Kristall-Krieger - Kapitel 09: Freund oder Feind?

Story by silverstripe on SoFurry

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Freund oder Feind?

Schreckhaft wachte Kristy auf. Ihr hatte jemand in den Bauch geboxt. Sie schaute an sich herunter und bemerkte, dass ihr kleiner Bruder auf sie gesprungen war.

,,Du schweres Monster", lachte sie und zog den Kleinen zu sich. Er war gerade mal drei Jahre alt und hatte genauso grüne Augen wie seine Schwester. Kristy stand auf, zog sich an und sagte dann zu ihrem Bruder: ,,Komm Alastair, gehen wir frühstücken."

In der Küche angekommen deckte Kristy den Tisch. Ihre Eltern schliefen noch, es war schließlich Sonntag, also musste Kristy sie wecken. Zusammen aßen sie schnell alles weg und Kristy fragte dann ihre Eltern: ,,Ich muss nachher zu Silver und den anderen, ist das okay?"

,,Geh ruhig, aber komm nicht zu spät wieder Heim", meinte die Mutter und auch der Vater nickte ihr zu.

,,Danke", sagte Kristy und verschwand im Badezimmer. Sie kämmte ihre langen, blonden Haare wieder glatt und betrachtete sich dabei im Spiegel.

,,Es ist hart, das einzige Mädchen in diesem Männerhaufen zu sein. Ich hoffe wir bekommen noch etwas mehr weibliche Unterstützung im Team", dachte sie sich. ,,Aber es hat auch Vorteile, das einzige Mädchen zu sein", lachte sie und griff sich ein Band aus dem Schrank. Sie flocht sich einige Haarsträhnen am Hinterkopf zusammen und band alles mit Haargummi und Schleife fest.

,,Perfekt, dann kann's ja losgehen."

Sie trottete noch in ihr Zimmer und holte sich ihren Stab, mit dem Smaragd auf dessen Spitze. Kristy verabschiedete sich noch von ihren Eltern und ihrem Bruder, dann ging sie nach draußen. Sie ging an Drakes Haus vorbei und klingelte dort. Ein kleiner, etwa achtjähriger Junge, der Drakes Bruder sein musste, öffnete die Tür.

,,Hallo, ist denn Drake auch da?", fragte Kristy.

,,Ja bin ich."

Drake kam aus dem Haus gelaufen und begrüßte das Mädchen.

,,Tschüss Tommy", sagte Drake noch zu seinem Bruder und verschwand dann mit Kristy. Zusammen gingen sie zu Silvers Haus.

,,Da seid ihr ja endlich", sagte Silver ungeduldig. Sie gingen zusammen in Silvers Zimmer.

,,Ich hab die Verwandlung zum Hasen jetzt richtig drauf", freute sich Kristy. Drake meldete sich zu Wort und fragte: ,,Gibt es einen neuen Plan?"

Silver überlegte und sagte dann: ,,Es macht wohl wenig Sinn, planlos nach den anderen Kriegern zu suchen."

,,Aber das Teufels-Trio macht das doch genauso", meinte Suichiro.

,,Wir wollen die Menschen aber doch nicht angreifen und wir können es den Menschen auch nicht ansehen, ob sie einen Seelenkristall besitzen. Es muss eine andere Möglichkeit geben."

,,Ich wäre dafür, einfach das Geschehen zu beobachten und wenn das Trio auftaucht, müssen wir zuschlagen", meinte Drake.

,,Ja, etwas anderes können wir wohl nicht tun", sagte Kristy zustimmend.

In menschlicher Gestalt verließen sie dann das Haus und Suichiro fragte: ,,Wo sollen wir hingehen."

,,Ich wäre ja für die Stadt", meinte Kristy.

,,Sie will bestimmt shoppen", flüsterte Suichiro zu Silver.

,,Ja, nur zu schade, dass heute Sonntag ist."

Also gingen sie aus dem Dorf raus, in die Stadt hinein. Es war erst Mittag und die Stadt war ziemlich leer, nur wenige Leute befanden sich hier.

Schweißgebadet wachte der Schwarze Panther auf.

,,Schon wieder dieser Traum."

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaute sich um. Er war in seinem Zimmer des Schlosses, welches als Unterschlupf des Teufel-Trios diente. Der Schwarze Löwe trat in das Zimmer und fragte: ,,Ist alles in Ordnung? Du hast geschrien."

,,Nein nein, alles in Ordnung."

