Die Legende der Herzen Teil 4

Story by Surasshu on SoFurry

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#4 of Die Legende der Herzen

Sorry das ich erste jtzt mit dem nächsten Part komme, aber ich habn Zuhause kein Internet und bin daher etwas eingeschränkt. Ich hoffe doch, ihr nehm es mir nicht übel. =)


„Ranbu! Wach auf Ranbu!", schrie Rain während sie den bewusstlosen Ranbu in ihren Armen hielt und schüttelte. Er wurde zuvor von einer gewaltigen Blitzattacke von Heros getroffen, welche er nur unter großen Schmerzen abwehren konnte. Geschockt über das was er tat stand der weiße Drache vor der knienden Rain, welche ihren Freund fest hielt und verzweifel versuchte ihn zu wecken. „Was habe ich da getan?", fragte er sich ungläubig während er zitternd einen Schritt zurück machte.

Es war ihm unbegreiflich wie er soweit gehen konnte, ohne es auch nur im geringsten wahrzunehmen wie weit er gegangen war! Als er sich auf den Angriff vorbereitete wurde er von nur einem Gedanken, dem Gedanken an den Sieg angetrieben welchen er auch ohne mit der Wimper zu zucken verfolgte und weitermachte.

Aber da war noch ein anderer Gedanke, einer welchen ihn völlig zu übermannen schien und ihn völlig einnahm und nicht wieder loszulassen schien; es war der Hass den er verspürte. Mit diesen Blitzen wollte er den gesamten Hass den er in sich hatte freisetzen, doch er konnte es nicht tun, nicht gegen Ranbu, nicht gegen seinen besten Freund!

Erst in letzter Sekunde, gerade als die Blitze durch seine Finger auf Ranbu schossen konnte er sich vom Hass wieder lösen und nahm dem Angriff einen Teil seiner Stärke, was scheinbar nicht genug war.

Wüten blickte Rain zu Heros, welcher einfach nur da stand und weder etwas sagte noch tat. „Was stehst du da so herum?! Tu etwas!", schrie sie und schüttelte Ranbu dabei etwas harsch. Vorsichtig legte sie den Drachen auf den Boden, stand auf und rief in die Menge:"Ist hier irgendwo ein Heiler?! Irgendjemand der ihm helfen kann?!"

Wirres Gerede war in der Menge zu hören, doch niemand schien da zu sein der ihm auch nur im entferntesten helfen konnte. Mit knirschenden Zähnen kniete Rain sich zu Ranbu herunter und versuchte weiter ihn wieder ins Bewusstsein zu holen. „Ranbu, Ranbu du verdammter Idiot wach auf!", schrie sie bereits mit Tränen in den Augen.

Noch immer sah Heros untätig zu, ballte dann langsam die Fäuste und knirschte ebenfalls mit den Zähnen. „Es ist meine Schuld! Alles meine Schuld!", sagte er sich wütend und wünschte sich der Herausforderung Ranbu nie zugestimmt zu haben. Er wurde immer wütender, als ihn plötzlich eine Welle der Entspannung durchfuhr.

Irgendetwas schien sich in seinem Körper gegen die Wut zu stellen und manifestierte sich dann in seinen Händen in Form von silbernen und goldenem Licht. Er sah die Lichter an und verstand nicht ganz was er damit anfangen sollte, bis er zu Ranbu sah. Das Zittern hörte auf, in langsamen Schritte ging er auf die beiden zu und beugte sich dann zu ihnen herunter.

Völlig entrüstet sah die Sergalin den Drachen an, während dieser seine Hände über Ranbu hielt. Sie sah Heros an, welcher sich völlig auf den Drachen in ihren Armen konzentrierte und sich auch von nichts ablenken lies.

Plötzlich wurde Heros in ein silbernes Licht gehüllt, welche sich auf den Weg zu seinen Händen Gold färbte und dann auf Ranbu überging. Die Brandwunden welche die Blitze in seinen Körper rissen begannen, wie durch ein Wunder zu verschwinden und hinterließen dabei auch keinerlei Narben.

„Heros...was tust du da?", fragte Rain ihn leise, doch sie bekam keine Antwort. Heros hingegen hörte die Frage, doch er konnte auf sie nicht antworten, da er selbst nicht verstand, was er da tat; er fühlte sich in zwei gespalten, als würde eine andere Person an seiner Stelle diese Heilung durchführen, jemand dessen Fähigkeit weit über dem, was es derzeit über Heilmagie zu erlernen gab beherrschte.

