Timothy in the dark - Episode 07: Eine traumhafte Zukunft

Story by XinacS on SoFurry

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#7 of Timothy in the dark

Warning: Although the first part does not contain anything of this, the following episodes will and so be prepared to see a lot of: Gay stuff, violence (not in sex), blood, gore, bad language, violence, even worse language, dirty stuff (watersports) and demons. Wait, did I mention violence? ;)

Also I do not suggest summoning demons or slaughtering people unless it really seems appropriate in your situation. =P

This story is inspired by the game "The Darkness" and even more by "The Darkness 2" which I've recently finished.

You will find all parts, languages and other stuff here: http://timothy.scanix.de (no popups, no ads)


Timothy in the dark

- Episode VII -

Eine traumhafte Zukunft

Der Rohbau des zehnstöckigen Bürogebäudes wurde im Lichte des Vollmonds von einer Vielzahl an verschiedenformigen Schatten durchzogen. Nur an einer Seite war die Außenwand schon vollständig errichtet. Überall sonst wurde das Konstrukt von den großen Säulen außen und den Kleineren im Inneren aufrecht gehalten.

Auf den Ebenen lag allerlei Baumaterial. Die Stangen, Kisten, aufgestapelten Steine, Fensterrahmen und Werkzeuge warfen jeder eine ganz individuelle Silhouette an eine Wand, Säule oder den Boden. Hier und da hingen schwächliche Glühbirnen, die im Wind baumelnd zu gespenstischen Bewegungen in den Schatten führten.

So entstanden Schatten, in denen das ängstliche Auge alles Mögliche erkennen konnte. Oftmals wurde man dazu verleitet zur Quelle des Schattens zu blicken, nur um sicherzustellen, dass dort nicht doch ein Troll mit einer Keule stand.

All das machte dem nächtlichen Besucher nichts aus. Wenn hier etwas in den Schatten lauerte, dann war er das. Er folgte den Stimmen zu einem Bereich in der ersten Etage, der offenbar als Chill-Out Area verwendet wurde.

Vier Männer saßen an einem Tisch in der Mitte eines großen Raumes, der wohl später zu einem Großraumbüro oder Besprechungsraum werden sollte. Sie spielten offenbar Karten und waren allesamt schon etwas angetrunken, was auch die vielen Flaschen Bier belegten, die überall in der Gegend herumstanden.

Plötzlich sah einer der Männer, wie sich eine Kreatur aus den Schatten löste und auf eine Kiste sprang. Sie schien geradewegs einem Horrorfilm entsprungen zu sein. Ihre Augen funkelten violett in der Dunkelheit und sie besaß scharfe Krallen an den Händen und Füßen.

Die Ohren an den Seiten des rundlichen Schädels liefen spitz zu und als sie das Maul öffnete, blickte man direkt auf unzählige, spitze Zähne. Das einzige, das nicht so recht ins Bild passte, war das T-Shirt, das ihm bis über die Hüften reichte.

„Vorsicht! Hier treibt sich ein Kerl 'rum, der Leute umbringt. Er ist groß, schlank, hat dunkle Haare und eine Narbe auf der...", weiter kam Darky nicht, dann riefen die Männer schon durcheinander und sprangen auf.

„Ein Monster!"

„Es wird uns alle umbringen!"

„Bringt euch in Sicherheit."

„Dafür bezahlt man mir zu wenig!"

Dann liefen die Männer in alle Himmelsrichtungen auseinander.

„Ich muss meine Strategie überdenken.", sagte Darky zu sich selbst.

Der Darkling entschied sich, zwei Männer zu verfolgen, die über einen schmalen Steg zum Außenaufzug flohen. Nach etwa zehn Metern, überkam ihn ein leider allzu bekanntes, ungutes Gefühl und er sah auf seine Hand, die langsam begann sich wortwörtlich in Rauch aufzulösen.

Weiter konnte Darky ihnen nicht folgen und er blieb stehen. Zum Glück fiel sein Blick auf eine zwei Meter lange Stange, die wohl von einer Verstrebung übrig geblieben war. Er nahm sie hoch und warf sie wie einen Speer.

