Erbe der Ahnen - Kapitel 2: Wahrheit und Wiedergeburt

Story by Griffin_92 on SoFurry

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#2 of Erbe der Ahnen


Erbe der Ahnen - Kapitel 2: Wahrheit und Wiedergeburt

Mariks Geist war noch völlig getrübt und vernebelt von der Betäubung, dennoch schaffte er es langsam seine Augen etwas zu öffnen. Er hatte seinen Sonnenbrille noch auf und war auch sehr froh darüber, denn er erkannte wie immer wieder eine Lampe über ihn hinwegglitt. Er merkte, dass er auf einer fahrbaren Liege lag und scheinbar durch einen Gang geschoben wurde. Langsam schloss Marik die Augen, doch dieser kurze Moment reichte, um ihn wieder für einige Sekunden einschlafen zu lassen. Bei seinem nächsten kurzen Blick erkannte Marik den älteren Mann, welchen er in der Gasse gesehen hatte. Er lief neben ihm her und schrieb dabei etwas auf einen kleinen Notitzblock.

"Bringen sie ihn in Zimmer 27. Beeilen sie sich, er müsste bald aufwachen. Hektor du gehst mit und passt auf ihn auf." Marik wurde an einem Abzweig nach links weiter geschoben, während der Mann geradeaus weiter ging. Plötzlich trat eine große, dunkelbraunfellige Gestallt in Marik's Sichtfeld und bewegte sich geschmeidig neben ihm her. Wieder fielen ihm die Augen zu.

***

Als Marik endlich wieder mit vollem Bewusstsein erwachte, schreckte er hoch und saß angespannt und gerade in dem Bett. Sein Herz raste, und er sah sich schreckhaft in dem kleinen Zimmer um. Er lag in einem einfachen Bett mit weißen Lacken und Decke. Das Zimmer selbst war in einem hellen baige gehalten und durch ein Fenster neben dem Bett drang etwas abendliches Licht ein. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine offen stehende Tür die in ein kleines Badezimmer führte. Durch die andere Tür die Marik sah, musste es also nach Draußen gehen. Er stand auf und merkte, dass er noch etwas wacklig auf den Beinen war. Langsam drückte er die Klinke und stellte fest, dass nicht abgeschlossen war. 'Scheinbar bin ich kein Gefangener' dachte Marik erleichtert. Kaum hatte er die Tür einen Spalt breit geöffnet schlug er sie wieder zu. Sein Herz schlug ihm bis zur Kehle.

Auf der anderen Seite saß dieser riesige Dobermann der ihn in dieser engen Gasse gepackt hatte. Vorsichtig späte Marik erneut in den Gang. Der Hund saß immernoch unbewegt dort und starrte auf sein Zimmer. Seine Ohren waren wachsam aufgestellt, aber er wirkte nicht aggressiv. "Jetzt komm schon raus. Ich tu dir nichts." hörte Marik jemanden sagen, doch er erkannte keine Person in dem Flur. Vorsichtig trat er heraus, aber hier war niemand außer ihm selbst und dem Dobermann. Der Hund stand auf Marik wich einen Schritt zurück, bereit sich wieder in dem Zimmer zu verstecken.

"Komm mit, ich soll dich zu Doktor Veigar bringen. Versuch bitte nicht abzuhauen, ich will dir nichts tun müssen, damit du hier bleibst." hörte Marik wieder die gleiche Stimme sagen und stellte verblüfft fest, dass sie von dem Dobermann kam. "Wie...wie kannst du...reden?" fragte er völlig verwirrt. "Fragen kannst du später stellen. Jetzt komm, ich warte schon seit Stunden hier." sagter der Hund und stieß Marik etwas an, wodurch er los ging. Er folgte dem Dobermann durch den Flur, aber hielt auch etwas abstand zu ihm, wodurch Marik ihn nun genauer beobachten konnte. Er hatte ein typisch dunkelbraunes, kurzes Fell, das leicht, seidig glänzte. Mit seine spitzen, stehende Ohren konnte er bestimmt gut hören, doch fand Marik es schade, dass er einen kupierten Schwanz hatte. Er fand das immer niedlich wenn er noch da war.

