Kristall-Krieger - Kapitel 04: Die Schlange und der Fuchs

Story by silverstripe on SoFurry

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Die Schlange und der Fuchs

Silver stand nun vor der Tür von Vanessas Haus. Er hatte sie nach Hause und nun kehrte er um, um in die Stadt zu gehen. Dort angekommen ging er ins Krankenhaus, wo seine Mutter lag. Er ging in das Zimmer und sah seine Mutter im Bett liegen.

,,Hallo Mama", begrüßte er sie.

,,Silver, mein Schatz. Ich freue mich, dass du mich mal besuchen kommst."

,,Wie geht es dir? Wie lange musst du noch hier bleiben?"

,,Mir geht es soweit ganz gut aber ich werde wohl noch eine Weile hier bleiben müssen. Aber was ist mit dir? Kommst du gut allein zurecht?"

,,Ja, das bekomme ich schon hin. Allerdings, Suichiro scheint sauer auf mich zu sein."

,,Weswegen denn das?"

,,Das wüsste ich auch zu gerne. Ich werde mich nachher mal bei ihm melden."

,,Tu das."

Sie redeten noch eine Weile, dann verabschiedete sich Silver wieder.

,,Und komm mich bald wieder besuchen", sagte die Mutter. Als er wieder zu Hause war, schnappte er sich das Telefon und wählte Suichiros Nummer. Suichiros Mutter ging ans Telefon.

,,Hallo, hier Stream."

,,Hier ist Silver. Ist denn Suichiro da?"

,,Ja, Moment!"

Silver hörte ein paar leise Stimmen und konnte hören, was sie sagten.

,,Suichiro? Silver ist am Telefon."-,,Ich bin nicht da."-,,Aber ich habe bereits gesagt, dass du da bist."-,,Ich habe doch gesagt ich bin nicht da!"

Dann sprach die Frau wieder zu Silver: ,,Tut mir Leid, er sagt er ist nicht da."

Sie legte auf.

,,Hm, was hat Suichiro bloß?"

Er tippte Suichiros Handynummer ins Telefon ein, aber nur der Anrufbeantworter ging ran: ,,Tut mir leid, besetzt."

Einen kurzen Augenblick später tippte er erneut die Nummer ein.

,,Immer noch besetzt."

,,Warum besetzt?", fragte sich Silver. Nach 5 Minuten versuchte er es noch einmal.

,,Es ist besetzt!"

,,Ja, ich hab's verstanden", sagte Silver. Er legte das Telefon wieder auf die Station und ließ sich auf dem Sofa nieder.

,,Was mache ich denn jetzt? Suichiro will plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben. Was könnte ich falsch gemacht haben?"

Silver seufzte.

,,Ob er wohl sauer ist, dass mit Vanessa anstatt mit ihm etwas unternommen habe?", überlegte er. ,,Aber er ist doch sonst nicht so."

Er schloss die Augen und dachte über alles nach, was heute so passiert war. Wie ein Film spielte sich alles nochmal in seinem Kopf ab. Er musste an Suichiros Gesichtsausdruck denken, als sie im Schwimmbad waren.

,,Vielleicht denkt er, ich würde lieber mit Vanessa als mit ihm zusammen sein wollen. Nachdem sie mich geküsst hatte ist er bestimmt eifersüchtig geworden. Dabei weiß er doch eigentlich, dass ich nichts von Vanessa will."

Es war sehr ruhig und Silver war erschöpft, also schlief er kurzerhand ein.

,,Silver", sagte eine Stimme.

Der Angesprochene blickte auf. Die Stimme gehörte dem Krieger des Donners Topaz. Wie letztes Mal, als er Topaz begegnete, war Silver in seiner Wolfsgestalt. Silver begrüßte Topaz respektvoll, indem er sich verneigte. Dann fragte er: ,,Topaz, weißt du vielleicht was mit Suichiro los ist?"

,,Suichiros Vorfahre, Sapphire, war für mich wie ein bester Freund. Dies scheint bei euch ähnlich zu sein, jedenfalls empfindest du das so, nicht wahr?"

,,Ja. Will Suichiro etwa nicht mehr mit mir befreundet sein?"

,,Das habe ich nicht gesagt."

,,Was ist es dann?"

