Licht und Schatten - Kapitel 1

Story by Wulfila Menaskad on SoFurry

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#1 of Licht und Schatten


Warnung:

Diese Serie ist im Bereich der anthropomorphen Homoerotik angesiedelt. Sie behandelt die homosexuellen Beziehungen mehrerer männlicher Protagonisten.

Sollte diese Serie nicht eurem Geschmack entsprechen, lest bitte nicht weiter!

Anmerkung:

Alle Protagonisten und Handlungen sind frei erfunden und fallen unter mein Copyright©.

Nach Absprache ist es jedem erlaubt, Protagonisten oder Handlungen in seinen Geschichten weiter oder wieder zu verwenden. Dies trifft auch auf das Drucken und Vervielfältigen zu.

Dagegen ist es niemandem erlaubt, diese Serie zu verändern, unter seinem Namen oder einem anderen Titel zu verbreiten und zu veröffentlichen.

Sollte diese Serie oder Teile von ihr (Personen, Handlungen) einer anderen ähneln, geschah dies unwissentlich und war unbeabsichtigt.

Copyright© 2013 bei Wulfila Moonshadow

Warning:

This series is set in the area of anthropomorphic homoeroticism. It treats the homosexual relationships of several male protagonists.

If this series does not match your taste, please read no further!

Note:

All the protagonists and actions are fictitious and fall under my Copyright©.

After consultation, it is every allowed to use protagonists or actions in his own stories or further back. This also applies to printing and copying.

In contrast, no one is permitted to modify this series to spread under his name or a different title and publish it.

If this series or parts of it (people, actions) of a similar other, this was happened unknowingly and unintentionally.

Copyright© 2013 by Wulfila Moonshadow


Kapitel 1: Der Junge von nebenan

Montagmorgen, der erste Tag nach den Sommerferien. Um halb Sieben hörte ich zum ersten Mal wieder das monotone Klingeln meines Weckers. Auch wenn ich nicht aus dem Tiefschlaf gerissen wurde, so schaltete ich ihn dennoch genervt aus und gähnte müde. Langsam erhob ich meinen Oberkörper vom Bett und rieb schläfrig die Augen. Kaum zu glauben, dass die Ferien schon wieder vorbei waren. Es wirkte, als hätten sie gerade erst angefangen, obwohl all das Erlebte niemals in ein Wochenende oder eine Woche passen würde. So saß ich da und ließ mir alles, was passiert war, noch einmal durch den Kopf gehen.

„Ich muss endlich aufstehen, sonst komm ich noch zu spät!", murmelte ich irgendwann mürrisch und schwang mich widerwillig aus dem Bett. Als Erstes zog ich vorsichtig die Rollos hoch, damit die Sonne mich nicht blendete, und kramte anschließend ein paar Klamotten aus dem Schrank. Meine Entscheidung fiel auf eine Kombi aus einem weißen, kurzärmeligen Hemd und blauen Jeans. Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, ging es weiter ins Bad.

Dort stellte ich mich vor das Waschbecken und den Spiegel, aus dem ein 14-jähriger weißer Grauwolf mit strahlend blauen Augen blickte, dessen Fell- und Augenfarbe eher ungewöhnlich für seines Gleichen waren. Kontrastiert wurde das Ganze durch schwarze Haut an den sichtbaren Stellen, wie der Nase, den Lefzen und den Pfotenballen. Weitere Auffälligkeiten an diesem Wolf waren seine oberarmlangen, glatten, dunkelblonden Haare und seine, für Gleichaltrige ungewöhnliche, athletisch-schlanke Statur von 185cm Größe.

Obwohl, so ungewöhnlich war eine solche Größe wohl doch nicht. Es gab viele an seiner Schule, die ebensolche Riesen und sogar noch jünger waren. Auch der Sohn der neuen Nachbarn schien gar nicht so klein zu sein, soweit er das aus der Ferne beurteilen konnte.

