Schwarz wie die Nacht Teil 02

Story by P999P on SoFurry

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#3 of Praxis van Fur

Der Zweite Teil.


Schwarz wie die Nacht Teil 2

Autor: Gendori Kabashi

12.12.2011 ?27.05.2012

Vorwort

Hallo Werter Leser,

Eines vorweg gesagt, dieser Teil der Geschichte enthält „naughty stuff" ^^.

Die nachfolgende Geschichte verdankt ihr der Anfrage von jemandem, der lieber im Hintergrund und anonym bleiben möchte. Diese Person hat mich jedenfalls gebeten, doch auch in die Patientenliste van Furrs Praxis aufgenommen zu wer­den, in DIE ganz spezielle Patientenliste um genau zu sein. Nein, nach einem FA User namens Jorge braucht nicht gesucht werden. Der Name ist mei­nem Hirn entsprungen. ^^

Wasserkatze Art by Gendori Kabashi

Die Geschichte von Jorge geht weiter. Was bisher geschah. Bei einem Zoobesuch hatte Jorge einen schweren allergischen Anfall erlitten. Er wurde von Doktor van Furr und Katti „gerettet", jemand anders würde sagen „gekidnappt" und zur allbekannten Praxis verfrachtet. Van Furr unterbreitete ihm dort ein Angebot das Versuchskaninchen für ihn zu spielen. Van Furr möchte an ihm modifi­zierte Naniten testen, um Jorges Allergie zu heilen. Jorge, der extrem unter dieser Allergie leidet, willigt ein und im Laufe der folgenden Woche befolgte er brav die Anwendungshinweise. Ein paar kleinere Nebenwirkungen traten auf, aber darauf war er bereits vorbereitet. Doch etwas war faul. Gerade als Jorge sich zum vereinbarten Kontrolltermin aufmachte wurde er in eine irre Verfol­gungsjagd verwickelt, die ein böses Ende nahm, wenn auch nicht unbedingt für Jorge, sonst wäre die Geschichte ja vorbei. Wir steigen einige Stunden nach den letzten Ereignissen von Teil eins wie­der ein.

Ein Spaziergang ist das aber nicht

Jorge kam langsam wieder zu sich. Als er seine Augen öffnete sah er nichts. Tiefe Dunkelheit um­gab ihn. Er lag auf etwas weichem, das leise raschelte.

„Bin ich hinüber? Ist das der Tod?" fragte er sich.

Er bewegte sich und eine Welle von Schmerzen jagte durch seinen Körper.

„Au." zischte er. „Nein, au, definitiv Schmerzen, scheine doch noch zu leben. Warum ist es so Dun­kel? Wo bin ich? Was verdammt ist geschehen?"

Jorge rührte sich dann erstmal nicht, Schmerzen sind zwar ein gutes Zeichen, doch man sollte es nicht übertreiben. Er wartete ab. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und er konnte endlich seine Umgebung erkennen. Er war von Büschen umgeben, die über ihn aufragten und nur eine kleine ffnung nach oben frei ließen, durch die er den Nachthimmel sah. Es schien fast wie eine Höhle, ein Unterschlupf zu sein. Mit seinen Händen griff er in die weiche Unterlage und stellte fest, dass er auf altem Laub lag.

„Der Park, ich muss im Park sein. Was immer nach dem Crash geschehen war, ein Krankenhausauf­enthalt ist das hier nicht. Wie bin ich nur hierhergekommen? Wie spät es wohl ist?"

Ehe er sich darüber weitere Gedanken machen konnte spürte Jorge ein heftiges Verlangen. Die Kap­seln, er musste die Kapseln schlucken, sein Rucksack. Jorge bewegte sich nun doch, die Schmerzen in seinem Bein ignorierte er. Er brauchte die Kapseln und die waren im Rucksack. Panik keimte in ihn auf. Eine von der Art, wie sie nur ein von Drogen abhängiger verstehen konnte, dessen Versteck ausgeräumt worden war. Ruckartig setzte sich Jorge auf und spürte ein Gewicht, das an seiner Schulter zog. „Phuu." seufzte er erleichtert auf, nahm den Rucksack ab und suchte die Kapseln. Bald darauf hatte er zwei davon trocken herunter geschluckt. An ein Getränk hatte er leider nicht gedacht, als er den Rucksack gepackt hatte. Zumindest wusste er die Uhrzeit jetzt, 21:00 Uhr.

„Misst, ich habe fast 4 Stunden verloren." fluchte er leise. „Verdammt, der Termin."

Er klopfte seine Kleidung ab, wo war sein Handy, hatte er es überhaupt mitgehabt? Er wusste es nicht mehr. Da hörte er plötzlich Stimmen, zuerst konnte er nichts verstehen, doch konnte er zwei Personen unterscheiden. Zwei Männer. Die beiden näherten sich Jorges Unterschlupf. Nein er woll­te nicht gefunden werden. Jorge war sich selbst nicht sicher warum nicht. Eine Eingebung, ein In­stinkt. Er hatte nichts falsches gemacht, hatte die Straße überquert ohne auf den Verkehr zu achten, ja, aber das war Notwehr gewesen. Er presste sich auf den Boden und hoffte, dass die Männer vor­beigingen ohne ihn zu bemerken. Mucksmäuschenstill lauschte er.

„... Freak gewesen sein!"

„Da hast du recht. Ich frage mich nur was wir hier machen sollen. Der Typ ist doch bestimmt über alle Berge!"

„Hast du nicht den Einsatzleiter gehört. Zeugen haben gesagt, dass der Lkw den Typen, als er ge­sprungen war, noch am Bein erwischt hatte. Das muss einen Knochenbruch gegeben haben!"

„Klar, warum ist er dann weggelaufen? Und wie sollte er überhaupt noch gelaufen sein, wenn ein Bein von ihm Matsch ist"

Bein gebrochen? Nein, sein Bein tat ihm weh, ja, aber gebrochen, nein! Jorge lauschte weiter. Die beiden Männer standen nun in der Nähe. Jorge konnte den schwachen Duft von zwei verschiedenen Deodorants erkennen. Er hörte ein Klicken und einer der beiden tat einen tiefen Atemzug. Es roch nach Rauch.

„Weiß ich doch nicht! Drogen, Adrenalin oder total Irre, deshalb suchen wir ihn doch!"

„Meinst du, dass es gestimmt hat was der Müller gesagt hat? Das er auf allen Vieren, wie ein Tier, abgehauen ist?"

„Ich habe dasselbe gehört wie du und ja es stimmt, habe selber mit einem Zeugen gesprochen, der von dem Kerl fast umgeworfen wurde, als er in den Park wetzte. Soll dabei sogar gefaucht haben wie 'ne Katze. Wenn wir ihn finden, ist der sicher auch ein Fall fürs LKH."

Die beiden lachten. Jorge sah sich seine Hände an und tatsächlich waren beide schmutzig. Er roch die getrocknete Erde. Ein pfeifendes Geräusch erklang.

„Krämer hier!" meldete sich der Raucher.

„Habt ihr was bemerkt?"

„Nö, nicht die Bohne. Das einzige was wir bemerkten, waren ein paar Karnickel."

„Verdammt, da kann man nichts machen. Also neue Anweisungen sind auch eingetroffen. Wir bre­chen erstmal die Suche ab. Es ist einfach zu Dunkel für uns. Kommt also zum Sammelpunkt! Die Hundestaffel ist jetzt da, die übernehmen die Nachtschicht, bis wir den Mann gefunden haben"

„Verstanden, wir sind unterwegs. Hebt uns nen Kaffee auf."

„Keine Sorge. Ich werde die ganze Nacht im Einsatz sein müssen. Da wird Kaffee nicht knapp wer­den! Ende und aus."

„Los Max es geht Heim."

„Komme schon Theo,..."

Die beiden unterhielten sich weiter, als sie sich von Jorge entfernten. Als sie ausser Hörweite waren kroch er aus seinem Versteck, sein Bein tat zwar weh, aber als er aufstand konnte es sein Gewicht problemlos tragen. Jorge streckte sich und er hörte wie seine Gelenke knackten. Ah, das tat gut. Er machte ein paar Schritte, das Bein machte es problemlos mit. Dann sah er um sich. Dunkel, ok es war Nacht, aber so dunkel nun auch wieder nicht. Nun blieb noch eine Frage offen. Wo musste er hin?

„Wo im Park bin nur?" fragte er sich und kratzte sich am Kopf.

Dann ließ er einfach sein Bauchgefühl entscheiden und ging erst einmal los. Schließlich war ein ei­nem Park und nicht in der Wildnis. Er war auf einem Weg und Wege hatten es so an sich, das ab und zu Hinweisschilder aufgestellt waren. Nach wenigen Minuten gelangte er tatsächlich an eine Kreu­zung. Und Schilder waren auch vorhanden! Jorge holte ein Feuerzeug hervor, ging zu einer der Ta­feln und zündete es an und machte es sofort wieder aus. Die kleine Flamme hatte ihn geblendet. Er regelte das Ventil herunter und zündete wieder das Feuerzeug. Die kleine blaue Flamme war mehr als ausreichend. Auf dem ersten Schild stand „Stadt-Zentrum", er ging zum nächsten Schild. Darauf stand „Rundweg" und das dritte war mit „Klostersee" bezeichnet. Jorge wusste nun, dass er dem Rundweg folgen musste, um zur Praxis zu gelangen. Sein Magen knurrte und er holte eine Tafel Schokolade hervor, die er schnell verschlang. Gestärkt machte er sich auf den Weg und fiel sogar in einen leichten Trab. Er lachte leise vor sich hin. Der Suchtrupp vermutete einen Schwerverletzten im Park, und er war wohlauf. Unbewusst kratzte er sich im Schritt. Es juckte und der Reiz schien sich weiter auszubreiten, doch Jorge achtete nicht weiter darauf. Er wollte nur noch so schnell wie möglich zu van Furr.

„Wo bleibt er denn?" van Furr saß in seinem Büro und wartete auf Jorge. Er machte sich langsam Sorgen um den jungen Mann. Es war 20:30 Uhr durch. Nein so hatte er ihn nicht eingeschätzt und die weitreichenden Verbindungen und Informationsquellen, über die er verfügte, hatten eine ähnli­che Einschätzung über Jorge geliefert. Unpünktlichkeit war nicht der Stil seines neuesten Patienten. Van Furr wurde immer besorgter und schließlich kontaktierte er Paschulke. Taxifahrer kamen über­all hin und hatten auch ihre Möglichkeiten jemanden aufzuspüren.

„Hallo, Paschulke, van Furr hier! .... Eine Frage vorweg, sind Sie verfügbar? .... Wie? Nein keine Fahrt! Ich habe da ein ganz anderes Ansinnen. Ich brauche Ihre Hilfe. .... Worum es geht? Tja, wie soll ich es sagen. Sie erinnern sich vielleicht noch an den Jungen Mann von letzter Woche? .... Fein, genau der! Es ist so, wir hatten einen Termin für heute Abend vereinbart und er ist nicht ge­kommen. .... Ja ich weiß auch, wie die jungen Leute heute so drauf sind, aber das ist, glaube ich, nicht sein Stil. Er hätte sich gemeldet! ..... Was Sie? Ohh, ja, genau. .. Also, ich bitte sie sich nach ihm umzusehen, vielleicht den einen oder anderen Kollegen ansprechen auch die Augen aufzuhal­ten. Ich habe das Gefühl, das etwas nicht in Ordnung ist. .... Super, wenn er gefunden wird bringen sie ihn her zu mir, dass ist sehr wichtig! .... Paschulke sie sind unbezahlbar. Wir bleiben in Kontakt!"

Van Furr beendete das Gespräch und legte das Telefon beiseite. Besorgt blickte er auf den Bild­schirm des Computers. Die Auswertung der Daten hatte eine ungewöhnliche Instabilität in Jorges DNA aufgezeigt. Den ganzen Tag über hatten er und Karolus an der Lösung gearbeitet und er war sich sicher das Problem gelöst zu haben. Doch jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit. Je eher die neuen Naniten eingesetzt werden um so besser. Er machte sich Vorwürfe Jorge nicht benachrichtigt zu haben.

„Warum war mir dieser Befund nicht aufgefallen? Verdammt, ein Flüchtigkeitsfehler kann das doch nicht gewesen sein."

Jorge kam auf dem Weg gut voran. Er joggte mittlerweile und wunderte sich nur darüber, dass er nach einem fatalen Unfall, dass so ohne weiteres schaffte. Schmerzen hatte er noch, doch er achtete einfach nicht darauf, genauso wenig wie auf das Jucken und Zwicken das ihn, seit er wieder zu sich gekommen war piesackte. Nur ab und zu machte er kurz Pause und schupperte seinen Rücken an ei­nem Baum, doch wirklich bewusst nahm er es nicht wahr, wie er sich verhielt. Fasst als ob jemand anders ihn dann steuerte. Sein Orientierungssinn schien jedenfalls, bestens zu arbeiten, denn wenn er sich recht erinnerte musste er nur noch an der nächsten Abzweigung den Rundweg verlassen, um dann aus den Park zu gelangen. Die Nacht war mittler­weile ziemlich kühl geworden und leichte Ne­belschwaden zogen vom See herüber und die gele­gentlichen kühlen Schauer, die er auf seinem hei­ßen Gesicht fühlte, wenn er wieder durch eine Ne­belschwade lief fand er doch recht angenehm. Er wunderte sich zudem darüber wie gut er eigent­lich in der Dunkelheit sehen konnte. Er hatte keine Schwierigkeiten damit, den Weg zu erkennen und sogar die Hinweisschilder konnte er ziemlich gut entziffern. Für ihn war die Nacht nicht schwarz, sondern Grau. Das musste wohl an dem vielem Licht liegen, dass die Stadt verbreitete und dass von der Wolkendecke reflektiert wurde. Weitere Überlegungen wurden abgebrochen, als er vor sich in einiger Entfernung zwei Lichtbalken auftauchen sah. Diese Balken wanderten hin und her, waren aber weniger auf den Weg ge­richtet, als mehr in die Büsche und Baumgruppen abseits des Weges Sie ließen immer wieder die einzelnen Nebelbänke geisterhaft aufleuchten. Eine leichte Böe von hinten riss die vor ihm liegende Nebelwand auf und er konnte 3 Gestalten erkennen. Zwei Menschen und ein großes Tier. Das Tier hielt kurz inne und dann hörte Jorge wie es anfing wild zu Bellen. Es war wieder ein Suchtrupp und bei diesem war ein Hund dabei, der ihn gewittert hatte und genau auf die gleiche Weise reagierte wie die kleine Thöle, die für das Chaos am Nachmittag verantwortlich war. Ehe Jorge auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte schlug er sich in die Büsche und rannte ohne Rücksicht auf Verluste in die Richtung, in die er so oder so wollte. Er brach durch eine Hecke und bemerkte kaum, wie sein Hemd dabei in Fetzen ging. Sein Verstand war wieder von den seltsamen Instinkten übermannt worden. Auf die lauten Rufe der Männer reagier­te er nicht. Das Bellen des Hundes klang aggressiv und der Führer hatte alle Mühe den Hund in Zaum zu halten.