Die beiden Männer liefen genau hintereinander her und so durchbohrte die Stange sie nacheinander. Erst als das Metall ein paar Handbreit aus der Brust des Vorderen herausragte und die beiden Körper aneinander koppelte, war der Schwung aufgebraucht.

Das neue Gefühl der Verbundenheit brachte anscheinend große Schmerzen mit sich und so schrien die Männer ihre verbliebene Lebenskraft aus sich heraus.

"Yes!", rief Darky freudig, aber dann kippten die Beiden und fielen über den Rand des Stegs in die Tiefe.

"Ach, fuck!", stieß er frustriert aus, "Und wie komme ich jetzt an die Herzen?"

Als er sich abwandte, hörte er ein paar Schüsse durch das Häuserskelett hallen und machte sich geradewegs auf den Weg zum Ursprung.

„Verdammt. Wo steckt dieser Kerl?", hörte Darky jemanden flüstern und lief leise und immer im Schutz der Schatten dorthin.

Hinter einer großen Kiste kauerte ein Kerl, der wie ein typischer Bauarbeiter aussah, dem man eine Pistole in die Hand gedrückt hatte und der jetzt versuchte all das, was er in Actionfilmen gelernt hatte, in die Tat umzusetzen.

„Hey!", flüsterte Darky, als er direkt neben ihm stand.

Der Mann wirbelte herum und seine Augen weiteten sich, als er den Darkling vor sich sah. Mit einem Hieb seiner Krallen schlitzte ihm Darky die Kehle auf und sofort schoss das Blut aus der Wunde. Der Sterbende ließ seine Waffe fallen und presste seine Hände auf seinen Hals.

Während er an die Kiste gelehnt langsam zu Boden glitt, starrte er auf das T-Shirt seines Mörders. Dort auf dem dunkelblauen Stoff war ein schrecklich süßes Kätzchen abgebildet, das mit einem Wollknäuel spielte. Darunter stand in roter Schrift: „Das letzte was du sehen wirst. Wer hätte das gedacht?"

Darky kletterte auf die Kiste und sah einen Mann auf ihn zukommen. Dieser war Anfang dreißig, etwa 1,80 Meter groß, hatte mittellange, dunkle Haare und war schlank, aber kräftig gebaut. In seiner rechten Hand hielt er eine Pistole.

Als der Mann in den Lichtschein der dort hängenden Glühbirne trat, konnte man eine Narbe auf seiner linken Wange in der Nähe des Kinns sehen. Dann zerschlug er die Glühbirne mit dem Lauf seiner Waffe.

Er bemerkte eine Bewegung aus einem Augenwinkel und richtete die Waffe auf den Dämon.

„Nicht schießen!", rief Darky und breitete die Arme aus, „Ich komme in Frieden."

„Ja, das sieht man.", erwiderte Timothy und deutete auf die Klaue des Darkling, von der immer noch Blut tropfte. Dann senkte er seine Waffe.

Der Dämon leckte sich die rote Substanz von den Fingern und verzog dann das Gesicht.

„Ihgitt, Blutgruppe A positiv!", sagte Darky und spuckte auf den Boden.

„Ich habe vier. Und wie ist dein Punktestand, Andy?", wollte Tim von seinem Dämonen wissen.

„Drei.", erwiderte dieser grummelig, „Und zwei Geflohene."

„Tja, die zählen aber nicht."

„Aber das ist unfair.", sagte Darky als er Tim siegessicher schmunzeln sah, „Du hast 'ne Pistole und außerdem ist das hier viel zu weitläufig."

„Dann musst du eben schneller rennen."

„Du erinnerst dich aber schon noch an die Regeln, oder?"

„Du meinst: Kein Wasser und nicht nach Mitternacht füttern?"

„Scherzkeks! Ich meine, dass ich mich nicht weit von dir entfernen kann und nur direkt neben dir materialisieren kann. Außerdem: Gremlins? Lös' dich mal von den Oldies!"

„Hey, Gremlins 3 ist noch nicht so lange her."

