Nächtlicher Besuch (Kapitel 3)

Story by shairaptor on SoFurry

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Kapitel 3: Nächtlicher Besuch geschrieben von Sareth und Shaitan - 01 / 2005

  • * * Am nächsten Tag nahm in dem Krankenhaus alles seinen geregelten Lauf. Das Essen wurde gebracht, und Sareth würgte es wie in den letzten Tagen nur schwer herunter, den Fraß konnte wahrlich keiner essen. Vielleicht hätte es was bewirkt, wenn er Liard darauf angesprochen hätte, doch dieser war den ganzen Tag schon beschäftigt und hatte keine Zeit. Aber das machte Sareth nichts, es würde sich schon ein geeigneter Zeitpunkt ergeben. Shaitan hatte sich immer noch nicht gemeldet und auch wenn Sareth noch bis vor kurzem so eifersüchtig gewesen war, machte er sich doch langsam ernsthafte Sorgen um ihn. Aber er versuchte die Schuldgefühle für den Vorfall mit Grentar zu verdrängen. Und doch, Sareth kam zu dem Schluss: Dieser Wolf war nicht so gut wie Shaitan gewesen. Aber alles in allem es hatte Sareth gefallen und sein anschmiegsames Fell war so weich und warm gewesen, ganz anders als bei seinem geschuppten Freund. Letzten Endes konnte er aber nicht begreifen, weshalb er sich dem Wolf hingegeben hatte. Immerhin wusste er, dass er Shaitan über alles liebte, die Sache mit Grentar schien eine klassische Kurzschlussreaktion gewesen zu sein; er hatte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass Shaitan eine Freundin haben sollte. Nun hatte er mehrere Nächte darüber geschlafen und er wusste, dass er sich Grentar nicht wieder nähern würde, zumindest nicht mehr intim. Und so hatten sich die Beiden wieder völlig normal unterhalten, heute nicht mehr so intensiv wie die Tage zuvor, aber das mag vielleicht auch an dem interessanten Fernsehprogramm gelegen haben, das nebenher lief. Grentar hatte die Sache von gestern Abend nicht mehr erwähnt und ihn heute auch nicht anders behandelt als die letzten Tage zuvor, also ging Sareth davon aus, dass er sich auf sein Versprechen, dass er gegeben hatte, verlassen konnte. Der Tag verstrich nur schleppend und müßig. Unterdessen wurde Grentar am späten Nachmittag entlassen, was Sareth ein wenig neidisch stimmte. Sie umarmten sich noch ein letztes mal freundschaftlich, dann wurde Grentar in die Freiheit entlassen und ließ Sareth alleine zurück. Grentars Bett wurde auch nicht neu besetzt, sondern wurde frisch gemacht und blieb dann verlassen und leer. Sareth ertappte sich dabei, hin und wieder sehnsüchtig auf das Bett des Wolfes zu starren. Grentar hatte ihm mehrmals versichert, dass er alles versuchen würde, seine Clique davon abzuhalten, sich nochmal über ihn oder Shaitan herzumachen, und er würde das was zwischen beiden vorgefallen war niemals nach aussen sickern lassen. Darauf hatte er ihm sein Wort gegeben. Und der Siskar spürte, dass er dem Wolf vertrauen konnte. Zu Sareths Freude hatte Liard gegen Abend noch einmal nach dem Rechten gesehn und Sareth damit aufgemuntert, dass er bald entlassen würde und sich keine Sorgen wegen irgendwelcher bleibenden Schäden zu machen brauchte. Die Schmerzen nach der Sache mit Grentar hatten ihm fast seinen gesamten Schlaf gekostet, aber heute Morgen hatte er sich schon wieder viel besser gefühlt. Nachdem Liard wieder gegangen war, war Sareth den Rest des Abends alleine. Er musste zugeben, dass er sich nun den ersten Abend ohne Grentar ziemlich einsam und auch ein wenig depressiv fühlte, und ihn überkam eine melancholische Stimmung. Im Fernsehprogramm lief auch nichts mehr aufregendes, also schaltete er den Fernseher bald wieder ab. Er seuzte. Sareth fühlte sich schon sehr einsam. Da ihm nichts anderes übrigblieb, legte er sich an diesem Tag relativ früh ins Bett. Die Sonne war gerade im Begriff, hinter der Skyline der Stadt zu verschwinden, und sie tauchte die Landschaft in ein wahrhaft schönes rotes Licht, das ihm wieder Hoffnung gab. Hoffentlich konnte er hier auch bald raus, dachte er. Bei diesem aufregenden Gedanken kribbelte es ihm am ganzen Körper. Sareth zog sich die Bettdecke bis zum Hals, drehte sich zur Seite, entspannte sich und schloss die Augen. Das monotone Autogeräusch auf einer weiter entfernt liegenden Verkehrsstrasse taten ihr übriges, er spürte noch einen deutlichen Luftzug der wohl vom Fenster kommen musste. Sein letzter Gedanke galt Shaitan, er vermisste ihn immer mehr und mehr, es wurde immer unerträglicher. Sareth versuchte sich dennoch zu entspannen. Und schlief dann schliesslich doch ein. -- Sareth öffnete er die Augen. Wo war er? Er befand sich auf einer Strasse mitten in der Stadt. Aber... wie war es nur hier hergekommen? Es war scheinbar tiefe Nacht und alles war still um ihn herum. Wie zum Teufel war er nur hier hergekommen? Er konnte sich an nichts erinnern was zuvor war. Was geschah hier mit ihm? Er versuchte seinen Rücken etwas zu dehnen, und verspürte keinerlei Schmerzen. War er wieder gesund? Es machte jedenfalls den Anschein. Er sah an sich hinunter, er hatte normale Strassenkleidung an. Wie war er nur aus dem Krankenhaus herausgekommen? Und wann? Er konnte sich an nicht was zuvor passiert war erinnern. Das ergab alles keinen Sinn! Doch bevor Panik in ihm hochsteigen konnte, riss er sich zusammen, schaute er sich um und drehte sich er einmal im Kreis, konnte aber nichts aussergewöhnliches entdecken. Er erkannte aber dass die Strasse auf dem Heimweg lag, also was blieb ihm anderes übrig als nach Hause zu gehen? Sareth machte sich auf den Weg. Irgendetwas war seltsam. Er hörte absolut kein Geräusch. Kein vorbeifahrendes Auto, nicht mal Wind der in den Blättern der Bäume rauschte, kein Grillenzirpen, und niemand war auf der Strasse zu sehen. Sareth wurde es mulmig zumute, lief aber weiter. Plötzlich traf ihn ein harter Schlag am Hinterkopf, er fiel zu Boden, aber rappelte sich schnell wieder auf. "Na, da ist ja die Kröte!" sagte eine dunkle Stimme. "Auf dich haben wir schon gewartet. Jetzt können wir endlich abrechnen!" Dann ein Lachen, andere dunkle Gestalten stimmten in das Lachen mit ein. Sareth konnte sie nicht richtig erkennen... Er sah nur dunkle Schemen mit leuchtend roten Augen. Es war unheimlich. Doch im innersten spürte er, wen er da vor sich hatte. Er versuchte sich herumzudrehen und wegzurennen, aber die Gestalten liessen ihn nicht durch. Dann zückte einer ein großes, bedrohlich aussehendes Messer. "Jetzt bist du fällig, du Schlammkriecher!" Der andere holte aus und das Messer bohrte sich tief in Sareths Brust hinein... "Neeeeiiiinnn...!" Dann Dunkelheit... nach einiger Zeit fühlte er wieder etwas... war er tot? Es war ihm irgendwie gleichgültig, was mit ihm geschah. Er lag auf dem Rücken und konnte die Augen nicht öffnen, so sehr er sich auch darum bemühte. "Pssst... Hey!" Eine Stimme drang von sehr weit entfernt an sein Ohr.. es vermittelte ihm ein friedvolles Gefühl. Er hätte dieser wundervollen angenehmen Stimme ewig lange lauschen können... Sareth fühlte sich auf seltsame Weise wohl, und behütet. War das der Tod? Es war ein sehr angenehmes Gefühl. "... was ist mit dir?" Sareth