Wolfsblut - Teil 1 Kapitel 17: Der dritte Wächter

Story by silverstripe on SoFurry

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Teil 1: Rudel

Kapitel 17: Der dritte Wächter

Die Wolfsprinzessin öffnete die Augen und blickte auf, vor ihrem Thron lag der orange-braune Vierbeiner. Dicht an ihn gekuschelt lag die kleine Noko, beide schliefen fest. Dario saß in einer dunklen Ecke und verschlang ein Stück Fleisch. Hilos lag in der Mitte des Saales auf einem dunkelroten Teppich. Er nagte an einem Knochen und wedelte dabei mit dem Schweif.

,,Ich muss kurz weggetreten sein.", murmelte Alantha und fuhr sich mit den Fingern durch das lange, glatte Haar. Meeran wachte auf und blickte zu ihr.

,,Wo sind Tika und Sina?", wollte Alantha wissen.

,,Ihr habt ihnen doch befohlen, nach dem Steine zu suchen.", meinte Meeran verwundert.

Die Prinzessin strich sich über die Stirn und seufzte: ,,Ich habe wohl tief geschlafen, ich habe von dem Tag geträumt, als ich in Xornia eingedrungen bin."

Meeran zuckte verwundert mit den Ohren und legte den Kopf schief.

,,Ich spüre es, bald werde ich den Stein in den Händen halten."

Sie blickte zu Meeran, der mittlerweile damit beschäftigt war, seine Tochter zu waschen, er fuhr mit der Zunge durch ihr Fell, da kam Alantha eine Idee: ,,Dieser Stein ist im Körper eines Tieres, der Stein kann nur in den Körper eines Vierbeiners oder eines Gestaltwandlers sein, doch wir hatten nur Furries überprüft."

Meeran richtete sich auf, wölbte den Rücken und streckte sich.

,,Aber trotzdem sind es viele, die wir überprüfen müssten.", sagte Alantha.

Sie wandte sich an den weißen Wolf Hilos, der noch mit dem Knochen spielte.

,,Hilos, geh und hilf Sina und Tika bei der Suche des Steines."

Der Wolf richtete sich auf, neigte respektvoll den Kopf und sprintete davon. Alantha stand derweil auf, wandte sich ab und verließ den Saal.

Leo blickte sich um, die Umgebung verschwamm, alles wurde schwarz. Eine Aura der Kälte umgab ihn, er presste die Arme an den Körper und blickte auf.

,,Das ist nur eine Vision, nur ein Traum.", redete er sich ein.

Plötzlich erschien ein Flackern, dunkelgrünes Licht flackerte vor ihm, Wärme durchflutete seinen Körper des Wolfes und er entspannte sich. Leo sog die Luft ein und öffnete das Maul, sein Geruchssinn täuschte ihn nicht, er kannte den Geruch.

Canjy, der den Wolf noch immer in den Armen hielt, blickte auf ihn hinab, seine Pfote schob sich unter das Shirt und kraulte leicht das Fell.

,,Er scheint sich beruhigt zu haben.", bemerkte er, als er den entspannten Gesichtsausdruck des Wolfes sah.

,,Canjy...", murmelte Leo, der Fuchs schaute ihn erstaunt an.

,,Was ist?"

Das Licht, welches vor dem Wolf flackerte, nahm langsam die Gestalt eines Fuchses an. Ein Lächeln zog sich über das Gesicht Leos und er legte die Arme um die Hüfte des Fuchses. Sanft verschmolz er mit ihm in einem Kuss, Fell an Fell standen sie beieinander, doch irgendwas stimmte nicht, der Fuchs löste den Kuss und blickte den Wolf ernst an.

,,Was ist los?", wollte Leo wissen.

Ein unheimlicher Schauer floss ihm durch den Körper und plötzlich wurde er zurückgestoßen.

,,Was soll das?", fragte er lächelnd, doch das Lächeln verschwand bei dem ernsten Gesichtsausdruck des Fuchses.

Ein weiteres, dunkles Licht erschien hinter dem Fuchs, dunkler Nebel flog aus dem Licht und hüllte ihn ein.

Leo zuckte nervös mit dem Schweif, von dem dunklen Licht ging eine unheimliche Aura aus, sein Fell sträubte sich und er wollte den Fuchs aus dem Nebel ziehen, doch der wich ihm aus. Der Nebel nahm langsam eine für Leo undeutliche Gestalt an.

Der Fuchs wandte sich ab und kehrte dem Wolf den Rücken zu.

,,Canjy? Das ist ein Scherz, richtig?"

Schweigen.

Der Fuchs trabte davon, Leo wollte ihm nachlaufen, doch seine Füße schienen wie festgenagelt.

,,Canjy!", rief Leo voller Schmerz, der Fuchs reagierte nicht, blickte nicht einmal zurück.

Im Wald blickte der Fuchs auf, alles war leer und schwarz, der Wolf in seinen Armen wimmerte leise. Canjy senkte den Kopf und spitzte die Ohren, leise hörte er den Wolf seinen Namen murmeln.

