Terre Perdue, Kapitel II – Unbekannter Held

Story by Gleaming Black on SoFurry

, , , , , , , ,


Kapitel I ---- Bedrängnis

Kapitel II ---- Unbekannter Held

Es vergingen nur wenige Tage und der Hellgraue versuchte erneut, in das Betongebäude des unbekannten Herrschers einzudringen. Er hatte immer wieder eine Idee, wie er das anstellen konnte. Dieses Mal hatte er sich auf einem kleinen Lieferwagen versteckt, der mit den Ergebnissen der Sklavenarbeit auf den Hof fuhr. Es war ein Leichtes für ihn gewesen, auf die Ladefläche zu kommen. Er hatte sich zwischen Fässern und Kohle versteckt. So schnell und geschwind er auch war, so gut und entscheidend er auch kämpfen konnte, war er gleichzeitig auch ein leiser Wolf, der, wenn er es wollte, kaum Spuren hinterließ und geräuschlos dahinschlich, wo er hinwollte. Als der Motor abgestellt wurde und die Menschen ausstiegen, sah er den Zeitpunkt gekommen. Die Tore zum Gebäude waren offen, die Ware sollten verladen werden. Spätestens jetzt hätte es nichts gebracht, sich länger zu verstecken, da sie ihn beim Entladen entdeckt hätten. Ein Mann ging zur Ladefläche. Mit Handschuhen griff er nach einem Fass und hob es an. Er ließ es jedoch fallen, direkt auf seine eigenen Füße. Das Aluminiumfass, gefüllt mit einer Chemikalie, war schwer und der Mensch begann wehleidig zu schreien, er hatte in das grimmige Gesicht des tierischen Rebellen gesehen und daraufhin das schwere Fass fallen gelassen. Doch lange sollte sein kleines Leiden nicht dauern. Der Rüde sprang von der Ladefläche und warf den Menschen um. Die Kraft in seinem Sprung war so enorm, dass der Fuß, obwohl er nach wie vor unter dem Fass eingeklemmt war, hervorgezogen wurde, weil der gesamte Körper nach hinten gedrückt wurde. Der Biss in seinen Hals warf ihn um, denn hinter ihm steckte so viel Gewalt, dass die beiden Körper vor der Ladefläche zu Boden gingen. Den Aufprall jedoch spürte der Helfer gar nicht mehr da der Graue ihn zu dem Zeitpunkt mit seinem tiefen Biss in den Hals bereits getötet hatte. Dieser lag nun tot am Boden, doch der Fahrer des Transporters hatte das natürlich mitbekommen und wollte nach hinten, um zu schauen, was dort los war, er hatte ein lautes Knurren und einen Schrei gehört. Als er den Wolf erblickte, war dies gleichzeitig sein Tod. Auch ihn fiel der Wolf an und biss ihm die Kehle durch. Nun standen ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, Tür und Tor offen und er betrat das Quartier widerstandslos.

Langsam und mit Bedacht schlurfte der Wolf mit blutigem Maul durch den hell erleuchteten Gang, auf der Suche nach einem Opfer - Ragnus! Er wollte ihn gleich hier und jetzt in einem entscheidenden Zweikampf töten oder, wenn es so kam, selbst sterben, denn unter seiner Gefangenschaft wollte er gewiss nicht weilen. Aber etwas anderes lenkte seine Aufmerksamkeit um. Er ging zu einer Tür und schnüffelte am Türspalt ... diesen Geruch kannte er doch! Er sah nach oben, war sich aber sicher, dass die Tür verschlossen war. Nichtsdestotrotz wollte er dort rein, allein schon, um etwas Unvollendetes zu erledigen. Denn er wusste genau, der Anthro war eine Bedrohung - und ein Mitwisser. Er lief ein Stück zurück, nahm ein Lüftungsgitter schräg über der Tür ins Visier und setzte zum Sprung an. Der hellgraue Rüde erreichte die Türklinke, die zwar herunterging, die Tür aber nicht öffnete da sie verschlossen war, weshalb er nach den Gitterstäben des Lüftungsgitters schnappte. Er hielt sich mit nur zwei Zähnen daran fest und kratzte Halt suchend an der weißen Wand, sodass die Wand leicht beschädigt wurde. Eine Weile drückte er seinen Leib mit den Pfoten von der Wand weg, er wusste, seine Zähne würden daran so schnell keinen Schaden nehmen, als er endlich Erfolg hatte und mit dem Gitter nach unten fiel ... und auf allen Vieren aufkam. Er legte das Gitter leise ab und setzte erneut zum Sprung an. Er nahm die Klinke noch einmal als Überbrückung und verbiss sich mit seinem Maul an dem Rand des nun offenen Lochs, um auf die andere Seite der Wand zu kommen. Das Loch war groß genug für ihn und er konnte hindurchkriechen. Als er sauber auf der anderen Seite aufkam und nun im Raum stand, erblickte er ihn - seinen Gegner vom letzten Kampf, Rayo. Er saß mit Handschellen gefesselt auf einem Stuhl an einem Schreibtisch, auch seine Beine waren gefesselt. Kurz sahen sie sich etwas überrascht an, als der Hellgraue dann losrannte und auf den Tisch sprang, das blutige Maul öffnete um ihm die Kehle zu zerreißen. „Nein, warte, warte, man warte doch mal! Stopp!" Da der Dunkelgraue nicht geknebelt war, schrie er hastig und lunste mit einem zugekniffenen Auge, während der Vierbeiner das Maul aufriss und knurrte, um ihn zu töten. Blut klebte an seinen spitzen Zähnen, die Angst einflößend wirkten, selbst auf den großen Anthrokrieger, denn er war gefesselt und konnte nichts ausrichten. Der Vierbeiner schloss das Maul noch einmal, fletschte aber weiter seine Zähne und knurrte ihn böse an. Sein Blick durchbohrte den seinen. Er war wütend auf den Anthro. Der Gefesselte sprach bittesuchend. „Du darfst mich nicht töten! Siehst du nicht, dass ich auch ein Wolf bin?", sagte er mit einer Spur von Verzweiflung in seiner Stimme. Der Hellgraue knurrte ihn weiter an, sein Gebiss war nur wenige Zentimeter von seiner Kehle entfernt. „Ich bin gefangen, es wäre ja wohl ungerecht, einen Gefesselten totzubeißen, meinst du nicht auch?" Kurz hörte er auf zu knurren, doch dann knurrte er weiter, sein Blick war noch hasserfüllter als zuvor. Der Werwolf verstand nicht, warum er so wütend war. „Was ist? Bist du stumm?! Rede mit mir!" Im Gegensatz zu den meisten Menschen verstanden Anthrowölfe ihre vierbeinigen Artgenossen sehr wohl - und umgekehrt. Anthrowölfe konnten jedoch zu Menschen reden, das war der Unterschied. „Ungerecht? Wenn hier jemand ungerecht ist, dann du", sprach der Rüde nun und erhob seine Stimme zum ersten Mal in seiner Gegenwart. Sie war zwar nicht so tief wie Rayos, jedoch genauso schroff und hart. „Was redest du?", fragte der Gefesselte. Wenigstens konnte er mit dem Vierbeiner reden und wenigstens redete er endlich! Der hellgraue Artgenosse ließ auch nicht lange auf eine Antwort warten und brüllte ihn an, dass er seinen Atmen spüren konnte. „Als was würdest du es bezeichnen, wenn jemand einem Unbewaffneten ins Gesicht schießen will?", fragte er mit Wut in seiner Stimme. Der Anthro verstand nun, was ihn so wütend auf ihn machte. Aber er konnte seiner Unterstellung trotzdem nicht folgen. „Du hast mich doch angegriffen, oder täusche ich mich?"