wollte dieser angenehm klingenden Stimme antworten, aber er konnte seinen Mund nicht öffnen. Er konnte sich überhaupt nicht bewegen. Er war wie gelähmt. was geschah mit ihm? -- "Pssst... hey, Kleiner!" Langsam wachte er auf. Jemand flüsterte ihm dicht in sein Ohr. "Wach schon auf, Kleiner!" Eine warme Hand schüttelte ihn leicht aber bestimmt an seiner Schulter, was ihn jedoch nur sehr langsam aus seinem Schlaf holte. Dann wachte Sareth auf. Schweissgebadet lag er wieder in seinem Bett. Er sah sich panikerfüllt um, tastete dann schnell über seine Brust. Doch da war kein Blut, und auch kein Messer. Es war nur ein Traum gewesen, stellte er erleichtert fest. Doch wer hatte ihn aufgeweckt? Sareth zitterte am ganzen Körper. Er blickte verschlafen auf, sein Blick war unscharf, doch bald erkannte er, war sich über sein Bett beugte und grinsend herunterlugte "Sh-Shai... Shaitan? Du? Hier? A-...a-aber-- wie...." Er blickte seinem Gegenüber fest in die Augen und suchte nach Halt. "Shhh", machte Shaitan, der neben seinem Bett stand, und streichelte ihm sanft über das Gesicht. "Es ist gut, du hast nur einen Alptraum gehabt, ganz ruhig... Geht's wieder?" Er schaute dem Raptoren mit ungläubig aufgerissenen Augen ins Gesicht, dieser erwiderte den Blick mit einem sanften Lächeln, dass dem Siskaren warm ums Herz wurde. Erneut streichelte Shaitan dem Siskar mit seiner Hand zärtlich über die Wange, wodurch sich Sareth etwas entspannte. Er genoss dieses Gefühl, er konnte es gar nicht richtig glauben, dass Shaitan wirklich neben seinem Bett stand! Er stand da wie in einem... Traum... einem absolut schönen Traum. Dahin waren all seine Gedanken der Eifersucht und auch der Sorge um den Raptor, im Augenblick war es nur wichtig, dass Sareth ihn wieder bei sich hatte. und nur das zählte. "Oh, Shaitan... Ich habe dich so vermisst" sprach Sareth mit zittriger, sich überschlagender Stimme, der sich fast immer noch nicht bewusst war, was gerade geschah. Seine Augen füllten sich ohne dass er es hätte verhindern können mit Tränen. Sein Herz klopfte wild vor Freude. "Und ich dich noch viel mehr." Der Raptor lächelte noch immer. "Wie geht es dir? Mein Bruder hat mir gesagt, wo ich dich finden kann." "Jetzt wo du hier bist, wieder gut. So gut wie nie" antwortete Sareth. "Oh Shaitan..." Sie umarmten sich innig. Sareth genoss diesen Moment. Er schmiegte sein Gesicht in die muskolöse Brust des Raptoren, während sie sich nah umschmiegten. Shaitans typischer lieblicher Geruch drang in Sareths Nasengänge und er fühlte sich nicht mehr allein, sondern geborgen und beschützt. Danach küssten sich sehnsüchtig, Sareth konnte sein Glück immer noch nicht fassen. Tränen liefen ihm in Strömen die Wangen hinunter. "Shh, shh", machte der Raptor wieder, um ihn zu beruhigen, "jetzt wird alles wieder gut." Er streichelte ihn zärtlich. Nach einigen Augenblicken unterbrach Shaitan den intimen Moment des freudigen Wiedersehens. Sareth schaute ihm wieder in seine wunderschönen Raptorenaugen. Allmählich legte sich Sareths Benommenheit und er bekam wieder einen klaren Kopf. Er wischte sich die Tränen ab und schneuzte sich kurz. "Wie... ich meine... wie bist du hier nur reingekommen?" Shaitan schaute nur grinsend zum Fenster hinüber. Es stand offen. Das Personal musste am Vorabend vergessen haben es zu schliessen. Die Sonne war bereits untergegangen, was bedeutete, dass es nun Nacht oder zumindest spät am Abend sein müsste. Dann legte der Raptor einen ernsten Blick auf und schaute Sareth fest ins Gesicht. "W-Wo warst Du nur die ganze Zeit, Shaitan?" "Wir haben nicht viel Zeit" entgegnete der Raptor ausweichend. "Wir müssen hier weg und zwar schnell. Du bist in Gefahr." "I-in... Gefahr?" antwortete Sareth leise. Er konnte nicht glauben was er da hörte. "Aber.. aber warum" "Wir bekommen hier gleich ungebetenen Besuch - Und freundlich sehen sie nicht gerade aus." "Was?!" Sareth konnte das nicht fassen, was war passiert? Vorhin erst hatte er noch mit Grentar gesprochen und er hatte ihm sein Wort gegeben. Was war hier nur los? Er verstand nichts mehr, Oder träumte er womöglich noch? Alles um ihn herum kam ihm immer noch etwas surreal vor. Er wäre am liebsten liegen geblieben und hätte versucht weiter zu schlafen, doch andererseits war er überglücklich, endlich wieder bei Shaitan zu sein. Sareth wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Kannst du aufstehen?" "I-ich... ich kann es ja mal versuchen", sagte Sareth matt, pellte sich aus der Wärme der Bettdecke und schwang seine Beine über das Bett. Ein wenig Rückenschmerzen verspürte er immer noch, was ihn kurz aufknurren lies. Er kniff die Augen zusammen und zählte innerlich bis drei, dann ging es wieder. Aber es war nicht mehr so schlimm wie die Tage davor. "Geht es?" fragte Shaitan etwas besorgt. "Ja... ja" antwortete Sareth immer noche etwas schwach. Shaitan half ihm beim Aufstehen und legte seinen kräftigen Arm um Sareth. Dieser war immer noch in sein Nachtgewand gekleidet, doch er schnappte sich schnell seine Jacke die immer noch neben seinem Bett aud dem Boden lag, warf sie sich über und zusammen liefen sie zum Fenster. Shaitan liess seinen Freund los und kletterte behende aus dem Fenster hinaus. Zum Glück befand sich Sareths Krankenzimmer im Erdgeschoss, was die Flucht erleichterte - vor wem genau auch immer, dachte sich der Siskar. Dann streckte der Raptor seine Hand aus. "Komm!" - Shaitan stand schon aussen am Fenster vor dem winkte ihn zu sich "Du schaffst das schon!" rief er ihm leise zu. Gerade als Sareth vorsichtig aus dem Fenster stieg um Shaitan zu folgen, flog die Tür der Krankenzimmers mit einem Poltern auf und zwei Wölfe kamen herein. "Oh, scheisse..." Sie sahen sich schnell um, bis sie in der Dunkelheit entdeckt hatten, dass beide Betten leer waren und das Fenster offen stand. Der Raptor hob Sareth kurzerhand über den Fensterrahmen und setzte seine Füsse auf den Grasboden. Shaitan, der Sareth an die Hand nahm um ihn zumindest etwas zu stützen, lief mit ihm so schnell es ging durch den Vorhof des Krankenhauskomplexes. Sareth stolperte hinter Shaitan her. Er konnte es nicht glauben... das was hier vor sich ging war surrealer als das, was er vorhin geträumt hatte. Vor einigen Augenblicken schwelgte er noch in Sehnsucht nach seinem heiss und innig geliebten Raptorenfreund, und jetzt rannte er mit ihm hier durch den Aussenbereich des Krankenhauses. Rund um das Gebäude verlief eine etwa zwei, drei Meter hohe Mauer die oben mit Stacheldraht geschützt war. Wie im Gefängnis, dachte Sareth verbittert. Wie sollten sie die Mauer nur überwinden, in Sareth Zustand, und noch dazu ungesehen? Doch im Schutze der Dunkelheit konnte sie wohl niemand so schnell entdecken, sprach er sich beruhigend in Gedanken zu. Plötzlich sprang irgendetwas auf Sareth Kopf. Sareths Herz machte einen Sprung und er fiel vor Schreck hin. Was war das nun wieder gewesen? Shaitan hob ihn langsam vom Boden auf. "Etwa Angst vor einer Katze, Kleiner?" sagte Shaitan und zwinkerte. "Äh.." Sareth wusste gar nicht mehr, wie ihm geschah" "Komm weiter, hier entlang!" Sie liefen einmal um das Gebäude herum, doch es gab nur eine dicke Metalltür, die natürlich verschlossen war. "Es hilft alles nichts" sagte Shaitan. "wir müssen über die Mauer. Komm, spring auf meinen Rücken!" "Was?" "Nun mach schon. Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen." Etwas in Shaitans Stimme verbot jeglichen Widerspruch und so schwang sich Sareth kurzerhand auf den Rücken des Raptoren und klammerte sich an Shaitan fest. Sareth fühlte sich in diesem Augenblick an seine eigene Kindheit zurückerinnert. Als Kind hatte er das zum letzten mal mit seinem Vater gemacht. "Alles klar? Dann halt dich gut fest!" Sareth nickte nur und schluckte. Sein Herz klopfte schnell vor Aufregung. Der Raptor federte in die Knie und sprang mit einem einzigen mächtigen Satz über die Mauer, was Sareth nicht schlecht staunen liess. Was für eine Kraft musste nur in diesen Schenkeln stecken! Sie segelten mit sicherem Abstand über den Stacheldraht der Mauer, und Shaitans Klauen schlugen mit einem dumpfen Geräusch auf der Strasse jenseits der Mauer auf, doch niemand schien ihre "Flucht" bemerkt zu haben. "Das wäre geschafft." Sareth kletterte langsam wieder vom Rücken des Raptoren herunter und stand nun neben Shaitan. Auf der Straße versuchte sich Shaitan erstmal zu orientieren, während Sareth entgeistert äusserte "Ich kann das alles nicht glauben..." Er schüttelte ungläubig den Kopf. Shaitan sah ihn an "Ich auch nicht, aber vertrau mir, die werden uns nicht so schnell finden, wenn Du genau das tust, was ich mache, Kleiner." Sareth starrte benommen ins Nichts und nickte nur wie in Trance "Ja..." Sie gewahrten beide ein verdächtiges Geräusch jenseits der Mauer. Shaitan schaute sich schnell um. "Dann komm. Wir sollten besser nichts riskieren in deinem Zustand", sagte er, ergriff Sareth Hand und zog ihn mit sich in die Dunkelheit der Strassen. Shaitan wusste genau, wo sie sich befanden. "Dort müssen wir lang, ich weiss wie wir sie leicht abhängen können." Sie rannten so schnell es Sareth in seinem Zustand konnte die Strasse entlang und bogen um einige Ecken. Da Sareth sich nicht auskannte, war er schnell im Strassenlabyrinth der Stadt verloren. Doch Shaitan wusste genau, wo hin sie mussten. Dann stoppte der Raptor plötzlich. Nach dem schnellen Sprint musste Sareth erst einmal nach Luft schnappen. Damit er seine Neugierde stillen konnte fragte er "Was hast jetzt du jetzt vor?" Shaitan bog in einen ziemlich eng aussehenden Spalt zwischen zwei Altbauten, er war kaum breiter als er selbst. Er sah nach oben, zwischen den Dächern in den sternklaren Himmel. "Mach einfach das was ich mache." Dann drehte Shaitan sich mit dem Rücken zu einer Wand und drückte seinen Körper dagegen. Anschliessend stützte er sich mit den Füßen an der gegenüberliegenden Wand ab. So kletterte er die Wand so schnell wie möglich hinauf. Oben angekommen, schwang er sich mit Leichtigkeit auf das Dach des einen Hauses. Sareth stand der Mund offen, und Shaitan rief "Jetzt du! Beeil dich." Sareth wusste nicht ob er das schaffen würde, selbst wenn er völlig gesund gewesen wäre. Das war doch verrückt! Aber dann schüttelte er den Kopf, wie um die Gedanken aus seinem Kopf loszuwerden, riss sich zusammen, konzentrierte sich und tat das selbe wie Shaitan. Sareth konnte schon die Wölfe hören, die offensichtlich gesehen hatten, wie die beiden in der Gasse verschwunden waren, doch Sareth schaffte es noch aufs Dach bevor die Wölfe bemerkten, wohin die beiden verschwunden waren. Oben musste Sareth erstmal verschnaufen und Shaitan tippte ihm auf die Schulter und deutete nach unten auf die Straße Sareth beugte sich vor. Sie beobachteten wie die Wölfe, fast tollwütig und ziemlich orientierungslos durch die Gasse rasten. "Säugetiere, hah!" stiess Shaitan mit einer Mischung aus Verachtung und Belustigung aus. Doch sie hatten nicht bemerkt, dass Sareth und Shaitan längst nicht mehr erreichbar für sie waren, sie rannten vorbei. Shaitan grinste siegeserfüllt. "Noch mal Glück gehabt", sagte Sareth und verschnaufte etwas. "Das hat mit Glück nicht viel zu tun." Shaitan grinste weiter. "Lass uns nach Hause gehen. Vor diesen Wölfen ist keiner sicher. Daran wirst du dich in der Stadt noch etwas gewöhnen müssen, Kleiner. Entweder du bist einer von ihnen, oder du bist ihr Feind." Sareth bemerkte, dass sich etwas in dem Blick des Raptoren veränderte, er wusste nur nicht warum. Vielleicht hatte er schon in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Deshalb war er auch mit den beiden Wölfen in der Schule so grob umgegangen, die Sareth auf dem Pausenhof verprügelt hatten, vermutete er. Sareth fragte aber nicht danach. Und Sareth konnte dem Raptor in diesem Punkt auch absolut nicht zustimmen. Grentar war, wenn man ihn näher kannte, ein wirklich freundlicher Kumpan, und Sareth hatte die Prügelei auf dem Schulhof auch schon lange zu den Akten gelegt. Grentar war anders als die anderen Wölfe... Nicht alle waren so, wie Shaitan sie beschrieb. Andererseits, vielleicht war es eine tief in der Vergangenheit verwurzelte Feindschaft zwischen Raptoren und Wölfen. Sareth konnte das aber noch nicht wirklich beurteilen, schliesslich war er erst in diese Gegend gezogen, und so lange kannte er den Raptoren auch noch nicht. Sie blickten beide, Arm in Arm, in einem kurzen Moment des Friedens über die nächtliche Skyline der Stadt. Es war nichts zu hören ausser dem Geräusch der Strassen unter ihnen. "Shaitan.... " sagte der Siskar leise", "ich weiss nicht so recht, ob es richtig ist, wenn wir einfach so nach Hause gehen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, mich einfach so davon zu stehlen..." "Du scherzt", sagte Shaitan mit überraschtem Blick, "Die Wölfe sind immerhin abends einfach so bis in dein Zimmer vorgedrungen. Ich weiss nicht was sie mit dir gemacht hätten, du warst dort einfach nicht mehr sicher." Dabei dachte Sareth wieder schmerzlich an Grentar. Dieser Verräter. Bestimmt hatte er die Wölfe geschickt, immerhin wurde er ja am Nachmittag entlassen, doch Sareth war vorsichtig mit voreiligen Schlüssen. "D-Du hast recht", sagte er zu Shaitan, "aber ich... ich hätte trotzdem lieber jemandem bescheid gesagt..." sagte er kleinlaut und schaute vorsichtig zum Raptoren auf. "Keine Sorge, ich werde es meinem Bruder schon erklären". Shaitans sanftes Lächeln liess keinen Widerspruch mehr zu. "Und jetzt komm. Wir sollten uns frisch machen, bevor ich mich bei dir.... revanchieren kann." "R-Revanchieren?" fragte Sareth verdattert und aus dem Konzept gebracht. Wofür war das wieder nun? Der Raptor war doch immer für eine Überraschung gut. "Wirst schon sehen", sagte Shaitan. Der Raptor grinste bis über beide Ohren. Immer noch etwas zweifelnd und durcheinander nickte der Siskar langsam. Dann lief der Raptor an ihm vorbei zu einer Tür, die sich auf dem Dach befand. Sie musste wohl hinunter ins Treppenhaus führen. Sareth folgte ihm. -- Unten an der Tür nach draussen lugte Shaitan durch, um sicherzustellen, dass ihnen die Wölfe nicht plötzlich begegnen