Mein lieber Brutus

Story by P999P on SoFurry

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#1 of German

Stefan Perters lernt am Tage seines Umzuges seine Nachbarin und ihren Hund kennen. Ein seltsa­mes Paar, das in der Wohnung neben ihm lebt. Und dank dieser Bekanntschaft steht seinem Leben eine seltsame Wendung bevor.

Diese Geschichte kam mir in den Sinn und sie musste geschrieben werden!


Mein lieber Brutus

Author: Gendori Kabashi

27.07.2012 ? 29.07.2012

Stefan Perters lernt am Tage seines Umzuges seine Nachbarin und ihren Hund kennen. Ein seltsa­mes Paar, das in der Wohnung neben ihm lebt. Und dank dieser Bekanntschaft steht seinem Leben eine seltsame Wendung bevor.

Es war der 14.Februar, als Stefan in seine neue Wohnung einzog. Allein. Stefan war Single und war bislang ganz gut damit gefahren. Er sah ganz passabel aus, schlank, 1 m 80 groß, blaue Augen und struppiges, dunkelblondes Haar, das er vergeblich mit Gel zu bändigen versuchte. Er schleppte gera­de den letzten Karton und versuchte seine Wohnungstür irgendwie aufzuschließen, als hinter ihm eine Frauenstimme erklang.

„Oh, sie müssen mein neuer Nachbar sein?"

Stefan erschrak, der Karton rutschte ihm aus dem unsicheren Griff, fiel auf den Boden und verteilte seinen Inhalt über den Flur. Stefan hörte ein tiefes „Wuff" und die Frau lachte mit Ihrer glockenhel­len Stimme auf. Stefan ging in die Knie um seinen Kram wieder in den Karton zu packen und dreh­te sich dabei um. Er erblickte vor sich zwei dunkelbraune Augen, eine schwarze feuchte Nase und ein riesiges Maul, aus dem hechelnd eine Zunge heraushing. Die Zunge leckte über sein Gesicht und Stefan wich zurück, verlor sein Gleichgewicht und schlug mit seinem Kopf an die Tür.

„Autsch!"

„Brutus! Das war aber nicht nett!" hörte Stefan noch die Frau ausrufen, dann wurde er ohnmächtig.

Als er wieder zu sich kam, fühlte Stefan, dass er auf etwas weichem lag. Und er konnte nassen Hund riechen. Sein Schädel brummte, langsam öffnete er die Augen und sah über sich gebeugt das Gesicht einer Frau, die ihn sanft anlä­chelte. Ihre Smaragdgrünen Augen funkelten ihn an und ihr schmales Gesicht war von langem, schwarzem Haar umrahmt. Es fiel wie Seide um ihre Schultern.

„Gott sei dank, Sie sind wieder unter den Lebenden."

„Wo bin ich?" fragte Stefan. Sein Hinterkopf brummte dumpf. Er ertastete eine große Beule.

„In meiner Wohnung. Ich muss mich für meinen Brutus entschuldigen. Er ist zwar schon alt, aber immer noch ein Kindskopf. Er scheint sie übrigens zu mögen." antwortete die Frau.

Stefan setzte sich auf. Die schmerzen im Hinterkopf wollten ihn eines besseren belehren und aus dem Brummen wurde ein Hämmern, doch er überwand sich. Seine Gastgeberin stand vor ihm. Sie war sehr schmal gebaut, 1 m 65 groß und ihre Brüste waren perfekt proportioniert für Ihre Größe. Sie schienen klein und fest zu sein. Stefan fand sie sehr attraktiv.

„Dann bin ich froh, dass er mich mag." murmelte er leise und lächelte schief.

„Sind sie jetzt böse auf uns?" fragte die Frau besorgt.

„Nein, Nein, ich bin nur überrascht gewesen. Er konnte sicher nichts dafür." beschwichtigte Stefan.

„Da bin ich aber froh. Brutus, hast du gehört, dir ist verziehen worden!" rief sie erleichtert.