Ich nahm meine Zahnbürste und die Zahnpasta, drückte aus der Tube etwas davon auf die Bürste und begann ordentlich meine Zähne zu schrubben. Dabei dachte ich weiter an diesen seltsamen Typen von nebenan. Er und sein Familie waren vor knapp zwei Wochen nebenan eingezogen, aber seitdem hatte ich ihn auch nur ein paar Mal gesehen. Zwar versuchte ich den Nachbarsjungen anzusprechen, aber er reagierte nie oder verschwand meist einfach bei sich im Haus. Er war ein klassischer Fuchs mit rotem Fell sowie dem weißen Bereich von Bauch, Brust, Hals und Mundpartie, dazu die schwarze Nase, die Lefzen, Ohren, Pfoten, Unterarme und -schenkel. Ebenso besaß sein Schweif die übliche Buschigkeit und die weiße Spitze.

Ich spuckte das Speichel-Zahnpasta-Gemisch ins Waschbecken, dreht den Hahn auf und spülte meinen Mund aus. Dann griff ich zur Haarbürste und kämmte meine Haare durch, bis die Finger problemlos durchgleiten konnten und sie seidig weich waren. Danach setzte ich mich aufs Klo und ließ den Druck von meiner Blase. Seufzend murmelte ich: „Hoffentlich geht unser Nachbar auch auf meine Schule. Ich würde ihn nur zu gerne mal richtig kennenlernen, er scheint ja ganz interessant zu sein." Nach Verrichtung meiner Notdurft sammelte ich die Haare aus dem Waschbecken und der Bürste, warf sie ins Klo und spülte sie fort. Zum Schluss wusch ich mir noch die Pfoten und das Gesicht mit Seife und lauwarmen Wasser und fertig war ich, um runter zum Frühstück zu gehen und mich anschließend auf den Weg zu machen. Ich musste nur noch kurz in mein Zimmer, die Haare zusammenbinden und meine Tasche holen.

In der Küche angekommen warteten meine Eltern schon auf mich. Mein Vater Paul, der fast genauso aussah wie ich, nur kräftiger und mit 197cm auch größer war. Dazu hatten die kurz geschnittenen Haare schon einiges von ihrer Farbe verloren und waren mehr dunkelgrau als dunkelblond. Und meine Mutter Helena, kurz Lena, die als Einzige von der Fellfarbe her ein echter Grauwolf, aber dafür mit lediglich 173cm Größe für unsere Verhältnisse auch kleiner war. Sie besaß eine schlanke Figur, grau-grüne Augen und hüftlanges, rotbraunes Haar.

„Morgen Großer", grüßte mein alter Herr, bevor er in seine mit Käse belegte Brötchenhälfte biss. „Morgen", entgegnete ich und setzte mich an den Tisch. „Na, freust du dich schon auf deinen ersten Schultag?", witzelte meine Mutter neckisch. Ich zog eine Braue hoch und legte den Kopf schief: „Was glaubst du wohl?" Sie streckte mir die Zunge raus, nahm zwei Brötchen aus dem Korb und legte mir eines auf den Teller. Ich schnitt es auseinander, butterte beide Hälften und belegte sie mit Schinken und Käse. Auch das zweite Brötchen, was ich mir aus dem Korb nahm, machte ich so.