„Ja, und der war grauenhaft."

„Hehe, stimmt. Vor allem für den Typen vor uns im Kino, der dich gesehen hat."

Diese Etage war bereinigt, also stiegen sie zur nächsten auf. Durch die Schüsse und Schreie waren die Anderen jetzt vorgewarnt, allerdings waren sie dennoch keine ernstzunehmenden Gegner.

Über die Jahre hatte Tim viel trainiert und konnte jemanden auch ohne eine Waffe mit Leichtigkeit töten. Bei der Verfolgung seines Ziels hatte er auch immer mehr die Skrupel davor verloren. Nun zählte nur noch eins für ihn: Seinen Erzfeind zu finden und auszuschalten.

So fiel ihnen eine Wache nach der Anderen zum Opfer. Darky verschlang ihre Herzen und gewann daraus Energie. Als sie die siebte Etage erreicht hatten, schoss Tim einem Typen ins Bein, der daraufhin rückwärts in die Tiefe stürzte.

„Spinnst du?", rief Darky, „So komm ich doch nicht an sein Herz ran."

„Benutz' deine Flügel! Ein bisschen Übung kann dir nicht schaden."

Aus dem Nichts erschienen auf Darkys Rücken zwei fledermausähnliche, schwarze Schwingen.

„Die sind aber irgendwie schwul."

Tim lachte bei der Bemerkung nur und bemerkte dann, wie Darky ihn Griff und mit ihm abhob.

„Du kommst mit mir, sonst schaffe ich es nicht bis unten."

Dann schwang sich Darky hinab und setzte Tim neben der Leiche ab. Der Darkling beeilte sich, das Herz herauszureißen, und schlang das Organ hinunter.

„Oh, dafür hätte ich mir Zeit lassen sollen.", bedauerte Darky, „Das schmeckte so schön bösartig."

„Muss ein Audifahrer gewesen sein.", warf Tim ein und die beiden kicherten.

„Aber sag mal... Da frage ich mich doch, weshalb wir nicht gleich auf's Dach geflogen sind.", wunderte sich Tim.

„Weil wir dann alle Anderen im Nacken gehabt hätten und da oben in der Falle gesessen hätten."

Also flogen sie stattdessen wieder dorthin zurück, wo sie gestartet waren. Dann setzten sie ihr Spiel fort und trennten sich.

In der achten Etage hatte Tim gerade wieder eine Wache gestellt und hielt dem Kerl die Knarre vor's Gesicht als Darky angerannt kam und dem Mann am Rücken hinaufkletterte. Oben angekommen, schlitzte er ihm von hinten die Kehle auf und sprang auf einen nahegelegenen Bretterstapel, bevor der Mann zusammensank.

„Neun!", rief der Darkling und grinste Tim an.

„Das wirkt schon ein wenig verzweifelt, findest du nicht?", lachte Tim.

„Leck mich!", erwiderte der Darkling und rannte weiter.

„Später vielleicht."

Wenig später erreichten sie das Dach und damit die Konfrontation, der Tim seit Jahren entgegen gefiebert hatte. Die Tür des Treppenhauses fiel hinter ihnen ins Schloss.

„Neun.", sagte Tim und beendete damit das Spiel.

„Zwölf!", antwortete Darky und lachte, „Dämonenpower, yeah!"

„Also gut, hast gewonnen."

„Und ich will Schokolade! Denk dran! Nicht dieses schwule Vanille."

„Warum ist in letzter Zeit eigentlich alles 'schwul' bei dir?"

„Das muss dein jahrelanger Einfluss sein.", antwortete Darky und streckte ihm die Zunge raus.

„Ihr habt darum gewettet, wer mehr von meinen Leuten abschlachtet?", fragte sie eine Stimme von links halb erbost, halb amüsiert, „Und was war der Einsatz?"

Die beiden drehten sich zu ihrem Ziel um. Der alte Mann, den sie unter dem Namen John kannten, stand am Rande des Daches. Mit dem rechten Arm stützte er sich auf eine Krücke, in der anderen Hand hielt er ein kleines Gerät.