An der Seite des schwarzen Lederhalsbandes, welches der Dobermann trug, hing eine etwa handygroße, schwarze Box. Zwar wusste Marik nicht genau wofür sie da war, aber sie hatte etwas geblinkt, als der Hund etwas gesagt hatte. Scheinbar war es eine Art Sprachgerät. Nach ein paar Abzweigungen, standen sie schließlich vor einem Aufzug. Der Dobermann drückte mit einer Pfote auf den Rufknopf und wies Marik an einzusteigen als die Türen aufglitten. Sie fuhren nur wenige Stockwerke nach oben und fanden sich in einem kurzen, mit Teppich ausgelegten Gang wieder. Vor der Tür am Ende blieben sie stehen. "Da rein." knurrte der Hund und Marik ging in das Büro.

***

Vor einem großen Panoramafenster stand ein älterer Mann und hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt. In der Mitte des Raumes stand ein ausladender, antik wirkender Schreibtisch aus schwarzem Holz. An den Wänden hingen in edle Rahmen gefasste Bilder und ein paar Schränke voller Bücher. "Guten Abend Marik. Ich habe dich schon erwartet." Marik erkannte die Stimme sofort. Es war der selbe Mann den er in seinem vermeidlichen Traum gesehen hatte und der ihn in der Gasse überrascht hatte.

"Wer sind sie und was haben sie mit mir vor?" fragte er missmutig. "Setzt dich erst einmal." "Nein ich hab keine Lust mich zu setzen. Ich will SOFORT wissen was hier los ist." brüllte er den Mann an. Hinter Marik sprang die Tür auf und der riesige Dobermann stand im Raum. "Gibt es ein Problem, Doktor?" fragte er grimmig. "Nein Hektor, es ist alles in Ordnung. Ich stelle dich frei. Du kannst gehn. Ich lass dich rufen wenn ich dich wieder brauche." sprach der Doktor ruhig. Hektor trabte Richtung Fahrstuhl und verschwand darin. "Verzeih seine schlechte Laune, aber hat das Essen verpasst und hat nach der langen Wartezeit, bestimmt noch andere, dringende Bedürfnisse. Ich bitte dich noch einmal, dich zu setzen." sagte der Doktor etwas eindinglicher.

Da er scheinbar keine andere Wahl hatte und auch nicht wollte, dass der schlecht gelaunte Hund nochmal zurück kommen musste, setzte sich Marik auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. "Gut so. Ich bin Doktor Veigar und du fragst dich sicherlich wo du hier bist, was mit dir passiert und was hier überhaupt los ist." Marik nickte wortlos, während der Doktor wieder zum Fenster ging und hinaussah.

"Sag mir Marik, kennst du Figuren der Mythologie?" Marik war etwas verwundert über diese Frage aber er wollte lieber nicht nachfragen was das hiermit zu tun hatte sondern entschloss sich einfach zu antworten, in der Hoffnung hier möglichst bald wieder weg zu kommen. "Ja, ich kenne ein paar. Der Minotarus zum Beispiel, oder Anubiten wenn wir mal die ägyptischen Mythen mit einbeziehen."

"Das ist gut, denn genau deswegen sind wir hier. Woher stammen diese Mythen, über solche Wesen, die halb Tier, halb Mensch waren? Die meisten meinen es seinen einfach nur Geschichten, Fantasien von Menschen und Sinnbilder der Kraft und der Fähigkeiten, gleich einem Tier. Ich habe in dieser Richtung sehr lange geforscht und etwas sehr faszinierendes entdeckt. All diese Wesen haben wirklich einmal gelebt. "

"Was?" fiel Marik Veigar ins Wort. "Ja allerdings. Die menschliche DNA enthält verkümmerte und inaktive DNA-Sequenzen von diversen anderen Lebewesen, selbst heute noch, in jedem von uns. Allerdings gibt es wenige Menschen wie dich, die zu nicht einmal einem zehntel Prozent der Menschheit gehören in deren DNA funktionsfähige Fremdsequenzen enthalten sind. Diese Abschnitte sind allerdings blockiert. Die Wesen der Mythen waren auch solche Menschen mit funktionsfähigen Fremd-DNA-abschnitten, aber sie alle hatten eine Gemeinsamkeit. Eine seltene Mutation, die bewirkte, dass ihre Körper spezielle Stoffe produzierten welche diese besonderen DNA-Sequenzen teilweise aktivieren konnten. Kannst du mir folgen?"