,,Der Krieger des Wassers hat ein großes Geheimnis vor dir und er hat angst, es dir zu offenbaren."

,,Aber ich dachte wir würden keine Geheimnisse mehr voreinander haben."

,,Du wirst verstehen, wenn er es dir mitteilt. Wenn er dies tut. Du kannst ihn aber nicht dazu zwingen und das solltest du auch nicht."

Nach dem Satz wachte Silver in Menschengestalt wieder auf und blickte an die Zimmerdecke.

,,Ein Geheimnis? Was könnte das nur sein?"

Silver beschloss einfach Suichiro persönlich zu besuchen. Vorsichtshalber nahm er seinen Stab mit.

Er blickte nochmal kurz auf die Uhr.

,,Es ist bereits 19:45."

Er seufzte und überlegte, was er sagen sollte, als er vor der Haustür stand.

,,Ich gehe am besten einfach drauf los", dachte er sich und drückte auf die Klingel. Nichts passierte. Niemand öffnete die Tür. Silver drückte erneut auf den Knopf. Wieder nichts. Silver schaute sich auf dem Grundstück um.

,,Suichiros Eltern müssen heute Nacht wohl arbeiten. Ihre Autos stehen nicht mehr hier, aber wo ist Suichiro?"

Er ging ein paar Schritte zurück.

,,In Suichiros Zimmer brennt Licht, also muss er da sein."

Er ging wieder zur Tür und drückte auf die Klingel. Wieder passierte gar nichts. Er lehnte sich gegen die Tür und wartete.

,,Was mache ich denn jetzt?"

Dann fiel er und knallte auf den Rücken. Die Tür hatte sich nach innen geöffnet, sodass Silver, der sich dagegen gelehnt hatte, auf den Boden knallte.

,,Au..."

Silver richtete sich wieder auf und rieb sich den Rücken.

,,Die Tür stand offen", stellte er fest. Er stieg die Treppe hinauf. Silver stand nun vor der Zimmertür und überlegte. Er atmete tief durch und betrat das Zimmer. Suichiro in Hundegestalt lag auf seinem Bett und las in einem Buch. Er blickte auf, klappte sein Buch zu, setzte sich auf und sagte: ,,Ich wusste, dass du kommen würdest."

Suichiro legte sein Buch beiseite und Silver setzte sich neben ihn auf die Bettkante.

,,Schieß los, was ist?"

,,Bin ich nicht derjenige der das fragen sollte?", antwortete Silver sanft und legte seinen Arm um Suichiro.

,,Nun sag schon, was ist los?", fragte Silver nochmals. Der Husky schaute dem Jungen ängstlich in die Augen und sagte nichts.

,,Bist du sicher, dass du nichts sagen möchtest?", fragte Silver. Suichiro ließ sich auf das Bett fallen und wusste nicht so recht was er sagen sollte.

,,Hör zu", fing Silver an, ,,was auch immer es ist, ich möchte nicht, dass unsere Freundschaft kaputt geht."

Silvers Körper nahm die Gestalt des Wolfes an und er legte sanft seine Pfote auf Suichiros entkleideten Oberkörper. Er streichelte sein weißes Fell. Suichiro zeigte daraufhin ein Lächeln und begann leicht mit seinem Schweif zu wedeln.

,,Das will ich ja auch nicht", sagte Suichiro.

,,Also warum läufst du vor mir weg?"

,,Weil... ich..."

Suichiro schloss die Augen und ihm lief eine Träne über die Wangen. Silver ließ sich jetzt ebenfalls auf das Bett fallen und war somit wieder auf Augenhöhe mit dem Husky.

,,Was hast du?", fragte er. Aber Suichiro antwortete nicht. Sanft leckte der Wolf dem Husky die Tränen ab aber der Husky drehte sich weg. Silver legte seine Pfote wieder um den Husky und streichelte ihn aber Suichiro schob seine Pfote weg.

,,Woher soll ich denn wissen was mit dir los ist, wenn du so abweisend bist und nichts sagst?", fragte Silver schließlich. Suichiro blieb still. Silver nahm wieder seine Pfoten und strich dem Husky am Rücken und massierte ihn dort leicht.

,,Komm schon, was hast du?"

Silver überlegte, wie er den Husky zum Reden bringen könnte und dachte dann aber an seinen Traum. Topaz hatte gesagt, er könne Suichiro nicht zum Reden zwingen.

