren zu bekommen. So langsam müsste er seine Hemmungen doch ablegen!

Bislang hatte der Vulpine sich nicht bewegt, die Tüte hielt er an die Brust gedrückt, als wage er nicht, sie zu öffnen. Das kühle Polyethylen fühlte sich wie ein Fremdkörper an, den er weder festhalten, noch weglegen wollte, jedoch bemühte er sich darum, über seinen eigenen Schatten zu springen und sich die Spielzeuge wenigstens ansehen.

Alex und der Kunde sprachen noch immer, es schien als kannten sich die beiden. Marc konzentrierte sich, um die verkrampften Finger zu bewegen. Sein Pelz stellte sich unbehaglich auf und zu allem Überfluss fiel ihm nichts Besseres ein, als an der Tüte zu schnüffeln, bis seine Nase dabei das Plastik berührte.

„Hmh," kommentierte der Fuchs seine sinnfreie Handlung. Wie zu erwarten, roch es nach Plastik und Pappe. Manchmal zweifelte er ein Bisschen an sich. ‚Was 'ne dämliche Idee', dachte er. Er rieb sie sich über die Nase und erwachte dadurch wenigstens aus seiner Starre. Erst mit einem Auge, dann mit beiden spähte er durch einen kleinen Spalt hinein, erkannte auf diese Weise jedoch nur buntes Durcheinander. So, als hätte er damit eine unsichtbare Schwelle überschritten, konnte er jetzt jedoch weiter gehen: Er ließ eine Trageschlaufe aus der Pfote gleiten, fast so als sei es ein Versehen.

Alex hatte nicht übertrieben. Insgesamt sechs originalverpackte Plugs, Vibratoren und eine komisch anmutende Konstruktion aus verbundenen Silikonkugeln lagen kreuz und quer übereinander. Lediglich der lilafarbene Felide, war aus der Schachtel gerissen. ‚Kingslayer' hieß er. Marc prustete. Er zuckte bei dem Geräusch zusammen, hielt sich rasch die Schnauze zu und legte mit gesenktem Kopf die Ohren an. Er spähte durch die Tür. Die beiden Gesprächspartner reagierten nicht. Puh!

Auch die anderen Namen waren keineswegs bescheidener gewählt. ‚Grenade', ‚Thor' und ‚Jack the Ripper' klangen schon verstörend genug, aber als der junge Fuchs einen Plug mit der Aufschrift ‚Anal Tornado' und daneben einen Knotenring der Firma YiffoX fand, der ‚The Tight Hole' hieß, war es zu viel für ihn. Seine Zunge heftete trocken und fremdkörperartig an seinem Gaumen und die gesamte Wärme seines Körpers schien aus den Gliedmaßen raus und in seine heißen Wangen und Ohren zu fließen. Es fehlte nicht mehr viel und er erwartete, den Geruch seines eigenen verkohlten Fells in der Nase zu haben, so sehr schienen sie zu glühen, doch der blieb glücklicherweise aus.

Mit zittrigen Pfoten hob Marc die Packung des ‚Anal Tornados' an und drehte sie. Was er sah, erschreckte ihn. Es handelte sich um einen matt dunkelroten Plug mit einem dicken Knoten an seinem Ende. Er wirkte gewaltig, der junge Kanide fragte sich, wer solch ein Teil denn ... verwenden sollte. ‚Das muss doch wehtun', ging es ihm durch den Kopf. Er hatte sich zwar selber vorgenommen, sich unter seinem Tail mal verwöhnen zu lassen, dies Gerät sah aber eher nach Folter aus für ihn. Er stellte sich vor, wie er ... wie wäre das wohl, wenn ... und könne er damit auch ...? Genaue Vorstellungen brachte er nicht zustande, aber die Ansätze reichten schon, um ihn hart im Schritt werden zu lassen. Die schiere Größe, er schätzte den Durchmesser auf drei Zentimeter und den Knoten auf knappe sechs, machte ihm noch immer Angst. Daran änderten auch die in Sternchensprechblasen gedruckten Aufschriften nichts, wie ‚elektrisch', ‚mit Tailbase-Halterung', ‚incl. Fernsteuerung' und ‚Batterien nicht enthalten' ... oh, das war wohl kein Werbeversprechen, eher ein Hinweis. Aber wieso elektrisch? Was macht ...?

„Ah, ich sehe du hast was gefunden?" Alex stand mit einem Mal ohne Vorwarnung neben ihm.

Marc musste so in Gedanken gewesen sein, dass er glatt die Tür überhört hatte. „Ich ... nein ... ich wollte nur ..."

„Ach was," beruhigte ihn der Wolf, oder zumindest versuchte er es. „Nimm ihn ruhig, den hätte ich dir eh empfohlen."

‚Was? Wieso DEN mir?' dachte Marc. Er fühlte sich ertappt, auch wenn er sich krampfhaft bemühte sich einzureden, dass es dafür keinen Grund gab. Aber es war so ungewohnt, so etwas hatte er noch nie in seinem Leben mit jemandem besprochen ... geschweige denn überhaupt über ... Sexspielzeug nachgedacht.

