Erbe der Ahnen - Kapitel 6: Auf der Flucht

Story by Griffin_92 on SoFurry

, , , , , , ,

#6 of Erbe der Ahnen


Ich möchte mich nochmal entschuldigen, dass ihr so lange warten musste, aber aufgrund meiner Prüfungszeit hatte ich einfach keine Zeit zum schreiben gefunden. Leider steck ich immernoch in Pfüfungsvorbereitungen fest, wodurch Kapitel 7 auch etwas länger dauern wird.

Dennoch wünsch ich euch viel Vergnügen beim lesen.

__________________________________________________________

Erbe der Ahnen - Kapitel 6: Auf der Flucht

Ein kalter Wassertropfen traf Mariks Schnabelspitze. Blinzelnd schlug er die Augen auf und sah sich um. Er lag auf einem Heuhaufen in der Ecke einer alten Holzscheune, durch deren undichtes Dach einige Sonnenstrahlen hindurchschimmerten. Einige wenige Tautropfen sammelten sich an den Rändern der Deckenlöcher und fielen gelegentlich herunter, wobei sie glitzerten wenn sie einen Lichtstrahl kreuzten. An einem der dicken Holzbalken der Decke hatte sich Adria angehängt und schlief noch friedlich. Doktor Valeria lag in einer anderen Ecke der Scheune ebenfalls auf einem Heubett. Ein leises, verschlafenes Knurren, zog Mariks Aufmerksamkeit auf sich. Kimmy lag neben ihm an seine Seite gekuschelt, wobei Marik seinen Flügel über sie gelegt hatte.

Nachdem sie die ganze Nacht geflogen waren, mussten sie sich für den Tag irgendwo verstecken. Sie fanden diese alte, verlassene Scheune, Abseits der Straßen, und beschlossen hier zu bleiben. Gleich nach der Landung, machte Sich Doktor Valeria daran, die Sonden von allen zu entfernen. Da Kimmy durch einen Betäubungsschuss außer Gefecht gesetzt war, bekam sie den recht schmerzhaften Eingriff nicht mit. Da es das Sicherste war im Schutz der Nacht zu reisen, versuchten alle den Tag über zu schlafen und sich zu erholen. Marik schlief so lange es ihm möglich war, doch nachdem er jetzt wach war, hatte er auch Hunger. Er wollte niemanden wecken, aber er wollte sich auch in der Gegend umsehen, und etwas essbares auftreiben.

Langsam stand er auf, damit Kimmy nicht wach wurde, und ging leise zum Ausgang. Mit seinen Klauen schrieb Marik in den weichen, staubigen Boden was er vor hatte und, dass er bald zurück sein würde. Er schob das Holztor auf und trat auf die zugewachsene Zufahrt hinaus. Gemütlich trabte er über den Feldweg, der an den Seiten mit dichten Sträuchern und kleinen Bäumen bewachsen war und ihm somit Deckung bot. Bei dieser Gelegenheit ging er auch diversen anderen, dringenden Bedürfnissen nach.

***

Nach einer Weile endete die Böschung auf der linken Wegseite und ein langer Weidezaun erstreckte sich dort. Marik grinste etwas, denn ein Weidezaun bedeutete Vieh, und Vieh bedeutete Futter. Mühelos übersprang er den niedrigen Zaun und lief etwas geduckt über die Weide. Er währe am liebsten geflogen, aber er wollte es nicht riskieren entdeckt zu werden. Endlich entdeckte er eine Herde Schafe und legte sicht noch tiefer ins Gras. Leider war die Wiese durch die Tiere so kurz gefressen, dass Marik sich kaum verbergen konnte. Er schaffte es dennoch sich immer näher an die Tiere heranzuschleichen. Erfreut stellte Marik fest, dass die Schafe scheinbar vor kurzer Zeit geschoren worden waren, und somit keine besonders dichte Wolle hatten. Er würde sie also gut packen können und später den Schnabel nicht voller Fusseln haben.

Wie erstarrt blieb Marik plötzlich stehen, als eines der Tiere in seine Richtung sah. Er spannte seine Muskeln an und machte sich bereit loszujagen, falls die Herde jetzt versuchen würde zu flüchten. Das Schaf kümmerte sich aber nicht um ihn sondern senkte seinen Kopf und fraß entspannt weiter. Entweder musste es keine Fressfeine fürchten, oder konnte Marik nicht als Gefahr einordnen. Egal was zutraf, für seine Beute würde es kein Morgen mehr geben, darüber war sich Marik sicher. Seine Hinterpfoten vergruben sich in der weichen, feuchten Erde und er fokusierte sich auf das Tier, welches ihm am nächsten war.