„Aus, Camill, aus! Verdammt was ist denn los mit dir?" fluchte der Hundeführer laut.

Camill, knurrte und bellte, sie war außer sich.

„Himmelherrgottnochmal, Ecki bring sie zur Ruhe! Ich habe da vorne was gehört!"

„Versuche ich ja! Was ist denn nur in sie gefahren? Camill, aus jetzt!"

Endlich beruhigte sich der Hund und zog ihren Führer zu der Stelle, wo Jorge den Weg verlassen hatte.

„Sieh dir das mal an Pit!" sagte Ecki und leuchtete die Hecke an.

Der Lichtkegel war auf Stofffetzen gerichtet und die beiden Männer sahen auch das Blut, das an dem Stoff klebte. Camill schnüffelte den Boden ab und schnupperte auch an der Hecke, sie knurrte leise.

„Wer immer das war, er muss voll die Panik bekommen haben. Camill, du bist ein böses Mädchen! Ruhe jetzt!"

Camill winselte und Ecki kraulte sie hinter ihrem rechten Ohr, das hatte bislang immer geholfen sie zu beruhigen.

„Camill, Platz!"

Die Hündin legte sich gehorsam nieder.

„Ob das unser Unfallopfer gewesen ist?

„Gut möglich, aber warum ist er dann abgehauen?"

„Angst vor Hunden und Camill klang eben auch alles andere als freundlich. Wäre das bei der Prü­fung passiert, wäre sie raus gewesen, das weißt du!"

„Ja, ja ist ja schon gut. Nun aber Meldung machen und dann hinterher, der arme Kerl muss ja voll durch den Wind sein!"

„Bin schon dabei." Pit holte das Walky Talky hervor und sprach hinein.

„Team Drei an Einsatzleitung, kommen!"

Die Statik rauschte. Er wiederholte den Ruf, dann kam knackend und verrauscht die Antwort.

„Einsatzleitung hier, Team Drei, was gibt es?"

„Hans, ich glaube wir haben hier eine Spur, von dem Vermissten!"

„Na endlich, das wurde auch Zeit! Wo seid ihr beide?"

„Wir sind etwa 250 m nördlich der Rosenholz-Hütte auf dem Ringweg. Der Vermisste scheint Gott sei dank nicht sonderlich schwer verletzt zu sein. Als Camill anschlug ist er auf und davon. Er ist durch eine Hecke gesprungen und hat sich dabei möglicherweise verletzt, wir haben hier etwas Blut gefunden. Es kann sein dass wir für ihn aber eher einen Psy­chofritzen brauchen, als einen Sani, wenn wir ihn finden."

„Könnt ihr ihm folgen?"

„Klar, Camill hat eine feine Nase. Pit und ich machen uns auf und folgen ihm in Richtung Parkrand. Wir müssten so auf Höhe der Kramerstraße sein. Schätze ich"

„Gut macht das. Ich schicke Team Vier und Fünf zu euch. Markiert die Fundstelle! Einsatzleitung Ende und aus."

„Verstanden, wir sind unterwegs!"

„Also dann. Los Camill, such!"

Die Stimme ihres Herren ließ Camill aufspringen und sie schnüffelte herum. Sie hatte bald die Spur von Jorge gefunden und folgte ihr in den Randbereich des Parkes, die beiden Menschen im Schlepptau.

Jorge lief durch das Gehölz, er floh, floh vor den Menschen und dem Suchhund. Das sie auf der Su­che nach ihm waren, war Jorge klar, aber der Hund, nein keine Hunde mehr. Nicht nach der irren Verfolgungsjagd vom Nachmittag. Die gelegentlichen Rufe der beiden Männer ignorierte er geflis­sentlich. Jorge befand sich mittlerweile in einem etwas verwildertem Teil des Parks. Es war der äl­teste Teil des Parks und lag heute an dessen Rand und er lief einen Trampelpfad entlang, der wohl von Kindern ausgetreten worden war, die hier gerne spielten. Er kam an einem Bauwerk vorbei, das Erwachsene als Bruchbude bezeichnen, für die Erbauer hingegen eine Burg darstellen mochte. Sei­ne Sinne schärf­ten sich auch immer weiter. Er nahm mehr Gerüche wahr, als je zuvor. Moder und nasse Erde und jede menge Tiere. Fremdartige Gedanken kamen ihm in den Sinn. Gedanken vom Jagen und Beute machen und fressen, Hunger, er war wieder so hungrig. Seine Augen schienen auch immer besser mit der Dunkelheit zurechtzukommen. Anders als auf dem Weg gab es hier viele Bäume und hohe Sträucher, die den wolkigen Himmel verbargen, der das Licht der Stadt reflektier­te. Mit Leichtigkeit konnte er dennoch den Weg erkennen und wich geschickt Ästen und anderen Hindernissen, die in den Pfad ragten, aus. Schließlich gelangte er an einen Zaun. Der Park endete hier. Der Pfad dem er bislang gefolgt war, führte weiter nach Norden den Zaun entlang. Aber da wollte er nicht hin. Der Zaun war eine schier endlose Reihe von Schmiedeeisernen Stäben, die 3 Meter in die Höhe ragten.

„Das ist zu hoch zum Springen!" murmelte Jorge.

„Springen, wieso Springen, kein Mensch kann ohne Hilfsmittel so hoch springen." Dachte er irri­tiert.

„Klettern ist auch nicht drin, keine Griffe, die ich erreichen könnte. Irgendwie muss ich doch da herüber kommen?"

Jorge blickte sorgfältig um sich. Und ging langsam am Zaun entlang. Er konnte immer noch die Männer rufen hören und sie klan­gen näher als zuvor. Da entdeckte er endlich den Fluchtweg, den er gesucht hatte. Ein Baum mit einer niedrigen, weitläufigen Krone. Er wuchs recht nah am Zaun und seine Krone ragte weit über die Stangen hinaus bis über die Straße. Zudem sahen die untersten Äste sehr stabil aus. Jorge trat heran und schätzte die Höhe ab, dann ging er in die Knie, spannte je­den möglichen Muskel in seinen Bei­nen an und schnellte wie eine Sprungfeder nach oben. Vor Überra­schung, wie hoch er mit diesem Sprung kam, hätte er fast vergessen sich den anvisierten Ast zu schnappen, doch dann hing er schon daran und zog sich hoch. Und kletterte noch etwas höher, bis er einen günstigen Ast erreicht hatte. Mit unglaublicher Sicherheit ba­lancierte Jorge auf diesem Ast und überwand so das letzte Hinder­nis, den Zaun. Der Ast auf dem er balancierte knarzte. Doch Jor­ge war zu sehr damit beschäftigt sein Gleichgewicht zu halten und beachtete es nicht. Unter seinem Gewicht gab der Ast zusehend nach und bog ich immer bedrohlicher, bis er unter der Last nachgab und brach. Jorge schnappte über­rascht nach Luft und stürzte ab. Er landete unsanft auf dem harten Asphalt der schmalen Nebenstra­ße. Durch sei angeschlagenes Bein, das bislang noch durchgehalten hatte, schoss der Aufprall seine Wirbelsäule hoch bis in seinen Schädel und Jor­ges Zähne schlugen hart aufeinander. Er hörte das Knacken in seinem Gebiss, als zwei Backenzähne zersplitterten. Den Schmerzensschrei, der aus ihm heraus wollte unterdrückte er, aber dennoch ran­nen Tränen seine Ba­cken herab. Noch benommen vom Sturz spuckte er die kleinen, blutigen splitte­rigen Überreste der Zähne aus. Seine Sicht war plötzlich verschwommen und das Licht eines sich nähernden Autos blendete ihn. Schützend hob er einen Arm und blinzelte. Das Auto hielt auf ihn zu und Jorge war nicht in der Lage aufzuste­hen. Mit letzter Kraft versuchte er aus den Weg des Fahr­zeuges zu krie­chen. Er hörte die Reifen laut quietschen, als der Fahrer ihn bemerkte und eine Vollbremsung mach­te. Jorge schloss die Augen und bereitete sich auf seinen Abgang vor, doch das Quietschen hörte auf und als Jorge vorsichtig ein Auge öffnete konnte er das Profil eines der Vor­derreifen erkennen. Nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht war der Wagen zum Stillstand gekommen. Der abgewürgte Motor knackte leise. Die Fahrertür öffnete sich und laut fluchend, wahrscheinlich weniger durch Wut, als mehr vor Schreck, entstieg der Fahrer dem Wagen.

„Himmelsackzementnochmalundzugedreht. Was verdammt ist in Sie gefahren! Sind Sie Lebensmü­de?" brüllte er.

Der aufgeregte Fahrer ging zu Jorge, kniete sich nieder und drehte ihn zu sich.

„He, sind Sie in Ordnung?" fragte er nun mit einem besorgten Tonfall?

Jorge blickte auf und glaubte das Gesicht zu erkennen.

„Sie!?" rief Paschulke erstaunt auf. „Mensch Meijer, was ist denn mit Ihnen geschehen. Sie sehen ja aus wie durch den Wolf gedreht!" - „Und riechen tut er wie eine Müllhalde, bäh!" dachte er für sich.

„Zschum Dokdoor. .... Will zschuum Doktor!" brachte Jorge mühsam nuschelnd hervor.

War er vor dem Sturz noch agil, so hat sich das grundlegend geändert. Das Adrenalin hatte seine letzten Reserven verbrannt und Jorge fühlte sich so schlapp wie ein Schluck warmes Wasser.

„Kein Problem, mein junger Freund, der will sie ja auch sehen. Er hat mich geschickt, Sie zu su­chen. Na kommen Sie, ich helfe Ihnen."

„Ohay."

Vorsichtig half Paschulke Jorge aufzustehen und führte ihn stützend zur Beifahrertür. Erleichtert ließ Jorge es zu, das er von dem Mann in den Wagen gesetzt und angeschnallt wurde. Paschulke be­eilte sich nun und schwang sich hinter das Steuer seines Taxis und fuhr los. Ab und an blickte er be­sorgt zu Jorge herüber. „Manometer irgendetwas ist hier ganz und gar nicht in Ordnung" dachte er noch. Dann sprach er.

„Ich hatte mich schon über den ganzen Ruckus hier am Park gewundert, doch wenn ich mir Sie so anschaue, dann habe ich hier wohl den Grund dafür neben mir sitzen. Stimmst oder hab ich recht?"

Jorge nickte nur. Sein ganzer Leib schmerzte. Mit seiner Zunge fühlte er vorsichtig in seinem Mund herum. Einen Zahnarztbesuch hatte er nun auch noch vor sich. Wenigstens blutete es nicht. Beiläu­fig bekam er es mit, das Paschulke einen Anruf tätigte. Er sprach kurz mit van Furr, so wie es sich anhörte. Aber was meinte Paschulke mit, „er (Jorge) sähe seltsam aus"? Geistesabwesend kratzte sich Jorge am Kopf und bemerkte nicht, wie sich dabei ein Büschel Haare löste und ihm in den Schoß fiel. Sein ganzer Leib schien mittlerweile zu jucken und zu kribbeln.

Gerade als das Taxi abfuhr tauchten Ecki, Pit und Camill aus dem Unterholz aus. Camill führte die beiden Männer zum Baum und verharrte dort schnüffelnd. Ratlos blickten die beiden Männer sich an, leuchteten den Baum ab und sahen dann den abgeknickten Ast, der über der Fahrbahn hing.

„Tja Pit, unser Kandidat ist wohl nicht mehr im Park."

„Und nun?"

„Das wird die Leitung entscheiden. Camill, das hast du fein gemacht, guter Hund."

Ecki gab Camill ein Leckerli zur Belohnung und streichelte ihr sanft über den Kopf. Die Hündin schmiegte sich an Ihren Führer und schien zufrieden zu sein. Pit funkte währenddessen die Einsatz­leitung an und gab einen knappen Bericht durch.

„Team Drei an Einsatzleitung, kommen!"

„Einsatzleitung hier, Team Drei habt ihr ihn?"

„Negativ. Der Mann hat dem Park verlassen. Er ist auf einen Baum geklettert und dann über einen Ast balanciert, der über den Zaun ragte. So wie es ausschaut, ist er dann auf die Kramerstraße ge­stürzt, als der Ast abknickte. Wo er dann hin ist kann ich nicht nachvollziehen. Allerdings haben wir ein Auto gehört, das kurz bevor wir unseren jetzigen Standort erreicht haben abgefahren ist. Viel­leicht hat ihn jemand aufgelesen und bringt ihn jetzt gerade zum Krankenhaus."

„Kramerstraße, aha. Pit, ich schicke eine Streife dorthin. Habt ihr von diesem Reflektorband was dabei?"

„Ja. Eine halbe Rolle"

„Gut, das ist mehr als genug. Ihr wickelt ein paar Meter davon um die Zaunstäbe, so das die Streife die Stelle finden kann. Und dann kommt Ihr zu mir. Hat keinen Sinn für uns noch mehr Zeit im Park zu vergeuden. Sollen sich doch unsere Kollegen von der Polizei darum kümmern. Habt ihr verstanden?"

