Wolf's Journey - Kapitel 13: Sportzeichnungen

Story by silverstripe on SoFurry

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#13 of Wolf's Journey


Sportzeichnungen

Revan sprintete auf die Bank zu auf der Ryo saß und kam vor ihm hechelnd zum Stehen.

,,Willst du nicht doch eine Runde mitspielen? Keine Sorge, Lloyd ist auch noch totaler Anfänger, du blamierst dich also sicher nicht."

Ryo warf einen Blick auf den Hasen, der mit seinen großen Füßen über den Platz stolperte und verzweifelt versuchte, den Ball zu schnappen.

,,Tut mir leid aber... ich kann nicht", sagte Ryo leise und wich Revans Blick aus.

Der Schäferhund zuckte mit den Schultern, nahm einen Schluck Wasser und seufzte: ,,Aber du weißt nicht, was dir entgeht."

Er rannte zurück aufs Spielfeld und gab sich wieder seiner Leidenschaft, dem Fußballspielen, hin.

Ryo beobachtete seine Mitschüler und seufzte frustriert. Gerne würde er bei ihnen über den Platz rennen und einem Ball hinterherjagen, doch er war sich nicht sicher, ob er das je wieder tun konnte. Vor kurzem hatte er versucht, wieder Sport zu treiben, doch aufgrund der noch nicht verheilten Wunden ging das nicht lange gut. Es schmerzte bei jeder Bewegung und er hasste es, diesen Gendefekt zu haben, der dafür sorgte, dass seine Wunden nur langsam heilten. Ryo wusste, dass im Falle einer Verletzung, die bei anderen seines Alters kaum der Rede wert waren, bei ihm gefährlich werden konnten, also blieb Ryo nichts anderes übrig, als vorsichtig zu sein und Sport zu vermeiden. Natürlich war es da sehr unpraktisch, dass direkt hinter seinem Haus ein See lag und Ryo eine Vorliebe für das Schwimmen hatte.

Revan hechtete über den Platz, eignete sich geschickt den Ball an und beförderte ihn mit einem kräftigen Tritt in das gegnerische Tor.

Ryo beobachtete den Schäferhund und schnappte sich seine Tasche. Schnell klappte er den Skizzenblock auf und ließ den Bleistift über das Papier gleiten.

Das durch die Hitze und die viele Bewegung verschwitze Trikot klebte eng am Oberkörper des Hundes. Die kurze Shorts ließ viel Sicht auf die muskulösen Beine des Rüden frei.

Ryo fand, dass Revan ein schönes Modell abgab. Man konnte ihn für so viele, vielseitige Zeichenstudien benutzen.

Eine Skizze nach der anderen wurde angefertigt und als Ryos Handgelenk schmerzte und das Spiel beendet wurde, wollte Ryo den Block zurück in seine Tasche stecken, doch Revan kam zu ihm geschlendert und schaute neugierig auf den Block.

,,Was hast du da?"

,,Nichts", antwortete Ryo nervös und fummelte an dem Reißverschluss seiner Tasche herum. Als er endlich nachgab und sich die Tasche öffnete, schnappte sich Revan den Block und blätterte darin.

,,Gut getroffen", lachte Revan als er sich selbst in den Skizzen erkannte.

,,Hey Leute! Seht euch das an!", rief er den anderen Mitschülern zu.

Panik stieg in Ryo auf. Er wollte auf keinen Fall, dass die anderen seine Zeichnungen sahen und versuchte den Block zu erhaschen, doch gegen den großen Schäferhund hatte er keine Chance.

Die Mitschüler umringten den Schäferhund und bestaunten die Zeichnungen des Panthers.

,,Das sieht echt gut aus."

,,Der kann geil zeichnen."

,,Aber warum sind da nur Zeichnungen von Revan?"

Ryo hatte damit gerechnet, dass diese Frage kommen würde und er hatte keine Zeit gehabt, sich eine wirklich sinnvolle Ausrede einfallen zu lassen.

,,Ich wusste nicht, ob ich euch zeichnen darf. Revan hat es mir gestern erlaubt, daher habe ich nur ihn gezeichnet."

Zu Ryos Glück kauften ihm die anderen die Ausrede ab.

Revan warf die Tür zu und zog sich das Shirt über den Kopf.

,,Ich geh mich erst mal duschen. Bis gleich", raunte er und warf das Shirt im hohen Bogen durchs Zimmer. Bevor er die Tür zum Badezimmer öffnete, zog er sich die Shorts aus, unter der er noch einen rot und schwarz gestreiften Slip trug, der sich eng um seine Hüften legte.

Ryo warf einen kurzen Blick auf Revan und ertappte sich dabei, auf Revans Hintern geschaut zu haben. Er war ein wenig neidisch auf die Unterwäsche. Ryo liebte Klamotten in der Farbkombination schwarz und rot.

,,Bis gleich."

Revan verschwand im Badezimmer und kurz darauf hörte man das Rauschen der Duschbrause.

Ryo warf einen prüfenden Blick auf den Boden. Offensichtlich war Revan kein Tier der Ordnung. Die Wäsche lag willkürlich verteilt im Zimmer. Plötzlich ertönte ein Klingelton. Ryo griff nach seinem Mobiltelefon und antwortete mit seinem Namen: ,,Ryo Okre hier."

