Kristall-Krieger - Kapitel 14: Nebel der Vergangenheit

Story by silverstripe on SoFurry

, , , , , , , , , , , , , ,


Nebel der Vergangenheit

Rika landete, mit dem Leopard in den Armen, vor Kristys Haus und klingelte. Drake öffnete ihr und sie trat ein.

,,Was ist denn passiert?", fragte der Fuchs.

Rika erzählte ihm, was passiert ist und brachten ihn dann in Kristys Zimmer, wo sie ihn dann ins Bett legten.

,,Zum Glück sind meine Eltern nicht da", meinte Kristy und besah sich die Wunde. Sie verschwand kurz und kam mit einem Bündel Kräuter wieder.

,,Was ist das?", wollte Drake wissen.

,,Der Saft dieser Kräuter wirkt beruhigend und kann den Heilungsprozess beschleunigen."

Sie strich sein Fell etwas zur Seite. Kristy träufelte den Saft auf die Wunde, woraufhin der Leopard zusammenzuckte und aufwachte. Er wollte sich aufrichten, doch der stechende Schmerz hielt ihn zurück.

,,Ruhe dich aus und schone dich", riet Kristy ihm und gab ihm eine Tasse mit Kräutertee.

Doch der Leopard lehnte ab, richtete sich wieder auf, schwang sich aus dem Bett und sagte: ,,Es geht schon. Es schmerzt kaum noch."

Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer, doch Kristy folgte ihm.

,,Wieso willst du dir nicht helfen lassen? Du stehst dir damit nur selbst im Weg!"

Doch er achtete nicht auf sie, öffnete ein Portal und verschwand darin. Kristy seufzte ratlos und tapste zu den anderen zurück. Rika saß bedrückt auf dem Sofa und sagte schließlich: ,,Ich sollte wieder nach Hause gehen."

Sie verabschiedete sich und ließ die beiden alleine zurück. Seufzend setzte sich Kristy neben den Fuchs aufs Bett und blickte ihm in die roten Augen.

,,Komm, gehen wir schlafen", meinte er.

Rika kam zu Hause an und ging sofort in ihr Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett und wimmerte leise. In den Spiegel blickend sagte sie sich: ,,Eines schönen Tages werde ich den richtigen finden und glücklich sein."

Sie ließ sich aufs Kissen fallen und warf die Decke um sich.

,,Das wird schon alles wieder."

Langsam schlossen sich ihre Augen und sie fiel ins Traumland.

Silver gähnte laut und ließ sich neben Suichiro aufs Bett fallen, der sich sofort schweifwedelnd an ihn kuschelte. Der Wolf vergrub sich unter der Decke und der Husky schmiegte sich eng an ihn. Suichiro kraulte dem Wolf am Bauch, woraufhin der Wolf genüsslich mit dem Schweif wedelte. Die Pfote wanderte in die tieferen Regionen und kurz bevor sie die Gürtellinie überschritt, sagte Silver: ,,Ich bin müde, wann anders, okay?"

Seufzend nickte der Husky und beide schliefen langsam ein.

Der Schwarze Panther saß in seinem Zimmer und schaute fern. Während den Nachrichten zischte er nur verächtlich: ,,Diese Menschen..."

Er schaltete das Gerät ab und tapste durch sein Zimmer. An einem Bild an der Wand blieb er stehen.

,,War es die richtige Entscheidung, sich für immer dem Teufels-Trio anzuschließen?"

,,Natürlich!"

Der Panther wirbelte herum. Der Schwarze Löwe trabte durch sein Zimmer auf ihn zu.

,,Die Menschen haben deine Mutter getötet, nicht wahr?"

Der Panther schaute ihn mit seinen kalten Augen an, doch in ihnen lag auch Trauer und Verzweiflung.

,,Ich habe meine Mutter nie kennen gelernt. Mein Vater sagte mir, sie wäre brutal umgebracht worden. Er hat allerdings nie genau gesagt, wie und warum sie getötet wurde."

,,Die Menschen töten sich gegenseitig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich alle und ihre ganze Welt vernichtet haben und genau das müssen wir verhindern, doch dafür brauchen wir alle Seelenkristalle."

,,Aber nicht alle Menschen sind schlecht."

