Wolf's Journey - Kapitel 02: Husky mit Herz

Story by silverstripe on SoFurry

, , , , ,

#2 of Wolf's Journey


Husky mit Herz

Am späten Nachmittag schlenderte Maki durch die Straßen. Nachdem er noch einige Dinge zu erledigen hatte, war er nun endlich auf dem Heimweg.

Er rückte seine Tasche zurecht und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Plötzlich erkannte der Husky in der Ferne etwas gelbes auf dem Boden liegen. Sofort witterte er den Geruch und ahnte nichts Gutes.

„Yuchi? Was ist denn passiert?", fragte er schockiert, als er seinen Freund erreichte. Seine Kleidung war zerfetzt, sein Fell schmutzig und Blut quoll aus einer Wunde am Bein. Es war ein schauriger Anblick, seinen besten Freund so zu sehen, doch Maki schnappte sich den Rucksack und griff unter Yuchis Schulterblätter.

Er hievte den recht schweren Wolf auf seine Schulter, was sich trotz Makis Sportlichkeit als schwierig erwies. Der Weg, den Maki bis zu seinem Haus zurücklegen musste, war noch lang, doch er konnte seinen Freund nicht liegen lassen und Hilfe würde er auf die Schnelle auch nicht finden.

Endlich angekommen, schloss Maki die Tür auf und hievte den Wolf ins Badezimmer, wo er ihn auf eine Lage Handtücher nieder ließ. Maki desinfizierte und versorgte die Wunde mit Sorgfalt. „Was hast du nur angestellt?", fragte er sich, als ihm auffiel, wie tief die Wunde war.

Da die Klamotten von dem Blut und dem Schmutz des Bürgersteigs verdreckt war, entschied Maki, sie dem Wolf auszuziehen und ihm neue Sachen zu geben.

Er rannte in sein Zimmer, wo der Husky Klamotten aus seinem Schrank suchte. Maki nahm sie mit ins Badezimmer und machte sich daran, Yuchis Hose, die aus irgendeinem Grund schon zu den Füßen gerutscht war, auszuziehen. Erst jetzt fiel dem Husky auf, dass die Boxershorts zerschnitten war.

Er zog ihm den weißen Stoff von den Hüften und entfernte auch das eingeschnittene Shirt, das der Wolf immer so gern getragen hatte. Die verschmutzte Kleidung gab er in die Waschmaschine und er zog dem Wolf frische Klamotten an. Gerade als Maki den Pullover über Yuchis Kopf zog, erlangte dieser sein Bewusstsein zurück.

„W...Wa...?" Die Stimme versuchte Worte zu formen, doch es klappte nicht. Yuchi brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Als er den besorgten Blick des Huskys erkannte, begann Yuchi zu lächeln.

„Maki!" Seine Stimme klang kratzig, doch auch fröhlich.

„Was ist denn passiert? Ich hab dich auf dem Weg nach Hause vom Bürgersteig aufgelesen. Was hast du denn gemacht?"

Yuchi setzte sich auf, doch dann spürte er den Schmerz in seinem Oberschenkel und sog scharf die Luft ein.

„Lange Geschichte", sagte er knapp.

Maki zuckte mit den spitzen Ohren. Yuchi verstand Makis Körpersprache und begann zu erzählen, wie sich die Dinge zugetragen hatten.

„Er hat dir mit einem Messer gedroht?" Makis Gesichtsausdruck verriet, wie schockiert er über diese Nachricht war.

„Du willst gar nicht genau wissen, was er vor hatte. Ich hatte Glück, dass das Messer nur ins Bein ging."

Maki nickte abwesend und versuchte sich vorzustellen, wie die Konfrontation von Yuchi und seinem Mitschüler abgelaufen sein mochte.

Er nahm den bedrückten Blick des Wolfes wahr und ihn beschlich das Verlangen, ihn herzlich zu umarmen, doch Maki glaubte, dass das Yuchi wenig brächte. Dennoch konnte es Maki sich nicht verkneifen, tröstend mit der Nase über Yuchis Wange zu streichen und ihn anzustupsen.

Der Wolf dankte Maki innerlich für die Aufheiterung.