„Verstanden, wir kommen dann zurück. Team Drei Ende und aus."

Es brauchte keine 2 Minuten, um eine auffällige Markierung an dem Zaun anzubringen und als die beiden damit fertig waren machten sie sich auf um endlich Feierabend zu machen.

Sonderschicht

Das Anwesen an der Kuckucksgasse lag in tiefer Dunkelheit. Der anfangs leichte Nebel war mittler­weile immer dichter geworden und umhüllte das riesige alte Haupthaus wie ein Leichentuch. Gele­gentliche Windböen versuchten den Nebel zu vertreiben, doch die nächste Nebelbank war um so dichter. Eine richtige Milchsuppe war in den letzten Stunden aufgezogen. Katti starrte aus ihrem Fenster in die nebelige Dunkelheit. Sie machte sich Sorgen. Auch wenn sie Jorge seit dem einen Sonntag nicht mehr gesehen hatte, war er ihr doch nicht aus dem Kopf gegangen. Sie war froh, dass der nächtliche Besuch an seinem Krankenbett ihm nicht geschadet hatte. Sie war das Risiko einge­gangen ohne viel zu überlegen, irgendetwas an ihn wirkte so anziehend auf sie. Später hatte sie sich Vorwürfe gemacht und wollte am darauffolgenden Tag nicht aus ihrem Zimmer kommen. Erst am Nachmittag, als Karolus besorgt zu ihr heraufkam und anklopfte raffte sie sich wieder zusammen und fiel ihrem Kollegen und Gefährten um den Hals. Sie brauchte Karolus in dem Moment mehr als alles andere und van Furr verbrachte wohl oder Übel den restlichen Nachmittag allein. Doch die Entdeckung van Furrs, dass einige Gene von Jorge instabil geworden sind, war eine schlechte Nach­richt. Sie hoffte, dass er bald auftauchen würde, damit die neuen Naniten den Schaden wieder repa­rieren konnten. Doch das musste so schnell wie möglich geschehen. Sie hörte wie das Telefon sich meldete und kurz darauf rief van Furr seine beiden Assistenten zu sich. Katti sprang auf und nahm mehrere Treppenstufen auf einmal um schnellstmöglich die Neuigkeiten zu erfahren, die sich erge­ben hatten. Als Sie im Büro anlangte war Karolus bereits vor Ort. Er saß angespannt im bequemen Sessel der dem Schreibtisch gegenüber stand und erwartungsvoll blickte er seinen Chef an.

„Was ist los? Gibt es etwas neues von Jorge? Wer hat angerufen?" brach es aus Katti hervor.

Van Furr sah vom Computerbildschirm auf und blickte seine beiden Assistenten ernst an. Mit er­staunlich ruhiger Stimme fing er an, zu sprechen.

„Setz dich zuerst hin Katti. Die Lage ist verdammt ernst!"

Die Halbkatze zog sich einen Rollhocker heran und nahm gehorsam Platz. Sie wusste zu genau, dass van Furr vorher nichts sagen würde.

„Also was ist?"

„Der Anruf kam, wie ihr euch sicher schon gedacht habt, von Paschulke. Er hat Jorge am Park auf­gelesen. Doch ...."

„Das ist doch eine gute Nachricht!" unterbrach ihn Katti, die wieder aufgesprungen war

„Eigentlich schon, doch ich war noch nicht fertig meine Liebe. Setzt du dich bitte wieder hin!"

„Tschuldigung." murmelte sie leise und nahm wieder Platz.

Van Furr seufzte kurz auf.

„Wo war ich noch mal stehengeblieben. Ach ja, wie gesagt, Paschulke hat Jorge beim Park gefun­den und zwar in einem wohl mehr als bemitleidenswerten Zustand. Er hat aus ihm nichts herausbe­kommen, bis auf die Tatsache, das Jorge in einen Unfall am Park mit verwickelt gewesen sein muss­te. Ich habe mir daraufhin mal die Lokalnachrichten im Internet aufgerufen und Jorge scheint mehr Glück als Verstand gehabt zu haben, dort einigermaßen unbeschadet herausgekommen zu sein. Ihr könnt euch den Bericht gleich mal anschauen. Aber Paschulke meinte auch, das unser lie­ber Freund sehr seltsam aussehen würde. Und ihr wisst ja beide zur Genüge, was das bedeuten kann. Seine an­fällige DNA in Verbindung mit den Naniten. Das kann bizarr werden! Ich hoffe für ihn, dass es noch nicht zu spät ist."

Karolus meldete sich zu Wort: „Also, wie geht es weiter? Soll der ursprüngliche Plan durchgezogen werden?"

„Nein, es ist eine ganz neue Situation. Wir müssen zuerst herausfinden wie weit es bereits fortge­schritten ist und dann können wir Gegenmaßnahmen einleiten. Hoffentlich! Also die beiden werden gleich da sein. Karolus, du bereitet das Labor vor, wir brauchen sofort Blut und Gewebeproben, die dann durch den Rechner gejagt werden."

„Verstanden, welches Programm?" fragte er, als er aufstand.

„Hm, Reverse_2_F denke ich. Das müsste eine gute Basis bilden!"

„2_F? Felidae, glauben Sie das?"

Van Furr nickte. Und Karolus verschwand aus dem Büro. Nun wandte er sich Katti zu-

„Katti, du kümmerst dich persönlich um Jorge!"

„Ok, ich ziehe mich dann um." sagte Katti und wollte gerade aufstehen, als eine Geste van Furr's sie innehalten ließ.

„Nein, wir haben keine Zeit dafür!"

„Aber, ...., aber Doc ..., wenn er mich so sieht?" mit verdutztem Ausdruck und großen Augen er­starrte sie.

„Das ist egal, du bist kein Monster! Sondern meine Assistentin und meine Entscheidung steht. Du brauchst dich nicht umziehen, du bist so hübsch genug."

„Was ist mit Paschulke?"

„Was soll mit ihm sein? Er ist fast genauso ein Anthro wie du. Glaubst du nicht, dass ich bereits ge­nügend an seinem Hirn herumgepfuscht haben könnte, dass er sich darüber noch wundern kann! Wenn ich es wollte, würde er jeder läufigen Hündin nachlaufen und bespringen. Ihm würde daran absolut nichts absonderlich vorkommen. Nein, um Paschulke brauchen wir uns keine Gedanken zu machen."

Sie konnte es sich vorstellen, sah vor ihrem inneren Auge das Bild mehr als klar. Katti kicherte ver­legen. Doch gleichzeitig spürte sie wie dieser Gedanke sie erregte.

„Doc, wenn sie das weiter so beschreiben könnte ich glatt die Kontrolle verlieren!"

„Ich höre ja auf." sagte er grinsend. „Spaß beiseite. Du kümmerst dich um Jorge. Er wird mit Si­cherheit extrem hungrig sein, wenn sein Zustand so ist wie ich es mir vorstelle. Außerdem wird es ihm gleich sein, was du bist, du könntest sogar gepunktet sein."

„Wegen den Naniten?"

„Richtig! Genau deshalb. Seit einer Woche nimmt er die ein. Für die Dauer der Behandlung müsste der Pegel hoch genug sein, um ihn gefahrlos zu manipulieren. Auch wenn es nur um diese verflixte Allergie geht, so ist doch ein folgsames Versuchskaninchen von Vorteil. Also ab in die Küche und fix was vorbereitet. Ich werde mich um Raum 5 kümmern."

Mit diesen Worten erhob sich van Furr von seinem Platz und begleitete Katti hinaus. Sie ver­schwand in der Küche und er ging zuerst in das Labor, wo Karolus bereits eifrig am Computer ar­beitete um die Systeme hochzufahren und Bereit zu machen für die offensichtliche Sonderschicht.

„Wie geht es voran?" frage van Furr.

„Ganz gut. Ich habe bereits die ersten beiden Datensätze in das System eingespeist. Die ursprüngli­chen Daten und die mit der Instabilität, wenn wir dann die neuen Datensätze haben, sollte das Sys­tem die Anpassungen innerhalb von 3 Stunden abgearbeitet haben."

„Fein, fein, wenn du mich brauchst. Ich bin in Raum 5."

„Ok."

Van Furr verließ den Raum und begab sich in Raum 5. Wie alle anderen Behandlungsräume war dieser auch wieder mit allen möglichen Geräten ausgestattet, die einer Intensivstation einer Uni-Kli­nik alle Ehre bereiten würden und auch einige Geräte waren darin aufgebaut, die man in einem Sci-Fi Labor erwarten konnte. Nicht aber unbedingt in einer Praxis eines Arztes, der am Stadtrand prak­tiziert. Nach wenigen Minuten waren alle Geräte zum Leben erwacht und piepten und summten lei­se vor sich hin. Die Kontrollbildschirme wechselten nach und nach ihre Farbe von Rot zu Grün und zeigten an, dass alles bereit war für den Patienten. Van Furr summte leise vor sich hin und betrach­tete den Computerbildschirm des zentralen Rechners, der alle Geräte überwachte. Alles lief wie am Schnürchen. Die Tür öffnete sich und Katti steckte ihren Kopf herein.

„Doc, das Taxi ist am Tor! Soll ich Karolus herausschicken?"

Van Furr überlegte nur kurz.

„Nein, du und ich reichen. Karolus muss das Programm überwachen und das Labor vorbereiten. Da kann er uns nicht helfen. Keine Angst. Paschulke ist kein Problem und Jorge, nun wir werden sehen. Zur Not gibt es immer noch die Gehirnwäsche."

„Hoffentlich brauchen wir die nicht!" erwiderte Katti.

Van Furr ging zur Tür und blickte kurz auf einen eher unscheinbaren grauen Kasten der auf einem der Sideboards stand.

„Hoffentlich nicht!" stimmte er ihr zu. „Hoffentlich nicht." wiederholte er leise und verließ den Raum um die Ankömmlinge mit Katti gemeinsam zu empfangen. Er würde sich mit Paschulke un­terhalten um dessen ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen.

„Katti wird alle Zeit bekommen, die sie benötigt um Jorge einzukassieren." dachte er auf dem kurz­en Weg heraus.

„Da wären wir. Praxis van Furr voraus!" sagte Paschulke zu seinem stillen Fahrgast.

Jorge schreckte auf. Vor sich sah er, wie die schweren Eisentore langsam aufschwangen. Paschulke beschleunigte den Wagen etwas, als die Tore weit genug geöffnet waren und das Taxi fuhr gemäch­lich die langgestreckte von hohen Hecken umgebene Auffahrt zur Praxis hinauf. Er war sehr er­leichtert, dass sie endlich ihr Ziel erreicht hatten und er endlich aus dem seiner Ansicht nach klaustrophobisch engen Taxi herauskommen würde. Er fühlte sich unwohl neben dem Mann, der nicht nur einem Hund ähnlich sah, sondern auch noch wie einer duftete. Paschulke bedeutete keine Bedrohung. Jorges Bewusstsein war sich dessen mehr als sicher, doch diese befremdlichen Instink­te, die ihn den ganzen Abend auf Trab gehalten hatten waren davon nicht überzeugt. Einzig die Tat­sache, dass er sich so schwach fühlte und ihm mittlerweile jeder einzelne Knochen und Muskel in seinem Leib schmerzte hatten anfangs verhindert, dass Jorge einfach die Tür aufgerissen und sich wieder alleine auf den Weg zur Praxis gemacht hatte. Paschulke war nichts davon anzumerken, ob er bemerkte wie nervös sein Gast war. Er redete die ganze Fahrt über wie ein Wasserfall über Gott und die Welt. Erst jetzt wurde Jorge klar, dass dieser eintönige Singsang, den Paschulke von sich gab ihn geradezu eingelullt und beruhigt hatte.

„Wird das etwa Taxifahrern in geheimen Schulungen beigebracht um aufgeregte Passagiere zu beru­higen?" fragte sich Jorge. „Und wenn schon, scheint ja zu helfen!"

Endlich gelangten sie vor das Praxisgebäude, und obwohl der dichte Nebel alles verschleierte und eine unheimliche Atmosphäre schuf, war Jorge sehr erleichtert. Der Vorplatz war nur schwach be­leuchtet. Der Nebel schluckte das meiste Licht und der Rest war nur ein diffuese Glimmen, doch er konnte die zwei schemenhafte Gestalten erkennen, die Ihre Ankunft erwarteten. Eine musste von der Größe her van Furr sein und die weiblichen Rundungen der anderen ließen nur Katti in Frage kommen. Paschulke stoppte den Wagen, stieg aus, ging auf van Furr zu und die beiden begrüßten sich. Jorge konnte das Gespräch das die beiden führten nicht verstehen, alle Türen waren geschlos­sen und ließen kein Geräusch ins innere dringen, doch als Paschulke auf ihn deutete wusste er das es sich um ihn selber drehen musste. Er raffte sich zusammen und öffnete die Tür. Kattis Gestalt ragte plötzlich vor ihm auf und sie reichte ihm Ihre Hand helfend entgegen.

„Guten Abend Fräulein Katti, ich ....!" die Worte blieben ihm im Halse stecken.

Mit offenem Mund und Augen so groß wie Untertassen starte Jorge die kupferrote Katze an, die ihn mit ihren blitzenden Augen amüsiert ansah und breit lächelte.

„Guten Abend Herr Meijer oder darf ich Jorge sagen?" Sieh sah ihn genauer an und betroffen erkannte sie in was für einem zustand sich der Mann vor Ihr befand. „ Ach du grüne Neune, du siehst ja furchtbar aus!" schnurrte sie sanft.

Jorge schwieg. Ein Spuckefaden hing aus seinem offenen Mund.

„Huh, ich habe ganz und gar vergessen was ich für eine Wirkung auf Menschen habe. Na mein klei­ner, nu mach mal schön den Mund zu, sonst fliegt da noch ein Käfer hinein."