,,Dann ist ja gut. Komm dann zu uns, wir müssen reden."

,,Ja, ich komme dann."

Der Löwe verließ das Zimmer und ließ den Panther allein. Die Wand des Zimmers bestand aus Stein und der Boden aus Holz. Alles in diesem Zimmer wirkte ziemlich alt und kleine Fackeln an den Wänden dienten als Lichtquelle. Der Panther warf die dünne Decke von seinem Körper und schwang sich aus dem Bett. Er stellte sich vor einen Spiegel und band sich seine dunkelvioletten Haare zusammen, nur eine längere Haarsträhne hing ihm über das Gesicht. Seine blauen Augen funkelten gefährlich, sein rechtes Auge hatte ein tiefes, dunkles Blau, sein linkes schien hellblau. Er seufzte und tapste zu dem Schrank. Er zog sich seine schwarze Hose und das schwarze Shirt an. Der Panther ging wieder zu seinem Bett und griff an den kleinen Tisch, neben dem Bett. Er öffnete eine Schublade und holte einen Stab heraus, auf dessen Spitze ein schwarzer Edelstein platziert war, der im Licht funkelte. Schnell steckte er sich den Stab in die Hosentasche und ging aus seinem Zimmer. Er tapste in den Raum, wo die Schlange und der Löwe bereits auf ihn warteten.

,,Also, worüber wolltet ihr mit mir sprechen?", fragte er.

,,Die Schwarze Schlange hat gestern unseren erbeuteten Seelenkristall an diesen Leoparden verloren, der zusammen mit diesem Husky hier aufgetaucht ist."

,,Ich weiß. Aber wie konnten die beiden überhaupt hier rein kommen? Eigentlich kennt doch niemand diesen Unterschlupf und niemand außer uns drei kann den Felseingang öffnen", meinte der Panther.

,,Dass ist ja das seltsame. Der Husky war mit dem Wolf und dem Fuchs dort, wo ich den Seelenkristall erbeutet hatte. Es ist nicht auszuschließen, dass er mir durch das Portal gefolgt ist und so ins Schloss gelangen konnte."

,,Und was ist mit dem Leopard?"

,,Keine Ahnung. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen", sagte die Schlange.

,,Na gut, dann werde ich jetzt mal wieder los ziehen und versuchen, mir einen Seelenkristall unter die Krallen zu reißen", meinte der Panther.

Er ging aus dem Schloss heraus, griff in seine Hosentasche und sagte: ,,Dann kann's ja losgehen."

Die vier Freunde trotteten planlos durch die Stadt, bis Kristy schließlich sagte: ,,Lasst uns in das Café dort gehen. Die haben heute offen."

Die Jungs nickten ihr zu und betraten das Gebäude. Sie setzten sich um einen Tisch und warteten auf die Bestellung. Es war relativ leer in dem Café, also dauerte es nicht lange, bis die Bedienung schließlich kam und die Bestellung aufnahm.

,,Ich nehme einen Milchkaffee", sagte Silver.

,,Und ich einen heißen Kakao", meinte Suichiro.

,,Ich auch, aber geizen sie nicht mit der Sahne", lachte Drake. Kristy, die in der Menükarte blätterte, sagte: ,,Ich nehme ein Früchteeis, mit Apfel und Banane und dazu einen Erdbeer-Milchshake."

,,Sehr wohl", sagte die Bedienung und verschwand wieder.

,,Und ich dachte, Drake sei verfressen", scherzte Suichiro.

,,Wollten wir nicht eigentlich nur einen Kaffee trinken?", fragte Silver.

,,Ach was. Da bin ich schon mal hier, dann futtere ich auch ein Eis."

Suichiro schüttelte nur den Kopf und seufzte: ,,Mädchen..."

Da wenig in dem Café los war, dauerte es nicht lange, bis die Getränke und das Eis fertig waren. Kristy schlang das Eis nur so herunter. Drake sah dabei gierig auf ihr Eis.

,,Drake, vergiss es. Du hast nicht genug Geld dabei", lachte Silver.

,,Ja leider..."

,,Moment, ich muss das Eis selber bezahlen? Ich hab aber gar kein Geld dabei. Drake? Leihst du mir welches?"

Dabei sah sie Drake mit großen Augen bittend an.

,,Tut mir leid, ich hab gerade mal so viel dabei, dass ich meinen eigenen Kakao bezahlen kann."

,,Was ist mit dir Suichiro?"

,,Ich hab auch nicht mehr dabei, als Drake."