Normalerweise ging der Große immer mit Humor an die „Arbeit", wirkte in kaum einer Situation gestresst und hatte immer einen lockeren Spruch parat, wenn er gegen Ragnus' Regime kämpfte. Dieses Mal jedoch witzelte er nicht, auch wenn ihm bei dem Anblick des Fremden mit seinen zwei verschiedenfarbigen Augen, ein hellbraunes und ein gelbes, fast schon wieder zum Grinsen zumute war. Aber er wusste, dieser Kerl konnte ihn töten, denn er war völlig wehrlos, es gab keinen Grund, über ihn zu lachen. Abgesehen davon hätte ihm der Fremde sicher nicht geglaubt, wenn er neben seiner Erklärung grinste und lachte und das wiederum wäre sein sicherer Tod gewesen. Der Hellgraue legte eine kurze Pause ein, seine spitzen Zähne waren nach wie vor gefährlich nahe an seinem Hals. „DU hast mich angegriffen. Du hast die Waffe entsichert um mich umzulegen. Warum sollte ich jetzt Erbarmen mit dir haben? Du hast mich fast erledigt, als ich schon versucht habe zu fliehen. Du hast nicht abgelassen und immer wieder nach mir gefeuert, jeder Schuss ein versuchter Mord. Ich kenne keinen Grund dir Frieden anzubieten", raunte er wütend, wobei jedes Wort emotional untermalt war ... es war wohl nachvollziehbar, dass man eine Abscheu gegen jene hegte, die versucht hatten, einen zu töten. Töten, das war wie „Spiel vorüber", raus aus dem Leben, der Welt, für immer. Das Ende allen, was man mochte und verehrte, um das man sich kümmerte und was einem wichtig war und da gab es in seinem Leben so einiges. Der große Wolf merkte immer mehr, dass der Vierbeiner es bitter ernst meinte und wohl keine Anstalten machen würde, ihn in Stücke zu reißen. Glaubte man seiner Erklärung, hatte er auch allen Grund dazu, er konnte es sogar nachvollziehen. Richtig fand er es trotzdem nicht und er wälzte es somit auf ein Missverständnis ab. „Hej, jetzt mach dich mal locker, Kleiner. Du hast geknurrt, als wir zwei noch im Sand lagen. Ich habe zurückgeknurrt, praktisch, mit dem Klack meiner Waffe, klar soweit?" Der tierische Wolf hob stolz seinen Kopf und schloss das Maul. Doch auch an seinen Lefzen klebte das Blut seiner vorherigen Opfer. Sein Blick, von oben herab, war finster und böse, der Tod zeichnete seine Unterschrift in dem hasserfüllten Blick des Vierbeiners direkt vor Rayos Gesicht. Er sprach eine letzte Rechtfertigung aus, wobei er schon nicht mehr genau auf seine Erklärungsversuche, denen er kaum Glauben schenkte, einging. „Wir hatten einen Zweikampf. Wodurch und durch wen er auch ausgelöst wurde, es war ein Kampf um Leben und Tod ... und der wird jetzt zu Ende geführt", sagte er und riss das Maul noch einmal auf, um ihn zu zerfleischen. Doch just in diesem Augenblick, der Anthro wollte noch etwas sagen, hörten sie, wie die Truppen auf den Raum zukamen. Eine Einheit war zu dem Raum geschickt worden, denn sein Einbruch war nicht unbemerkt geblieben.

Sofort sprang der Wolf vom Tisch und sprang mit nur einem großen Satz auf seinen Gegner zu - das war niemand anderes als Ragito, Ragnus' General persönlich. Es dauerte nicht den Bruchteil einer Sekunde und der junge Vierbeiner hatte ihm die Kehle rausgerissen. Er warf ein paar Fleischfetzen aus seinem Inneren zur Seite und spuckte das Blut über dem Gesicht des toten Gegners aus, eine eklige Angelegenheit, aber sie musste getan werden. Dieser Kerl war keine Gefahr mehr und der Gefesselte riss seine Augen nunmehr ungläubisch auf. Hatte er da gerade den General des Weltherrschers Ragnus mit den Zähnen, so mir nichts dir nichts, beseitigt? Der Kleine beeindruckte ihn immer mehr. Womöglich wusste er noch nicht einmal, wen er da gerade zerlegt hatte. Doch die anderen Wächter überwanden den Schrecken schnell und gaben freies Feuer aus ihren Maschinengewehren. Der Hellgraue musste aus der Schussbahn, sonst war er tot. Er lief zunächst einmal einen Schritt zurück, in den Raum aus dem er gekommen war, aber dort konnte er nicht bleiben, denn die Wächter würden ihm gleich folgen, zumal er keine Schusswaffen bei sich trug, mit denen er, so wie die Soldaten, auch aus der Entfernung hätte kämpfen können. Er zerfleischte seine Gegner immer persönlich im Nahkampf, eine heikle Angelegenheit, die er bis jetzt immer weltspitze gemeistert hatte. Er war ein Kampfkünstler. Der Wolf nahm Anlauf und kam aus dem Raum gerannt, als die Wächter sich dem Eingang gerade nähern wollten. Er rannte direkt auf die Wand des Flurs zu, die vor dem Eingang nur zwei Meter weiter begann und drückte seine Pfoten nach oben. Sein rechter Hinterlauf stützte sich auf eine Steckdose an der Wand und er hievte seinen ganzen Körper damit hoch, sodass er in Augenhöhe seiner Gegner war und ließ sich nach links abfallen, in die Richtung einer seiner Gegner. Diesen warf er mit seinem ganzen Gewicht zu Boden und tötete ihn, noch bevor er schreien konnte. Sofort schossen die anderen in seine Richtung, er hatte also keine Zeit, sicherzugehen, ob er auch wirklich tot war. Der Wolf attackierte sofort den Hintermann seines nun toten Vordermanns und drückte ihn zu Boden. Das Feuer, das die anderen auf den Kämpfer eröffnet hatten, traf in den Kopf seines Gegners, da er zu Boden fiel. Er nahm ihn demzufolge gleich als eine Art Schutzschild für sich selbst. Die anderen waren verblüfft über seine Taktik, aber lange hielt das Staunen nicht an. Einmal kurz knurrte er gefährlich in ihre Richtung, dann kam er angestürmt. Sie feuerten immer wieder auf ihn, doch er wich dem Zielen der Gewehre aus. Er sah, wohin sie das Gewehr hielten und war schon verschwunden, bevor sie den Abzug betätigt hatten. Für die Soldaten wurde die Distanz immer knapper und der Wolf kam immer näher zu ihnen, obwohl sie taten, was sie konnten, um ihn umzulegen. Erst kurz vor Erreichen seiner Gegner merkte der junge Rüde, dass er einmal zu langsam war und konnte sich nur mit aller Mühe rasch zuletzt an die Wand drücken, so warf er sein Gewicht praktisch dagegen, damit die Kugel, die auf ihn flog, ihn nicht traf. Sie traf ihn nicht in der Stirn, wie es von seinen Feinden beabsichtigt war, doch sie streifte seine Backe gefährlich und hinterließ eine blutende Wunde in seinem Gesicht. Der Abstand zwischen Wand und Kugel war zu gering gewesen für die ganze Größe seines Körpers. Wäre die Wand nicht gewesen, hätte er es noch geschafft ihr ganz auszuweichen.