Geschockt wie er war reagierte Jorge nicht. Kattis Hand strich unter sein Kinn und drückte seinen Mund zu, dann streichelte sie sanft über seine geschwollene Wangen. Jorge erschauerte kurz. Die Hand fühlte sich so sanft an und der kurze Pelz, der sie bedeckte, kitzelte ihn.

„Was bist du?" fragte Jorge und betrachtete fasziniert Kattis Gestalt, die dieses Mal nicht von ei­nem Ganzkörperschleier bedeckt war. Sie trug eine Art weiße Schwestern Uniform. Allerdings eher eine Version, die sich nur ein Ausstatter für einen Porno ausdenken konnte. Ein Minirock, eine kurze Bluse, die sie nicht geköpft, sondern über ihren Bauch zusammengeknotet hatte, war recht weit ge­schnitten, doch ihre obersten Brüste füllten den Stoff dennoch gut aus. Und eine weiße Schwesternh­aube, mit dem rotem Kreuz in der Front, saß keck zwischen ihren Ohren.

„Alles zu seiner Zeit mein Lieber." Katti zwinkerte ihm verschmitzt zu, ergriff seine Hand und zog ihn aus den Wagen heraus. Kaum das er versuchte auf den eigenen Beinen zu stehen, versagten die­se ihren Dienst und er verlor das Gleichgewicht. Sie fing ihn auf, doch er landete mit seinem Ge­sicht zwischen ihre Brüste. Seine Hände landeten auf ihrer Schulter und er spürte durch den dünnen Stoff das samtweiche Fell zwischen seinen Fingern. Jorge fühlte sich wie im Himmel. Er seufzte auf.

„Na, wer wird denn da ...." japste Sie und unterdrückte ein Kichern.

Katti zog ihn hoch, griff mit Links um seine Hüfte und schlang seinen rechten Arm um ihren Hals. So gesichert hatte sie alles unter Kontrolle. Er würde nicht wieder stürzen. Sie rümpfte ihre Nase und ihre langen Schnurrhaare zitterten, als sie den Geruch wahrnahm, den er verbreitete.

„Huuu, Jorge so kommst du mir nicht ins Bett! Ne, ne, ne."

Sie warf einen Seitenblick zu van Furr und sah wie er mit Paschulke angeregt sprach und ihn so ge­schickt ablenkte. Dann schleppte sie Jorge in die Praxis. Sein Magen knurrte laut auf, wie ein hung­riger Löwe.

„Hungrig?" fragte sie. „Mhm, ist ja kaum zu überhören gewesen." stellte sie fest, als keine Antwort von Jorge kam.

Sie schleppte ihn mehr, als das sie ihn stützte, aber sein Gewicht war kein Problem, er war einige Kilo leichter als am Sonntag zuvor und sie brachte ihn in das Badezimmer. Sie setzte ihn auf einen Hocker und räumte seine Taschen aus. Jorge schien alles egal zu sein, er ließ teilnahmslos alles mit sich ge­schehen. Sie schüttelte den Kopf, als sie den Mann betrachtete. Ein Häufchen Elend, ver­dreckt und übelriechend. Eine Idee kam ihr und wurde sogleich umgesetzt. Sie füllte einen Eimer mit Wasser, kaltem Wasser. Dann setzte Sie den Eimer erst noch einmal ab, stellte sich vor Jorge und stemmte die Hände auf ihre Hüften.

„Also mein lieber, wenn du glaubst dich ausklinken zu dürfen, dann hast du dich aber geschnitten! Waschen wirst du dich schon selber!"

Keine Reaktion. Sie nahm den Eimer.

„Letzte Chance!"

„....."

Und schüttete den Eimer über ihn aus. Das kalte Wasser schien die Lebensgeister von Jorge wieder einigermaßen in Schwung zu bringen.

„Huaaah, k..kalt. Was .. soll das?" prustete er hervor und schüttelte sich.

Das Wasser triefte von seinem Kopf und die nasse Kleidung klebte unangenehm auf seiner Haut.

„Ah fein. Wieder unter den Lebenden?" lachte Katti.

Ihr hoch erhobener Schwanz zuckte. Sie warf ihm Duschgel und Waschlappen zu, die er fing bevor sie auf seine Nase prallen konnten.

„Ärztliche Anordnung! Wasch dich du Stinker! Ich komme gleich und bringe was passendes zum anziehen." mit diesen Worten verschwand Katti aus dem Bad.

„Was verdammt war das denn?" murmelte Jorge, „Wo bin ich nur hineingeraten? Ich muss halluzi­nieren, oder hab ich da eben wirklich 'ne Katze in sexy Schwesternuniform und auf zwei Beinen ge­sehen. Ist Katti eine Extrem-Fur­ry? Nah was soll's."

Jorge kannte einige Studenten an der Uni, die sich als Furry bezeichneten. Fast durch die Bank alles ganz ordentliche Zeitgenossen. Sie zogen Ihr Ding durch und waren bei den studentischen Parties und Festen eine echte Bereicherung. Sie sorgten für gute Stimmung und waren oft genug ein Blickfang. Doch jetzt hatte er wohl ganz andere Problem, als sich über diesen Fetisch nachzudenken, denn ihm stieg ein übler Ge­ruch in die Nase und der ging ohne Zweifel von seiner Person aus!

„Uuuhh, Katti hat recht, aber da ist mehr als nur eine einfache Wäsche fällig!"

Jorge verzog angewidert das Gesicht und fing an sich zu entkleiden. Er streifte die Reste seines T-Shirts ab und warf das nasse und zerfetzte Stück Stoff in einen Mülleimer. Sein Unterhemd sah nicht viel besser aus und wanderte ebenfalls in den Müll. Jorge streckte sich und hörte das leise Geräusch knackender Gelenke. Seine Muskeln schmerzten und fühlten sich taub an. Im Spiegel betrachtete er kurz seine malträtierte Schulter. Die Kratzspuren waren immer noch deutlich sichtbar. Das Blut war lange schon geronnen und bildete schmale dunkelbraune Linien, den Kratzspuren folgend, die zudem leicht rötlich auf seiner dunklen Haut hervortraten. Er drehte das Wasser auf und stellte es so heiß wie möglich ein. Seine Hose flog in eine Ecke. Bald darauf stand er unter dem dampfend heißen Wasserstrahl der Dusche und seifte sich ein und spülte den Schmutz von seinem Körper, das Jucken und Zwicken das ihn bis jetzt mal­trätierte verschwand.

„Ah schon besser!"

Gut gelaunt pfiff er leise vor sich hin. Als er seine Haare wusch stutzte er plötzlich. Er strich mit seiner Hand durch seinen Schopf und besah sich die Bescherung. Er hielt ein großes Haarbüschel in seiner Hand.

„Was soll das denn? Das hatten wir doch letzte Woche schon einmal. Ein Spiegel, wo ist der Spie­gel?"

Er stürzte aus der Duschkabine und wäre fast auf dem gefliesten Boden ausgerutscht. Vor dem Waschbecken kam er zum Halt. Mit einem Handtuch wischte er den beschlagenen Spiegel ab und mit großen Augen starrte er seine eigene Reflexion an. Das Gesicht war seines aber auf seinem Kopf, sein Haar, an dessen Länge er sich mittlerweile gewöhnt hatte, war wieder kurz. Er strich mit seiner Hand darüber und die letzten langen Strähnen fielen in das Waschbecken. Er sah zur Dusche und konnte einen dichten schwarzen Haarpfropfen am Abfluss sehen. Das Wasser stieg schon lang­sam in der Duschwanne an. Schnell ging er wieder zur Dusche und griff nach den Haaren, klaubte sie auf und entsorgte sie im Mülleimer. Das Wasser floss nun wieder ungehindert ab. Wieder strich er über seinen Kopf. Er fühlte das sein Haar nicht nur kräftiger, fast schon struppig war, sondern auch viel dichter und es hatte einen Strich.

„Cool."

Dann erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Oberhalb seiner linken Brustwarze hatte sich auf seiner dunklen Haut ein tiefschwarzer, ringförmiger Fleck gebildet.

„Was? Noch ne Allergie?"

Er blickte ungläubig an sich herab, als weitere Flecken sichtbar wurden. Und als durch das Auftau­chen dieser Flecke seine Aufmerksamkeit auf seinen Unterleib gerichtet war bemerkte er erschro­cken, dass dort auch Haare sprossen. Nicht sein leicht gelockte Schamhaar, nein, denn das fiel gera­de aus, sondern Haare, die ebenso dick und kräftig waren, wie jenes, das auf seinem Kopf wuchs. Eine Stoppel nach der anderen des dicken Haares drang durch die Haut, dich an dicht, tiefschwarze Haare, fast schon ein Fell, es wuchs vor seinen Augen und bedeckte bereits seine Genitalien. Und es stach und juckte wieder wie verrückt. Er kratzte sich im Schritt um sich zu erleichtern, doch damit riss er sich nur die letzten Follikel seiner alten Schamhaare aus und machte es dem neu wachsenden Fell so einfacher zu sprießen, dass sich immer weiter ausbreitete. Irgend etwas war außer Kontrolle geraten.

„Jetzt ist Zeit für Panik!" dachte er und schrie auf. Er geriet noch mehr in Panik, als er seinen Schrei hörte, der Laut der aus seinem Mund brach hörte sich so gar nicht nach Mensch an.

„Mrreeeuuuaaaawww?"

Aufgeschreckt durch den plötzlichen Lärm stürzte Katti ins Bad, dicht gefolgt von Karolus.

„Jorge was ist geschehen?" rief sie aus und sah dann was los war.

Jorge schien um Worte zu ringen, doch er brachte kein verständliches Wort hervor. Vor Ihren Augen sahen die beiden wie sich auf seinem Körper ein Ringmuster abzeichnete und von seinem Unterleib ausgehend sich ein dichtes schwarzes Fell ausbreitete. Jorge stand wie gelähmt vor dem Spiegel und starrte abwechseln sich selber an, dann wieder seine Reflexion. Dann sah er zur Tür und sah Katti in ihrer ganzen Pracht und wich zurück.

„Scheeiiße, auch. Katti hilf ihm, ich hol den Doktor!" rief Karolus aus und verschwand schnur­stracks aus dem Bad.

Katti ging währenddessen auf Jorge zu, der sie mit entsetzten Augen ansah und noch immer kein Wort hervorbrachte. Katti war angesichts der neuen Situation unsicher und überlegte angestrengt wie es weitergehen sollte. Zuerst musste sie den jungen Mann beruhigen, dessen Augen sie anblitz­ten und abschätzten.

„Ruhig Jorge, ganz ruhig! Ich bin keine Gefahr, siehst du! Ich will dir helfen! Verstehst du mich?"

Jorges Gesicht verzog sich, als er versuchte zu sprechen.

„Was verdammt ist los mit mir, was bist du? Was geschieht mit mir?" brach es aus ihm her­aus.

Er deutete an sich herab. Immer mehr schwarze Flecken wurden sichtbar und Katti konnte erken­nen, wie sich sechs kleine Stippen bildeten und langsam anschwollen.

„Sind das Nippel?" fragte sie sich.

„Das werden wir alles herausfinden! Beruhige dich! Jorge was immer geschieht, du bist hier in Sicher­heit und in guten Händen. Glaubst du mir?"

Jorges Verstand arbeitete trotz des Schockes nicht auf Sparflamme und er glaubte der Frau/Katze/was immer, vor ihm. Es sah einfach alles zu echt aus, als dass es eine Verkleidung sein konnte.

„Ja, schon? Aber das hier!"

„Ich sehe es ja auch und Jorge, Komm her zu mir! Doktor van Furr muss dich untersuchen. Ich brin­ge dich zu ihm."

Jorge kam auf sie zu und als er ganz nahe war, fiel er ihr um den Hals und presste sein Gesicht an ihre pelzige Schulter. Katti hörte ihn aufschluchzen.

„Ist ja gut mein kleiner." versuchte sie ihn zu trösten.„Na ja klein ist er nicht gerade!" dachte sie.

„Besser jetzt?"

„Mhm. ... Du .... du bist echt?"

Sie strich über seinen Kopf und streichelte ihn um ihn weiter zu beruhigen. Sein nasses Haar/Fell fühlte sich so kräftig und fest an und auch wieder ganz samtig, ihrem eigenen nicht ganz unähnlich.

„Ja, das bin ich! Vom Kopf bis zur Schwanzspitze."

Und wie um das zu verdeutlichen tippte sie ihm mit ihrer puscheligen Schwanzspitze auf die Stirn. Die sanfte Berührung kitzelte ihn.

„Wie.. ?"

„Wie das möglich ist? Jorge, das ist eine laaaaange Geschichte! Später erzähle ich sie dir vielleicht. Aber du bist ja noch ganz nass, hier nimm das!"

Schnell schnappte sie sich von einem Bord ein großes Badetuch und gab es ihm.

„D.. danke."

Jorge rubbelte sich trocken, während er von Katti interessiert dabei beobachtet wurde. Mittlerweile war fast sein gesamter Körper mit dem Fleckenmuster bedeckt nur Hals und Kopf waren noch frei und ihr kam dieses Muster irgendwie bekannt vor. Sie konnte es aber noch nicht richtig einordnen woher. Als Jorge sich trocken genug fühlte legte er das Tuch beiseite und wurde sich jetzt erst be­wusst, dass Katti immer noch im Raum war und ihn scheinbar sehr interessiert anschaute. Er war unbekleidet und eine weibliche Person war mit ihm im selben Raum. Jorge errötete. Amüsiert nahm Katti seine Reaktion wahr, und wie seine Hände versuchten seine Scham zu verbergen. Sie reichte ihm ein weiteres Tuch, dass er mit dankbarem Blick um seine bereits vollständig mit kurzem Fell bedeckte Hüfte wickelte.

„Ah, ha, ha, du bist so süß! Keine Angst, ich guck dir nichts weg!" lachte sie auf.

„Äh, ich, ich,.." stotterte er verlegen.

„Ich bin Arzthelferin, vergessen? Ist nicht das erste Glied, das ich sehe und wird bestimmt nicht das letzte sein!"

