Wolf's Journey - Kapitel 23: Zurück zum Anfang

Story by silverstripe on SoFurry

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#23 of Wolf's Journey


Zurück zum Anfang

Goldrain - So hieß Rakshasas Ziel. Er warf einen Blick auf die Anzeige und erfuhr, dass er an der nächsten Station aussteigen musste.

„Yoko ist jetzt schon seit drei Tagen verschwunden. An ihrer Arbeit ist sie seit ihrem Verschwinden nicht mehr aufgetaucht und auch sonst hat sie niemand gesehen. Keiner weiß, wo sie ist, doch ich weiß es genau", dachte sich Rakshasa und bereitete sich für den Ausstieg vor.

Der Schäferhund kramte in seiner Hosentasche und warf seinem Beifahrer etwas zu. Verwundert sah Revan zu seinem Vater, der den Blick starr auf die Straße gerichtet hielt.

„Deine Mutter hat mir gesagt, dass ich dir das geben soll. Du weißt schon für was."

Revan erkannte den neckischen Unterton und sah sich das kleine eingepackte Ding an. „Ein Kondom? Ist das euer Ernst?"

Zu spät bemerkte er, dass er laut gesprochen hatte und warf einen Blick hinter sich auf die Rückbank, wo Ryo, Yuchi und Maki saßen. Zum Glück hatten sie nichts mitbekommen.

Revan seufzte frustriert und warf das eingepackte Kondom ins Handschuhfach. Die Truppe fuhr gerade aus Landlurf, wo sie Max abgesetzt hatten und waren nun auf direktem Weg nach Goldrain unterwegs.

„Wir wollen doch nicht, dass du Vater wirst, bevor du deinen Schulabschluss hast", lachte Revans Vater.

„Dad!"

„War doch nur ein Scherz. Ich weiß doch, dass du die Mutter wärst."

Revan riss die Augen auf und wäre seinem Vater am liebsten an den Hals gesprungen, würde er nicht hinterm Steuer sitzen.

„Du kommst mit deinem kleinen Pullermann eh nicht tief genug in ihn rein. Das hast du wirklich nicht von mir geerbt. Das kann ja nur andersrum funktionieren."

Revan hielt sich die Ohren zu und versuchte die Sprüche so gut es ging zu ignorieren und hoffte, dass Ryo davon nichts mitbekam.

Rakshasa fuhr mit der Kralle über den hölzernen Torbogen, der den Eingang zum Dorf darstellte. Goldrain war mitten im Wald gelegen und Rakshasa hatte einen Fußmarsch von fast einer halben Stunde hinter sich um von Bahnhof bis zu diesem Dorf zu gelangen. Viele Erinnerungen kochten in ihm auf. Sowohl gute als auch schlechte.

In diesem Dorf schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles wirkte sehr nach Landleben und Rakshasa war einst ein Teil davon. Es war für ihn schwer gewesen, sich nach dem Dorfleben in der Großstadt zurecht zu finden.

Er ließ seinen Blick schweifen. Von der einen Seite wurde das Dorf von einem Wald berührt, der so groß war, dass man einen halben Tag marschieren müsste, wenn man ihn passieren wollte. Rakshasa erinnerte sich, dass der Wald der Familie Ten'oh gehörte. Yokos Familie.

Hinter dem Wald lagen weitere Dörfer und erst weit hinter diesen begannen die Großstädte, in denen auch Menschen wohnten. Diese kleinen Siedlungen waren für die Yokai vorgesehen und kein Mensch zog ein Leben auf winzigem Bauernland dem Stadtleben vor. Nur in den größeren Dörfern gab es Menschen. Je größer der Ort, desto größer die Anzahl der Menschen.

Rakshasa blickte zur anderen Seite, wo sich hinter den Häusern und Höfen die Bauernfelder befanden. Er erkannte sogar einige bekannte Gesichter unter den Feldarbeitern, doch er war nicht hier, um alte Nachbarn wiederzusehen. Sein Blick richtete sich auf das große Gebäude im Zentrum des Dorfes, das sich deutlich von den anderen Häusern abgrenzte. Während die meisten Häuser Fachwerk waren, wirkte dieses Haus weitaus moderner und wollte nicht wirklich in das Landleben passen.

„Ich bin so glücklich darüber, dass du zurückgekehrt bist. Ab jetzt wird sich alles ändern, versprochen. Du wirst sehen."

Yoko verschränkte die Arme und blickte zu der Füchsin im weißen Kleid. Sie war Yoko wie aus dem Gesicht geschnitten und auch ihre Fellfarbe war identisch.

