Máella Twins - Kapitel 8: Atemlos

Story by silverstripe on SoFurry

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Atemlos

(Panther)

Müde öffnete ich die Augen und verlor mich in dem tiefen Braun der Tieraugen.

Lion!

Ich wollte schreien, doch der Löwe hielt meine Schnauze zu, sodass ich nur ein Winseln hervorbringen konnte.

Panik stieg in mir auf. Ich war der Nächste! Ich wollte noch nicht sterben. Es gab noch so vieles, das ich erleben wollte. Ich war noch zu jung!

Lion legte die freie Pfote auf meine Brust. Ich hatte angst, doch der Löwe blieb unglaublich ruhig. Seine Pfote verströmte eine Wärme, die mich auf seltsame Weise beruhigte. Ich verstand nicht weshalb, doch ich wusste, dass mir nichts passieren würde.

„Ich bring dich hier raus aber du musst schweigen", forderte er und ließ meine Schnauze los. Ich schnappte nach Luft, doch blieb ruhig.

Während sich Lion an meinen Ketten zu schaffen machte, blickte ich zu den anderen beiden. Jackel und Loup schliefen noch tief.

Meine Gedanken machten Überschläge. Warum half mir Lion? Hinterging er mich womöglich nur, um mich erneut zu vergewaltigen? Letztes Mal war ich wenigstens bewusstlos. Es war vermutlich eine Qual bei vollem Bewusstsein von jemandem wie ihm penetriert zu werden. Außer man stand auf diese Art von Sex. Ich tat es jedenfalls nicht und spürte wieder die Panik in mir aufsteigen. Das Blut pumpte durch meinen Körper und ich begann zu keuchen.

Während die eine Kette gelöst war und mein Arm frei kam, legte Lion nochmals eine Pranke auf meine Brust und wieder löste es dieses beruhigende Gefühl aus, das ich mir nicht erklären konnte. Es machte den Eindruck, als wäre Lion innerlich ein gutes Wesen, doch ich wusste es besser. Lion war eiskalt und an seinen Pfoten klebte sicher Blut!

„Die Tigerin ist tot und du wirst ebenfalls sterben, wenn du hierbleibst", raunte Lion und sah mich streng an.

„Warum sollte ich dir vertrauen?"

„Weil du keine andere Wahl hast."

Er löste die zweite Kette, sodass meine Arme frei waren. Sie fühlten sich etwas taub an und es war ein seltsames Gefühl, da sie nicht mehr in der Luft gehalten wurden.

Ich fragte mich, woher dieser Seitenwechsel kam, doch es war nun unwichtig. Wichtiger war, von hier zu verschwinden. So weit wie möglich. Vermutlich würde ich die Stadt verlassen, sobald ich draußen war, allerdings musste das erstmal geschafft werden. Ich zweifelte daran, dass Lion mich wirklich sicher nach draußen brachte.

Die nächste Kette war ab.

Und warum befreite Lion nur mich? Was war mit den anderen beiden? Rettete er sie auch? Und warum kam er erst jetzt und nicht bevor Tea umgebracht wurde? Ich verstand es nicht.

Die letzte Kette war gelöst und Lion erhob sich.

„Schnell", forderte er.

Ich war unsicher und fragte: „Was ist mit Loup und Jackel? Ich kann sie nicht zurücklassen."

Lion antwortete nicht, stattdessen griff er um meine Taille und hob mich hoch. Ich wollte erschreckt aufschreien, doch ich hielt mich zurück. Niemand durfte etwas hören. Er brachte mich in seinen kräftigen Armen in eine bequeme Position und rannte nach draußen auf den Flur.

„Hey, hast du mich gehört?! Ich gehe nicht ohne die beiden."

„Schscht, sonst hört man uns", forderte er und hielt den Blick starr nach vorn, während er den Flur entlang lief, darauf bedacht, keine Geräusche zu machen.

Ich sah, dass es mehrere Zellen wie unsere gab. Zum Glück waren diese leer, doch das Blut an den Ketten ließ darauf schließen, dass es mehrere wie uns gegeben hatte.

„Hier sind Kameras und Fallen. Wenn ich euch zusammen rausbringen würde, wäre die Gefahr zu groß, entdeckt zu werden, deswegen bringe ich euch einzeln nach draußen", erklärte Lion und deutete mit der Schnauze auf eine hin und herschwenkende Kamera. Durch die Dunkelheit konnte ich nur wenig erkennen, doch das kleine rote Licht an der Kamera zeigte deutlich, dass sich die Kamera bewegte.

„Bewegungskameras. Sie lösen den Alarm aus, wenn sie Bewegungen wahrnehmen. Da es dunkel ist, können wir uns langsam unter ihnen hinwegschleichen", flüsterte mir Lion zu.

Ich nickte und blieb ruhig, während Lion einen Fuß vor den anderen setzte und sich an die Wand drückte. Ich war erstaunt, welch Feingefühl der Löwe zeigte, doch meine Anspannung lenkte mich davon ab. Es war sicherlich nicht geplant, dass Lion dies tat. Vermutlich war es nur in seinem Interesse, dass alle die Organisation unbemerkt verließen, daher blieb ich in seinen Armen so ruhig es ging und bewegte keinen Muskel.