,,Menschen haben das Bedürfnis, anderen Schmerzen zuzufügen. Denk doch mal nach. Es gab viel Krieg und daran sind nur die Menschen schuld. Deine eigene Mutter ist von Menschen getötet worden und dein Vater hat sich doch auch nie um dich gekümmert, nicht wahr?"

,,So ganz stimmt das nicht. Ich wollte in Ruhe gelassen werden, das hat er eben auch getan."

,,Menschen sind falsche Wesen. Sie müssen verschwinden und dazu haben wir die Kraft. Wir brauchen nur alle Seelenkristalle."

Der Panther seufzte tief und nickte dann.

,,Es war die richtige Entscheidung, sich von den Menschen zu trennen. Sie sind unsere Feinde. Wir müssen weitere Katastrophen verhindern, die die Menschen verursachen könnten. Du hast zwar menschliche Eltern, aber du bist ein Tier. Du bist ein Mitglied des Teufel-Trios, vergiss das nicht. Wir schaffen eine neue Welt. Eine Welt für Frieden und Freiheit, ohne den Menschen."

Der Panther schaute zu dem Bild, auf dem sein Vater zu sehen war.

,,Wahrscheinlich hast du recht. Die Menschen haben so einige schlimme Dinge getan..."

,,Natürlich habe ich recht. Geh jetzt schlafen. Morgen früh wartet wieder Arbeit auf uns."

Der Löwe verließ das Zimmer und ließ den bedrückten Panther allein zurück. Die Sonne ging unter und ihre letzten Strahlen fielen durch das kleine Fenster, bis das Licht schließlich erlosch. Der Panther ließ sich aufs Bett fallen. Sein Fell schimmerte schwarz wie die Nacht und seine Katzenaugen leuchteten im einfallenden Licht der Fackel, die als einzige Lichtquelle diente. Er schaute bedrückt zu dem Mond, der nun aufgehend durch sein Fenster schien. Das schwarze Shirt zog er sich aus und entledigte sich auch seiner schwarzen Hose. Nun konnte man sein schwarzes Fell am ganzen Körper sehen. Es war überall gleich dunkel, keine hellen Stellen oder Markungen. Nackt wie er war, warf er die Decke um sich und fror dennoch, denn sein Zimmer war sehr kalt und die Bettdecke wärmte nur mäßig.

,,Ob meine Mutter wirklich getötet wurde? Vielleicht ist sie ganz anders gestorben. Warum nur hat mir mein Vater kaum etwas über sie erzählt? Was ist damals nur passiert?"

Die Fragen quälten ihn, doch dann fielen langsam seine Augen zu und er schlief ein.

,,Du suchst nach Antworten?", fragte eine Stimme. Der Panther öffnete die Augen und schaute sich um, doch nichts war hier. Alles war schwarz und leer.

,,Wer bist du?", fragte er.

,,Ich kann dir Antworten auf deine Fragen geben."

,,Wie?"

,,Suche den Mondstein auf, er wird dir die Vergangenheit zeigen und dir Antworten geben."

Als er am nächsten Morgen aufwachte, fiel er fast aus dem Bett. Er versuchte sich an das zu erinnern, wovon er geträumt hatte und dann fiel es ihm wieder ein.

,,Ich würde so gerne wissen, was meine Mutter für ein Mensch war. Und ich will wissen, was damals passiert ist."

Er rieb sich den Schweiß von der Stirn und richtete sich langsam aus dem Bett auf.

,,Warum nur durfte ich sie nie kennen lernen?"

Er stand auf und seine Pfoten trugen ihn nach draußen, wo er durch einen Flur ins Badezimmer gelangte.

,,Was ich wohl am Mondstein finden werde? Werde ich erfahren, was damals wirklich mit meiner Mutter passiert ist?"

Er rieb sich zwei Pfoten voll Wasser ins Gesicht und seufzte leise. Der Schwarze Panther sah in den Spiegel und band sich die langen Haare zusammen.

Er ging aus dem Badezimmer und tapste zum Schlosseingang.

,,Wo willst du denn hin?", fragte die Schwarze Schlange.

,,Ich habe etwas zu erledigen. Ihr müsst heute auf mich verzichten."