Jetzt, da die Wächter fast schon erstaunt waren, dass er also doch verletzlich war wie jedes andere Lebewesen, wurde er noch wütender und knurrte beinahe furchterregend. Doch sie wussten, was ihnen von Ragnus blühte, wenn sie diesen gefährlichen Gegner, eine Bedrohung für den Diktator, nicht rechtzeitig erlegten. Sie zielten erneut um ihn endgültig kaltzustellen. Doch die Wunde war allenfalls schmerzhaft, beeinträchtigte den Hellgrauen bei seiner Kampfkunst aber keinesfalls, sein Körper war dadurch nicht geschwächt und er verlor nur wenig Blut. Er musste sich lediglich vornehmen, dem argen Schmerz, der kurze Zeit nach dem Entstehen der Wunde eintrat, nicht zu viel Konzentration zukommen zu lassen, damit er nicht noch mehr Fehler beging und dadurch ums Leben kam. Die Wut auf seinen Schmerzverursacher erlaubte es ihm wiederum, ungeahnte Kräfte freizusetzen und so sprang er mit einem starken Absprung in die Luft, während die Menschen weiterhin nach unten feuerten, weil sie so schnell nicht reagieren konnten. Als er wieder nach unten fiel, in einem großen Bogen, erreichte er genau seinen Gegner und metzelte ihn mit seinen messerscharfen Zähnen nieder. Der Typ hinter dem nun getöteten Soldaten bekam es mit der Furcht und nahm das Gewehr herunter. Er war jetzt der letzte aus seiner Einheit und musste einsehen, dass dieser Wolf unbesiegbar war ... zumindest für ihn. Sein Zögern bedeutete seinen Tod und so wurde er von dem hellgraue Rüden attackiert und blutspritzend beseitigt. Die weißen Wände waren voll von rotem Blut ... auch seines war zum ersten Mal dabei, doch es war nicht der Rede wert und seine Gegner hatten keine Chance mehr, über diese Lächerlichkeit, einen Streifschuss an seiner Wange, zu triumphieren ... er war nach wie vor der Beste.

Hechelnd ging er zurück in den Raum. Rayo hatte fast alles beobachten können, außer es spielte sich hinter dem Türrahmen ab, wo die Wand begann. Aber auch so musste er eingestehen - dieser Kerl war ein Meister im Nahkampf. Aber er hütete sich, ihn offen dafür zu loben, auch wenn er ihm indirekt etwas Anerkennung zusprach, wobei er gleich noch eine Bitte mit hineinpackte, als er sagte: „Bravo, ich würde dir ja gern ein Glas Wasser reichen, aber leider sind mir die Pfoten gebunden ... im wahrsten Sinne des Wortes." Rayo hatte seinen Humor zurück. Dieser Wolf war fähig, ihn aus dieser lebensbedrohlichen Lage zu befreien, er musste ihn nur noch überzeugen. Doch nur noch klang etwas zu simpel. Nicht nur sein Körper war stark, auch sein Wille und sein Ego waren groß und scheinbar kaum zu bändigen. „Mir kann niemand das Wasser reichen", sagte er kühl, wobei das kein bisschen witzig oder ironisch gemeint war. Er war ein guter Kämpfer und kein bisschen bescheiden, er selbst sagte von sich, er war der Beste. Nachdem er das gesagt hatte, sprang er auf den Schreibtisch und knurrte ihn erneut an. „Und jetzt ... bist du an der Reihe", drohte er und fletschte seine blutigen Zähne. Der Anthro versuchte sein bisschen Angst zu verstecken, denn das hätte seinen aufgeblasenen Ego nur belohnt. Also sah er ihn etwas abwertend an, während er sprach. „Ich hoffe für dich, dass du genauso viel Hirn hast wie Muskeln, Wolf. Wie heißt du überhaupt?", fragte er, um auch etwas vom Thema abzulenken. Immerhin schaffte er es, dass der Hellgraue das Knurren wieder beendete und auf seine Frage einging, wenn auch nicht mit einer Antwort. „Das spielt keine Rolle. Nicht für dich." Auch dieses Mal ließ sich der Dunkelgraue seine Unzufriedenheit über seinen großen Egoismus anmerken und versuchte, den ersten Schritt auf ihn zuzugehen. „Ich heiße Rayo. Du hast vorhin den General von Ragnus umgebracht, weißt du das? Das war echt klasse, Glückwunsch." Der Vierbeiner ließ sich nicht beirren und schmeicheln konnte dieser Typ ihm schon gar nicht. Er sprach abwertend. „Du redest zu viel." „Sag mir doch wenigstens deinen Namen, ich will doch wissen, wie mein Mörder heißt." Der Vierbeiner sprach. „Ich bin kein Mörder. Du hattest deine Chance, ich habe sie überlebt. Du hast verloren, bekenne die Realität." „Vorsicht, hinter dir!", brüllte Rayo laut und druckte ich selber. Reflexartig drehte sich der Hellgraue um. Selbst wenn Rayo nur Unsinn erzählen sollte, war das für ihn höchstwahrscheinlich nicht schlimm, denn der Anthro war nach wie vor angekettet. Der Hellgraue sprang nach vorn, vom Tisch herunter, über den geduckten Rayo, als mehrere Soldaten auf ihn feuerten. Sie trafen die Wand und den Tisch, aber keinen der beiden Wölfe. Gerade näherten sich die Soldaten dem Schreibtisch mit vorgehaltenen Waffen, als der Vierbeiner hinter dem Schreibtisch hervorsprang und sie attackierte. Einer der Zwei sah, wie sein Kumpel gerade blutig getötet wurde, als er seine Waffe hob und damit auf den Nacken des Wolfes schlug. Der Kanide ächzte tief und spürte, dass es seinem Körper nicht gut bekam, doch ließ er trotzdem nicht ab, den Menschen richtig zu töten. Der Mann mit der Waffe hörte auf ihn zu schlagen und setzte zum Schießen an, er zielte auf seine Schulter und wollte abdrücken, aber er war nicht schnell genug. Bevor den Grauen die Schüsse trafen, spürte der Schütze das Wolfsgebiss in seinem Handgelenk. Der Wolf hatte sich tief darin verbissen und fixierte sein Opfer während des Zubeißens mit einem fiesen Blick aus seinen zweifarbigen Augen. Das schmerzverzerrte Gesicht seines Opfers gab ihm weitere Kraft und eh er sich selbst versah, fiel die ganze Hand ab und mit ihr das Gewehr. Das Blut spritzte gegen den Wolf und sein Fell färbte sich dunkelrot. Das Blut seiner Opfer beschmutzte seinen Körper, aber das war nicht schlimm, im Gegenteil. Der schwerverletzte Mann rannte brüllend aus dem Zimmer, so schnell, dass nicht einmal er fähig war, ihm so schnell an die Kehle zu springen. Entweder waren es die Schmerzen oder die Angst, noch etwas abgerupft zu bekommen, das wusste er nicht. Vorerst waren das alle, aber sie würden nicht lange allein bleiben und bald folgten weitere Truppen.