konnten. Nachdem die Lage geklärt war machten sie sich eilig auf den Weg zu Sareth's Haus. Unterwegs nahmen sie aber ein paar Umwege um den Wölfen auch sicher aus dem Weg zu gehen. Der Weg zu Sareths Haus war nicht sehr weit so dass sie nicht lange brauchten bis sie endlich ankamen. Sareth zog den Schüsselbund aus seiner Jackentasche, schloss hastig auf und sie verschwanden rasch im Haus. Sareth hatte immer noch Herzklopfen, diese Flucht war genauso anstrengend wie aufregend. Er konnte nicht sagen ob er an der Jagd nun Spass empfunden hatte oder nicht. Schliesslich, dessen war sich Sareth sicher, war es um ihr Leben gegangen. Selbst Shaitan hätte gegen eine Überzahl von Wölfen alleine keine Chance gehabt. Trotzdem blieb es ein aufregendes Abenteuer. Das Erlebnis heute schien in ihm einen gewissen Instinkt zu wecken, den er vorher noch nicht gekannt hatte. "Hier können wir uns für eine Weile Ausruhen", sagte Shaitan", "Achja, du solltest dir mal was Vernünftiges anziehen, du siehst furchtbar aus" Shaitan grinste ihn wieder einmal schlemisch an. Aus seinen Erinnerungen gerissen starrte er ihn einen Moment lang an und seufzte. Die Gegenwart von Shaitan tat ihm gut. Er brauchte einfach jemanden der sich um ihn kümmerte und ihm gleichermaßen viel Abenteuer bieten konnte. Das konnte nur Shaitan. Immerzu entdeckte der Siskar etwas neues an ihm, es war erstaunlich. Wie nicht von dieser Welt. "Was ist los?" Wollte Shaitan wissen, der von dem Blick, den Sareth unbewusst aufgesetzt hatte irritiert war. "Ich äh... nichts, nichts, schon in ordnung" wich Sareth aus "Ich dachte nur gerade über dieses seltsame Ereignis mit den Wölfen nach..." "Du musst dir keine Sorgen machen" entgegnete Shaitan, "solange ich bei dir bin wird dir kein Wolf auch nur ein... Haar krümmen", Shaitan grinste wieder. Diesesmal musste auch Sareth grinsen. "Ich bin gleich wieder zurück", rief er dem Raptor noch entgegen, als er sich auf den Weg in sein Zimmer machte um sich umzuziehen, während Shaitan es sich auf der Couch in Wohnzimmer gemütlich machte. Dann ging Sareth noch schnell in das Badezimmer um sich einer schnellen Katzenwäsche zu unterziehen. Er kam in seiner Eile jedoch nicht richtig zur Entspannung. Er dachte immer noch an die Wölfe, die sicher immer noch draussen in der Stadt umherstreiften um ihn und Shaitan zu suchen. Warum nur? Was hatte er getan, um das zu verdienen? Er hatte den Wölfen doch nichts angetan. Und was war mit seinen Eltern? Er dachte mit Schrecken daran, wenn sie auch in diese Sache verwickelt werden würden. Sie waren schliesslich absolut unschludig. Im Moment waren sich ja noch für einige Tage geschäftlich unterwegs, also brauchte er sich um sie erstmal keine Sorgen zu machen. Er hoffe in dieser Sache auf Grentar. Er hatte ihm versprochen, die Sache ein für alle mal beizulegen. Und er glaubte ihm. Sareth würde sonst keine ruhige Minute mehr haben, solange er sich in dieser Stadt aufhielt. Als er aus dem Bad kam, stand Shaitan schon an der Tür. "Wohin willst du denn jetzt noch?" fragte Sareth überrascht. "Oh, das soll eine kleine Überraschung werden", grinste Shaitan. "Also... ich weiss nicht, ich habe eigentlich genug Überraschungen für heute erlebt." sagte der Siskar zweifelnd. "Keine Sorge, da wo wir jetzt hingehen bist du absolut sicher vor weiteren Überraschungen. Und ausserdem beschütze ich dich. Falls irgend jemand etwas von dir will, schlage ich ihm alle Zähne raus. Ich verspreche dir, dass wir vorsichtig sein werden." Sareth schaute schüchtern zum Raptor auf. Der Raptor lächelte und legte ihm seinen muskolösen Arm aufmunternd auf seine Schulter. Sareth fasste wieder Mut. Er hatte ja recht, in der Anwesenheit vom Raptor fühlte er sich selbst vor den Wölfen sicher. Dann erwiderte Sareth das Lächeln und folgte dem Raptoren nach draussen. -- "Wohin gehen wir eigentlich?" "Komm einfach mit, wirst schon sehen." Nachdem sie vielleicht 20 Minuten in der Nacht durch die Strassen der Stadt gelaufen waren standen sie in einer Seitengasse vor einem nicht gerade vertrauenerweckenden Eingang mit der Aufschrift "Zur goldenen Schuppe". Hier wollten sie also hin? Was war das für ein Laden? Shaitan schien genau zu wissen was Sareth in diesem Augenblick dachte. "Keine Angst, in diesem Schuppen sind wir absolut sicher vor den Wölfen." "Bist du sicher?" "Klar. Hier kommt keiner rein, der nicht rein kommen soll. Einige Leute sind hier nicht so... erwünscht, verstehst du?" Der Raptor zwinkerte. Doch Sareth verstand nicht. Ein hochgewachsener muskelbepackter Raptor stand vor der Eingangstür und musterte die beiden. "Brutus!" Shaitan begrüßte den Raptoren in dem er ihn kurz umarmte und auf beide Wangen küsste. "Shaitan! Das ist ja 'ne überraschung! Lange nicht mehr gesehen. Alles okay?" Shaitan nickte "Bis auf den üblichen Stress." Die beiden Raptoren grinsten wissend. Der Türsteher und Shaitan schienen sich ziemlich gut zu kennen, dachte Sareth der etwas distanzierter stand und die beiden etwas argwöhnisch beäugte. Shaitan kam wohl häufiger hier her. Dann sah Brutus zu Sareth hinüber - oder sollte man sagen, hinunter - dem ein eiskalter Schauer der Rücken runterlief. Er wusste mal wieder nicht wie ihm geschah und wo er wieder hineingeraten war. Die neugierigen aber durchaus freundlichen Blicke des anderen Raptoren ruhten auf ihm. Es war Sareth peinlich. "Und wer ist das, Shaitan?" "Das ist Sareth, mein neuer Freund." "Das ist er also" sagte Brutus und zwinkerte zu Shaitan hinüber, als ob er nun über alles bescheid wüsste. "Sareth also, hm? Da hast du dir ja nen ganz hübschen geangelt was?" kicherte er. Brutus stieß Shaitan mit dem Ellenbogen scherzhaft in die Rippen, dieser stimmte in das leise Kichern mit ein. Sareth ärgerte sich ein wenig darüber, dass sich die beiden in seiner Anwesenheit über ihn unterhielten. Dann fasste sich Brutus wieder. "Hi" Brutus streckte die Hand aus und Sareth nahm zaghaft an. "Freut mich dich kennenzulernen" "J-ja, ganz meinerseits." Er hatte einen unglaublich kräftigen Griff und Sareth hatte fast das Gefühl er würde seine Hand zerquetschen, aber dann liess er los. Er versuchte es sich nicht anmerken, dass irgendetwas gewesen sei. Brutus klopfte Shaitan auf die Schulter "So, dann amüsier dich mal schön mit deinem neuen Schwarm, aber lass noch was an ihm dran, hörst du?" Sareth warf einen entsetzten Blick zu Shaitan, dann fing Brutus an lauthals zu lachen "Hahaha, nicht ernst nehmen, kleiner", sagte Shaitan grinsend, "du wirst Brutus Humor noch verstehen lernen." Dieser warf den beiden noch ein Zwinkern zu während sie an ihm vorbei durch die Tür gingen. Sareth schaute sich überall neugierig um. Hinter der Tür kam eine Treppe zum Vorschein die nach unten in das Souterrain führte. Von unten drang gedämpfte Musik an die empfindlichen Ohren des Siskaren. Dann liefen sie die Treppe nach unten. Zigarettenrauch drang ihnen schon von weitem entgegen, Sareth ging normalerweise nicht in solche Läden. Andererseits, warum nicht. Schliesslich war er immer noch überglücklich, endlich wieder bei Shaitan