Erneut nickte Marik ohne ein Wort zu sagen. Das alles klang sehr verrückt, aber er wollte sich noch den Rest anhören bevor er Veigar sagen würde, dass er wahnsinnig sei. "Es ist mir gelungen ein Serum zu entwickeln, das diese DNA-abschnitte aktiviert. Wir haben einige Individuen ausfindig machen können die geeignet erschienen und haben das Serum erfolgreich getestet. Und darum bist du hier. Du bist leider aufgewacht als wir dich das erste Mal geholt hatten, aber wahrscheinlich hast du das als einen schlechten Traum abgetan."

"Also war das doch kein Traum und sie haben mir dieses Zeug gespritzt?" fragte Marik schockiert. "Ja. Leider schlägt das Serum nur bei etwa fünfzig Prozent aller geeigneten Personen an. Und davon überlebt die Hälfte die erste Phase nicht." "WAS!" schrie Marik und sprang von seinem Stuhl auf. "Ich kann ne Münze werfen ob ich abkratze oder nicht? Sie sind ja völlig krank, sie spielen mit Menschenleben." brüllte er weiter. Doktor Veigar blieb allerdings weiterhin ruhig, so als ob er diese Reaktion schon duzende Male erlebt hätte. Er drehte sich vom Fenster weg durch das er die ganze Zeit nach draußen gesehen hatte und sah in Mariks, von Wut und Panik erfülltes Gesicht.

"Für dich besteht keine Gefahr mehr. Die hast die erste Phase bereits überstanden. Das Fieber. Du befindest dich gerade in Phase zwei. Hypersensibielisierung. Wir haben dir deine Sonnenbrille und Ohrstöpsel gelassen, da du sonst durch die Reizüberflutung wahnsinnig geworden wärst. Morgenfrüh müsste es fast vorbei sein und die dritte Phase beginnt vollständig. Die der Transformation. An deinen Armen kann man es schon erkennen und bestimmt hast du auch schon andere Veränderungen an dir bemerkt. Wir können noch nicht sagen was du wirst, aber du wirst etwas besonderes, so viel ist sicher."

Marik sackte auf den Stuhl zurück und sah auf seine zitternden Arme. Das war es also, er verwandelte sich langsam in ein Tier. "Was wird noch mit mir passieren?" fragte er ängstlich. "Dein Essverhalten wird sich änder, deine Sinne werden vermutlich schärfer werden und du wirst nicht mehr sprechen können. Wenn es so weit ist, dann bekommst du einen Stimmdecoder, so ähnlich wie Hektor einen hat." erklärte Dorktor Veigar weiter und drückte auf einen kleinen Knopf an seinem Schreibtisch.

"Hektor? Dieser riesige Hund war mal ein Mensch?" fragte Marik verwunder. "Ja, nun ist er Mitglied der Wachmannschaft. Er ist für dich verantwortlich und wird dafür sorgen, dass du zu sehen bekommst was du sehen darfst und zu hören bekommst was du sonst noch wissen solltest. Ich habe dir erst einmal nichts weiter zu sagen. Er wartet unten vorm Fahrstuhl auf dich. Ich hoffe für dich, dass er jetzt bessere Laune hat." meinte der Doktor mit eine leisen Lachen.

***

Als die Türen des Aufzuges aufglitten erschrak Marik wieder etwas vor dem Dobermann. Hektor saß etwas entspannter da und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lefzen ab. "Ich denke mal der Doktor hat dich eingeweiht. Komm mit ich zeige dir erst einmal die Anlage." sagte er viel freundlicher als zuvor. Hektor führte Marik durch eine Flügeltür nach Draußen. Marik erkannte eine Straße die gerade von dem Gebäudekomplex, über offene Wiese, wegführte.

"Das hier ist das Außengelände. Zwischen 8 und 20 Uhr hat jeder Freigang. Das Gelände umfasst einen See, einen Waldabschnitt und viele Wiesen." erklärte Hektor wobei sie um das Hauptgebäude herumgingen. "Hektor, ich find es nett, dass du mich herumführst, aber ich will nur wissen wie ich hier weg komme." meinte Marik höflich. Da er jetzt wusste, dass dieser Hund menschliche Vernunft hat, hatte er auch deutlich weniger Angst vor ihm.