,Silver?"

Der Junge seufzte tief und gab ihr missmutig einen Geldschein.

,,Warum eigentlich immer ich?"

,,Keine Ahnung, aber trotzdem danke."

Plötzlich hörten sie von draußen einen lauten Knall.

,,Was war denn das?", fragte Drake.

,,Sicher nichts Gutes", antwortete Silver. Sie standen auf, legten das Geld auf den Tisch und rannten aus dem Lokal.

,,Wo kam der Knall her?", wollte Drake wissen.

,,Dort!"

Suichiro zeigte in eine Richtung, daraufhin rannten sie los und verließen die Stadt. Sie kamen im Wald an und fanden den Schwarzen Panther, wie er gerade die Pfote vor einem Jungen sinken ließ.

,,Kein Seelenkristall!", rief er sauer. Silver und die anderen verschwanden hinter den Bäumen.

,,Es kann los gehen!"

Sie zogen ihre Stäbe hervor und verwandelten sich.

,,Topas des Donners, erstrahle!"

,,Rubin des Feuers, erstrahle!"

,,Smaragd der Natur, erstrahle!"

,,Saphir des Wassers, erstrahle!"

,,Ihr schon wieder", fauchte der Panther.

,,Wer ist das?", fragte Kristy.

,,Er ist der Schwarze Panther. Mit ihm hatte ich zu kämpfen, als ich mich zum ersten Mal verwandelt hatte", erklärte ihr der Wolf.

,,Egal wer er ist. Wir machen ihn fertig!", rief der Fuchs und stürmte los.

,,Drake, nicht!", rief ihm der Wolf nach, aber der Fuchs war nicht mehr zu bremsen. Der Panther hatte wieder seinen Kampfstab dabei, den er jetzt in Richtung des Fuchses richtete und im Flüsterton sagte: ,,Tödlicher Schrei."

Die Kugel des Stabes leuchtete und eine Energiekugel schoss aus ihr, die gegen den Fuchs flog und ihn nach hinten katapultieren ließ.

,,Kristy", flüsterte Silver der Häsin zu. ,,Ich und Suichiro werden ihn jetzt angreifen. Sorge du dafür, dass dieser Junge hier weg kommt."

,,Okay, verstanden."

Der Husky und der Wolf stürmten auf den Panther zu, währenddessen half Kristy dem Jungen auf die Beine und brachte ihn in Sicherheit.

,,Tödlicher Schrei."

Der Panther griff die beiden an, die ebenfalls zurückgeworfen wurden.

,,Ich kämpfe im Gegensatz zu dem Schwarzen Löwen und der Schwarzen Schlange lieber selbst mit meinen Gegnern. Ich lasse ungern jemand anderes meine Arbeit machen, also macht euch keine Sorgen. Einen Dämon werdet ihr heute nicht sehen aber dafür bekommt ihr es mit mir zu tun und das wird kein Zuckerschlecken für euch, das kann ich euch versprechen."

Die Krieger richteten sich wieder auf und auch die Häsin kehrte zurück.

,,Wir müssen uns aufteilen. Wenn wir an einem Fleck bleiben, kann er uns alle angreifen, getrennt kann er nur einen angreifen", rief Silver zu seinen Kameraden, die sich dann aufteilten und den Panther umzingelten.

,,Glaubt ihr wirklich, dass euch das etwas nützt?"

Er hob seinen Stab, dessen Spitze stark glühte. Eine Pfote hielt er um die Kugel, die Energie absonderte und die Pfote zum Glühen brachte, mit der der Panther dann nach oben zeigte. Laut rief er: ,,Tanz der Dunkelheit!"

Eine Energiekugel schoss aus seiner Pfote hoch in den Himmel. Diese Kugel spaltete sich und regnete in vielen kleinen Kugeln auf die Krieger nieder, die somit dem Angriff nicht ausweichen konnten.

,,Ich sagte doch, dass es für euch nicht leicht wird", lachte der Panther.

Kristy richtete sich wieder auf und schrie: ,,Na warte!"

Sie hielt ihre Pfote hervor. Plötzlich erschien eine Ranke, die von Dornen überseht war.

,,Dornenranke!", rief sie und benutzte die Ranke wie eine Peitsche, die dem Panther übers Gesicht gezogen wurde. Der Panther wich zurück und hielt sich das Gesicht vor Schmerz.

,,Noch nicht genug?", rief der Naturhase. Sie streckte eine Pfote hoch und rief: ,,Sinnespollen!"