„W...wo sind eigentlich meine Sachen?", fragte er, als er bemerkte, dass die Klamotten, die er am Leib trug, nicht die eigenen waren. Er setzte sich wieder auf und ignorierte den Schmerz in seinem Schenkel.

„Sind in der Wäsche. Nachdem ich deine Wunde verarztet hatte, hab ich dir meine Sachen angezogen."

Yuchi senkte den Kopf, um zu verbergen, dass er leicht rot wurde.

„Danke."

Nachdem sich Yuchi den restlichen Nachmittag auskurieren konnte und mit dem Husky plauderte, entschieden sie zur nächsten Pizzeria zu gehen und den Abend fröhlich ausklingen zu lassen.

Als sie in dem Restaurant ankamen, wurden sie von den Menschen argwöhnisch beäugt. Normalerweise pflegten es die beiden, sich etwas zu bestellen, doch Yuchi wollte versuchen, sich etwas zu bewegen, um vor Maki nicht als Schwächling dazustehen, der durch eine Verletzung sofort aus der Bahn geworfen wurde.

Sie setzten sich und studierten die Karte, obwohl sie die diese sowieso bereits auswendig kannten.

„Ach ja, ich muss dir noch etwas erzählen", begann Maki. „Morgen gehe ich nach Waldbach."

Als die Bedienung kam und die Bestellung aufnehmen wollte, öffnete sich die Ladentür. Yuchi wurde nervös und versteckte die Schnauze tief in der Karte.

„Darf ich um ihre Bestellung bitten?"

„Verdammte Scheiße!", fluchte Yuchi, als er aus den Augenwinkeln erkannte, dass es einige seiner Mitschüler waren, die die gleiche Idee hatten, essen zu gehen.

„Äh....Ja. Eine große Hawaii-Pizza bitte...", sagte Maki und schaute verwirrt zu dem Wolf. "Was sollte das gerade?", flüsterte er ohrenzuckend.

Yuchi stand hastig auf und ergänzte: „Zum Mitnehmen. Und bitte beeilen sie sich, wir haben es eilig."

„Sehr wohl."

Makis fragender Blick reichte aus, um den Wolf noch nervöser zu machen. Bevor der Husky etwas sagen konnte, meinte Yuchi: „Ich muss mal kurz verschwinden."

Maki beobachtete verwirrt, wie der Wolf auf der Herrentoilette verschwand und sah wieder in die Karte, in der keine Antwort zu dem fraglichen Verhalten seines Freundes stand.

„Hey du! Du bist doch ein Freund von Yunichi oder? Wo ist er?"

Die Stimme ließ Maki aufblicken. Er sah in das Gesicht eines blonden Jungen, der offenbar auf Streit aus war.

„Keine Ahnung", log er schulterzuckend.

„Dieses Drecksstück hat meinen Bruder zugerichtet. Tiefe Kratzer in der Brust und eine Platzwunde am Kopf. Der hat 'ne Abreibung verdient. Ich dachte, ich hätte ihn eben gehört."

Maki warf einen Blick in das Restaurant und bemerkte weitere Mitschüler seines Freundes, die Ausschau nach dem Wolf hielten.

„Musst dich getäuscht haben. Ich habe ihn nicht gesehen."

Der Husky war erstaunt, dass er noch so locker sprechen konnte und seine Nervosität so gut verbarg. Meistens war er in solchen Situationen weniger überzeugend.

Nachdem der Junge wieder verschwunden war, ging Maki unauffällig zu den Toiletten und klopfte an einer Kabinentür, hinter der er den Wolf vermutete.

„Die Luft ist rein."

Yuchi trat aus der Kabine und zitterte sichtlich. „Sie verfolgen mich, nicht wahr?"

„Sie haben mich nach dir befragt", antwortete der Husky wahrheitsgemäß.

Yuchi schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Wie soll ich Morgen in die Schule gehen? Ich will gar nicht wissen, was die sich für mich ausgedacht haben. Ich kann da nicht wieder hin!" Verzweiflung schwang in den Worten mit, während Yuchi die geballten Fäuste auf Makis Brust legte.

„Hey komm. Wir gehen jetzt zu mir und d..." Er brach ab und spitzte die Ohren. Yuchi tat es ihm gleich.

Als der Husky erkannte, dass jemand dabei war, die Toiletten zu betreten, schubste er den Wolf in die Kabine, drückte sich neben ihn und verschloss die Tür.