zu sein, da konnte ihn so etwas auch nicht die Laune verderben. Er würde Shaitan überall hin folgen, so sehr vertraute er ihm mittlerweile. Als sie unten ankamen bemerkte er, dass es eine ziemlich plauschige Bar war, der Raum war dunkel, ziemlich groß und war nur von ein wenig rotem und blauem Licht erhellt. Die meisten Tische waren bereits besetzt, auch die Sitzgelegenheiten an der Theke waren gut gefüllt. Sareth wunderte sich, dass um diese Zeit noch so viel los war, aber er war ja immerhin ziemlich neu in der Stadt. Shaitan nahm ihn am Arm, führte ihn an einigen Tischen vorbei und steuerte eine gemütliche Ecke an, an dessen Tisch noch niemand sass. Sareth sah sich schnell um und bemerkte dass es hier unten ziemlich viele Raptoren gab, die an den Tischen sassen, und die ihm teilweise für seinen Geschmack etwas zu neugierig nachblickten. Einige andere Hunde, Geparde, Katzen und Füchse konnt er erkennen - aber er sah keinen einzigen Wolf. Daraufhin fühlte er sich gleich etwas sicherer. "Hey!" Ein Arm schnellte von einem der Tische heraus und versperrte Sareth den weiteren weg. Sareth blieb erschrocken stehen, dann ging die Person, die gerufen hatte und ihm den Weg versperrte geradewegs an ihm vorbei. "Warte doch!" Er schien irgend jemandem nachzurufen, aber in dem Getümmel versiegte die Stimme und Sareth wandte sich wieder Shaitan zu, der auf ihn wartete. Entweder bildete sich Sareth zuviel auf sich ein, dass er meinte jeder würde nur auf ihn blicken, oder er war einfach übermässig schreckhaft. An dem Tisch hinten angekommen hielt Shaitan Sareth den Stuhl, bis er sich setzte, dann setzte er sich ebenfalls zu ihm. Daraufhin zündete ein Kellner die Kerze die auf dem Tisch stand im vorbeigehen an. Nun waren sie endlich einigermassen für sich selbst und Sareth konnte sich mit Shaitan ungestörter unterhalten. Der Siskar konnte auch endlich die Fragen klären, die ihm schon so lange auf der Seele brannten. "Ich kann es immer noch alles gar nicht richtig glauben..." fing er an. "Was meinst du?" "Dass ich jetzt hier mit dir sitze, zum Beispiel" antwortete Sareth. Der Raptor lächelte "Wie so viele Dinge im Leben geschieht so manches ungeplant", sagte Shaitan indirekt. "Ich... ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht", platzte der Siskar heraus. "Das kann ich verstehen..." Shaitan nickte und blickte ihm beinahe verträumt entgegen. Plötzlich trat ein Raptor an ihren Tisch heran, bevor Sareth das Gespräch fortsetzen konnte. "Wisssst ihr schon was ihr trinken wollt, ihr zwei hübschen?" zischelte er. "Ich nehme einen Sex on the Beach." "Einen Sssex on the Beach, ja? Und was darf esss für dich sein, du ssüssses Ding?" Sareth starrte den Kellner mit einem fragwürdigen Blick an. Hatte er da gerade "süßes Ding" gesagt? Shaitan saß daneben und genoß es dabei zuzusehen, wie der Kellner Sareth in Verlegenheit brachte. Sareth schluckte, ihm wurde abwechselnd heiss und kalt, sein Puls stieg an und er fing an leicht zu zittern. "I... ich..." der Kellner blickte amüsiert zu Sareth herab, der aber holte Luft und startete den Satz erneut: "Äh... Mir auch einen S-Sex on the Beach." "Allesss klar, ihr zwei!" Und mit einem Zwinkern, das an Sareth gerichtet war verschwand der Kellner an einem der anderen Tische. "Was war das eben?" wunderte sich Sareth. "Was war was?" erwiederte Shaitan. "Der Kellner.... er äh..." "Achso, das meinst du, ist er nicht hübsch?" Shaitan setzte wieder sein unwiderstehliches Grinsen auf. "Ich weiss nicht, warum genau sind wir hier? Was ist das überhaupt für ein Laden" ein besorgter Blick ging von Sareths Seite aus, fast schon verzweifelt über das, was Shaitan mit ihm vorhaben könnte. "Beruhig dich erstmal und geniess das Ambiente. So jemanden wie dich sieht man hier nunmal nicht alle Tage, du bist eben was besonderes, Kleiner." So ganz konnten ihn die Worte nicht beruhigen, aber er liess es für den Augenblick dabei bewenden. Der Kellner kam wieder und servierte eilig die Getränke. "Und habt ihr zwei euch schon entschieden wasss ihr esssen möchtet?" Shaitan entgegnete "Noch nicht. Wir überlegen noch." Sareth blickte den Kellner nur schweigend an. "In Ordnung." Und während der Kellner sich umdrehte um sich um die anderen Tische zu kümmern, setzte Sareth eine entsetzte Mine auf "Was...?!" Er drehte sich um, doch der Kellner war schon ausserhalb seines Blickfeldes. Shaitan schaute ihn fragend an und Sareth wurde rot im Gesicht. Plötzlich lachte Shaitan amüsiert auf. "Was hat er gemacht?" "E... er hat mir an den Schwanz gegrabscht." Sareth war das so peinlich, er wär vor Scham am liebsten im Boden versunken. Doch er gab sich alle Mühe das zu unterdrücken. "Hahaha!" Shaitan lachte laut auf, was Sareth etwas ärgerte. "Sowas passiert hier manchmal, mach dir keine Gedanken." Shaitan griff in der Zwischenzeit in aller Seelenruhe zu der Speisekarte und las darin. "Versuch dich zu entspannen und geniess den Abend. Wir werden hier sicher unsere Ruhe vor den Wölfen haben. Vor den Wölfen vielleicht, dachte Sareth matt, aber was war mit den anderen? "Hier will dir zumindest niemand etwas Böses", fuhr der Raptor fort. Sareth seufzte und sein Blick verriet Shaitan, dass irgendetwas nicht stimmte. "Was hast du denn auf dem Herzen, dass du so bedrückt dreinschaust?" Mit leerem Blick saß Sareth vor seiner aufgeschlagenen Speisekarte "Warum hast du mir nicht gesagt, dass du weg musst? Damals auf dem Weg zur Schule. Warum hast du dich nur nicht bei mir gemeldet?" "Oh", machte Shaitan mit erstem Blick, "entschuldige bitte, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen, tut mir leid, Kleiner." Er nahm Sareth an den Händen und streichelte sie zärtlich. "Ich konnte dich nicht erreichen und habe dann später über meinen Bruder erfahren, dass du im Krankenhaust bist. Es war ein Notfall, meine Cousine hatte einen schweren Unfall, sie wohnt sehr weit weg und wir stehen uns sehr nahe. Deswegen bin ich sofort abgereist. Ich hoffe du verstehst das..." Er schaute dem Siskaren fest in die Augen, und dieser verstand. In diesem Moment fielen Sareth zentnerweise Steine vom Herzen. Und gleichzeitig hätte ich sich ohrfeigen können, weil er so egoistisch gewesen war. Wieso hatte er nur an sich selbst gedacht und war nicht auf den Gedanken gekommen, dass Shaitans Fernbleiben ein Notfall gewesen sein könnte? Sareth senkte betreten den Blick und ringte um Fassung. "D-das tut mir leid, Shaitan. Wirklich... ich, ich dachte, dass..." "Schon gut, Kleiner, ich verstehe schon", er lächelte, Sareth schaute ihm wieder in die Augen und der Blick den er dort fand beruhigte den Siskar wieder. "Ich hatte meinem Bruder doch gesagt er soll dir das ausrichten", fuhr Shaitan fort, "hat er das nicht gemacht?" Der Siskar schüttelte schweigend den Kopf. "Na, dem werde ich aber was erzählen", sagte Shaitan, aber nicht ohne einen schelmischen Ausdruck im Gesicht. Sareth entspannte sich wieder etwas. "Deine Cousine? Aber die Lehrerin meinte, du würdest bei deiner Freundin sein...?" "Freundin, mh? Ich glaube, das hat die Sektretärin