Die Schlange gab ein gezischtes ,,Na gut" von sich und verschwand dann wieder. Der Panther öffnete den Eingang und ging durch den Felstunnel. Es war dunkel, aber er kannte den Weg ja bereits auswendig und fand schnell den Ausgang. Durch eine kleine Felsspalte drang Licht ins Innere des Tunnels. Der Panther legte eine Pfote auf diesen Spalt, daraufhin konnte man Steine krachen hören und der Spalt vergrößerte sich. Er konnte nun ins Freie gehen und nachdem er dies tat, schloss sich der Spalt wieder.

Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ das schwarze Fell glänzen. Er streckte sich im Sonnenlicht und gab ein entspanntes Seufzen von sich. Der große Berg, auf den er nun zutapste, lag nicht weit von dem Schloss entfernt, somit erreichte er schnell den Fuß des Berges. Er öffnete sein Maul und prüfte die Luft, indem er die Luft mit der Nase einsog und er erkannte einen Geruch, der ihm vertraut war.

,,Der Wolf!", erinnerte er sich. ,,Er war hier, aber wieso?"

Der Panther schnüffelte weiter und schreckte dann zurück.

,,Da ist noch ein anderer Geruch. Ich kenne ihn nicht, aber dennoch kommt er mir so bekannt vor..."

Er blickte zum großen Berg hinauf und trabte los. Der Berg war hoch und es war ein langer und schwerer Weg, der einfach nicht enden wollte.

,,Was glaubst du wo der Panther hin will?", fragte die Schlange den Löwen.

,,Ich habe keine Ahnung. Dann verzichten wir heute eben auf ihn."

Die Schlange saß neben dem Löwen auf dem Sofa.

,,Wie auch immer. Ich gehe jetzt einen Seelenkristall suchen", meinte die Schlange und stand auf.

,,Warte!", rief der Löwe und deutete auf einen Bildschirm an der Wand, auf dem einige Fotos zu sehen waren.

,,Folgende Menschen haben einen Seelenkristall", sagte der Löwe und zählte die Personen auf: ,,Drake Thoune, Kristy Hiro und Suichiro Stream und wir wissen, dass Drake Thoune und Rika Hurrano Kristall-Krieger sind."

,,Das ist merkwürdig. Die Kristall-Krieger beschützen die Menschen, die einen Seelenkristall haben, aber Drake ist ein Kristall-Krieger und hat einen Seelenkristall. Glaubst du, es gibt dafür einen Grund?", wollte die Schlange wissen.

,,Es ist wohl Zufall. Ich denke nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt. Wir suchen erstmal weiter und sehen dann, was passiert. Wenn du Drake findest, eigne dir seinen Seelenkristall an, dann haben wir nämlich einen Feind weniger."

,,Mit Vergnügen", grinste sie und machte sich auf den Weg.

Sie kam in der Stadt an und hatte eine große Villa im Visier. Ein blonder Junge trat soeben aus der Villa.

,,Das muss ein Millionärs-Kind sein. Wer in so einer großen Villa wohnt, hat vielleicht auch einen Seelenkristall als Krönung."

Der Junge ging von dem großen Grundstück und bemerkte die Schlange gar nicht, die sich hinter einem Baum versteckt hielt.

,,Er geht in Richtung Wald", bemerkte die Schlange und folgte ihm. Als sie dann tief im Wald waren, sagte der Junge: ,,Hören sie auf mich zu verfolgen!"

Er drehte sich um und blickte die Schlange an.

,,Woher weißt du...?"

,,Dein Geruch. Das Parfum ist scheußlich..."

Ihr Blick verfinsterte sich und sie zischte: ,,Na gut, ich werde auch wieder gehen, aber erst, wenn ich deinen Seelenkristall habe!"

Sie trat vor ihn und schnippte mit den schuppigen Fingern. Aus dem Boden sprangen Seile, die den Jungen an den Armen und Beinen fesselten.

,,Wer oder was bist du?", fragte der Blonde.

,,Ich bin die Schwarze Schlange!"

Sie hielt ihre Hand vor seine Brust, doch dann durchfuhr ihre Hand einen heftigen Schmerz und sie vernahm die Worte: ,,Rasender Stern!"

Der Lichtleopard sprang von einem Baum und rief: ,,Bei Thomas suchst du vergeblich. Ihr werdet nie alle Seelenkristalle bekommen!"

,,Ach halt die Schnauze!"