Aus dieser „Trance" wurde er bald auch gerissen, denn er konnte sehen wie Ranbu langsam die Augen öffnete und ihn anschaute. Im selben Moment verließen Heros die gewaltigen Kräfte welche er gerade freisetzte und ihm wurde schlagartig schwarz vor Augen und er begann nach hinten wegzufallen. Gerade als er drohte auf den Boden zu fallen packte Rain ihn am Arm und zog ihn hoch.

„Du fällst hier nicht auch noch um!", rief sie lachend und zog den weißen Drachen zu sich hoch.

Erstaunt über ihre Reaktion sah Heros sie an und konnte seine Tränen kaum noch zurückhalten, als Ranbu leise sagte:"Du bist ein echter Freund, danke Heros." Nun war sein letzter Widerstand gebrochen und in Tränen ausgebrochen lies sich Heros auf seinen Freund fallen, weinte und schluchzte ihm auf die Brust.

Die Reue stand ihm buchstäblich im Gesicht, was keinen Zweifel daran gab, dass seine Tat ihm unendlich leid tat. Auch Rain konnte nicht anders und weinte auf Heross Rücken, was Ranbu jedoch etwas unangenehm war, da er direkt unter den beiden lag. „Äh, Leute....ihr seid etwas schwer...", keuchte er nur angestrengt. Die beiden richteten sich wieder auf, sahen sich gegenseitig an und lachten nur.

Am Abend saß Heros allein auf dem Dach des Hotels und schaute zum Mond, welcher sich gerade über der Stadt zeigte. Er ballte die Fäuste, denn er konnte sich immer noch nicht erklären, wieso er dermaßen die Kontrolle über sich verlor, vor allem das er dabei auch noch Ranbu verletzt hatte. Dazu kam auch noch dieser gewaltige Einsatz von Heilmagie, welcher er noch nie zuvor eingesetzt hatte!

Mit diesen zwei konfrontiert saß er da und fragte sich:"Was passiert mit mir?" Niemals hätte er sich verzeihen können, wenn Ranbu durch seine Hand gestorben wäre, niemals. Deswegen freute es ihn, dass er ihn retten konnte. „Warum so alleine hier oben?", fragte Ranbu, welcher zusammen mit Rain gerade das Dach hinaufgeklettert kam. Still blieb Heros sitzen, schaute kurz weg während sich die beiden zu ihm setzten.

Ohne Vorwarnung schlug ihm Ranbu auf die Schulter und lachte nur während er sich kurz darauf die Schulter hielt. „Deine Blitze haben ganz schön reingehauen.", meinte er lachend. „Man gut das ich nicht aus Pappe bin sonst wärst das mit mir gewesen!" Auf diesen Vergleich lachte Rain nur und fragte darauf schadenfroh, seit wann er das denn sei. Lachend schüttelte der blaue Drache nur den Kopf und schaute in den Himmel.

„So viele Sterne...."

Heros sah zu Ranbu; scheinbar hatte er bereits vergessen das er heute beinah gestorben wäre und war wieder ganz der alte, sehr zur Verwunderung des Drachen, welcher mit solcher Angst in den Sekunden nach seiner Ohnmacht leben musste.

Eigentlich war es unmöglich das jemand einen solche Menge elektrischer Energie überlebt, doch es schien bei Ranbu anders zu sein. „Ranbu....es...es tut mir leid.", entschuldigte sich Heros nervös; mit einem Lächeln klopfte er ihm seinem Freund auf die Schulter und erwiderte:"Hey, ist doch nicht´s passiert! Ich lebe noch, das ist alles was zählt!"

Mit einem ungläubigen Gesicht sah Heros Ranbu an. „Es ist doch nicht´s passiert?! Spinnt er jetzt völlig?!", fragte er sich im Gedanken und ballte wieder die Fäuste als Rain plötzlich eine seiner Hände nahm. „Es reicht, beruhige dich wieder.", flüsterte die ruhig und lächelte dabei. „Schließlich sind wir doch Freunde oder?"

„Freunde, ja das sind wir.", antwortete Heros ruhig und löste die Fäuste wieder. „Hier, ich will euch was schenken." Rain kramte in ihrer Hosentasche als sie auf einmal drei herzförmige Edelsteine, eine weißen, einen blauen und einen roten heraus holte und jedem der beiden einen gab: Heros den weißen und Ranbu den blauen.