Beide Beine waren mit Metallschienen über den Knien fixiert, so dass er sie nicht mehr anwinkeln konnte. Das war schon so seit ihrem Zusammentreffen vor vielen Jahren. John hatte Tim damals etwas Schreckliches angetan und dabei beide Kniegelenke eingebüßt, bevor er entkommen konnte.

Die grauen Haare, die ihm wild in die Stirn hingen, vermochten es nicht die runzelige Stirn zu verbergen. Die blauen Augen, die im Mondlicht funkelten, sahen Tim böse und erwartungsvoll an.

„Ein Eisbecher beim Italiener.", antwortete Tim schließlich trocken.

John schüttelte fassungslos den Kopf.

„Ihr habt es also zu mir geschafft. Aber ich glaube ihr habt die Situation noch nicht ganz erfasst.", sagte er und deutete mit der linken Hand zur gegenüberliegenden Seite des Daches.

Dort stand ein kleines, geknebeltes und gefesseltes Mädchen außerhalb des Geländers genau auf der Kante. Es war so weit nach außen geneigt, dass es ohne das eine Seil, das es an das Geländer band, in die Tiefe stürzen würde.

Etwa in der Mitte des Seiles war ein kleiner schwarzer Kasten mit einem blinkenden, roten Licht angebracht.

„Sobald ich diesen Knopf loslasse, macht sich die Kleine auf den Weg nach unten.", erklärte John und winkte mit dem Sender in seiner Hand, „Und ich weiß, dass ihr euch nicht aufteilen könnt, um mich und das Mädchen zu erwischen. Dafür ist die Entfernung zu groß."

„Verdammt!", fluchte Tim.

„Was jetzt?", fragte John, „Bist du bereit das Kind für deine Rache zu opfern?"

Einen Sekundenbruchteil dachte Tim daran, dass es vielleicht ein angemessener Preis dafür war, dass dieser Mann in Zukunft niemandem mehr weh tat. Doch dann siegte der Teil in ihm, der die Unschuldigen retten wollte und er rannte los. Darky folgte ihm auf den Fersen.

„Dachte ich es mir doch.", rief John lachend.

Kurz bevor die Helden das Mädchen erreichten, ließ er den Knopf los und machte sich, so schnell es ihm seine Behinderung erlaubte, auf den Weg zum Außenaufzug.

Mit einem leisen „Puff!" wurde das Seil durchtrennt. Wie in Zeitlupe sah Tim das Mädchen nach außen kippen und trotz des Knebels in ihrem Mund konnte er sie schreien hören.

Ohne nachzudenken, sprang Tim hinterher und der Darkling folgte ihm. Es gelang Tim das Mädchen zu packen und er spürte, wie sich Darkys Krallen in seine Seiten bohrten. Schon im Sprung hatte der Dämon seine Flügel ausgebreitet.

„Ich kann euch nicht beide tragen!", rief Darky stöhnend, während sie mit gebremster Geschwindigkeit in die Tiefe stürzten und sich dabei immer weiter vom Gebäude entfernten.

„Dann nimm das Mädchen!", rief Tim und reichte die Kleine hinauf in Darkys Hände. Dann hielt er sich nur noch an Darkys Fuß fest. Als sie in einer Höhe waren, die er überleben konnte, ließ er los und stürzte in die Tiefe.

Kurz darauf schlug er auf dem lehmigen Boden auf und schrie vor Schmerzen als seine Beine brachen. Der gesplitterte Schienbeinknochen ragte vorne aus dem Bein heraus und das war neben anderen Prellungen nur einer von vielen Knochenbrüchen in seinem Körper.

Mit nichts als dem leichten Kind in den Armen, schaffte es Darky auf den verbleibenden Metern, die Fallgeschwindigkeit abzufangen und setzte das Mädchen sanft ab. Dann löste er ihre Fesseln.

Sofort danach rannte er zu Tim und begann mit der Heilung. Es war gut, dass er durch die vielen Herzen genügend Energie angesammelt hatte.