Sie zückte eine Karte und schrie: ,,Mundo, erscheine und mach ihn fertig!"

Aus der Karte trat ein Dämon, der einem Dachs ähnelte. Mundo rannte los und raste an dem Leopard vorbei. Ein starker Schmerz durchfuhr ihn und er bemerkte, dass seine Bauchseite blutete. Mundo kam hinter ihm wieder zum Halten und zeigte eine Pfote voll scharfer Messer, die er gekonnt auf den Leopard zuwarf.

,,Licht-Feld!"

Ein Wall aus Licht ließ die Messer abprallen.

,,Er ist schnell", dachte sich der Leopard.

Die Schlange hielt wieder die Hand vor Thomas' Brust und ließ den Nebel in ihn eindringen, woraufhin der Junge schmerzerfüllt aufschrie.

,,Er hat tatsächlich keinen Seelenkristall...", bemerkte die Schlange und ließ von ihm ab.

Die Fesseln lösten sich und Thomas fiel entkräftet zu Boden.

,,Mundo, kümmere dich um diesen gefleckten Schneeball. Enttäusche mich nicht!"

Sie öffnete ein Portal und verschwand sogleich darin. Der Leopard schaute erbost zu dem Dachs, der ihn nur fies angrinste.

,,Ihr seid nur Roboter ohne Herz, ohne Träume und ohne Seele! Du Geschöpf, welches nie wissen wird, was es heißt, richtig zu leben, möge das Licht dich verbannen und deinem Leben ein Ende setzen!"

Er hielt seinen Stab hoch in die Luft. Die Kugel auf der Spitze des Stabes leuchtete in einem grellen Licht. Die Kugel funkelte hell, doch dann löste sie sich samt Stab in bunt leuchtende Funken auf. Der Leopard schloss die Augen, während die kleinen Funken um ihn herumschwirrten. Er schwebte langsam nach oben, die Funken kreisten weiterhin um seinen Körper.

,,Energieausbruch", sagte er in einem leisen Flüsterton.

Zwischen seinen Pfoten, mit denen er vorher den Stab gehalten hatte, bildete sich ein helles Licht, welches des Bereich um ihn erhellte. Mit einem lauten Schrei, stieß er seine Pfoten zur Seite. Das Licht, welches zwischen seinen Pfoten loderte, wurde nun in Form eines Strahles auf den Feind geschickt. Ihm folgten die leuchtenden Funken. Der Strahl durchschoss den Dämon, während die Funken sich an ihn hefteten und seinen Körper auflösten. Schließlich fiel die Karte zu Boden, auf der ein M und einige Messer abgebildet waren, dann zerfiel sie zu Staub.

Der Leopard half Thomas auf und brachte ihn nach Hause.

Der Panther keuchte erschöpft, als er endlich die Spitze des Berges erreichte. Der Mond schien in einem hellen Licht.

,,Hier oben zeigt der Mond immer einen vollen Kreis, warum das wohl so ist?"

Er ging auf die Steinwand zu und öffnete das verzauberte Tor, wodurch er in den Tunnel gelangte. Wie auch bei Silver begann der Körper des Panthers unkontrollierbar zu kribbeln. Er ging immer weiter und versuchte das unheimliche Kribbeln zu ignorieren. Schließlich erreichte er die Steinplatte, auf der der Mondstein im Licht des Vollmondes glänzte. Vorsichtig trat er mit einer Pfote auf die Platte. Sein Körper begann immer heftiger zu kribbeln. Er kam dem Stein näher und kniete sich vor ihm nieder. Sein Fell glänzte und seine Kleidung begann sich aufzulösen. Daraufhin schreckte der Panther zurück, doch dann näherte er sich wieder dem Stein. Er legte sich um den Stein und seine Augen fielen langsam zu.

Als er die Augen wieder öffnete, befand er sich einem dunklen Ort. An diesem war auch Silver gewesen, als er dem Leopard einen Besuch abstattete.

,,Du willst wissen, was in der Vergangenheit passiert ist?", fragte eine Stimme.

Der Panther schaute sich verwundert um, doch er war alleine.

,,Ja, ich muss wissen, was mit meiner Mutter passiert ist!", rief er.

,,Nun gut. Nebel des Mondsteins, zeige dieser verwirrten Seele die Vergangenheit!"

