Máella Twins - Kapitel 5: Erinnerungslos

Story by silverstripe on SoFurry

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Erinnerungslos

(Tea)

Mir war schwindelig, als ich aufwachte. Mein Kopf brummte und ich hatte Hunger. Vermutlich gab es in diesem Loch nichts zu essen. Wenn ich umgelegt werden sollte, war es egal, ob ich satt war oder nicht. Trotzdem wäre etwas Fleisch zwischen den Zähnen schön gewesen.

Ich sah mich um und bemerkte, dass die anderen Drei noch schliefen. Laut gähnte ich und hatte das Bedürfnis, mich zu kratzen. Plötzlich hielt ich inne. Die anderen Drei? Wir hatten einen Neuen? Neben Panther hing ein Typ, der mir irgendwie bekannt vor kam. Die blond gelockten Haare, das zerfetzte Fell... woher kannte ich ihn?

Ich kramte in meinem Gedächtnis und hatte die Vermutung, dass ich meine Erinnerungen verloren hatte. Leider konnte ich mich kaum noch daran erinnern, was alles passiert war, bevor ich in diesem Kerker gelandet war.

„Der Straßenkünstler!", fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich, das war dieser Schakal, der so viel Geld für die Zeichnung haben wollte. Also hatten sie ihn auch geschnappt.

„Hey, Jackel! Wach auf!", rief ich und war erstaunt, dass ich mir seinen Namen noch gemerkt hatte. Sonst war ich eher vergesslich.

Der Schakal öffnete die Augen und sah mich an. Ich las Verwunderung in seinen Augen. Er wusste wohl noch nichts von seinem Glück.

„Tea? Wo bin ich? Haben mich die Kerle doch abgeführt?", fragte er ahnungslos.

„Jup", antwortete ich ruhig.

Jackel legte die Ohren an und sah sich im Kerker um. Ich hielt es für das beste, ihn selbst darauf kommen zu lassen, wo er war, ehe ich ihn darüber aufklärte, was man mit ihm vor hatte.

Plötzlich fiel mir auf, dass mit Jackels Fell etwas nicht stimmte. Sein Hintern war feucht und verklebt. So wie der mich angemacht hatte, verwunderte es mich, dass er es sich wohl kurz vor der Entführung von einem Kerl hat geben lassen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich von Männern ficken lässt, mein Lieber. Oder tust du das, um dein Gehalt aufzubessern?"

Ich bemerkte zu spät, dass das Gesagte unangepasst war und biss mir auf die Zunge. Sein Privatleben ging mich nichts an und ich sollte es mir mit meinen Zellenkameraden nicht verscherzen, wenn ich lebend nach draußen kommen wollte.

Jackel stieß einen lauten, angewidert klingenden Laut aus, sodass die anderen beiden Jungs auch aufwachten. „Was zur Hölle ist das? Warum ist da Wichse an meinem Arsch?!"

Nichts hatte jetzt höhere Priorität wie die Beantwortung dieser Frage.

„Das ist ja widerlich. Warst du das, Schwuchtel?!" Er knurrte Loup an, der ebenfalls etwas feucht am Hintern war und ein blutendes Bein hatte. Als ich eingeschlafen war, hatte er noch keine Verletzungen. Wie konnte er sich solch tiefe Wunden zufügen? Hier drinnen gab es nichts, womit man sich verletzen konnte, abgesehen davon war Loup an Händen und Füßen angekettet.

„Nicht nur, dass die Insassen getötet werden, sie werden auch vergewaltigt", klärte der Wolf uns auf.

Als wenn umgebracht zu werden nicht schon schlimm genug wäre!

„Woher weißt du das?", wollte ich von ihm wissen.

„Dieser Löwe hat mich eben mitgenommen. Ich wollte fliehen, doch er schnappte mich, biss mir ins Bein und hat mich ihr-wisst-schon-was."

Jackel riss an seinen Ketten und versuchte sich zu befreien. Er war voller Panik und das konnte ich nachvollziehen. Keiner von uns war froh, nach Trustburgh geschleppt worden zu sein.

„Löwe? Welcher Löwe? Ich erinnere mich wieder. Lion hieß er. Es kann nur er gewesen sein. Er hat mich entführt", haspelte Jackel.

