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„Jetzt beeil dich endlich Ranbu, wir wollen endlich los! Rain fängt schon an launisch zu werden!", rief Heros das Hotel hinauf als Ranbu gerade hastig damit beschäftigt war, seine Tasche wieder zusammen zu packen. Heros war ein perlweißer Drache mit kurzen schwarzen Haaren und blauen Augen.

Er trug ein braunes Hemd, darüber eine schwarze Weste, eine braune Hose und einfache Stulpenstiefel. An seiner Hüfte hing eine Schwertscheide und ein Beutel voller Goldmünzen. Neben ihm stand Rain, eine Sergalin mit einem blau-weißem Fell in einer weißen Bluse, über der sie eine rote Samtmiederweste trug, dazu eine recht gut passende Hose und wie Heros braune Stulpenstiefel.

Auf ihren Rücken hatte sie einen Pfeilköcher gespannt, dazu einen stabilen Langbogen und für den Notfall ein Kurzschwert an der Hüfte. Ungeduldig tapste sie mit einem Fuß auf dem Boden während sie zum Hotel hochschaute. „Wenn er nicht gleich runterkommt hol ich ihn!", meinte sie. „Schließlich war es seine Idee, zu dieser komischen Schlucht zu reisen." Heros gähnte nur, sparte es sich etwas darauf zu sagen und schüttelte nur den Kopf während sich sein Blick ebenfalls nach oben richtete.

Saphirblaue Schuppen, rubinrote Haare, ein markantes Lächeln und eine gewisse Unordnung, dass alles machte den Drachen Ranbu aus.

„Ich komm ja schon!", rief er aus dem Fenster und zog den Gürtel durch seine Hose. Er trug ein schwarzes Hemd zusammen mit einer lederfarbenen Weste, eine braune Hose und ein paar Wanderstiefel. „Das will ich auch hoffen!", erwiderte Rain in ihrer gewohnt genervten Tonlage und brachte Ranbu dazu, sich etwas zu beeilen.

Als er seinen Rücksack auf seinen Rücken schnallte rannte er die Treppe hinunter um sich mit den anderen beiden zu treffen. „Beim nächsten Mal gehen wir ohne dich.", meinte die Sergalin lachend was Heros und Ranbu ebenfalls zum lachen brachte. „Oh nein das würdet ihr doch nicht....oder etwa doch?", fragte Ranbu neugierig nach, was Heros mit einem verlegenem Blick erwiderte.

Für einen kurzen Moment war es still unter den dreien, bis sie dann schließlich wieder lachten und sich dann auf den Weg machten.

Ihre Reise verlief mitten durch das westliche Königreich und das auch nicht gerade zu den besten Zeiten. Seit etwa drei Jahren tobte nämlich ein gewaltiger Krieg, angeführt von dem von Sergalen regierten nördlichen Königreich, dessen Verbündete dem westlichen Königreich gegen die östlichen und dem ebenfalls von Sergalen regierten südliche Königreiche.

Was mit kleinen Grenzscharmützeln angefangen hatte artete in einen gewaltigen Krieg aus, in dessen Verlauf bereits viele tausende ihr Leben liesen. Inmitten dieser Konflikte stand die Stadt Athena, welche sich bereits vor Beginn des Krieges als neutral erklärte und keinerlei Seite militärische Hilfe leistete, lediglich humanitäre Hilfe wie zum Beispiel den Einsatz von Sanitätern oder das beschützen der zahlreichen Flüchtlingslager.

Inmitten dieses Krieges waren Ranbu aus dem Westen, Heros aus dem Süden und Rain aus dem Norden gemeinsam unter dem Band der Freundschaft unterwegs und durchstreiften die weiten Wiesen, Wälder und Täler um allerlei Sachen zu entdecken. Auf ihren Reisen versuchten sie so weit es ging den Kämpfen aus dem Weg zu gehen, weswegen sie auch meist große Umwege gingen um ja nicht in eine Schlacht zu geraten.

Als sie den Weg aus der kleinen Stadt in der sie übernachtet hatten in Richtung eines Gebirgszuges, den Ranbu gerne einmal sehen wollte. Heros und Rain begleiteten ihn natürlich dabei, auch wenn sie sich nicht sehr sicher fühlten als sie die Grenze zum westlichen Königreich überschritten hatten. „Die könnten hier überall sein!", meinte Rain nervös.

