Die Nächste

Story by mryia jackalope on SoFurry

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Die Nächste

© 2003/2004 Mryia Jackalope

jackalope [at] ananzi.co.za

Die Menge tobte. Jeder der knapp 25.000 Plätze in der Arena war besetzt, die große Halle ausverkauft. Früher wurde hier einmal Eishockey gespielt, doch diese Zeiten waren längst vorbei. Sport zählte in dieser Gesellschaft nicht mehr viel, die Leute hatten andere Interessen.

Seit mehr als 100 Jahren schon herrschte eine Dynastie von Diktatoren über das Land, regierte es mit eiserner Faust. Während die oberen Zehntausend in der Partei in Prunk und Luxus lebten, vegetierte das Volk in Armut, denn mit der Wirtschaft ging es seit langem bergab. Immer wieder flammte der Widerstand auf, der wegen der allgegenwärtigen Geheimpolizei jedoch keine Chancen hatte. Schauprozesse und Hinrichtungen waren an der Tagesordnung. Das System setzte auf Abschreckung, bis auf ein paar Ausnahmen wurden sämtliche Exekutionen öffentlich ausgeführt.

Heute standen insgesamt fünf Hinrichtungen auf dem Plan, eingebettet in eine Art Multimediashow. Hier in der Arena konnte das Volk für ein paar Stunden von den Sorgen des Alltags abgelenkt werden, um zu sehen wie es den Feinden des Regimes ergehen würde. Mitja bekam von alledem nicht viel mit.

Die Füchsin wusste noch immer nicht genau, weshalb sie überhaupt hier war. Sie hatte ein anständiges, unauffälliges Leben als Lehrerin geführt und war nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Noch dazu sah sie mit ihrem 34-jährigen schlanken 1,70 Meter großen Körper, ihren grünen Augen und den langen schwarzen Haaren viel zu schön aus, um irgend jemand ein Dorn im Auge zu sein. Mit dem Widerstand zusammen zu arbeiten, das hatte man ihr vorgeworfen. Verbrechen gegen den Staat. Irgend jemand musste sie beschuldigt haben, vielleicht ein durchgefallener Schüler aus ihrer Klasse? Sie wusste es nicht, und es hatte ihr auch nie jemand verraten. Ehe sie sich versah war sie schon zum Tode verurteilt worden, sie erinnerte sie sich noch gut wie sie damals geschockt zusammengebrochen war. Oft hatte sie in ihrer Zelle geweint und über ihr Leben nachgedacht. Was hatte sie nur falsch gemacht?

Durch die schmale, vergitterte Fensteröffnung konnte sie auf das ehemalige Spielfeld blickten. Das immer lauter werdende Raunen des Publikums erweckte Mitjas Aufmerksamkeit. Der festgekettete Waschbär auf der Plattform war unbekleidet und schrie wie am Spieß, als der schwarzgekleidete Henker langsam einen glühenden Metallspeer gegen seine Flanken drückte. Rauch stieg auf, als das Fell verbrannte und das Metall die Haut berührte. Der arme Waschbär sackte nach der Tortur kraftlos zusammen, doch sein Martyrium war noch nicht vorbei. In der Mitte der Plattform war ein dicker, mehrere Meter langer Pfahl aufgestellt worden, etwa 20-30 Zentimeter daneben ein etwas dünnerer, etwa zwei Meter langer runder Metallstab. Mit einem Eimer Wasser wurde der namenlose Waschbär wieder zu Bewusstsein geholt und seine Ketten gelöst. Zuerst wollte er fliehen, doch zwei kräftige Wächter erstickten den Versuch schon im Keim.

Das Opfer musste sich breitbeinig vor den dicken Holzpfahl stellen und seine Arme herumschlingen, so dass seine Hände auf der anderen Seite zusammengefesselt werden konnten. Mit seinen Beinen wurde das Selbe gemacht, so dass er aussah, als würde er sich in der Hocke an den Pfahl klammern. Immer wieder schien er zu wimmern und um Gnade zu betteln, doch die Wärter waren kannten kein Mitleid. „Pfählen! Pfählen!" forderte das Publikum lautstark, und nichts anderes war das ausgesprochene Todesurteil für den Waschbären. Die kräftigen Wächter, zwei Stiere, schoben das verstörte Opfer nach oben und setzten ihn auf die runde Spitze der Metallstange. Wie wild schüttelte er den Kopf, klammerte sich so fest es ging an den dicken Holzpfahl. Dann ließen ihn die Stiere los und entfernten sich von der Plattform. Obwohl Mitja recht weit entfernt in ihrer Zelle stand, konnte sie gut erkennen wie der Kleinbär am ganzen Körper zitterte, krampfhaft versuchte die Stellung zu halten. Doch für ihn gab es kein Entrinnen mehr, denn der Pfahl war rutschig. Langsam rutschte er tiefer und tiefer, bohrte sich der Metallstab tiefer in ihn hinein.