missverstanden, die Verbindung war sehr schlecht." "Ich weiss nicht..." entgegnete Sarth mit zittriger Stimme, im Gedanken immer noch etwas verwirrt. Shaitan beugte sich über den Tisch, nach vorne und hielt seine Hände immer noch fest umklammert. Dann schaute er ihn mit erstem Gesicht in die Augen. "Sareth, ich liebe dich, und das weisst du. Wenn das nicht so wäre, würde ich dir dann so oft zur Seite stehen? Wäre ich wieder zu dir zurückgekommen?" "D-... du hast Recht... es tut mir Leid, aber als ich hörte, dass du bei deiner Freundin seist, befürchtete ich schon, du würdest.. ich meine, d-du hättest..." Shaitan lehnte sich zurück in seinen Stuhl und klappte die Speisekarte zu. "Niemals, kleiner. Du weisst doch, dass ich schwul bin, ich dachte das wäre offensichtlich. Und, ich würde dich niemals mit jemand anderem betrügen, ich hoffe du kannst mir das glauben. Das ist die Wahrheit." Sareth kam sich in dem Moment so dämlich vor wie noch nie zuvor in seinem Leben. Wie konnte er nur jemals an Shaitan zweifeln! Wie konnte er ihm auch nur eine Sekunde misstrauen? Er ärgerte sich über sich selbst, am liebsten wäre er im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht. "Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, ich bin immer für dich da, wenn etwas sein sollte. Du kannst mit mir über alles sprechen, wenn du was auf dem Herzen hast, das weisst du. Und wir werden uns nie wieder loslassen. Das verspreche ich dir." Erleichtert machte Sareths Herz einen Sprung, er war froh darüber, dass es nichts ernstes gewesen war. Denn das war die einzige Sache, die Sareth wirklich bedrückte. Nichtmal die Jagd der Wölfe war ihm solch ein großes Laster. Sareth war so froh, dass sein innerer Konflikt, der ihn so lange Zeit gequält hatte nun überwunden war. Er hätte Shaitan auf der Stelle umarmen können und er hätte ihn nie wieder losgelassen. Ein paar Minuten friedlichen und vertrauten Schweigens legte sich über die beiden. Und Sareth genoss jeden Moment. Er blickte ihm in die Augen, diese wundervollen Raptorenaugen, und versank darin wie in einem stillen, tiefen Ozean. "Danke." sagte er plötzlich. "Wofür?" "Dass du mich im Krankenhaus vor den Wölfen gerettet hast." "Kleinigkeit, kleiner, lass uns nicht weiter darüber reden, wir wollen uns doch nicht den Abend verderben, hm?" Der Kellner kam, zuerst blickte er wieder zu Sareth - und fragte dann an Shaitan gerichtet "Habt ihr euch entschieden?" "Was habt ihr denn als Tagesgericht zu empfehlen?" fragte Shaitan neugierig. "Alsssso, wir hätten da heute ein Menü für zwei Persssonen. Dasss wären zwei mal je ein Kilo Schweinesssteak, extra krossss gebraten, dazu zwei mal je 500 Gramm Rinderbraten, aussserdem gerössstete Kartoffeln, verschiedene Gemüsesssorten, bunte Nudeln in Weisssweinsosssse und Salat. Und als Dessssert schliesssslich Tiramisu." Sareth lief das Wasser im Mund zusammen und er hätte fast auf den Tisch gesabbert, doch er hatte es rechtzeitig bemerkt, dass sein Mund offen stand, er sah mit großen Augen zu Shaitan, der direkt verstand. "Das nehmen wir, und als noch zusätzlich eine Flasche Rotwein bitte, mit zwei Gläsern." "Issst notiert, sssonsst noch einen Wunsch? Du vielleicht?" wiedermal hatte der Kellner Sareth zugezwinkert, und nun wurde es Sareth zu bunt, doch er riss sich zusammen und sagte nichts, er schüttelte nur mit dem Kopf. Und so schritt der Kellner wieder davon. Dann schauten sich die beiden wieder an und es verging einige Zeit der Stille. Shaitans verträumter Blick im flackernden Kerzenschein sah einfach zu schön aus. Was für ein sexy Raptor, dachte Sareth... Raptoren liessen für ihn einfach keinen Vergleich zu anderen Spezies zu. Auch Sareths Blick entspannte sich. Er stützte sein Gesicht auf seinen Händen ab und er blickte ebenfalls verträumt zum Raptoren hinüber. Er entspannte sich derart, dass er auf der Stelle wieder einschlafen konnte - hatte der Raptor ihn doch vorhin im Krankenhaus erst geweckt. Einige friedliche Augenblicke verstrichen und der Siskar genoss sie voll und ganz. Wie sehr hatte er seinen Freund nur vermisst, das wurde ihm jetzt klar. Mit jedem anderen wären es peinlich berühte Momente des Schweigens gewesen, nicht aber mit Shaitan. sie verstanden sich auch so. Sareth liess sich unbeabsichtigt ein Seufzen vernehmen. Shaitan lächelte daraufhin, "Der Abend scheint dir ja doch zu gefallen, was Kleiner?" "Wie..." Sareth wurde aus seine Verträumten Gemütszustand geholt. Doch statt zu antworten wurde er nur etwas rot im Gesicht. "Was hast du vorhin gemeint, mit 'entweder bist du einer von ihnen oder ihr Feind'?" Vielleicht hätte Sareth das nicht sagen sollen, denn sofort veränderte sich Shaitans Blick und der Moment des verträumten Schweigens war vorbei. "Ach... das is eine alte Geschichte, Sareth." Sareth? Der Raptor hatten ihn soweit er sich erinnern konnte noch nie mit seinem richtigen Namen angesprochen. "In meiner Vergangenheit bin ich schon oft an Wölfe geraten. Als ich noch sehr jung war, wurde meine Familie und ich mal von einem Pack Wolfen überfallen... ist wohl etwas traumatisches." "V-verstehe... entschuldige, ich wollte nicht darauf herumreiten. Tut mir leid." "Kein Problem. Lass uns nicht über alte Geschichten reden." Der Raptor lächelte wieder. Dann kam auch schon das Essen, wie Sareth begeistert feststellte. Der Keller kam mit einem ziemlich großen Tablett an den Tisch, es duftete bereits köstlich. Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, ein zweiter Raptor trat heran und servierte den Rotwein mit zwei großen Weingläsern. Er schenkte ihnen etwas von dem Wein ein. "Lasssst essss euch schmecken, ihr süssssssen.." sagte der Kellner und blickte dabei Sareth an, was ihm gar nicht so behagte. Shaitan nickte dem Kellner zu der sich rasch wieder entfernte und nahm sein Glas Wein. Sareth tat es ihm gleich und der Raptor und sagte wieder zum Siskaren gewandt: "Auf unsere Liebe und unsere Freundschaft" - "Auf uns" sagte Sareth. Sie stiessen an und tranken. Sareth nahm eigentlich nur selten Alkohol zu sich, zum Jahreswechsel vielleicht mal. Das sah Shaitan ihm an, lächelte aber nur schnell und verkniff sich jeden Kommentar. Shaitan sagte: "Na, dann hau rein, Kleiner!" "Danke... guten Appetit!" Es schmeckte vorzüglich, Sareth hatte nun schon lange nichts mehr so gutes gegessen. Der Fraß im Krankenhaus war wirklich grausig gewesen. Er aß ziemlich schnell, doch das war nichts im Vergleich zu Shaitan: Dieser schlang das essen nur so in sich hinein, aber ohne dabei unästhetisch oder ohne Manieren zu essen. Als sie fertig waren, lehnten sie sich zufrieden zurück. "Aaaahh.. das hat gut getan!" "Ja.. sehr lecker." "Wesentlich besser als der Fraß im Krankenhaus, das muss man dem Laden lassen, lecker!" Sareth wischte sich mit der Serviette den Mund. "Und vor allem hätte ich es nicht mehr länger dort ausgehalten, ohne dich..." "Kann ich verstehen, mein Bruder beschwert sich auch dauernd, dass die Kantine so schlechtes Essen machen würde." Sareth nickte. "Dein Bruder ist echt nett... und ein sehr sympathischer