Wolf's Journey - Kapitel 05: Die neue Heimat

Story by silverstripe on SoFurry

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#5 of Wolf's Journey


Die neue Heimat

Maki verstaute die Decke in seiner Tasche und löschte die Glut des Lagerfeuers. Er hatte in der Nacht erstaunlich gut geschlafen, was er Yuchi zuschrieb. Er warf dem Wolf einen Blick zu, der sich eine hartnäckige Klette aus dem Fell zog. Maki musste lächeln.

Der Wolf ging zu dem Husky, sah ihn grinsend an und fragte: ,,Gehen wir weiter?"

Makis Wangen wurden rot als er antwortete: ,,Klar. Wenn wir uns ran halten, schaffen wir es noch heute Abend in die Stadt."

Yuchi nickte. ,,Hoffentlich gibt's dort was anständiges zu futtern. Ich hab die Schnauze gestrichen voll von Waldfraß. Beeren und Nüsse, sowas ist doch keine richtige Mahlzeit."

Maki zuckte mit den Ohren und sah den Wolf belustigt an.

Yuchi drehte sich zu ihm, kratzte sich am Hinterkopf und ergänzte: ,,Du weißt, was ich meine. Ich vermisse die Gerichte, die du immer gemacht hast."

,,Das waren Fertigprodukte. Ich hatte kein Geld für besseres Material."

Yuchi verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lief weiter.

,,Echt? Dafür hatten die aber gut geschmeckt. Wolltest du nicht sowieso Koch werden?"

,,Das war nur eine Idee", seufzte Maki und beobachtete Yuchis Schweif, der hinter ihm hin und her schwang. Das Pendeln hypnotisierte ihn und und er ertappte sich dabei, auf den Hintern den Wolfes gestarrt zu haben. Maki blinzelte und blickte errötet fort, doch Yuchi hatte ihn nicht bemerkt.

Yuchi blieb plötzlich stehen und fragte: „Wo müssen wir jetzt eigentlich hin? Du hast doch den Kompass, oder?"

Maki nahm die Frage nicht wahr und ging weiter, bis er gegen Yuchis Rücken stieß.

,,Hey, schläfst du etwa noch?", lachte er, als er den verträumten Blick des Huskys bemerkte.

Maki schüttelte sich und versuchte seine erröteten Wangen zu verdecken.

,,Ich wollte nur fragen, wo es jetzt weitergeht."

Der Husky wurde noch röter und schaute abwechselnd auf den Kompass und die Karte. ,,Dürfte nicht mehr weit entfernt sein", erklärte er und war froh, dass seine Stimme nicht wieder komisch klang. Er deutete in die Richtung, in die sie gehen sollten und lächelte dem Wolf zu.

Yuchi nickte ihm zu und nebeneinander marschierten sie weiter. Der Wolf blickte zu dem Husky und versuchte etwas zu sagen, doch nun war er es, dessen Stimme versagte. Er biss sich auf die Lefzen und versuchte es erneut. Nach Makis Pfote greifend fragte er: ,,Wir werden doch zusammen in einem Haus wohnen, oder?"

,,Bestimmt. Das kriegen wir schon geregelt", stotterte der Husky.

In einem Anflug der Zuneigung legte Yuchi seinen Schweif um den Husky und flüsterte: ,,Wäre schön."

,,Geht mir genauso."

Maki wunderte sich, dass er überhaupt noch ein verständliches Wort hervorbringen konnte.

,,Glaubst du, wir werden Mitbewohner haben?"

Der Husky holte tief Luft, um nicht wieder nur Gekrächze hervorzubringen. ,,Ja. Eine leere Wohnung wäre teurer gewesen. Wir werden bei einem jungen Pärchen wohnen. Ich habe bereits mit ihnen telefoniert. Sie klangen eigentlich ganz nett."

Yuchi nickte abwesend.

,,Solange sie uns akzeptieren."

,,Uns?"

Maki sah den Wolf an und zuckte mit den Ohren.

,,Ja. Du und mich."

Der Husky fragte sich, was genau sein Freund mit diesem „Uns" meinte, aber er dachte sich seinen Teil und wedelte unbewusst mit dem Schweif.

,,Ich bin müde. Lass uns eine Rast einlegen", seufzte Yuchi und ließ sich auf den Waldboden fallen.

Maki warf einen Blick in den Sternenhimmel und ergriff Yuchis Pfote.

,,Wir gehen noch ein kleines Stück."

,,Wenn wir jetzt weitergehen, dann brech ich zusammen."

Der Husky zog den Wolf auf die Füße, legte den Arm um seine Schultern und drängte ihn dazu, weiterzugehen. ,,Wolltest du nicht heute schon ankommen?"