„Weißt du, was das Schlimmste an diesen Aktionen ist?", fragte Tim unter Anstrengung.

„Nein, sag's mir.", antwortete Darky und beobachtete, wie der Knochen von der Dunkelheit wieder dorthin gezogen wurde, wo er hingehörte und sich die anderen Verletzungen nach und nach heilten.

„Die Schmerzen. Definitiv die Schmerzen.", sagte Tim schließlich. Endlich konnte er wieder durchatmen und sah in das lächelnde Gesicht seines Dämons, der seinen Kopf schüttelte.

„Du machst Sachen."

Das gerettete Mädchen kam langsam und tastend auf sie zugelaufen. Es lächelte glücklich als es den Dämonen ertastete und umarmte den Darkling bevor er sich wehren konnte.

„Danke, mein Engel!", flüsterte sie.

„Engel?", wunderte sich Darky, „So jung und schon auf Droge."

„Nein.", erwiderte Tim, „Aber blind."

Darky fuchtelte vor dem Gesicht des Mädchens herum ohne eine Reaktion zu erhalten.

„Kleine, blinde Waisenkinder? Und dazu noch ein Mädchen?"

„Ja.", erwiderte Tim, „Jetzt kann er nicht mehr tiefer sinken."

„Ich dachte eher: Was für ein scheiß Klischee!"

Dann wurde Darkys Mine ernst.

„Und wieder ist uns der Mistkerl entkommen."

„Noch nicht.", erwiderte Tim. Dann sagte er dem Mädchen, dass es dort warten solle und ging mit Darky in die Richtung des Außenlifts, wo John seiner Meinung nach heruntergekommen war.

Tim flüsterte einige Worte in der dämonischen Sprache und ein kleines Wesen erschien auf seiner linken Schulter. Es hatte große Ähnlichkeit mit einer Fledermaus, das Gesicht erinnerte allerdings eher an einen menschlichen Vampir, obwohl es ebenfalls mit Fell überzogen war. Die beiden spitzen Fänge kamen besonders gut zum Vorschein als es Tim anlächelte.

„Hab ich dir schon gesagt, dass du mein liebster Kunde bist? Dein Blut schmeckt besonders gut. Du bist wie eine Süßigkeit für mich."

„Genug davon!", ermahnte ihn Darky.

„Ja, Boss.", antwortete die Fledermaus und sah Tim erwartungsvoll an.

Tim zog den Kragen seines Pullovers ein wenig nach unten und neigte seinen Kopf, so dass sein Hals offen lag. Sofort bohrten sich die Fänge in seinen Hals und das kleine Wesen begann zu trinken.

„Wir müssen John aufspüren, er muss noch in der Nähe sein.", erklärte Darky während Tim den beinahe angenehmen Schmerz ertrug, bis sich die Zähne aus ihm zurückzogen und die Wunden sofort verheilten.

Der kleine Flugdämon stieg empor und stieß einen Schrei aus, den menschliche Ohren zwar kaum wahrnehmen konnten, der einem aber dennoch das Unbehagen den Rücken hinunter jagte.

Der Schrei erzeugte eine Resonanz in der Seele des ausgewählten Ziels, die der Dämon spüren und verfolgen konnte. Dazu war nur etwas Blut vom Ziel nötig, das Tim ihm schon vor Jahren geliefert hatte. Leider war die Reichweite sehr begrenzt, doch heute wusste Tim, dass John noch nicht weit weg war.

Ihr kleiner Führer flog über ihnen voraus und Tim und Darky rannten ihm am Boden hinterher. Nach einiger Zeit kamen sie zu einem niedrigen Gebäude der Wasserwerke und sahen John darauf zulaufen. Sie waren viel schneller als er, doch die humpelnde Gestalt hatte nur noch wenige Meter zu überbrücken.

„Du hast versagt! Die Sonne geht gleich auf und meine Verstärkung ist unterwegs!", rief John und schlug die Stahltür hinter sich zu.