Arzt, sowas habe ich noch nie erlebt", er lächelte. "Und er erinnert mich auch sehr an dich." "Freut mich, dass er dir gefällt." Der Raptor lächelte erneut. "Ja, ich bin auch froh, so einen Bruder zu haben. Hast Du eigentlich Geschwister?" "Leider nicht" sagte Sareth, mit bedauerndem Tonfall und seuftze dann leicht, "aber wenn, dann würde ich mir so einen wünschen wie Liard." "Ihr habt euch ja richtig gut kennengelernt!" Jetzt grinste Shaitan wieder. "Naja, es geht so" sagte Sareth "Dein Bruder muss es aber echt drauf haben." "Was meinst Du?" "Naja, ich meine er ist Arzt. Stelle ich mir schwierig vor, den Job, und auch die Ausbildung. Er muss ziemlich was auf dem Kasten haben." "Liegt wohl in unserer Famlie" sagte Shaitan. Diesesmal war es der Raptor, der ein wenig rot anzulaufen schien und sich geschmeichelt fühlte. "Mein Vater war Professor für Paläontologie an der Uni. Meine Mutter ist Rechtsanwältin. Und mein Bruder Arzt für Allgemeinmedizin, übrigens hat er das Diplom mit Auszeichnung bestanden." "Wow! Ihr seit ja eine richtig akademische Famlie" Sareth staunte nicht schlecht. Er wusste doch immer, dass Shaitan und seine Familie etwas ganz besonderes waren. Bestimmt war Shaitan und seine Famile ziemlich reich... "Was würdest du denn später mal werden wollen?" fragte er den Raptor. "Nun, vielleicht Jura oder etwas ähnliches an der Uni studieren, und dann mal schauen, so viele Gedanken habe ich mir noch nicht gemacht. Das entscheide ich dann kurzfristig, wenn es soweit ist." "Kann ich mir bei dir gut vorstellen, bei deinen Fähigkeiten" sagte Sareth frei heraus "Ich weiss aber auch nicht direkt, was nach der Schule kommen könnte..." Die Weinflasche hatten sie in nicht all zu langer Zeit geleert, auch der Cocktail machte sich langsam bemerkbar und Sareth hielt es nicht länger aus. "Entschuldige mich einen Moment, ich muss mal ganz dringend." Shaitan nickte und machte mit der Hand eine verabschiedende Geste. Sareths Blick schweifte über die anderen Tische im Restaurant, tatsächlich, es gab hier keine Wölfe, dafür aber sehr viele Raptoren. Was muss das nur für ein Laden sein, Grentar war doch eigentlich gar kein so schlechter Wolf wenn man ihn näher kannte. Es schien ein friedliches Restaurant zu sein, hier ging es sehr gesittet zu, auch die Kellner waren anständig gekleidet und es war sauber. Schliesslich hatte er das Schild entdeckt auf dem "WC ->" stand, er machte sich in die Richtung. Auf dem Weg dorthin bemerkte er,dass hier fast vorwiegend männliche Paare waren. Das hatte Sareth gar nicht bemerkt als sie hier hereingekommen waren. Das musste wohl tatsächlich eine Art Restaurant sein, in der sich viele Leute aufhielten, die eine etwas andere Lebensgesinnung hatten. Sareth machte dies nichts aus, warum auch. Er empfand das als völlig normal. Und er war froh mit Shaitan an diesem Ort zu sein, seine Lebenseinstellung erfüllte ihn mittlerweile mit Stolz. Vor einigen Jahren hätte er womöglich noch Probleme damit gehabt, sich dazu zu bekennen, schwul zu sein, doch diese Gedanken gehörten endgültig der Vergangenheit an. Das hatte er zu großen Teilen dem Raptor zu verdanken. Auf der Toilette huschte Sareth in eine der Kabinen um sich zu erleichtern, währenddessen hörte er wie jemand anderes ebenfalls den Raum betrat. Nachdem er gezogen hatte und die Tür öffnete um die Kabine zu verlassen, stand auf einmal der Kellner vor ihm. "Ssssossso.. da isssst ja unsser süsssser..." "Was.... was wollen sie von mir?" Sofort stieg Panik in Sareth auf und alle möglichen Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was wollte der Keller hier von ihm? "Nun... nichtssss bessonderes... ich wollte nur ssssehen... ob du zurechtkommsssst.." "Äh.. ja, ja.." stotterte der Siskar. "A-alles in Ordnung. Darf ich jetzt bitte durch?" "Nicht ssssso hassstig....." Er drückte Sareth unsaft an die Kabinenwand. "L-lassen sie mich los!" Sareths Herz fing an, schmerzhaft gegen seinen Brustkorb zu hämmern. "Du..siehssst... ssso... lecker.. aus..." Doch bevor Sareth um Hilfe rufen konnte, machte sich der fremde Raptor an seinen Kleidern zu schaffen und wollte sie ihm offensichtlich vom Leibe reissen. "Hey, was soll das!" "Ja... ich will an.. dein.. nacktes Fleisch!" Dann schoss Sareth unwillkürlich Shaitans Gestalt durch den Kopf, und allein die Vorstellung an ihn gab ihm wieder Kraft! Er drängte seine Panik zurück, und obwohl der Raptor ihm körperlich in jeder Hinsicht überlegen war, schlug er dessen Arme mit aller Kraft von seinem eigenen Körper, was den Kellner überrascht aufstöhnen liess. Doch Sareth hatte nicht mit der Schnelligkeit des Raptoren gerechnet. Der Kellner hatte schneller mit seinem Arm ausgeholt als er sehen konnte und erwischte den Siskar mit einer Kralle am Gesicht und fügte ihm eine schmerzhafte Schnittwunde an seiner Rechten Wange zu. Es schmerzte so sehr, dass es ihm den Atem verschlug. Ohne dass er genau wusste was er tat, schlug er dem Raptoren kurzerhand auf die Schnauze, was den anderen zurücktaumeln liess. Er war längst nicht so groß und stark wie Shaitan, stellte Sareth erleichtert fest, denn dann hätte er keine Chance gehabt. Der Siskar ergriff die Gelegenheit beim Schopf, tauchte unter den zupackenden Armen des Kellners hindurch und rannte aus der Toilette. "Bleeeib ssssssofort stehen du kleiner Wicht! Ich bin noch längssst nicht fertig mit dir!" schrie er dem flüchtenden Siskaren hinterher. Als Sareth die Tür zum Restaurant erreicht hatte war der Kellner schon längst wieder auf den Beinen. Sareth riss die Tür auf, rannte hindurch und kurz bevor der Raptor ankam knallte er die Tür mit aller Macht zu und erwischte den wild fauchenden Raptoren direkt am Kopf. Die Tür fiel ins Schloss und Sareth hörte noch von ausserhalb, wie der Raptor mit einem dumpfen Knall auf den Boden der Toilette fiel und wimmerte. Sareth rannte schwer atmend und immer noch halb in Panik zwischen den Tischen hindurch und erntete erstaunte Blicke der Gäste, nach kurzer Zeit beachteten sie ihn jedoch nicht weiter. Kurz darauf kam er wieder an ihrem Tisch an, Shaitan schaute ihm mit aufgerissenen Augen entgegen und richtete sich in seinem Stuhl auf. "Um Himmels Willen, Sareth, was ist passiert? Du bist verletzt!" Sareth stützte sich an der Stuhllehne, er schwankte, Shaitan stützte ihn mit der Schulter und half ihm auf den Stuhl. Vor Sareth kniend fragte er "Sareth, sag schon, was ist passiert?" Mit tränenverschmierten Augen nickte Sareth, dann keuchte er "Der Kellner... Er... hat mich überrascht." Dann seufzte er und sank in den Stuhl, die Leute um ihren Tisch schienen jedoch nicht realisiert zu haben, dass etwas passiert war. Shaitan holte tief Luft und schnaubte erregt, aber er schien seinen Zorn zu unterdrücken. Shaitan nahm eine Serviette vom Tisch und wischte Sareth das Blut, dass aus der Wunde lief, vorsichtig aus dem Gesicht. Alsbald hatten sie einige blutverschmierte Servietten auf dem Tisch liegen. "Tut es sehr weh?" "N-nein... es - es geht schon wieder... danke". Aber Sareth liess es sich nicht anmerken, dass die Wunde