Der nervöse Fuchs versuchte noch eine Minute sich rauszureden, Gründe zu finden, warum er den ‚Tornado' nicht nehmen sollte, aber es gelang ihm nicht. Alex blieb besonnen wie immer. Er strahlte eine Ruhe aus, die auf Marc übergriff, ihn einlullte. Sie erstickte nach und nach sein Unbehagen, begrub seine Nervosität unter sich. Schließlich gab er sich geschlagen, steckte die Schachtel in einen kleinen Jutebeutel und hing diesen zu seiner Jacke. Zwei weitere Minuten verwendete der arme Fuchs, um Alex klarzumachen, dass er den Knotenring nicht auch noch haben wollte, was ihm sehr zu seiner Zufriedenheit auch gelang.

Den Rest des Nachmittags verbrachten sie im lockeren Gespräch, sie redeten sie über dies und jenes, immer unterbrochen von ‚sporadischem Kundenaufkommen', wie Alex es nannte. Marc erledigte die dritte Hofrunde (die war nach dem Ansturm eben auch dringend nötig) und hielt sich, als er wieder drinnen war, stets nahe der Kasse auf, um eine Unterhaltung zu ermöglichen. Die Weingummiregale machten es ihm leicht, denn seinem Gefühl nach konnte man nicht nur die, sondern alle Süßigkeitenauslagen gleich zwei Mal täglich nachfüllen. Sie redeten währenddessen über Jeff und seinen Stiefvater, Kevin, David, über Chris, und wie Alex und er sich kennengelernt hatten und sogar übers Wetter. Der Montag hatte seinen Schrecken verloren. Die Arbeit ging ihm locker von der Pfote und es gab sogar einige kleine Annehmlichkeiten: Der Fuchs durfte einen fehlerhaft gezapften Eiskaffee schlürfen, nachdem der Kunde mit seiner eigentlichen Bestellung, einem Kaffee Latte, gegangen war. Zwar hatte Marc nicht bis Nachmittag im Bett liegen können, aber genau betrachtet war das auch nicht alles.

Später, als ihre Ablösung schon bereitstand, forderte Alex ihn sogar noch auf, sich ein Abendessen auszusuchen. Er verwies auf das Versprechen, noch einen auszugeben und meinte: „Geht auf mich, Getränk auch."

„hm, na gut?!" Der Rotfuchs zögerte anfänglich. Genaugenommen war er noch satt von seinem Nudelgericht und den Unmengen Hack. Auf Alex' Drängen hin wählte er eine Tiefkühlpizza und seinen Lieblings-Multivitaminsaft aus.

Sein Kollege warf noch eine Tüte Haribo Fennecs rauf, die mit den zweifarbigen Ohren. „Hier," grinste er. „Damit du abends nicht so allein bist."

„Witzig! Die armen Füchse!"

„Musst sie ja nicht essen?! Zur Not nehm' ich 'se!"

„Nein," quiekte Marc und griff theatralisch besitzergreifend die Tüte. „Meine!" Er knurrte und kniff mit angelegten Ohren die Augen zusammen. Die Geste verfehlte ihre Wirkung nicht. Alex verstand sie als den Scherz, als den sie gemeint war, hatte jedoch wenig Lust, sich veralbern zu lassen.

„Süüüüüß! Überanstreng' dich nicht, kleiner!" Er klopfte Marc auf den Kopf, wie man es mit einem Welpen oder feralen Hund machte. Der Fuchs zog genervt weg.

„Mach kein ‚Pat Pat' mit mir." Er knurrte erneut und zeigte die Zähne, musste dabei aber zu stark grinsen, um bedrohlich zu wirken. Das Rumalbern tat gut.

„Schon gut, schon gut, mächtiger Kanis Vulpes! Nimm deine Beute. Wenn du nur ..." Marc hielt die Tüte stur umklammert, drückte sie beschützend an sich, sodass Alex sich mit dem Barcodescanner umständlich um seine Arme herumarbeitete. „... ich müsste ...

da, ja, genau, daaaa mal ran."

*piep*

„Schon fertig!"

Unter äußerst misstrauischen Blicken von Marc scannte der Wolf den Barcode, tat dasselbe mit den übrigen Lebensmitteln und zahlte. „Danke," strahlte Marc ihn an, als sei nie etwas gewesen.

„Du!" Sie lachten beherzt und verabschiedeten sich. Alex verschwand schneller als gewohnt im Lager, war nur Sekunden später zurück und eiligst dabei, das Gebäude zu verlassen. Der Fuchs hatte in derselben Zeit gerade mal seinen kleinen Schiebewagen zur Durchgangstür manövriert.

„Alter, haste's eilig, oder was?" rief er dem gehetzten Fellbündel hinterher.