„Wuff!" erschallte es als Antwort aus einer Ecke des Raumes. Stefan blickte in die Richtung und sah Brutus, eine große hellbraune deutsche Dogge, wenn sich Stefan nicht irrte. Und er schien wirklich sehr alt zu sein, denn um sein Maul herum war er bereits ergraut und auch in seinem kurzen Fell waren viele graue Strähnen. Der Hund lag in einem großem Hundekorb und kaute an einem Rinderknochen, doch die Augen des Hundes wanderten aufmerksam immer wieder von seiner Herrin zu Stefan und wieder zurück. Stefan war sich sicher, dass er, wenn er böses vorgehabt hätte, binnen Sekunden die unangenehme Bekanntschaft mit den Zähnen des Hundes gemacht hätte.

„Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Also ich bin Lydia Graufell und das hier," Sie deutet auf die Dogge, „ist mein Hund Brutus." stellte sich seine Nachbarin vor.

„Perters, Stefan Perters. Sehr erfreut sie kennenzulernen Frau Graufell."

Er streckte Ihr seine Hand entgegen, sie ergriff sie und schüttelte sie kurz. Ihre Hand war so zart und klein in seiner eigenen, aber ihr Griff war fest und zeugte von großem Selbstbewusstsein.

„Nicht so förmlich," lachte sie, „wir sind immerhin Nachbarn. Für Sie Lydia, wenn ich Sie auch Stefan nennen darf?"

„hm, ja gut, kein Problem, L ... Lydia." erwiderte Stefan etwas zurückhaltend.

„Brutus, komm her und sag guten Tag zu Stefan!"

Die alte Dogge stand auf und kam langsam auf ihn zu. Dann setzte sie sich vor ihm hin und hob ihre rechte Vorderpfote. Stefan, überrascht von dieser Geste, ergriff diese und schüttelte Sie.

„Hallo Brutus. Schön dich kennenzulernen."

„Wuff!" kam es zufrieden von Brutus, der Hund erhob sich wieder und wedelte mit sei­nem Schwanz. Stefan war irritiert, denn er meinte zu sehen, das er von dem Hund angelächelt wur­de.

„Können Hunde überhaupt lächeln?" Fragte er sich.

Dieses riesige Tier schien es jedenfalls zu können und Ste­fan lächelte freundlich zurück.

„Auf eine gute Nachbarschaft dann." rief Lydia erfreut aus.

Sie schien sehr damit zufrieden zu sein, dass ihr Hund und ihr neuer Nachbar gut miteinander auskamen. So lernte Stefan seine Nachbarn kennen. In den nächsten Wochen begegnete man sich immer wie­der im Flur, oder vor dem Haus, wenn er von der Arbeit wiederkam und Lydia mit Brutus von einem Spaziergang heimkehrte. Stefan stellte fest, dass Lydia nie Männerbesuch bekam, genauso wenig wie er Besuch von Frauen erhielt. Auf den Gedanken, sie zu fragen ob sie einen Freund hatte, kam er nie. So hätte es sicherlich noch lange weitergehen können, doch an einem Sonnabend morgen änderte sich alles.

Poch, Poch, jemand klopfte an Stefans Tür und dann klingelte es Sturm. Schlaftrunken erwachte er und hörte dann wie Lydia seinen Namen rief.

„Stefan, Stefan, ich brauche deine Hilfe. Brutus..." Er sprang aus seinem Bett, zog sich seinen Bademantel über und ging zur Tür, durch die Tür konnte er sie schluchzen hören. Lydia fiel ihm quasi um den Hals, als er die Tür geöffnet hatte. Sie weinte bitterlich

„Was ist los Lydia? Geht es Brutus nicht gut?" fragt er besorgt.

Ihre alte Dogge hatte in den letzten Wochen stark abgebaut. Er war ein sehr alter Hund und ihr ein und alles. Es tat Stefan im Herzen weh, wenn er den alten, gutmütigen Hund neben seiner Herrin herhumpeln sah. Er war erleichtert gewesen, dass das Haus über einen Fahrstuhl verfügte. Lydia hätte den großen Hund nie die Treppen herauf oder herunter tragen können. Doggen waren eigentlich nicht für die Stadt geschaffen worden.

„Er ...." ... schnüff.... „Er, ist eben zusammengebrochen!"

Sie schmiegte sich eng an Stefan und er registrierte da erst, dass sie nur einen leichten seidenen Ba­demantel über ihrem dünnem Nachthemd trug. Er konnte die Wölbungen ihrer kleinen Brüste mehr als deutlich spüren.

„Einen Tierarzt, Lydia, hast du schon einen Tierarzt gerufen?"

