Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 34: Der erste Morgen im Reich der Wölfe

Story by Meister Fuchs on SoFurry

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#34 of Die Welt des goldenen Mondes - Band 1: Der Letzte der Lougarou


Hallo ihr Lieben!!!

Wie immer wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen!

Viele liebe Grüße von eurem Meister Fuchs :3

Kapitel 34: Der erste Morgen im Reich der Wölfe (endgültige Version vom 04.02.2015)

Während Reiga das Feuer löschte, packte Thomas schnell noch seine restlichen Sachen in seinen Rucksack und auch Marie musste wieder ein paar Dinge einräumen, die sie vorhin gebraucht hatte. Kiba und die übrigen Wölfe standen bereits am Ufer und sahen wartend zum Himmel hinauf. Der Vollmond war noch etwa zur Hälfte hinter einer Wolke, jedoch bereits an der richtigen Stelle und direkt über dem See. Als alle endlich soweit waren, ließ Kiba kurz sein Heulen erklingen und sofort durchbrach das Mondlicht die Wolke und löste diese dabei auf. Die strahlendweiße Himmelscheibe spiegelte sich komplett im Wasser des Portalteiches.

Plötzlich leuchtete der See auf. Vor den Wartenden am Ufer errichtete sich eine helle Lichtwand und wenige Sekunden später kamen kleine Lichtkugeln aus der Mitte des Sees. Diese stiegen langsam immer weiter nach oben und verloschen irgendwann wieder. Reiga, Marie und Thomas schauten diesem Schauspiel fasziniert zu, doch Kiba erwiderte kurz darauf: „So reagiert das Portal nur, wenn sich Wölfe am Ufer aufhalten. Ist dies nicht der Fall, geschieht auch nichts weiter, aber nun ist die Zeit gekommen. Wir betreten die Mondhöhlen. Ich werde voran gehen, um die Wächter auf die Ankunft dreier Menschen vorbereiten zu können."

Kiba setzte daraufhin eine Pfote nach der anderen auf die Wasseroberfläche und lief auf dem Teichwasser zu den kleinen Lichtkugeln. Erstaunt sahen Reiga, Marie und Thomas dabei zu wie er gemütlich über das Wasser lief und als eine der kleinen Lichter seinen Körper berührte, leuchtete der Wolf kurz auf und in der nächsten Sekunde war Kiba auch schon verschwunden.

Aris lief nun ebenfalls los und auch Tiger, Maus, Rika und Nita folgten ihm. Während die restlichen Wölfe nacheinander auf den Teich gingen, trat Arkady neben Reiga und fragte diesen grinsend: „Was ist? Kommt ihr Meister Reiga? Es wird Zeit, dass ihr unser Reich kennenlernt. Unser Volk wartet auf euch." Reiga lächelte und lief auch über das Wasser bis hin zu den kleinen Lichtern. Im nächsten Moment war auch er verschwunden und Marie und Thomas schauten fragend zu Arkady runter, der sie nur grinsend ansah.

„Na los doch. Ihr werdet es überleben, keine Angst. Na kommt wir gehen zusammen", erwiderte der Wolf und lief dabei bereits auf das Wasser. Arkady sah nach hinten und zeigte den Beiden mit einem Kopfnicken, dass sie nun endlich kommen sollten. Etwas zaghaft setzte Marie vorsichtig einen Fuß auf die Wasseroberfläche und musste mit Erstaunen feststellen, dass es sich wie der feste Waldboden anfühlte.

Davon etwas beruhigt folgte sie nun Arkady und auch Thomas lief ihm hinterher. Drei letzte Lichtkugeln flogen aus dem Wasser und kamen auf sie zu. Als diese ihre Körper berührten, befanden sich Arkady, Marie und Thomas auch schon in einer kleinen Höhle. Die beiden Menschen sahen sich erstaunt um. Oben, unten, links und rechts. Überall war Felsengestein und Erde. Vor ihnen erstreckte sich scheinbar ein langer Tunnel und etwas weiter weg sahen sie die Anderen, die bereits auf sie warteten.