,,Hey Ryo. Hier ist Yuchi. Ich wollte mich mal erkundigen, wie es dir so geht. Wie lief die erste Nacht?"

,,Es war recht dunkel."

,,Ernsthaft, wie geht's dir?"

,,Kann nicht klagen.Wir waren heute im Freizeitpark."

,,Klingt doch gut. Und wie läuft es so mit den anderen Mitschülern? Ich hoffe, es gibt keine Probleme."

,,Nein, es läuft ganz gut. Noch hat es niemand bemerkt."

Ryo erzählte dem Wolf noch einiges, beantwortete die lästigen Fragen und legte schließlich auf.

Da der Panther nichts besseres zu tun hatte, entschied er sich dafür, etwas Ordnung zu schaffen. Er machte sich ans Werk und stapelte die Wäsche auf einem Haufen. Als er das verschwitzte Trikot in den Händen hielt, brachte ihn etwas unerklärliches dazu, den Stoff nah an sein Gesicht zu halten. Er rümpfte die Nase, legte das Trikot zusammen und beendete seine Arbeit indem er die Betten machte. Revan würde sich sicherlich über das aufgeräumte Zimmer freuen. Oder er würde sauer werden, da Ryo sich unerlaubt an den Sachen des Rüden vergriffen hatte.

Der Riegel des Schlosses rutschte zurück und Revan trat mit frisch gewaschenem Fell zurück ins Zimmer. Lediglich ein Handtuch war um seine Hüften geknotet.

Ohne von der neu geschafften Ordnung Notiz zu nehmen, warf sich Revan auf sein Bett, zog sich das Handtuch vom Leib und rieb sich die dunkelbraunen Haare trocken.

Mit angehaltenem Atem zwang sich Ryo dazu, wegzusehen.

,,Ich gehe am besten auch mal duschen", meinte der Panther und ging ins Bad, ohne einen Blick auf den Schäferhund zu werfen.

Ryo schloss ab und ließ die Klamotten auf den Boden sinken. Ein kritischer Blick in den Spiegel machte seine Hoffnungen zunichte. Sein Rücken schien sich nicht erholt zu haben. Noch immer zierten die Narben seinen Körper. Etwas betrübt über diese Erkenntnis wandte Ryo sich vom Spiegel ab und positionierte sich unter dem Duschkopf. Das Wasser sickerte in sein Fell.

Der Panther nahm einen tiefen Atemzug und schnappte einen leicht herben Duft auf, der ihn betörte. Er stellte das Wasser auf eine kalte Temperatur, um sich abzulenken. Alles Einbildung, redete Ryo sich ein. Es lag einfach nur daran, dass es verwunderlich war, dass ein Klassenkamerad so viel Zeit mit ihm verbringen wollte. Diese Dinge verwirrten ihn und besonders machte er sich Gedanken darum, warum er so gern Zeit mit Revan verbrachte und sich wohl in seiner Nähe fühlte.

Ryo musste an Maki und Yuchi denken. Ihre Beziehung war anders als die von Rakshasa und Yoko, da die beiden etwas gemeinsam hatten, das der Kojote und die Füchsin nicht miteinander teilten.

,,Beide sind Jungs", sagte er sich in Gedanken. Doch was hatte das mit Revan und ihm zu tun? Ryo war schließlich nicht mit dem Schäferhund zusammen, doch das hieß ja nicht, dass sich an diesem Zustand nie etwas ändern würde.

Er nahm noch einen tiefen Atemzug.

Offensichtlich war Revan nicht von ihm abgeneigt aber was würde er sagen, wenn er Ryos wahres Ich sah?

Ryo fuhr mit den Fingerspitzen die lange Narbe auf der Brust entlang. Vielleicht wäre Revan schockiert wegen der Narben aber was wäre, wenn er durch Ryos Augen sah? Wenn er das Rot unter dem falschen Schleier sah? Würde er ihn verstoßen oder akzeptieren?

Ryo stellte das Wasser ab und trat aus der Dusche. Sein Blick fiel auf den rot und schwarz gestreiften Stoff, der auf dem Boden lag. Ryos Ohren richteten sich neugierig auf.

Als er das Bad verließ, war das Licht in dem Zimmer bereits erloschen und nur das leise Atmen Revans drang an Ryos Ohren. Auf leisen Sohlen schlich er katzenartig durchs Zimmer und machte vor Revans Bett Halt. Er legte die Hand auf seine vernarbte Brust und flüsterte: ,,So sehe ich nun mal aus. Ich konnte nichts dagegen tun. Wenn du mich so, wie ich bin, akzeptierst, würde ich..."

Er stoppte, da sich Revan im Schlaf regte. Schnell zog sich Ryo eine Schlafhose und einen Pullover an und schlüpfte unter seine Bettdecke.

Revan schnarchte leise und drehte sich auf die Seite.

Ryo beobachtete ihn eine Weile, bis ihn die Müdigkeit übermannte und er sich von der Dunkelheit einhüllen ließ.