„Nnnn..." Schnüff. Sie schüttelte den Kopf.

„Ich komme mit!"

Stefan schnappte sich seine Wohnungsschlüssel und führte Lydia in Ihre Wohnung. Dort brachte er sie in ihr Schlafzimmer.

„Wann war hier wohl der letzte Mann drin gewesen?" fragte sich Stefan und fluchte über sich und diesen Gedanken. Das ging ihn nun gar nichts an.

„Zieh dir bitte etwas an Lydia, ich rufe einen Tierarzt an. Oder hast du einen festen?"

„Dr. Frenzen! Die Nummer von ihm hängt an der Pinnwand."

Stefan wollte gerade los, da hielt sie ihn kurz zurück und blickte ihn mit ihren wunderschönen Au­gen an.

„Danke." flüsterte sie.

„Kein Problem. Ist doch selbstverständlich!" Antwortete er und verließ den Raum. Sie sah ihm kurz nach und dann machte sich ein seltsames Lächeln auf ihrem Gesicht bemerkbar.

Stefan betrat das Wohnzimmer. Er hörte ein leises Wimmern. Brutus. Die Dogge lag in seinem Korb und sah fürchterlich aus. Die Zunge des Hundes war angeschwollen und hing schlaff aus seinem Maul. Der Körper des Hundes war eingefallen und schien jeglicher Energie beraubt zu sein. Stefan rief bei dem Arzt an, der er­kannte den Ernst der Lage sofort und versprach sofort vorbeizukommen. Nach dem Gespräch ging Stefan zur Brutus herüber und hockte sich hin. Sanft streichelte er dem Hund über den Kopf, der sich heiß anfühlte. Brutus winselte.

„Ist ja gut mein Junge. Gleich kommt jemand und du bist nicht allein, Lydia wird auch gleich hier sein!" versuchte Stefan den Hund zu trösten.

Als Stefan den Namen von Brutus Herrin nannte, öffnete der Hund ein Auge und blinzelte Stefan an. Stefan lächelte zurück. Plötzlich zuckte Brutus und mit einer überraschend schnellen Bewegung hatte er Stefan in den Zeigefinger seiner rechten Hand gebissen. Nicht sehr kräftig, aber doch kräf­tig genug, dass es blutete.

„Au, Brutus!" rief Stefan überrascht aus.

Aus einem Reflex heraus steckte Stefan seinen Finger in den Mund und saugte an der leichten, aber schmerzenden Wunde. „Was ist denn in ihn gefahren?" dachte er. Brutus war derweil wieder in sei­nen apathischen Zustand zurückgefallen und atmete schnell und flach.

„Stefan? Was ist geschehen, du hast geschrien?" fragte Lydia, als sie ins Wohnzimmer kam. Sie hat­te sich eine Jeans und einen Pullover angezogen. Sie kniete sich neben Stefan nieder und strei­chelte Bru­tus, der zu spüren schien, dass seine Herrin anwesend war. Seine Atmung wurde langsa­mer, aber auch tiefer.

„Er hat mich gebissen." antwortet Stefan, „Siehst du, hier!" er zeigte den Finger und die kleine Bisswunde.

„Das tut mir leid!" sagte sie, wieder den Tränen nahe.

„Es ist ihm schon längst wieder vergeben, vielleicht habe ich ihm wehgetan, Reflexe sind stark. Weißt du."

„Du bist ein netter Mann! Im Bad ist ein Apothekenschrank, im zweiten Fach von oben, ist etwas Jodtinktur. Nur für den Fall!"

„Ja, das wird besser sein. Danke."

Stefan stand auf und ging ins Bad. So bekam er nicht mit wie Lydia sich nahe an Brutus Kopf vor­beugte und dem Hund sanft ins Ohr flüsterte.

„Dann ist er also wirklich der Richtige?"

Brutus öffnete wieder ein Auge, zwinkerte Ihr zu und grollte leise.

„Ich habe dich lieb mein großer, lieber Knuddel!" Sie umarmte Brutus und küsste den Hund auf die geschlossenen Au­gen und er winselte leise wie ein Welpe, diesmal aber nicht wegen der Schmerzen, die er hatte.

