Erbe der Ahnen - Kapitel 3: Ein Wilder Haufen

Story by Griffin_92 on SoFurry

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#3 of Erbe der Ahnen


Erbe der Ahnen - Kapitel 3: Ein Wilder Haufen

"Wie viele leben hier eigentlich?" fragte Marik während er Hektor weiter folgte. "Von uns? Mit dir sind wir jetzt sieben, zumindest in dieser Einrichtung. Dann sind da noch etwa 60 Mann Wachmannschaft und nochmal so viele Leute an übrigem Personal. Das sind hauptzächlich Wartungsarbeiter und Wissenschaftler. Es gibt noch andere Areale in anderen Ländern, aber nicht überall ist es so...angenehm wie hier." "Wie sind die anderen so? Und vorallem was sind sie?" fragte Marik weiter, denn er wollte sich nicht zu sehr überraschen lassen.

"An und für sich sind sie alle sehr umgänglich. Vladimir ist manchmal etwas komisch drauf, aber er tut niemandem was, solange man ihn nicht maßlos reizt. Adria verschläft meist den halben Tag. Sie ist die Einzige für die eine Sonderregel besteht, was die Ausgangszeiten angeht. Kimmy und Leo hängen meist zusammen rum. Ich glaube zwischen den beiden läuft was, aber ich bin mir nicht ganz sicher, also sei bei ihr vorsichtig. Kimmy kann sehr...verlockend sein." erklärte Hektor ausgiebig. "Und wer ist der Siebte?"

"Kurt, aber ihn wirst du jetzt nicht zu sehen bekommen. Er muss außerhalb des Gebäudes leben. Er bekommt nicht oft besuch und fühlt sich meist etwas einsam, vielleicht sollten wir ihn besuchen. Ich erklär dir das später genauer."

***

Sie gingen auf eine Doppelschiebetür zu, die automatisch aufglitt als sie sich ihr näherten. Marik fand sich in einer Art Mensa wieder, nur dass es hier nur zwei große Tische und wenige Stühle gab. Der Boden des großen Saals war teilweise mit Decken ausgelegt und der Raum war bestimmt fünf Meter hoch. An der rechten Wand befand sich eine große Theke durch die man in die angrenzende Küche sehen konnte.

Marik bemerkte, dass niemand hier war, zumindest sah er keinen. "Wo sind die den alle? Du hattest doch gesagt, sie würden schon warten." "Das dachte ich auch. Es ist viel zu ruhig hier." bemerkte Hektor und sie gingen weiter hinein. Marik stolperte plötzlich über etwas längliches das am Boden lag. Er verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Das worüber er gefallen war ein Schwanzende. Es hatte siedig glänzende, schwarze Schuppen und war so dick wie sein Arm. Mariks Augen folgtem dem Schwanz. Er bewegte sich geschmeidig unter einen der Tische und wurde langsam immer dicker. Unter dem Tisch lag ein großes, schuppiges Knäul welches sich um sich selbst wand. "Vladimir komm raus." sagte Hektor in befehlendem Tonfall. "Wasss, ist losss, Hektor?" hörte Marik eine zischende und heisere Stimme fragen. "Darf ich mir nicht mal einen kleinen Spaßss erlauben?"

Das Knäul unter dem Tisch geriet in Bewegung und ein riesiger Schlangenkopf schob sich hervor und glitt ins Licht. Vladimir war bestimmt sechs Meter lang und so dick wie ein normaler Mensch. Er schlängelte auf Marik zu und bäumte sich vor ihm auf, sodass er mit ihm auf Augenhöhe war. Er war eine Kobra und stellte seinen Halsschirm auf um noch größer zu wirken. Auch er hatte nahe am Kopf ein kleines Sprachgerät hängen, wie Hektor. "Marik, das ist Vladimir. Vladimir, das Ist Marik, der Neue." stellte Hektor die Beiden einander vor.