Marie und Thomas schauten neugierig hinter sich und entdeckten dort zwei äußerst muskulöse Wölfe, die neben einer kleinen Pfütze standen. Aus ihr traten ebenfalls wieder diese kleinen Lichtkugeln, die sie hier her gebracht hatten. Diese beiden Wölfe waren wohl die Wächter, von denen Kiba gesprochen hatte und Thomas und Marie waren sich sicher, die konnten problemlos jeden Eindringlich blitzschnell ausschalten. „Was ist? Kommt ihr zwei?", rief Reiga plötzlich, worauf die Beiden schnell zu ihnen liefen.

Kiba und Arkady gingen voran, während der Rest ihnen nur folgte. „Sagt mal, wo genau gehen wir jetzt hin?", erkundigte sich Reiga neugierig, worauf Kiba antwortete: „Wir müssen erst mal zur Haupthöhle und von dort aus suchen wir uns eine freie Schlafhöhle. Falls ihr es vergessen habt, es ist mitten in der Nacht und natürlich schlafen im Moment alle hier noch. Deswegen müssen wir auch ein bisschen leise sein. Morgenfrüh werden wir dem Rat der Meister gegenübertreten und du wirst mit Elesmera sprechen."

Kurz darauf kamen sie endlich in die Haupthöhle. Reiga, Marie und Thomas trauten ihren Augen nicht. Diese Höhle war gewaltig. Sie befanden sich jedoch nicht auf dem Boden, sondern nur auf einem Weg, der sich spiralförmig rundherum an der Höhlenwand entlang zog und so alle kleineren Höhlen miteinander verband. Als die Drei zu der kleinen Mauer liefen, die ihren Weg abgrenzte und verhindern sollte, dass man herunterfiel, sahen sie geschockt, dass es nach unten hin scheinbar ewig weiter ging.

Trotz seiner verbesserten Augen konnte Reiga den Höhlenboden nicht sehen, jedoch sahen sie überall Eingänge von kleineren Höhlen und Tunneln, die nicht nur durch den äußeren Weg, sondern zusätzlich noch durch brückenartige Verstrebungen miteinander verbunden waren. Nun war ihnen klar, warum man diese Höhle als Haupthöhle bezeichnete, denn von hier aus konnte man überall hinkommen und hunderte vielleicht sogar tausende kleinere Höhlen erreichen.

Als die Drei jedoch nach oben schauten, konnten sie nun wirklich nicht glauben was sie da sahen. Nicht nur, das es dort nach oben hin noch weiter mit den Höhleneingängen und Brücken ging, etwas weiter oben sahen sie zusätzlich noch eine riesige weiße Lichtkugel, die scheinbar dort einfach in der Luft schwebte. „Was zum Geier ist das denn?", rief Thomas geschockt, worauf Arkady neben ihn trat und erklärte: „Das ist unsere Lichtquelle. Eine gewaltige Lichtkugel geformt aus reiner Magie. Meisterin Luna hat sie erschaffen um die Mondhöhlen zu erhellen und bewohnbar zu machen."

„Wie viele Höhlen gibt es hier?", erkundigte sich Marie nun neugierig, was jedoch Kiba kopfschüttelnd beantwortete: „Keine Ahnung. Das weiß keiner mehr von uns. Als das alles hier erschaffen wurde, war unser Volk viel größer. Heute leben wir nur noch hier in der Mitte um die Lichtkugel herum. Den Boden und die Decke der Haupthöhle hat seit über 500 Jahren kein Wolf mehr gesehen. Natürlich wäre es möglich, doch keiner macht sich die Mühe den ganzen Weg zu laufen und die Lichtportale, die einem den Weg ersparen könnten, sind schon lange nicht mehr aktiv, weil sie sowieso keiner benutzt. In den unteren und oberen Höhlen war schon ewig niemand mehr."

Kiba lief daraufhin nach rechts den Spiralweg rauf und natürlich folgten die Anderen ihm einfach. Die Steigung des Weges war nur gering, jedoch deutlich bemerkbar. Sie liefen an mehreren Eingängen vorbei, bis Kiba plötzlich stoppte und in den Eingang, vor dem er stand, hineinging. „Wieso jetzt gerade hier rein?", fragte Thomas verwirrt, worauf Kiba direkt antwortete: „Weil hier noch zwei Höhlen frei sind."