„Mach ja sein, aber da bin ich doch etwas ... genant." gab Jorge verschämt zurück.

„Oh hab dich nicht so, mein hübscher. Ich glaube ich habe da was passendes. Momentchen, bin gleich wieder da!"

Katti verschwand wieder und wenig später war sie zurück und gab ihm eine schwarze Stoffhose und ein rotes T-Shirt.

„Die Hose hat einem anderen zufriedenen Patienten gehört. Er braucht so etwas nun nicht mehr."

Ein lautes Knurren ertönte aus Jorges Bauch.

„Hunger?" fragte Katti.

„Und wie, habe seit Stunden nichts vernünftiges mehr zwischen den Zähnen gehabt."

„Dem kann abgeholfen werden, wenn du dich angezogen hast kommst du in die Küche. Linke Seite dritte Tür, verstanden!"

Sie drehte sich um und verließ das Bad. Jorge entfaltete die Hose und nahm grob maß, sie schien et­was kurz geraten. Unterwäsche wäre schön gewesen, aber man kann nicht alles haben. Obwohl, sein Rucksack, da hatte er doch eigentlich auch Ersatz eingepackt. Nur sein Rucksack war nicht im Bad, also dann eben ohne. Er warf das Badetuch beiseite und schlüpfte in die Hose, das Fell sträubte sich etwas gegen das Kleidungsstück doch dann hatte er die Hose an. Das T-Shirt war eindeutig ein paar Nummern zu groß. Der Vorbesitzer musste ein Riese gewesen sein. Das weite Shirt hing an ihm herab bis unter seine Hüften. Fast wie ein Nachthemd für eine Frau und der Halsausschnitt entblö­ßte seine Schultern.

„Was wohl mit den Vorbesitzern geschehen ist?" fragte sich Jorge.

Er betrachtete sich kurz im Spiegel. Schwarz und Rot stand ihm irgendwie. Jorge sah sich noch kurz um, ob er irgendwelche Badelatschen finden würde, vergeblich. Dann folgte er Katti barfuß zur Kü­che, wo der Tisch bereits gedeckt war. Karolus und Doktor van Furr saßen am Tisch und ließen es sich schmecken. Katti stand, am Tisch, mit den Händen auf den Hüften. Und blitzte die beiden Männer an. Ihr Schwanz zuckte hin und her und das Fell gesträubt.

„Karolus, Doc, was macht ihr beide hier? Ich warte auf euch in im Bad und ihr Schlingel sitzt hier und mampft Jorges Abendbrot!"

Erst sahen sich die beiden an, dann ergriff van Furr das Wort.

„So ist es. Zur ersten Feststellung. Du bist bestens allein zurechtgekommen. Wir waren überflüssig, hätten nur Platz weggenommen und unserem jungen Freund nur noch mehr Ungemach bereitet oder hätten wir was ändern können?"

Katti schüttelte den Kopf.

„Und zu deiner zweiten Feststellung. Es ist mehr als genug da!"

Katti grummelte etwas unverständliches und fing an in einem Vorratsschrank zu kramen. Jorge be­trat zaghaft den Raum. Die blicke der beiden Männer hingen an seiner Gestalt er fühlte sich so, so beschämt. Da stand auch schon van Furr auf und trat ihm offen lächelnd entgegen und reichte ihm die Hand.

„Jorge, guten Abend, verzeihen sie dass ich sie vorhin noch nicht begrüßt habe, doch ich musste Pa­schulke etwas ablenken, so dass er sich nicht eingehender mit Katti beschäftigen konnte. Sie verste­hen sicher. Aber sie selber haben unserem Stammfahrer bereits genug zu denken gegeben, glauben Sie mir. Er ist zwar nur ein Taxifahrer aber keineswegs dumm. Aber nun kommen sie an den Tisch und essen erstmal etwas. Sie müssen ja am verhungern sein."

„Ja gerne, aber was ist mit meinem Zustand?"

Van Furr geleitete ihn zu einem freien Platz und Jorge setzte sich.

„Habe ich nicht vergessen, aber was soll ich jetzt daran ändern können. Wir müssen zuerst eh noch ein paar Untersuchungen machen und Sie müssen eigentlich heute Abend noch so Runde 2 - 3 tau­send Kalorien aufnehmen, je früher je besser!"

Er nahm wieder Platz und trank einen Schluck Kaffee aus einem Becher, bevor er fortfuhr.

„Danach geht's ab zur Arbeit, die Nacht wird lang genug werden, für jeden von uns. Langen Sie zu und erzählen Sie doch bitte. Was ist ihnen eigentlich seit heute Nachmittag geschehen ist. Das kann für uns sehr aufschlussreich sein."

Kaum das van Furr die letzten Worte gesprochen hatte stellte Katti vor ihm eine Platte mit Butter­broten auf den Tisch. Und trotz der Sorgen die er hatte, nahm Jorge die Gelegenheit wahr und fing an zu essen. Sein laut knurrender Magen war ein zu deutliches Signal seines Körpers, der Nahrung brauchte, viel Nahrung. Während Jorge sich also vollstopfte beobachteten ihn seine drei Gastgeber eingehend und warteten geduldig auf seinen Be­richt. Ein paar Minuten herrschte schweigen in der Küche, dann begann Jorge zu erzählen.

„Nun, ich wollte zu Fuß zur Praxis kommen. Wie sich herausstellte meine schlechteste Entschei­dung des Tages, denn da war diese Katze und der kleine Hund, der sie verfolgte. ...."

Und so erfuhren die Drei, von der panischen Attacke der Katze, wie dann der Jack Russel ihn an­griff, von der irren Verfolgungsjagd durch die Stadt, der fatalen Überquerung der Straße.

„.... Ich weiß gar nicht, ob es irgendwie weitere Verletzte gegeben hat. Ich, ... ich würde das zu ger­ne wissen?"

„Glücklicherweise nur Blechschaden und den Hund, den hat es leider erwischt. Ansonsten nur ein paar erschrockene Menschen. Jedenfalls laut Internet." wusste Karolus zu berichten.

„Diese kleine Mistthöle, hat es nicht besser verdient." dachte Jorge grimmig. Er war aber erfreut zu hören, dass kein Mensch zu schaden gekommen war. Autos kann man reparieren, bei Menschen ist das schon schwieriger. Dann fuhr er fort von seinem Abenteuer zu berichten. Der Filmriss nach dem Unfall und wie er in einem Gebüsch wieder zu sich kam, das belauschte Gespräch, seine anschlie­ßende Nachtwanderung durch den Park und zuguterletzt die Flucht vor dem zweiten Suchtrupp mit dem Suchhund, die ihr Ende vor dem Reifen von Paschulkes Taxi fand. Er ließ kein Detail aus. Er fügte noch hinzu, das seine Augen sehr lichtempfindlich gewesen waren.

„Und wie ist es jetzt? Blendet sie das Licht hier?" fragte van Furr.

„Nein, eigentlich alles ganz normal."

„Das Schauen wir uns gleich mal an!"

Van Furr kam langsam ein Verdacht auf. Was immer zu der offensichtlichen Verwandlung von Jorge führte, es lag nicht an den Naniten. Die hatten genau das gemacht was sie sollten, fehlerhafte DNA reparieren. Pech für Jorge war nur, dass seine DNA instabil war und dazu anscheinend auch noch mutiert. Van Furr machte sich Vorwürfe, wenn er doch nur nicht so darauf versessen gewesen wäre dieses Experiment durchzuziehen und sich nur etwas mehr Zeit dafür genommen hätte. „Wolf du bist ein Idiot! Was spielst du auch in Regionen herum, die fremde Gewässer sind. Bleib bei dem was du kannst. Gespielinnen für die Reichen und hässlichen, unauffällige Kuscheltiere und Leib­wächter für Kinder, und wenn ein Forscher mal wieder die Tierwelt infiltrieren will, bitte, dann ist das ein Job für uns. Keine Experimente mehr!" tadelte er sich selber in Gedanken.

Jorge verschlang die letzten Brote und fühlte sich endlich satt. Zwei mal hatte Katti ihm Nachschub gegeben. Er rülpste anhaltend.

„Sorry!"

„Da hat es jemanden geschmeckt!" lachte Karolus.

„Ich hatte ja auch einen irren Hunger. Aber nun bin ich satt."

„Dann können wir endlich weitermachen. Wie ich sehe ist die Wandlung weiter fortgeschritten." stellte van Furr trocken fest.

„Häh?"

„Ihre Ohren, sie verändern gerade ihre Form und wandern auf Ihre Kopfoberseite."

„Verdammt, hatte gerade vergessen warum ich überhaupt hier bin." niedergeschlagen tastete Jorge seine Ohren ab und wirklich seine Ohrläppchen waren verschwunden. Die Ohrmuscheln wurden spitz und schienen Kegelförmig zuzulaufen und ein dünner Flaum bedeckte sie bereits. Er bemerkte zudem, wie auch in der Muschel weitere weiche Haare wuchsen. Dann bewegten sich die Ohren so­gar. „Shit! Wo wird das nur enden?" dachte er.

„Wo ist das Untersuchungszimmer?" fragte er und stand auf.

„Kommen Sie Jorge, ich führe Sie hin. Dann kann ich auch gleich sofort die Blut- und Gewebepro­ben nehmen. Ist bereits alles vorbereitet." sagte Karolus.

Er stand ebenfalls auf und gemeinsam verließen die beiden die Küche. Doktor van Furr wollte sich auch gerade aufmachen, als er Kattis Hand auf seiner Schulter fühlte, die ihn sanft zurückhielt.

„Warten Sie Doc. Was vermuten Sie? Ich habe Sie beobachtet und die ganze Zeit haben sie über­legt."

„Bitte setz dich hin Katti." er trank einen weiteren Schluck Kaffee. „Wie es aussieht ist er mitten in der Transformation. Und ich habe noch keine Ahnung wie weit es gehen wird."

„Meinen sie er könnte feral werden und Amok laufen?"

„Es ist ein ungelenkter Prozess, der bei ihm stattfindet und erinnert mich an ...."

„Ihre Schwester?"

„Hat Karolus dir davon erzählt? Ja, natürlich hat er das! Und um deine Vermutung zu bestätigen. Ja genau daran erinnert mich Jorges Verwandlung. Damals hatte ich einen Fehler gemacht und Elainé ging verloren. Doch heute weiß ich mehr, ich bin weiter als damals und kann vielleicht noch das schlimmste verhindern. Und dafür brauche ich deine Hilfe."

„Was soll ich tun?"

„Der Schlüssel ist Schlaf! Wir müssen verhindern, dass Jorge schläft. Das Gehirn verarbeitet im Schlaf die Erlebnisse des Tages, es repariert den Geist und Verstand."

„Durch Träume?"

„Ja. Jeder hat schon die Erfahrung gemacht, wie real Träume sein können. Das Gehirn sieht keinen Unterschied. Man ist diesen geträumten Sinneseindrücken voll und ganz ausgeliefert. Für den Träu­mer ist es real. Und wenn wir es nun zulassen würden, das Jorge während der Transformation schläft und träumt, dann ...."

„Könnte sein Gehirn, diese Träume so umbauen dass sie echte Erinnerungen werden und seine Erin­nerungen in Traumbilder verwandeln!" vervollständigte Katti den Satz. „Wovon träumt er dann, wissen Sie das?"

Van Furr blickte Katti an. Sie hatte ihm mal wieder bestätigt wie fähig sie war.

„Oh ja, hat er mir erzählt, zwar keine Einzelheiten, doch das reicht mir jetzt um 1 und 1 zusammen­zuzählen. Er hat Jaguarträume! Und seine Musterung, die Flecken, sind auch typisch für Jaguare."

„Ein Jaguar, dazu noch ein schwarzer. Hmurrrr!" Sie leckte sich die Lippen, doch dann stutzte sie. Sie begriff endlich worauf Dr. van Furr heraus wollte und auf ihrem Gesicht machte sich ein laszi­ves Grinsen breit.

„Ich soll ihn wachhalten, mit Sex?"

„Wüsstest du was besseres?"

„Aber gerade Sex? I ... ich weiß ja wie unersättlich ich werden kann, aber wird ihn das nicht zu­sätzlich erschöpfen?"

„Nicht mit dem hier!"

Van Furr hielt eine kleine Dose hoch, die er aus seinem Laborkittel hervorgezaubert hatte.

„Was ist das denn schon wieder?"

„He, he, quasi eine Art Hallo wach, das wird seine Müdigkeit vertreiben."

„Wo kriegen Sie immer nur dieses Zeug her?" fragte Katti und schnappte sich die unscheinbare Dose aus van Furrs Hand. Sie öffnete den Verschluss und schnupperte kurz, dann verschloss sie die Dose wieder.

„Ich habe eben meine Verbindungen und Proben verteilen die Pharmareferenten auch heute noch wie Bonbons. Man muss bei Ihnen nur auf die richtigen Knöpfe drücken."

Lächelnd nahm er die Dose wieder an sich.

„Bevor wir aber zur Chemie greifen, werden die Naniten in Jorges Körper genügen müssen. Und Katti, bereit?"

Anstelle einer Antwort landete ein kleines Stück Stoff in seinem Gesicht.

„Ein Ja hätte mir schon genügt!"

Van Furr stopfte den Slip in seinen Laborkittel. Die beiden standen auf und begaben sich zu Jorge.

Der saß mittlerweile auf seinem Bett. Nervös kratzte er sich, das Jucken und Stechen der wachsen­den Haare hatte wieder eingesetzt und war schlimmer als zuvor. Ein Anfall von Juckreiz nach dem anderen immer wieder, eine Welle nach der anderen. Nur die Kleidung hatte bislang verhindert, dass er sich mit seinen härter werdenden Fingernägeln die Haut vom Leibe riss. Nachdem Karolus ihm eine Blutprobe nach der anderen abgenommen hatte, was verdammt schwierig ist, wenn sich der Pa­tient nicht ruhig verhält, fühlte er sich Elend. Erstaunt hatte er aber bemerkt, wie schnell die kleinen Nadelstiche wieder verschwunden waren, als er Karolus darauf ansprach hatte der nur kurz aufge­lacht.