Der hellgraue Wolf sprang wieder auf den Tisch, wobei seine blutbefleckten Pfoten den weißen Untergrund färbten. Der Anthro wurde ernster und brüllte ihn etwas wütend an. „Ich kapier' es nicht. Du bist ein verdammt guter Kämpfer, warum müssen wir uns gegenseitig bekämpfen? Wir könnten beide gegen Ragnus kämpfen und wären eine echte Bedrohung für ihn." „Ich brauche dich nicht", raunte der Vierbeiner verachtend und warf ihm einen desinteressierten Blick zu. Er hatte nichts für diesen Anthro übrig und sah auch gar nicht ein, mit jemandem zusammen zu kämpfen, dem er noch nicht mal vertrauen konnte ... immerhin hatte er auf ihn geschossen. Der Dunkelgraue brüllte weiter. „Ragnus könnte schon erledigt sein, wenn wir zusammenhalten würden. Die Welt braucht uns zwei, kapiert? Zweig' mal ein bisschen was von der Energie deiner Muskeln für deine Denkmaschine ab und schalte endlich, wer auf wessen Seite steht." Dem Hellgrauen platzte der Kragen, als er das hörte. Das war die Hauptsache ... er vertraute ihm nicht. Der Hauptgrund waren nicht Stolz oder Ehre, sondern die Tatsache, dass der Anthro versuchte hatte ihn zu erschießen und jetzt wollte er Rache üben, das war alles. „Woher soll ich wissen, dass du nicht mit zu Ragnus' Leuten gehörst?" Der Anthro meinte sich verhört zu haben, drehte er jetzt völlig durch? Er wünschte sich, dass dieser kräftige Rüde nicht nur stark, sondern auch wenigstens ein bisschen schlau war. Alles andere wäre bedauerlich, besonders, weil er sein Mörder sein würde. „Junge, schnallst du es nicht? Wenn ich zu denen da gehören würde, hätten die doch nicht auf uns geschossen. Ich hätte auch tot sein können. Und überhaupt ... ich habe dir gerade das Leben gerettet, Kleiner!" Aber das ließ der Graue nicht durchgehen, er verneinte diese Aussage. „Wie gesagt, ich brauche dich nicht. Ich wäre auch ohne dich klargekommen, wie ich es bisher immer getan habe. Sonst wär' ich nicht hier." Noch einmal fragte Rayo ihn, wie er hieß. „Sag mir deinen Namen, ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe. Wenn du so stolz auf dich selbst bist, musst du mir deinen Namen sagen, damit ich dich zu dem Bild, das ich von dir habe, zuordnen kann." Der Vierbeiner blieb stur und murmelte etwas unverständlich. „Tote müssen keine Namen mehr wissen." Noch ein letztes Mal versuchte der Zweibeiner seinen tierischen Artgenossen umzulenken. „Wir können zusammen gegen die Menschen kämpfen. Wölfe müssen zusammenhalten. Lass uns nicht länger einander bekämpfen, sondern beginnen, die wahren Feinde zu töten. Sonst ist das nicht nur mein, sondern früher oder später auch dein Ende." „Pf ...", murrte der junge Rüde und sah abwertend auf ihn herab.

Plötzlich rückten die nächsten Wachen an. Er sprang von dem Schreibtisch und rannte auf den Flur zu, wollte einen Überraschungsangriff starten. Doch die Menschen schossen gar nicht. Stattdessen warfen sie eine Handgranate in seine Richtung. Es dauerte keine zwei Sekunden mehr und sie ging in die Luft, wobei der Vierbeiner das erste Mal seit dem Kampf in diesem Gebäude Todesangst bekommen hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, dies sei sein echtes Ende ... als er den Feuerball auf sich zukommen sah. Er spürte die unerträgliche Hitze der Explosion, als er zurückrannte und sich förmlich in die Türöffnung mit dem Raum mit Rayo hineinkatapultierte. Er drückte seinen Körper mit einem Lauf am Türrahmen zur Seite hinein in den Raum und entging somit knapp der gefährlichen Explosion. Ruß legte sich auf sein Fell, das schon vom Blut seiner Gegner getränkt war. Das hätte ihn beinahe umgebracht ... er wusste, durch eine Explosion sterben war eine der unangenehmsten Tode, die man sterben konnte, weil die Hitze einen nahezu zerbärste. Aber er hatte überlebt, einmal mehr. Ein paar Soldaten merkten, dass er am Leben war und kamen auf den Raum zugestürmt. Diesmal war er noch nicht ganz so schnell wieder auf den Beinen und hustete zwei Mal, bevor er wieder kampfbereit war. Nun bot der Raum keinen Schutz mehr, denn sie hatten ihn bereits erreicht. Er musste sich rasch etwas einfallen lassen, wenn er nicht vom Blei getroffen werden wollte. Nach der Explosion kehrte Ruhe ein. Zwei Soldaten überlebten die Explosion und näherten sich dem offenen Raum. Sie traten langsam und mit vorgehaltenen Waffen in die Räumlichkeit, jederzeit bereit, den Wolf umzubringen, der derzeit ihr stärkster Gegner war ... eigentlich auch ihr einziger, denn der Anthro war gefesselt und hatte bisher noch nicht geredet.

Sie konnten ihren Gegner jedoch nicht ausfindig machen. Der Raum war leer, abgesehen von dem Gefangenen. War er durchs Fenster geflohen? Unmöglich, es war zu und unbeschädigt ... sie merkten nicht, das der hellgraue Wolf auf die Tür gesprungen war, welche so weit nach innen geöffnet war, dass sie fast an der Wand war, allerdings noch ein Dreieck bildete, auf dem der mit seinen Pfoten stehen konnte, so lange er ruhig war. Als sie sein schweres Atmen vernahmen, das er seit dem Kämpfen hatte, war es bereits zu spät. Er sprang auf sie herab und warf einen von ihnen um. Der Soldat wehrte sich gegen den Wolf, obwohl er sein Gewehr verloren hatte. Der andere Soldat zielte auf die zwei, konnte jedoch nicht genau abdrücken, da die Kampfhandlung zu hektisch für sein träges Auge war. Er drückte ab und traf den Kampfgenossen tödlich, während der Feind, der hellgraue Wolf, hechelnd und mit blutigen Lefzen über seinem toten Opfer stand. Jetzt fixierte er den Soldaten, der seinen Kollegen umgelegt hatte. Dieser bekam es mit der Angst und zielte zitternd auf den blutigen Kämpfer. Er wollte ihn töten, so lange das noch ging, doch seine Furcht lähmte ihn beinahe. Er zögerte zu lange und gerade, als er den Abzug betätigen wollte, spürte er das schmerzreiche Stechen seiner spitzen Zähne in seinem Handgelenk, genau die Hand, in der er die Waffe hielt. Und obgleich er die Waffe sofort fallen ließ, ließ der Rüde nicht ab und drückte sein Gebiss tiefer in das dünne Fleisch des Menschen. Der Blick des Mannes wurde angsterfüllt und er wünschte sich bestimmt sehnlich, der Graue würde endlich loslassen, die Schmerzen waren höllisch. Der Wolf ergötzte sich jedoch an seinem schmerzverzerrten Blick und sah ihn mit finsterster Miene an, er genoss es, ihn leiden zu lassen, denn er war der Verlierer dieses ungerechten Kampfes. Das Blut spritzte, weil der Mann hin- und herzerrte, er wollte sich endlich befreien. Abgesehen davon, dass die Schmerzen unerträglich wurden und er an seinem Arm das Gewicht des Wolfs spürte, hatte er auch Angst, er würde ihm als nächstes an die Kehle springen, da er ja nicht weglaufen konnte. Immer stärker zerrte er um dieses Biest loszuwerden, das ihn zusätzlich mit seinem gemeinen Blick durchbohrte. Dieses fellige Monster musste doch irgendwann loslassen! Der Mensch erschrak plötzlich, als der Körper des Rüden zusammen mit seiner abgetrennten Hand zu Boden ging und auf allen vier Pfoten landete. Kurz nach dem Aufkommen ließ er seine Hand mit einem ekligen ,Batsch' fallen und es bildete sich eine kleine Blutlache um das Stück Fleisch mit den hervorstehenden Knochen herum. Der Mensch blickte erschrocken auf die Sehnen, die aus seinem offenen Arm hingen, denn mehr war da nicht mehr. Er stand unter Schock, als er das sah und rannte ebenso erschrocken davon. Ihn zu töten war gar nicht mehr nötig, ohne seine Hand konnte er keinen allzu großen Schaden mehr anrichten. Der Wolf drehte sich um zu Rayo. Sie waren wieder allein, noch einmal hatte er alle Gegner allein besiegen können. Sie waren bewaffnet gewesen und in der Überzahl und trotzdem hatte er sie alle geschlagen, bis auf zwei sogar tödlich, er war ein Meister des Kampfes.