„Woher weißt du das Kiba?", erkundigte sich nun Marie neugierig, was jedoch Arkady für ihn beantwortete: „Alle Tunnel, über deren Eingang ein Pfotenabdruck im Stein abgebildet ist, diese Tunnel führen zu kleineren Schlafhöhlen. Zudem befindet sich am Eingang des Tunnels in der rechten Seitenwand eine kleine steinerne Tafel auf der mehre Kreise nach Anzahl der Höhlen eingebrannt sind. Wenn jetzt ein Rudel eine freie Höhle besetzen möchte, muss der Leitwolf seine Pfote in den leeren Kreis legen und daraufhin brennt sich sein Abdruck in die Tafel. Das zeigt allen anderen, dass diese Höhle bereits bewohnt ist. Als wir eben in den Tunnel eingebogen sind, waren noch zwei der Kreise leer und damit ist klar, dass auch zwei Höhlen noch frei sind."

„Genau. Wir werden jedoch erst mal keinen Abdruck hinterlassen, da Reiga wahrscheinlich sowieso in den Bereich der Meister eingeladen werden wird und wir natürlich mitgehen werden. Es wäre also sinnlos jetzt die Höhle zu besetzen", erwiderte Kiba daraufhin.

Wenige Sekunden später kamen sie an einer der freien Höhlen an, jedoch war der Tunnel dieser Höhle stockfinster. Es sah aus als ob sich ein pechschwarzer Vorhang vor dem Eingang befand. Nicht der kleinste Lichtstrahl drang hinein, aber als Kiba seine erste Pfote hineinsetzte, da war plötzlich alles taghell erleuchtet. Marie, Thomas und auch Reiga sahen sich verwundert an. „Was war das denn jetzt schon wieder?", fragte Thomas kurz darauf und wieder war es Arkady, der es erklärte: „Die Haupthöhle ist Tag und Nacht hellerleuchtet, aber alle anderen Bereiche werden nachts nur erhellt, wenn sich jemand dort befindet, der das Licht auch braucht. Ist euch das bisher nicht aufgefallen? Alle Höhlen, an denen wir bisher vorbeigekommen sind, waren doch genauso finster."

„Das heißt das Licht dringt nur dann in den Bereich ein, wenn dort jemand ist, der es braucht. Aber was ist, wenn wir uns in der Höhle befinden und schlafen wollen? Geht es dann einfach aus?", erkundigte sich Marie nun neugierig, worauf Kiba antwortete: „Ja korrekt, allerdings reagiert der Zauber nicht auf Worte oder Gedanken. Er erfüllt nur ein Bedürfnis, mehr nicht. Ich sag es mal so, da zu liegen und zu sagen: Licht geh aus! Das bringt nichts. Erst wenn sich alle in der Höhle hingelegt und die Augen geschlossen haben und wenn jeder versucht zu schlafen, erst dann erfüllt der Zauber unser Bedürfnis nach Dunkelheit in der Nacht und löscht das Licht."

„Sag mal wie kommt es eigentlich, dass du scheinbar über alles so genau Bescheid weißt?", erkundigte sich Reiga nun erstaunt, worauf Kiba grinsend antwortete: „Weil ich hier geboren wurde und aufgewachsen bin. Meine Mutter und mein Vater gehörten zu den Wölfen, die nie die obere Welt gesehen haben." Selbst Arkady sah ihn geschockt an, denn keiner hatte jetzt damit gerechnet.

„Sagtest du nicht Papa, dass du wie ich auch bei den Menschen in dem Zirkus geboren und aufgewachsen bist?", fragte Rika verwirrt nach, doch Kiba antwortete ihr betrübt: „Tut mir Leid Rika, aber das war gelogen. Ich wollte verhindern, dass du mich Dinge über die freie Welt fragst und sie so zu sehr herbeisehnst, da ich befürchtet hatte, dass wir den Menschen nie entfliehen könnten." „Ach so", erwiderte die Wölfin etwas überrascht, jedoch verstand sie es voll und ganz und war ihrem Vater in keinster Weise böse deswegen.