Fertig gefrühstückt schnappte ich mir meine Tasche, zog eine dünne, schwarze Weste an und verließ mit einem „Bis später!" das Haus. Ich ging die Einfahrt hinunter und noch bevor ich auf dem Gehweg war, erblickte ich den Fuchs von nebenan, der auf mich zu kam. „Moin moin", grüßte ich ihn gewohnt locker und wartete gespannt auf eine Reaktion, die auch prompt folgte. „Ähm ja moin... musst du auch zur Realschule?", fragte er unsicher und leicht angespannt. Ich grinste und antworte: „Jup, da muss ich leider auch hin." Der Fuchs seufzte erleichtert und die Anspannung viel von ihm ab. Verlegen kratze er sich am Hinterkopf und sagte: „Gut, ich dachte schon, ich muss jetzt hier groß durch die Gegend rennen und irgendwen suchen, der da auch hingeht. Hab's nicht so mit Wegbeschreibungen, vor allem wenn ich wo neu bin." „Ist doch kein Problem", meinte ich, „aber bevor ich dich mitnehme, würde ich doch gerne deinen Namen erfahren." „Ich bin Chris... also ähm Christopher. Und du?" „Kon, kurz für Konstantin" „Oha, dass ja ein nobler und edler Name. Und du gehst wirklich auf die Realschule?", harkte Chris nach. „Ja, wieso?", fragte ich gegen. „Na, wegen dem Namen und weil du auch aussiehst wie ein Gymnasiast." Ich musste lachen. „Nein, also ich bin wohl ein guter Realschüler, aber kein Gymnasiast". „Okay, man sollte wohl nicht so nach dem Äußeren gehen", quittierte der Fuchs und lächelte verlegen. „Nö, es sei denn du willst was von jemandem. Dann solltest du auch nach dem Äußeren gehen". Ich zwinkerte Chris zu und sprach: „Na dann mal los, du musst bestimmt noch fragen in welche Klasse du musst oder?" Der andere Canide nickte: „Ja, das werd ich wohl müssen!"

Nach etwa einer halben Stunde Pfotenweg war das Ziel erreicht: Ein frisch gestrichener Betonbau, der die Sommerferien über renoviert und umgebaut worden war. So sah die Schule jetzt doch wesentlich freundlicher, heller und einladender aus als früher. Selbst wenn ich das nie laut aussprechen würde. Doch der Weg zum Sekretariat war immer noch derselbe und so lotste ich den Fuchs gleich nach dem Betreten des Gebäudes durch den Windfang des Vordereingangs rechtsrum durch eine Glastür und dann wieder rechts in den besagten Raum. „Morgen", riefen Chris und ich fast wie im Chor, als wir eintraten. „Morgen", entgegnete Frau Heinze, eine junge Ricke, und fügte gleich ein „Was kann ich für euch tun?" hinzu. „Mein Freund hier hat heute seinen ersten Tag und er würde gerne wissen, in welche Klasse und zu welchem Raum er muss." Der Fuchs wurde leicht rot unter seinem Fell, als ich ihn „Freund" nannte. Das konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen. Frau Heinze öffnete eine Schublade, holte einen Zettel raus und fragte ihn: „Wie ist denn dein Name?" „Christopher Reineke", entgegnete er. „Hier steht Klasse 8c, Raum 106. Deine Klassenlehrerin ist Frau Bahling." Als ich das hörte, konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Irritiert starrte der andere Rüde mich an. „Alles okay mit dir?", wollte er wissen „Alles bestens, nur möchtest du rechts oder links von mir sitzen?", entgegnete ich. „Hä, was willst du?" „Na, da du ja in meine Klasse gehst und neben mir ein freier Platz ist, möchte ich gerne wissen, ob links oder rechts!" Immer noch ziemlich verwirrt antwortete Chris einfach mal links, weil er wohl nicht wirklich wusste, was er dazu jetzt sagen sollte. Ich schnappte mir also seinen Unterarm und schleifte den Fuchs freudig und mit noch breiterem Grinsen wieder raus auf den Flur. Beinahe hätte ich dabei Frau Bahling über den Haufen gerannt, weil ich vor lauter Freude meine Umgebung gar nicht mehr richtig wahrnahm. „Nun mal langsam Herr Grünewald oder wollen Sie mich gleich schon am ersten Tag außer Gefecht setzen?", sprach die kleine Schäferhündin in gespielt ernstem Ton. „hm nein, das hatte ich eigentlich nicht vor Frau Bahling", sprach ich kopfkratzend und fügte hinzu: „Ich freu mich nur, dass mein neuer Nachbar auch mein neuer Klassenkamerad ist!" Sie schaute an mir vorbei und betrachtete den Rotfuchs. „Wie heißt denn der junge Mann?", wollte Frau Bahling wissen. „Christopher Reineke", antworte der andere Canide und reichte seiner zukünftigen Klassenlehrerin die Pfote. „Katharina Bahling." Sie nahm Chris' Pfote, schüttelte sie und sprach: „Dann mal mitkommen ihr zwei. Wir wollen doch nicht schon am ersten Tag zu spät kommen oder?" „Nein Frau Bahling!", riefen der Fuchs und ich fast schon wieder im Chor, während wir der Schäferhündin in den ersten Stock folgten.