,,Bitte geh nicht, Canjy.", flüsterte der Wolf. ,,Leo, ich bin doch hier, alles ist in Ordnung." Doch der Wolf bemerkte ihn nicht. ,,Was hat er bloß? Leo, wach auf."

Die dunkle Tür öffnete sich, Alantha betrat den langen, dunklen Saal. Sie überquerte die Brücke, auf deren Seiten viele Pfeile gespannt waren.

Sie lief über kalten Stein und kam schließlich an ihrem Ziel an. Das Licht wurde heller und eine Gestalt hinter glühenden Gittern wurde sichtbar. Der Körper war voller Wunden und Blut, schwarze Fäden schlangen sich um seinen Körper und hielten ihn fest.

,,Sei gegrüßt, Xyon.", sagte Alantha leise.

Lauer Wind wehte durch Canjys Fell. Er reckte die Nase in die Luft und sog den Geruch des Waldes ein. Der Fuchs stand auf, blickte noch einmal zu dem am Boden liegenden Wolf und verschwand dann zwischen den Bäumen.

Er rannte zwischen Sträuchern und Bäumen hindurch, sprang über Wurzeln und kämpfte sich weiter durch den dichten Nebel.

Schließlich kam er zum Halten, ein Knurren erklang aus dem Wald, welches näher auf den Fuchs zu kam.

,,Ich wusste, dass ihr nicht aufgeben würdet.", sagte der Fuchs, ein grau-weißer Wolf trat hinter einigen Bäumen hervor, die Lefzen zu einem bösen Knurren gezogen, die giftgrünen Augen auf den Feind fixiert.

,,Ich muss dich leider enttäuschen, ich habe den Stein nicht."

Das Nackenfell des Wolfes sträubte sich und er knurrte: ,,Aber du weißt, wer ihn hat. Wenn ich dein Leben verschonen soll, dann sag mir, wer ihn hat."

Canjy schloss die Augen und schwieg, eine Flamme glühte in seinem Inneren.

,,Willst du mir nicht antworten?"

Die Augen des Fuchses schlugen wieder auf und er streckte die Pfote vor, Feuer glühte in seinen Augen.

,,Inferno!"

Canjy griff sich das Schwert, Hilos funkelte ihn an und knurrte: ,,Du willst also einen Kampf?"

Der Fuchs setzte seine Pfote vor und antwortete, indem er sein Schwert hob, welches im Licht der Sonne glänzte.

,,Du weißt, wer den Stein hat.", sagte Alantha. Xyon rührte sich nicht.

,,Sag mir, wer ihn hat und ich lasse dich laufen. Ist das nicht ein faires Angebot?"

Der Rüde schwieg.

,,Du bist sowieso nicht mehr in der Lage, Xornia zu beschützen. Entweder tu ich es oder das Land wird untergehen. Ist es das, was du willst?"

Xyon blickte auf, die silbernen Augen blitzten auf. ,,Die Wächter werden Xornia beschützen, sie werden nicht zulassen, dass das Land untergeht und ich werde es nicht zulassen, dass das Land in deine dreckigen Hände fällt!"

,,Mutig für jemanden, der mir ausgeliefert ist, du weißt, ich kann mit dir anstellen, was ich will."

Xyon wich ihrem Blick aus und sagte: ,,Du kannst mir Schmerzen zufügen, du kannst mich quälen, doch ich würde dir Xornia nie überlassen und wenn ich dafür mein Leben opfern müsste!"

Alantha umfasste seinen Hals und ließ ihn ihre Krallen spüren.

,,Bist du dir da sicher?"

,,Ganz sicher.", keuchte Xyon. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Alantha ließ ihn los, das warme Blut lief seinen Hals herunter, die Prinzessin kehrte ihm den Rücken zu und sagte: ,,Das wirst du noch bitter bereuen."

Sie verschwand aus dem dunklen Saal, Xyon blickte ihr hinterher.

,,Jetzt liegt es an dir, Citrin.", flüsterte er leise.

Sina funkelte den Kater hasserfüllt an, sie hatte ihn zu Fall gebracht und nagelte ihn zu Boden. Hakku spannte die Muskeln an und stemmte sich gegen die Wölfin doch sie war stärker. Er schlug seine spitzen Zähne in ihren Vorderlauf. Sina sprang zurück und schüttelte den Kater ab.

Sie leckte sich kurz über die Wunde und dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu.

,,Hiergeblieben!", schrie Sina, als sie bemerkte, dass der Kater sich aus dem Staub machen wollte. Sie verfolgte ihn, Hakku blickte grinsend zurück und blieb abrupt stehen. Sina sprang, ihre Krallen blitzten gefährlich und sie riss das Maul auf, doch der Kater blieb ruhig, er wartete auf den richtigen Moment und dann warf er sich zur Seite. Die Wölfin flog an ihm vorbei, als sie landete, wurde sie von einem Wasserstrom nach vorn gestoßen.