Zuerst schrie er noch auf, als sich die kalte Metallspitze in seinen After bohrte, doch an den reißenden Schmerz konnte er sich noch gewöhnen. Ganz langsam nur rutschte er nach unten, so dass sich der Darm zuerst noch an die Penetration gewöhnen konnte. Doch kurze Zeit später schien ein neuer, noch heftigerer Schmerz durch seinen Körper zu fahren, jetzt musste der Stab seine Darmwand durchstoßen haben. Mitja wandte sich ab, nur noch die nicht enden wollenden Schwerzensschreie des Verurteilten drangen in ihre Zelle. Mindestens zehn Minuten hockte sie auf dem kargen Bett und starrte in die kahle Ecke, bis sie sich doch wieder dem Fenster zuwendete. Noch verzweifelter klammerte der jetzt schon so gut wie tote Waschbär sich an den dicken Pfahl, doch langsam rutschte er weiter. So langsam wie das Pfählen vor sich ging, hatten die wichtigen Organe Zeit, der Metallstange auszuweichen, sie wanderte immer weiter durch seine Bauchhöhle, bis sein Todeskampf endlich ein Ende fand. Mitja konnte sehen, wie sein Kopf plötzlich kraftlos zur Seite fiel und der schwere Körper schneller nach unten rutschte. Am Schluss richtete sich der Kopf noch ein letztes Mal auf, allerdings nur durch die blutverschmierte Metallstange, die nun aus seinem Maul ragte. Kurz bevor die Waschbärleiche den Boden erreichte, stoppte der leblose Körper seine Reise nach unten, und die zwei Wärter schraubten die Stange ab. Zusammen trugen sie den aufgespießten Körper an den neugierigen Zuschauen vorbei zwei Mal durch das gesamte Stadion und verließen dann zusammen mit dem Henker die Arena.

Plötzlich klopfte es an die Tür. "Mitja 5206A?" fragte eine männliche Stimme. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, eiskalt schnürte es ihr die Kehle zu. Nun war also ihre Zeit gekommen. "J-ja?" antwortete sie ängstlich. Die Tür wurde geöffnet und ein männlicher Löwe trat mit einem Tablett herein. Es war ein stattlicher Morph, im besten Alter, genau wie sie. Seine prächtige braun-gelbe Mähne war gut gepflegt, und er trug einen blauen Overall wie all die anderen Wächter. Irgendwoher schien ihr der Löwe bekannt vorzukommen, aber sie war sich nicht sicher. "Mitja?" stotterte der Löwe plötzlich, "doch nicht etwa die Mitja vom Eschen-Gymnasium?" Offenbar hatte der Wächter ebenfalls das gefühl, die Füchsin bereits zu kennen. Mitja starrte den Löwen an und nickte.

Schnell stellte der Wärter das Tablett ab und schloß die Tür. "Ich bin der Edin, dritte Bank links, erinnerst du dich?" Jetzt kam die Erinnerung an den jungen schüchternen Löwen von damals, in den sie sich für ein paar Monate sogar einmal verliebt hatte. Doch mit dem Ende der Schule vor mehr als fünfzehn Jahren hatte man sich für immer aus den Augen verloren. Bis jetzt. "Schade, das es unter diesen Umständen geschehen muß", seufzte Mitja und schaute auf das Tablett. Ein Glas mit einer trüb-weißen Flüssigkeit, und ein Briefumschlag standen darauf. "Und jetzt?" fragte die Füchsin ratlos und seufzte erneut. "Folge besser den Anweisungen im Brief, sie machen die ganze Prozedur für dich erträglicher. Für Weibchen gelten andere Hinrichtungsregeln als für die Männer." Sie nickte, obwohl sie nicht wußte was er meinte. "Edin..." rief sie ihm schnell noch hinterher, als er bereits dabei war, die zelle wieder zu verlassen. "Ja?" Der Löwe drehte sich zu ihr um, während er die Tür aufschloß. "...gibt es keine Möglichkeit, mich hier rauszuholen?" Nun seufzte er, schaute ihr tief in die grünen Augen. "Liebend gerne, aber wir hätten keine Chance da draußen." Er deutete auf die Stelle am Hinterkopf, an der der ID-Chip von kurz nach der Geburt an implantiert war. "Sie würden dich schneller finden als du dich verstecken kannst... und mich würde das gleiche Schicksal ereilen." Edin wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Meinst du, mir macht dieser verdammte Job Spaß? Besonders hier und jetzt?"