Da irgendeiner der Lehrer bereits die Tür aufgeschlossen hatte, konnten wir drei sofort in die Klasse gehen. Ich setzte mich auf den Platz in der dritten Reihe, links neben meinem alten. „Guten Morgen!", begrüßte Frau Bahling die Klasse, was mehr oder weniger ebenso quittiert wurde, und ergänzte prompt darauf: „Wir haben ab heute einen neuen Mitschüler in unserer Klasse. Sei doch bitte so freundlich und stell dich uns vor." Chris begann: „Mein Name ist Christopher Reineke, kurz Chris, bin 14 und erst in der Mitte der Sommerferien mit meinen Eltern hier hergezogen." Ein kurzes Tuscheln und Murmeln durchfuhr den Raum. „Okay, dann herzlich Willkommen Chris", sprach die Schäferhündin, „dann setzt dich mal neben Konstantin. Ihr kennt euch ja bereits und wie ich sehe hat er schon seinen Platz für dich geräumt." Mit einem kurzen Nicken ging er zu besagtem Platz zwischen mir und dem Fenster, stellte seine Tasche ab und kramte Etui und Block raus. „Ach und bevor ich es vergesse: Kon, bitte fang nicht wieder an zu tratschen. Genau aus diesem Grund hab ich Sophie weggesetzt", mahnte meine Lehrerin mich. „Wir haben gar nicht getratscht", verteidigte ich mich, „wir haben uns nur über den Unterrichtsstoff unterhalten!" Frau Bahling rollte nur mit den Augen, als sie sich hinsetzte, und in der ersten Reihe kicherte eine schlanke, pechschwarze Katze mit smaragdgrünen Augen.

Die erste Doppelstunde vergingen fast wie im Flug und ich hoffte nur, die anderen Stundenblöcke, die angekündigt wurden, würden auch so schnell vorüber gehen. Außer dem Abschreiben des halbjährigen Stundenplans von der Tafel, der Bekanntgabe der möglichen Wahlfächer und das Diskutieren über den zukünftigen Unterrichtsstoff passierte nicht viel.

Als es dann zur Pause klingelte und Chris und ich den Raum verließen, schnappte ich mir erstmal die schwarze Katze und schob sie auf den Flur. „Na Süße, hast du die ersten beiden Stunden gut überstanden?" „Klar, ging ja eh nicht viel ab." „Stimmt, aber ist halt der erste Tag und da passiert doch eh nie viel. Aber für Chris hier ist es der Allererste bei uns und das heißt erstmal vorstellen." Ich zeigte schmunzelnd auf den anderen Rüden neben mir. Sophie nickte und stellte sich vor Chris. Der war sichtbar verwundert, als die Katze ihn fast schon penibel musterte und dann sprach: „Du wurdest als knuddelbar eingestuft, also lass dich drücken". Noch bevor der perplexe Rotfuchs reagieren konnte, schlang sich die Katze schon um ihn und fügte hinzu: „Und ich heiße übrigens Sophie".

Nach diesem, für Chris wohl etwas merkwürdigen Kennenlernen, begaben wir Drei uns auf den Schulhof und suchten die restliche Truppe. Zwei waren schnell gefunden, denn sie warteten und/ oder suchten auch jemanden, aller Wahrscheinlichkeit nach Sophie und mich. Alex, ein Tiger, und Tom, ein Kojote. Beide waren etwas kleiner als ich, dafür aber kräftiger. Wenn man es genau nahm, waren sie vom Körperbau und Größe äußerst ähnlich. Das und ihr oft gemeinsames Auftreten führte zu der Vermutung, dass die beiden ein Paar waren oder zumindest mehr als nur beste Freunde. Die Katze und ich wussten es natürlich besser.