Um ihre Pfote bildete sich eine Art Puder, den sie zu dem Panther schickte. Er zuckte schmerzerfüllt zusammen und verkrampfte sich vor Schmerz.

,,Wow, das Hoppelhäschen ist gar nicht mal schlecht", dachte sich Silver, aber schon richtete sich der Panther wieder auf. Er ließ seinen Stab einige Male in der Luft kreisen und ließ ihn dann wieder auf dem Boden aufkommen, somit waren die Pollen weggeweht.

,,Tanz der Dunkelheit!", rief er wieder und ließ dieses Mal alles auf den Hasen nieder prasseln, die auf den Boden genagelt wurde und schmerzvoll aufschrie.

,,Wasserbombe!", rief der Wasserhusky. Der Panther reagierte schnell genug und rief: ,,Tödlicher Schrei!"

Die Kugel prallte gegen den Wasserball und löste ihn auf. Dann flog die Kugel weiter zu dem Husky, der erfasst und nach hinten befördert wurde.

,,Nun sind wir wieder dran", riefen Drake und Silver gleichzeitig.

Sie sahen sich an und nickten. Silver zeichnete mit seinen Pfoten einen Kreis in die Luft, während Drake eine Pfote zurückzog und zwischen den beiden Pfoten ein großer, roter Pfeil erschien.

Silver stieß die Pfoten in den Kreis und rief: ,,Blitz-Strahl!"

Drake feuerte den Pfeil ab und brüllte: ,,Feuer-Schuss!"

Der Strahl traf auf den Pfeil und umhüllte diesen, dadurch wurde der Pfeil von vielen Blitzen umgeben.

,,Die Attacken haben sich vereint", stellte Silver fest. Der Panther hielt seinen Stab vor seinen Körper und schrie laut. Der Pfeil schlug ein. Mit dem Stab errichtete der Panther eine Art Schutzwall um sich, aber die Kraft der vereinten Angriffe war so gewaltig, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte.

,,Die Angriffe haben sich vereint und sind stärker geworden. Aber wieso? Wie stark sind sie geworden?", fragte Silver.

,,Das interessiert doch keinen, Hauptsache die Fetzen fliegen!", rief Drake erfreut.

,,Rasender Stern!"

Ein heller Strahl fegte durch den vereinten Angriff und stoppte ihn. Der Wolf und der Fuchs schaute erschrocken zu der Richtung, aus der der Strahl kam. Suichiro und Kristy kamen wieder zu den beiden und der Husky rief: ,,Das ist doch... das ist dieser Leopard."

Der Leopard mit dem weißen Fell und den dunkelblauen Flecken sprang von dem Ast auf dem Baum, landete auf dem Boden, stellte sich schützend vor den Schwarzen Panther und hielt seinen Stab kampfbereit.

,,Was soll das? Ich dachte du wärst auf unserer Seite!", rief Suichiro verwirrt.

,,Ihr dürft dem Dunkelheitspanther nichts tun!", sagte der Leopard fest.

,,Wer bist du?", fragte der Panther. Der Leopard drehte sich um und schaute dem Panther in die Augen.

,,Erkennst du mich nicht?"

Der Panther schreckte bei dem Blick zurück.

,,Ich habe diesen Leopard schon mal gesehen", sagte Drake zu seinen Kameraden. ,,Erinnert ihr euch an damals, wo ich allein gegen diesen Dämon kämpfen musste, der mich aufspießen wollte? Ich bin mir sicher, dass dieser Leopard es war, der den Baumstumpf zersplittern ließ."

,,Er war auch derjenige, von dem ich mal geträumt habe, woraufhin meine Wunden verschwunden waren. Da bin ich mir sicher", erinnerte sich Silver.

,,Er war derjenige, der mir geholfen hat, Kristys Seelenkristall zurück zu bekommen", meinte Suichiro.

,,Tja und ich hab mal wieder kein tolles Erlebnis mit ihm gehabt. Wer ist er?", fragte Kristy aber die Jungs zuckten nur ratlos mit den Schultern.

,,Du weißt also wirklich nicht, wer ich bin?", fragte der Leopard betrübt.

,,Ich kenne dich nicht, aber anscheinend gehörst du zu diesen Kriegern, nicht wahr?", er deutete auf Silver, Suichiro und die anderen.

Der Panther rannte los und rammte seine Faust in den Bauch des Leoparden. Suichiro riss weit die Augen auf.