Dem Anthro hätte es die Sprache verschlagen, wäre es nicht so dringlich gewesen, hier wegzukommen. Dieser Wolf hatte allemal das Zeug, mit ihm zusammen gegen Ragnus zu kämpfen, er musste ihn nur irgendwie überzeugen. Zu allererst aber musste er ihn befreien und das konnte er sicher ... auch das war nur eine Frage des Willens. „Komm schon, mach mich los und ich kann dir helfen, die Menschen plattzumachen. Sonst bleibt es nicht bei einem Streifschuss, Kleiner." Der Rüde sah ihn grimmig an, er war nach wie vor nicht gewillt, auf seine Vorschläge einzugehen. „Mach mich frei, Alter. Willst du mich hier bei denen verrecken lassen? Wölfe müssen zusammenhalten, das ist so etwas wie Ehrensache." Langsam trabte der Hellgraue in seine Richtung. Sein Blick allein konnte töten. Der Anthro wusste, wenn er ihn töten wollte, so konnte er das jetzt tun und ... er traute es ihm auch zu. Wenn er einmal genügend Wut besaß, war er wahrscheinlich zu allem fähig. Sie hatten eine Menge Gemeinsamkeiten, sie würden gute Partner abgeben. Der Anthro hoffte sehr, dass er ihm half, er meinte es ehrlich. Der Vierbeiner kam immer näher und der Große fragte sich, was er jetzt vorhatte Eine eindeutige Antwort gab es nicht. Vielleicht kam er, um ihn zu zerreißen, dafür musste er bei all seinen Opfern nah heran. Er war sich nicht sicher, aber wenn er ihn tötete, so war er bereit, zu sterben. Er würde keine Angst vor ihm zeigen wollen, gerade nicht vor ihm. Der tierische Wolf lief hinter seinen Stuhl, sodass es noch brenzliger wurde. Wollte er ihn von hinten angreifen? Nein, das hatte er nicht nötig, das hatte er bis jetzt bei keinem seiner Gegner getan, warum dann bei einem, der sich nicht einmal wehren konnte? Plötzlich spürte der Anthro, wie die Handschellen an seinen Pfoten zogen, als der Hellgraue mit einem kräftigen Ziehen die Ketten auseinanderbrach. Er hatte sie einfach mit seinen Zähnen kaputtgemacht. Der Anthro strich seine geschundenen Gelenke und sah erleichtert zu ihm, aber der Vierbeiner erwiderte den Blick nicht. Rayo sprach. „Die Fußfesseln bitte auch." Auch die entferne der Hellgraue auf diese Art. „Super, Mann! Ich würde dir ja jetzt gern die Pfote reichen und sagen, lass uns Partner sein. Aber ich brauch sie noch ein wenig." Gerade hatte er die zweite Fußfessel zerstört, da kamen auch schon vier neue Soldaten durch den ausgebrannten Flur. Der Anthro sprang geistesgegenwärtig zu der Hand, neben der das Gewehr lag, ergriff es und schoss drei von den Vieren einfach ab. Der mit Namen immer noch unbekannte Wolf wartete nicht, sondern nutzte die Gelegenheit, in der der Anthro das Feuer erwiderte und zog mit seiner ganzen Kraft den schweren Schreibtisch an eine andere Position im Zimmer. Während der Große in Deckung blieb und immer wieder zurückfeuerte, konnte er ihn dabei beobachten. Seine Muskeln spielten förmlich mit dem Gewicht, man sah, wie er seinen ganzen Körper anstrengte, um den Tisch zu bewegen. Der kleine Vierbeiner bewegte einen Tisch, der größer war als er selbst, wobei sich sein Fell sträubte, weil es durch die Muskeln in den Läufen und an den Schultern bewegt wurde. Der Vierbeiner sah nach oben und fixierte das Fenster. „Gehst du schon?", fragte Rayo, als er verstanden hatte, was der Fremde vorhatte. Dieser stand vor dem Tisch und hörte Rayos letzte Worte. „Hej komm, du musst mir doch wenigstens noch deinen Namen verraten." Er drehte sich zu ihm um, wobei er, ähnlich wie es einigen beim Gießen ihres Gartens passiert ist, mit der Waffe in seine Richtung kam, jedoch ohne zu schießen, das war der Unterschied zum Wasserschlauch. Sofort fletschte der Vierbeiner gefährlich seine Zähne und sah böse zu ihm herüber, er traute ihm nicht, kein Bisschen! Nach einem kurzen Moment des Wunderns bemerkte der Anthro, dass er sich bedroht fühlte, weil er nach wie vor die Waffe vor sich hielt, die bei dieser Position auf den Hellgrauen zeigte. „Ja, entspann dich, Kumpel", sagte er und hielt sie in die andere Richtung. „Du musst mir noch deinen Namen verraten, wenn wir schon nicht zusammenarbeiten." Mit den Worten, „Ich muss gar nichts!", sprang auf den Schreibtisch und von dort aus in einem hohen Bogen durch das kleine Fenster. Zielgenau durchbrach er die Scheibe und war verschwunden. Der Große sah etwas erschrocken drein, immerhin wusste er doch gar nicht, was sich dahinter befand. So scheinbar planlos wie er an die Arbeit ging, konnte das schnell tödlich enden. Er kletterte auf den Tisch und lunste durch das kaputte Fenster nach draußen. Dort konnte er den Wolf seitlich ein Blechdach herunterrutschen sehen. Er verlor dabei nicht die Haltung, sondern steuerte gezielt auf eine ebene Fläche zu, auf der er richtig stehen konnte. Sie lag etwas tiefer. Das schräge Dach hatte verhindert, dass er sich Verletzungen zuzog, weil es nicht zu tief unter dem Fenster lag. Dort konnte er nicht stehen und so rutsche er gekonnt auf die Ebene. Als er dort stand, seinen sicheren Halt hatte er zu keiner Zeit verloren, nahm er Anlauf und sprang darüber hinaus. Er sprang über das Dach, von welchem es sicher noch an die zehn Meter bis nach unten waren, direkt auf den Stachelzaun zu. Der Anthro zweifelte trotz Ratlosigkeit, wie er das schaffen wollte keine Sekunde daran, dass er das unbeschadet überstehen würde. Um nicht von den Spießen getötet zu werden, setzte er mit einem Fuß um Flug auf einer Überwachungskamera über dem Zaun an und holte sich neuen Schwung, sodass er die zehn Meter mit jeweils fünf Metern Fall unbeschadet überstand. Die Kamera hatte nicht nur verhindert, dass er auf die Spieße geriet, weil er sich an ihr stützte, sondern vor allem hatte sie ihm geholfen, über den Zaun zu kommen und die Höhe von zehn Metern mit einer Zwischenebene, von der er neu abspringen konnte, zu überbrücken. Ein falscher Tritt, ein Sprung, der zu kurz war oder ein anderer Fehler wie etwa schlechtes Zielen hätten ihn töten können, aber er hatte es geschafft - wie immer. Dort rannte er über das wüste Feld in die Ferne, in Sicherheit. Wieder war er eher in Sicherheit als der Anthro, das machte diesen etwas murrig. Er durfte sich nach wie vor mit den Soldaten herumschlagen. Es stand außer Frage, dass er diese Meisterleistung ohne Übung nicht schaffen würde, er musste sich etwas anderes einfallen lassen, zumal die Kamera nun abgebrochen war und keinen Halt mehr bot.