,,Da wusste ich noch nicht, wie lang es dauern würde. Es ist bereits mitten in der Nacht."

Maki hielt dem Wolf die Karte vor die Nase. ,,Aber wir sind schon fast da."

,,Schnarch."

Der Wolf schloss die Augen und weigerte sich, noch einen Schritt zu machen.

Maki zog den Wolf mit sich und hob die Augenbrauen, als er am Horizont endlich Lichter erkannte.

,,Wir haben es geschafft. Wir sind da!", rief er erfreut. Doch Yuchi schnarchte nur übertrieben.

,,Blödmann. Wach endlich auf!"

Keine Reaktion.

Seufzend hob Maki den Wolf auf die Arme und trug ihn. Zwar war der Wolf schwer, doch dank seines Trainings hatte er genug Kraft in den Armen, um ihn tragen zu können.

Als er die Stadt erreicht, die schon in tiefe Dunkelheit gehüllt war, steuerte Maki auf das letzte noch beleuchtete Gebäude zu.

,,Rathaus." Er setzte den schnarchenden Wolf auf einer Bank ab, drückte ihm seine Tasche in die Hand und sagte: ,,Halt mal."

Der Husky klopfte an der Tür.

,,Herein."

Maki drückte die Klinke und betrat den Raum.

,,Setzen Sie sich", sagte der Tiger und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

„Was verschlägt Sie zu dieser späten Stunde hierher?"

Maki sah den Tiger einen Augenblick verwundert an. Nie zuvor hatte er einen Tiger gesehen. Er hatte allgemein nur wenige Yokai getroffen und hatte keine Ahnung von der Artenvielfalt. Maki schob dem Tiger einen Zettel zu und sagte: ,,Ich bin Motoky Wanke. Meine Eltern hatten bereits mit Ihnen telefoniert."

Der Tiger nahm den Zettel und nickte. „Ihre Eltern hatten mich bereits informiert. Ich bin übrigens Herr Pote."

,,Allerdings bin ich nicht allein hier. Ein Freund ist ebenfalls bei mir und wartet draußen. Gäbe es die Möglichkeit, ihn in dem Haushalt unterzubringen, wo auch ich wohnen werde?"

Maki trat aus dem Gebäude und trug ein breites Grinsen auf den Lefzen, während er auf den Vertrag sah. ,,Mit Yuchi zusammen leben. Wie sich das wohl entwickeln wird?"

Er trat zu dem Wolf, der noch immer auf der Bank döste.

,,Hey Wolfie. Aufstehen. Wir gehen nach Hause", freute er sich.

,,Hause?", gähnte der Wolf. ,,Lass mich noch fünf Minuten."

Maki griff um den Wolf und nahm ihn wieder auf den Arm.

,,Wenn du nicht laufen willst, trag ich dich eben."

,,Ist mir recht", murmelte Yuchi und vergrub seine Schnauze in Makis Shirt.

Der Husky lief die spärlich beleuchtete Straße entlang, die zu seinem zukünftigen Heim führen sollte.

,,Da. Haus Nummer Vier. Das letzte Haus vor dem See."

Er betrachtete das Bauwerk. Ein kleines Haus am Rand der Stadt. Ein kleiner Garten schmückte das Haus und grenzte es von den Nachbarn ab. Der kleine See erstreckte sich hinter dem Grundstück und ließ den Ort idyllisch wirken. Maki hoffte, dass die Mitbewohner auch dementsprechend freundlich waren. Etwas nervös klopfte Maki an die Tür und stellte den Wolf auf die Beine.

,,Yuchi, jetzt musst du aber aufwachen!"

Der Wolf blinzelte, hielt sich an dem Husky fest und brauchte einen Augenblick um zu realisieren, wo er war.

,,Wir sind angekommen und du schläfst mal wieder nur", lachte der Husky. Die Tür schwang auf und eine Füchsin schaute heraus.

,,Ihr müsst Motoky und Yunichi sein, oder?"

,,Wer sind wir?", murmelte Yuchi und gähnte laut.

Maki musterte die Füchsin. Sie schien jung zu sein. Maki schätzte, dass sie ein oder zwei Jahre älter als er war. Das Fell hatte eine blassrosane Farbe. Gegen das Fell wirkten ihre langen Haare kräftig und farbintensiv. Die hellblauen Strähnen stachen aus dem Pink heraus, dennoch wirkte die Füchsin nicht aufdringlich, sondern zurückhaltend und seiner Meinung nach eher schüchtern. „Vielleicht täuscht das gelbe Nachthemd aber auch nur", dachte er sich.

Maki gab ihr die Pfote und sagte: ,,Maki und Yuchi reicht. Du bist Yoko, oder?"

Sie nickte und bat die beiden in das kleine Haus. Yoko führte sie durch den Flur ins Wohnzimmer.