"Freut mich dich kennen sssu lernen." sagte Vladimir zischend und streckte seine Schwanzspitze Marik entgegen. Dieser war wie erstarrt. Diese gewaltige Schlange könnte ihn problemlos verschlingen und sie war ja kein domestizierter Hund wie Hektor. "Der Kleine ist wohl etwasss nervösss." bemerkte Vladimir grinsend. Er glitt über den Boden und schlängelte sich um Marik, der nervös aufgestanden war, herum und an ihm hinauf bis er wieder auf Augenhöhe war. Marik zitterte am ganzen Körper und stand starr und unbeweglich da.

"Du brauchst, keine Angst sssu haben. Ich tu dich nichtsss du kleiner Leckerbissen." zischte er wieder und seine gespalltene Zunge schnellte immer wieder aus seinem Maul, gegen Mariks Wange. "Das reicht jetzt Vladimir. Lass ihn in ruhe." warf Hektor zu Mariks Erleichterung endlich ein. Vladimir glitt von Marik ab und auf einen der Tische, wo er sich wieder einrollte. "Wo sind die Anderen?" "Wieso sollte ich dir dasss sagen?" fragte die Schlange etwas hämisch. "Weil ich dir sonst Ausgangssperre erteile, darum." erwiederte Hektor. Vladimir fauchte ihn an und Marik konnte die langen spitzen Giftzähne in seinem Maul erkennen.

***

Ein lautes metallisches Scheppern ließ sie alle drei zusammenzucken. Der Lärm kam aus der Küche und Marik sah im Augenwinkel wie etwas blitzschnell über die Theke sprang und an ihm vorbei schoss. Ein lautes tiefes Brüllen hallte durch den Saal. "Komm her du kleine Bitch." rief eine tiefe Stimme durch den Raum. Marik sah wie ein großer Löwe ebenfalls über die Theke sprang und sich grimmig nach etwas umsah. Er noch ein Stück großer als Hektor und war somit auf Augenhöhe zu Marik. Seine Ohren waren wachsam aufgestellt.

"Hol mich doch." hörte Marik ein weiche weibliche Stimme sagen. Er drehte sich zu Hektor und erkannte eine zarte Hündin die sich hinter ihm versteckte und, unter seinem Bauch hindurch, zu dem Löwe sah. Dieser rannte auf die beiden zu und übersprang sie einfach. Die Hündin war aber sofort los gerannt und kroch unter einen der Tische hindurch auf Marik zu. Sie war etwas kleiner als Hektor, aber sie war ja auch ein Weibchen. Sie war eine wirklich wunderschöne Schäferhündin mit einem zarten dalmatinerartigen Körperbau, aber die typische Färbung und Felllänge eines deutschen Schäferhundes. Ihr Fell hatte einen gepflegten, seidigen glanz und verlief geschmeidig über ihren athletischen Körper. Der Löwe trabte auf Marik zu da sich die Hündin hinter ihn gestellt hatte. Seine Mähne war leicht aufgestellt und er war scheinbar sehr sauer.

"Geh zur Seite. Sie gehört mir." brummte er grimmig. "Was...was hast du denn mit ihr vor? Du willst dich doch nicht an einem Mädchen vergreifen." meinte Marik ängstlich und wich einige Schritte zurück, bis er gegen das warme,weiche Fell der Schäferhündin stieß. "Leo, das reicht jetzt. Beruhig dich wieder. Was hat Kimmy den jetzt schon wieder angestellt?" fragte Hektor und setzte einen genervten Blick auf. "Sie hat mir einen Topf auf den Kopf geworfen als ich in der Küche..." Leo stockte und Kimmy fiel ihm ins Wort. "Als er in der Küche Essen klauen wollte." Hektor seufzte laut. "Schon wieder. Leo, wie oft muss ich dir das noch sagen? Ich will dich nicht unter Arrest stellen müssen, aber wenn du so weiter machst, bleibt mir keine andere Wahl. Die Küche ist für euch tabu." Marik beobachtete das Schauspiel genau und stellte fest, dass die Anderen Hektors Autorität zwar achteten, aber auch, dass diese Position in scheinbar nicht so beliebt machte.