In dem Moment als er losstürmte, verfiel auch die kleine Herde in Panik und flüchtete wild in alle Richtungen. Marik verfolgte eines der Tiere gezielt und sprang es an. Seine Klauen vergruben sich im Rücken des Schafes und es wurde durch sein Gewicht zu Boden gedrückt. Wild strampelte es und versuchte sich zu befreien, wobei es Mariks Bauch traf. Sein Griff löste sich etwas, als der Schmerz des Tritts seinen Magen durchzog. In völliger Panik schaffte es seine Beute unter Marik hervorzukriechen, wobei er tiefe blutige Wunden über den Rücken des Schafes zog. Sofort schlug er nach den Hinterbeinen des Tieres und brachte es wieder zu Fall. Er packte den Nacken des Schafes mit seinem Schnabel, der sofort tief in das Fleisch einschnitt, und biss immer fester zu. Als er merkte, dass er auf Knochen biss, drehte Marik ruckartig seinen Kopf und hörte das Knacken der Halswirbel seiner Beute.

***

Für den Rückweg zur Scheune brauchte Marik etwas länger, da er seine Beute mitschleifen musste. Als er das Versteck erreichte, kam umgehend Doktor Valeria herausgerannt. Geradewegs kam sie auf ihn zu, aber sie sah nicht sehr erfreut aus. "Was fällt dir ein einfach abzuhauen?" schrie sie ihn wütend an. "Mach dich sofort wieder rein. Mit deinem blöden Beutezug hast du uns alle in Gefahr gebracht."

Erschrocken über diese Reaktion, ließ Marik das tote Schaf fallen und legte etwas eingeschüchtert die Ohren an. Zwar war Doktor Valeria keine Gegnerin für ihn, aber er war auf sie angewiesen und kannte ihre wichtige Stellung. Ohne sie würden sie nicht lange frei bleiben. "Schaff das Ding rein." sagte sie barsch und ging mit steifen Schritten in die Scheune zurück. Marik folgte ihr leicht geduckt und schleifte seine Beute mit. Als er eintrat kam Kimmy auf ihn zugerannt und sprang ihn frontal an. Völlig überrascht fiel Marik das Schaf wieder aus dem Schnabel und er wurde von der Hündin umgerissen. Was ihr an Masse fehlte gleichte sie durch Geschwindigkeit mühlos aus und hatte somit auch genug Energie um Marik umzuwerfen.

Er fiel auf den Rücken wobei seine Flügel unangenehm gequetscht wurden. Sofort bekam er einen etwas schmerzhaften Pfotenschlag ins Gesicht. "Du Mistkerl. Wie kannst du uns nur so einen Schreck einjagen." schrie die Hündin Marik an, wobei dieser fühlte wie sie zitterte und ihm einige heiße Tränen auf die Stirn tropften. Kimmy's Gesichtsausdruck wandelte sich schnell von wütend in traurig und sie ließ sich auf Marik sinken. Sie schmiegte ihren Kopf an seinen Hals an. "Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht." sagte sie leise und ihr zittern wurde schwächer. Nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatte, trottete sie wieder auf ihren Schlafplatz und ließ sich dort unsaft auf das Heu fallen. Ihre Maul schob sie unter ihre Vorderpfoten und schloss ihre Augen, in denen noch immer der Schimmer einiger Tränen zu erkennen war.

"Was ist mit ihr los?" fragte Marik leise und kam wieder auf die Beine. "Kannst du dir das nicht vorstellen? Wir mussten Hektor und Leo zurück lassen um zu entkommen. Das alles nimmt sie sehr mit und wir wissen nicht, wie wir ihr helfen sollen. Sie braucht erst einmal Ruhe, das ist alles." sagte Adria leise und schnupperte interessiert an Mariks Beute. "Bedien dich...mir ist gerade der Appetit etwas vergangen." sagte Marik knapp und ging auf Doktor Valeria zu, die sich auf einen alten Heuballen gesetzt hatte und etwas auf einem kleinen Touch-Pad eintippte. Adria begann vorsichtig an dem Schaf zu knabbern und biss kleine Stückchen ab. "Du brauchst gar nicht erst versuchen dich zu entschuldigen." sagte Doktor Valeria noch immer angespannt. "Durch deine Aktion hast du unser aller Sicherheit gefährdet. Wir werden heute Nacht noch weiter fliegen müssen um noch rechtzeitig am Treffpunkt einzutreffen. Falls wir bis dahin nicht gefunden werden."