,,Wenn du nicht reden willst, kann ich dir auch nicht helfen, das weißt du", sagte Silver. Der Husky seufzte tief.

,,Vielleicht sollte ich dich auf andere Gedanken bringen", meinte der Wolf und stand auf. Er nahm den Husky an der Pfote und zwang ihn ihm hinterher zu laufen. Silver wusste, womit er den Husky auf andere Gedanken bringen konnte. Er ging mit ihm die Treppe herunter und aus dem Haus raus.

,,Wo willst du hin?", fragte Suichiro schließlich.

,,Das wirst du noch früh genug erfahren."

Silver ging mit dem Husky um das Haus herum. Hinter dem Haus lag ein kleiner See, in dem sich bereits der aufgegangene Mond spiegelte.

,,Was willst du hier?", fragte Suichiro.

,,Was hältst du von einem Bad in der Nacht?"

,,Du bist ja verrückt. Um diese Zeit?"

,,Klar, jetzt macht es doch erst richtig Spaß."

,,Das ist nicht dein ernst oder?", fragte Suichiro, aber Silver zog sich bereits aus und sprang in das dunkle Wasser.

,,Du bist echt verrückt", lachte Suichiro.

,,Na komm, das Wasser ist herrlich", sagte Silver, der sich freute, dass Suichiro wieder lachte. Suichiro zog sich aus, ging vorsichtig ein paar Schritte zu dem See und tapste vorsichtig mit der Pfote in das kalte Nass. Schließlich befand sich auch der Husky komplett im Wasser.

,,Also wirklich warm ist das ja nicht", brummte der Husky.

,,Nun beschwere dich nicht."

,,Was ist, wenn uns jemand sieht?"

,,Mach dir doch nicht gleich ins Fell, was ist das Leben ohne Risiko?"

Suichiro grinste plötzlich.

,,Na, dir werde ich's zeigen", dachte er. Silver schwamm ahnungslos in dem See herum.

,,Hm?"

Silver drehte sich um. Eine große Welle bereitete sich vor ihm aus. Bevor Silver noch etwas sagen konnte, wurde er von der Welle niedergerissen. Nach Luft schnappend tauchte er wieder auf und blickte auf Suichiro.

,,Na, ist der Wolf etwa nass geworden?", fragte Suichiro grinsend.

,,Du bist gemein", brummte Silver, freute sich aber gleichzeitig, dass er es geschafft hatte, Suichiros Laune zu verbessern.

,,Na warte", sagte Silver und schwamm näher zu dem Husky.

,,Du bist zu langsam", lachte Suichiro und löste erneut eine Welle aus, die Silver nach vorn spülte.

,,Im Wasser hast du keine Chance gegen mich.".

Silver tauchte vor dem Husky wieder auf und schüttelte sich das Wasser aus dem Fell.

,,Und, hast du genug?", fragte der Husky mit einem Grinsen im Mundwinkel. Suichiro wollte bereits eine weitere Welle auslösen, aber dann sah er dem Wolf in die Augen und hörte auf, ihn zu quälen. Langsam schwamm der Wolf an den Rand des Sees und stieg aus dem Wasser. Suichiro beobachtete ihn aufmerksam. Silver schüttelte sich kräftig sodass das Wasser aus seinem Fell spritzte.

,,Ist bei dir alles okay?", fragte Suichiro. Silver setzte sich auf den Rasen, blickte zu Boden und sagte dann: ,,Schon okay. Nur jetzt ist mir kalt. Ich finde es erstaunlich das du in deiner normalen Hundegestalt das Wasser so gut kontrollieren kannst, wie als Krieger. Du brauchst dich ja schon gar nicht mehr zu verwandeln."

,,Ach was. Es fällt mir wesentlich leichter, das Wasser zu kontrollieren, wenn ich mich verwandelt habe und die Angriffe kann ich auch besser durchführen, wenn ich der Krieger des Wassers bin."

Suichiro stieg nun aus dem Wasser und setzte sich neben den Wolf.

,,Du zitterst ja", bemerkte der Husky.

,,Ach was, das bildest du dir ein."

,,Lüg nicht. Du frierst, das sehe ich doch, lass uns wieder rein gehen."