„In gewisser Weise, ja!" warf der Lupine ihm verschlagen über die Schulter zu. Marc wusste nicht recht, was er davon halten sollte, etwas war im Busch. Fast vermutete er, ihm würde ein Eimer mit Wasser oder Honig oder sonst irgendeinem fiesen Inhalt auf den Kopf fallen, als er die Tür aufstieß, aber nichts dergleichen passierte. Das wäre auch für Alex' Verhältnisse zu derb, auch wenn es zum Montag passen würde. Als er sein Arbeitsutensil verstaut hatte und seine Sachen aus dem Aufenthaltsraum holte, sah er, worüber sein Kollege sich so amüsiert hatte. ‚The Tight Hole', der Knotenring, lag oben auf in seinem Jutebeutel und grinste ihn nicht minder an, als Alex es getan hatte.

Marcs Kopf drohte erneut eine Temperaturschwankung nach oben, aber als er begriff, dass niemand außer ihm hier war, beruhigte er sich.

„Verfluchter ... Hinternschnüffler, der!" Einen Spind hatte der Fuchs noch nicht, daher blieb ihm nur, das Teil mit nach Hause zu nehmen, denn es hier zu verstecken hätte keinen Sinn gemacht. Somit hatte Alex sein Ziel erreicht; Marc grummelte, packte sein Abendbrot dazu und schwang sich den Beutel über die Schulter.

Zu Hause packte er die Pizza in die Kühlung und rannte die Treppen rauf. Den restlichen Inhalt schleuderte er samt Beutel auf sein Bett, das Tankstellenshirt legte er als Sichtschutz darüber. Mit freiem Oberkörper machte er sich auf ins Bad und nahm seine benötigte Dusche. Es tat sehr gut, sich den Mief aus dem Pelz zu spülen, das war wie der Übergang in eine andere Zeitrechnung: Es war Feierabend. Der Fuchs schäumte sich seinen Nacken ein und genoss das Gefühl der warmen Brause, die das Fell gegen seine Haut drückte. Anders als im kalten Regen war es hier angenehm.

Ausgerechnet als er sich gerade Nase, Ohren, ja den gesamten Kopf einshampooniert hatte, klingelte es. Natürlich; Jeff! Die beiden hatten sich ja verabredet. Aber musste sein Freund gerade jetzt klingeln?!

„Ich komme," rief er unnützerweise. Hören konnte man ihn draußen ja doch nicht. „Ich bin gleich da ... damn!" Marc wurde hektisch. Er tastete halb blind nach dem Wasser, stieß beim Umdrehen gegen den Hahn und verstellte dadurch die Temperatur.

„Aieeee! Wa -ka - KA ... kaltkaltkaltkaltkalt!" Eilig schob er den Duschkopf beiseite und beließ es dabei, das musste reichen.

Triefnass und schaumig schwang er sich ein Badetuch um die Hüften und dackelte zitternd zur Tür. Wenn das jetzt nicht Jeff war, würde er sich ja total blamieren. Zum Glück war es niemand anderes als sein Freund, der vor der Tür stand. Der sorgte jedoch dafür, dass Marc auch so sein Fett wegbekam: „Großer Feivel, wie siehst du denn aus?"

„Jaja, komm erstmal rein."

Doch Jeff hatte es nicht so eilig, nur sehr skeptisch machte er einen Schritt nach dem nächsten. Als er dem Fuchs am nächsten war, sprang er ihn plötzlich an, schüttelte ihn und brüllte: „Marc, Schatz, wenn du da drin bist, dann halt' durch! Du wurdest verschluckt, von ..." Er trat einen Schritt zurück und musterte das struppige Fell. „... einer tollwütigen Wasserratte, wie's aussieht." Er packte eine von Marcs Augenbrauen, zog sie hoch und weitete dadurch das Auge. Er schob sich dicht davor und starrte mit den seinen tief hinein. „Hörst du mich? Hallo ...?"

„Verschwinde, du Spacken!" gackerte sein Freund. Beide lachten. „Nein, verschwinde nicht!" Er zog den Nager zu sich, hielt nur genug Abstand, um ihn nicht nass zu machen. Ihr lachen verstummte zu einem seligen Lächeln. „Alter Spinner! Hi." Marc gab ihm einen feuchten Kuss auf den Mund.

Noch während Jeff diesen erwiderte, gluckste er, fing das Gackern schon wieder an. Schließlich brach er den Kuss ab und prustete. „Du siehst aus!" Mit den Pfoten baute er aus Marcs Frisur einen kleinen nassen Turm aus Fell und Schaum. Die oberste Spitze drehte er mit der Kralle zu einem hübschen Sahnehäubchen. „Ich hab dich lieb, mein Schaumfuchs!"

Marc grummelte, ließ die Neckerei aber über sich ergehen. Er befühlte seine aufrecht stehenden Haare, streifte dann etwas von dem Schaum ab und grinste. *Batsch*

„Ich dich auch ... Shampoonase."

Jeff rieb sich den Klecks von der Nase. „Heee!"

Sie küssten sich ein weiteres Mal, diesmal berührten sich sogar ihre Zungen, sodass Marc kribbelig wurde unter seinem Badetuch. „Ich dusch' schnell fertig. Komm erstmal rein."