„Die Naniten haben so ihre kleinen Vorteile, Regeneration geschädigter Organe, schnelle Heilung von Verletzungen, ein übermenschliches Immunsystem. Ich könnte ihnen die Pest anhängen und die Naniten machen damit kurzen Prozess. Sie würden nichtmal erhöhte Temperatur haben."

„Hm, wenn die doch nur auch gegen das Jucken helfen würden!"

„So schlimm?"

Jorge nickte und kratzte wie verrückt seinen Rücken.

„K .... könnten Sie mal bitte, ich komme da nicht ran."

„Sicher."

Jorge beugte sich vor und Karolus tat ihm den Gefallen und kratzte ihm den Rücken.

„Etwas höher. Mehr links .... ja, genau da, ahhh murrrrrrrrrrrr!"

Karolus grinste. Hütete sich aber so einen Blödsinn zu sagen wie „feine Mieze". Aber das Grinsen verkniff er sich nicht, schnurrte Jorge doch gerade so, wie Katti, wenn er sie verwöhnte. „Hm," dachte er, „ob Jorge es überhaupt bewusst ist?" Karolus konnte eine kleine Wölbung an Jorges unte­rem Ende der Wirbelsäule erkennen. „Ein Schwanzansatz? Mal sehen." dachte er. Und kraulte di­rekt oberhalb der Wölbung. Jorge reagierte wirklich entsprechend. Sein Schnurren wurde lauter. Ka­rolus fiel etwas ein, was Jorge erzählt hatte und beschloss dem nachzugehen.

„Da fällt mir ein, Ihr Gesicht war so verschwollen. Sie sagten sie haben Zähne verloren?" fragte er.

„Ja zwei Backenzähne sind beim Fall von diesem Baum zerbrochen. Hat ziemlich wehgetan."

„Und wie ist es jetzt? Die Schwellung ist jedenfalls verschwunden."

„Wo sie es sagen, keine Schmerzen mehr."

Jorge fühlte mit seiner Zunge im Mund herum und ertastete die Lücken. Aber Schmerzen hatte er wirklich nicht.

„Darf ich mal sehen?" Karolus hörte mit dem Kraulen auf und schnappte sich ein paar Latexhand­schuhe von dem Rollwagen.

„Bitte."

Jorge richtete sich wieder auf und öffnete seinen Mund weit. Karolus holte eine Lampe hervor und leuchtet hinein.

„Nicht erschrecken jetzt und den Mund schön weit öffnen!"

Jorge sperrte seinen Mund noch weiter auf. Er war überrascht wie weit ihm das gelang er legte sei­nen Kopf in den Nacken und blickte zur Zimmerdecke.

„Ja so ist es gut! Ich muss sagen sie haben ein halbwegs gutes Gebiss. Aber da sind doch, Moment...."

Jorge spürte plötzlich ein kurzes ziehen in seinem Kiefer, als Karolus in seinem Mund herum wer­kelte. Einige Male spürte er es noch, dann hörte Karolus auf.

„Sie können den Mund jetzt wieder zumachen. Wäre übel gewesen, wenn das während des Schlafes geschehen wäre!"

Jorge fühlte überrascht in seinem Mund mit seiner Zunge herum. Da fehlte was!

„Sie haben mir Zähne gezogen!" rief er aus.

„Nö, die waren locker, hier sehen sie sich mal das an, dann verstehen sie schon."

Karolus hielt seine linke Hand mit der Handfläche nach oben und hielt darin einige von Jorges Zäh­nen, oder was davon über geblieben war. Er betrachtete fasziniert die Überreste. Die Zahnwurzeln waren kaum noch vorhanden. Und es waren seine Zähne, da war sich Jorge sicher. Er konnte einige Füllungen erkennen.

„Die sehen ja fast aus wie ...."

„Milchzähne? Ja sieht so aus. Da wird wohl gerade Platz geschaffen."

„Für was?"

„Neue Zähne natürlich!"

Jorge schmeckte nicht einmal Blut. Doch zugleich spürte er wie in seinem Kiefer sich sein neues Gebiss bemerkbar machte, etwas das die Lücken bald ausfüllen würde. Karolus hatte inzwischen die Zähne in einen Behälter verstaut und mit zu den Blutproben gelegt. Er holte aus einem Schrank eine Flasche hervor, in der sich eine milchige Flüssigkeit befand und reichte sie Jorge.

„Trinken, Sie das. Sie benötigen jetzt unbedingt Mineralien und Spurenelemente. Ist alles hier drin. Es ist eine Art Milch, genau das Richtige für Sie."

Misstrauisch betrachtete Jorge erst den Inhalt, dann öffnete er die Flasche und probierte erst einen Schluck. Die „Milch" war sehr dickflüssig und schmeckte wie Kreide, doch auch angenehm nach Vanille. Unversehens hatte er die gesamte Flasche ausgeleert. Er leckte sich die Lippen.

„Das war gar nicht übel!"

Jorge warf die leere Flasche karolus zu, der sie auffing und in einen Mülleimer entsorgte. Die Tür öffnete sich und Doktor van Furr und Katti traten ein.

„Nun Karolus wie sieht es aus?"

„Die Proben sind genommen und ich werde mich gleich daransetzen. Übrigens hat Jorge eben fast die Hälfte seiner Zähne verloren. Sehen Sie hier!"

„Hm."

Van Furr betrachtete kurz die kläglichen Überreste. Dann traf er eine Entscheidung

„Wir haben nur wenig Zeit." stellte er fest. „Karolus mach dich an die Auswertung. Wir müssen so schnell wie mög­lich herausfinden, warum die Naniten unseren Gast so rasend verwandeln. Und wie schnell kannst du seine Spezies verifizieren?" fragte er.

„Das ist das geringste Problem. Die Daten habe ich in 10 Minuten!" erwiderte Karolus zuversicht­lich und verließ den Raum mitsamt aller Proben um die Analysen durchzuführen.

Jorge verfolgte das ganze gespannt, doch die ganze Situation kam ihm zusehends mehr und mehr surreal vor. Er ergriff das Wort.

„Doktor van Furr. Ich glaube Sie schulden mir ein paar Erklärungen. Was geschieht mit mir? In wie weit sind sie dafür verantwortlich? Und, zu guter Letzt, warum flippe ich eigentlich überhaupt nicht aus? Ich verwandele mich doch gerade in einen verdammten FREAK! ... Tschuldige Katti, nichts per­sönliches."

„Geht schon klar mein Lieber. Da musste ich auch durch." erwiderte sie ruhig.

Van Furr hatte diese Fragen schon lange erwartet. Er nahm einen der Hocker und setzte sich zu Jor­ge. Katti nahm auch Platz.

„Sehr berechtigte Fragen und ich will sie so genau wie möglich beantworten. Natürlich sind das meiste noch Vermutungen, aber wenn Karolus fertig ist, werden wir weitersehen."

„Ok."

„Gut. Zum ersten. Ganz offensichtlich hat sich Ihre DNA verändert. Nein, nein. Eigentlich kann Ihre Genetik von vornherein nicht 100%-ig menschlich gewesen sein. Denn sonst hätten wir jetzt nicht diese Situation!"

Jorge blickte erstaunt auf. „Was sagte er? Nicht menschliche DNA? Was soll das heißen?" dachte er und wollte etwas sagen, doch eine Geste von Katti hielt ihn davon ab.

„Die Naniten haben jetzt im Laufe der vergangenen Woche all die Fehler beseitigt, die für die Aller­gie verantwortlich sind. So wie von uns gewünscht, doch anscheinend hat die vernetzte AI der Na­niten weitere Fehler gefunden, die, und das muss ich mir selber Vorwerfen, mir entgangen sind." gab van Furr zerknirscht zu. Er fuhr fort. „Ganz offensichtlich ist Ihr Erbgut leider bereits soweit umgeschrieben worden, dass sich Ihr Körper umwandeln muss, um der neuen DNA gerecht zu wer­den."

„Umwandeln. Sie meinen das hier," und er deute auf das Muster und die sprießenden Haare seines neuen Fells, „ist nur der Anfang? In was werde ich denn umgewandelt?"

„Wenn wir nur von den bisherigen Änderungen ausgehen. Dann denke ich, das sie sich in Richtung Panthera entwickeln."

„Was?"

„In eine Großkatze. Löwe und Tiger fallen weg. Die Musterung passt nicht. Bleiben noch Schnee­leopard, Leopard oder Jaguar. Ganz offensichtlich in einen schwarzen Typus. Schneeleopard schlie­ße ich auch erstmal aus, wegen dem Melaninismus. Also Leopard oder Jaguar. Genaueres wird na­türlich die Genanalyse ergeben, das Ergebnis werden wir ja gleich haben."

Jorge war baff. In eine Großkatze? Konnte das wirklich möglich sein, oder sollte das ein fader Scherz sein? Doch die Anwesenheit von Katti widerlegte diesen Gedanken. Sie war sowohl Katze als auch Mensch. Ein Anthro. Wie er bald selber? Doch die nächsten Worte rissen Jorge aus diesen Gedanken heraus.

„Und selbst dann kann ich nicht sagen ob es uns gelingt, mit neu angepassten Naniten, diesen Effekt aufzuhalten oder wieder umzukehren."

„Wollen Sie damit sagen, dass ich als Tier enden kann. Ohne jede Spur von menschlichem Verstand und Bewusstsein. Ein Raubtier, dass nur von seinen Instinkten gelenkt wird?"

„Oh, das wäre schlimm, oder auch wieder nicht schlimm. Würden Sie damit leben können? Ihr rest­liches Leben als Tier zu verbringen. Und damit meine ich sowohl Körper, als auch Geist. Kein Stu­dent Jorge Meijer mehr. Nur noch Jorge, das Tier. Getrieben von den ursprünglichen Instinkten ei­nes Raubtieres. Eine Großkatze. Sagen Sie es jetzt! Ich habe einen Fehler gemacht, aber sie haben jetzt die Chance sich zu entscheiden, wie es weitergeht."

„Helfen Sie mir meine Menschlichkeit zu erhalten!"

„Ich werde tun was ich kann, versprochen."

Karolus kehrte zurück, Er schien bemüht zu sein die Fassung zu bewahren und reichte van Furr ein Blatt Papier mit einer Notiz. Sein Gesicht sprach Bände, keine gute Nachrichten anscheinend.

„Shit!" entfuhr es dem Doktor, als er sich die Daten ansah. „Karolus was soll das? Schlampige Ar­beit?"

„Ne, ne, ne, hab es parallel durchlaufen lassen. Zwei verschiedene Proben und beide zeigten dassel­be Ergebnis. Was immer da noch ist, es muss der Übeltäter sein. Ich mache mich sofort ans Werk, Doc." Zu Jorge gewandt sagte er nur „Pech." Dann verließ er den Raum.

„WAS STEHT DA?"

„Verdammt, damit habe ich nicht gerechnet. Eines ist sicher mein junger Freund. Die Lage ist ver­flucht Ernst. Sie haben nur noch 60% menschliche DNA und 39% Jaguar und der Rest nicht defi­nierbar?"

Jorge blickte verwirrt den Arzt an. Ein Blick zu Katti reichte aus um den Ernst der Lage zu erfassen. Sie war erschrocken und Jorge schwant nichts Gutes.

„Sagen Sie schon, was bedeutet das?"

„Eine Umkehr ist so gut wie ausgeschlossen. Ihre Erbmasse ist bereits soweit verändert, dass wir froh sein können, wenn wir Ihren Verstand erhalten. Sehen Sie, bei Katti zum Beispiel wurden 15% der Gene verändert. Bei der bislang umfassendsten Wandlung, wurden 30% geändert. Ich habe noch nie eine stabile Umwandlung von 40% erlebt. Tut mir leid, aber das wird langwierig werden. Ich ...."

Jorge war geschockt. Er klinkte sich aus, das war zuviel. Er kippte zur Seite. Katti und van Furr sprangen beide erschrocken auf.

„Katti hol schnell das Kreislaufset!"

„Schon unterwegs!"

Sie eilte heraus. Van Furr fühlte Jorges Puls und hörte ihn mit einem Stethoskop ab. Jorges Herz raste und sein Atem war flach und kam stoßweise. Als Katti zurückkehrte nahm er eine Spritze und zog eine grünliche Flüssigkeit auf, die er umgehend in Jorges Arm injizierte, den Katti festhielt. Sie musste sich ziemlich anstrengen um Jorge unter Kontrolle zu halten, der sich unkontrolliert hin und her warf. Das verabreichte Medikament erzielte schnell die gewünschte Wirkung und Jorges Kreis­lauf begann sich wieder zu stabilisieren. Van Furr zog zur Sicherheit eine zweite Dosis auf, legte sie aber erst beiseite um noch einmal Herz und Atmung zu prüfen.

„Doc, wie geht es ihm?" Fragte Katti besorgt.

Van Furr hängte sich das Stethoskop um den Hals und atmete erleichtert auf. Ein gutes Zeichen, das nur eine Spritze gereicht hat. Jorge lag jetzt ruhig auf dem Bett, sein Atem ging wieder tief und gleichmäßig.

„Ist wieder alles im grünen Bereich. Das muss ein Schub gewesen sein. Katti du bleibst bei ihm und siehst zu, dass er wieder zu Sinnen kommt. Ich werde jetzt erstmal Karolus helfen. Sollte es wieder zu einem Anfall kommen verabreichst du ihm die zweite Spritze. Und denk daran was wir abge­sprochen haben, wenn er zu sich kommt gibt es keinen Schlaf für Ihn"

Mit diesen Worten verließ van Furr den Raum und ließ Katti und Jorge zurück. Im Labor fand er Karolus vor, wie der gerade den Rechner mit den Daten fütterte und die erste Simulation startete.

„Karolus, ich glaube wir sollten uns doch mal um den Vater von Jorge kümmern. Da steckt mehr dahinter, als ich Anfangs gedacht habe."

Van Furr setzte sich an einen zweiten Rechner und begann damit ein Suchprofil zu erstellen.

