Sunny Days - Endkapitel -

Story by Hektor on SoFurry

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Nun habe ich es endlich geschafft und meine Storyserie zu Ende gebracht. Bitte nicht allzu enttäuscht sein, dass das Kapitel so kurz ist.

Denn eigentlich war die Handlung bereits mit dem vierten Kapitel abgeschlossen. Ich möchte aber einfach einen eleganteren Schluss darunter setzen, weil

das Ende des letzten Kapitels etwas abgehackt wirkte.

Es wird mit Sicherheit nicht meine letzte Story hier sein. Ich habe sogar bereits die nächste im Kopf :)

Gruß

Hektor


„Sitzen die immer noch da unten?" fragte Hektor neugierig. „Allerdings. Ich habe langsam auch genug. Cavallo und ich fahren gleich los" antwortete seine Schwester und schnappte sich ihre Handtasche.

„Kommst du, Krümelchen?" rief sie ihrem Verlobten zu. Sichtlich beschämt über diesem Spitznamen zog sich der Hengst seine Jacke an und verließ mit Vera den Flur.

Rasch drehte sich Cavallo noch einmal zu Hektor um „Wenn du diesen Spitznamen weitererzählst, dann werde ich Vera verraten, wer tatsächlich die Schramme in ihr Auto gefahren hat, okay" witzelte der Hengst und verließ das Haus.

„Krümelchen. Das ist ja wirklich eine Strafe" lachte Hektor. „Was würdest du davon halten, wenn ich dich auch so nenne?"

„Niemals!" erwiderte der Dalmatiner lachend und betrat Hektors Zimmer.

Gerade als sich der Dobermann auf sein Bett setzen wollte, flog ihm etwas gegen den Kopf. Magnus hatte sich eines der Sofakissen geschnappt und auf seinen Freund geworfen. Hektor verstand diese Aufforderung und schleuderte das Kissen zurück. Innerhalb weniger Minuten entbrannte eine standesgemäße Kissenschlacht zwischen den beiden. In deren Verlauf packte Magnus den Dobermann und warf ihn sanft aufs Bett. Als sich ihre Blicke trafen, fing Hektor unwillkürlich an zu lächeln. Dieser wunderschöne Blick des Dalmatiners faszinierte ihn immer noch. Jedes Mal verspürte er dabei diese unglaubliche Vertrautheit und Geborgenheit. Er war verrückt nach dem Dalmatiner. Und der Dalmatiner war verrückt nach ihm.

Magnus streichelte ihm sanft durch das Gesicht. Ihre Schnauzen näherten sich einander. Dann legte der Dalmatiner seine Pfote in Hektors Nacken und zog ihn zu sich heran. Was dann folgte war ein Zungenkuss, der an Leidenschaft kaum zu übertreffen war. Mehrere Minuten umspielten sich ihre Zungen ehe Magnus vorsichtig von ihm abließ. „Du, Hektor. Ich liebe dich und ich möchte diesen wunderbaren Moment nicht kaputt machen. Aber ich muss dringend aufs Klo"

Schallend lachten die beiden los. „Na, dann geh schon" kicherte der Dobermann und richtete sich langsam auf.

Als er sein Zimmer verlassen wollte, begegnete ihm auf dem Flur sein Großvater. „Oh Hallo, Opa. Wie geht es dir?"

„Hervorragend, mein Junge. Hättest du Zeit, dich etwas mit deinem Großvater zu unterhalten?"

„Natürlich" antwortete Hektor und nahm auf der weißen Rokoko-Bank platz.

Sein Großvater nahm das Monokel aus dem Auge und sah seinen Enkel vielsagend an. „Dieser Magnus scheint dich ja sehr zu mögen"

„Na ja, wir sind eben gute Freunde" erwiderte Hektor und verspürte eine böse Vorahnung.

„Ist es denn unter Freunden heute üblich, so über einander herzufallen?"

Hektor stockte der Atem. Er hatte vergessen seine Zimmertür zu schließen. So war sein Schlafzimmer vom Flur aus gut einsehbar. Und seinem Großvater war das nicht entgangen.

„Äh...Grandpa...das ist nicht so wie du denkst...ich schwöre es!" stammelte der völlig entsetzte Dobermann.

„Immer mit der Ruhe, mein Junge. Du fällst ja gleich in Ohnmacht. Ich meinte nur, dass dieser Magnus wohl ein ganz spezieller Freund für dich ist, nicht wahr?" beruhigte ihn sein Großvater.