Langsam erhellte sich der Ort und der Panther kniff die Augen vor dem grellen Licht zu. Als er sie wieder öffnete, fand er sich in einer Stadt wieder. Er schaute sich um und entdeckte sein altes Zuhause, von dem nun die Tür aufsprang. Der Panther versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete das Geschehen. Ein junger Mann trat aus dem Haus. Er trug ein kleines Baby in den Armen.

,,Das ist... mein Vater", bemerkte der Panther. Er schaute auf das Baby in seinen Armen. Es öffnete gerade die Augen und schaute fröhlich zu seinem Vater. Die Augen waren die gleichen, wie die vom Panther.

,,Bin das... etwa ich als Baby?", fragte sich der Panther. Nun trat eine Frau aus dem Haus. Sie trug lange, weiße Haare und hellblaue Augen.

,,Das ist wohl meine Mutter", überlegte sich der Panther. Die Frau trug ebenfalls ein Baby in den Armen, dieses hatte allerdings helle Haare, aber die Augen waren genau wie die von dem Panther zweifarbig.

,,Wer ist das Baby in ihrem Armen?", fragte er sich. Sie stiegen ins Auto und setzten die Babys in Kindersitze auf die Rückbank und fuhren los.

,,Wo wollen sie hin?", wollte der Panther wissen. Plötzlich verschwamm alles und als der Panther wieder aufsah, befand er sich vor einem großen Gebäude mitten in der Stadt. Er betrachtete das Gebäude und erinnerte sich daran, dass seine Mutter hier früher gearbeitet hatte. Allerdings soll das Gebäude irgendwann abgerissen worden seien, nachdem ein Feuer es vollkommen zerstört hatte. Zwei schwarzgekleidete Personen rannten aus dem Gebäude. Ihre Gesichter waren von schwarzen Masken verdeckt. Sie grinsten sich an und verschwanden plötzlich. Der Panther trat näher zu dem Gebäude und fragte sich, wer diese zwei Personen gewesen sein könnten.

,,Irgendwas ist hier faul", dachte er sich und schaute sich um. Die Leute schienen ihn gar nicht zu bemerken. Sie liefen unbeeindruckt an ihm vorbei. Der Panther blickte an sich runter und ihm fiel wieder ein, dass er ja komplett nackt war. Hektisch verschränkte er seine Pfoten vor seinem Schritt, doch die Leute schienen sich gar nicht für ihn zu interessieren. Ein Pärchen kam ihm entgegen und der Panther bemerkte es zu spät und schloss die Augen, doch die beiden gingen einfach durch ihn hindurch, als wäre er nur aus Luft. Der Panther strich sich verwirrt durchs Fell. Er konnte es deutlich fühlen. Warum konnten die Personen einfach durch ihn hindurchgehen?

,,Das hier ist nicht die Wirklichkeit. Es ist die Vergangenheit, die mir gezeigt wird. Mich kann also niemand sehen oder berühren", dachte er sich.

Ein Auto fuhr auf das Grundstück und die Eltern des Panthers stiegen aus. Die Mutter nahm das Baby mit den hellen Haaren aus dem Wagen und gab ihrem Mann einen Kuss.

,,Willst du ihn wirklich mitnehmen? Ich kann mich auch um beide kümmern", meinte der Vater.

,,Ach was, du musst dich doch um den Haushalt kümmern. Zwei Kinder wären da hinderlich. Keine Sorge, ich kann schon auf ihn aufpassen", erwiderte die Frau und küsste ihrem Mann auf die Wange.

,,Na gut, wie du willst. Viel Spaß bei der Arbeit", rief der Vater ihr nach, als die Frau sich mit dem Baby zum Gebäude begab.

Der Panther trat zu dem Auto und schaute zu dem schlafenden Baby.

,,Das bin wirklich ich", stellte er fest und schaute dann zu seiner Mutter.

,,Aber wer ist das andere Baby? Warum sieht es so aus wie ich? Ich habe keinen Bruder und auch keine Verwandten in dem Alter, aber seine Augen... wer ist das?"

Er folgte mit schnellen Schritten seiner Mutter und sah sie an.

,,Jetzt weiß ich, wer meine Mutter war, aber jetzt kommt die Frage, wer dieses Baby ist."