,,Der Leopard hat ihn doch beschützt, warum greift der Panther ihn also an?"

Auch die anderen waren schockiert. Plötzlich schreckte der Panther zurück. Der Leopard krümmte sich vor Schmerz, wendete seinen Blick aber nicht von dem Panther ab.

,,Warum erkennst du mich denn nicht?"

Der Panther schaute dem Leoparden tief in die Augen.

,,Diese Augen... wer zum Teufel bist du?!"

,,Los, das ist die ideale Chance, um anzugreifen!", rief Drake und rannte auf den Panther los.

,,Warte!", rief Silver aber Drake ließ sich nicht aufhalten. Kristy, Suichiro und Silver rannten dem Fuchs hinterher. Der Panther schaute am Leopard vorbei und bemerkte, wie die Krieger auf ihn zugerannt kamen.

,,Du wolltest mich nur ablenken!", schrie der Panther zornig und rammte den Leopard, der daraufhin zu Boden ging. Der Panther hob seinen Stab empor und ließ ihn wieder auf den Boden aufknallen.

,,Dunkles Auge!", schrie er. Um den Stab erschien eine dunkle Aura, die immer größer wurde und Silver, Drake, Kristy, Suichiro und den Leopard einhüllte.

,,Und nun, sterbt!", rief der Panther. Silver ging zu Boden und schrie laut auf.

,,Ahhh! Was hast du mit mir gemacht?"

Der Wolf bemerkte, dass es den anderen genauso wie ihm erging und schmerzvoll schrien und zu Boden gingen.

,,Diese schwarze Aura dringt in eure Körper ein und greift eure Seelen an, bis ihr schließlich euer Leben aus euch hinausgeschrien habt und sterbt."

Der Leopard richtete sich wieder auf und schaute unbeeindruckt zu dem Panther.

,,Warum schreist du dir nicht auch die Seele aus dem Leib?", fragte der Panther erstaunt.

,,Du kannst mich mit Dunkelheit nicht verletzen."

,,Wieso? Wer verdammt nochmal bist du?!"

Der Leopard hielt seinen Stab empor und rief: ,,Licht-Feld!"

Ein heller Wall aus Licht unterbrach den Strom der Dunkelheit und die Krieger erholten sich langsam wieder.

,,Ich soll dich nicht verletzten können? Das wollen wir doch mal sehen!"

Der Panther hielt seinen Stab empor und rief: ,,Tanz der Dunkelheit!"

Wieder flog eine Energiekugel in den Himmel, die sich in viele kleine Kugeln aufspaltete und auf den Leopard und die anderen Krieger nieder prasselte. Während die Krieger von den Kugeln schwere Verletzungen erlitten, durchflogen die Kugeln den Leopard nur. Der Panther schaute ihn erstaunt an und wich einige Schritte zurück.

,,Wieso kann ich dich nicht mit meinen Techniken angreifen?"

Wütend hielt der Panther seinen Stab empor und öffnete ein Portal, in welches er sofort hineinsprang und verschwand. Der Leopard drehte sich zu den verwundeten Kriegern. Er ging ein paar Schritte auf sie zu, hielt seinen Stab empor und rief: ,,Leuchtende Aura!"

Die Narben, Blutergüsse und anderen Verletzungen der Krieger verschwanden auf einmal und die Krieger richteten sich wieder auf.

,,Er kann also wirklich Wunden heilen", sagte Drake beeindruckt.

,,Aber... was ist mit ihm?", fragte Kristy. Alle starrten geschockt zu dem Leopard, der auf einmal zu Boden ging. Eine Blutlache breitete unter seinem Körper aus. Schnell rannten die Krieger zu ihm und Suichiro drehte ihn auf den Rücken.

,,Er hat ganz viele Wunden", stellte Silver fest. Der Leopard verwandelte sich in seine normale Leopardengestalt zurück. Somit verschwand sein Stab, sein weißer Gürtel und seine Kampfkleidung. Übrig blieb ihm nur eine kurze, hellblaue Hose, die sich schnell durch das Blut dunkelrot färbte.

,,Ich hab's. Er kann gar keine Wunden heilen", rief Suichiro.

,,Wie kommst du darauf? Unsere Wunden sind doch verheilt", fragte Silver verblüfft.

,,Nein, sie sind nicht verheilt. Er hat einfach nur unsere Wunden auf sich übertragen. Seht ihr, die Wunde auf seiner Brust. Die war von mir."