Maki war begeistert von der modernen Einrichtung und sah sich alles genau an. Ein Schreibtisch mit Computer und ein Aktenschrank standen in der Ecke. Der Arbeitsplatz, nahm Maki an.

Auf dem Sofa saß ein Kojote mit rotem Fell und schaute fern. Als er die Rüden bemerkte, schaltete er das Gerät ab, stand auf und gab den beiden die Pfote. ,,Ich bin Rakshasa Minoru. Ihr müsst die Neuen sein."

,,Ja, ich habe vor ein paar Tagen mit dir telefoniert", meinte Maki. Der Kojote nickte.

,,Ihr kommt ziemlich spät und ihr seht ziemlich müde aus. Am besten zeige ich euch euer Zimmer und erkläre euch morgen alles weitere."

Yuchi nickte gähnend und Maki stieß ihn in die Flanke.

,,'Tschuldigung. War ein langer Tag heute."

Der Kojote führte sie zu der Treppe, während Yoko rief: ,,Gute Nacht ihr zwei."

Rakshasa deutete auf eine Tür und sagte: ,,Hier ist das Badezimmer."

,,Wir sind durch den Wald gegangen und hatten einige Tage nicht genug Wasser, um sich anständig sauber zu machen. Eine Dusche wäre dringend nötig", seufzte Maki und rieb sich die Nase. Im nächsten Moment bereute er dies gesagt zu haben, da dies vermutlich keinen guten ersten Eindruck hinterlassen würde.

Rakshasa grinste nur und meinte: ,,Ja. Definitiv."

Maki kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während Rakshasa die Tür gegenüber des Badezimmers öffnete.

,,Hier ist euer Zimmer. Im Schrank findet ihr einige alte Sachen von mir. Die könnt ihr vorerst anziehen. Morgen gehen wir in die Stadt und besorgen euch eigene Sachen."

Maki nickte und spähte in das Zimmer.

Yuchi riss die Augen auf, stolperte in das Zimmer und warf sich sofort in das Bett. ,,Endlich!", rief er und murmelte sich in die Decke ein.

,,Wenn er müde ist, benimmt er sich manchmal seltsam", flüsterte Maki, als er den verwunderten Blick des Kojoten bemerkte.

,,Gut. Aber ich hab noch eine Frage: Warum kommt ihr mitten in der Nacht? Tagsüber wäre praktischer gewesen. Außerdem seht ihr aus, als wärt ihr den ganzen Tag unterwegs gewesen."

,,Waren wir auch. Ich hatte gehofft, dass wir gegen Abend die Stadt erreichen würden."

,,Na gut. Dann lass ich euch jetzt alleine. Yoko und ich sind morgen an der Arbeit. Ihr könnt euch derzeit das Haus und die Umgebung ansehen. Ich lass euch einen Stadtplan da. Wir kommen Nachmittags wieder. Mittags kommt Ryo nach Hause. In der Küche könnt ihr euch austoben und etwas für ihn machen. Oder ihr bestellt etwas. In der Küche hängt ein Zettel mit der Nummer vom Lieferservice. Falls etwas sein sollte: unsere Nummern sind im Telefon eingespeichert."

Maki nickte und versuchte sich alles zu merken. Kochen würde er selbst hinkriegen. Er hatte bereits viele Kochbücher gelesen und viel experimentiert um für seine Ausbildung zum Koch vorbereitet zu sein.

,,Wer ist Ryo?", erkundigte er sich. Maki konnte sich nicht erinnern, dass ein dritter Bewohner in diesem Haus war. ,,Ist er euer Sohn?"

Er biss sich auf die Zunge. Yoko und Rakshasa waren vermutlich erst um die achtzehn Jahre und konnten eigentlich keinen Welpen haben, der alt genug war, um ihn allein im Haus zu lassen.

,,Nein. Ryo ist unser neuester Mitbewohner nach euch. Er kam erst vor kurzem zu uns und geht noch zur Schule."

Der Husky nickte und fragte sich, wie alt der Junge wohl sei.

,,Das wäre fürs Erste alles. Wir sehen uns morgen. Auf einen guten Start. Schlaft gut", verabschiedete sich Rakshasa und griff nach der Türklinke.

,,Gute Nacht", rief Maki kurz bevor sich die Tür schloss. Er sah zu dem Wolf, der sich im Bett wälzte und unverständliche Dinge murmelte.

,,Machst du das Licht aus?", brummte Yuchi. Maki löschte das Licht, streifte sich das Shirt ab und ließ die Hose sinken. In Unterwäsche legte er sich auf die andere Bettseite und spürte, wie sich ein Arm um seinen Brustkorb legte.

,,Träum schön."