Hektor lachte laut. "Du kannst es gerne versuchen, aber du wirst nicht weit kommen Kleiner. Es sieht alles so aus als wärst du hier frei, aber das ist nicht so. Das Areal wird von einem hohen Zaun umschlossen, und hat einem Durchmesser von etwa sechs Kilometer. Dann kommt eine ein Kilometer breite Sperrzone mit Wachen und Sensoren und ein weiterer Zaun. Du kommst hier nicht weg. Und falls du es doch schaffen solltest, gibt es immernoch die Sender." erklärte er Marik während sie weiter gingen. "Sender?" fragte Marik verwirrt.

"Jedem wurde eine kleine Sonde eingepflanzt die dich lähmen wird wenn du dich zu weit vom Center entfernst." meinte Hektor und führte Marik wieder hinein in das Gebäude, da sie es einmal umrundet hatten. "Verdammt, also komm ich hier nicht weg." stellte Marik verbittert fest. "Mach dir keinen Kopf, es lässte sich aushalten, außerdem bist du nicht allein. Du wirst die Anderen Morgen kennen lernen. Ich zeige dir dann auch den Rest der Anlage. Aber für Heute reicht es erstmal." Hektor begleitete Marik zu seinem Zimmer, da dieser noch Schwierigkeiten hatte sich zurecht zu finden. Unterwegs kamen ihnen zwei Wachmänner entgegen die beide Betäubungsgewehre trugen. Sie lachten leise und hämisch als Marik und Hektor an ihnen vorbei gingen, doch ein kleines Kurren von Hektor ließ sie verstummen und zügig weiter gehen. "Wie kommtes, dass du für den Doktor arbeitest, wo er uns hier doch gefangen hält?" fragte Marik vorsichtig als sie in den nächsten Flur abbogen.

"Ich hatte keine Lust mehr, mich von den Wachen schikanieren zu lassen, darum hab ich Doktor Veigar meine Dienste angeboten. Als Dobermann bin ich sehr gut als Wachhund geeignet. Es hat lange gedauert, aber er hat mich, nachdem ich eine Probezeit durchgestanden hatte, aufgestellt. Außerdem komme ich so ab und zu mal raus aus der Anlage." sagte der Hund und setzte sich plötzlich hin. "Wir sind da."

'27, Subjekt C1, Marik Gryphius' stand auf einem kleinen Schild neben dem Zimmer und Hektor betrachtete es etwas überrascht. "Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich von dir halten soll wenn du für diesen Irren arbeitest. Du hilfst ihm weitere Leute zu fangen und ihr Leben zu ruinieren." sagte Marik leicht abwertend. Gerade als er in sein Zimmer gehen wollte rammte Hektor ihn gegen die Wand und knurrte ihn bösartig an. Er hatte sich auf die Hinterläufe gestellt und drückte Marik mit den Vorderpfoten gegen die Mauer. So war er deutlich größer als Marik und konnte ihn problemlos dort halten.

"Wer bist du, dass du es wagst über mich zu urteilen? Du weißt nicht was ich durchmachen musste." fuhr er Marik mit hochgezogenen Lefzen an. Dieser spürte wie sich die Krallen des Dobermann durch sein T-Shirt in seine Schultern gruben und verzog schmerzhaft das Gesicht. "Gerade weil ich nicht weiß, was du alles gemacht hast, kann ich mir bisher nur ein Urteil darüber bilden was ich gesehen habe. Und ich habe mitbekommen, dass du Veigar geholfen hast mich zu verschleppen." entgegnete Marik mit schmerzbehafteter Stimme. Der Dobermann ließ locker und stellte sich wieder auf alle vier Pfoten. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas nachdenklich und er verschwand ohne ein weiteres Wort durch den Flur in einen Nebengang. Marik rieb sich seine schmerzenden Schultern.

***

Er ging in seinen Raum und in das kleine Badezimmer, wo er sich im Spiegel betrachtete. Sein Shirt war durch die Krallen durchlöchert und es traten rote, schwach blutende Flecken hervor. Marik zog sich aus und ging erst einmal duschen und anderen Bedürfnissen nach. Dazu schaltete er das Licht aus um seine Augen noch zu schonen. Als er sich schließlich ins Bett fallen lassen konnte, fiel ihm auf, dass jemand in seiner Abwesenheit einige frische Sachen auf dem kleinen Nachtschrank abgelegt hatte. Seine alten Klamotten warf er neben das Bett und zog sich eine der frischen Unterhosen an.