Die Krieger schauten erstaunt zu dem Leoparden.

,,Stimmt, das kann gut sein."

Suichiro zeigte auf eine weitere Wunde auf der Brust.

,,Das war die Wunde, die die Schwarze Schlange mir zugefügt hatte, als ich Kristys Seelenkristall zurückholen wollte, der Leopard hat die Wunde auf sich übertragen."

,,Und die vielen Punkte kommen von der Dornenranke, die mit umwickelt hatte", bemerkte Silver.

,,Aber wieso tut er das? Er verletzt sich somit doch nur selbst. Er hat unsere Wunden übernommen und wir sind zu viert. Da ist es doch logisch, dass er das nicht aushält und zusammengebrochen ist", sagte Kristy. Langsam stand Suichiro auf und versuchte dabei den Leoparden hoch zu heben.

,,Er hat uns geholfen, also müssen wir ihm jetzt helfen", sagte er.

,,Aber er hat den Schwarzen Panther beschützt. Er ist nicht auf unserer Seite", erinnerte ihn Drake.

,,Drake hat nicht unrecht. Der Leopard hat dem Panther geholfen", sagte Silver.

,,Schon seltsam, dass wir mal einer Meinung sind", meinte Drake.

,,Aber er hat auch uns geholfen. Ihr ward nicht dabei, als ich im Schloss des Trios war. also könnt ihr nicht wissen, wie er mir dort beigestanden und mir geholfen hat", erwiderte Suichiro.

,,Er ist nicht unser Freund Suichiro! Vielleicht gehört er zu unseren Feinden!", warf Silver ein.

,,Warum hilft er uns, wenn er einer unserer Feinde wäre? Außerdem wäre Kristy nicht mehr am Leben, wäre er nicht gewesen. Mir ist egal was ihr sagt, ich lasse ihn auf keinen Fall sterben, egal wer er ist. Ich kann ihn einfach nicht hier lassen."

Suichiro tapste langsam los. Mit dem schweren Leopard auf dem Arm war dies nicht so einfach, aber Suichiro gab nicht auf. Schritt für Schritt kämpfte er sich voran.

Plötzlich trat Silver neben ihn und fragte: ,,Brauchst du vielleicht Hilfe?"

,,Aber... wieso...?"

,,Du hast recht. Wir können ihn nicht einfach sterben lassen. Er hat uns geholfen also helfen wir ihm, das sind wir ihm schließlich auch schuldig."

Zusammen trugen sie den bewusstlosen Leoparden zu Suichiro nach Hause, denn dort war am meisten Platz und Suichiros Eltern waren über das Wochenende sowieso nicht da. Kristy und Drake folgten den beiden. Sie betraten das große Haus und legten den Leoparden in Suichiros Bett.

,,Was für ein gigantisches Zimmer", staunte Kristy.

,,Reich sein hat eben doch eine Menge Vorteile", lachte Drake. Aber Suichiro achtete nicht auf die beiden. Er schaute sich die Wunden auf dem Körper des Leoparden genauer an. Plötzlich fiel Kristy etwas ein: ,,Wir haben Daheim einen Kräutergarten. Ich kenne mich zufälligerweise gut damit aus. Einige der Kräuter kann ich zu einem Tee machen, der seine Schmerzen lindert."

,,Seltsam, dass gerade du dich mit Kräutern auskennst, so als Naturhase", scherzte Drake aber Kristy rannte schon davon, um die Kräutermischung zu besorgen. Vorsichtig zog Suichiro dem Leopard die Hose aus, um zu sehen, ob er auch irgendwo am Unterkörper Verletzungen hatte.

,,Wow, der ist aber gut ausgestattet", staunte Drake.

,,Das ist nun wirklich nicht der richtige Augenblick dafür. Sowas sagt man nicht, wenn er gleich sterben könnte, Drake!", schrie Silver ihn an.

,,Das war doch auch nicht böse gemeint."

,,Seid still ihr beide. Er braucht Ruhe."

Sofort verstummten die beiden. Der Husky nutzte sein Talent, das Wasser kontrollieren zu können und befreite somit das Fell des von den Blut.

,,Es sind zum Glück keine tiefen Wunden, aber er hat eine Menge Blut verloren. Er muss sich unbedingt ausruhen."

Kristy kam wieder ins Zimmer gestürmt und stellte den Tee auf den Tisch.

,,Das ging ja ziemlich schnell", staunte Silver.

