Wolf's Journey - Kapitel 10: Besuch in der Schule

Story by silverstripe on SoFurry

, , , , , , ,

#10 of Wolf's Journey


Besuch in der Schule

,,Bis heute Mittag", rief Maki dem Panther zum Abschied zu. Er hatte den Panther zusammen mit Yuchi und Rakshasa, der an diesem Tag frei hatte, zur Schule gebracht und verließen nun wieder das Gelände.

,,Euch beide müssen wir dann auch in der neuen Schule anmelden. Ihr habt noch keinen Abschluss und könnt somit auch noch nicht hier arbeiten", sagte Rakshasa nachdenklich.

,,Ja. Wir haben uns bereits mit Yoko besprochen. Wir treffen uns später in der Schule und erledigen das", erklärte Maki und schaute auf seine Armbanduhr. ,,Noch haben wir etwas Zeit."

,,Dann gehen wir ein Eis essen und machen uns anschließend auf den Weg", schlug der Kojote vor.

Maki und Yuchi stimmten zu und folgten Rakshasa in die nächste Eisdiele, die nicht weit von Ryos Schule entfernt lag.

,,Vermutlich ist hier nach Schulschluss immer viel los", lachte Yuchi, während er sich an den Tisch setzte und nach der Karte griff.

,,Es gibt hier zwei Eisdielen. Die eine ringt ums Überleben und diese hier blüht besonders in der Schulzeit richtig auf", erzählte Rakshasa.

Sie bestellten und nach kurzer Zeit bekamen sie ihr Eis. Yuchi leckte sich genüsslich die Lefzen.

,,In welcher Klasse ist Ryo eigentlich?", fragte Maki und nahm einen Löffel von dem Eis.

,,In der achten Klasse. Vorher hatte er wohl Unterricht im Heim gehabt. Vermutlich ist es etwas ganz neues für ihn, eine gewöhnliche Schule zu besuchen."

Maki beobachtete, wie der Wolf über sein Eis herfiel und wandte sich wieder an Rakshasa: ,,Und wo arbeitet ihr?"

,,Yoko ist Fotografin und ich arbeite im Büro", antwortete der Kojote.

Maki verzog die Augenbrauen und hakte nach: ,,Büro? Du wirkst eher, als würdest du einem handwerklichen Beruf nachgehen. Oder ein Sportler sein."

,,Ich weiß. Schreiner konnte ich nicht werden, weil damals keine Stelle frei war. Aber ich wäre in die Fußballmannschaft aufgenommen worden, doch ich habe schließlich doch abgelehnt."

,,Wieso?", fragte Maki interessiert.

,,Damals war nur die Position frei, weil einer der Fußballer einen Unfall hatte und nie wieder spielen konnte. Yoko hatte panische Angst um mich. Sie wollte nicht, dass mir etwas passiert. Nicht nur, dass ich dann möglicherweise behindert bin, ich könnte dann womöglich auch nie mehr spielen und wir würden vielleicht pleite gehen, wenn ich keinen anderen Beruf finde, den ich noch ausüben könnte."

Maki nickte nachdenklich. Er wollte auch mal Sportler werden, doch die Leidenschaft zum Kochen hatte ihn mehr in ihrem Bann gehalten. Und wenn er doch nicht Koch werden sollte, würde er es noch einmal beim Masseur versuchen.

,,Und Yoko ist Fotografin?"

Rakshasa nickte.

,,Deshalb hat sie immer eine Kamera dabei. Sie macht auch privat sehr viele Fotos und verbringt manchmal Nächte vor dem Computer, um die Bilder zu bearbeiten und zu perfektionieren. Sie hat ihre Berufung wirklich gefunden, was ich nicht gerade behaupten kann. Wie du schon sagtest, Büroarbeit ist nicht wirklich mein Fall. Daher betreibe ich neben der Arbeit sehr viel Sport zum Ausgleich. Ich gehe regelmäßig ins Kampfsporttraining und jogge täglich. Zwar frage ich Yoko immer, ob sie mitmachen will aber sie hat immer eine Ausrede. Yoko ist nicht so von Sport begeistert, wie ich."

,,Da kenne ich noch jemanden", lachte Maki und warf einen Blick zu Yuchi, der sich den letzten Löffel zwischen die Zähne schob.

,,Stimmt gar nicht. Ich mache gern Sport", entgegnete er.

,,Lesen, Nähen und Shoppen gehen zählen nicht als Sportart."

,,Du nähst?", fragte Rakshasa interessiert.

Voller Stolz schwellte Yuchis Brust an und er erzählte: ,,Ja. Ich nähe unheimlich gern. Das ist das einzige, was ich wirklich gut kann."

,,Nur an seinem Geschmack müssen wir noch arbeiten", flüsterte Maki dem Kojoten zu.

Yuchi sah den Husky sauer an und bellte: ,,Lass mich doch, das ist wenigstens nicht so gewöhnlich wie das, was du trägst."

,,Das stimmt", lachte Maki.

,,Wir haben im Keller noch eine alte Nähmaschine von Yoko. Wenn du willst, kannst du sie haben. Yoko hat das Nähen bereits aufgegeben."