Marik nickte kurz und setzte sich hin. "Wo wollen wir eigentlich hin?" "Weiter nach Westen. Wir werden noch einen Zwischenstop einlegen, bevor wir unser Ziel erreichen. Der nächste Rastplatz ist eine leerstehende Zuckerfabrik, etwa 300 Kilometer von hier entfernt." sagte sie konzentriert und tippte weiter auf ihrem Minicomputer rum. Marik hatte seine Ohren aufmerksam aufgestellt, denn er erinnerte sich an etwas. In der Nähe seiner Heimatstadt befand sich ebenfalls solch eine Fabrik. Wenn es die Selbe war, dann könnte er vielleicht noch ein letztes Mal nach Hause und nachsehen ob dort alles in Ordnung war. Der Gedanke noch einmal in seine Wohnung zurück zu kehren, erheiterte ihn ungemein, doch als er den verführerischen Duft von frischem Blut vernahm, welcher aus Adrias Richtung kam, und er sich unbewusst über die Schnabelränder leckte, wurde ihm klar, dass er nicht einfach so bei sich hineinspazieren konnte. Niemand würde ihn erkenne und jeder würde wahrscheinlich sofort versuchen zu flüchten. Langsam ging Marik auf Adria zu und begann ebenfalls etwas zu fressen. Einerseits seinen Hunger zu stillen und sich andererseits auf andere Gedanken zu bringen. Er musste sich scheinbar damit abfinden, dass er nie mehr zurückkehren könnte.

***

Den Rest des Tages verbrachten alle damit sich weiter auszuruhen und etwas zu schlafen. Kimmy hatte sich, zu Mariks Erleichterung, aufgerappelt und auch etwas gefressen, bevor sie sich wieder betrübt auf ihr Heubett gelegt hatte. Nur Doktor Valeria blieb ohne ordentliche Mahlzeit aus. Lediglich ein Proteinriegel, den sie in einer ihrer Westentaschen hatte, blieb ihr als Proviant, denn sie war nicht bestrebt das rohe Fleisch des Schafes zu essen.

Im Schutz der Abenddämmerung brachen sie wieder auf. Adria krallte sich wieder im Westenkragen von Doktor Valeria fest und Kimmy klammerte sich wieder auf Mariks Rücken. Da sie nun bei Bewusstsein war, musste Marik sie nicht mehr festhalten, da sie sich nun selbst halten konnte. Leider begann es, kurz nachdem sie losgeflogen waren, zu regnen. Für Doktor Valeria und Kimmy war es lediglich sehr unangenehm, aber für Marik und Adria wurde es zur Qual. Die schlechter werdende Sicht war das kleinste Übel, denn durch den Regen wurden Fell, Federn und Kleidung durchnässt und immer schwerer. Der stärker werdende Wind erschwerte das Fliegen zusätzlich.

Immer wieder durchflogen sie Luftverwirbelungen, die sie beinah abstürzen ließen. Nur schwerlich kamen sie voran und müssten immer wieder ihre Flugrichtung korrigieren, da sie ständig vom Kurs abgetrieben wurden. Marik versuchte sich auf etwas Anderes zu konzentrieren als auf seine schmerzenden Flügel, an denen der Wind immer stärker zog. Dieses Andere ließ ihn etwas erschauern, denn als Kimmy sich noch fester an ihn klammerte und ihre Schnauze in seinem Nackengefieder vergrub, durchzog Marik eine angenehme Wärme.