,,Wenn's drauf ankommt, kann ich auch mal schnell etwas erledigen aber er ist ja noch immer nicht wach geworden."

Silver griff sich die blutrote Hose des Leoparden und legte sie ins Badezimmer, um sie später zu waschen.

,,Ich frage mich, wer er wirklich ist", sagte Kristy.

,,Er ist doch bestimmt wie wir ein Mensch."

,,Wir sind eigentlich keine Menschen", sagte Silver. ,,Unsere wahre Gestalt ist animalisch. Das wird bei diesem Leopard genauso sein, aber er wird bestimmt auch eine menschliche Form haben."

,,Sein Schwanz", sagte Drake und deutete auf den Schweif des Leoparden. Der Schweif zuckte leicht und langsam öffnete der Leopard die Augen. Völlig erschöpft schaute er zu den Kriegern, die sich wieder in ihre normale Tiergestalt zurückverwandelt hatten.

,,Suichiro?"

,,Woher weiß er, dass du Suichiro heißt?", fragte Silver.

Der Leopard schaute auf den Wolf und fragte dann: ,,Silver? Drake? Kristy? Wo bin ich?"

,,Woher weiß er unsere Namen?", fragte sich Silver.

,,Du bist bei mir Zuhause", erklärte der Husky.

,,Nachdem du zusammengebrochen bist, haben wir dich hierher gebracht."

Langsam wurde der Blick des Leoparden klarer und er schaute den Husky mit großen Augen an.

,,Diese Augen... irgendwo hab ich die schon mal gesehen", sagte Silver.

,,Klar hast du sie gesehen. Du hast doch von ihm geträumt oder nicht?", fragte Drake.

,,Nein, ich meine, ich habe die Augen schon mal wo anders gesehen. Ich weiß allerdings nicht mehr wo das war."

Der Leopard schaute ihn ängstlich an.

,,Willst du uns nicht sagen, wer du wirklich bist?", fragte Suichiro. Der Leopard schüttelte den Kopf und sagte: ,,Es ist vielleicht besser, wenn ihr es noch nicht wisst."

Plötzlich lief der Leopard rot an. Er hatte bemerkt, dass er komplett nackt war. Panisch verschrenkte er die Arme vor seinem Schritt und versuchte alles zu verdecken.

,,Das ist zu spät, wir haben sowieso schon alles gesehen", sagte Drake mit einem Grinsen im Mundwinkel. Kristy lächelte den Leopard an und sagte dann aufmunternd: ,,Mach dir keine Sorgen. Du bist nicht der erste Junge, den ich nackt sehe. Immerhin habe ich Praktikum im Krankenhaus gemacht."

,,Aber garantiert ist er das erste anthropomorphe Tier, das du so siehst, oder?", fragte Silver. Langsam ließ der Leopard seine Pfoten wieder sinken und schaute verlegen zu der anderen Seite. Kristy ging näher zu dem Leopard und streichelte ihn sanft über den Kopf. Der Leopard seufzte tief und schaute zu dem Husky.

,,Tut mir leid.", sagte er mit einem Lächeln. Kristy griff nach der Teetasse und gab sie dem Leoparden.

,,Hier, trink. Das sind Kräuter, die deine Schmerzen lindern."

Dankend nahm der Leopard die Tasse an und setzte sich aufrecht hin, sodass er besser trinken konnte. Er stellte die Tasse wieder weg und schaute zu den anderen.

,,Warum habt ihr mich nicht sterben lassen? Ihr wisst nicht, wer ich bin, also warum habt ihr mich nicht einfach meinem Schicksal überlassen?", fragte er schließlich. Silver antwortete: ,,Du hattest uns auch geholfen, also helfen wir dir auch."

,,Also nur um euch zu revanchieren?"

,,Nein", rief Suichiro dazwischen. ,,Nicht nur deswegen. Ich weiß nicht wer du bist und ich weiß nicht, ob du unser Freund oder Feind bist, aber eins steht fest: du bist ein Lebewesen und hast ein Recht darauf zu leben. Ich kann niemanden einfach so sterben lassen... ich kann's nicht... außerdem glaube ich nicht, dass du ein Feind von uns bist."

Der Leopard schaute den Husky mit großen Augen an, aber Drake sagte nun: ,,Suichiro. Er hat den Schwarzen Panther vor uns beschützt, vergiss das nicht."

,,Er will eben genauso wenig wie ich, dass sinnlos Leben vernichtet wird, das ist doch nichts Schlechtes!"