Man konnte deutlich hören, wie die Tür verriegelt wurde. Als Tim ankam, konnte er die Tür auch mit aller Kraft nicht mehr öffnen. Auch Darky war machtlos. Am Horizont konnte man bereits sehen, wie sich der Himmel verfärbte, um den Sonnenaufgang anzukündigen.

Der kleine Flugdämon über ihnen verschwand wieder, da er seine Aufgabe erfüllt hatte.

„Was hast du jetzt vor?", wollte Darky wissen, „Wenn wir hier bleiben, bin ich in wenigen Minuten weg."

Zuerst lief Tim ratlos und wütend hin und her, doch dann drehte er sich zu Darky um und dieser konnte am Blick seines Partners erkennen, dass er einen Plan hatte.

„Zieh mich durch die andere Dimension!", forderte er den Dämonen auf.

„Was?", erwiderte Darky erstaunt, „Hast du das letzte Mal vergessen? Du bist fast draufgegangen!"

„Ja, schon.", gab Tim zu, „Aber dieses Mal sind es nur ein paar Meter und ich kann wirklich nicht zulassen, dass er uns schon wieder entwischt."

Mit einem Blick auf den Himmel, der sich bedrohlich aufhellte, gab Darky schließlich nach.

„Also gut, Kleiner! Komm her!"

Tim trat neben den Dämon und dieser nahm seine Hand. Kurz darauf verschwanden beide in einer Rauchwolke.

Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen etwas und verlor an Farbe. Die Konturen schienen sich leicht zu bewegen, was an dem rötlichen Rauch lag, der von allen Oberflächen aufstieg, so als würde eine zu heiße Sonne sie langsam verbrennen.

Und ebenso fühlte sich auch Tim. Sobald sie hinüber gewechselt waren, spürte er es. Es war, als ob sie in einem Ofen unterwegs waren, dessen Hitze nur ein Mensch spüren konnte. Langsam versengte die Hitze seine Haut und der brennende Schmerz überzog seinen gesamten Körper.

Darky verlor keine Zeit und zog Tim auf die Wand des Gebäudes zu, solange dieser noch laufen konnte. In dieser Dimension waren Wände kein Hindernis und so fuhren sie geradewegs hindurch.

Auf der anderen Seite stellte der Dämon fest, dass das Licht brannte. Kaum hatten sie das Innere des Gebäudes erblickt, gaben Tims Beine auch schon nach und Darky musste ihn weiter schleifen, bis sein gesamter Körper im Inneren war.

Er konnte Tim keine Sekunde länger als nötig bei sich behalten und hoffte, dass er alleine klar kam, als er ihn aus seiner Dimension zurück in die der Menschen stieß.

Tim stöhnte auf, als sein Körper auf dem Beton seiner Realität aufkam. Er hatte überall schwerste Verbrennungen. So wie es sich anfühlte, waren auch einige innere Organe betroffen.

John zuckte erschrocken zusammen, als sein Verfolger plötzlich in seinem vermeintlich sicheren Bunker auftauchte. Er besaß keine Waffe, er hatte immer Andere für sich kämpfen lassen. Hilflos musste er mit ansehen, wie der Mann, der ihn seit Ewigkeiten verfolgte, seine Pistole aus der Tasche kramte und sie auf ihn richtete.

„Das hier endet heute!", sagte Tim mit einer Stimme, die viel kräftiger erschien, als es sein Zustand zulassen dürfte.

Er zielte auf seinen Erzfeind, den er nur schemenhaft sehen konnte, weil seine Augen durch den Trip stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Dann drückte er ab und der Schuss erklang in diesem kleinen Raum mit seinen kahlen Betonwänden ohrenbetäubend laut.

Das Blut quoll aus der Bauchwunde und John ließ seine Krücke fallen, um beide Hände darauf zu pressen. Zunächst verspürte er nur einen Druck, kurze Zeit später kam der Schmerz.

Sein Körper begann zu zittern und die Kraft verließ ihn. Da er seine Knie nicht beugen konnte, kippte er einfach der Länge nach auf den Rücken.

Unter größter Anstrengung stemmte sich Tim an der Wand hoch und erreichte den Lichtschalter.