„Hat da etwa jemand Angst?", fragte Heros kichernd, was Rain mit einem ernsten Knurren beantwortete. Ihre gelben Augen sahen in Heross blaue, doch dieser fragte sie nur, was es da zu gucken gäbe. „Nichts, Blödmann.", erwiderte sie trotzig und ging weiter. Ranbu hielt sich zurück und lies die beiden während er die Landschaft bewunderte.

Gerade durchquerten sie eine weite Wiese, welche direkt vor einem scheinbar recht dichtem Wald lag. Vor dem Eingang des Waldes überprüften sie alle noch einmal ob sie alles hatten; als dies erledigt war ging es in den Wald hinein.

Plötzlich war alles still, das zwitschern der Vögel war nur noch auf ein kurzes, beinah nötigste reduziert. Man konnte das rascheln der Baumkronen im Wind wie ein lautes Gerede in den Straßen einer großen Stadt hören. „Ist ziemlich...still hier.", meinte Heros bedenklich. „Wir sind hier im westlichen Königreich: viele der Wälder sind mehr oder weniger verstummt als der Krieg begann. Was einst ein lebendiger Wald war ist heute eine verstummter Stadt, in der die Bewohner nur noch kurz und vorsichtig aus den Fenstern spähen.", erklärte Ranbu leise als er zu den Bäumen hinauf schaute.

„Ihr aus dem Westen seit ziemlich mit der Natur vernabelt, hm?", fragte Rain plötzlich als sie ohne groß auf die Bäume zu achten weiterging. Der Drache nickte kurz während er weiterging. Als sie ihren Weg durch den Wald fortsetzten erreichten sie irgendwann etwas das einer Lichtung mehr oder weniger nah kam.

Durch die Baumkronen schien blasses Mondlicht, erleuchtete die kleine Stelle an der die drei ihr Lager aufschlugen; während Heros Feuerholz sammeln ging machten Rain und Ranbu sich daran, das Lager aufzubauen. Noch immer herrschte Totenstille im Wald, was Ranbu mit der Zeit beunruhigte.

„So irgendwie gefällt mir dieser Wald nicht sonderlich.", meinte er als er seinen Schlafsack ausrollte. Rain seufzte nur und sagte gar nichts erst dazu, denn für sie waren Wälder eigentlich nicht so wichtig. Sie ist in der Hauptstadt des Nordens aufgewachsen, in Wäldern war sie nicht allzu oft, lediglich zum Holzsammeln für den Winter ansonsten kein einziges mal; seit sie jedoch mit Ranbu und Heros unterwegs war betrat sie immer wieder einen Wald, was sie anfangs noch verängstigte, mit der Zeit jedoch immer weniger bis es ihr schließlich egal war ob sie jetzt in einem Wald übernachteten oder unter freiem Himmelszelt, wobei ihr letzteres jedoch trotzdem lieber war.

Im spärlichen Licht suchte Heros nach vernünftigem Brennholz was für gewöhnlich keine große Aufgabe wäre, wenn es nicht so verdammt dunkel wäre! „Dämlicher Wald.", fluchte er leise als er einige kleine Stöcke aufsammelte. Seine Suche war größtenteils erfolglos, als er plötzlich, einige hundert Meter von sich entfernt ein Licht sah.

„Hm, was ist das denn?", fragte er sich und sah genauer hin. Viel konnte er nicht erkennen, denn die dichten Bäume liesen kaum etwas sehen. Aus Neugierde heraus fragte er sich, ob er mal hingehen sollte, doch als er darüber nachdachte wo er sich gerade befand, nämlich im westlichen Königreich wäre dies vielleicht doch nicht so eine gute Idee. „Am Ende denken die noch ich sein ein Spion oder so was.", sagte er sich nur und sammelte weiter bis er einige Stöcke zusammengesammelt hatte.

Zurück bei den anderen musste er ihnen sofort von dem Licht und seiner Vermutung erzählen. „Na super, mitten in ein Lager des Westens marschiert! Haben wir ja mal wieder super hingekriegt!", jammerte Rain sofort. „Pscht, sei still oder willst du das die uns noch hören?!", fragte Ranbu entsetzt und mit ernster Miene im Gesicht.