Jeff tat wie ihm geheißen. Der Fuchs beeilte sich im Bad. Er war glücklich; seinen Freund so gut gelaunt wiederzusehen weckte viel mehr Lebensgeister, als irgendein Kaffee es je gekonnt hätte. Er rubbelte sich gründlich trocken, schnappte sich eine Limo und flitzte, nur mit T-Shirt und Shorts bekleidet, die Treppe hoch. Was er oben vorfand, überforderte ihn jedoch.

Der Mäuserich hatte sein Arbeitshemd über den Bürostuhl am Schreibtisch gehängt und dabei zwangsläufig den Stoffbeutel mit den halb herausgepurzelten Pappschachteln gefunden. Jetzt lag er bäuchlings, den ‚Anal Tornado' in den Pfoten, auf Marcs Bett und besah sich das dunkelrote Material. Täuschte der Fuchs sich, oder sah das Teil ohne Verpackung noch gewaltiger aus? Bevor ihn das sich einstellende Schamgefühl ganz überrollte, reagierte Jeff und strahlte ihn förmlich an. „Wo hast du die denn her?"

„Naja, Alex hat ..." er hielt inne. Weder wollte er zugeben, dass er selber immer größer werdendes Interesse hatte, damit etwas auszuprobieren, noch wollte er die ‚Verantwortung' komplett auf Alex schieben. „Ich ...," räusperte er sich, „... habe sie von ihm bekommen, ich durfte mir welche aussuchen." Seine Stimme war seicht, er redete zaghaft zurückhaltend. Jede Sekunde erwartete er von Jeff, dass dieser ihn für pervers erklärte. Er spannte sich komplett an und blieb wie angewurzelt in der Tür stehen.

Jeff stand auf und ergriff seine Pfote. Den ‚Tornado' ließ er auf die Matratze fallen, wo er wobbelnd liegen blieb. „Komm her, lass uns kuscheln. Ich habe dich vermisst."

„Ich dich auch." Er schlang seine Arme um den kleineren Mäusekörper und zog seinen Freund dicht zu sich. Jeff war weich, er roch wie immer, frisch, exotisch und nach einem Rest Fellshampoo. Als Marc ihm in die Augen sah, stupsten ihre Nasen aneinander. Der Fuchs grinste und schleckte über Jeffs, der dabei kurz aufquiekte. Marcs Barthaare zitterten, als er seine Schnauze öffnete und ein weiteres Mal schleckte, diesmal über die Lippen des Nagers. Der erwiderte die Geste und ihre Zungen trafen sich. Gierig nahm der Fuchs die feuchte Wärme mit seiner auf, er umspielte Jeffs Lippen, er lockte ihn. Als der seine Zunge Marcs hinterherwandern ließ, schloss dieser die Schnauze. Sein Freund stöhnte auf. Die weichen Lippen sogen vorsichtig an ihm. Er leckte mit der rauen Nagerzunge darüber. Beiden schmeckte ihre Leidenschaft richtig gut.

Marc reagierte als Erster. Er machte einen Schritt nach vorne und dann noch einen. Ohne sich von ihm zu lösen, folgte Jeff, bis er gegen das Bett stieß und mit dem Hintern auf der Matratze landete. Der Fuchs verlor keine Zeit und beugte sich über ihn, um ihren Kuss wieder aufzunehmen. Doch etwas stimmte nicht, Jeff wirkte abgelenkt. „Au!" Er kramte mit einem Arm hinter dem Rücken und zog schließlich den ‚Tornado' unter sich hervor.

Marc wurde erneut unwohl, als er das Spielzeug sah. „Leg den weg," forderte er und nahm sogleich seinen Kuss wieder auf. Als Jeff nicht reagierte, sondern sich nur auf seine Lippen konzentrierte, wiederholte er sich.

Jeff unterbrach und schaute seinem Freund in die Augen. „Was' denn los? Is' doch immerhin deiner."

„Ja, aber ... ach, leg ihn einfach weg." Marc schaute beschämt auf einen Punkt auf der Matratze. Bereits jetzt wurde ihm wieder heiß in den Ohren, seine Wangen folgten noch während Jeffs Antwort.

„Awwww, schämst du dich, weil du einen Plug hast?" Er schmunzelte. In seinen Augen blitzte es schelmisch. Marc sah das nicht, er wich seinem Blick immer wieder aus.

„Mmmja, 'n Bisschen! Ich hab ja nichtmal, ... der Plug, das ... ich ..."

Jeff murrte, was jedoch eher einem tiefen quieken nahekam. „Also ich find' ihn toll, was ist denn so schlimm daran?"

Marc atmete tief durch, unter seinem weißen Bauchfell hatte sich irgendetwas verknotet und zog an seinen Eingeweiden. Auch sein Hals schien davon betroffen. „Der's, nur für wenn man alleine ist," gab er beschämt zu. „Ach so?" Jeff grinste breit. „Na, wenn du meinst."

„M-hm."

Einige Sekunden passierte nichts, dann legte der Mäuserich den Plug endlich beiseite und küsste weiter. Er umfasste die Rotfuchshüften und drehte seinen Freund auf den Bauch. Noch bevor der einen Laut von sich geben konnte, kraulten kleine Krallen dessen Rücken. „Entspann' dich mal. Und mach dir keine Sorgen mehr."