„Sieh mal an, wer kommt denn da", sprach der Kojote neckisch mit schränkten Armen und frechem Lächeln. „Meinst du jetzt Sophie, den Neuen oder mich?", fragte ich lachend. „Den Fuchs meinte Tom natürlich, euch beide kennen wir doch schon", lachte der Tiger. Ich drehte mich kurz zu Chris und dann wieder zu dem Tiger: „Also das ist Chris, mein neuer Nachbar, Mitschüler, Sitznachbar und Kumpel." Bei dem Wort „Kumpel" wurde der Fuchs wieder leicht rot unter seinem Fell. „Soso, Chris also. Na dann sei mal willkommen in unserem kleinen, aber feinen Freundeskreis", grinste der Kojote, „Ich bin Tom und der Gestreifte ist Alex." Sophie streckte die Zunge raus: „Aber von unserem kleinen Kreis fehlen noch zwei. Wo sind Mike und Matze?" Alex und Tom zuckten mit den Schultern und so ging das Suchen weiter.

Irgendwann, kurz vor Pausenende, fanden wir dann zumindest Mike, einen kleinen, schmächtigen Otter in etwa Sophies Größe, vor dem Klo wartend. „Schön das wir dich auch mal finden", maulte der Tiger. Mike verdrehte die Augen: „Mach nicht so ein Theater, dem Drachen geht's grad nicht besonders. Er meint, er hat irgendwas Falsches heute Morgen gegessen oder so." „Na dann hoffe ich mal, dass es nur das ist", meinte ich. Die wenigen Minuten, die noch bis zum Klingen blieben, standen wir bei dem Otter und machten ihn mit Chris bekannt und umgekehrt.

Nach dem Klingeln vergingen die nächsten beiden Doppelstunden ebenso schnell wie die ersten und in der zweiten Pause zeigten wir dem Fuchs noch etwas die Schule und das Gelände, damit er sich auch alleine zurechtfinden konnten. Leider aber war der Drache wegen seiner Magenverstimmung schon nach Hause gegangen, sodass das Kennenlernen wohl auf Morgen verschoben werde musste. Die letzte Doppelstunde war auch nicht weiter erwähnenswert und so war der Schultag auch zum Glück schnell geschafft.

Auf dem Nachhauseweg fragte mich Chris: „Wollen wir heute irgendwas zusammen machen?" „Gerne! Was denn?" „Hm, ich weiß nicht. Erstmal zu dir und dann weiterschauen." Ich nickte und sagte: „Kay, dann so um 15 Uhr, weil vorher gibt's noch Mittag bei mir." „Ja, bei mir auch. Also dann bis später", sprach der Rotfuchs und lief weiter grade aus, während ich in die Einfahrt abbog und zur Tür ging.

Ich schloss diese auf und sofort kam mir der Geruch von Schnitzel entgegen. In der Küche war meine Mutter wohl grade erst fertig mit Braten geworden, denn die Teller mit den dampfenden Schnitzeln standen noch neben dem Herd. „Hi Maus, Kroketten sind auch gleich fertig, kannst dich also schon mal hinsetzten", meinte sie beim Blick in den Ofen. „Gleich, ich bring erstmal meine Tasche und Jacke nach oben", entgegnete ich und lief schnell die Treppe. In meinem Zimmer zog ich zuerst meine Weste aus und warf sie kurzerhand über meinen Stuhl, dann landete die Tasche unter dem Schreibtisch und so schnell wie ich oben war, so schnell war ich auch wieder unten.