Heros blieb still, denn er wollte sich nicht einmischen bis er vorschlug, dass sie nicht lieber weitergehen sollten. Jedoch waren Rain und Ranbu anderer Meinung, denn sie brauchten etwas Schlaf bevor sie weiterreisen konnten. Seufzend nahm Heros die Entscheidung der beiden an, meinte jedoch das sie sich vielleicht etwas verstecken sollten um nicht sofort entdeckt zu werden.

„Wir sind hier eh schon im düstersten Wäldchen, wer sollte uns da schon finden?", fragte Rain sofort, diese Meinung teilte Ranbu jedoch nicht und meinte, dass sie auf einer Lichtung wie dieser leicht zu finden seien weswegen sie sich lieber woanders im Wald zum schlafen hinlegen sollten. Die Sergalin sah den Drachen an, seufzte kurz und verschränkte die Arme bis sie mit einem kurzen nicken zustimmte, obwohl ihr der Gedanke sich zu verstecken gar nicht gefiel.

Heros teilte ihre Meinung zwar, fügte dem jedoch hinzu das sie lediglich zu dritt seien und das Lager womöglich mit rund fünfzig Mann besetzt sein könnte. „Und es wäre mir neu das du es mit fünfzig auf einmal aufnehmen kannst Rain.", meinte Heros mit einem anmaßenden Ton in der Stimme, welcher sie zu einem kurzen Knurren veranlasste.

„Kommt, suchen wir uns einen anderen Schlafplatz.", sagte Ranbu und ging voraus ins Dickicht. Die anderen beiden folgten ihm und verschwanden dann gemeinsam mit im dunkeln.

„Hey, aufwachen ihr drei!", schrie jemand als Ranbu, Heros und Rain langsam ihre Augen öffneten. „Was....zum...", murmelte Ranbu leise als Rain schrie:"Teufel ist hier los?!" An einen Pfahl inmitten des Lagers mit den Händen nach oben gebunden saßen die drei auf dem Erdboden während sie von den Soldaten bedrohlich angesehen wurden.

Jeder Soldat trug eine silberne, mit grasgrünen Zeichen der Armee verzierte Eisenrüstung, einige einen dazu passenden Helm zusammen mit einem Schwert. „Haben wir euch, ihr Spitzel!", rief einer der Soldaten hämisch und lachte als Rain versuchte sich zu befreien. „Spitzel?", fragte Ranbu verwirrt.

„Aber....aber wir sind doch keine Spitzel! Wir sind Reisende!" Das Lachen der Soldaten wurde nur noch lauter als Ranbu dies sagte. „Reisende? Jaja is´ klar! Und das ihr nur durch „Zufall" unser Lager gefunden habt ist auch klar hm?", fragte der gleiche Soldat erneut und ging zu Rain. Er kniete sich zu ihr runter und packte ihre Schnauze.

„Für dich werden bestimmt noch Verwendung finden meine hübsche.", flüsterte er fies als Rain ihm plötzlich ins Gesicht spuckte. „Einen Scheiß wirst du!", erwiderte sie nur und versuchte erneut sich zu befreien. Der Soldat sprang auf, zog sein Schwert und hielt es ihr unter den Kiefer. „Hey, pass auf was du sagst kleines! Oder willst du ´nen Kopf kürzer gemacht werden?", fragte er sie bedrohlich als Heros und Ranbu sich umsahen.

„Ich zähle dreizehn...du?", flüsterte Ranbu. „Neun.", erwiderte Heros leise. „Vielleicht wenn wir....","Ranbu....überlass das mir...bitte..." „Hey, was flüstert ihr da?", schreckte ein Soldat die beiden Drachen auf und näherte sich ihnen. Als er auf sie zukam erblickte Heros einen Eimer voller Wasser; er grinste kurz, sah zu dem Soldaten und dann wieder auf den Eimer.

Als der Soldat direkt vor ihnen stand versperrten dessen dicken Beine die Sicht auf den Eimer, wodurch Heross Plan einen jähen Dämpfer erhielt. Auf die beiden schauten ein großer, grimmig schauender Bär, welcher seine Frage dann noch einmal wiederholte:"Also, was habt ihr das geflüstert?"