"Was zur Hölle ist das denn?" fragte er sich leise selbst. Die Shorts hatten an der Hinterseite ein kreisrundes Loch auf der Höhe des Steißes, welches durch einen Reißverschluss bis zum Saum zu öffnen ging. Marik hatte keine Ahnung wofür das gedacht war, aber in Ermangelung anderer Kleidung konnte er nichts anderes anziehen. Er legte sich hin und versuchte zu schlafen, was ihm aber sehr schwer viel. Zu viele Gedanken rasten ihm durch den Kopf. Gedanken darüber was mit ihm noch passieren würde, dass er hier doch gefangen war und ob seine WG-Mitbewohner nach ihm suchen würden. Nach gefühlten mehreren Stunden, des Gedankenchaos und leichter Kopfschmerzen, fiel Marik in einen sehr unruhigen Schlaf.

***

Leise schlich sich Hektor durch die oberen Stockwerke des Hauptgebäudes. Er sog die Luft ein und stellte wachsam die Ohren auf. Leise stieß er die Tür zu einer Abstellkammer auf und versteckte sich darin. Sie stand nur noch einen unmerklichen Spalt offen wodurch er den Wachman der durch den Flur patroullierte beobachten konnte. Zwar war Hektor selbst Mitglied der Wachmannschaft, aber er wollte nicht gesehen werden, da es keinen plausieblen Grund für ihn gab, zu dieser späten Zeit hier zu sein. Nachdem die Wache weg war kam Hektor aus seinem Versteck hervor und schlich weiter. Er klingte möglichst leise mit seiner Pfote ein Tür zu einem Labor auf und ging hinein.

"Doktor Valeria? Ich weiß, dass sie hier sind kommen sie raus." flüsterte er und schnüffelte etwas. Hinter einem der Regale schob sich eine schlanke, blonde Frau hervor. Sie ging auf den Dobermann zu und umarmte kurz seinen Hals. Sie trug eine weiße Bluse und dazu passende hellblaue Jeans. "Verdammt Hektor du hast mich erschreckt. Wieso wolltest du dich gerade Heute noch mit mir treffen?" fragte sie nervös und ihr braunen Augen sahen unruhig zur Tür.

"Es geht um den Neuen. Marik." "Was ist mit ihm? Zeigt er unerwartete Symptome auf das Serum?" "Genau darum geht es. Er hat die Kennzeichnung C1. Ich wusste nicht das eine weitere Version des Serums erstellt wurde." sagter er besorgt. "Das ist mir auch neu." meinte Doktor Valeria. "Also ich wusste zwar das eine C-Version erstellt wurde, aber nicht, dass sie an ihm getestet wurde." "Wir müssen ihn genauer beobachten. Außerdem müssen wir vorsichtiger sein, denn ich fürchte Doktor Veigar schöpft langsam Verdacht. Wir sollten nicht mehr zu lange warten."

***

Wieder wartete Hektor vor Mariks Zimmer um ihn abzuholen. Da er für ihn verantwortlich war wollte er es nicht riskieren, dass ihm etwas passiert weil er an die falschen Leute gerät oder sich im Gebäude verlaufen könnte. Er konnte hören, dass Marik schon eine ganze Weile wach war, aber scheinbar traute er sich nicht hinaus.

Da Hektor nicht noch länger warten wollte, beschloss er hinein zu gehen und zu überprüfen was dort los war. Leise schritt er durch das Zimmer welches von der Morgensonne bereits durchleuchtet wurde. Seltsamer Weise lagen überall auf dem Boden einzellne Haarbüschel herum, sowie ein altes Paar Ohropax und eine Sonnenbrille. Er erkannte im Bett eine verdeckte und zitternde Gestallt und setzte sich mitten in das Zimmer. "Morgen Marik. Ich wollte dich wieder abholen. Komm steh auf es gibt bald Frühstück." sagte der er in möglichst freundlichem Ton. "Geh weg." war die kurze, barsche aber auch ängstliche Antwort von Marik. "Was ist los? Ist es wegen Gestern? Hör zu das tut mir Leid, ich hätte dir nichts tun dürfen. Nur war ich über das was du gesagt hattest ziehmlich sauer, aber wohl ehr weil du irgendwie recht hattest." entschuldigte sich Hektor, ohne etwas von seiner Haltung einzubüßen. "Nein das ist es nicht. Es ist etwas anderes. Ich bin ein Monster." antwortete Marik mit einem leisen schniefen. "Du bist kein Monster. Du bist nur in der dritten Phase, das ist alles. Die ist sehr unschön."