„Ich erzähle euch alles ein anderes Mal. Ich bin müde und wir haben morgen eine Menge noch vor uns", entgegnete Kiba nun, worauf ihm allesamt zustimmend zunickten. Arkady ging mit seinem Rudel in die zweite freie Höhle gegenüber und Reiga lief mit seiner Rasselbande in die andere Höhle und damit Kiba hinterher. Anders als Marie und Thomas es erwartet hatten, war in dieser Höhle leider nichts Besonders oder Erstaunliches mehr zu entdecken. Es war eine einfache Höhle wie jede andere in der Oberwelt auch.

Nachdem sich alle Wölfe hingelegt hatten, machten es sich Reiga und Thomas auch gemütlich und lagen mit ihrem Kopf natürlich auf den Hinterteilen von Kiba und Rika. Marie und Honi jedoch sahen sich nur verwundert an. „Sag mir jetzt bitte nicht, dass der Boden das Bett ist und ein Wolfshintern das Kopfkissen", murmelte sie daraufhin, was Reiga ganz einfach konterte: „Ich habe dich gewarnt. Mit sehr vielen Annehmlichkeiten meinte ich wirklich sehr viele. Du hättest dir doch denken können, dass Wölfe von Natur aus nicht in einem Bett schlafen und es daher auch keine in den Mondhöhlen geben wird." „Schon klar, aber - ich meine...", stotterte sie und sah dabei nachdenklich zu Honi runter.

Plötzlich nahmen die Wölfe Reigas starken Duft war und als sie sich verwundert zu ihm drehten, sahen sie, dass er splitternackt im Raum stand. Noch bevor einer etwas fragen konnte, verwandelte er sich auch schon in den reinen Wolf. Nun sahen ihn alle etwas verwirrt an, doch als er sich hinlegte und Marie wartend ansah, verstanden sie gar nichts mehr. „Na komm schon. Ich bin weicher als der Boden, aber für die Zukunft müssen wir uns etwas anderes überlegen", antwortete er auf ihren fragenden Blick, woraufhin sie sich natürlich gleich grinsend mit dem Bauch auf seinen Rücken legte.

Seinen langen Ledermantel nahm sie kurzerhand einfach mal als Decke und sein T-Shirt als kleines Kopfkissen. Er war natürlich kein Luxusbett, aber immer noch tausendmal besser als der felsige Erdboden. „Gute Nacht", murmelte sie kurz darauf vor sich hin, doch eine Antwort bekam sie nicht mehr, da Reiga und die Wölfe bereits tief und fest schliefen. Als auch sie die Augen schloss, verlosch das Licht in der Höhle sofort und durch die pechschwarze Dunkelheit vertiefte sich der Schlaf aller nochmal ein wenig.

Am nächsten Morgen jedoch rissen sie alle ihre Augen plötzlich gleichzeitig auf und waren schlagartig hellwach. „Was - was war denn das jetzt?", murmelte Thomas verwirrt, worauf Kiba kichernd erwiderte: „Upps - das hatte ich vergessen zu erwähnen. Der Zauber, der für Tag und Nacht sorgt, funktioniert gleichzeitig auch als unser Wecker sozusagen. Er weckt jeden exakt zum selben Zeitpunkt und erleichtert uns so das pünktliche Aufstehen. Er kennt leider nur kein Feingefühl und reißt einen daher ruckartig aus dem Schlaf, aber keine Angst man gewöhnt sich mit der Zeit daran."

Marie stieg langsam von Reigas Rücken, der sich erst mal strecken und recken musste. Nachdem er sich zurückverwandelt und angezogen hatte, kam auch schon Arkady in die Höhle gelaufen: „Guten Morgen." „Guten Morgen", erwiderten sie nacheinander und wenige Minuten später fragte Thomas mit knurrendem Magen: „Kiba, wie sieht es mit Frühstück aus? Ich verhungere gleich." „Wir gehen gleich frühstücken", antwortete ihm der Wolf direkt und als auch Marie soweit war, liefen sie mit Arkadys Rudel zusammen los.

Als sie wieder in die Haupthöhle kamen, schauten sie allesamt, mit Ausnahme von Arkady und Kiba, geschockt dem Treiben der unzähligen Wölfe dort zu. Überall auf dem Spiralweg und den Brücken tummelten sich Wölfe. Sie liefen umher und aneinander vorbei, unterhielten sich in kleinen Gruppen oder sahen einfach nur den Anderen zu. „Wahnsinn! Ich hab noch nie so viele Wölfe auf einmal gesehen. Das müssen doch hunderte sein", rief Thomas begeistert und schaute dabei nach unten in den unteren Teil der Höhle, wo er noch viel mehr sah und sich selbst korrigierte: „Okay, es sind wohl eher tausende."