Wenig später traf Dr. Frenzen ein. Er untersuchte Brutus, doch er konnte dem Hund nicht mehr hel­fen. Er hatte nur einen Vorschlag und schweren Herzens stimmte Lydia zu. Brutus sollte nicht mehr leiden. Sie hielt den Kopf von Brutus in ihrem Schoß, streichelte ihn sanft und sprach beruhigend auf den Hund ein. Er zuckte nur kurz, als die Nadel der Spritze in ihn eindrang. Lydia fing an zu weinen und auch Stefan zerriss es das Herz, als Brutus zum letzten Atemzug kam, sein Herz ein letztes mal schwach schlug und sein langes Hundeleben beendet war.

Der Tierarzt war tief bewegt, und als er sich verabschiedete drückte er Stefan diskret das Kärtchen eines Bestattungsunternehmens in die Hand.

„Ich denke, das wird im Sinne von Frau Graufell sein. Er war eine der schönsten Doggen, die ich je behandeln durfte." sagte er leise und verließ die beiden Trauernden.

Dr. Frenzen hatte Recht gehabt. Stefan begleitete Lydia am darauffolgenden Dienstag zur Bestat­tung von Brutus und war überrascht, wie pietätvoll die kleine Zeremonie ablief. Nachdem sie dann noch gemeinsam Kaffee getrunken hatten begleitete er sie nach Hause und verabschiedete sich von Ihr. Bevor sie die Tür schloss, küsste sie ihn noch dankbar auf die Wange. Stefan war überrascht und ging wie benebelt in seine Wohnung. Geistesabwesend rieb er sich den verletzten Zeigefinger. Die Wunde verheilte bereits und zeigte keine Anzeichen einer Entzündung, doch immer wieder pochte sie leicht und dann massierte er sie, bis dieses Pochen ver­schwand. Den Abend verbrachte er vor seinem Computer und trank eine Flasche Wein. Gegen 10 Uhr Abends ging er leicht beschwipst ins Bett und fiel fast augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Er träumte und die Träume waren fremd­artig, fast so, als ob es nicht seine eigenen wären. Es waren ir­gendwie hündische Träume.

Stefan erwachte plötzlich durch einen stechenden Schmerz in seiner Hand. Es war dunkel und ihm war heiß, doch er schwitzte nicht. Er schaute auf seinen Radiowecker, 2 Uhr Nachts. Wieder schoss eine Welle des Schmerzes durch seine Hand, die irgendwie Steif war. Er konnte seine Finger kaum bewegen. Was war mit ihm Los? Er verkrampfte plötzlich. Sein ganzer Körper brannte und seine Muskeln im Arm spielten verrückt.

„Wundstarrkrampf?" schoss es ihm durch den Kopf. Der Biss. Hatte er sich mit Wundstarrkrampf infiziert. Der nächste Krampfanfall folgte. Stefan stöhnte vor Schmerz auf.

„Mein Gott, oh Gott, oh Gott! Bitte das nicht!"

Er wollte aufschreien, doch seine Kiefer rührten sich nicht. Die Muskeln im Gesicht waren diesmal vom Krampf betroffen und er biss mit immer größerer Gewalt seine Zähne zusammen.

-KNACK-

Etwas war in seinem Mund zerbrochen. Seine Zähne, das Geräusch war so laut gewesen, er musste sich selber einige Zähne zerbissen haben, die Splitter füllten seinen Mund. Sein Atem ging flach und schnell. Ihm war so heiß. Fieber. Der Krampf ging endlich vorüber und Stefan griff nach dem Lichtschalter. Das Licht im Schlafzimmer gleißte auf und blendete ihn. Er setzte sich auf. Er zitter­te, ihm war heiß und er schwitzte immer noch nicht. Da kam der nächste Anfall und Stefan wurde aus dem Bett geschleudert und landete auf dem Fußboden.