***

"Ich will euch jetzt endlich Marik vorstellen. Er ist der Neue von dem ihr bestimmt schon gehört habt. Marik, das sind Leo und Kimmy." Marik nickte Leo zu der nur ein grimmiges Knurren von sich gab. Kimmy ging Marik bis zur Brust und schob ihren Kopf unter seinen rechten Arm. Er kraulte und streichelte sie ein bisschen, bis sie schweifwedelnd auf eine der Decken ging und sich hinlegte. Marik hörte helles Zirpen und Fiepen. Er bemerkte, das es von Oben kam und auch die anderen sahen zur Decke. Dort verlief quer durch den Raum eine Metallstange, an der eine schwarz-dunkelbraune, ledrig wirkende, kokonförmige Gestallt hing. Sie bewegte sich leicht und plötzlich öffnete sich dieses Bündel.

Zwei große Fledermausflügel steckten sich aus und legten sich dann wieder an.Eine schläfrig dreinblickende Fledermaus sah sie von Oben her an. Sie gähnte laut und streckte sich noch einmal. "Kann man hier nicht einmal ruhig schlafen? Wieso müsst ihr so einen Krach machen?" fragte sie noch etwas müde. "Adria komm runter."rief Hektor zu ihr hoch. Die Fledermaus breitete wieder ihre Flügel aus und ließ die Stange los, an der sie sich mit den Füßen festgehalten hatte. Leise flatternd glitt sie zu Boden und landete zwischen Marik und Leo. Obwohl sie an sich so groß wie ein Mensch war, ging sie Marik nur bis zur Hüfte, da sie nicht aufrecht stehen konnte, sondern auf ihre Flügel gestützt dastand. Ihre großen Ohren standen aufrecht und reagierten auf jedes noch so leise Geräusch.

"Guten Morgen." sagte sie und gähnte ausgiebig. "Hi Marik, freut mich dich kennen zu lernen. Hektor, wann gibts endlich essen? Jetzt da ich wach bin habe ich auch Hunger." sagte sie quengelnd. "Kommt mit, heute wird Draußen gegessen." sagte Hektor und ging voran, durch die Flure. Alle anderen folgten ihm und fragten verwundert was los sein, denn normalerweise wich man nicht vom üblichen Tagesablauf ab. Marik ging allein hinter allen anderen her, aber nicht sehr lange. Kimmy ließ sich zurückfallen und schritt langsam neben ihm her. Marik merkte, dass ein leicht süßlicher und verführerischer Duft von ihr ausging. Wahrscheinlich hätte er es als Mensch gar nicht gemerkt, doch er war schon ausreichent verwandelt, dass sein Geruchssinn sensibler war als zuvor.

***

"Doktor Valeria hat Doktor Veigar überzeugen können, anlässlich zu Mariks Begrüßung, das Essen etwas anders zu gestallten." erklärte Hektor als sie hinaus auf die Außenanlage gingen. Dort standen zwei Wachleute, die wieder Betäubungsgewehre trugen. Sie bewachten ein paar hölzerne Transportkisten in denen scheinbar etwas enthalten war. "Heute gibt es Frischfleisch." kündigte Hektor an und Adria und Leo spitzen aufmerksam die Ohren. Sogar Marik stellte unbewusst sein linkes Ohr etwas auf. Vladimir züngelte nur aufgeregt und zischte leise, da er keine Ohren hatte. Hektor nickte den beiden Wachen zu, was diese veranlasste zu den Kisten zu gehen. Sie entriegelten sie und zogen die Lucken auf. Aus der größten Kiste sprang sofort ein Reh hervor und flüchtete panisch über die Wiese in Richtung Wald. Leo brüllte freudig auf und sein Schweif peitschte durch die Luft, als er sich leicht duckte und dann seiner Beute hinterher sprinntete.