„Na kommt, hier geht's lang", rief Kiba plötzlich, worauf sie sahen, dass er schon den Spiralweg weiter hoch gelaufen war. Natürlich folgten sie ihm und Arkady und Kiba gingen auch diesmal voran. Reiga unterhielt sich derweil mit Marie etwas weiter hinten. „Wo genau gehen wir eigentlich hin?", erkundigte sich Thomas plötzlich, was diesmal wieder Arkady beantwortete: „Die wichtigsten Höhlen befinden sich alle um die Lichtkugel herum. Unter anderem auch die, wo wir uns was zu futtern holen können."

Thomas nickte nur kurz und lies sich wieder etwas zurückfallen, da er sich mit Nita unterhalten wollte. Die Wölfe, an denen sie schon die ganze Zeit vorbeiliefen, sahen sie mehr als nur erstaunt an und dabei besonders die drei Menschen. Plötzlich jedoch stoppten Kiba und Arkady. Die Anderen, die ihnen hinterher liefen, sahen nun verwundert nach vorn und entdeckten dort drei grimmige Wölfe, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten. Der Wolf in der Mitte war deutlich muskulöser als seine beiden Begleiter und außerdem fehlte ihm fast die Hälfte seines linken Ohrs. Viele Narben zierten seinen Körper und man sah deutlich, dass dieser Wolf kein einfacher Rudelwolf war.

„Wer seid ihr?", fragte der Linke, der drei Wölfe plötzlich, worauf Kiba das Antworten übernahm: „Mein Name lautet Kiba und das hier neben mir ist mein Freund Arkady." Nun trat der mittlere grimmige Wolf einen Schritt vor, musterte die Beiden kurz und erwiderte: „Man nennt mich Wanaton. Ich bin Hauptrudelführer des viertgrößten Rudels. Mir unterliegen 37 Wölfe. Ich nehme stark an ihr halbe Portionen seid Rudelwölfe. Wie kommt ihr auf die Idee diese wertlosen Kreaturen, die sich selbst Menschen nennen, hier in unser heiliges Reich zu führen?"

Nicht nur Marie, Thomas und Reiga waren von diesem Wolf angewidert, auch ihre felligen Freunde und vor allem Kiba und Arkady waren es. „Arkady ist Leitwolf und diese Menschen sind unsere Freunde. Sie haben das Recht hier zu sein", antwortete Kiba deutlich verärgert, doch sofort brüllte der grimmige Wolf: „Wie kannst du halbe Portion es dir erlauben das auch nur zu denken, gar auszusprechen! Seit wann darf ein Rudelwolf über etwas so gewichtiges entscheiden! Wie kannst du dir das erlauben?! Dafür reiß ich dir den Arsch auf und danach ist dein Freund fällig!"

Der Wolf stieß sich in der nächsten Sekunde bereits mit den Hinterpfoten vom Boden ab und hechtete auf Kiba und Arkady zu, doch natürlich war Reiga sofort zur Stelle. Blitzschnell packte er den heranfliegenden Wolf an seinem Nackenfell und an der Schweifwurzel. Er drehte sich mit dem Wolf zusammen einmal um die eigene Achse und warf ihn mit Hilfe des Schwunges locker wieder zurück zu seinen Kameraden, während er dabei rief: „Du wirst keinem hier den Arsch aufreißen! Kiba nicht und auch Arkady nicht!" Die beiden Kameraden des Wolfes sahen nur geschockt dabei zu wie ihr Leitwolf plötzlich auf sie zu flog und kurz darauf in sie hinein krachte.

Langsam und etwas stöhnend vor Schmerzen erhoben die Drei sich wieder, doch plötzlich sahen sie, dass sich alle anderen Wölfe verbeugten, die rundherum auf dem Weg standen und das Ganze beobachteten. „Warum verbeugt ihr euch denn jetzt vor mir?", fragte Wanaton verwundert, doch Reiga konterte: „Sie verbeugen sich nicht vor dir. Sie verbeugen sich vor mir." „Warum sollten sie sich vor einem wertlosen...", die restlichen Worte blieben dem Wolf im Hals stecken, als er in die Wolfsaugen von Reiga sah und den leicht schwingenden Schweif unter seinem Ledermantel entdeckte.