„GnGNnnn." mehr brachte er nicht hervor. Zumindest war der Krampf diesmal nicht im Gesicht. Stefan spuckte die Splitter aus. Er sah mit schrecken, wie seine Hände ihre Form verloren. Seine Finger verkürzten sich zu Stummel und seine Fingernägel fielen aus. Gleichzeitig durchstießen fei­ne schwarze Spitzen die Haut seiner Fingerbeeren. „Krallen?" dachte er geschockt. Dunkle Schatten machten sich auf seiner Haut bemerkbar und graublaues Haar spross hervor. Erst ganz dünn und dann immer dichter. Ihm wuchs ein Fell. Knacken war zu hören. Knirschend verschoben sich seine Knochen im Brustkorb. Unter grässlichen Schmerzen gruppierten sich seine Muskeln neu. Einige Knochen wuchsen, andere schrumpften, verschwanden oder verschmolzen zu neuen Knochen. Sei­ne Füße und Beine nahmen innerhalb weniger Minuten Ihre neue Form an. Und dann knackte es in seinem Kopf. Mit vor Schrecken geweiteten Augen sah er wie sich sein unteres Gesichtsfeld verän­derte. Etwas schob sich hervor. „Eine Schnauze," dachte Stefan, „mir wächst eine Schnauze?" Seine Kiefer schoben sich vor und vereinten sich mit seiner Nase, die sich schwarz verfärbte. Seine Lip­pen wuchsen und wurden zu Lefzen, die seitlich an seinem Kiefer herabhingen. Zugleich spürte er wie sich seine Zähne lockerten, ausfielen und den neuen Beißern bereitwillig Platz machten, die für sein neues Erscheinungsbild passender waren. Angewidert spuckte er die Überreste der menschlichen Zähne aus und fühlte mit seiner Zunge sein neues Gebiss ab. Er japste und seine verlängerte Zunge rollte aus seinem Maul. Fast au­genblicklich fühlte er sich nicht mehr so heiß und fiebrig an. Die Luft, die über seiner Zunge her strich, kühlte ihn effektiv ab. Stefan hechelte. Benommen kroch er auf dem Fußboden herum und versuchte aufzustehen. Doch immer wieder stürzte er, biss er es aufgab. Langsam dämmerte es ihm, das er nicht mehr den aufrechten Gang beherrschte. Er war zu einem reinem Vierbeiner geworden. Als er diese Tatsache begriffen hatte, setzte er eine seiner tolpatschigen Pfoten nach der anderen auf den Bo­den. Zitternd erhob er sich und stand bald in voller Größe vor seinem Bett. Er war ziemlich groß, doch was war er genau? Ein Schmerz im seinen verlängerte Rücken ließ ihn aufjaulen. Eine Beule machte sich dort bemerkbar, die immer größer wurde und schließlich schoss eine schlanke, lange Rute hervor, sein Schwanz. Auf dem Kleiderhaufen, lag ein Spiegel, der wohl aus dem Regal gefal­len war. Stefan tapste hin und blickte hinein. Aus dem Spiegel starrten ihm zwei hellblaue Augen entgegen. Die Augenfarbe, die er seit seiner Geburt hatte. Aber das Gesicht, war nicht das seine ge­wesen. Ihm entgegen blickte das Gesicht einer großen graublauen Dogge entgegen eingerahmt von zwei langen Schlappohren.

„Ein Traum, ein Traum, das kann nur ein Traum sein! Menschen verwandeln sich nicht in Hunde. Es gibt keine Werwölfe und es ist auch kein Vollmond. Ich bin ein Mensch. Gleich wache ich auf. Bitte Ste­fan. Wach auf!" dachte er panisch.Verzweifelt jaulte Stefan auf und brach dann bewusstlos zusam­men.

Stefan erwachte langsam, sein Kopf brummte, seine Zunge war geschwollen und ihm war wieder heiß. Er öffnete seinen Mund und ließ seine Zunge heraushängen, fast augenblicklich fühlte er sich besser. Das Hitzegefühl ließ nach. Er nahm einen seltsamen Geruch wahr, nein, nicht einen, viele. Da war Alkohol, trauriger Schweißgeruch, alter Nikotinmief, bääh, Stefan war Nichtraucher, wieso roch es in seiner Wohnung nach Nikotin? Er roch Farbe und Kleister und einen schwachen, süßen Duft, der angenehm war. Und noch vieles mehr.

„Was für ein irrer Traum. Nie wieder Rotwein!" dachte er, doch als er die Augen öffnete musste er bemerken, dass es beileibe kein Traum gewesen war. Er hatte sich in einen Hund verwandelt. Die Oberseite seiner breiten Schnauze im Gesichtsfeld und die vom graublauen Hundefell bedeckte Vor­derbeine waren Beweis genug, von allem anderen gar nicht erst zu reden. Er setzte sich auf und un­tersuchte sich. Ein Hund, genauer eine Dogge, dass musste er sein, ungefähr so wie Brutus, eine Graublaue Deutsche Dogge.