Weitere Male schoss er Soldaten nieder, doch es wurden immer mehr. Hier konnte er nicht mehr lange bleiben, sonst war es umsonst gewesen, dass er den Vierbeiner überzeugt hatte, ihn zu befreien. Er konnte nicht erwarten, dass er auf ihn warten würde, er musste wohl eher froh sein, dass er ihn überhaupt befreit hatte ... er hatte ihm ja noch nicht einmal seinen Namen gesagt. Das Fenster schien trotz alledem die einzige Auswegmöglichkeit zu sein. Er sah keine andere Fluchtmöglichkeit, denn von der Tür kamen immer weitere Gegner und es war nur eine Frage der Zeit, bis sein einziges Gewehr keine Munition mehr hatte. Er musste sich rasch etwas einfallen lassen, genauso spontan, wie der Kleine es immer schaffte. Zunächst griff er zu einer simplen Methode und schloss die Tür, die er anschließend mit dem Schreibtisch zustellte. Es war für ihn keine sehr große Mühe, den Tisch vor die Tür zu schieben, auch wenn er sich durch großen Hunger etwas schwächer fühlte als sonst. Ragnus' Helfer hatten ihm kein Essen gegeben, sie hatte sicher eh vor, ihn zu töten. Während die Soldaten nun versuchten, in den Raum zu gelangen, sprang er am Fenster hoch, hielt sich an dessen Rahmen fest und hievte seinen Körper hoch. Zuvor hatte er die Fensterreste mit dem Gewehr abgebrochen, damit sie ihm nicht nebenbei noch die Pulsadern aufschnitten. Rausspringen konnte er nicht, dafür war es zu tief. Selbst wenn er dabei nicht ums Leben kam ... wenn er sich ein Bein brach, würden die Soldaten ihn erledigen und er konnte nichts dagegen tun. Zum Glück entdeckte er einen Blitzableiter. Er hangelte sich heraus und fand Halt an dem Metall, von wo er jetzt versuchen musste, sich langsam herabzulassen. „Jetzt weiß ich ...", sagte er zu sich, „... die Dinger sind für mich gebaut!" Gerade war er unten angekommen, die Soldaten hatten die Tür geöffnet, musste er das Gewehr wieder nehmen und die albernen Menschensoldaten von sich fernhalten. Einer fiel gleich herunter, als sie versuchten ihn von oben abzuknallen, denn er hatte ihn tödlich getroffen, noch bevor der Soldat auch nur einen Schuss abgeben konnte. Er hatte noch keine rechte Idee, wie er je weglaufen sollte, so lange am Fenster immer wieder Soldaten auftauchten, die ihn daran hinderten, endlich die Flucht anzutreten, da sie unentwegt auf ihn schossen. Er konnte nicht zur selben Zeit rennen und das Feuer erwidern, zumal er nicht wusste, wie viele Soldaten sich noch im Raum befanden, die jederzeit ans Fenster treten konnten und auf ihn Schüsse abgeben würden. Sie konnten ihn erschießen, wenn er sich umdrehte um zu rennen. Zum Glück kam ihm noch eine Idee und er ging rasch zum getöteten Soldaten am Boden. Er schoss während er in seiner Ausrüstung kramte. Immer wieder versuchten sie ihn zu erschießen, sie traten immer wieder ans Fenster und schossen mit dem Gewehr, wobei sie die bessere Deckung hatten, er dafür den besseren Überblick. Gerade rechtzeitig noch hatte er gefunden, was er gesucht hatte. Er hatte dem toten Soldaten die Handgranate abgenommen, die er erhofft hatte auch bei ihm zu finden. Er wartete nach dem Lösen des Rings, dann zielte er genau und warf sie anschließend in das kaputte Fenster. Jetzt brauchte er sich nur noch die Ohren zuhalten.

Mit einem lauten Knall drang der Feuerball aus dem Raum, in dem er eben noch selbst gefangen gewesen war. Es herrschte Stille. Für diesen Moment lang war er all seine Verfolger los und konnte sich endlich überlegen, wie er über den Zaun gelangen konnte. Noch einmal suchte er in den Taschen des toten Soldaten, mittlerweile der einzige, der jetzt kein verkohltes Gesicht hatte von ihnen und fand eine weitere Handgranate. Er zog den Ring ab und legte sie unter den Zaun, anschließend entfernte er sich, so weit er es konnte. Ein weiterer, lauter Knall riss ein riesiges Loch in den Zaun und sogar in die angrenzende Hauswand. „Sie sollten mir dankbar sein!" , grinste er und sah auf die beiden Löcher. „Jetzt haben sie eine direkte Zufahrt mit Unterstellmöglichkeit für ihre Autos, hehe." Nun brauchte er nur noch das Weite zu suchen. Doch dies war garantiert nicht sein letzter Besuch!