„Sei vorsichtig mit den Worten, die du aussprichst!", drohte Reiga ihm direkt daraufhin und zeigte dabei auch seine Reißzähne. Sofort verbeugten sich auch die drei Wölfe vor ihm und Wanaton erklärte hastig: „Verzeiht Meister Lougarou! Ich hatte ja keine Ahnung wer ihr seid." „Dies eine Mal verzeihe ich dir, doch achte darauf, dass es kein zweites Mal gibt, denn das würdest du schmerzlichst bereuen!", gab Reiga nur zurück, worauf der Wolf immer noch gebeugt antwortete: „Jawohl Meister Lougarou. Ich werde es nicht vergessen."

Reiga wandte sich nun auch den übrigen Wölfen zu und verkündete etwas lauter: „Diese beiden Menschen sind Mitglieder meines Rudels und stehen damit unter meinem Schutz! Ich dulde keine Angriffe auf sie! Ihr eventuelles Fehlverhalten strafe allein ich! Wer es wagt sie zu strafen oder sie anzugreifen, der habe von mir keinerlei Gnade zu erwarten! Ich sage sie sind Wölfe. Ich sage sie werden unserem Volke Ehre bringen. Ich sage sie sind würdig hier in diesem unserem Reich leben zu dürfen. So lautet mein Urteil - und das ist über jeden Zweifel erhaben! Tragt diese Worte jedem einzelnen Wolf zu, dem ihr begegnet! Ein jeder soll all dies wissen und nun erhebt euch und folgt wieder eurem Willen."

Reiga ging daraufhin an den drei Wölfen und an den Anderen dahinter vorbei. Kurz darauf folgte ihm Arkady und der Rest ihrer beiden Rudel natürlich ebenfalls. Wie er es den Wölfen gestattet hatte, so erhoben sie sich wieder und jeder setzte fort, was er unterbrochen hatte. Wanaton hingegen lief eiligst mit seinen beiden Kameraden davon, da er einige Blicke erntete, die ihm das Ganze nur umso peinlicher machten.

Marie beugte sich etwas zu Thomas rüber und flüsterte ihm zu: „Reiga weiß wie man eine Rede hält. Der hat sich ja angehört wie ein König oder so was." „Ja das war schon irgendwie cool, aber ich glaube er ist ja auch so was wie ein König oder? Ich meine die Meister regieren über alle anderen Wölfe. Sie herrschen, sprechen Recht und verhängen Strafen, die nicht aufgehoben oder rückgängig gemacht werden können. Kein unterlegener Wolf darf ihnen Widerworte geben oder sie gar beleidigen. Also für mich hört sich das sehr königlich an", erwiderte er ebenfalls flüsternd.

Kurz darauf trat Arkady an Reigas Seite und sprach zu ihm: „Vielen Dank Meister Reiga, dass ihr auch mich verteidigt habt. Das hättet ihr nicht tun müssen. Ich gehöre ja schließlich nicht zu eurem Rudel." „Du müsstest doch inzwischen wissen, dass mir das völlig egal ist. Du bist mein Freund und Freunde verteidige ich grundsätzlich. Oder empfindest du es nicht so, dass wir beide Freunde sind?", erkundigte sich Reiga grinsend, worauf der Wolf mit der Narbe natürlich lächelnd antwortete: „Ich bin gern euer Freund, Meister Reiga. Vielen Dank. Das ist eine unglaubliche Ehre für mich."

Reiga streichelte Arkady über den Kopf und entgegnete dabei: „Schon gut kleiner. Ich bin gerne mit dir befreundet, denn du bist ein lieber und interessanter Wolf. Wenn du jemals meine Hilfe brauchst, zögere nicht und frag mich einfach." „Das werde ich tun, versprochen. Danke - Reiga", murmelte Arkady. Dieser grinste kurz und entgegnete dabei: „Gern."

(c) by Meister Fuchs (Micki the Fox)