Mitja antwortete nicht, sie blickte betreten zu Boden. Laut krachte die stählerne Tür zurück ins Schloß, der Wächter war weg. Ein paar Minuten verharrte sie sitzend auf dem Bett, dann ging sie zu dem Tablett und öffnete den Umschlag. Eine kurze Liste mit drei Instruktionen befand sich darin:

Anweisungen für weibliche zum Tode verurteilte:

1.) Sämtliche Kleidung muß abgelegt werden. Die Verurteile muß nackt an der Hinrichtungsstätte erscheinen. Legt die Verurteile ihre Kleidung nicht freiwillig ab, so wird Gewalt angewendet.

2.) Das Glas muß komplett getrunken werden. Tut die Verurteilte dies nicht, so wird sich dies bei der Vollstreckung des Urteils als Nachteil erweisen. Das Getränk hat unter anderem eine schmerzlindernde Wirkung und macht die Prozedur erträglicher.

3.) Nachdem die Verurteilte bereit ist, hat sie den grünen Knopf neben der Tür zu drücken und auf weitere Anweisungen zu warten. Zeigte die Verurteilte spätestens 15 Minuten nach dem Überreichen der Instruktionen keine Reaktion, so wird Gewalt angewendet.

Mitja legte den Brief beiseite und schüttelte den Kopf. Nein, Gewalt hatte sie schon genug erfahren. Während der Folter, unter der man ihr schließlich das Geständnis erpresst hatte, und später, als sie auch noch die Namen von Mitgliedern des Wiederstandes nennen sollte. Sie schämte sich, und der Gedanke vor Tausenden von Zuschauern nackt auf das Podest gebracht zu werden widerte sie an, doch eine echte Wahl hatte sie nicht. Langsam zog sie sich die graue Gefängniskleidung aus, bis sie völlig unbekleidet in der Zelle stand. Kalt war es nicht, trotzdem fröstelte es ihr. Mißtrauisch nahm sie das Glas in die Pfote und roch an der Flüssigkeit. Was auch immer es war, es roch angenehm nach Vanille. Angeregt durch den angenehmen Duft probierte sie einen kleinen Schluck, und ein intensiver Vanillegeschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus. Nach ein paar weiteren Schlucken war das Glas leer und sie glaubte schon eine merwürdige Wirkung zu spüren: Es wurde seltsam dumpf um sie herum, und eine angenehme Wärme füllte ihren Körper. Mitja stellte das Glas auf das Tablett und drückte den grünen Knopf.

Zwei Minuten später hörte sie Schritte auf dem Flur hallen, die Tür wurde geöffnet und Edin stand wieder vor ihr. Mitja verdeckte ihre Scham so gut es ging mit ihren Pfoten, doch der Löwe riet ihr davon ab. "Es ist besser, keinen Wiederstand zu leisten. Komm jetzt mit!" Er schickte sie vor sich her, den engen Flur unter den Tribünen zu einem der Ausgänge entlang. Am Ende des Flures nahmen zwei andere Wächter ihren nackten Körper in Empfang. "Ich hoffe du mußt nicht zu sehr leiden, ich wünschte wir hätten mehr Zeit miteinander verbracht." der Löwe wischte sich eine Träne aus dem Auge und übergab sie an die zwei Schakale, die sie zum Podest bringen sollten. Mitja blickte noch einmal zurück und sah den Löwen, wie er zurück in die Katakomben ging. Dann packten die beiden sie Unsanft an den Armen und brachten sie zur Plattform...