Er schaute den kleinen Jungen an, der fröhlich zu seiner Mutter schaute.

,,Er sieht meinem Vater ähnlich, hat aber die Haare meiner Mutter und hat die gleichen Augen wie ich, als wäre er mein Bruder. Aber ich bin ein Einzelkind. Ich habe keine Tanten oder Onkel, also kann er auch kein Cousin sein."

Der Panther blieb stehen und die Mutter trat mit dem Baby in das große Gebäude. Ein Lautes Geschrei ließ ihn umherfahren. Er bemerkte, dass es aus dem Auto seiner Eltern kam. Er tapste mit schnellen Schritten zu dem Auto. Sein Vater öffnete die Seitentür. Es war das Baby, welches soeben aufwachte und mit Tränen in den Augen schrie. Der Vater nahm das Baby auf den Arm und versuchte es zu beruhigen, doch es schrie laut und hatte seine Augen weit aufgerissen.

,,Beruhige dich. Du hattest bestimmt nur einen Alptraum", redete der Vater auf das Baby ein.

Der Panther trat dazu und schaute erstarrt auf das Baby, welches in völliger Panik schrie und die Tränen über sein Gesicht liefen.

Plötzlich durchfuhr den Panther einen kalten Schauer. Er zuckte zusammen und hielt sich den Kopf.

,,Ich erinnere mich. Ich hatte diesen einen Traum..."

Das Baby wand sich in den Armen des Vaters und wollte sich losreißen.

,,Es war nicht nur ein Traum, es war eine Vision, die mir gezeigt hat, was passieren wird..."

Der Panther blickte geschockt zu dem Gebäude. Sein Körper zitterte und er war unfähig, sich zu bewegen. Er stand wie angewurzelt auf dem Fleck. Sein Vater neben ihm, der verzweifelt versuchte, das kreischende Baby zu beruhigen, welches noch immer versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.

Ein Lauter Knall ertönte, gefolgt von einem grellen Licht und einer Hitzewelle, die den Panther umwarf. Er schrie erschreckt und kniff die Augen zu. Das Baby kreischte bei dem Knall laut. Der Vater starrte geschockt auf das Gebäude. Der Knall kam aus dem Gebäude. Es war eine Explosion. Das ganze Gebäude stand in Flammen und fiel langsam in sich ein.

,,Sophie!", rief der Vater.

,,Mama!", schrie das Baby. Der Panther fiel auf die Knie.

,,Genau das war mein Traum..."

Das gesamte Gebäude stürzte in sich zusammen. Der Vater brach in Tränen aus und auch der Panther konnte es nicht zurückhalten. Sirenen ertönten und die Feuerwehr rückte an, die versuchte, das Feuer zu löschen, doch für die Leute in dem Gebäude kam jede Hilfe zu spät.

,,Wieso ist das passiert?", fragte sich der Panther als er wieder ins Feuer blickte.

,,Ich weiß jetzt wieder, wie meine Mutter gestorben ist, doch ich weiß nicht, wieso das passiert ist."

Er kramte in seinem Gedächtnis nach Antworten und plötzlich kam ihm eine Idee: ,,Bevor meine Mutter in das Gebäude trat, sind zwei schwarzgekleidete Personen mit Masken aus dem Gebäude gerannt. Haben sie vielleicht etwas damit zu tun? Haben sie das angerichtet?"

Er versuchte sich an die Personen zu erinnern, doch er erkannte sie nicht.

,,Wollten sie jemand bestimmtes töten? Wer zum Himmel sind sie?"

Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, das Feuer gelöscht war und die Leute verschwunden waren, saß der Panther immer noch am Boden und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Er stand wieder auf und tapste langsam zu dem zusammengefallenem Gebäude.

,,Warum nur?"

Er sah sich die Trümmer an und entdeckte plötzlich ein helles Blitzen in den Trümmern. Er stieg über das Geröll und kam dem Licht näher. Nachdem er sich durchgekämpft hatte, sah er, dass das Licht eine große Kugel war. Er trat näher und besah sich die Lichtkugel.

,,Ein... Lichtwall?"

Die Kugel schien etwas zu beschützen. Der Panther kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. Langsam wurde das Licht schwächer und der Panther trat erschreckt einen Schritt zurück und stolperte dabei fast.

,,Das... B-Baby?"

