BORDER LINE / ARTJOM

Story by seulombax on SoFurry

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#6 of ALIEN (original)

Ich hoffe, die Furry-Community freut sich, dass ich jetzt noch mal einen Wendepunkt von der Genre-Spiel-Story wieder weggegangen bin... Denn ich habe einen neuen Charakter, der sowieso geplant war, nun zum anthropomorphen Husky umgestaltet. Allgemein seid mir bitte nicht böse, dass die Charaktere sich zu leicht überreden lassen. Das soll den Abenteuergeist verdeutlichen, und in diesem Kapitel noch etwas anderes ;)


Chapter 06 - An der Grenze / A R T J O M

Der Kommandant nahm die Personalien auf. „Artjom Pawlow. 20 Jahre, geistig und körperlich kontaminiert. Ostzone." Es roch nach verbranntem Fleisch. Der Junge schaute zu Boden. Aus seiner Nase tropfte Blut zu Boden, er keuchte, man konnte seinen Atem in der Kälte sehen. Es fiel Schnee, doch er blieb nicht liegen. Der Uniformierte schloss die Akte mit den Papieren, bedruckt mit all den kyrillischen Buchstaben. Er hielt dem Jungen eine Waffe an den Kopf. „Wir sind schon voll! Abschaum wie dich kann diese Stadt nicht gebrauchen." Der Gefangene wurde zu Boden gedrückt und antwortete: „Was will ich in dieser Stadt, bei den ganzen vernebelten Chemiefressern?" „Unruhe stiften? Ihre perfekte Welt zerstören? Klingelt da was, du Terrorist?" „Das ist die Perfekte Welt? Diese Stadt stinkt wie die Gülle, die jeden Tag tonnenweise nach Polen gepumpt wird!" Man hörte einen leicht östlichen Akzent in der Stimme des Jungen. Der Kommandant drehte ab, ging und rief seinem Personal zu: „Abführen. Setzt ihn irgendwo ab!"

Der Junge wehrte sich zunächst, doch schnell war er gefesselt und ihm ein Leinensack über den Kopf gezogen. Er bekam kaum noch Luft und konnte nichts mehr sehen. Er wurde über die Straße gedrängt und auf einen Lastwagen gehoben. Der Motor startete mit lautem Geheul. Ein Benzinmotor, für die Armee ein Privileg, der individuelle Verkehr war den Zivilen nicht zumutbar. Man hörte, wie aus dem festen Straßenbelag erst Schotter und dann Staub wurde. „Bringt ihr mich in den Osten zurück? Wie nett von euch", ertönte es aus dem Beutel. „Halt dein Maul, du Stück Dreck!", rief ein Soldat. Der Wagen stoppte abrupt und er wurde hinausgeworfen, ein Soldat nahm ihm den Beutel vom Kopf und der Lastwagen fuhr weiter und wirbelte den Staub um ihn herum auf. „Ihr seid so dumm! Ich bin noch in eurer verdammten Stadt! Hey! Bringt mich wenigstens über die Grenze!" Doch die Schreie aus dem Sitzen vergebens. Der Lastwagen war schon zu weit entfernt. Artjom versuchte, sich irgendwie aus seinen Fesseln zu befreien.

Die Leute nannten ihn Abschaum, nicht weil er aus dem Osten war. Er war ein Neuling, nicht zu vergleichen mit dem, was man vor ein paar Jahrhunderten noch unter einem Menschen verstand. Er hatte zwei Beine, zwei Arme, zwei Augen, doch seine Ohren und seine Nase glichen eher einem Hund, einem Husky genauer gesagt. Sein ganzer Körper bedeckt mit neonrotem und weißem Fell, bedeckt mit Lederjacke, Jeans und Sneakern. An den Händen Handschuhe und die menschlich ausgeprägten Haare auf dem Kopf rot gefärbt und zum Irokesen geschnitten. Die großen Ohren durchstochen mit verschiedenen Piercings. Er saß mit verzweifelter Miene auf dem Boden und wand sich weiter wider seinen Fesseln, als zwei gestalten auf ihn zuliefen und er kurz inne hielt. Er kniff die Augen zusammen. Er hatte glücklicherweise die Gabe farbig zu sehen. Sie waren dick angezogen und einer von ihnen hatte seltsame Konturen. Es schienen keine Soldaten oder Offiziere zu sein, bei dieser Bekleidung. Aber welchen Touristen aus der Stadt verschlägt es schon an die Grenze, noch dazu in die Militärzone?

„Drug ili vrag?", fragte er laut und die beiden blieben stehen. Artjom starrte sie konzentriert an und versuchte genau zu erkennen, wer dort war. Der eine war zweifelsfrei ein Mensch mit dunklen Haaren, doch der Andere war definitiv keiner. Diese großen Ohren, er schien ebenfalls ein Neuling zu sein, denn sie waren eindeutig pelzig, ganz zu schweigen von dem Schweif. Die zwei kamen näher und Artjoms Vermutungen wurden wahr: Da kam ein Lombax mit einem Menschen auf ihn zu. Er wedelte mit dem Schwanz freudig, da er so schnell gerettet werden konnte, noch von einem mehr oder weniger Artgenossen. „Sorry, aber sprichst du auch was Städtischeres?" - Artjom hielt weiter inne und schnüffelte an dem Menschen, der ihn somit als Bauern beschimpfte, als er vor ihn trat. Er schaute langsam nach oben und bemerkte, dass dieser fragend auf ihn herabschaute, also antwortete der Husky bellend mit seinem Akzent: „Ja, ich sprech Deutsch! Wär dein Freund wohl so nett, mich zu befreien?"