„Die hab ich damals, kurz nachdem ich von Zuhause weggegangen bin gefunden. Sind sie nicht wunderschön?", fragte sie glücklich und hielt ihren ins Mondlicht. Die beiden Drachen hielten ihre ebenfalls ins Licht und waren begeistert von dem schimmern das sie durch die Steine sahen. „Von nun an sind das unsere Glücksbringer, ein Zeichen unserer Freundschaft.", sagte Rain und drückte sich ihren Edelstein auf die Brust, dort wo ihr Herz war.

Dieser Geste folgten die anderen beiden prompt und hielten ihre Steine ebenfalls an ihre Herzen; jeder Stein begann kurz zu leuchten und verband die jeweils anderen beiden zusammen mit sich selbst mit einer roten, blauen und weißen Leine, welche kurz darauf wieder verschwand.

„Solange wir diese Steine an unseren Herzen tragen....", fing Rain an. „Ist unsere Freundschaft...", fügte Ranbu an. „Auf ewig erhalten.", beendete Heros den Satz und lächelte wieder. Wieder hielten die drei die Steine ins Mondlicht und sagten noch einmal gemeinsam:"Auf ewig."

„Und was willst du jetzt genau machen?!", rief Ranbu Heros hinterher, als dieser wortlos an ihm vorbeiging. „Ich werde losziehen und Rain retten, das werde ich tun!", antwortete Heros entschlossen und drehte sich dabei nicht einmal mehr um. Voller Zorn über diese Antwort fragte Ranbu, ob Heros sich seiner sicher sei.

Da war Heros plötzlich still, sagte nichts und ballte nur eine Faust. „Heißt das, du glaubst nicht mehr an unsere Freundschaft?", fragte er ihn leise. „Nach allem was passiert ist und noch passieren wird....ja, dann glaube ich nicht mehr an eine Freundschaft mit Rain; und wenn du jetzt durch dieses Tor gehst, dann auch nicht mehr an die Freundschaft zu dir, Heros.", antwortete der Drache entschlossen.

Dann tut es mir leid, alter Freund.", sagte Heros nur und machte seinen ersten Schritt auf das Tor zu, als der Boden unter ihm gefror. „Zwing mich nicht dazu.", bat Ranbu ihn verzweifelt. „Dann warst das also mit unserer Freundschaft.", entgegnete Heros ihm. zog sein Schwert und drehte sich zu Ranbu um.

„ Und ich dachte, sie würde ewig andauern." Ohne ein weiteres Wort zu sagen rannte Heros auf Ranbu zu, welcher in letzter Sekunde sein Schwert zog und es auf Heros richtete. Und als die beiden Drachen schließlich die Schwerter kreuzten lief beiden eine einzelne Träne das Gesicht herab.

Verschwitzt sprangen Ranbus Augen auf, dieser Traum riss ihn aus dem Schlaf und auch aus dem Bett. Er fasste sich an die Brust, denn der Traum schien eine Nachwirkung zu haben, welche nach einigen Sekunden wieder verflog. Seit sie in Athena waren wurde nun jeder der drei, zuerst Heros, dann Rain und schließlich auch Ranbu von derart schrecklichen Träumen heimgesucht, jedoch gestaltete sich jeder von ihnen anders und endete auch anders.

Doch keiner von ihnen hatte den Mut, mit den jeweils anderen darüber zu reden, vor allem Ranbu nicht, denn sein Traum bereitete ihm große Schmerzen. Er hing an den beiden, an seinen besten Freunden. „Egal was in diesen Träumen passiert, wahr wird es niemals werden, dafür würde ich schon sorgen!", sagte er sich mutig und stand auf. Heros und Rain schliefen noch fest, nichts konnte sie wecken.

Ranbu sah jeden der beiden minutenlang an, sah den Edelstein neben ihrem Betten liegen und sah dann auf seinen. Ihm fiel auf, dass sowohl seiner als auch der von Rain und Heros in den Farben der anderen beiden leuchtete: rot, blau und weiß. Ab da stand es für ihn fest: egal was passieren würde, ihre Freundschaft würde niemals zerbrechen, niemals!

Er kletterte aus dem Fenster auf das Dach und sah zu den Sternen. Und während er zu den Sternen sah hörte er auf den Straßen einigen Gesprächen zu.

„....auf ewig wird das hier nicht gutgehen....","Irgendwann müssen wir auch kämpfen....","Was wenn wir in diesen Krieg hineingezogen werden? Wir haben ja nicht einmal eine Armee!","Ich wünschte, die Könige und Königinnen aus der alten Zeit würden hier sein.","Und was sollen sie tun? Gegen die feindlichen Armeen kämpfen? Zu vier?! Hör auf an solche Kindergeschichten zu glauben!","Ich habe Angst..." Ranbu hörte den letzten Satz und erwiderte:"Ich auch."