Silver nickte und nahm seine Sachen und die beiden gingen wieder in das Haus.

,,Eine warme Dusche wäre jetzt toll", meinte Silver. Der Wolf nahm den Husky wieder an der Pfote und ging mit ihm in das Badezimmer.

,,Meinst du wirklich?", wollte dann der Husky wissen.

,,Wieso nicht?"

,,Weil... na gut, okay."

Die beiden quetschten sich in die Dusche.

,,Meinst du nicht wir sollten uns lieber nacheinander duschen?", fragte der Husky. Aber Silver drehte bereits das Wasser auf, der warmer Wasserstrahl prasselte auf das Fell der beiden. Suichiro drehte sich mit dem Rücken zu dem Wolf um sich das Duschgel zu greifen. Aber Silver war schneller. er umfasste den Husky und seifte ihn mit einem Seifenstück ein.

,,Das kann ich auch selber", lachte Suichiro aber Silver machte weiter. Silver rieb das Stück an der Brust, dann am Unterkörper.

,,Was mache ich jetzt?", fragte sich der Husky. Suichiro hielt dann den Arm des Wolfes fest und sagte: ,,Das reicht."

,,Wenn du meinst..."

Der Wolf ließ Suichiro los und begann dann sich selbst einzuseifen. Suichiro atmete erleichtert auf. Der Husky trat, ohne sich umzudrehen, aus der Dusche. Silver zuckte nur mit den Schultern und ließ weiter das Wasser auf sich nieder rieseln. Suichiro trocknete sich ab und zog sich schnell neue Sachen an. Silver trat wenig später aus der Dusche und zog sich ebenfalls wieder an. Die beiden gingen aus dem Bad in Suichiros Zimmer. Draußen regnete es bereits.

,,Wir haben schon Zehn Uhr? Und draußen regnet es auch noch in strömen", sagte Silver bedrückt, denn er musste ja wieder nach Hause.

,,Wieso bleibst du nicht über Nacht hier?", schlug Suichiro vor.

,,Und was ist mit meinen Schulsachen?"

,,Wir gehen morgen früh einfach bei dir vorbei."

,,Okay, danke."

Silver ließ sich auf Suichiro Bett fallen und gähnte laut.

,,Willst du etwa ... in meinem Bett schlafen?", fragte Suichiro.

,,Ja, wieso? Haben wir doch sonst auch immer, hast du was dagegen?"

,,Nein, nein, ist schon okay."

Silver zog sich wieder seine Sachen aus und warf sie zur Seite, dann ließ er sich aufs Kissen fallen. Suichiro seufzte und legte sich neben den Wolf ins Bett. Es war ein Bett, das für zwei Personen gedacht war, wobei eine ganze Schulklasse darin Platz gehabt hätte. Silver rückte sich eng an den Husky, denn er dachte, er sei noch etwas niedergeschlagen und versuchte in ein Gespräch zu kommen.

,,Suichiro, ich weiß, ich sollte dich nicht daran erinnern, aber willst du wirklich nicht sagen was los war?"

Der Wolf drückte sich an den Husky und streichelte ihm am Bauch, daraufhin wedelte Suichiro sanft mit seinem Schweif.

,,Was es auch ist, wir können immer Freunde bleiben, da bin ich mir sicher", ergänzte Silver.

,,Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher", sagte Suichiro

,,Ich kann es nicht beurteilen, wenn du es mir nicht sagst."

,,Wärst du sauer auf mich, wenn ich es für mich behalten würde?"

,,Nein aber traurig fände ich es schon. Ich meine, wir konnten uns doch immer alles sagen."

,,Jetzt weißt du wie es mir ging, als du mir verschwiegen hast, dass du in Wirklichkeit ein Wolf bist."

,,Ich bin dir nicht böse, du musst wissen ob du es sagen willst oder nicht."

,,Okay, danke. Ich bin jetzt müde, gute Nacht."

,,Gute Nacht."

,,Ihr habt es nicht geschafft, einen Seelenkristall zu finden?", stellte die Schwarze Schlange fest.

,,Wir haben bereits einige Menschen überprüft, konnten aber noch nichts finden", berichtete der Schwarze Löwe.

,,Und dazu kommt noch, das wir auf unerwartete Feinde gestoßen sind. Sie wollen die Menschen beschützen", ergänzte der Schwarze Panther.