Yuchi sah den Kojoten mit großen Augen an und fragte: ,,Ehrlich? Meine Maschine konnte ich leider nicht mit hierher nehmen, daher wäre das wirklich praktisch."

,,Klar. Hier in der Stadt gibt es auch einen Stoffladen und eine Näherei. Da wirst du mit Sicherheit alles finden, was du brauchst."

Yuchi ließ einen kleinen Freudenschrei aus seiner Kehle hallen, riss die Arme in die Luft und fiel vom Stuhl.

Maki schüttelte resigniert den Kopf und seufzte: ,,Da hast du aber was angerichtet. Der wird sich so schnell nicht mehr einkriegen."

Rakshasa zuckte mit den Schultern und blickte zu der Bedienung auf.

,,Ihr habt gerufen?"

,,Ja, so in der Art. Wir möchten ganz gern bezahlen."

,,Da seid ihr ja endlich", sagte Yoko ungeduldig, die vor dem Schulgebäude wartete.

Yuchi beäugte die Schule misstrauisch und fragte: ,,Und da sind nur Yokai drin?"

,,Hast du in der Stadt schon einen Menschen entdeckt?", stellte Yoko eine Gegenfrage.

Der Wolf schüttelte den Kopf und gemeinsam begaben sich die vier ins Sekretariat, wo sie sich vorstellten und ihr Anliegen vortrugen.

,,Der Bürgermeister Herr Pote hat mir bereits von Ihnen berichtet. Sie füllen die Formulare aus und werden zusammen in eine Klasse eingeteilt. Das Schuljahr hat erst wieder begonnen, daher wird es wohl kaum Probleme geben, den verpassten Schulstoff nachzuholen."

Als sie das Schulgelände wieder verließen, konnte Yuchi seine Freude kaum verbergen.

,,Was hast du denn für Hummeln im Arsch? Sonst freut sich doch keiner, in die Schule zu müssen", überlegte Rakshasa verwirrt.

,,Wenn man sonst nur in die Schule ging, um sich von anderen beleidigen zu lassen, freut man sich auch nicht aber ich kann hier jetzt neu anfangen und ich bin mir sicher, dass alles anders ablaufen wird. Vor allem, wenn ich mit Maki zusammen in einer Klasse bin."

Sie kamen wieder Zuhause an und machten sich in der Küche zu schaffen, um das Essen zuzubereiten.

,,Die Küche ist eindeutig zu klein für vier Personen", murmelte Maki. Plötzlich hörte er, wie die Haustür geöffnet wurde. Er tapste aus der Küche und sah den Panther, der einen Zettel auf den Tisch legte und sich anschließend aufs Sofa warf. Verwundert beobachtete er den Panther, als Yuchi ihn plötzlich zur Seite schubste und laut den Namen des Panthers rief. Übermütig sprang er zu Ryo und umarmte ihn schweifwedelnd.

,,Als hätten sie sich Wochen nicht gesehen", seufzte Maki und begab sich wieder in die Küche.

Als Yoko den Tisch deckte, entdeckte sie den Zettel, den Ryo zurückgelassen hatten. Sie nahm ihn auf und bemerkte, dass der Zettel von der Schule war. ,,Ryo. Kommst du bitte mal", rief sie.

Der Panther kam zu ihr geschlichen und sah sie mit einem ausdruckslosen Blick an.

,,Ihr geht auf eine Klassenfahrt?"

Yuchi, Maki und Rakshasa gesellten sich zu ihnen und nahmen am Tisch Platz. Rakshasa verteilte das Fleisch, während Ryo fauchte: ,,Ich gehe aber nicht mit!"

,,Wieso?", fragte Yoko verwundert und las sich den Zettel erneut durch.

Ryo rümpfte die Nase und verschränkte die Arme. ,,Was soll ich auf einer Klassenfahrt?"

,,Die anderen besser kennenlernen. Das ist doch ein schönes Erlebnis. Ich hab mich früher immer auf Klassenfahrten gefreut."

Sie nahm einen Stift und unterschrieb den Zettel. ,,Das Geld können wir schon bis nächste Woche aufbringen, darum musst du dir keine Sorgen machen."

,,Ich mache mir keine Sorgen um das Geld", erwiderte Ryo genervt. ,,Ich will da einfach nicht mit. Das ist doch alles blöd."

,,Glaubst du, dass das Gleiche passiert wie damals im Heim?", wollte die Füchsin wissen.

Ryo schwieg.

,,Mach dir darum keine Gedanken, das wird nicht passieren. Wenn du willst, besorge ich dir vorher noch was für deine Augen und dein Fell. Niemand wird erkennen, dass du ein Albino bist. Abgesehen davon werden Albinos hier nicht so behandelt. In dieser Stadt gibt es mindestens zwei weitere Albinos, die bereits als Kunden bei mir waren."

Der Panther schob sich eine Gabel voll Fleisch in die Schnauze.

,,Es sind doch nur ein paar Tage. Du wirst es sicherlich nicht bereuen."

,,Wird sich zeigen", brummte Ryo frustriert. Man sah ihm an, dass er von der Idee nicht begeistert war und lieber Zuhause bleiben wollte.

,,Das kann ja was werden", dachte er sich.