Er ließ die Überwachungskamera hinter sich und schlich sich ebenso gekonnt an den anderen Kameras vorbei. Keiner der Menschen schien um diese Zeit in den Korridoren unterwegs zu sein, daher waren die Kameras eine gute Sicherung für den Fall, dass die ahnungslosen Gefangenen einen Weg aus dem Kerker gefunden hätten. Ich schätzte, dass es mitten in der Nacht war. Sicher war ich mir allerdings nicht.

Plötzlich sprang Lion und ich klammerte mich an seinem Fell fest. Als ich nach hinten sah bemerkte ich das dünne Seil, welches auf Kniehöhe quer durch den Flur gespannt war. Vermutlich Stolperfallen, die den Alarm ebenfalls ausgelöst hätten. Ich war erstaunt, dass Lion sie in der Dunkelheit sehen konnte. Oder er hatte den Fluchtweg vorher schon gut auswendig gelernt.

Wir erreichten eine Treppe, die Lion hinaufstieg. Wir waren also im Keller des Gebäudes. Kein Wunder, dass es so kalt war. In Kellern war es immer kalt, hatte ich das Gefühl.

Die vorletzte Treppenstufe ließ er aus und machte stattdessen einen großen Schritt. Es musste viele Fallen und Alarmanlagen geben, wie es schien. Ohne davon Ahnung zu haben, würde man hier nicht so einfach herauskommen.

Der folgende Raum hatte rechts und links Löcher in den Wänden. Als wir weitergingen, kamen wir an drei Türen, doch Lion zögerte nicht lange und wählte den Weg nach links. Nachdem wir einige weitere Räume durchquert hatten, kamen wir an eine große Tür, an deren Seite ein kleiner Kasten mit Zahlen an der Wand befestigt war. Man brauchte einen Code, um die Tür zu öffnen.

Lion tippte auf ein paar Zahlen. Es war eine zu komplizierte Kombination, die ich mir nicht merken konnte, doch Lion hatte sie sich scheinbar sicher eingeprägt.Die Tür sprang auf und mich überkam ein Gefühl der Freiheit. Wir waren draußen! Ich sah den sternenklaren Nachthimmel, spürte den kühlen Wind in meinem Fell und roch die reine Luft.

Lion trug mich über das Gelände, darauf bedacht, in den toten Winkeln der Überwachungskameras zu laufen. Er durfte jetzt nicht scheitern, die anderen mussten schließlich auch noch befreit werden!

Er hielt an und ich riss die Augen auf. Da war noch etwas, das uns von der Freiheit trennte. Ein Zaun, der mit Stacheldraht gespickt war.

„Hier sehen uns die Kameras nicht. Du musst über den Zaun klettern und dich im Wald verstecken. Wenn du um das Gebäude zurück in die Stadt rennst, werden sie dich finden. Vor dem Gebäude stehen Wachen. Geh in den Wald und warte, bis ich mit den anderen beiden nachkomme." Lion sprach klar und ernst. Ich verstand, was zu tun war, doch ich hatte Angst. Was passierte, wenn sie mich finden würden? Ich wäre nicht schnell genug, um wegzulaufen.

„Keine Angst, ich komme so schnell wie möglich nach und bringe die anderen mit", flüsterte er, als hätte er meine Gedanken gelesen.

„Aber wie komme ich über den Zaun? Da ist Stacheldraht dran."

„Vorsichtig klettern. Mehr bleibt dir nicht übrig."

Er machte kehrt und wollte zurückrennen, doch ich hielt ihn auf.

„Was ist noch?", fragte er ungeduldig.

„Danke", hauchte ich.

Lion nickte mir zu, ohne die Miene zu verziehen und verschwand wieder. Flink huschte er über das Gelände und betrat das Gebäude wieder.

Ich blickte den Zaun empor. Es würde nicht einfach werden, doch ich musste es versuchen. Ich griff an den Zaun, darauf bedacht, nicht in die Stacheln zu fassen. Mit den Füßen suchte ich Halt und zog mich hoch. Ich rutschte ab, doch keine der Stacheln erwischte mich. Tief atmete ich ein und versuchte es erneut und schaffte es. Zum Glück war der Zaun nicht sonderlich hoch, sodass ich bald die höchste Stelle erreicht und von dort aus in die Freiheit sprang. Wie es für eine Katze üblich war, landete ich elegant auf allen Vieren und richtete mich wieder auf. Der Wald erstreckte sich vor meinen Füßen.

Die Stadt grenzte an ein großes Stück Wald, das diese von der nächsten Stadt abtrennte. Vermutlich sollten wir in dieser vorerst Schutz suchen, ehe wir zurück in unsere Heimat kehrten.

Wenn wir dies überhaupt tun konnten.

Ich rannte los in die Dunkelheit und musste an die anderen denken. Hoffentlich schaffte es Lion auch Loup und Jackel zu befreien. Alleine wäre ich hier draußen aufgeschmissen. Schön wäre es gewesen, hätte Tea es auch geschafft, doch sie war tot und ich konnte mir erst jetzt darüber Gedanken machen.

Es war traurig, doch wir mussten einen kühlen Kopf bewahren, sodass niemand Tea folgen würde.