,,Verstehe. Gut, morgen werde ich es versuchen und ich werde bestimmt den richtigen Menschen finden, verlasst euch drauf", meinte die Schlange.

,,Na da bin ich ja mal gespannt", sagte der Löwe.

Am nächsten Morgen erwachte Suichiro sehr früh. Er schaute zu Silver, der direkt neben ihn friedlich schlief.

,,Wovon er wohl träumt?", fragt sich Suichiro. ,,Er sieht ja ziemlich zufrieden aus, mit einem Lächeln im Gesicht."

Suichiro stand auf und blickt an sich herunter.

,,Ich sollte mir schnell etwas anziehen."

Der Husky öffnete seinen Schrank und zog sich schnell neue Sachen an. Er ging zu dem schlafenden Wolf und weckte ihn sanft. Silver gähnte laut und schaute Suichiro an.

,,Schon aufstehen?", fragte er benommen.

,,Komm, hoch mit dir."

Silver quälte sich aus dem Bett und zog sich seine Sachen wieder an.

,,Ich zieh mir am besten neue Sachen an, wenn wir bei uns vorbeigehen", sagte der Wolf. Die beiden verwandelten sich wieder in ihre menschliche Gestalt, frühstückten und gingen dann zu Silvers Haus. Dort angekommen zog sich Silver um und nahm sich seine Schulsachen. Nun waren sie fertig für die Schule.

,,Heute haben wir in der ersten Stunde Mathematik", sagte Silver.

,,Mathe ist blöd", sagte Suichiro genervt.

Sie betraten das Klassenzimmer und setzten sich auf ihre Plätze. Es dauerte nicht lange, bis der Lehrer eintrat. Er schrieb einige Aufgaben an die Tafel, die die Schüler abschreiben und lösen sollten. Dann setzte sich der Lehrer wieder an sein Pult.

Es klopfte an der Tür und eine Frau trat in den Raum. Sie war komplett schwarz bekleidet und trug ihre langen, blonden Haare zu einem Zopf gebunden.

,,Was wollen sie hier?", fragte der Lehrer.

,,Ach halt die Schnauze!", rief die Frau und mit einer Handbewegung schleuderte sie, wie von Geisterhand, einen Tisch nach dem Lehrer. Der Mann schrie, wurde schwer getroffen und blieb bewusstlos am Boden liegen. Die Schüler zuckten ängstlich zusammen, schrien und bekamen Panik.

,,Das ist kein Mensch", dachte sich Silver.

,,Sie hässliche Schuppennase, verziehen sie sich!", rief Drake mutig. ,,Das ist nicht der richtige Moment dafür Drake.", sagte Jessica.

,,Sie sieht aus wie eine Schlange.".

,,Bestätigt, das ist eine anthropomorphe Schlange. Aber so etwas gibt es doch eigentlich gar nicht.", meinte eine Schülerin mit einer Brille auf der Nase.. ,,Anthropa-was?", fragte Drake.

,,Ihr kleinen Mistkäfer wisst nicht, wer ich bin? Ich bin die Schwarze Schlange, ein Mitglied des Teufel-Trios und du!"

Sie zeigte auf Drake, der keine Miene verzog.

,,Du trägst einen Seelenkristall in dir. Und den werde ich mir jetzt holen!"

,,Nur einen? Ich bin mir sicher das es zwei sind und die gehören mir, die brauch ich noch."

Die Schlange blickte ihn verwundert an.

,,Drake, ich glaube, sie meint etwas anderes", flüsterte Alex ihm zu.

,,Was auch immer du meinst, von mir bekommst du nichts, du bist hässlich."

,,Hässlich?! Ich werde dir zeigen wer hier hässlich ist du kleine Made!"

Die Schüler rannten panisch aus dem Raum, während die Schlange durch einige Handbewegungen Gegenstände durch die Luft schweben lies. Drake blieb unbeeindruckt auf seinem Platz. Auf dem Flur blieben Silver und Suichiro stehen. Sie sahen sich um, ob auch niemand in der Nähe war.

,,Los!", rief Silver und Suichiro nickte ihm zu.

,,Topas des Donners, erstrahle!"

,,Saphir des Wassers, erstrahle!"