Am nächsten morgen wachte Ranbu in seinem Bett auf und sah wie Heros und Rain sich bereits bemühte, aus ihren Betten zu steigen. Sie sahen deutlich müde aus, liesen sich davon jedoch nicht ablenken und stiegen aus dem Bett, zogen sich an und öffneten dann das Fenster um die kalte Luft hereinzulassen. „Ah, tut das gut nach einem guten Schläfchen!", meinte Rain als sie die Mittagssonne erblickte und dabei lächelte.

Dieser Meinung war auch Heros, welcher voller Vorfreude auf den Tag nach draußen blickte; nur Ranbu war etwas bedrückt. Zuerst der Traum und dann die Gespräche der letzten Nacht, von außen schien Athena nahezu perfekt zu sein, doch im Inneren ist diese Stadt zerrüttet von der Angst, Teil des Krieges zu werden. Sie waren hier um dem Krieg zu entfliehen, nicht in ihm schließlich doch zu kämpfen.

„Ranbu, stimmt etwas nicht?", fragte Heros leise und lies den blauen Drachen zu sich aufblicken. Still und ohne etwas zu sagen schaute er ihn zuerst an, bis er den Kopf sinken lies und von seinem Traum erzählte. Der Schmerz, der in dieser Erzählung lag war nicht nur für Ranbu und Heros spürbar, auch Rain wurde davon berührt und ihr schnürte sich die Brust förmlich zu, denn da fiel ihr nur ihr eigener Traum ein, der in dem sie von einem ihrer Kindheitsfreunde getötet wurde.

Dagegen erschien Heross Traum, dass er im Thronsaal von Sergalen überfallen wurde nahezu harmlos, denn die Sergalin und der Drache waren förmlich gezeichnet von ihren Erlebnissen im Traum. „Es schien mir dermaßen real zu sein, dass ich es auf den ersten Blick für die Wahrheit hielt.", sagte Ranbu entsetzt und lehnte sich zurück. Dazu sagte Rain nichts, denn sie empfand genauso wie Ranbu; nur Heros saß da und schien es nicht zu verstehen.

Sein Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung für die beiden, so als wäre es ihm absolut gleichgültig was geschah oder vielleicht geschehen würde. Daneben fühlte er einen starken Hass bei dem Gedanken, seine Freunde zu verlieren, er fühlte sich wie in zwei geteilt, oder doch mehr in drei, denn ein weiterer Gedanke von ihm war nur, dass er sich zu große Sorgen machen würde und das er sich einfach nur mit den Augen nach vorn richten soll und stets bei seinen Freunden bleiben soll und das er die Zeit mit ihnen genießen soll, voller Freude und Liebe!

Plötzlich packte er Ranbus Arm und zog ihn nach vorn. „Hey, was machst du da?", fragte er ihn verwirrt und sah ihm in die Augen. Er erkannte einen merkwürdigen weißen Schimmer, welcher ihm voller Zuversicht und Treue entgegen schien. Das einzige was darauf nur tun konnte war zu lächeln und mit dem Arm, den Heros hielt Rains Arm zu packen. Ebenso verwirrt wie Ranbu anfangs war sah sie die beiden an und schreckte zuerst auf als deren Augen weiß und blau schimmerten.

Ohne etwas zu sagen nahm sie Heross Arm und ihre Augen begannen rot zu schimmern. Plötzlich reagierten die drei Edelsteine und schienen sich aus eigenem Antrieb heraus in die Mitte des Dreiecks, welches die Arme der drei bildete zu legen. Sie sahen sie an und erkannten, das jeder Edelstein für einen kurzen Moment die Farbe der jeweils anderen beiden annahm und dann wieder zur Ursprungsfarbe zurückging. Jeder nahm seinen Stein an sich, sah ihn an und lächelte dann nur.

Plötzlich läuteten die Glocken der Kirche! Die drei sprangen auf und liefen aus dem Hotel um die zu sehen was los war. Das läuten hielt an, es war keine volle Stunde vergangen, so viel stand fest. Die Leute auf den Straßen und in den Häusern wurden durch das Läuten verwirrt und verängstigt, denn solch ein Läuten hatten sie bis jetzt noch nie gehört.