Nun musterte Artjom den Lombax, der sich zu ihm hinunter kniete. „Natürlich, Kleiner!", sagte dieser behutsam. Peinlich berührt und empört schrak der rote Husky auf: Ich bin nicht dein Kleiner!". Der andere Neuling durchschnitt die Fesseln mit einem Army-Messer. „Ach und wie heißt du, wenn du schon sprechen kannst?" „Artjom. Artjom Pawlow." „Ich bin Ray, das ist Darwin." Er zeigte auf den Menschen. „Wir tun dir nichts..." Der Halbhund lachte: „Mir etwas tun? Niemand könnte mir etwas zu Leide tun!" „Reg dich ab! Weshalb wurdest du ausgesetzt?" Darwin half Artjom wieder auf die Hinterbeine. „Diese Stadt heißt nur wenige Neulinge willkommen, wie dein Freund sicher weiß. Ich wurde im Osten geboren, bin im alten Frankfurt aufgewachsen und bin dann wieder über die Grenze. Nur ich musste aus", der Halbhund zögerte, „Gründen wieder zurück." „Nur ohne Geburtsurkunde unmöglich.", vollendete Darwin den Satz.

Nach den großen Einwanderungswellen machte die Stadt damals dicht. Jeder der sie wieder verließ und nicht gebürtiger Städter war, konnte nicht mehr einreisen.

„Wie bist du zum ersten Mal in die Stadt gekommen?", fragte Ray. „Damals waren die Menschen noch nicht so hasserfüllt gegenüber den Neulingen. Allgemein war es hilfreich ein, zwei Leute des Grenzpersonals zu kennen. Leute, die Heute suspendiert sind." Der Husky starrte betroffen zu Boden. „Ich war schon längst wieder im Land, aber diese dreckigen Bürokraten finden einen überall. Mit den ganzen Scheiß-Tattoos und Kameras überall ist die Stadt doch eher nur ein Dorf!"

Ray und Darwin tauschten Blicke aus, sich einig darüber, dass sie es gar nicht genauer wissen wollten. „Genau, richtig... Desto weniger ihr wisst, desto besser! Was macht ihr zwei Gestalten hier draußen eigentlich? Nach Soldaten seht ihr mir nicht aus."

Ray lachte plötzlich: „Wenn du wieder in den Osten willst, können wir dich praktisch mitnehmen..." „Glaub mir, das ist kein schönes Reiseziel." „Das ist auch nicht unser Ziel, nur unser Weg.", fiel Darwin leicht angespannt ins Wort. Ray stupste ihn an: „Denk daran, dass wir bei unserem grandiosen Plan noch einige Lücken haben!" Er richtete sich an Artjom: „Weißt du zufällig, wie man ein Auto klaut... oder fährt?" Artjom wedelte langsam und suggestiv hin und her. „Da habt ihr genau den richtigen Pelz gefunden!" Ray lächelte ihn an, wie ein Junge einen Welpen, nachdem sein Vater ihm bestätigt hatte, dass er ihn behalten dürfe. „Super." Der ‚Welpe' bemerkte das Lächeln und versuchte es kläglich, zurück zu lächeln.


„Also?" Darwin schien leicht genervt und gestresst, denn auch wenn er keinen Zeitplan hatte, wollte er die Stadt schnellstmöglich verlassen. Der Husky schüttelte ganz schnell den Kopf, als würde er ihn nach dem Schwimmen gehen trocknen wollen. „Wie ihr seht, gibt's hier überall automobile Fahrzeuge. Der Spaß ist es, sie zu stehlen und mit ihnen unbeschadet über die Grenze zu fahren!" Ray und Darwin schauten ihn verzweifelt an, also kam Artjom auf ihre Seite und legte ihnen jeweils einen Arm um die Schulter. „Macht euch keine Sorgen." Er entdeckte das Sidekick-Pad in Rays Hand. „Oh, damit wird es sogar noch einfacher!" Ray überreichte es ihm, die Karten- und Metadaten noch alle geöffnet. Artjom zog den Stift aus der Seite, da er den Touchscreen nicht gerecht mit seinen pfotenartigen Händen bedienen konnte. Er durchsuchte die Datenbank nach einer Stelle im Lager, die nicht so stark besetzt war und eine nahe liegende Schwachstelle der Grenzüberwachung. Er wischte sich durch die Informationen bis er fündig wurde: Ein Geländewagen nahe des dritten Übergangspunkts. Beeindruckt fragte er: „Sag mal, wie kommst du eigentlich an diese militärischen Daten?" Peinlich berührt antwortete ihm der Lombax: „Nun ja... Mein Halbbruder ist Architekt für die Stadt." Sie liefen den Anweisungen des Geräts entlang über das staubige Militärgelände, so dass ihre Schritte knirschten. „Wenn man weiß, wie man auf die Pläne zugreifen kann und die Struktur erst einmal verstanden hat, ist es einfach, auch auf Dienstpläne und das ganze Zeug zuzugreifen." Darwin und Artjom blieben abrupt stehen und schauten ihn entgeistert an. Ray lief noch kurzzeitig weiter und drehte sich lachend um: „Macht euch keine Sorgen, die finden uns trotzdem nicht so leicht." Darwin und Artjom holten wieder auf und sie liefen weiter zu dem Wagen, dessen Wegpunkt auf dem Sidekick-Pad blinkte.