,,Also was willst du?", fragte Drake.

,,Dir dein Maul stopfen! Ach ja, und deinen Seelenkristall."

Die Schlange schnippte mit dem Finger, sodass sich Schlingen um Arme und Beine von Drake wickelten. Drake versuchte sich zu befreien aber er schaffte es nicht.

,,Sitzen wir jetzt in der Falle? Das ist aber schade", lachte die Schlange.

,,Halt!", rief eine Stimme.

,,Ich lasse es nicht zu dass du unschuldige Schüler angreifst, die ihre Hausaufgaben von mir abgeschrieben haben."

Die Stimme gehörte zu dem Krieger des Wassers.

,,Wo war da der Zusammenhang? Ich hab meine Hausaufgaben übrigens nur vergessen", sagte Drake. Er schaute sich um und entdeckte den Wolf und den Husky.

,,Noch mehr Tiere?"

,,Ihr seid also diejenigen, die uns Widerstand leisten. Darf ich mich vorstellen? Ich bin die Schwarze Schlange. Und das hier ist Pelly."

Die Schlange griff nach einer Karte, aus der ein Dämon trat, dieser ähnelte einem Pferd und sie trug eine lange, gefährlich aussehende Peitsche.

,,Kümmere dich um sie Pelly" befahl die Schlange.

,,Das wird nicht lange dauern", lachte Pelly. Sie schlug mit der Peitsche in die Richtung des Huskys.

,,Donnerschlag!"

Der Krieger des Donners feuerte sein Geschoss gegen den Angriff und konnte ihn somit stoppen.

,,Enttäusche mich nicht Pelly", ermahnte die Schlange das Pferd.

,,Und nun zu dir, Drake Thoune."

Sie streckte die Hand vor und hielt sie vor seiner Brust.

,,Ich weiß ja nicht, was du vorhast aber meine Juwelen sind wo anders."

,,Halt endlich deine freche Klappe."

,,Man hält keine Klappen, man schließt sie."

Unbeirrt ließ die Schlange den Nebel in die Brust von Drake eindringen. Drake schrie dabei laut auf, konnte sich aber nicht wehren, da er an Armen und Beinen gefesselt war. Durch den Schrei blickten Silver und Suichiro auf, die eben noch mit Pelly kämpften. Diese Unaufmerksamkeit nutze der Dämon natürlich gleich aus und schlug mit der Peitsche auf den Wolf, der dadurch nach hinten geworfen wurde.

,,Na warte!", schrie Suichiro. ,,Wasserbombe!"

Er schleuderte die Wasserkugel gegen den Dämon, der dabei umgeworfen wurde.

,,Aaaargh!", schrie Drake immer heftiger auf.

,,Ja, endlich!", freute sich die Schlange. Ein kleiner, rot glühender Kristall drang durch seine Brust heraus. Die Schlange griff sich den Kristall. Drake hörte auf zu schreien. Sein Blick wurde blass und trüb. Er rührte sich nicht mehr.

,,Donnerschlag!"

Der Wolf, der soeben wieder aufgestanden war, feuerte die Blitzkugel auf die Schlange, die gegen die Wand geschleudert wurde. Dabei ließ sie den Kristall fallen, der langsam zu Boden sank. Dies nutzte Silver aus und fing den Kristall. Er ging damit zu Drake und hielt ihn vor seine Brust. Der Kristall drang von selbst wieder in den Körper seines Besitzers und Drakes Blick wurde wieder klar.

,,W-wer seid... ihr?", fragte er benommen.

,,Ich erkläre dir alles später, jetzt musst du erstmal weg von hier", antwortete der Wolf flüchtig. Er zerschlitzte die Fesseln mit seinen Krallen und wollte Drake in Sicherheit bringen.

,,Nein!", rief Drake. ,,Ich kümmere mich selbst um diese Schlange."

,,Sei nicht dumm. Du trägst etwas in dir, was sie haben will. Mal ganz abgesehen davon, bist du ihr nicht gewachsen."

,,Ich werde wohl selber besser beurteilen können, wer hier stärker ist."

Drake rannte auf die Schlange zu.

,,Du bist so ein Trottel", seufzte der Wolf und rannte Drake hinterher.