„Ich bin auf euren Wunsch hergekommen, weil ihr mit mir reden wolltet. Nicht, um mich hier festhalten zu lassen", spuckte ihr Yoko entgegen.

Empört trat die Füchsin einen Schritt zurück.

„Du hängst doch nicht noch immer an dem räudigen Sohn der Minorus, oder?"

„Wen nennst du hier räudig?!" Yoko sprang von ihrem Stuhl auf und warf ihrer Mutter einen scharfen Blick zu.

Eine Pfote legte sich auf ihre Schulter und zwang sie zur Beruhigung. „Junge Dame. Wir haben bereits darüber gesprochen. Du wirst dich nicht mehr mit diesem Jungen treffen. Ende der Diskussion."

„Aber..."

„Ende der Diskussion!" Der Rotfuchs brachte sie unter einem strengen Blick zum Schweigen.

„Seit Jeher versuchen die Minorus das Besitzrecht des Waldes zu erobern um mehr Felder zu errichten. Aber ich sage dir, dieser Wald gehört uns. Mein Großvater hat ihn hart erkämpft, damit ich etwas daraus mache. Und dieser Zeitpunkt ist gekommen. Wenn sich die Familie der Ten'ohs mit der Familie der Karaines vermischt, haben wir genug Geld, um den Wald abzureißen, das Holz zu verkaufen und dann..."

„Was dann?", warf ihm Yoko entgegen. „Dann willst du deinen Traum, Bürgermeister einer Großstadt zu sein, erfüllen und aus Goldrain eine Metropole machen?"

„Ich werde aus einer Mücke keinen Elefanten machen können, aber vielleicht muss ich das ja auch gar nicht."

Yoko stand auf und stellte sich ihrem Vater gegenüber. „Warum muss sich an diesem Ort überhaupt etwas ändern? Warum konnten wir nicht einfache Landleute bleiben?"

Sie sah zu ihrer Mutter, die nach der Hand ihres Mannes griff. „Hat es nicht gereicht, dass ihr eure erste Tochter für Geld verloren habt?"

„Wenigstens fügt sie sich ihren Pflichten", fauchte ihr Vater.

„Nein, sie hat diesen Mann nicht geheiratet, damit ihr das Geld bekommt, sondern weil sie diesen Mann wirklich geliebt hat. Aber ihr wollt, dass ich jemanden heirate, den ich nicht mal leiden kann. Ich hasse die Karaines und wisst ihr auch warum? Weil sie gierige Halsabschneider sind. Ich liebe einen anderen Jungen aber ihr lehnt es ab, weil er nicht aus einer wohlhabenden Familie stammt und einer anderen Rasse angehört."

Yokos Mutter ging einen Schritt auf sie zu und strich ihr leicht übers Ohr. Sie wickelte das Band der Schleife an ihrem Ohr um den Finger und flüsterte: „Du bist eine Ten'oh. Weißt du noch, wie du das Band unserer Familie bekommen hast? Und du hattest versprochen, alles zum Wohle unserer Familie zu tun."

„Damals war ich noch jung und verstand die Pflichten noch nicht!"

„Du hast es trotzdem versprochen!"

Yoko schlug die Pfote ihrer Mutter weg, griff an ihr Ohr und riss sich das Band heraus. Sie ließ es zu Boden fallen, während das Blut über ihr Ohr lief und in das Fell sickerte.

Yokos Mutter trat voller Schock einen Schritt zurück und auch ihr Vater war sichtlich überrascht.

Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, tat es einen lauten Knall und die Haustür brach aus den Angeln. Das wutverzerrte Gesicht eines Kojoten kam zum Vorschein.

„Genug! Lasst sie in Ruhe!", brüllte Rakshasa und stapfte auf Yokos Eltern zu. „Ich habe genug gehört. Ihr könnt eure Tochter zu nichts zwingen. Sie ist ..."

Yokos Vater packte den Kojoten am Kragen und machte sich sofort kampfbereit. Trotz seines Alters war er noch fit und bereit, sich mit dem jungen Kojoten anzulegen.

„Hört auf! Alle beide!", rief Yoko verzweifelt, doch ihre Mutter packte sie am Arm und zog sie fort von den beiden.

„Es ist nur zu deinem besten, Yoko!", fauchte ihr Vater und holte mit seiner Faust aus, doch dann stürmte erneut jemand in das Haus.

„Das ist mein Junge. Ich wusste, dass du zurückkehren würdest."

Rakshasas Ohren zuckten als er die Stimme hörte, die ihm so vertraut war.