Marik hörte Kimmy neben sich leise, entnervt aufstöhnen. Ihr Blick sagte alles 'Typisch Männer'. "Vladimir, im nächsten ist dein Essen." sagte Hektor als sich die nächste Kiste geöffnet wurde. Eine Ziege trat langsam und vorsichtig heraus und sah sich zitternd um. Langsam kroch die Schlange auf das Tier zu, das plötzlich aufsprang und ebenfalls flüchtete. Vladimir grinste etwas und glitt langsam und geschmeidig der Ziege hinterher. Das letzte was man von ihm sah war seine Schwanzspitze die im hohen Gras verschwand. Eine der Wachen öffnete die kleinste Box. Als der Mann noch einmal dagegen schlug, schoss plötzlich ein Hase heraus. "Viel spaß Adria." sagte Hektor und sah zu wie sich die Fledermaus in die Luft erhob und ihrem Ziel folgte. Hektor nickte den Wachleuten zu und diese begannen die Kisten fort zu tragen.

"Die Anderen dürften jetzt beschäftigt sein. Kommt mit." Kimmy und Marik folgten Hektor über den Rundweg den Marik am Tag zuvor schon gegangen war. Auf der Rückseite des Gebäudes fanden sie einen runden Holztisch in dessen Mitte sich ein großer Berg faustgroßer Fleischbrocken befand. "Heute gibt es mal Rind und Wild. Nicht wie sonst dieses geschmacklose Schweinefleisch." erklärte Hektor und setzte sich vor den Tisch. Stühle gab es keine. "Das ist widerlich." mente Marik und sah sich den frischen Fleischhaufen an, der sogar etwas Wärme abstrahlte. "Findest du?" fragte Kimmy und schnupperte kurz bevor sie ihre Schnauze in dem Berg vergrub. Man konnte sie schmatzen hören und Marik griff nur zaghaft nach einem Stück.

Es war warm, aber roh und es schien sehr saftig zu sein. Dennoch konnte sich Marik nicht vorstellen, dass es ihm besonders schmecken würde. Er roch daran und stellte verwundert fest, dass er Appetit darauf bekam. Ihm fiel ein, dass er auch schon halb rohe Hünerkeulen gegessen hatte und sie köstlich gewesen waren. Scheinbar war sein Geschmacksempfinden auch schon verändert und so biss er ein kleines Stück ab.

Mariks Augen weiteten sich und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Diese Fleisch war köstlich und sein nächster Bissen war deutlich größer als der Erste. Er machte sich nicht die Mühe abzubeißen, sondern er biss einfach hinein und riss ein Stück aus dem Brocken heraus. Der Fleischsaft lief ihm an den Mundwinkeln herunter, aber darüber machte sich Marik keine Gedanken, sondern griff sich den nächsten Brocken und riss ein Stück mit seinen Zähnen heraus. Er kaute nicht sehr viel, sondern schlang so viel wie möglich hinunter. In der Ferne konnte man die Ziege leise meckern hören. Ihr nächster Laut wurde aber jäh unterbrochen, als ein zischendes Fauchen ertönte und die Ziege verstummte. Scheinbar war Vladimir erfolgreich gewesen.

Noch immer im Fressrausch, wollte Marik nach dem nächsten Stück greifen, das ihm aber gerade von Kimmy weggeschnappt wurde. Marik hörte sich selbst wie er die Hündin plötzlich anfauchte. Kimmy legte erschrocken die Ohren an und ließ das Fleisch aus ihrem Maul fallen. Marik ging ein paar Schritte zurück und sah, erschrocken über seine Reaktion, auf seine fleischverschmierten Hände. "Es...es tut mir leid. Ich...Ich wollte dich nicht...." stotterte er nervös und sein linkes Ohr legte sich betrübt nach unten. Kimmy hob das Stück wieder auf und ging auf Marik zu. "Ist schon in Ordnung." sagte sie freundlich und reichte ihm das Fleisch. Er nahm es vorsichtig entgegen un Kimmy schleckte ihm etwas über die Hand. "Das ist nur der Instink. Den bekommst du schon in den Griff."