Marik schlug plötzlich die Decke weg und sprang aus dem Bett, direkt vor Hektor. Dies überraschte ihn zwar aber er blieb ruhig sitzen. "UNSCHN nennst du das also." schrie Marik ihn an. Hektor bertrachtete ihn genauer und stellte fest, dass er sich ungewöhnlich schnell verändert hatte. Mariks Anblick war sehr sonderbar und das lag nicht daran, dass er lediglich eine Unterhose trug. Die linke Hälfte seines Körpers war völlig verändert.Sein linkes Ohr war nach oben gerutscht und saß nun an seiner oberen Kopfhälfte. Zudem war es nun ein Katzenohr, das noch nicht ganz bewachsen war. Ihm fielen scheinbar die Haare aus und stattdessen erkannte man die Ansätze von Federkielen. Sein rechtes Ohr war noch unverändert. An seinem Hals und seiner Bust waren ebenfalls Federansätze zu erkennen die am Bauch in Fellansätze übergingen. Mariks linker Arm hatte bereits ein leichtes Fell ausgebildet, doch auf der Oberseite seines Unterarms, seiner Hand und seiner Finger, waren breite, ledrige Hautschuppen zu erkennen, ähnlich wie bei Raubvogelklauen. Sein Arm sah aus, wie eine Hybridmischung aus Vogelklaue und Katzenpfote, nur dass er noch immer die Grundform einer Hand besaß.

Mariks linkes Bein war bereits vollständig als das eines Löwen zu erkennen, und auch sein rechtes, welches noch menschlich war, zeigte bereits erste Spuren von Fell. Es musste schwierig sein mit so ungleichen Beinen zu laufen. Hinter ihm schwung sich geschmeidig ein Löwenschwanz nach unten, der knapp über dem Boden endete. Sonderbarer Weise schien aus dem Fellbüschel am End noch ein breit gefächerter Federkranz zu wachsen. "Wow, du veränderst dich wirklich schnell. Ich weiß nicht was dein Problem ist. Wir alle haben diese Zeit durchmachen müssen, also spiel dich nicht so auf. Scheinbar geht es bei dir etwas schneller als bei anderen, daher wirst du wahrscheinlich nicht sehr lange so rumlaufen müssen." sagte Hektor schließlich ruhig.

"Jetzt komm. Ich habe Hunger und die Anderen wollen dich kennen lernen." Marik war über diese gleichgültige Reaktion so verwirrt, dass er gar nicht mehr wirklich aufgebracht sein konnte. Er zog sich missmutig eine der bereitgelegten Hosen an, die ebenfalls ein Loch an der Rückseite hatte. Marik wusste nun wofür das gedacht war, denn andernfalls wäre es wohl sehr unbequem mit einem Schweif in der Hose. So konnte er ihn heraushängen lassen. Als er sich ein T-Shirt anzog zeriss er versehentlich einen der Ärmel etwas mit seinen Krallen der linken Hand.

"Keine Angst. Niemand wird komisch Bemerkungen machen, denn jeder weiß wie unangenehm diese Zeit ist." sagte Hektor und ging voraus. Marik folgte ihm aus dem Zimmer und zog die Tür zu. Kurz bevor sie sich schließen konnte schrie Marik auf und Hektor fuhr herum um zu sehen was passiert war. Er konnte sich ein kleines Kichern nicht verkneifen als er erkannte was los war. Marik hatte sich versehentlich den Schwanz in der Tür eingeklemmt, da er es noch nicht gewohnt war einen zu besitzen. "Ja lach nur. Du hast das Problem ja nicht." sagte Marik und rieb sich die gequetschte Stelle. Er folgte dem Dobermann weiter, doch sie gingen einen anderen Weg als Gestern. ___________________________________________________________ Ende Kapitel 2 Fortsetzung folgt Titel - Kapitel 3: Ein wilder Haufen