„Hier, alles wieder gut.", sagte Darky, als er sich von seinem Patienten erhob, „Aber vielleicht brauchst du neue Klamotten."

„Danke!", sagte Tim und bewegte sich hinüber zu John, der ihn mit panischen Augen ansah.

„Ja, Bauchschüsse sind was Schlimmes. Da verblutet man ganz langsam. Ich schätze, du wirst dann noch einiges von dem hier mitkriegen."

Tim holte sein Taschenmesser aus der Hosentasche und klappte es auf. Dann begann er, Johns Brustkorb zu öffnen und sein Herz herauszuschneiden. Er hatte Probleme damit, die Rippen aufzubrechen, aber schließlich machte er das auch zum ersten Mal.

Schließlich hatte er das Herz in der Hand und John war irgendwann während der Prozedur mehr oder weniger friedlich eingeschlafen und zur Hölle gefahren. Timothy hielt es wie eine Trophäe eine Weile in der Hand. Dann öffnete er seinen Mund und bewegte es darauf zu.

Vor sich sah er, wie Darky unruhig wurde und lechzend auf das Herz starrte.

„Du willst doch nicht?"

„Du hättest dein Gesicht sehen sollen.", antwortete Tim lachend und warf dem Dämon das Herz zu, das dieser in mehreren Bissen genüsslich verzehrte.

Dann wurde Tim ernst und auch Darky wurde still und kam langsam auf Tim zu.

„Wie lange ist es jetzt her?", fragte er Tim.

„Fast dreizehn Jahre."

„Das brauchst du jetzt wohl nicht mehr."

Darky streckte seine Hand aus und fuhr mit einem Finger über die Narbe in Tims Gesicht, die langsam zu verschwinden begann.

Tim ertastete mit seiner Hand die Haut auf seinem Gesicht. Seit über einem Dutzend Jahren hatte er hier immer eine Unebenheit gespürt, die ihn daran erinnern sollte, dass er noch eine Aufgabe hatte.

Nun war dort nichts mehr als glatte Haut und ein paar Bartstoppeln.

„Es ist vorbei.", sagte er seufzend. Nur langsam wurde ihm die Bedeutung des Momentes klar. Die Jagd war zu Ende.

Tim kniete sich hin und breitete die Arme aus.

„Oh, mann. Das ist doch schwul.", beschwerte sich Darky, gab dann aber doch nach und ging zu Tim. Er setzte sich auf dessen Schoß und sie schlangen die Arme umeinander.

„Ich danke dir, Andy!", flüsterte ihm Tim ins Ohr.

„Es war mir eine Freude, Kleiner!", erwiderte Darky, „Und nun lass uns aufstehen, bevor uns noch jemand sieht."

„In einem abgeschlossenen Gebäude?"

„Stimmt. Dann bleib ich noch sitzen."

Doch plötzlich wurde Darky von ihm fortgezogen. Nein, die ganze Welt brach um ihn herum zusammen und selbst Teile von ihm selbst verschwanden mit ihr. Das Letzte, was er sah war das freundliche Gesicht von Darky direkt vor sich.

„Andyugordath!", rief Tim im Schlaf und wurde plötzlich wach. Vor sich sah er das erschrocken dreinblickende Gesicht von Darky.

Er war schweißgebadet. Das war mit Abstand der lebhafteste Traum, den er jemals hatte. Und doch zerfielen ihm die Bilder vor seinem geistigen Auge zu nichts. Und bald schon konnte er sich nur noch an das Gefühl der Erleichterung erinnern.

„W-Was hast du da eben gesagt?", fragte der Darkling und Tim hörte ihn zum ersten Mal stottern.

„Im Schlaf?", antwortete Tim schläfrig und versuchte sich zu erinnern, „Ich weiß nicht. Ich hab was total Irres geträumt, glaube ich."

Er konnte sich an keine einzige Einzelheit mehr erinnern.

„Aber ich hab schon wieder alles vergessen.", lächelte er Darky müde an und legte sich wieder hin.

Darky stand noch eine ganze Weile da und beobachte Tim beim Schlafen.