Nach einer Weile waren sie endlich alle satt. Hektor stupste Marik an und gab ihm zu verstehen, dass er ihm folgen solle. Das tat er auch und folgte dem Dobermann über die hohe Wiese. Sie gingen allerdings nicht auf den Wald zu, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Marik erkannte in der Ferne ein paar Ställe und fragte den Hund was dort sei. "Das ist eine Forschungs- und Zuchteinrichtung. Ich kann dir leider nicht mehr darüber sagen und das dürfte ich auch nicht." fasste sich Hektor kurz. Nach etwa einer viertel Stunde erreichten sie eine große Senke. Marik blickte den Hang hinab auf einen sichelförmigen See. Er war etwa zwei Kilometer lang und, an der dicksten Stelle, einen Kilometer breit. Die Sonne glitzerte auf der Wasseroberfläche und an einer Uferseite befand sich ein kleines Bootshaus. "Dort unten finden wir Kurt." sagte Hektor und ging voran. Marik folgte ihm bis zum Ufer und wartete darauf das etwas passierte. Er erkannte einen finsteren Schatten welcher sich knapp unter der Wasseroberfläche bewegte und sah darauf hin Hektor fragend an. "Was ist Kurt für ein Tier? Lebt er etwa im See?" "Kurt kann nicht an Land leben. Du wirst schon sehen." meinte Hektor und stieß ein lang gezogenes Heulen aus, das über den See hallte. Marik erkannte, dass sich kleine Wellen auf dem See bildeten, die nicht durch den Wind entstehen konnten. Sie bewegten sich zum Ufer hin und zwar genau auf die Stelle wo er und Hektor standen. Eine lange Rückenflosse durchstieß die Wasseroberfläche und glitt auf sie zu. Etwa zehn Meter vorm Ufer kam auch der Rest eines großen Orcas zum vorschein und strandete sanft auf dem Kiesbett des Ufers. Marik stand wie erstarrt da und betrachtete den Wal. Er besaß die typische schwarz-weißen Farbmuster und den großen weißen Fleck über seinen Augen.

"Marik, das ist Kurt. Er kann leider nicht Antworten, sein Stimmdecoder war undicht und hatte einen Kurzschluss."Hallo Kurt, gehts dir gut?" fragte Marik höflich. Der Orca lag etwa fünf Meter von den beiden entfernt im Wasser. Kurt konnte zumindest nicken und ein paar Quietsch- und Klicklaute von sich geben. Er drehte sich etwas auf die Seite um Marik mit einer Flosse zu zu winken. "Jetzt im Frühjahr ist er hier leider meist allein, aber im Sommer gehen hier alle gerne baden. Aber dies ist Kurts See und daher sollte man immer fragen, ob man sich hier erfrischen darf. Andernfalls schmeißt er dich raus." erklärte Hektor, doch Marik sah in fragend an. "Wie meinst du das?" "Naja, eine der Wachen hat mal gegen die Regeln verstoßen und ist während des Dienstes baden gegangen, ohne Kurt zu fragen. Er hat ihn durchs Wasser geschupst wie ein Spielball und ihn am Ende mit seiner Schwanzflosse rausgeschleudert. Knochenbrüche und Prellungen waren die Folge."sagte Hektor und Kurt quietschte laut und freudig und schlug seine Finne aus dem Wasser, wobei er Marik und Hektor nass spritzte.

Hektor schüttelte sich, ebenso wie Marik. Ein dezenter Geruch von nassem Hund lag nun in der Luft, aber daran störte sich Marik nicht. Kurt robbte, da er halb gestrandet war, im seichten Wasser herum bis er wieder frei schwimmen konnte. Das Letzte was Marik von dem Orca sah, war seine Schwanzflosse die im See versank.