„Hmmmoowkayy," entfuhr es Marc. Jeff hatte Talent, die gesamte Anspannung war schon nach wenigen Sekunden verschwunden. Die Pfoten wanderten von seiner Schulter bis hinunter, kurz vor seine Shorts. Sie schoben das Shirt nach oben, bis sein Rücken freilag. Nach anfänglichem Zögern ließ der Fuchs sich endlich hängen. Er versank fast in der weichen Matratze, so entspannt lag er da. Jeff kraulte, bis Marc völlig regungslos blieb und mit jedem Atemzug nur noch ein leises Schnurren hören ließ.

Was sein Freund nicht sah war, dass ihm die Mäuseohren rosarot glühten, er hatte sich selbstsicher gegeben, hatte die Führung übernommen und den Fuchs auf den Bauch gedreht. Jetzt befand dieser sich da, wo er ihn haben wollte, aber sein Herz schlug ihm selber bis zur Brust. So spontan, wie seine Idee war, so schwierig würde es für ihn werden, sie umzusetzen. Genaugenommen hatte der Plug ihn erst auf die Idee gebracht, aber für das was er vorhatte brauchte er das Spielzeug nicht. Er kraulte noch einige Minuten weiter, bis er sicher war, dass Marc völlig ahnungslos war und er selber genug Zeit hatte, sich zu überwinden.

Erst war es wie ein Versehen, dass Jeffs Finger gegen den Bund der Shorts stießen, dann beim zweiten, dritten Mal wurde es offensichtlich, dass er weiter runter wollte. Er zupfte auffordernd am Bündchen. Marc hob sein Becken an. Ohne große Probleme zog sein Freund sie hinunter und legte den orangefarbenen Fuchshintern frei. Der Kanide schnurrte nur noch mehr, als die Krallen das erste Mal über seinen Hintern glitten. Seine Männlichkeit hatte bis jetzt geruht, aber bei der schönen Berührung kribbelte sie zum ersten Mal.

Jeff wollte nichts überstürzen, aber sein Verlangen wuchs schneller als seine Selbstbeherrschung. Vor seinem inneren Auge lief ein Kopfkino ab, das ihn schon seit Minuten hart werden ließ. Um seine zitternde Pfote zu beruhigen, kraulte er vom Rückenfell aus vorerst nur seitlich Marcs Hintern. Er flauschte durch den weichen Flaum, folgte dann langsam der Rundung des knackigen Pos und kreiste rechts und links entlang der Tailbase, ein sanftes Streicheln, welches seinem Freund ein entspanntes Murren entlockte. Erst von den Seiten und schließlich ringsherum kraulte er weiter hinab, den Tail entlang, aber er konnte sich selber nichts vormachen, sein Ziel war woanders, es lag tiefer. Der süße Fuchshintern verführte seine Sinne. Er entschied, dass es an der Zeit war, einen Schritt weiterzugehen. Diesmal hob er seine Finger nicht an, als sie seitlich an den Tail stießen. Aufgeregt ließ er sie unter der heißen Tailbase verschwinden. Marc murrte und auch Jeff machte ein zufriedenes Geräusch. Es war herrlich warm und weich zwischen Tail und Hintern. Sein Freund japste und atmete zitternd ein. Beflügelt davon schob er sie ein Stück weiter. Die Wärme nahm zu und das Fell im selben Maß ab. Er gab seinen Gelüsten nach und hielt nicht an, immer tiefer glitten seine Finger. Marc krallte sich in den Bettbezug, als sie das zarte Tailhole berührten. Es zog sich empfindlich zusammen und beide stöhnten zeitgleich auf.

Jeff ließ eine Pfote dort, mit der anderen strich er über den orangefarbenen Hintern und die Tailbase. Er kraulte die haarlose Stelle und fühlte die kleinen Fältchen. Ganz langsam spielte er mit ihnen, folgte ihnen zum heißen Zentrum, wo sie sich alle trafen. Marc schnappte gleich mehrfach nach Luft, seine Felltasche wuchs schnell durch die liebevolle Behandlung. Als die Finger mal wieder genau über die Mitte des Holes streichelte, zuckte es erneut und Jeff wurde von einer Welle der Erregung geschüttelt. Die Bewegung hatte seinen Pfotenballen von beiden Seiten umschlossen und ihn ein kleines Stück hineingezogen. Seine Schnurrhaare bebten, als er seinen nächsten Schritt überlegte.

Der Fuchs war glücklich, entspannt und erregt zugleich. So zärtlich war er noch nie berührt worden. Er war enttäuscht, als er spürte, wie Jeff seine Pfote wegzog, aber das blieb nicht lange so. Der Mäuserich positionierte sich liegend zwischen seinen Beinen, die er etwas spreizen sollte, griff dann seine Tailbase und hob sie an. Marc japste. Warmer Atem hauchte mit einem Mal genau gegen sein Tailhole. Wollte Jeff etwa ...