Die beiden Jungen sahen ihn unschuldig an, während Heros versuchte seinen Kopf an dem Bein vorbei und seinen Blick wieder auf den Eimer zu kriegen. „Wenn er doch bloß nicht so fett wäre!", ärgerte Heros sich im Gedanken als der Bär seine Frage ein drittes mal, jedoch aggressiver klingender wiederholte. „Wir? Oh wir haben nur....über das Wetter geredet sonst nichts.", log Ranbu mit einem kichern, welches dem Bären überhaupt nicht gefiel.

„Verarschen kann ich mich selber!", schrie der Bär und packte Ranbus Kiefer. „Also, worüber habt ihr geredet?"

Heros kicherte nur was die Aufmerksamkeit des Soldaten auf ihn richtete. „Hm, was gibst denn da zu lachen?", fragte er ihn als sein Blick sich auf den weißen Drachen richtete. Als sich der Griff um seinen Kiefer löste konzentrierte Ranbu sich auf seine Handgelenke. „Komm schon...frier ein...", dachte Ranbu sich gehetzt als er seine Energie auf die Seile mit denen er, Rain und Heros gefesselt waren um sie einzufrieren; dabei musste er auch anmerken wie schlau es war, die drei mit dem selben Seil an einen Pfahl zu binden!

Rain schreckte kurz auf als sie ein kaltes Gefühl an ihren Handgelenken spürte, welches Heros ebenfalls verspürte, kurz nachdem der Soldat Rain erneut fragte, ob sie es sich vielleicht noch einmal überlegt hätte. Daraufhin lächelte die Sergalen ihn nur an und antwortete:"Oh ich hab´s mir überlegt.....", sie ballte Fäuste und setzt fort:"Ich nehme den Kampf!"

Blitzschnell riss sie ihre Hände frei, rollte sich vom Pfahl weg und sprang dann auf. „Schnappt sie euch!", schrie der Soldat als er auf Rain zu rannte. Gekonnt wich sie ihm aus und rannte ins Lager hinein. „Sucht die Waffen!", schrie sie hastig als sie die Aufmerksamkeit einiger Soldaten auf sich zog.

„Du hast sie gehört, auf geht's Heros!", sagte Ranbu und sprang auf, vorbei an dem Bären und an den anderen Soldaten welche versuchten sie zu greifen. Als einer jedoch Heross Weste packte versuchte dieser sich loszureißen als er auf den Eimer mit Wasser wieder aufmerksam wurde. Es reichte ein kurzer Wink mit der Hand und schon schoss das Wasser aus dem Eimer dem Soldaten ins Gesicht und befreite den Drachen.

„Schnappt sie euch! Sie versuchen zu entkommen!", schrien die Soldaten als das gesamte Lager plötzlich hellauf war. „So viel zum Thema „vorsichtig sein" !", meinte Heros scherzhaft als er neben Ranbu her rannte.

Rain rannte so schnell sie konnte vor den Soldaten weg als sich plötzlich einige Soldaten mit gezogenen Waffen vor sie stellten. „Oh scheiße!", fluchte sie und blieb stehen. Sie schaute sich um als sie ihr Augenmerk auf ein Schwert fiel. „Konnte es nicht was anderes sein?", jammerte sie und griff das Schwert.

Schnell war sie umstellt: sieben gegen eine. „Macht sie fertig!", schrie ein Soldat und rann zusammen mit zwei anderen auf sie zu. „Könnt ihr nicht wenigstens einzeln kommen?", fragte Rain als sie sich gegen die drei Angreifer stellte. „Ohne Waffen sind wir richtig aufgeschmissen!", meinte Heros als er nach etwas, wo man erbeutete Waffen aufbewahren würde Ausschau hielt als er plötzlich laute Schmerzensschreie hörte.

„He, scheint als hätte Rain schon ´ne Waffe gefunden.", meinte Ranbu lachend; plötzlich kam ein Soldat aus einem Zelt heraus, sah die beiden auf sich zu rennen, wollte gerade seine Waffe ziehen als Ranbu ihm bei vorbei rennen mit der Faust ins Gesicht schlug.