***

Aus dem Rückweg zum Hauptgbäude fing Hektors Stimmdecoder plötzlich an zu piepen. Es war ein sehr unangenehmes Geräusch und der Dobermann sagte nur, dass er weg müsse. Er ließ Marik zurück und rannte mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit los. Marik fragte sich, ob er körperlich auch noch stärker werden würde, oder ob er es bereits war. Er währe gerne ein Stück gerannt, doch musste er feststellen, dass seine noch ungleichen Beine so schnelle Bewegungen nicht hätten koordienieren können. Es war so schon seltsam anzusehen wie er ging. Er ging nicht den direkten Weg zurück, sondern beschloss sich etwas um zu sehen, denn er hatte eh nichts besseres zu zun. Marik ließ den See hinter sich und durchstreifte die Wiesen. Er fühlte das kühle Gras unter der Pfote seines linken Beines, roch den dezenten Duft der Wiesengräser und sein linkes Ohr drehte sich aufmerksam dem leisen zwitschern der Vögel zu.

Jetzt da er allein hier draußen war und die Welt mit seinen neuen Sinnen unverfälscht und klar wahrnahm, konnte er sich mit dem Gedanken, bald kein Mensch mehr zu sein, besser anfreunden. Er kam an einen Baum und setzte sich an dessen Stamm. Seinen Schwanz ließ er zwischen seinen Beinen hervorragen ragen um bequem Sitzen zu können. Er döste etwas vor sich hin und genoss die Ruhe, nach der ganzen Aufregung der letzten Tage. Marik wusste nicht wie lange er sich dort aufhielt, aber als er ein leises Flattern hörte sah er auf und erkannte, dass etwas über ihm im Baum hing. Eine menschengroße Fledermaus hing kopfüber an einem Ast und sah ihn lächelnd an.

"Da bist du ja, Marik. Wir suchen dich schon überall." sagte sie flatterte zu Boden. "Wir wollten uns noch etwas mit dir unterhalten und dich besser kennen lernen." "Oh, okay ich bin unterwegs." "Weißt du was? Ich nehm dich gleich mit." sagte sie und flatterte hoch. "Was...wie meinst du...hey was soll das?" fragte Marik etwas panisch, als Adria seine Oberarme packte. "Was wohl, wir fliegen eine Runde." sagte sie amüsiert und begann stärker zu flattern. Marik verlor den Boden unter den Füßen. Adria stieg immer höher und Marik bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Sie waren bestimmt schon 200 Meter über dem Boden, doch Marik stellte fest, dass er jeden Grashalm erkennen konnte, als würde er daneben stehen. Waren seine Augen so scharf geworden?

Adria flog direkt auf das Hauptgebäude zu und glitt die letzten hundert Meter, halb segelnd, halb flatternd hinab. Vorsichtig setzte sie Marik ab und landete neben ihm. "Wieso musste wir so hoch fliegen?" fragte Marik, der noch immer etwas wacklig auf den Beinen war. "Damit uns die Anderen sehen und hier her kommen. Hast du etwa ein Problem mit großen Höhen?" entgegnete sie kichernd. "Das nicht, mir missfällt nur das Gefühl völlig hilflos in der Luft zu hängen."

***

Nach wenigen Minuten waren die Anderen auch zurück. Leo hatte noch eine leicht Blut verschmierte Schnauze und Vladimir war in der Mitte um einiges dicker als zuvor. Er hatte seine Beute wohl nach Schlangenart im Ganzen verschlungen. Er bewegte sich auch etwas schwerfälliger, als vor der Jagt.

Gerade als sie wieder hinein gehen wollten, sprangen die Stimmdecoder an und piepten leise. "Verdammt, nicht schon wieder." fluchte Leo leise. "Was ist los? Was hat das zu Bedeuten?" fragte Marik. "Hektor hat wieder einen Außeneinsatz. Da er für uns verantwortlich ist müssen wir in die Zimmer. Menschliche Wachen sind in unserer Gegenwart zu nervös. Das liegt wohl an unserer Größe und Kraft." sagte der Löwe knapp und trottete davon. Auch Vladimir verschwand zügig und Adria schlug die gleiche Richtung ein. Kimmy ging auch gerade los, doch sie blieb noch einmal stehen um nach Marik zu sehen, der sich verwirrt umsah.