Er lag nur Zentimeter von Marcs privatester Stelle entfernt und zitterte vor Aufregung. Der herbe Geruch nach Fuchs war hier am Intensivsten, aber nicht unangenehm. Die Haut unter dem zarten Flaum zog sich zusammen, als der Mäuserich dagegen blies. Er hatte sich alles genauestens überlegt, aber jetzt, so dicht vor Marcs Tailhole hielt er inne und musste sich sammeln. Unter seinem Bauch lag sein eigener, harter Schaft und drückte ihn schmerzhaft. Er drückte zurück und es prickelte. Jeffs Leidenschaft nahm Überhand, er beugte sich vor, schloss die Augen und streckte die Zunge raus...

Etwas Raues berührte Marc, sein Freund schleckte zielstrebig über sein Hole. Die zarten Fältchen dort wurden sanft auseinandergedrückt, als die feuchten Zungennoppen zwischen ihnen verschwanden, nur um kurz darauf von ihnen abzulassen und weiterzuziehen. Heiße Wogen durchfluteten seinen Unterleib. Es war eine geile Mischung aus Befriedigung und dem Verlangen nach mehr. Sein Becken spannte sich an und er konnte nicht anders, er murrte tief und kehlig. Jeff krallte sich fest in seinen Hintern und zog sich an der Tailbase vorwärts. Die warme Berührung schleckte um seinen Ring, spielte mit der ffnung und schob sich dann vorsichtig vorwärts.

Jeff war hochgradig erregt. Er atmete schwer. Wollte er doch eigentlich nur Marc verwöhnen und seinem Freund eine schöne Zeit bereiten, war er momentan selber dabei sich seiner Lust hinzugeben, sie übernahm sein Handeln mehr und mehr. Er drückte gegen den feuchten Ring. Erneut zuckte dieser und zog seine Zunge so ein kleines Stück näher, entspannte sich dann aber wieder. Der Nager nutzte diese Entspannung und schob sich tiefer in die enge ffnung. Sie drückte ihn heiß und innig an sich, als hieße sie ihn willkommen. Er schmeckte den Kaniden und atmete gleichzeitig den Duft seiner Tailbase ein. Seine Sinne schwirrten. So weit er konnte, stieß er seine Zunge in seinen Freund und schleckte sein Inneres.

Marc wand sich unter der Behandlung, seine Krallen ratschten lustvoll über das Laken. Der raue Eindringling schien seinen gesamten Unterleib zu erreichen, die Gefühle zogen nicht mehr in Wellen, sondern als dauerhafter Strom durch seinen Körper.

Der Ring spannte sich immer wieder und zog an Jeffs Zunge. ‚Komm tiefer!' schien er zu fordern. Es dauerte eine Weile, bis dieser sich beherrschen konnte. Er hatte ja etwas Bestimmtes vor, erinnerte er sich. Mit einem feuchten Schmatzer verabschiedete er sich von der dankbaren Stelle. Er zog an Marcs Hüfte und der Fuchs reagierte, er zog die Knie an und hob den Hintern. Jeff griff in die Tasche und holte sein Mitbringsel hervor.

Marc dachte zuerst, dass sein Freund gleich weitermachen würde, dass er sich anheben sollte, um besser erreichbar zu sein. Dann aber hörte er einen Plastikverschluss klicken.

Er wollte sich umdrehen und nachsehen, aber Jeff stoppte ihn.

„Ah, ah, ah! Nicht schmulen." Ein Kissen landete auf seinem Kopf.

„Aber was machst du denn?" Er musste einfach fragen.

„Lass dich überraschen!"

Der Kanide gab Ruhe, in seinem Kopf malte er sich aber alle möglichen Dinge aus, was Jeff mit ihm vorhatte, aber in keines davon passte das Klicken. Und überhaupt, sollte er nicht vielmehr ihn verwöhnen? Er hatte Jeff doch so lieb, er würde ... Etwas Feuchtes, Kühles berührte sein Tailhole. „Was ...?"

Weiter ließ der Nager ihn nicht kommen, dann schob er seine eingefeuchtete Pfote unter Marcs Tailbase und ließ einen Finger in die warme ffnung gleiten. Es war noch schöner als er erwartet hatte, unglaublich warm und weich. Der Fuchs ließ ein überfordertes ‚marrrrf' hören, was Jeff als Zustimmung deutete. Dieses Gleitgel, das er in der Drogerie geholt hatte, wirkte wunderbar. Die gesamte Tailbase und seine Pfote waren sehr flutschig, es glitt alles von alleine. Er zog den Finger hinaus. Das Tailhole zog sich umgehend zusammen, aber er ließ ihm nicht viel Zeit. Er presste zwei Finger aneinander und schob sie wieder hinein. Der Ring lieferte nur sanften Widerstand.