Silver schaute den Husky erbost an und sagte fest: ,,Sie greifen die Menschen an und unsere Aufgabe ist es, Leben zu beschützen. Es gibt anscheinend keinen anderen Weg, als das Teufels-Trio zu vernichten!"

Suichiro schaute seinen Freund erschreckt an.

,,Nein. Auf keinen Fall dürft ihr dem Dunkelheitspanther etwas tun!", warf der Leopard ein.

,,Warum nennst du ihn Dunkelheitspanther? Er nennt sich doch Schwarzer Panther, oder nicht?", wollte Silver wissen.

,,Schwarzer Panther, Dunkelheitspanther, ist doch alles dasselbe.", meinte Drake.

,,Ist es eben nicht!", warf der Wolf ein.

Nun stellte Kristy dem Leoparden eine Frage: ,,Woher weißt du eigentlich, wie wir heißen?"

Der Leopard seufzte tief und sagte dann: ,,Es gibt wohl etwas, was ich euch erzählen muss."

Er schaute unsicher zu den anderen und begann dann langsam zu erzählen: ,,Ich weiß wer ihr seid, weil ich in die Zukunft sehen kann."

,,In die Zukunft sehen!", rief Drake erstaunt.

,,Lass ihn doch zu Ende erzählen", erwiderte Suichiro. Der Leopard setzte fort: ,,Ich bin wie ihr als Mensch mit einer Tierseele geboren worden. Im Gegensatz zu euch, wusste ich damals allerdings schon, wer ich wirklich bin. Ich konnte mich also schon als Baby in ein Tier verwandeln, da meine Kräfte aufgrund eines Vorfalls erwacht sind, als ich noch ein Baby war. Weil ich in die Zukunft sehen kann, wusste ich damals bereits, wer ich wirklich war. Ich habe Nachts und manchmal auch tagsüber Träume, die mir gestatten in die Zukunft oder in die Vergangenheit zu blicken, deswegen weiß ich, wer ihr wirklich seid und ich kenne unsere Vergangenheit. Ich weiß, was sich damals zugetragen hatte."

Die vier Freunde schauten den Leoparden beeindruckt an.

,,Dann bist du auch ein Kristall-Krieger oder?"

,,Ja", antwortete der Leopard. ,,Ich bin der Krieger des Lichtes. Ich bin der Lichtleopard."

,,Ich hatte also doch recht. Er ist einer von uns", freute sich Suichiro.

Drake dachte nach. Er war in den Zeitstrudel geraten und kannte somit ebenfalls die Vergangenheit.

,,Ich kann mich erinnern. Du bist der Nachfolger des weißen Kriegers, nicht wahr?"

Der Leopard nickte dem Fuchs zu. ,,Ich bin Diamonds Nachfolger."

,,Ich weiß nicht mehr genau, was passiert war, aber Diamond war der Erste, den es erwischt hatte und gestorben ist."

,,Ich weiß", sagte der Leopard leise.

,,Moment..." Der Fuchs wurde etwas rot und schaute den Leopard verlegen an.

,,Du weißt alles über uns? Du weißt wirklich alles. Also auch was wir so machen, was unsere Hobbys sind und so?"

Der Leopard schüttelte den Kopf und sagte beruhigend: ,,Nein, sowas weiß ich nicht und will ich auch gar nicht wissen. Ich weiß nur, dass ihr die Krieger seid, wer eure Vorgänger waren und so, aber von eurem Privatleben weiß ich nichts, mach dir keine Sorgen."

Erleichtert atmete Drake auf.

,,So, jetzt haben wir aber genug geredet. Er braucht Ruhe und muss sich ausruhen", sagte Suichiro.

,,Da hast du wahrscheinlich recht", meinte Kristy..

,,Ich soll hier schlafen? Ist das wirklich dein Ernst?", fragte der Leopard erstaunt.

,,Klar schläfst du hier."

Der Wolf trat ein paar Schritte näher zu dem Leoparden und sagte ihm, sodass es Suichiro nicht hören konnte: ,,Ich hoffe, das was du uns da erzählt hast, entspricht auch der Wahrheit. Wenn du Suichiro auch nur ein Haar krümmst sobald wir weg sind, ziehe ich dir dein ach so schneeweißes Fell über die Ohren. Hast du das verstanden?"

Verwundert nickte der Leopard ihm zu.

,,Dann ist ja gut", sagte er und verschwand mit Drake und Kristy aus Suichiros Haus.