Am Tisch sitzend stellt meine Mutter den Teller vor mich, gab mir Messer und Gabel und rief: „Paul, Essen!" Eine Tür öffnete sich und Sekunden später kam mein Vater rein. „Na Großer, wie war dein Tag?", fragte er beim Hinsetzen. „Ganz okay, ist halt nicht viel passiert. Hab übrigens endlich mal den Nachbarsjungen kennengelernt", entgegnete ich, während ich das erste Stück vom Schnitzel abschnitt. „Und wie ist er so?", fragte meine Ma weiter. „Ach ganz nett, so wie er bis jetzt rüber kam." „Das ist toll. Ist immer schön, wenn man neue Leute kennenlernt." „Stimmt und er kommt noch dem Essen rüber, wenn es euch nichts ausmacht." Mein Vater schüttelte den Kopf und blickte zur Wölfin. „Nein, für mich auch nicht", meinte sie. Zufrieden aß ich das Stück Schnitzel und genoss auch den Rest davon.

Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer, um aufzuräumen. Zwar war es nicht chaotisch, aber ich wollte wenigstens etwas Ordnung haben. Muss ja kein schlechter Eindruck entstehen, wo es bis jetzt doch ganz gut gelaufen ist.

Um drei Uhr klingelte es dann an der Tür und wenig später rief mein Vater: „Kon, Chris ist da!" Anscheinend hatte sich der Fuchs schon meinem alten Herrn vorgestellt und wo ich die Treppe runter kam, auch meiner Ma. „Na dann komm mal mit hoch", sagte ich zu Chris und bat ihn mir zu folgen. In meinem Reich machten wir uns erstmal auf meinem Sofa breit. „Und", fragte ich, „was wollen wir machen?" „Dachte mir, erstmal hier ein bisschen rumhängen und später raus?" „Können wir gerne machen", nickte ich und schallte meinen Fernseher an, „aber erstmal etwas Glotze schauen, um runter zu kommen oder?" „Ja, meinetwegen", meinte er. Nach etwas rumzappen fanden wir etwas, was man sich wohl anschauen konnte.

Während des Fernsehens rutschte ich dann ganz langsam näher an den Fuchs heran, bis ich mich an ihn anlehnen konnte. Chris regte sich nicht, sondern starrte auf die Mattscheibe. Ich sah aber genau, dass er wieder rot wurde. Auch war er sichtbar angespannt und schien leicht nervös zu sein. Vorsichtig legte ich meine rechte Pfote auf seinen Oberschenkel und hauchte ihm leise ins Ohr. „Gefällt dir das oder ist es dir unangenehm?", fragte ich bedächtig, selbst etwas angespannt und nervös. Ein kurzes Schlucken, bevor der andere Rüde dann leise antwortete: „Nein, dass ist... sehr... schön." Langsam drehte er den Kopf zu mir und blickte mich schüchtern und verlegen an. „Dann ist das bestimmt noch schöner", sprach ich leise, während ich die Pfote in seinen Schritt schob. Chris legte die Ohren an und schluckte erneut. „Ja", sprach er mit einem Welpenblick, der mich zum Schmunzeln brachte. Ich legte meine Linke auf seinen Hinterkopf und schloss die Augen, bevor ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gab. „Und das muss am besten sein", meinte ich und der Rotfuchs quittierte es mit einen leichten Nicken. „Woher wusstest du, dass ich auch...", wollte er fragen, doch noch bevor er zu Ende sprechen konnte, erwiderte ich: „Ich wusste es nicht, aber ich hatte es gehofft." „Ich irgendwie auch", sprach Chris leise und blickte auf die Pfote in seinem Schritt, „Du gefielst mir schon, als ich dich das erste Mal gesehen hab." Mein Schmunzeln wandelte sich zu einem Grinsen und ich entgegnete: „Du mir auch." Ich ließ meine Pfoten von seinem Hinterkopf und aus seinem Schritt gleiten, schaltete den Fernseher aus und fragte: „Nun, wie wäre es jetzt mit einem romantischen Spaziergang?" Der andere Canide kicherte verlegen und meinte: „Gerne, aber soweit bin ich noch nicht, dass ich sagen kann, ich währe in dich verliebt. Aber mehr als bloße Zuneigung ist es schon." Er zwinkerte und erhob sich vom Sofa. Ich tat es dem Fuchs gleich und wir verließen das Zimmer. Unten sagte ich noch meinen Eltern Bescheid, bevor wir aus den Haus in den Wald gingen, an dessen Rand wir wohnten.

Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander, bis Chris fragte: „Wie lange weißt du denn oder wie lange bist du dir denn schon sicher, dass du auf Jungs stehst?" Ich zuckte mit den Schultern und antwortete wahrheitsgemäß: „Etwas über ein Jahr glaub ich. Du?" „Ich seit so etwa einem Halben. Das ist mir das erste Mal aufgefallen, als ich beim Umziehen und Duschen im Sport den Anderen unbeabsichtigt auf den Hintern oder den Schritt geschaut hab." „Hm, also ich hab das bemerkt, weil ich Männchen irgendwie mehr mochte und auch interessanter als Weibchen fand." Der Rotfuchs nickte und meinte: „Ja, ich mag Männchen auch mehr." Ich musste lachen und erwiderte: „Das hab ich schon gemerkt." Er lachte mit und sprach: „Nicht nur du, meine Eltern wohl auch. Hab mich bis jetzt noch nicht getraut, ihnen davon zu erzählen. Zu schüchtern und noch zu unsicher, ob das nicht nur eine kurze Gefühlswelle ist." Sein Lächeln wurde verlegen und er kratzte sich am Hinterkopf. „Meine Eltern wissen davon und sicher bin ich mir auch. Aber das kommt mit der Zeit", meinte ich und klopfte Chris auf die Schulter.

Ich weiß nicht, wie lange wir durch den Wald liefen, aber irgendwann begann es zu dämmern und wir traten den Rückweg an. Die ganze Zeit über erzählten wir dem jeweils Anderen über uns, was man für Musik hörten und Filme sahen, was man gerne aß und trank, welche Hobbys und Interesse man hatte, und so weiter und so weiter. Erstaunlicherweise war Chris mir in vielen Punkten ziemlich ähnlich und so wurde ich mir immer sicherer, dass wir zumindest sehr gute Freunde werden würden. Auf eine potenzielle Beziehung wollte ich mich zu dem Zeitpunkt noch nicht festlegen. Das war definitiv noch zu früh, da ich den Fuchs grade erstmal kennenlernte.

Am Gartenzaun verabschiedete ich mich dann von ihm und er von mir. „Wir sehen uns dann morgen früh wieder", meinte ich, worauf Chris entgegnete: „Ja, also dann bis morgen." Ich hob die Pfote und ging durch das Gartentor, der Fuchs quittierte das mit einem Nicken. Nachdem ich unseren Garten durchquert und mich ins Haus begeben hatte, setzte ich mich erstmal in die Küche und gab meiner Ma Bescheid, dass jetzt das Abendbrot beginnen konnte. Danach zog ich mich in mein Zimmer zurück und schwang mich noch kurz vor den Rechner, bevor es Zeit fürs Bett war.

Um kurz nach Zehn putzte ich dann meine Zähne und ließ Wasser. Ich entledigte mich meiner Sachen, legte sie über den Schreibtischstuhl, zog das Gummi aus meinen Haaren und schaltete den PC aus. Im Bett lag ich noch eine Weile wach und dachte über den Tag nach. „Was wohl morgen passieren wird?", fragte ich mich nachdenklich, doch eine Antwort vermochte ich mir nicht zu geben. Auf jeden Fall war heute der beste Tag seit langem und mit diesem Gedanken schlief ich schließlich ein.


Dies ist die überarbeitete Version des ersten Kapitels von "Licht und Schatten". Ich hoffe sie gefällt euch genauso gut wie die Alte.

This is the revised version of the first chapter of "Licht und Schatten". I hope you like it as much as the old one.

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