Die Hündin bemühte sich möglichst wenig Luftwiderstand zu bieten, da sie es Marik nicht unnötig schwer machen wollte sie zu tragen. Da sie sich so sehr an ihn presste, blieb zumindest sein Rücken warm und trocken, was man vom Rest seines Körpers nicht sagen konnte. Seine Flügel wurden immer kälter und es kostete ihn immer mehr Kraft sich in der Luft zu halten. Der Wind wurde noch etwas stärker und aus dem Regenschauer bildete sich langsam ein kleines Unwetter. "MARIK!" schrie Doktor Valeria plötzlich, und ihr Ruf klang fern und hilfesuchend. Marik sah zurück und erkannte das Adria immer tiefer sank. Sie schlug mit ihren Flügeln viel langsamer als es nötig gewesen währe und plötzlich hörte sie komplett auf. Adrias Sinkflug wurde zu einem Absturz. "Festhalten!" rief Marik an Kimmy gewandt, die sich so stark an ihn klammerte, dass es fast schmerzte. Mit halb angezogenen Flügeln stürzte sich Marik in die Tiefe und verfolgte die Fledermaus. Der Erdboden war trotz der schlechten Sicht bereits zu erkenne und Marik streckte bereits seine Vorderklauen aus um Adria zu packen.

Als sich seine Klauen in ihren Schultern vergruben keuchte Adria schmerzhaft. Marik streckte seine Schwingen wieder aus, doch er konnte unmöglich Kimmy, Adria und Valeria gleichzeitig in der Luft halten. Noch immer sanken sie mit einer viel zu großen Geschwindigkeit zu Boden und Marik wusst, dass die Landung mit schweren Verletzungen enden würde, wenn sie nicht langsamer werden würden.

"Marik nach Links!" rief Doktor Valeria. Marik kam es wie ein Wunder vor, als er in der angewiesenen Richtung einen großen See erkannte. Er schaffte es ihre Flugbahn umzulenken und steuerte auf die Wasseroberfläche zu, denn es war die einzige Chance die Marik sah, die Landung halbwegs unbeschadet zu überstehen. Marik nutzte all seine Kraft um den Fall abzubremsen, doch egal wie kräftig er auch mit den Flügeln schlug, er wurde nicht sehr viel langsamer, denn das Gewicht war einfach zu groß.

"Adria, ins Wasser!" rief Marik und ließ die Fledermaus etwa zehn Meter über dem See los. Adria breitete ihre Flüghäute kurz aus und bremste ab bevor sie Doktor Valeria, die sie noch immer am Kragen hielt, hinaufzog und mit ihren Flügeln umschloss. Wie ein Fels fiel der schwarze Kokon ins Wasser. Mariks Flügel zitterten durch die Überbelastung und er konnte nicht mehr flattern.

"Kimmy, lass locker!" rief Marik aber die Hündin löste ihren Klammergriff um seinen Hals nicht. Er hatte keine Kraft mehr in seinen Schwingen wodurch sie keine Sannung mehr hatten und keinen Auftrieb mehr brachten. Seine Flügel legte er an seine Seiten und zog seine Gliedemaßen an und den Kopf ein. Durch seine Geschwindigkeit und den flachen Einfallwinkel welchen er hatte, prallte Marik schmerzhaft von der Wasseroberfläche ab, wobei Kimmy von ihm heruntergerissen wurde. Nachdem er ein weiteres Mal von der Wasseroberfläche wie ein flacher Stein abgeprallt war, versank Marik langsam im See. Das war das Letzte was er noch mitbekam, bevor er das Bewusstsein verlor.

***

"Hey Marik, wach auf du kommst sonst zu spät zu Uni." Sofort schreckte Marik hoch als er seinen Namen hörte. "Was? Wo? Noah, bist du das?" fragte er völlig durcheinander während er sich in seinem Zimmer umsah.

"Klar bin ich das und das war das letzte Mal das ich dich wecke." rief der hochgewachsene Namibianer durch die Wohnung. Marik hingegen sah sich panisch um, denn er war in seinem alten Studentenzimmer. Er krabbelte aus dem Bett und keuchte erschrocken, als er merkte, dass er normale menschliche Arme und Hände hatte. Sein ganzer Körper war wieder menschlich, zumindest konnte Marik nichts unmenschliches an sich feststllen, als er an sich hinab sah. Die Flügel, sein Schwanz, sein Schnabel, einfach alles war verschwunden und wieder so wie es fast sein ganzes Leben lang war.