Etwas verletzt und erschöpft hatte der graue Anthrowolf einen See erreicht. Müde trank er ein paar Schluck von dem Wasser, bevor er das Bewusstsein verlor und zusammensackte. Nur kurze Zeit später näherte sich eine fremde Gestalt. Eine junge Frau hatte den scheinbar leblosen Leib des großen Wolfs entdeckt. Sie sah ihn am Ufer liegen und eilte zu ihm. Die junge Frau trug helle Lederkleidung und wirkte bei vollem Verstand, was in dieser Zeit nicht mehr so üblich war. Sie hatte Federschmuck im Haar und trug Schmuck aus kleinen, hellblauen, roten und weißen Perlen um die Handgelenke. Besorgt strich sie dem Rüden durch das Fell, als sie seine Wunden sah und flüsterte etwas zu ihm. Doch sie tat das für keine zehn Sekunden, da griff die große Pranke des Anthrowolfs nach ihrer zierlichen Hand und drückte sie schmerzhaft zusammen. Er hob seinen Kopf und ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle. Böse fixierte er die ängstlichen Augen der fremden Frau, welche zu fliehen versuchte aber es gelang ihr nicht, da er sie festhielt. Sie stellte sich auf, so gut das ging. Der Anthrowolf erhob sich ebenso, er war beinahe doppelt so groß und packte sie nun auch mit dem anderen Arm. Er hatte seine Kraft zurück und die Wunden hatten ihm nicht ernsthaft zugesetzt. Er riss sein Maul auf und wollte sie zerreißen, wie der Vierbeiner es immer tat. Just in diesem Moment spürte er einen schmerzhaften Biss in seinem Genick und wie ein Gewicht gegen seinen Körper drückte, sodass er umfiel. Der hellgraue Wolf, dessen Namen er nicht kannte, attackierte ihn hinterwegs und biss ihm tief in sein Fleisch. Es tat weh aber keinesfalls war der große Wolf wehrlos. Er packte den Rüden am Nacken und schleuderte ihn ins flache Wasser. Dieses Mal landete er weniger kontrolliert, stattdessen sah er sein wutverzerrtes Gesicht und seine gefletschten Zähne - man mochte meinen, er war tollwütig. Jetzt war der Anthro aber wirklich sauer und er sprang hinüber zum Vierbeiner und drückte ihn mit seinem ganzen Körpergewicht unter die Wasseroberfläche. Im flachen Wasser ließ es sich zwar kämpfen, doch es war tief genug, dass er seine Schnauze runterdrücken konnte, so fest, dass er schon allein durch den weichen Seesand unter dem Wasser ersticken musste. Er hatte gute Lust, diesen Typen zu erledigen, damit er endlich nicht mehr so eingebildet war ... er war der Beste ... deshalb griff er ihn aus dem Hinterhalt an? Er sah keinen Grund dafür aber er wusste, er würde ihm beweisen, dass er nicht der Beste war und dass er, Rayo, ebenfalls ein exzellenter Kämpfer war. Dafür durfte er ihn aber nicht töten, sonst hatte er nichts davon ihm gezeigt zu haben, dass er sich nicht alles erlauben durfte, auch wenn er gut war nicht.

Die Frau schlug mit ihren dünnen Fäustchen ängstlich und panisch gegen den Körper des Anthros. Dieser sah sie beinahe überrascht über ihr Tun an. Gerade wollte er sie beiseite schubsen, da fiel ihm auf, dass der Hellgraue sie wohl verteidigen wollte und sie nun wiederum sein Leben retten wollte ... das war ja wirklich herzerwärmend. Um den Rüden allerdings wäre es wirklich etwas schade, denn er war ein guter Kämpfer, auch wenn er ihn noch nicht für die Zusammenarbeit überreden konnte. Die Frau war ihm hingegen völlig gleich, wer war sie? Nachdem seine erste Wut etwas verraucht war, entschied er sich, den kleinen Egoisten am Leben zu lassen. Nicht die lächerlichen Schläge des Menschenweibs waren es, die ihn zum Aufgeben bewegten, sondern die Tatsache, dass es schade um den Namenlosen war, wenn er ihn tötete. Sofort erhob sich der Vierbeiner aus dem Wasser und schnappte begierig nach Luft. Danach schüttelte er sein Fell und die Frau kniete neben ihm nieder und umarmte ihn voller Sorge. Sie sprach etwas undeutlich, wegen der Angst um ihn, doch hörte er zum ersten Mal den Namen des kleinen Angebers. „Amarok ... Amarok, geht es dir gut?" Sie weinte beinahe, während der als Amarok bezeichnete Rüde zähnefletschend zu ihm aufblickte. Seine zweifarbigen Augen funkelten dabei böse, aber dem Anthro war eher zum Lachen zumute. Als die Frau ihn losließ und sein böses Gesicht betrachtete, dauerte es nicht mehr lang' und der Hellgraue attackierte den Anthro. Er rammte seine spitzen Zähne noch einmal in sein Fleisch, diesmal in seine Brust, sodass selbst dem starken Anthro ein Schmerzensschrei entfuhr und er nach hinten umfiel. Der Vierbeiner stand auf seinem Körper und biss nun in die Halsgegend, wobei Rayo sich mit einer Pfote zu schützen versuchte, während seine andere nach seinem Dolch suchte, den er immer bei sich hatte. Diesmal erledigte er ihn ... ob er ihm die Kehle durchschnitt oder ihm das Messer seitlich in die Flanke rammte, war ihm dabei egal aber was zu viel war, war zu viel! Noch bevor er die tödliche Waffe fand und noch bevor der Hellgraue seine Halsschlagader oder seine Kehle durchtrennt hatte, ging die Frau mit den von Natur aus schwarzen Haaren dazwischen und hielt ihre zerbrechlichen Hände vor das nun absetzende Maul Amaroks. Er sah kurz zur Seite, knurrte aber weiterhin böse, als er wieder in das Gesicht des unter ihm liegenden Rayos sah. Rayo packte ihn sofort am Hals und drückte seine Daumen auf seine Luftröhre. Doch der Hellgraue sprang aus diesem relativ leicht zu entkommenden Griff und stellte sich etwa einen Meter neben seinen großen Körper. Die junge Frau ging zu Amarok und umarmte ihn, wobei es auch eine Art Festhalten war, damit er nicht erneut angriff. „Nicht, Amarok ... nein, nicht kämpfen." Der Anthro verstand ihre Worte, so wie er alle Menschen verstand. Doch sie hatte einen indianischen Akzent und war daran schnell als Andersseiende zu erkennen. Sie war nicht von den Drogen der Ragnusherrschaft abhängig und sie war erst recht keiner von Ragnus' Leuten, was sie aber in den Augen Rayos nicht lebenswerter machte, höchstens ungefährlicher, das war schlecht für sie. Langsam hörte er auf zu knurren und fixierte den Anthro nur noch grimmig. Er konnte ihn nicht leiden und Rayo war es auch langsam satt, dass er ihn ständig angriff. „Mein lieber, lieber Amarok", seufzte die Frau und umarmte ihn liebevoll. Die Frau, die den Vierbeiner, zu Rayos Überraschen, tatsächlich verstand, bekam von dem Vierbeiner in einem strengen Ton zu hören. „Lass uns allein ...", ging von Amarok aus, während er seinen vermeintlichen Gegner weiter fixierte. „... bitte." fügte er nach einer kurzen Pause ruhig hinzu, jedoch ohne seinen Gegenkämpfer aus den Augen zu lassen.