Marc murrte noch viel mehr. Er krallte sich in die Matratze und warf seinen Kopf von links nach rechts. Jeffs Pfote drang erneut in ihn ein, dieses Mal fühlte es sich enger an als zuvor, aber noch tat nichts weh. Stattdessen spürte er jeden Zentimeter der Mäusefinger. Die rauen Pfotenballen, die Knöchel und jede weitere Unebenheit wirkten wie perfekt angeordnete Lustnoppen, die durch die Wände seines Tailholes streiften. Immer wieder ließ der Mäuserich die Finger ganz aus ihm herausgleiten. Marc spürte, wie sich sein Ringmuskel dann entspannte, aber nur um sofort wieder gedehnt zu werden. Erneut flutschte Jeff raus. Der Fuchsschaft unter seinem Bauch zuckte und tropfte einiges an Precum auf die Matratze. Schon machte sein Freund weiter, zwei Finger erkannte er sofort und er glaubte einen Dritten zu spüren, es spannte so doll; dann stellte sich ein Schmerz ein. Er japste und bemühte sich um Entspannung. Jeff hatte die Anspannung offenbar selber gespürt und stoppte seine Bewegung. Marc atmete tief durch. Es half, die Pfote seines Freundes verweilte an derselben Stelle, aber schon bald tat nichts mehr weh. Stattdessen zuckte sein Schaft lustvoll, was die Finger ein Stück herausdrückte. Der Fuchs wollte jedoch mehr. Er fühlte sich gut, gedehnt, ausgefüllt, aber von beidem jeweils noch nicht genug. Langsam drückte er sich der Pfote entgegen.

Jeff verstand. Er verlagerte die Position seiner Finger, was Marc ein weiteres Stöhnen entlockte und bewegte sie dann weiter vorwärts. Der Druck von Marcs ffnung war schon beachtlich, aber solange sein Freund mehr wollte, machte er wohl alles richtig. Marc spürte jeden Zentimeter. Und er genoss sie. Mehr, er wollte mehr! Tiefer und enger! Das Gefühl der durch ihn durchgleitenden Finger ließ ihn zittern. Gleichzeitig drückte er sich weiter Jeff entgegen, er wollte alles von seinem Freund ich sich aufnehmen. Dann tat es mit einem Mal wieder weh. Er zuckte nach vorne und die Mäusepfote hielt inne. Erneut atmete Marc durch. Er konnte die Finger bei jedem Atemzug spüren, wie sie ihn drückten. Es mussten drei sein, so fühlte es sich an, da war er sich inzwischen sicher. Dann bewegten sie sich, Jeff zog sie langsam zurück. Der Fuchs hechelte, solange sie durch sein Innerstes glitten, dann flutschten sie hinaus. Sofort fühlte er sich leer. ‚Oh wie geil! Bitte, Jeff, schieb sie wieder rein!', dachte er, wagte aber nicht diesen Wunsch auch auszusprechen.

Das war auch gar nicht nötig, denn der Nager befeuchtete seine Pfote erneut und nahm einen weiteren Finger dazu. Was Marc nicht wusste oder ahnte, es war bereits der Letzte.

Die ersten Zentimeter gingen inzwischen ohne großen Widerstand, Marc schnurrte in sein Kissen, als sein Freund sich mit den ersten zwei Knöcheln extra viel Zeit ließ und sie mehrfach vor- und zurückbewegte. Dann stieß er sie voran, was Marcs Wohlbefinden noch steigerte. Er wollte mehr, hätte er ihn anfassen können, er hätte den kleinen Nager umarmt, dichter, tiefer zu sich gezogen. Aber sich Jeffs Pfotenbewegung hinzugeben hatte auch etwas Schönes. Sein Freund drückte wieder, aber nicht kraftvoll, dafür stetig, gerade so, dass er automatisch vorwärts glitt. Der Fuchs konnte fühlen, wie er weiter und weiter gedehnt wurde, aber die feuchte Creme half, es brannte fast gar nicht. Er bewegte sein Becken. Mal oben, mal unten, mal seitlich glitten die Finger in ihn hinein. Sein Schaft zuckte und er stöhnte auf, als ein Knöchel seinen Ring passierte.

Fast hätte Marc gedacht, dass er endlos hätte weitermachen können, so entspannt wie er war, da zog es durch seinen Hintern. Er gab Jeff ein Signal, der sofort innehielt. Der Fuchs schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Kehrseite. Es fühlte sich doch alles so richtig an, das durfte einfach nicht wehtun. Und tatsächlich, nach kurzem Beckenkreisen war es wieder vorbei. Sein Freund begann eine langsame Vor- und Zurückbewegung. Marc fiel vor Erregung die Zunge aus der Schnauze, er verdrehte die Augen und ließ es einfach mit sich geschehen. Ohne große Mühen, glitt Jeff aus ihm heraus, um genauso tief gleich wieder hineinzustoßen. Stöhnend schloss Marc die Augen, umfasste seinen Schaft, der inzwischen den Matratzenbezug großzügig getränkt hatte und pfotete sich genüsslich.

Jeff schmunzelte, sein Freund hatte offenbar sämtliche Bedenken, die sonst durch einen Kopf kreisten, abgelegt und konnte sich ihm hingeben. Der Nager war zufrieden. Marc war sonst immer so bedacht darauf, dass Jeff nicht zu kurz kam, da wollte er ihn heute mal ganz alleine etwas Gutes tun. Sollte er sich endlich mal unbesorgt verwöhnen lassen, richtig loslassen.