höllisch brannte. Raptorenkrallen waren scharf wie Rasiermesser. "Also gut, Kleiner, wir werden hier verschwinden. Ich will nicht, dass dir noch etwas passiert. Ich hätte es wissen müssen... hätte ich nur..." Der Raptor richtete sich wieder auf und ballte vor Wut die Fäuste. "Du kannst nichts dafür, wirklich, gib dir jetzt nicht die Schuld dafür..." Er sah Shaitan an, der zu grübeln schien. "Woran denkst du?" "Ich frage mich, warum ich den Kellner noch nie zuvor hier gesehen habe..." er sah hinüber zur Bar "Bisher wurde ich immer von einem guten Kumpel bedient, das war heute nicht der Fall." Erneut schien sich Shaitan Gedanken zu machen, dann wandte sich Shaitan wieder zu Sareth. "Lass uns gehn, wir können den Abend auch woanders verbringen..." Sareth seufzte erleichtert und sie machten sich auf den Weg. Doch weit kamen sie nicht. "Shaitan!" - Sareth blickte auf und Shaitan drehte sich um. Ein gut gekleideter Raptor mittleren Alters stand neben ihrem Tisch, ihm schien dieser Laden zu gehören. Dann drehte er sich zu Shaitan und gab ihm die Hand "Hey, Shaitan, du hast dich ja schon länger nicht mehr hier blicken lassen." Er lächelte. Shaitan erwiederte nichts, erbost wie er war schreckte der Ladenbesitzer sogar ein wenig ängstlich zurück, offensichtlich war ihm bewusst dass etwas passiert war. Dann fiel der Blick des Raptoren auf die zerkratze blutende Wange von Sareth, welcher versuchte die Wunde mit einer Serviette zu verdecken. "Was ist hier passiert, Shaitan?" der Chef klang besorgt und blickte irritiert zwischen dem Raptor und dem Siskar hin und her. so etwas wie ihn schien er selten in seiner Bar zu haben, genauer gesagt war Sareth der erste seiner Spezies. "Mein Freund hier wurde von diesem Witz von einem Kellner auf dem WC angemacht, kannst du mir erklären was das soll?" Shaitan schien ziemlich aufgebracht zu sein. Shaitan deutete auf den Kellner, der inzwischen schwer atmend hinter dem Chef aufgetaucht war, sich jedoch im Hintergrund hielt. Er hielt sich seine Schnauze, an seiner Hand war etwas Blut zu sehen. "Oh.. D-Das tut mir äusserst Leid, Shaitan" Der Chef hob abwehrend seine Hände, es war ihm gleichermassen peinlich wie unangenehm."Das soll nicht wiedervorkommen. Rick ist ganz neu hier und nicht eingearbeitet" sagte er salopp. Dabei drehte er sich zu Rick um und maß seinen Angestellten mit einem wütenden Blick. "Rick, du bist fristlos gefeuert! Verschwinde, bevor es noch schlimmere Konsequenzen für dich hat! Wir sprechen uns später!" Rick nickte eilig, machte auf dem Absatz kehrt, rannte zur Treppe nach oben und verliess schnellen Schrittes die Bar. "Das ist mir äusserst unangenehm" sagte der Chef nun an Sareth gewandt. "Ich weiss nicht, wie ich es wieder gutmachen kann." "Schon okay." erwiderte Sareth zögerlich. "Es ist ja nichts passiert." "Trotzdem... wenn ich irgendwas für dich tun kann, lass es mich wissen." "Danke". Nickend schob Shaitan Sareth in Richtung Theke und winkte dem Chef nochmal zur Verabschiedung. Dann legte er Geld auf den Thresen vor die Bedienung. "Stimmt so." Die Bedienung blickte erstaunt zu Shaitan herüber. Es schien wohl ein ordentliches Trinkgeld zu sein, dachte Sareth im Stillen. "Lass uns gehen, Kleiner." Sie liefen die Treppe nach oben und begegneten dort Brutus, der ihnen etwas irritiert blickend entgegenkam. "Sag mal, der Kollege der eben an mir vorbeilief hatte es ja ziemlich eilig und sah etwas ramponiert aus" sagte Brutus "Wer hat den denn so zugerichtet?" fragte er schmunzelnd. "Das erklär ich dir später", entgegnete Shaitan ausweichend. "Wir haben es etwas eilig." Mit einem Schulterklopfen, einer Umarmung und zwei schnellen Wangenküssen verabschiedeten sich die beiden voneinander. "Machts gut ihr zwei. Halt die ohren steif, Sareth" meinte Brutus. "J-ja - du auch" sagte Sareth. Dann öffneten sie die Tür und waren wieder an der frischen Luft. Kaum hatte Shaitan die Tür geöffnet, flog ihm unvermittelt ein schneller überraschender Fausthieb zu, den er aber blitzschnell und ohne überrumpelt zu sein mühelos mit seiner Hand abwehrte, was dem anderen einen gellenden Schmerzensschrei entlockte. Shaitan hatte wohl mit so etwas gerechet. Rick hatte direkt hinter der Tür auf sie gewartet. Was für ein plumper Versuch, es ihnen heimzuzahlen. Dann presste Shaitan ihn mit großer Kraft an die Wand neben der Tür und packte ihn mit einer Hand grob an der Gurgel, so dass Rick die Luft wegblieb. "So, Freundchen, jetzt erklärst du mir, was das ganze soll, ich höre." Rick atmete schwer, und zappelte ob des schmerzhaften Griffs von Shaitan, er blickte ihn angstvoll an, denn er schien keine Luft mehr zu bekommen. Ein halbherziger Tritt mit seiner gefährlich aussehenden Reißkralle an seinem Fuss verfehlte Shaitan völlig, diese hinterhältige Aktion kostete ihm nur noch mehr Luft, denn Shaitan presste seine Hand immer stärker zusammen. "Hast du nicht gehört?" Shaitan hob seine Stimme "Hey, ich rede mit dir!" "I... iich..." er hatte schwierigkeiten damit zu reden, doch Shaitan lockerte seinen Griff etwas. "E- esss war..." erneut schnappte der Ex-Kellner nach Luft "esss... war nicht so --- gemeint." Er bemerkte den ungläubigen Blick von Shaitan und fuhr fort, sein Zorn schien sich in Angst gewandelt zu haben. "Wirklich! Bitte - Ich... ich...." dann schwieg er für einen Moment und er starrte zu Boden. Er schien mit seinem Bewußtsein zu kämpfen, Sareth konnte sehen wie sich seine Augen verdrehten. Langsam tat ihm der Raptor leid. Shaitan hakte nach "Du...?!" "I- ich konnte m... mich nicht ... b- beherrschen..." er musste röcheln, er brachte diese Worte nur schwer über die Lippen... er würgte sie fast heraus. "Esss.... tut mir leid..." "Und du bist dir sicher, dass mein Freund, Sareth hier, das glauben soll?" Sareth stand nur da und drehte sich etwas weg, er konnte das nicht länger mit ansehen. "... i-- ich bin mir ganz ssssicher! I- ich werde deinem Freund nie wieder etwasss tun!!" Shaitan äusserte sich nicht dazu, "Hmmm..." war alles was er von sich gab. Dann war auch Sareth leid es mit anzusehen, "Bitte, Shaitan, es ist genug. Lass ihn bitte gehen." Doch Shaitan reagierte nicht und schaute den Raptoren weiterhin hasserfüllt an. "Ich... ich denke, er hat seine Lektion gelernt... und er hat sich entschuldigt. Er wird schon nicht mehr wiederkommen. Bitte Shaitan." Shaitan zögerte, liess Rick dann aber los. "Geh..." Dieser fiel in die Knie vor Shaitans Füsse und keuchte, er griff sich an seine Gurgel und röchelte. Er brauchte einen Moment um sich zu fangen, richtete sich dann aber langsam wieder auf. "verschwinde!" fuhr Shaitan ihn erneut an und der Kellner zuckte zusammen und verschwand in der nächsten Seitenstrasse. Zum Glück hatte niemand mitbekommen, was hier passiert war. Einen Moment sah Shaitan ihm nach, wandte sich dann Sareth zu und nahm ihn in den Arm. "Ich glaube wir haben für heute genug erlebt... wir sollten und einen Platz suchen an dem wir ungestört sind, was meinst du?" Sareth nickte und erwiderte leise "Du hast recht. Die Nacht war aufregend genug." **** ENDE ****