„Keinen Mucks."

Im gleichen Moment sprang die Tür auf und einer der Jungen, die mit dem Blonden ins Restaurant kamen, betrat den Raum.

„Huh? Ich meinte ich hätte die Stimme von Yunichi gehört."

Yuchis Herz schlug schneller und kräftiger, sodass es Maki spürte, dessen Brust dicht gegen die des Wolfes drückte. Der Wolf zitterte und er versuchte, seinen aufgeregten Atem zu unterdrücken.

Um den Wolf zu beruhigen, hielt Maki seine Pfote fest.

„Also ich hab nichts gehört", sagte ein anderer.

Nachdem sie ihre Blase entleert hatten, verschwanden die Jungs wieder und Yuchi atmete erleichtert auf.

„Ich geh als erstes raus und gucke, ob sie uns sehen. Falls nicht, gehst du sofort zum Ausgang und wartest bei den Parkplätzen auf mich. Ich hole die Pizza und komme dann zu dir. Beweg' dich nicht von der Stelle, okay?"

Yuchi nickte einverstanden und noch bevor er etwas dazu sagen konnte, blickte Maki nach draußen, gab Yuchi ein Handzeichen und ging zu seinem Platz. Der Wolf schlich leise aus der Toilette hinaus und verließ die Pizzeria.

Maki saß derweil unruhig auf seinem Stuhl und blickte abwechselnd auf seine Uhr und dem Eingang zur Küche, wo die Pizzen zubereitet werden.

Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, bis dem Husky endlich die fertig zubereitete und eingepackte Pizza überbracht wurde.

Maki drückte der Bedienung einen dicken Schein in die Hand, murmelte irgendetwas von Trinkgeld und verschwand.

Sofort kroch Yuchi aus seinem Versteck und die beiden gingen wieder in Richtung Heimat. Der Duft der Pizza stieg in Makis Nase, doch die bedrückende Stille ließ die Stimmung am Boden schleifen. Der Wolf starrte mit leerem Blick zu Boden, die Pfoten tief in den Hosentaschen vergraben.

„Nun schau nicht so. Wir sind sie losgeworden."

Yuchi sah den Husky mit einem hoffnungslosen Blick an. „Und morgen in der Schule? Da kann ich nicht weglaufen wie ein feiges Huhn."

„Du bist kein Huhn."

„Aber ein richtiger Wolf bin ich auch nicht."

Maki fehlten die richtigen Worte. Er konnte auf die Schnelle keine Lösung für das Problem seines Freundes finden. Er zerbrach sich den Kopf, doch es war vergebens.

Plötzlich forderte er den Wolf zum Halten auf und sagte: „Egal, wie schwer es ist, halte die Ohren steif und lass den Kopf nicht hängen. Zeig, dass du ein starker Wolf bist."

Die Arme mit dem rötlichen Fell glitten um den Bauch des Wolfes, der erstaunt zu seinem Freund aufsah. Die Distanz zwischen ihnen verschwand und Yuchi nahm plötzlich eine angenehme Wärme wahr, die ihn einhüllte. Die Nähe zu seinem Freund gab ihm ein Gefühl der Geborgenheit und er fühlte sich mehr als nur wohl in den Armen des Huskys.

„Danke. Ich werde nicht mehr weglaufen. Ich habe diesem Mistkerl gezeigt, dass er sich nicht mit mir anlegen sollte."

Maki nickte zufrieden. „Komm, lass uns nach Hause gehen."

Im Haus des Huskys machten es sich die beiden vor dem Kamin gemütlich und fielen über die Pizza her. Sie verbrachten den Abend gemeinsam und starrten in das Feuer, bis Yuchi schließlich sagte: „Es wird langsam spät. Ich sollte..." Er machte eine kurze Pause. „Nach hause gehen."

Maki nickte und reichte dem Wolf die mittlerweile gewaschene und getrocknete Kleidung. „Behalte die Sachen ruhig bis morgen. Die Boxer und das Shirt sollte genäht werden, bevor du sie dir wieder anziehst."

„Danke."

Der Wolf packte die Sachen in den Rucksack und verabschiedete sich von dem Husky mit einer festen Umarmung.