Hektor ließ den Kopf hängen. Wie sollte er sich da jetzt noch rausreden? „Es tut mir leid, Grandpa. Das mit mir und Magnus ist so über uns gekommen..." schluchzte er verängstigt.

„Hektor, du brauchst dich nicht entschuldigen. Rechtfertigen muss man sich nur, wenn man vor Gericht steht. Und das bist du nicht. Und es steht mir auch nicht zu, über dich zu urteilen"

Hektor hob vorsichtig den Kopf „Dann bist du gar nicht wütend, Grandpa?"

„Nein, mein Junge. Ich bin nur erstaunt. Ich dachte immer, dass jemand mit deinen Werten und Qualifikationen mal eine wunderbare Frau erobern würde. Aber dieser Magnus scheint für dich ja ebenso wunderbar zu sein, oder?"

Hektor grinste leicht. „Ja, er ist einfach großartig. Ich habe noch nie jemanden wie ihn getroffen"

„Dann solltest du mehr als glücklich darüber sein. Und dich deswegen nicht schlechter fühlen, als andere. Versprichst du mir das?"

„Ja, ich verspreche es" antwortete der Dobermann. „Aber eine Frage habe ich Grandpa: Du bist doch ein altehrwürdiger, preußischer Offizier; diszipliniert und traditionsbewusst. Ich dachte, du würdest es als Teufelszeug verurteilen, wenn zwei Jungen zusammen sind..."

Sein Großvater setzte sein Monokel wieder ins Auge. „Ich würde dir dafür zwar keinen Orden verleihen, aber als Teufelszeug bezeichne ich das nun nicht. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter. Mal davon abgesehen, dass mich das überhaupt nichts angeht. Und außerdem ist das ja nichts gänzlich Unbekanntes für mich"

„Wie meinst du das denn?" fragte Hektor verwundert.

„Nun, wie du weißt war ich im Krieg. Wir waren oft monatelang im Kampfeinsatz. Sehr weit weg von unseren Ehefrauen. Tja, und da kam es schon hin und wieder vor, dass man mit dem Kameraden..."

„GRANDPA !!! UM HIMMELS WILLEN !!!", rief Hektor und hielt sich entsetzt die Ohren zu.

„Ist ja schon gut. Ihr jungen Leute seid vielleicht verklemmt" schmunzelte Hektors Großvater „Aber erzähle es nicht deiner Großmutter, okay?"

„Okay" antwortete Hektor, „Ich hoffe nur Dad reagiert auch so locker wie du"

„Wenn du möchtest kann ich ihm das in einer geeigneten Situation schonend beibringen. Ich denke nicht, dass er deswegen die Fassung verlieren wird. Wir Herren von Bernau sind zwar preußisch und konservativ, aber deshalb keine Ungeheuer" beruhigte ihn sein Großvater.

„Danke, Grandpa" freute sich der Dobermann.

-- < O > --

„Und so frage ich dich, Vera Elisabeth Constanze Freifrau von Bernau, möchtest du den hier anwesenden Cavallo Holtmann zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?"

Vera strahlte über das ganze Gesicht: „Ja, ich will"

„Und willst du, Cavallo Holtmann die hier anwesende Vera Elisabeth Constanze Freifrau von Bernau zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?"

Ja, ich will" antwortete Cavallo.

Etwa dreihundert Leute hatten sich an diesem Freitagmorgen in der Hamburger St. Michaeliskirche versammelt um die Trauung von Hektors Schwester und ihrem langjährigen Lebensgefährten Cavallo zu verfolgen. Hektor stand mit seinen Eltern in vorderster Reihe. Dahinter der Bildungssenator mit seiner Gattin und deren Kindern. Ein Paar Sitzplätze waren frei geblieben. Diese waren eigentlich für den Freiherrn von und zu Guthenberg und dessen Familie reserviert, mit der Hektors Familie über drei Ecken verwandt war. Doch dieser hatte sein Erscheinen kurzfristig abgesagt. „Berufsbezogene und akademische Differenzen" hatte er als Grund angegeben.

Zu Hektors Überraschung hatte es auch der ehemalige Bürgermeister Ols van Baust einrichten können. Dieser saß in Gedanken versunken am Ende der Bankreihe und schien die Zeremonie nur beiläufig zu verfolgen.