„Wow, guter Reflex!", meinte Heros nur hastig, während Ranbu den fallenden Soldaten um sein Schwert erleichterte und dann weiterrante. „Wir sollten uns schnell ein paar Pferde organisieren!", erwiderte Ranbu und hielt Ausschau nach den Ställen. In der Zwischenzeit hatte Rain sich ihrer Verfolger mehr oder weniger entledigt: nachdem sie vier von sieben Soldaten in kurzer Zeit niedergestreckt hatte rannte sie vor den restlichen wieder davon, auf der Suche nach den beiden Drachen.

Diese fanden bereits den Stall, welcher von zwei Soldaten bewacht wurde. Diese wurden jedoch schnell von Heros überwältigt und das ohne das er einen von ihnen töten musste! „Schnell, schnapp dir ein Pferd und dann nichts wie weg hier!", sagte Ranbu eilig und sprang auf ein Pferd; Heros tat selbiges, nahm aber noch ein zweites Pferd an den Zügeln und meinte das dies für Rain sei.

„Dann soll sie sich beeilen!", meinte Ranbu nur als er sah wie sich ihnen einige Soldaten näherten. Ranbu stieg wieder vom Sattel, nahm das Schwert und sagte zu Heros, er solle Rain so schnell es ging suchen, er würde sich schon um sie kümmern. Nickend stieg der Drache ebenfalls wieder von seinem Pferd wartete auf einen günstigen Moment und rannte los.

„Hey!", schrie ein Soldat, wurde jedoch von einem anderen welcher eine deutlich prunkvollere Rüstung trug zurückgerufen. „Um den kümmern wir uns später, als erste erledigen wir den da!", befahl er und sah zu Ranbu, welcher ihm mit gezogener Waffe entgegenstand.

Schnell war der Drache umstellt, es schien nicht als könnte er entkommen als der Anführer der Soldaten aus dem Kreis voraus auf Ranbu zuging. Es war ein grauer Wolf welcher ihm mit einem edlen Schwert entgegenstand und ihn lächelnd ansah. „Jetzt komm schon kleiner, das wird doch nichts.

Gib auf solange du noch die Gelegenheit hast.", schlug der Wolf ihm in einer geschwollenen Tonlage vor, was Ranbu dankend ablehnte:"Lieber sterbe ich als mich einem hochnäsigen Soldaten wie dir zu ergeben!" Knurrend nahm der Soldat sein Schwert, griff Ranbu an und schrie:"Für den Süden!"

Als er dies hörte musste Ranbu lachen und wehrte dem Angriff des Wolfes ab, schlug sein Schwert gegen seines und verwickelte ihn in einen heftigen Zweikampf; er hoffte es würde Heros genug Zeit geben Rain zu finden.

Hastig sprang Rain in ein Zelt hinein, versteckte sich hinter ein paar Kisten als ihr noch ein Soldat folgte. Mit gezogener Waffe schlich er durch das Zelt und sagte:"Ich weiß das du hier bist! Zeig dich und ich verspreche dir einen schnellen Tod!" Die Sergalin lachte in sich hinein, legte das Schwert vorsichtig auf den Boden und schlich sich dann hinter den Soldaten, packte dessen Schädel und flüsterte dann:"Und ich verspreche dir das deiner schnell sein wird."

Mit einer einzigen, schnellen Bewegung hörte man nur ein dumpfes knacken und der Soldaten fiel dann leblos zu Boden. „So einfach geht das.", meinte sie nur leise und wollte gerade das Zelt verlassen als ihr Augenmerk auf zwei Schwerter, einen Dolch und einen Bogen samt Pfeilköcher fiel. „Unsere Waffen!", schrie sie und verstummte schnell wieder als sie die Waffen nahm, aus dem Zelt lief und sich dann wieder auf die Suche nach den anderen machte.

Ranbu wich den Schlägen des deutlich größeren Wolfes aus und versuchte ihn mit einigen gut gezielten Konterschlägen aus der Fassung zu bringen, doch dieser schien dieses Vorgehen schnell zu durchschauen und kreuzte kurz darauf mit dem Drachen die Schwerter. „Ziemlich gut für ein Kind!", meinte der Wolf spottend als er sich mit aller Kraft gegen Ranbu drückte.