"NOAH!!!" rief Marik durch die Wohnung und rannte in den Flur. "Junge, Marik, nicht das es mich stören würde, aber könntest du dir bitte erst etwas anziehen, bevor du hier rumrennst." sagte Noah etwas entnervt. "Was ist denn los, bist du etwas durcheinander?" "Noah, was ist hier los?" "Woher soll ich das wissen. Hier ist meiner Meinung nach gar nichts los, außer dass du hier nackt rumrennst." sagte Noah gelassen und ging in sein Zimmer. Marik verstand die Welt nicht mehr. War er nicht in einen Greifen umgewandelt worden, oder war dies alles nur ein ewig langer Traum. Das Letzte woran er sich erinnern konnte war, dass er durch einen kleinen Sturm geflogen und in einem See abgestürzt war. War das alles nur ein Traum gewesen, oder träumte er jetzt? Marik beruhigte sich etwas und ging zurück in sein Zimmer, wo er sich einige frische Sachen aus seinem Kleiderschrank suchte, mit denen er ins Badezimmer ging. Wahrscheinlich war es wirklich nicht real gewesen, immerhin konnten Träume sehr echt wirken und dennoch nur gebilde der Fantasie sein, dachte er sich. Eigenartiger Weise war der Badzimmerspielgel so stark beschlagen, dass Marik sein Spiegelbild nicht erkennen konnte. Er legte seine Hand auf die Glasfläche um sie abzuwischen, doch kam hatte er seine Hand ein paar Zentimeter bewegt, schreckte er zurück. Er sah nicht das Spiegelbild seiner Hand, sondern das einer Klaue, seiner Klaue, die er als Greif gehabt hatte. Erneut berüherte Marik die Spiegelfläche und wischte großflächig, quer über das Glas. Ein silbrig-weiß gefiederter Raubvogelkopf mit schwarzen Federsträhnchen, einem eisblauen Augenpaar und flauschigen Katzenohren sah ihn an.

Marik überkam ein Würgereiz und er erbrach und hustete Wasser in das Waschbecken vor sich. Als er schließlich wieder aufsah, erkannte er wie sein Spiegelbild eine Klaue hob und ausholte. Der Greif durchschlug den Spiegel, der einfach zersplitterte, und packte Marik an der Kehle. Reflexartig ergriff Marik die Klaue, doch er konnte sie nicht von seinem Hals lösen. Er bekam keine Luft mehr und das Zimmer um ihn herum begann sich aufzulösen. Der Schnabel des Greifen öffnete sich und Marik hörte seine eigene Stimme. "Wach auf!" Alles um ihn herum wurde dunkel.

***

"Komm schon Marik, mach keinen Scheiß." flehte Doktor Valeria, die über ihn gebeugt war und im Sekundentakt mit beiden Händen auf den Brustkorb des auf dem Rücken liegenden Greifen presste. Urplötzlich riss Marik die Augen auf und hustete Wasser aus. Er drehte sich auf die Seite um seine brennenden und nach Luft ringenden Lungen zu entleeren und mit frischem Sauerstoff zu befüllen. Er brauchte mehrere Minuten bevor er nach etlichem röcheln und husten wieder einigermaßen normal atmen konnte. "Verdammt nochmal, mach uns doch nicht immer solche Angst. Wir dachten schon wir kriegen dich nicht mehr zurück." sagte Doktor Valeria, die völlig fertig und durchnässt neben Marik kniete. Adria lag hinter ihr im nassen Gras und Kimmy saß an Mariks Kopfseite und wedelte leicht mit ihrem Schweif. Kaum dass er aufgestanden war, kam sie näher an ihn heran und schmiegte ihren Kopf an seinen Hals.

"Tut mir Leid, dass ich so geklammert habe, aber ich hatte einfach so viel Angst, dass ich mich nicht rühren konnte." entschuldigte sie sich, wobei Marik, trotz des kalten Regens, wieder von einer inneren wärme durchstömt wurde. "Ist schon Okay, wichtig ist, dass wir alle heil unten angekommen sind." "Naja, fast alle." warf Doktor Valeria ein. "Adria hat sich zwei Finger ihrer Flügel gebrochen." "Ich werd es überleben." sagte die Fledermaus etwas erschöpft. "Es ist nicht mehr weit. Wir müssen noch etwa zwei Kilometer in diese Richtung, dann müssten wir da sein." erklärte Doktor Valeria und stand auf. Da sie alle sehr erschöpft waren, und Adria verletzt war, brauchten sie etwa eine Stunde bis sie hr Ziel erreicht hatten.

___________________________________________________________

Ende - Kapitel 6

Fortsetzung folgt

Titel - Kapitel 7: Der Heimkehrer