"Du solltest besser auch in dein Zimmer gehen. Wer in 15 Minuten noch draußen ist wird betäubt. Und das ist nicht angenehm." "Ich würde ja gerne, doch hier sind so viele Flure und Gänge, dass ich noch immer nicht weiß wo mein Zimmer ist." sagte Marik verunsichert. "Oh, na dann helf ich dir." sagte sie und schnupperte an Marik. Dann schnüffelte sie am Boden entlang und stellte aufgeweckt ihr Ohren auf. "Da lang, komm mit." Nachdem er ihr um zwei Ecken gefolgt war, erkannte Marik den Gang wieder in dem er sich befand. Er betrat etspannt sein Zimmer und bedanke sich der Schäferhündin. Zuerst ging Marik ins Bad, wo der Blick in den Spiegel ein etwas sonderbares Gefühl hervorrufte. Wie lange würde er noch halbwegs menschlich sein und wie wird es sich anfühlen, wenn er vollständig verwandelt war? Die Gedanken über das was kommen mag, wurde von dem Geruch unterbrochen welcher Marik in die Nase stieg.

Er merkte, dass er stark nach Schweiß stank, was aber kein Wunder war, denn immerhin hatte er in den letzten Tagen nicht duschen können. Er beschloss dies noch einmal zu tun, bevor er nicht mehr auf zwei Beinen stehen können würde. Langsam zog er seine Sachen aus und ließ währendessen das Wasser warm laufen. Die Dusche war so angenehm wie schon lange nicht mehr, aber als Marik das einfache Duschbad verwenden wollte, empfand er den seifigen Geruch als höchst unangenehm. So verzichtete er darauf und säuberte sich nur mit Wasser.

Als er schließlich fertig war schüttelte er sich möglichst trocken und rieb die letzten feuchten Stellen mit einem Handtuch ab. Dabei stellte er etwas verblüfft fest, wie sehr sich sein Geschlecht gewandelt hatte. Seine Eier waren um einiges größer und sein Sack war in weiches, samtartiges Fell gehüllt. Seinen Penis konnte er gar nicht mehr erkennen, da dieser in einer Felltasche verborgen war. Ein schiefes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, da alles etwas größer war.

Marik verzichtete darauf sich wieder an zu ziehen, den er hatte nicht vor noch einmal raus zu gehen, sondern wollte sich lieber in sein Bett legen. "Was machst du denn hier?" fragte er völlig überrascht, als er auf seine Schlafstätte sah. "Es soll heute Nacht ein Gewitter geben und da bin ich nicht gerne allein." sagte Kimmy und sah Marik mit einem Blick an, dem man unmöglich widerstehen konnte. Sie lag auf dem Bauch und hatte ihren Kopf auf ihren Pfoten abgelegt. Marik warf einen Blick aus dem Fenster und stellte tatzächlich fest, dass in der Ferne größe schwarze Wolken heraufzogen. "Und da willst du bei mir sein? Wir kennen uns doch kaum." "Ich weiß, aber so können wir uns doch etwas unterhalten." Marik sah sie an und musste lächeln. Er legte sich neben sie und streichelte ihr über den Kopf. Wieder bemerkte er den verführerisch, süßlichen Duft welcher von Kimmy ausging. So lagen sie da und unterhielten sich über alles was ihnen in den Sinn kam. Marik erfuhr vieles über Kimmys früherem Leben und auch er beantwortete ihre Fragen über seiner Herkunft und sich selbst.

Irgendwann bekannen schwere Regentropfen gegen das Fenster zu schlagen. Kimmy rollte sich auf die Seite und drückte sich gegen Marik, der erst etwas verwundert darüber war, aber dann seinen Arm über sie legte und sie leicht streichelte. Es dauerte nicht lange, bis Marik ein leises, schläfriges Knurren hörte. Er schloss selbst auch die Augen und versuchte zu schlafen. Der glückliche Gedanke, nicht allein hier zu sein und akzeptiert zu werden, reichte um die nötige Gelassenheit zu erzeugen die er zum einschlafen brauchte.

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Ende - Kapitel 3

Fortsetzung folgt

Titel - Kapitel 4: Freiflug