„Und so erkläre ich euch zu Mann und Frau" verkündete der Pastor. Tosender Applaus donnerte durch das hohe Kirchengebäude.

Wenige Minuten später verließen Vera und Cavallo unter Begleitung von Orgelmusik die Kirche. Dann folgten Hektors Eltern und die von Cavallo. Man merkte Cavallos Vater ein gewisses Unbehagen an. Es war sicherlich ungewöhnlich für ihn inmitten all der Adligen und Wirtschaftspersönlichkeiten zu stehen. Eine dicke Schweißperle lief ihm durchs Fell und mehrfach rüttelte er an seiner Krawatte.

Nach und nach verließ auch Hektor die Kirche, zusammen mit seinen Eltern und den restlichen Gästen. Vor dem Eingang der Kirche stand bereits ein Cabrio bereit in das Vera und Cavallo einstiegen. Unter zünftigem Jubel fuhren die beiden schließlich davon.

Hektor sah den beiden noch eine Weile nach. Er freute sich sehr für die beiden.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde war das Spektakel in der Kirche vorbei und die Hochzeitsgäste versammelten sich im Haus der Familie von Bernau.

Zu Hektors großer Freude waren auch Magnus und dessen Eltern eingeladen.

Hektors Eltern hatten zu diesem Anlass die große Gartenterrasse mit langen Tischen und Stühlen bestückt. Auf einem kleinem Podest waren die Hochzeitsgeschenke aufgebaut, jedes einzelne mit aufwändigen Schleifen und handgeschriebenen Grußkarten.

Magnus sah sich in seiner Neugier einige der Karten an. „Die besten Segenswünsche für das junge Paar. gezeichnet Helmuth Kohlert Bundeskanzler a.D." las der Dalmatiner laut vor, „Wau, wen ihr so alles kennt"

„Weißt du, das ist weniger spektakulär als es klingt. Mein Großvater hat in seiner Bundeswehrzeit zweimal den Kanzler bei einem offiziellen Staatsbesuch getroffen. Mehr steckt nicht dahinter" grinste Hektor.

„Dein Großvater ist echt cool. Wie locker er damit umgeht. Und auch deine Eltern haben sich so gefreut für uns beide" lächelte Magnus.

Hektor klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Über so einen knuffigen Dalmatiner kann man sich doch nur freuen"

Magnus ließ skeptisch die Ohren hängen. „Oh mann, das war jetzt echt kitschig" grinste er sarkastisch „Aber trotzdem danke"

Hektor drehte sich um. „Du hälst das für kitschig? Dann sieh dir mal meine Schwester und Cavallo an"

Mit diesen Worten deutete er auf das frisch vermählte Paar, das sich seit einer gefühlten Stunde anlächelte, küsste und gegenseitig mit den absurdesten Kosenamen ansprach.

Das Quietschen der Mikrofon-Rückkopplung ließ beide zusammenzucken. Hektors Vater hatte sich erhoben und setzte zu einer kurzen Ansprache an.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte nun alle bitten, sich auf der Wiese vor der Terrasse zu versammeln und sich für das große Gruppenfoto bereitzuhalten, Vielen Dank!"

Etwa zehn Minuten später hatte sich die gesamte Hochzeitsgesellschaft zusammengefunden und wartete gespannt auf das Zeichen des Fotografen.

Hektor sah noch einmal zur Seite. Zu seinem Dalmatiner, der ihn wieder auf diese warme und fröhliche Art anlächelte. Er sah zu seinem Vater, der ihm grinsend zunickte. Zu seiner Mutter die ihn ebenso anlächelte. Zu seinem Großvater, der in militärischer Korrektheit ernst aber gleichzeitig anerkennend in die Kamera schaute. Zu seiner Schwester, die vor Freude heller strahlte, als der Diamant an ihrer Hand.

Er sah in Richtung Himmel. Die Sonne schien, keine Wolke weit und breit. Der Wind rauschte durch die hohen Eichenbäume.

Es waren sonnige Tage. Days full of Sunshine. Veritable Sunny Days...

Der Fotograf hob die Pfote: „Und jetzt bitte alle lächeln !!!"

ENDE

Spezieller Dank geht an Griffin_92

an Dream & Nightmare

an Baelfor

und an alle anderen, die durch Kritik, Feedback und Zuspruch an dieser Geschichte mitgewirkt haben.

Danke !