Ich beschloss, den Ahnungslosen aufzuklären. Er sollte wissen, wo wir uns befanden und was genau man mit uns vorhatte. Wir mussten uns gemeinsam einen Fluchtplan überlegen.

„Mir fällt gerade auf, dass wir uns untereinander alle kennen oder zumindest schon einmal begegnet sind. Kann das sein?", wunderte ich mich. „Lion hat in dem Café gekellnert, in dem ich zuletzt war. Kurz davor habe ich mich von Jackel zeichnen lassen. Als ich zuhause war, habe ich einen Artikel über Loups Verschwinden verfasst, außerdem war ich damals in seinem Piercingstudio, um meine Ohrringe machen zu lassen. Und Panther hatte ich doch vor einiger Zeit interviewt, für einen Bericht über die Schule der Hochbegabten."

Panther blickte auf. „Stimmt, ich erinnere mich. Ich hab meinen Lippenpiercing auch in Loups Studio machen lassen, doch ich kann mich nicht erinnern, Jackel oder Lion zuvor schon einmal gesehen zu haben."

„Wie dem auch sei. Uns verbindet trotzdem etwas miteinander. Wir sind alle hier gefangen und wollen raus. Strengt eure Köpfe an und überlegt, wie wir aus dieser Situation kommen sollen", sagte ich betont und versuchte alle ernst anzublicken.

Jackel erhob seine Stimme: „Ich verstehe nicht, wie man jemanden so etwas antun kann. Wie kann man so krank sein?"

„Zum Glück hast du noch keine Ahnung, was genau hier mit den Gefangenen angestellt wird", flüsterte Loup.

Wir alle sahen fragend zu dem Wolf, der offenbar mehr wusste, als er zugab. Er hatte erzählt, dass er Nachforschungen angestellt hatte und dementsprechend vorgewarnt war.

„Weißt du es?", wollte Panther wissen.

„Nein", hauchte er und ließ den Kopf hängen. „Aber bevor ihr kamt, war ich mit einer anderen Gefangenen hier drin eingesperrt. Sie hatten sie betäubt, von den Ketten gerissen, sodass ihr Fuß und Handgelenke brachen. Danach herrschte Stille. Irgendwann hörte ich sie wieder. Das Betäubungsmittel musste aufgehört haben zu wirken. Es waren qualvolle Schreie. Sie schrie mit solchem Schmerz, dass ich fühlte, wie ihr das Leben entrissen wurde. Es war schrecklich."

Alle schwiegen. Wir versuchten uns auszumalen, was der Wolf empfunden hatte. Ich konnte mir vorstellen, dass so etwas mitzuerleben schrecklich war, doch noch schrecklicher musste es sein, selbst derjenige gewesen zu sein, der am Schreien war.

Ich schrie, als plötzlich etwas gegen die Gitterstäbe unseres Kerkers schlug. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich in die entschlossenen Augen des Löwen sah, der mich mit seinem Blick zu durchdringen schien.

„Was soll das hier?! Lass uns sofort frei, Lion!", forderte Jackel, doch der Löwe reagierte nicht darauf. Er verschwendete keinen Blick an den Schakal, sondern hielt die Augen auf mich fixiert.

Lion schloss das Gitter auf und betrat den Kerker. Alle beobachteten ihn mit eingezogenem Schweif. Niemand wusste, was er tun würde, doch alle wussten, dass es nichts gutes sein würde. Lion hatte jeden von uns einzeln überwältigt und hierher gebracht. Und nun würde er den zweiten Teil seiner Aufgabe erledigen. Fragte sich nur, wer der Glückliche war, doch ich glaubte, dass ich es bereits wusste.

Ich schrie so laut ich konnte, als er vor mir stand und mich ansah. Nichts gab es, das ich tun konnte. Er presste ein übel riechendes Taschentuch gegen meine Schnauze und hielt meinen Kopf fest, sodass ich dem Betäubungsmittel nicht entweichen konnte. Ich suchte verzweifelt nach den anderen, die mich nur geschockt und paralysiert anstarrten. Hilfe konnte ich keine erwarten und ich bekam auch keine. Das Mittel wirkte und meine Augen schlossen sich.

„Verdammte Scheiße", dachte ich.