„Aber wie? Ich muss immer noch träumen." fragte er sich.

Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Seine Wohnungstür wurde geöffnet.

„Wer hat denn noch einen Schlüssel?" fragte sich Stefan.

„Wer ist da?" Rief er Wau, kläff, Wau kam es aus seiner Kehle.

„Stefan?" hörte er eine Stimme laut fragend, „Bist du das? Wo bist du?"

„Lydia?! Ich bin im Schlafzimmer!" -Bark, wau, kläff- bellte Stefan.

„Wo hat sie denn einen Schlüssel für meine Wohnung her?"

Er hörte sie näherkommen und Stefan blickte unsicher zur Tür. Er setzte sich nach Hundeart hin. Sein Schwanz klopfte erwartungsvoll auf den Teppich. Ihre Schritte waren leise, doch er hörte es ganz genau. Sie stand jetzt vor der Tür. Der Türgriff be­wegte sich und langsam schwang die Tür auf. Lydia blickte in den Raum. Sie war nur mit ihrem Bademantel bekleidet. Sie schaute ihn an und Stefan schaute mit seitlich geneigtem Kopf zurück. Als ihre Blicke sich trafen, sah Stefan seltsamerweise keine Angst oder Schrecken in Ihren Augen, die grün sein mussten, aber die Farbe war aus seinen Sehvermögen verschwunden. Nein, keine Angst, kein Schrecken, wegen dem Umstand, dass anstelle ihres Nachbarn ein riesiger Hund mit blauen Augen in seinem Schlafzimmer saß. Ganz im Gegenteil, vor ihm blühte die trauernde förmlich auf. Ihre Augen wurden vor Freude riesengroß und glitzerten, das durch Trauer verfinsterte Gesicht hellte sich auf. Freude machte sich in ihren Gesichtszügen breit. Sie stürzte auf ihn zu, fiel auf Ihre Knie und bevor Stefan es sich ver­sah, gab sie ihm einen Kuss nach dem anderen auf seine Schnauze, seine Stirn, seine Ohren, die Nase.

„Mein Gott Stefan, was bist du für ein Prachtkerl geworden!"

Er war Baff. Mit dieser Reaktion von ihr hatte er nicht gerechnet. Sie umarmte ihn fest und kraulte dann seinen Rücken.

„Was ist mit mir geschehen?" dachte er. Das Kraulen fühlte sich gut an. Sein Schwanz klopfte stärker auf den Teppich.

„Oh, Brutus hat dir sein größtes Geschenk gemacht!" antwortete sie, und gab ihm einen weiteren feuchten Schmatz auf seine Wange oder besser seine Lefze.

„Wie, ein Geschenk? Von Brutus?" dachte er, dann fiel ihm etwas auf, „Moment mal. Lydia, ver­stehst du mich etwa?" dachte er erstaunt.

„Klar und deutlich!" kam die Antwort.

„Ok, wer ist jetzt verrückt geworden. Das ist der irrste Traum, den ich je gehabt habe!"

„Nein Stefan, das ist kein Traum. Weißt du Brutus war etwas ganz besonderes. Zum einen bin ich älter, als ich aussehe. Viel älter! Und dasselbe galt auch für Brutus. Er war wirklich bereits 80 Jahre alt. Menschenjahre, nicht Hundejahre. Und er hat mich in den vergangenen 60 Jahren begleitet, be­schützt und auch geliebt. Wir werden soviel Zeit in Zukunft miteinander verbringen. Du wirst mich jetzt beschützen, begleiten und lieben."

Sie schmiegte sich eng an ihm. Stefan nahm ihren Geruch wahr und inhalierte ihn tief ein.

„Wie meinte Sie das ‚geliebt', etwa sie und Brutus?" fragte sich Stefan. Er war zwar nun ein Hund, aber innerlich immer noch ein Mann und er fand Lydia sehr attraktiv. Er spürte wie sich zwischen seinen Hinterläufen etwas regte. Lydia streifte derweil ihren Bademantel ab und flüsterte dann verliebt in sein Ohr.

„Oh ja, wir haben ja so viel Zeit! Mein lieber Brutus!"

Brutus stand auf und seine Rute wedelte enthusiastisch.