„Ist aber nur eine ziemlich kalte Spur, Doc."

„Ah, ich glaube wir kriegen es doch heraus, wir haben einen Namen und ein Bild und wir konzen­trieren uns auf die südamerikanischen Genetiker. Ich wette, dass dieser Kerl ein Kollege ist!"

„Wie kommen Sie darauf?"

„Sag mal, dieser unbekannte Rest. Auf welchem Chromosom befand er sich?"

„Auf dem Ypsilon."

„Dachte ich es mir doch! Der Kerl hat möglicherweise an sich selber herumgebastelt."

„D.. Das wäre Wahnsinn. Und überhaupt, das muss vor über 25 Jahren gewesen sein. Die Technolo­gie war noch nicht soweit."

„Quatsch Jorge. Sieh dir an was wir machen. Die meisten Menschen halten das für Sience fiction und doch haben wir Menschen transformiert. Warum sollte also vor 25 Jahren nicht schon ein Gene­tiker soweit gewesen sein?"

„Stimmt auch wieder, Doc."

Karolus wandte sich wieder seiner Aufgabe zu und ließ den Doktor machen. Die erste Simulation war mittlerweile abgeschlossen und hatte ein schauerliches Ergebnis hervorgebracht. Er veränderte ein paar Parameter und startete die nächste Simulation. Da hörte er van Furr erfreut aufrufen.

„Hab ich dich! Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich das in der letzten Woche nicht gemacht habe." murmelte van Furr. „Karolus ich glaube ich habe ihn. Sieh dir das mal an!"

Karolus kam herüber und schaute auf den Bildschirm.

„Neh, näh. Man glaubt es kaum!"

Kater und Katze

Katti betrachtete Jorge mit stärker werdendem Interesse. In den letzten Minuten waren wieder eini­ge Veränderungen aufgetreten. Sein Knochengerüst hatte angefangen sich zu Ändern. Seine Füße verlängerten sich. Die Gelenke knackten und sie hörte deutlich das Knirschen der aneinander rei­benden Knochen, als diese sich in neue Positionen verschoben. Die Worte van Furrs wurden Ihr wieder bewusst und sie ließ Ihre Krallen hervor schnappen. Sacht fuhr sie mit den scharfen Krallen über das T-Shirt, dann schnitt sie den dünnen Stoff in Fetzen und zog die Reste des Kleidungs­stückes von seinem Körper. Erfreut betrachtete sie die breite Brust des besinnungslosen und nahm jedes Detail in sich auf, der breite Brustkorb, der mittlerweile von einem dichten schwarzen Fell be­deckt war. Sein Gesicht, ebenfalls bereits dicht behaart und sie konnte es sich nicht verkneifen die Tasthaare zu berühren, die seinen Wangen entsprossen waren zu berühren und belustigt das Zucken seines Gesichtes zu beobachten. Katti legte Ihre Kleidung ab und legte sich dann neben ihn. Ihren Kopf bettete sie auf seiner Brust und lauschte mit geschlossenen Augen. Das kräftige Herz schlug laut und gleichmäßig. Als sich plötzlich der Takt erhöhte lächelte sie verschmitzt. Sie erhob sich et­was, öffnete wieder ihre Augen und blickte in die goldgelben Augen von Jorge, die so viel tiefe hat­ten, das man sich darin verlieren konnte. Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, als sie mit ei­nem innigen Kuss seine Lippen versiegelte. Überrascht sträubte er sich kurz, doch dann gab er sich Ihr hin und öffnete seinen Mund etwas weiter. Ihre Zungen trafen sich. Jorge umarmte Katti und zog sie näher an sich und sie spürte wie aus seinen Fingernägeln Krallen wurden, die sich in Ihren Rücken bohrten. Es schmerzte, aber Katti kam dieser Schmerz unwichtig vor. Der Kuss dauerte lan­ge und als er endete schnappten beide kurz nach Luft.

„Na, wieder Wach?" schnurrte sie sanft in sein Ohr und leckte mit Ihrer Zunge die Ohrmuschel. Jor­ge lachte auf. „D .... das kitzelt!" „Soll ich aufhören?" „Nein, mach weiter." Das ließ sich Katti nicht zweimal sagen, besonders da Jorge anfing sich direkt zu revanchieren. Er ergriff Sie und wechselte die Position, so das sie jetzt auf ihrem Rücken lag und er über ihrer Hüfte kniete. Kurz betrachtete er Katti, bewunderte ihre Kurven und das glitzernde kupferfarbene Fell. Er hielt ihre Arme fest und drückte sie nieder. Katti ließ es ohne Gegenwehr geschehen, das wusste Jorge, Sie war um einiges kräftiger, as er selber und hätte ihn abschütteln können wie ein kleines Kind. Sie bockte hoch und rieb mit ihrem Unterleib gegen seine Lenden und Jorge fühlte wie sich sein Glied bemerkbar macht und gegen den Stoff seiner Hose rieb, was ihn noch mehr erregte. Er versuchte die Hose abzustreifen, doch der Stoff war so widerspenstig. Da ergriff Katti eine seiner Hände und drückte sanft auf die Fingerspitzen. Wie vom Donner gerührt sah er wie die Krallen hervorkamen und wieder verschwanden. Er konzentrierte sich und jetzt kamen sie von selber hervor.

„Sei vorsichtig, die sind scharf wie Rasierklingen. Nicht, dass du dir was wichtiges abschneidest." Sie zwinkerte ihn an und hauchte einen Kuss auf seine Hand, die mehr und mehr einer Pfote ähnel­te. Jorge erschauerte beim Anblick, dann zog er eine Kralle durch den Stoff der Hose. Er wollte kei­ne Kleidung mehr tragen, es kam ihm nicht richtig vor. Kaum, dass er den Bund durchtrennt hatte stieg er über Katti hinweg und stand auf. Die Hose riss er sich dann mit einer schnellen Bewegung vom Leib. Als er seine Männlichkeit erblickte seufzte er auf und setzte sich auf den Bettrand. Sein Glied ragte stolz hervor, doch die Form war nicht mehr als menschlich zu bezeichnen. Die Vorhaut hatte sich weit zurückgezogen und war mit schwarzen kurzen Fell bedeckt. Seine Eichel lief spitz zu und um den Schaft waren kurze Noppen verteilt die wie Widerhaken aussahen.

„Was haben wir denn da?" rief Katti aus. Jorge hatte nicht bemerkt, wie sie sich hinter ihn begeben hatte. Nun schlang sie ihre Arme um ihn, zog ihn wieder aufs Bett und drückte ihn herunter. Seine Erektion ragte in die Luft und Katti beugte sich über ihn. Sie schnupperte erst und sog dann mit ei­nem tiefen Atemzug seinen Geruch ein. Dann leckte sie die Spitze ab, auf der sich einige Tropfen Pre angesammelt hatten. Letztlich schlossen sich ihre Lippen um seinen Schaft und fing an ihm einen Blowjob zu verpassen wie er es noch nie vorher erlebt hatte. Ohne abzusetzen schwang Katti ein Bein über Jorges Gesicht, so das Ihre feuchte Grotte sich direkt vor seinen Augen befand. Einige Tropfen landeten auf seiner Nase, die sich bereits schwarz verfärbt hatte. Ihre Pheromone bewirkten das ihre und ohne viel zu überlegen griff Jorge Kattis Hüfte, zog sich hoch und fing an sie mit seiner Zunge zu verwöhnen. Beide waren voll dabei und so überhörten beide die knackenden und knirschenden Geräusche, als die fortschreitende Umwandlung Jorges Kopf erfasste. Sein Schädel flachte ab und verlängerte sich zugleich. Seine Ohren saßen nun perfekt an ihrem neuen Platz. Seine Kiefer schoben sich nach vorne und vereinigten sich mit seiner Nase zu einer breiten Schnauze. Als sich seine Zunge verlängerte Jorge spürte wie deren Oberfläche sich veränderte, wie seine Zunge rauer wurde, die neuen Geschmacksknospen vermittelten ihm noch intensiver Kattis Einzigartigkeit. Katti spürte erschauernd die neue raue Struktur und wie sie tiefer in ihre Lustgrotte eindrang. Seine letzten verbliebenen menschlichen Zähne lockerten sich zusehends im sich vorschiebenden Kiefer und als seine neuen Zähne sich ihren Weg durch sein Zahnfleisch bahnten fielen sie aus. Jorge unterbrach geistesabwesend den Cunnilingus um sie auszuspucken. Klackend landeten Sie auf dem Linoleumbelag des Raumes. Dann setzte er noch enthusiastischer den Liebesakt fort. Und stieß mit seiner Schnauze zu, um mit seiner Zunge noch tiefer in Katti vorzudringen. Bald wanden sich beide ekstatisch und trieben sich gegenseitig zum ersten Orgasmus und beide wollten mehr.

Katti richtete sich auf und atmete durch. Sie drehte sich um und betrachtete Jorges Katerkopf, der kaum noch als menschlich zu bezeichnen war. Sondern voll und ganz seinem neuen Felinem Ge­nom entsprach. Seine Zunge leckte über seine Lippen. Das Maul hatte er geöffnet und Katti sah sei­ne neuen Zähne wachsen. Er starrte Katti voller Verlangen an.

„Runde 2?" fragte er, seine Stimme merklich tiefer.

Anstelle einer Antwort rutschte Katti über seine Hüfte, griff mit einer Hand sein mittlerweile wieder hartes Glied und führte es in Ihre Scheide ein. Jorge schnaufte auf, als sein Glied von Ihrem heißem Körper umschlossen wurde. Seine Hände ergriffen Ihre Brüste und massierten sie. Sie fing an sich auf und ab zu bewegen. Erst langsam und dann immer schneller. Sie konzentrierte sich und Ihre Be­ckenmuskeln spannten sich an und sie verstärkte den Druck. Jorge japste überrascht auf, als ihre nun engere Vagina sich um seinen Schaft bewegte. Er spannte seine Muskeln an, dann schnellte er hoch, umfing Kattis Leib mit seinen kräftiger werdenden Armen und presste sein Gesicht an Ihre Brüste und nahm mit seiner Nase gierig ihren Duft von Schweiß und Sex in sich auf. Katti umarmte ihn auch und drückte ihn an sich. Sie unterbrach Ihre Bewegung. Jorges Maul fand Ihre Nippel und er saugte abwechselnd an Ihnen, während sie ihm über die Stirn leckte, an seinen Ohren knabberte und liebevolle Worte in seine Ohrmuschel stöhnte. Dann bemerkte er, dass sie sich nicht mehr be­wegte und er griff unter ihre Hüften und fing an Katti in seinem Schoß hoch und herunter zu stem­men, etwas, dass er wenige Stunden zuvor nicht für möglich gehalten hätte, doch seine Arme hatten an Umfang gewonnen und seine Muskeln pumpten wie verrückt. Beiden lief der Schweiß in Strö­men herab und tränkte ihren Pelz. Jorge nahm ein fieses Stechen in seinem Steiß wahr, doch der Schmerz wurde von der Lust überdeckt, die er empfand. So bemerkte er es nicht, wie sich die Beu­le, die Karolus bereits bemerkt hatte, zu einem Stummel entwickelte und zusehends weiter wuchs und zu seinem Schwanz wurde. Seine neueste Errungenschaft lag erst bewegungslos wie ein Schlauch auf dem Bett und verlängerte sich. 10 cm, 20 cm, 40 cm die Geschwindigkeit des Wachs­tums nahm zu, bald waren es schon 80 cm. Nach und nach bildeten sich in ihm neue Muskeln und Sehnen, die sich passend an die Wirbel anlegten. Sein Schwanz begann dann leicht im Takt seiner Bewegung zu Zucken. Jetzt war er schon mehr als einen Meter lang und hörte immer noch nicht auf zu wachsen. Als aber dann auch noch von der Schwanzwurzel aus die Haare anfingen zu sprießen, wurde ersichtlich, dass der Schwanz nicht ganz zu einem Jaguar passte. Er war buschig und viel länger als üblich und schien ein Eigenleben entwickelt zu haben, als er sich um Kattis eigenem schlanken kupferfarbenen Schweif schlang wie eine Ranke. Währenddessen zogen beide das Tempo an. Sie kannten beide keine Zurückhaltung mehr und schließlich kamen beide fast gleichzeitig zu ihrem Höhepunkt, denn sie so lautstark untermalten, dass sogar im Labor die Gläser in den Schränken klirrten.

Karolus und van Furr sahen sich kurz an.

„Die beiden scheinen ja gut miteinander auszukommen!"

„Hast du was anderes erwartet?"

„Nein Doc. Dafür kenne ich Katti zu gut."

„Eifersüchtig?"

„Quatsch, wenn wir eine Beziehung haben, dann eine offene."

Der Rechner vor Karolus gab ein Signal, dass eine weitere Simulation abgeschlossen war. Als Karo­lus das Ergebnis sah ballte er seine Hände und schlug mit den Fäusten auf den Tisch. „Mist ver­dammt!" fluchte er und blickte starr auf den Monitor, der wieder ein katastrophales Ergebnis her­vorgebracht hatte. Irgendetwas stimmte nicht. Es war der dritte Durchlauf und wieder kam nur eine Monstrosität heraus.

„Was ist denn?"

„Wenn für Jorges Zustand sein Paps mit verantwortlich ist, dann soll dieser Dr. Coringa in der Hölle schmoren. Dieser verdammte Virus. Ich bekomme das Ding einfach nicht unter Kontrolle. Sehen Sie sich das nur an!"

Van Furr warf einen Blick auf Karolus's Bildschirm und erschauderte bei dem Anblick, der sich ihm bot.

„Schande auch. Und du hast die Korrekturen eingebaut, die ich vorgeschlagen hatte?"

„Jep. Die Chimäre war ja schon fies genug, aber das hier. Wie kann es sein, dass dadurch so ein Tentakelmonster entsteht? Asexuelle Reproduktion durch Knospung, Omnivor und 2,5 m hoch. Ein so minimales Nervensystem. .... Jorges Bewusstsein wäre weg. Mein Gott ist das krank." Karolus pfefferte gefrustet seinen Stift so hart auf den Fußboden, dass dieser zerbrach.