Als Ranbu, Heros und Rain auf dem Wall gerannt waren schauten sie hinaus auf das Lager vor der Stadt, in das eine Gruppe Reiter hineintrat. Es waren Sergalen, welche graue Rüstungen und mit den Fahnen des Nordens ritten. An der Spitze war ein Sergal, dessen Rüstung sich von der Form von den anderen unterschied. Die drei sahen die Sergalen verwundert an und fragten sich, was sie wohl wollten. Jeder der im Weg der Gruppe stand rannte aus Angst vor ihnen aus dem Weg und schaute ihnen hinterher.

Die Soldaten erreichten das Stadttor, der General schaute nach oben und befahl:"Im Namen des nördlichen Imperiums, öffnet das Tor!" Die Wachen auf der Mauer, ebenso wie Ranbu, Rain und Heros waren verwundert über diese Aussage; „Nördliches Imperium?", fragte Rain verwundert und sah weiter zu den Soldaten. Zögerlich standen die Soldaten da, taten nichts, als der Sergal sich knurrend wiederholte:"Im Namen des nördlichen Imperiums, öffnet das Tor!"

Noch immer taten sie nichts sondern erwiderten nur:"Warum sollten wir euch brutalen Soldaten unsere Tore öffnen?" „Es wäre in eurem eigenen Interesse, wenn ihr das Tor öffnet.", antwortete der General und zog bereits sein Schwert. Auch die anderen zogen ihre Schwerter. Die Soldaten auf der Mauer liesen sich davon nicht beeindrucken, denn schließlich waren sie auf einer Mauer, und die Soldaten nicht!

Seufzend stieg der Sergal von seinem Pferd und ging auf die Leute in den Lagern zu. Auch die anderen Soldaten stiegen von ihren Pferden und folgten dem General. „Halt, was habt ihr vor?!", schrie einer der Soldaten von der Mauer herunter. „Euch für eure Arroganz bestrafen!", antwortete der Sergal und ging ohne mit der Wimper zu zucken auf die Männer, Frauen und Kinder in den Lagern los.

Doch plötzlich, noch bevor sie auch nur einer Person etwas zu Leide tun konnte wurde einer der Soldaten von einem Pfeil durchbohrt. Der General hob die Hand und befahl seinen Männern zum Anhalten und drehte sich um.

„Was zum..?!", fragte er als er sah, wie Rain den Bogen noch angelegt, doch ohne einen Pfeil in der Sehne hielt. „Versucht es, na los.", forderte sie sie heraus und nahm bereits einen weiteren Pfeil. Erfreut steckte der Sergal sein Schwert zurück und befahl seinen Soldaten selbiges zu tun. „Scheint als wäre da oben jemand...der bereit zum sterben ist.", meinte er grinsend.

Im nächsten Moment richteten sich weitere Pfeile auf sie. Zu ihrer Verwunderung sahen Ranbu, Heros und der General das die Wachen auf den Mauern doch nicht so nutzlos zu sein schienen. „Dann hört mir jetzt gut zu, Volk von Athena! Das große und mächtige, aus der Asche seiner schwachen und kümmerlichen wie ein Phönix auferstanden erklärt euch das erste Imperium der nördlichen Sergalen hiermit den Krieg! Auch eure Stadt soll in dem Hass, Leid und der Vernichtung dieses Krieges teilhaben!", verkündete der Sergal mit einer klaren, lauten Stimme, welche über den Wall bis im gesamten ersten Stadtring zu hören war.

„Zielen!", schrie der Hauptmann und die Soldaten zielten auf die Sergalen. „Na los doch, schießt! Schenkt unserer Armee noch mehr Verlangen auf euren Tot, er wird dann nur noch umso schneller und grausamer auf euch zustoßen!", provozierte der General lachend. Alle Soldaten warteten nur noch auf den Feuer-Befehl als der Hauptmann ihnen plötzlich befahl, die Bögen runterzunehmen.

„Ihr könnt eurem verdammten König oder was auch immer euch nun regiert berichten, dass Athena sich niemals ergeben wird! Das wir unsere Stadt niemals aufgeben werden und das wir den Frieden in dieser Welt bewahren werden, auch wenn es uns das Leben kosten wird!", erwiderte der Hauptmann der Wache laut und deutlich. Lachend über die Vorstellung, jemand könnte ihrer Armee standhalten bestieg der General samt seiner verbliebenen Soldaten die Pferd und antwortete nur:"Dann will ich mal hoffen, ihr habt eure Gräber bereits ausgehoben wenn wir kommen!"