Die Frau tat, wie ihr sehr geschätzter Wolf zu ihr sprach und ging mit sorgevollem Gesicht zu ihrem etwas weiter entfernten Zelt. Der Anthro sah ihr nach und sagte spöttisch, als er wieder in die zweifarbigen Augen des Wolfs namens Amarok blickte. „Sie hat wohl ein Herz für Draufgänger, was?" Er tat dies mit einem spöttischen Lachen ab, während der Vierbeiner ihn weiterhin fest im Blick behielt. „Amarok heißt du also ...", sprach er zu sich selbst und beobachtete ihn mit einem zynischen Grinsen. Die Frau hatte etwas von einer Patenmutter. Sie hatte den Kleinen gern, das war kaum zu verkennen. Dabei war er ganz anders, auf den ersten Blick, nicht so sanft und naiv wie sie, sondern gewalttätig und äußerst misstrauisch. Sicher, er hatte eine Menge Feinde, wenn er so oft in Kampfhandlungen geriet. Und sein Misstrauen wiederum machte es ihm unmöglich, mit diesem Talent auch Freunde zu gewinnen, ein echter Teufelskreis. Nachdem sich der Hellgraue seine urkomischen Spruch angehört hatte, ergriff auch er das Wort und grummelte finster. „Greif mich an so oft du kannst, aber lass sie aus dem Spiel. Sie ist nicht deine Größe." Der Anthro wollte lachen aber er ließ es bleiben, wenn er ihn dafür auslachte, würde die Wahrscheinlichkeit, ihn vielleicht doch noch einmal als Rebellenpartner zu gewinnen, ins Unmögliche katapultiert. „Sie ist nur ein Mensch ...", sprach er flachsig und hielt seine Taille in gelassener Stehposition. Der Hellgraue fuhr mit ernster Miene fort, ohne sich durch seine Kommentare beeinflussen zu lassen. „Heute Nacht, wenn der Vollmond am höchsten steht, neben dem Haupteingang vom alten Schrottplatz Kurow-Süd." „Was gibt's da? Gratis Micky-Maus-Hefte für alle?", spottete der dunkelgraue Anthrowolf, wobei er noch nicht einmal grinste. Wer war er, sein Bewährungshelfer? Seit wann hatte er ihm aufzutragen, wo er wann sein sollte? Irgendeinen triftigen Grund musste es doch geben? Leise antwortete der tierische Wolf, damit die Indianerin ihn nicht hören konnte. „Dann wird sich endgültig zeigen, wer der Bessere ist." Unzufrieden starrte der Werwolf ihn an. Er hatte es immer noch nicht begriffen. Warum sollten sie sich gegenseitig die Schädel einschlagen, wenn sie doch zusammen viel besser waren? Irgendwie ging das in den Kopf dieses störrischen Vierbeiners einfach nicht rein. Der Kleinere lief in die Richtung des Zelts, während der Anthro ihm hinterhersah. Einmal noch blieb er stehen und drehte seinen Kopf um, als er sprach. „Und lass deine Spielzeuge daheim, sonst kämpfe ich ebenfalls ungerecht gegen dich."

Zur besagten Zeit am besagten Ort wartete der große Anthrowolf auf seinen Gegenkämpfer, unter lauter alten Kiefern neben dem alten Schrottplatz. Genau von diesem kam der Vierbeiner auch, was ihn ein wenig überraschte, aber so sehr dann doch nicht. Sein Blick war verbittert und er schien keine rechte Lust auf einen Kampf zu haben. „Komm näher!", sagte Rayo und sah ihn ernst an. So tat der Vierbeiner, denn er hatte keine Angst vor ihm. Rayo sprach weiter. „Angenommen ich kämpfe nicht auf gerechte Weise gegen dich, macht es einen Unterschied, ob wir uns töten oder töten?" Diese Frage war merkwürdig, nichtsdestotrotz antwortete Amarok nach einer kurzen Pause selbstsicher darauf. „Zwischen tapferen Kämpfern und feigen Siegerschleichern liegt ein himmelweiter Unterschied. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod", sprach er abschließend und begann zu knurren. Er wollte ihn angreifen, noch bevor er eine Waffe oder ähnliches zücken konnte. Hier schien ihn sein Stolz in eine risikoreiche Lage zu versetzen ... der große Wolf konnte ihn jederzeit mit einer Waffe niedermetzeln, doch der Kleinere glaubte nicht so recht daran, dass es ihm darum ging. Gerade als er Anlauf nahm und auf ihn zuspringen wollte, warf der Dunkelgraue einen Stein und sagte dabei, „Darf ich dir auch einen Stein gegen den Kopf werfen, damit dein Denkorgan seine Arbeit wieder aufnimmt?" Der Stein verließ seine Kralle und der Hellgraue hielt noch einmal inne, doch nicht, weil er den Stein sah, den er zu keiner Zeit als echte Bedrohung ansah, viel mehr, weil der Anthro ihn so offensichtlich falsch warf, dass er gar nicht für ihn gemeint sein konnte. Der Stein flog viel weiter nach oben, gar nicht in seine Richtung und traf genau einen Ast, der künstlich zwischen anderen Ästen eingehängt war, sodass sich eine Strippe löste, die wiederum einen stählernen Käfig fallen ließ. Dies bemerkte der Hellgraue jedoch zu spät und obwohl er versuchte, diesem feigen Hinterhalt rechtzeitig zu entkommen, landete der Käfig direkt auf ihm. Gerade als er versucht hatte, wegzuspringen, traf ihn das Metallding im Nacken und drückte ihn durch seine Schwere zu Boden. Der Anthro erschrak ... zum Einen, weil er der Falle beinahe entkommen wäre, zum anderen weil er sich für eine Sekunde lang sicher war, es würde auch diesem starken Wolf das Genick brechen können, denn so stark sein Geist auch war, sein Körper war keinesfalls unverletzlich, das war ja wohl klar. Der Hellgraue war einfach unbegreiflich! Er hatte tatsächlich versucht, dem völlig überraschend auf ihn niederfallenden Käfig zu entkommen und das Ergebnis war, dass er bis zum Hals darin gefangen war und nun versuchte, auch seinen restlichen Körper hervorzuziehen, was ihm auch gelingen konnte, wenn der Anthro nicht etwas unternahm. Als er näher an ihn herantrat, schnappte der Vierbeiner, der etwas hilflos am Boden lag, wütend nach seinem Bein. Er musste wirklich wütend sein, wenn er so viel Kraft aufbrachte sich auch noch zu wehren, anstatt dem Gewicht des Käfigs nur standzuhalten. Aber es gab etwas, wogegen auch der vierbeinige Wolfskrieger nichts ausrichten konnte. Gemütlich packte der Anthro ein Gewehr aus, das er in einer Tasche hinter den Bäumen versteckt hatte. Nach wie vor wehrte sich der Rüde heftig gegen die Gefangenschaft und versuchte hervorzukriechen, er strampelte und brachte den ganzen, großen Käfig zum Bewegen. Doch er stoppte sofort, als der Anthrorüde auf ihn schoss - mit einem Betäubungspfeil. Er zuckte einmal zusammen, als er ihn damit an der rechten Schulter traf, welche oben lag und er atmete hastig, als ob er jetzt sterben musste. Er wusste nicht, mit was er ihn beschossen hatte, er wusste nur, dass es keine echte Kugel gewesen sein konnte, sonst hätte es weit mehr geschmerzt. Noch ein paar Mal rüttelte er den Käfig heftig und versuchte loszukommen, aber die Ruhe die von dem Anthro ausging, deutete darauf hin, dass er vom jetzigen Zeitpunkt an keine Chance mehr hatte zu entkommen, er hatte ihn ausgetrickst. Warum er ihn jedoch fangen wollte, wusste er nicht. Er hatte auch keine Kraft mehr, darüber zu spekulieren, denn er merkte, dass er langsam das Bewusstsein verlor. Er atmete noch einige Male tief ein und aus und erholte sich von den Anstrengungen, weil ihn das Betäubungsgift zwangsläufig zur Ruhe brachte, während er mit letzter Kraft zu ihm sprach, wobei er ihn nicht ansehen konnte da er zu dicht bei ihm stand und sein Gesicht weiter oben war. „Du kämpfst ... genauso ... wie die Menschen." Anschließend stieß er noch zwei, drei Mal etwas Luft aus, bevor er die Augen schloss und einschlief.