„Wir können nur versuchen weiter die Parameter anzupassen. Irgendwann haben wir es"

„Ich werde tun was ich kann, Doc, aber ich fürchte, dass Jorge bis zu seinem Lebensende einen hübschen Jaguar abgeben wird."

Karolus beugte sich über seine Tastatur, veränderte die nächsten Parameter und startete eine neue Simulation. Aufgeben kannte er in seinem Arbeitsleben als Assistent eines Genies nicht.

„Wäre nicht das schlimmste, aber das ist die letzte Wahl, wenn Katti wenigstens Erfolg hat und ihn über die Nacht bringt. Sag mal wie spät ist es denn überhaupt?"

„Halb drei. Solange die Simulation läuft hole ich mal uns einen Kaffee!"

„Gute Idee, den kann ich brauchen."

Karolus verließ bedrückt das Labor. Van Furr wusste, wie stolz sein Assistent auf seine Arbeit war und nun zeigte ihnen ein Veteran der Genetik wo der Hammer hängt. Er betrachtete mit Abscheu, das Monstrum, auf seinem Bildschirm, dann wechselte er zur Ansicht des Exposee eines gewissen Dr. Alexandro Nuno Coringa. Jorges mutmaßlicher Vater. Van Furr überflog noch einmal die kurze Zusammenfassung. Coringa stammte aus Brasilien, geboren in der damals noch jungen Hauptstadt Brasilia. Genaueres war nicht herauszubekommen gewesen. Er soll um die 60 Jahre alt sein.

Van Furr stutzte und rechnete noch einmal kurz nach. Jorge hatte gesagt, dass Nuno noch Student war, als er seine Mutter traf. Und auf dem Bild sah er auch nicht älter aus als Mitte zwanzig aus. Nein wie ein Enddreißiger sah er wirklich nicht aus.

„Was hat der Mann mit sich gemacht?" fragte er sich.

Coringas Eltern mussten sehr wohlhabend gewesen sein, denn er hat in Europa sein Studium ab­schließen können. Ein Wunderkind, hochintelligent. Mit 14 Jahren hatte er das Studium angefangen und mit 18 Jahren promovierte er bereits. Sein Thema war die genetische Manipulation von Säuge­tieren durch Viren. Nach seiner Promotion verschwand er spurlos von der Bildfläche. Keine Berich­te, keine Veröffentlichungen, keine Spuren, kein einziger Hinweis, wo, was oder für wen er tätig war. Erst vor 10 Jahren tauchte er in Portugal wieder auf. Dort leitete er ein kleines Bio-Labor ir­gendwo bei Lissabon. Van Furr hatte so eine Vorstellung davon, was in diesem Zeitraum, mehr als 20 Jahre ge­schehen sein könnte und das gefiel ihm gar nicht. Das einzige Lebenszeichen in diesem Zeitraum war nur sein kurzes Zusammenkommen mit Jorges Mutter und den daraus resultierendem Ergebnis. Mehr nicht.

„Wenn es uns der Durchbruch nicht gelingt, muss ich mit Coringa sprechen." überlegte van Furr.

Dann schloss er das Exposee. Er hatte genug von diesem geheimnisvollen Menschen, das hier und jetzt war wichtiger. Coringa konnte seinem Sohn zur Zeit nicht helfen. Es brachte also gar nichts über solch ungelegt Eier nachzudenken. Van Furr lud die bisherigen Simulationen und versuchte in den nächsten Minuten sein Glück mit einer eigenen Abwandlung von Karolus's bestem Ergebnis, ei­ner Sphinx und startete den Simulator. Karolus kam zurück und stellte, ohne auch nur ein Wort zu verlieren, einen Becher mit heißem Kaffee vor seinem Chef ab und setzte sich wieder an seinen ei­genen Platz. Van Furr lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Gelegentlich nippte er an seinem Kaffee, beobachtete den Fortschritt der Simulation und war ansonsten tief in seinen eigenen Gedanken ver­sunken.

„Geht es wieder?" fragte Katti und massierte Jorges linken Fuß, nein, Pfote. Er hatte einen Krampf erlitten, als seine Füße begannen sich umzuwandeln. Katti war von seinem Schoß gerutscht, als er vom Schmerz gepeinigt aufheulte und hatte dann fasziniert den Vorgang betrachtet. Wie sich seine Füße verlängerten und unaufhaltsam in ihre tierische neue Form gezwungen wurden. Seine Sehnen und Muskeln waren diesem massiven Wachstumsschub kaum nachgekommen. Jorge hatte sich un­ter Qualen gewunden und erst als Katti damit begann eine Hinterpfote nach der anderen kräftig durchzuwirken ließen die Schmerzen und Krämpfe nach.

„"J ... ja, arr, so langsam, mach weiter, bitte. .. D da... geenau!"

Unter Kattis geübten Händen knackten die Gelenke und sprangen in die neue Form. Sie spürte, wie die Knochen sich verschoben, wie die Muskeln sich neu bildeten. Seine Fußsohlen war nun wie der Rest seines Körpers mit schwarzem Fell bedeckt ein und große Ballen direkt vor seinen mit Krallen bewehrten Zehen waren ein deutliches Zeichen, dass er wie Katti zukünftig auf Samtpfoten unter­wegs sein würde. Während Katti sich um seine Pfoten kümmerte hatte Jorge erstaunt seinen über­langen Schwanz entdeckt und versuchte diesen unter seine Kontrolle zu bekommen, was gar nicht so einfach war. Er versuchte ihn zu ergreifen doch immer wieder entwischte ihm sein buschiges An­hängsel. Schließlich hatte er doch Erfolg und hielt ihn vor sein Gesicht, um ihn genauer zu betrach­ten. „Oh man Katti. Sieh dir das an, mir ist ein verdammter Staubwedel gewachsen!"

Katti, die am Fußende des Bettes über seine Pfoten gebeugt war blickte auf und lachte ihn an.

„Ich finde den richtig süß! Er sieht so fluffig und weich aus."

Jorge musste Katti zustimmen. Das Fell auf seinen Schwanz war wirklich schön weich und es fühlte sich großartig an, als er mit seiner freien Hand über das Fell streichelte.

„Hier vergleiche mal!"

Etwas silbernes und Kupferfarbenes schoss vor sein Gesicht. Kattis Schwanz befand sich direkt vor seinen Augen. Sie war blitzschnell gewesen und war über seine Beine gestiegen und präsentierte ihm ihre Hinterfront. Ihr Schwanzspitze wedelte vor ihm hin und her, sie forderte ihn geradezu her­aus zuzugreifen und machte sich einen Spaß daraus ihm zu entwischen. Doch schließlich gelang es ihm den Schwanz zu packen. Katti quietschte überrascht auf, als er sanft zog und Jorge überkam ein Drang der ihn überwältigte. Er fing an Kattis Schwanz abzulecken. Seine Zunge fuhr gegen den Strich ihres Fells und er arbeitete sich langsam weiter vor. Kattis Leib spannte sich kurz an, doch dann entspannte sie sich und aus ihrer Kehle erklang ein lautes wohliges Schnurren. Sie ließ von seinen Pfoten ab und fing an auch Jorge abzulecken. Die beiden Katzenmenschen reinigten sich in der nächsten halben Stunde gegenseitig ganz nach Katzenmanier. Als die beiden fertig waren lagen sie eng aneinander gekuschelt auf dem Bett. Sie sahen zerzaust aus, aber auch sehr zufrieden. Jorge leckte gelegentlich an der Innenseite ihrer Ohren, denn dort schien Katti kitzelig zu sein und leise quiekte sie dann vor Vergnügen auf. Und sie kraulte ihm das Kinn, was er sehr angenehm und ent­spannend fand.

„Und Jorge, wie gefällt es dir?"

„Gefällt mir was?"

„Wie es ist, ein Kater zu sein."

„Daran muss ich mich wohl erst noch gewöhnen." sagte er. „Ich hoffe, du hilfst mir bei den ersten Gehversuchen. So wie es ausschaut sind meine Beine doch gewöhnungsbedürftig. Sie bewegen sich noch nicht so wie ich es will."

Wie zum Beweis hob er leicht eines an und es klappte zusammen, als er es wieder absenkte streckte es sich wieder.

„Siehst du."

„Och mein kleines Katerchen, Tante Katti wird dir schon auf die Beine helfen."

Katti überlegte kurz, dann schlich sich ein leichtes Grinsen in Ihr Gesicht.

„Ja, das wird dir gefallen!"

Mit diesen Worten schwang sich Katti aus dem Bett und unter dem verdutzten Blick von Jorge ging sie besonders aufreizend zu einem der Computer. Sie schwang dabei ihre Hüften hin und her und ihr Schwanz kringelte sich. Dann beugte sie sich vor und startete ein Programm. Bei dem Anblick schlug Jorges Herz schneller, dann spitzte er seine Ohren. Musik? Aus versteckten Lautsprechern erklang Musik, etwas langsames, Jorge kannte den Titel nicht, aber das Stück gefiel ihm. Katti tipp­te etwas auf dem Computer ein und das Licht im Zimmer veränderte sich, es wurde dunkler und nahm einen sanften Ockerton an.

„Komm steh auf. Aber langsam, ich werde dir helfen!"

„Wozu?"

„Wie wäre ein kleines Tänzchen."

„Tanzen?" fragte Jorge erstaunt. „Ich .... ich habe eigentlich noch nie..."

„Keine Bange."

Jorge setzte sich auf, betrachtete bewundernd ihre Figur. Schlank und doch unglaublich feminin, wenn auch natürlich beeinflusst von der felinen Seite Ihres Genoms. Jorge war sich sicher, dass er selbst als Mensch bei diesem Anblick Geil werden würde. Er spürte jedenfalls wie seine Lenden warm wurden und er strengte sich an seine wachsende Erregung wieder abzubauen. Er dachte an eiskaltes Wasser und wirklich gelang es ihm die Beherrschung nicht zu verlieren. Sein Glied blieb vorerst verborgen in seinem Körper. Katti trat mit wiegendem Schritt auf ihn zu und streckte ihm ihre Hände entgegen. Zaghaft ergriff er sie und ließ sich von Ihr vom Bett ziehen. Als seine Pfoten den kühlen Boden zum ersten Mal berührten überkam ihn ein wohliger Schauer. Seine Fußballen übermittelten fast ungefiltert die Sinneseindrücke von Beschaffenheit und Temperatur. Als dann sein Gewicht seine Beine belastete knickten sie ein und Katti konnte gerade so verhindern, dass er stürzte.

„Vorsicht Jorge"

„Danke, dass du mich hältst."

Ihm kam es so fremd vor. Seine Pfoten und Beine bildeten einen seltsamen Winkel zueinander, ab­solut ungewohnt für ihn. Katti zog ihn hoch und legte seine Hände auf ihre Schultern.

„Stütz dich an mir ab."

„OK"

„Lass dich auf den Takt der Musik ein. Einfach nur einwirken lassen." flüsterte sie sanft.

Und Jorge nahm sich den Rat zu Herzen. Er verlagerte sein Gewicht etwas. Fast wie von selber hoben sich seine unteren Gliedmaßen und er stand, wenn auch noch etwas wackelig auf seinen Ballen und Zehen. Seine Krallen waren ausgefahren und als er seinen ersten, noch etwas unsicheren Schritt wagte, hörte er und fühlte auch deutlich, wie sie über den Linoleumbelag des Fußbodens kratzten.

„Wow, das fühlt sich so seltsam an!"

Etwas wuschelte plötzlich vor seinen Augen hin und her. Jorge brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen was das war. Sein Schwanz, dieses neue Anhängsel mit Eigenleben, hatte sich wie von selbst auf seiner Schulter abgelegt und die Schwanzspitze bewegte sich nun vor seinem Gesicht im Takt der Musik. Jorge gewann zuse­hends an Selbstsicherheit und bewegte sich weniger verkrampft. Die sanfte Musik beruhigte ihn und er fühlte sich in seiner Haut, nein, Fell immer wohler. Es kam ihm irgend­wie richtiger vor, als ob etwas, dass seit ewigen Zeiten in ihm schlummerte, endlich befreit worden war. Er spürte befriedigt wie die Muskeln in seinen Beinen an Kraft gewannen und die Schmerzen abebbten. Er bemerkte zudem überrascht, dass er Katti nun um einen Kopf überragte, als sie ihren Kopf an seine breite Brust drückte. Ein mächtiger Wachstumsschub war das gewesen und er war froh, dass wohl das schlimmste überstanden war. Die beiden wiegten sich im Takt der Musik hin und her und Katti schmiegte sich immer enger an ihn. Ihre Zitzen rieben sich an seinem Bauchfell. Und gelegentlich saugte sie an einem seiner Nippel und jedes mal bekam Jorge eine Gänsehaut. Nun so fühlte es sich für ihn jedenfalls an. Seine Hände lagen längst nicht mehr auf ihren Schultern, sondern hielten ihre Taille und er fühlte wie die kräftigen Muskelpakete sich, bei jedem wiegenden Tanzschritt, unter ihrem Fell bewegten. Jorge spürte zufrieden, wie sich bei ihm wieder etwas regte und um seine Aufmerksamkeit rang. Katti spürte es auch. „Das wird noch ein langer Abend für dich werden, mein Lieber." dachte sie keck und sie blickte zu ihm auf und sagte leise.

„Da ist jemand wieder bereit. Meinst du....?"

„Ein Versuch ist es wert!"

Jorge verschloss ihr Maul mit einem Kuss und hob Katti fast mühelos hoch. Sie umschlang seinen Hals und hielt sich fest. Ihre Beine umschlangen seine Hüfte und Jorge senkte sie etwas ab und sein steifes Glied drang tief in sie ein. Dann bewegte Katti Ihre Hüften und Jorge schmolz fast dahin.

„Das Leben ist schön." dachte er, als sich ihre Zungen überlappten.

Fortsetzung folgt!