Die Lichtkugel löste sich komplett und das Baby, welches die Mutter in den Armen getragen hatte, wurde sichtbar. Es war verletzt, aber es atmete noch.

,,Wer hat diese Lichtkugel um ihn errichtet?", fragte sich der Panther.

Plötzlich verschwamm wieder alles und der Panther landete wieder an dem dunklen Ort, an dem er war, nachdem er eingeschlafen war. Er schaute sich um und sah den Vollmond.

,,So ist deine Mutter wirklich umgekommen", sagte eine Stimme.

,,Aber wieso? Wer waren die schwarzgekleideten Leute? Wer war das Baby? Und wer hat das Baby vor dem Tod bewahrt?"

Doch alles blieb still. Der Ort erhellte sich, bis alles komplett weiß war. Der Panther schreckte auf und fand sich in der Höhle wieder. Der Mondstein lag noch direkt vor ihm und durch die ffnung an der Decke konnte er die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne entdecken. Er streckte sich und stand wieder auf.

,,Kopfschmerzen...", seufzte er und rieb sich den Kopf. Er tapste von der Steinplatte herunter und seine Kleidung erschien wieder.

,,Dieser Mondstein löst alles auf, was unnatürlich ist. Was nicht zu meinem Körper gehört. Was kein Herz hat. Deswegen hat sich meine Kleidung auch aufgelöst, aber was hat das für einen Nutzen und warum tauchen die Klamotten wieder auf, sobald ich den Stein wieder verlasse?"

Er tapste durch die Höhle zurück und landete wieder auf dem Berggipfel.

,,Viel wichtiger ist die Frage: Wer hat meine Mutter getötet? Waren es diese zwei Personen? Ist irgendwas in dem Betrieb explodiert? Oder hat das einen ganz anderen Grund?"

Im Sonnenlicht streckte er sich und schaute hinunter.

,,Dieser Mondstein hat aber eine heftige Wirkung, obwohl es mir eigentlich mies gehen müsste, fühle ich mich total fit und gestärkt."

Er stellte sich auf alle vier Pfoten und preschte den Berg hinab, sprang dabei über Hindernisse und erreichte in nur kurzer Zeit den Fuß des Berges.

,,Da bist du ja wieder", begrüßte ihn der Löwe, nachdem der Panther eingetreten war.

,,Wo warst du denn?"

Doch der Panther schüttelte nur den Kopf und meinte: ,,Ich will mich etwas ausruhen. Ich geh in mein Zimmer, okay?"

Seufzend nickte der Löwe und der Panther tapste in sein Zimmer. Er zog seine Kleidung aus, die mittlerweile ganz schmutzig war, und warf sie über einen Stuhl. Er selbst warf sich in Unterwäsche auf sein Bett und starrte an die Zimmerdecke.

Nach etwa einer Stunde klopfte es an der Tür und der Löwe trat wieder hinein. Er setzte sich an die Bettkante und strich dem Panther übers Bauchfell. Der Panther wunderte sich über diese Geste.

,,Nun sag schon, wo warst du?"

,,Ich wollte wissen, was mit meiner Mutter passiert ist. Wie sie damals umgekommen ist."

Der Löwe sah ihn erschreckt an und fragte: ,,Wie denn das?"

,,Der Mondstein. Er kann wundersame Träume bewirken. Er kann einem auch die Vergangenheit zeigen, wie es scheint. Meine Mutter war in einem Gebäude, welches explodiert ist, aber ich weiß nicht wieso. Ich habe nur gesehen, dass zwei maskierte Personen aus dem Gebäude traten, bevor sie hinein ging."

,,Weißt du... wer diese Personen waren?"

Der Panther schüttelte ratlos den Kopf. Der Löwe stand wieder auf und ließ den Panther alleine. Er ging zu der Schlange, die auf dem Sofa saß, in einem Magazin blätterte und Kaffee trank. Der Löwe setzte sich zu ihr und sagte: ,,Der Panther war am Mondstein. Er weiß, wie seine Mutter umgekommen ist."

Die Schlange ließ erschreckt ihre Kaffeetasse fallen und starrte den Löwen an.

,,Er weiß aber nicht, wer dahinter steckt", beruhigte er die Schlange.

,,Er darf darüber auch nichts erfahren", zischte sie.