Im Eilgallopp ritten sie von der Stadt weg, hielten ihre Fahnen siegessicher in den Himmel und hinterließen die Stadt und alle ihre Bewohner in Angst und schrecken. Nicht einmal eine Stunde nachdem sich die Nachricht in der gesamten Stadt herumgesprochen hatte herrschte ein praktisch unbeschreibliches Chaos: es wurden Pläne zum verlassen der Stadt gemacht, Familien waren damit beschäftigt, das nötigste zu packen um so schnell es ging zu fliegen während die Armee der Stadt versuchte die Leute wieder zu beruhigen.

Inmitten dieses Chaos befanden sich Ranbu, Heros und Rain, welche sich nicht erklären konnten wie es soweit kommen konnte; schon immer war Athena der neutralste Punkt im Land und nun das Ziel der Sergalen!

„Das war´s dann wohl mit der Ruhe in Athena.", meinte Rain traurig. „Und dabei wollten wir hierher um dem Krieg zu entfliehen." Heros blieb still, denn Rain hatte bereits gesagt was er dachte. Ranbu jedoch sah die beiden an, stellte sich vor sie und fragte sie:"Habt ihr nicht mal gesagt, dass man dem Krieg nicht entkommen könnte? Das er einen einholt, egal wo man ist?"

Verstummt sahen der Drache und die Sergalin ihn an. Sie erinnerten sich daran dies gesagt zu haben, doch sie hätten nicht gedacht, dass Ranbu ihnen eine solche Ironie präsentieren würde. In der Tat war es ironisch: sie kamen nach Athena um dem Krieg zu entkommen und jetzt stand er direckt vor ihrer Nase.

„Es bringt nichts, wegzulaufen. Wir müssen kämpfen, hier und jetzt!", sagte Ranbu mutig und drehte sich zur panischen Menge um.

„Ihr Leute von Athena, hört mir zu!", schrie er doch niemand hörte ihn. Und auch als er sich zwei weitere Male wiederholte hörte ihm niemand zu. Verärgert stampfte Ranbu auf den Boden und versuchte es erneut. „Volk von Athena, beruhigt euch!", rief eine helle, ergreifende Stimme vom vierten Ring hinunter in die Stadt.

Auf der Mauer standen die derzeitigen Anführer Athenas, zwei Menschen, drei Wölfe und zwei Drachen nebeneinander und verkündeten:"Dies ist eine schwierige Situation, wenn nicht auch die schlimmste die unsere Stadt seit dem verschwinden unserer Könige und Königinnen vor vierhundert Jahren erleiden musste.

Doch wir versprechen euch, dass wir neun diese Stadt und seine Bewohner, einschließlich aller Flüchtlinge beschützen werden!" Wie in einem Chor waren ihre Stimmen geeint, weswegen es schwer war, sie voneinander zu unterscheiden, doch das war nebensächlich; wichtig war, dass das Volk wieder beruhigt wurde, für´s erste war dabei noch anzumerken.

Inmitten dieser Ansprache standen die beiden Drachen und die Sergalin. Nervös fragte Heros, was sie jetzt tun würden. Rain lachte nur und antwortete:"Das ist doch klar: wir werden kämpfen!" Kämpfen?! Zitternt machte Heros ein paar Schritte zurück als er diese Worte aus Rains Mund hörte. „Das kann doch nicht dein Ernst sein oder?", fragt er sie ungläubig.

Doch auch Ranbu war mit Rain einer Meinung. „Heros, wir können nicht die ganze Zeit weglaufen, irgendwann muss man sich seiner Angst stellen!", sagte er ermutigend. „Welcher Angst? Ich habe keine Angst.", meinte der Drache verteidigend. Die beiden sahen in seine Augen und erkannten das er innerlich vor Angst förmlich bebte.

„Heros, du brauchst uns nicht anlügen, wir haben auch Angst.", meinte Rain leise und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Aber gegen diese Angst werden wir kämpfen müssen."

Heros sah Rain an, sah ihr Lächeln und wie sie ihn an seine Mutter erinnerte; diese Stärke, dieses Selbstbewusstsein und dieser eiserne Wille den sie bewies waren die Dinge, die seine Mutter ihm beibrachte. Und nun war dran, Mut, Stärke und Selbstbewusstsein zu zeigen! Er nickte und begann zu lächeln. „Sollen diese Sergalen kommen, ich werde ihnen so richtig in den Arsch treten!", sagte er entschlossen und drehte sich in Richtung Stadttor.

„Denn schließlich hab ich noch eine Rechnung mit denen offen!"

Fortsetzung folgt.....