Es war an der Zeit, Marc ein großartiges Finale zu bescheren. Durch das Pfoten zuckte seine Lustöffnung inzwischen sehr oft und das trotz der enormen Dehnung. Der warme Druck erregte auch Jeff. Dieses Mal schob er sich tiefer hinein.

Die Sinne des Fuchses waren an ihren Grenzen. Noch nie war er so ausgefüllt, noch nie hatte sich etwas in ihm so gut angefühlt, wie Jeffs Finger, noch nie war sein Pfoten so geil gewesen, wie jetzt gerade. Er japste. Sein Becken hatte sich angespannt, somit auch sein Tailhole, aber anstatt dadurch enger zu werden, hatte sein Freund genau diesen Moment gewählt, um erneut nach vorne zu stoßen. Als Marc sich endlich wieder entspannte, glitt er gleich noch weiter auf die Pfote, was wiederum zur Folge hatte, dass sein Schaft ein weiteres Mal zuckte. Er pfotete sich schneller. Der Orgasmus war zum Greifen nahe. Inzwischen drückte er selber permanent gegen Jeff, jeder aufkeimende Schmerz wurde in dieser Phase seiner Erregung zu noch mehr Lustgefühl.

Etwas Rundes, Großes glitt durch seinen Ring, es war hart und wellig. Erst dachte er, es sei ein weiterer Fingerknöchel, doch dies war anders. Und es tat weh. Aber er war so geil, er wollte einfach mehr. Also holte er Luft und wartete auf das nächste Anspannen seines Rumpfes. Lustschwanger wie er war, ließ die nicht lange auf sich warten. Es zog gewaltig, aber sein geschwollener Knoten puckerte ununterbrochen und drückte so sein wahres Empfinden aus.

Jeff hatte sich aus Rücksicht nicht weiter nach vorne gedrückt, aber sein Freund selber bewegte sich ihm entgegen.

Und dann geschah alles ganz schnell. Der Schmerz erreichte seinen Höhepunkt, wie auch Marc. Er hechelte und war kurz vorm Kommen, als der Widerstand plötzlich nachgab und Jeffs Pfote zur Gänze in seinem Hintern verschwand. Sie wurde von dem sich zusammenziehenden Ringmuskel unaufhaltsam hineingezogen. Marc fiel dadurch förmlich nach hinten, stöhnte hemmungslos laut und spritzte eine große Ladung Cum bis vor seine Nase auf das Laken.

Jeff war erschrocken, dass er plötzlich derart tief in seinen Freund eindrang, aber er konnte so schnell nichts dagegen tun. Das Tailhole hielt ihn fest umklammert und zog ihn bis zum Pfotengelenk unter Marcs Tail.Seinem Freund schien das aber nicht wehzutun, eher zu gefallen. Er stöhnte und der enge Ring puckerte eifrig, als der Fuchs seinen Orgasmus durchlebte.

Marcs Moment war vollkommen, er schien gar nicht zu enden. Jedes Mal, wenn er eine weitere Ladung Kanidensperma verschoss, ließ ihn die ausgefüllte Enge erneut aufstöhnen. Nur langsam kam er zur Ruhe. Auch als er sich entspannt auf den Bauch sinken ließ, japste er bei der kleinsten Bewegung von Jeff oder sich selbst. Der Mäuserich ließ ihm alle Zeit, die er brauchte.

Mehrere Minuten lang horchte Jeff dem murrenden Ausatmen seines Freundes, als die Entspannung sich in dessen Körper ausbreitete. Er behielt seine Pfote still an Ort und Stelle und ließ Marc sich durch sanftes Beckenkreisen nur die Bewegung holen, die er brauchte. Dann erst zog er sich (mit beachtlichem Kraftaufwand) hinaus. Sehr zu seiner Überraschung war alles makellos sauber. Er wusch den Glanz des Gleitgels im Bad ab und gesellte sich anschließend zu dem inzwischen erschöpft schlummernden Fuchs, der seit seinem Wegbleiben unbewegt und mit blankem Hintern auf dem Bauch lag.

„Ich liebe dich ganz doll, mein Schatz!" flüsterte er ihm ins Ohr, als er wieder da war.

„Mmmichliebedichauch," murmelte Marc in sein Kissen. Jeff schmunzelte. Wie süß, er hatte seinen Freund so sehr gefordert, dass dieser drauf und dran war, einzuschlafen. Er schaute sich um. Es war kurz vor 22 Uhr. Er zog sich aus, warf die Sommerdecke über den erschöpften Fuchs und kuschelte sich an ihn.

Marc lag selig und zum ersten Mal seit Langem komplett entspannt. Sämtliche Sorgen waren unendlich weit weg. Er dämmerte mehr und mehr ins Reich der Träume. Kurz bevor er endgültig einschlief, kam ein letztes Mal die Erleuchtung, dieses Mal jedoch anders als zuvor: Vielleicht waren Montage doch nicht so schlecht ...