„Ich bin kein Kind!", widersprach Ranbu und rollte sich blitzschnell von dem Wolf weg, sprang auf und ging mit der Hand über sein Schwert. Die Klinge begann zu gefrieren und hinterließ an der Stelle an der sie den Boden berührte eine kleine Eisfläche. „Komm her, oder hast du Angst Wölfchen?", fragte Ranbu frech als er das Schwert auf ihn richtete.

Knurrend machte der Wolf seine Schritte um ihn, umklammerte den Griff seines Schwertes bevor er angriff. Unerbittlich trafen die Klingen der beiden aufeinander; mit einem Lachen im Gesicht wehrte Ranbu gekonnt die Angriffe des Wolfes ab und schlug jedes mal zurück. Derweil hatte Heros Rain, welche sich mit ihrem Bogen gegen die Soldaten stellte gefunden.

Ob nun im Nah- oder Fernkampf, mit ihrem Bogen war Rain schier unschlagbar! „Rain!", schrie Heros als dieser sie erreichte. Die Sergalin lachte nur als sie gerade einen Soldaten mit einem Pfeil niederschoss. Heros seufzte kurz, rannte auf Rain zu, sah sein Schwert an ihrem Gürtel, sprang in einem nahezu abgesprochenem Moment an sie, packte den Griff des Schwertes, rollte kurz über den Boden und stand dann wieder mit gezogener Waffe auf.

„Ranbu hat uns ein paar Pferde organisiert.", sagte der Drache als er sich an ihren Rücken stellte. „Gut, dann nichts wie weg hier!", meinte Rain und rannte los, lies Heros dabei jedoch zurück. „Warum suche ich eigentlich nach dir wenn du doch eh wieder wegrennst?!", fragte Heros sie als er ihr hinterherlief.

Noch immer war Ranbu mit dem Wolf beschäftigt. Erschöpft machte er einige Schritte zurück, während der Wolf noch immer aufrecht stehen konnte. „Was ist denn los? Müde?", fragte der Wolf lachend und griff wieder an. Mit Mühen konnte Ranbu ihm ausweichen, wurde dabei jedoch an der Schulter getroffen.

„Mist!", fluchte Ranbu als er sich an die Schulter fasste und dabei sein Schwert fallen lies. Als er sich zu dem Wolf umdrehte bekam er einen Schlag ins Gesicht und fiel zu Boden. „Scheiße!", keuchte Ranbu als er hinauf zu dem Wolf schaute. „Wollen doch mal sehen wie tapfer du jetzt noch bist!", meinte der Wolf grinsend und stellte sich über den Drachen. Mit beiden Händen packte er den Griff seines Schwertes, hielt es über ihn und wollte gerade zustechen, als ihm plötzlich ein Pfeil durch den Hals getrieben wurde.

Der Wolf verkrampfte komplett, sein Atem stockte als ihm das Blut aus dem Mund lief. „Hättest schneller sein sollen.", meinte Rain, welche den Bogen noch immer angelegt hielt. Der Wolf drehte seinen Kopf zu ihr, sah sie mit einem bösen Gesicht an und wollte etwas sagen, als er nach vorne hin auf Ranbu zu fallen drohte; so schnell er konnte gelang es diesem jedoch sich wegzurollen und hörte dann nur noch das scheppern seiner Rüstung wie sie auf dem Waldboden aufschlug.

„Da seid ihr ja endlich! Was hat das solange gedauert?!", fragte Ranbu als er langsam aufstand. Seufzend legte Rain den Bogen auf ihren Rücken, rannte zu den Pferden und sprang auf dessen Sattel. „Ein Danke hätte es auch getan.", meinte sie nur sarkastisch während Heros ebenfalls auf ein Pferd kletterte. „Und jetzt beeil dich bevor die hier noch alle aufkreuzen!"

Ranbu entfuhr nur ein kurzes Lachen als er Rain hörte; diese entspannte, wenn auch aggressive Haltung von ihr lies sich scheinbar durch nichts erschüttern. Wortlos sprang er auf das letzte Pferd und ritt dann mit den beiden im Galopp in Richtung Wald. „Haltet sie auf!", schrie einer der Soldaten, jedoch waren die drei bereits im Wald verschwunden und es waren auch keine weiteren Pferde mehr da um sie zu verfolgen.

So entkamen die drei, wenn auch nur knapp den Soldaten.

Fortsetzung folgt.....