,,Du bist ja mutig, aber wenn du es so eilig hast zu sterben, werde ich so gnädig sein und dir deinen Wunsch erfüllen. Und Pelly, kümmere dich gefälligst um diese gelbe Ratte!"

,,Ich bin ein Wolf und keine Ratte du Blindschleiche!"

,,Ist mir doch egal."

Der Husky lag bereits erschöpft auf dem Boden. Rote Striemen von den Peitschenschlägen leuchteten durch das Fell hindurch. Pelly griff nun den Wolf an und schlug ihm kräftig auf den Rücken.

Drake rannte derweil weiter auf die Schlange zu und wollte auf sie einschlagen, doch sie streckte eine Hand aus und löste eine Druckwelle aus, die Drake gegen die Wand schleuderte.

,,Drake!", schrie der Wolf. Der Dämon schlug wieder auf Silver ein, sodass er Drake nicht helfen konnte.

,,So Drake, bist du bereit?", fragte die Schlange die nun vor Drake stand.

,,Wasserbombe!"

Suichiro, der langsam wieder Halt fand, schleuderte den Wasserball auf die Schlange, die ihn aber leicht abfangen konnte.

,,Du besiegst mich nicht so leicht!", sagte Drake, der noch erschöpft auf dem Boden saß und sich langsam wieder aufrichtete. Seine Augen glühten und aus seiner Brust schien etwas zu leuchten.

,,Das muss sein Seelenkristall sein", dachte der Husky. Vor Drakes Körper blitzte ein rötliches Licht auf.

,,Nein!", rief die Schlange.

,,Genauso wie bei mir", bemerkte Suichiro.

Das Licht verwandelte sich in einen kleinen Stab, auf dessen Spitze ein glänzender, roter Edelstein thronte.

,,Drake?", rief eine Stimme. Drake antwortete: ,,Wer bist du?"

,,Ich bin Ruby. Du bist mein Nachfolger. Du bist ein Kristall-Krieger. Du bist der Feuerfuchs."

,,Was? Aber ich..."

,,Du bist wie die beiden dort ein großer Krieger."

,,Warum erfahre ich das denn erst jetzt? Was soll ich tun?"

,,Nimm den Stab und sag Rubin des Feuers, erstrahle!"

,,Okay!"

Drake griff nach dem Stab und hielt ihn hoch in die Luft. sein Körper veränderte sich bereits zu einem Fuchskörper.

,,Rubin des Feuers, erstrahle!"

Er bewegte den Stab um sich herum, aus dem Funken sprühten. Er war nun ein Fuchs mit rötlichem Fell am Rücken, Arme, Beine, Schweif und Kopf. Seine Schweifspitze und sein Bauch- und Brustfell waren weiß. Seine Haare färbten sich in ein dunkles Rot, auch seine Augen färbten sich rot. Er trug eine kurze, blaue Hose, die ihm nicht mal bis zu den Knien reichte. Obenherum trug er wie die anderen beiden nichts. Drake trug wie die anderen ein Gürtelband in einer durchsichtig-roten Farbe. Seinen roten Edelstein trug er am Gürtel.

,,Jetzt werde ich es euch heimzahlen!", rief er.

,,Flammenpeitsche!"

Er streckte die Arme auseinander. Aus seinen Pfoten sprühten Funken, die sich zu einer Art brennendem Band sammelten. Mit diesen Flammenbändern schlug er auf den Dämon ein.

,,Oh Nein!", schrie dieser, wurde aber von der Attacke erfasst und löste sich auf, bis nur noch die Karte zu Boden fiel auf der ein P stand und im Hintergrund eine Peitsche zu sehen war. Schließlich zerfiel die Karte zu Staub.

,,Er trägt einen Seelenkristall in sich und ist auch noch ein Krieger? Jetzt gibt es bereits drei Feinde.

Aber wir wissen jetzt, dass du einen Seelenkristall hast und dass du der Feuerfuchs bist, merkt euch das, wir kommen wieder!", rief die Schlange und verschwand in einem Portal.

Sie riefen einen Arzt, der den Lehrer abholte, anschließend gingen die Schüler nach Hause. Drake, Silver und Suichiro verwandelten sich in ihre menschliche Gestalt zurück.

,,Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ihr Krieger seid. Und erst recht hätte ich nicht gedacht mal selbst zu einem Krieger zu werden."