Wütend sprang sie wieder auf und schüttelte sich das Wasser aus dem Fell.

,,Du bist schnell und wendig.", knurrte sie. ,,Aber um mich zu schlagen, genügt das nicht!"

Sie rannte los, die roten Augen auf den Kater geheftet, der sich bereit machte, auszuweichen.

,,Du wirst dich wundern.", sagte sie sich und setzte zum Sprung an, Hakku grinste und wollte zur Seite springen, doch Sina stemmte sich zur Seite in die Richtung des Katers. Hakku riss erschreckt die Augen auf, noch bevor er einen Schritt machen konnte, brachte Sina ihn zu Fall, sie nagelte ihn am Boden fest und zeigte ihre spitzen Zähne.

,,Wenn ihr uns nicht sagen wollt, wer den Stein hat, sehen wir keine andere Möglichkeit, als euch zu töten."

Tau blickte auf, Tika rannte mit gefletschten Zähnen auf sie zu, sprang hoch in die Luft und ließ ihre Krallen aufblitzen. Tau hechtete zur Seite, wo sie einen spitzen Ast am Boden entdeckte. Sie wirbelte herum und schrie kurz auf, als Tika auf sie zusprang. Tau fuchtelte mit dem Ast herum, doch die Wölfin hatte diesen mit dem Einsatz ihrer Kiefer zum Brechen gebracht.

Tau warf sich zu Boden und warf eine Handvoll Dreck zu der Wölfin. Tika bekam den Dreck ins Gesicht, sie taumelte zurück und verlor die Sicht. Sie kratzte sich mit den Pfoten vor den Augen herum und versuchte den Dreck abzuwischen. Tau nutzte ihre Blindheit und schnappte sich einen großen Stein. Sie hob ihn hoch und wollte ihn auf die Wölfin einschlagen, doch im letzten Moment gewann diese ihr Augenlicht zurück und sprang zur Seite. Tau fuhr herum und schrie, als die Wölfin wieder auf sie zusprang. Diesmal konnte sie sich nicht verteidigen.

Das Schwert wirbelte durch die Luft und fiel klirrend zu Boden, Canjy blickte auf und hielt sich den Arm, Blut tropfte auf den Boden.

,,Gibst du auf?"

Canjy hielt dem Blick des Wolfes stand, ignorierte die Wunde und keuchte: ,,Noch lange nicht."

Der Wolf schnaubte und rannte los, er riss den Fuchs nieder, doch der wand sich unter dem Wolf und schlug ihm gegen den Unterkiefer. Hilos taumelte zurück, Canjy sprang wieder auf, Blut lief ihm über eine frische Wunde auf der Brust und langsam verschwamm sein Blick. Hilos fing sich wieder und fixierte den Fuchs, rannte los und schnappte nach ihm, der Fuchs sprang zur Seite, doch der Wolf erwischte seinen Schweif, in den er nun seine Zähne schlug.

Canjy jaulte auf und riss den Schweif aus seinen Fängen, er ging in die Knie, viele Wunden zogen sich über seinen Körper, der Blick verschwamm immer mehr.

Hilos trat vor ihn und blickte triumphierend auf ihn hinab.

,,Wollen wir doch mal sehen, ob du nicht doch den Stein der Steine in dir trägst."

Hilos' Körper begann hellgelb zu glühen, ein Jaulen stieg aus seiner Kehle, Canjy kniff die Augen zusammen, sein Körper begann ebenfalls gelb zu glühen und langsam spürte er etwas, das in sein Innerstes eindrang. Er jaulte auf und versuchte sich zu wehren, doch Körper und Geist waren zu geschwächt.

Das Glühen endete, Hilos trat zurück und knurrte ärgerlich: ,,Er hat ihn also wirklich nicht, dann habe ich auch keine Verwendung mehr für ihn."

Er öffnete das Maul, spitze Zähne blitzten auf.

Hakku, Tau und Canjy blickten auf, alle blickten ihrem Tod entgegen.

,,Bereit zu sterben?", lachte Sina, ihre spitzen Zähne leuchteten vor Hakku, er wand sich unter ihrem Griff, doch er konnte sich nicht befreien.

Sina schlug ihre Zähne in Hakkus Hals, er spürte, wie sich die Zähne in sein Fleisch bohrten, doch plötzlich ließ der Schmerz nach, Sina jaulte auf und fiel zu Boden, Blitze zogen sich über ihren Körper.

Hakku blickte auf, auf dem Ast eines hohen Baumes stand ein schwarzer Schatten, goldener Stoff wehte in dem Wind.

,,Angelockt durch das sanfte Grollen des Donners, der Ahne der Elektrizität ist mein Herr und mein Meister, ich bin Citrin!"

Hakku riss weit die Augen auf. ,,Ci...trin?"

Der Schatten sprang von dem Ast und landete sanft auf dem Waldboden, er streckte die Pfote zu Hakku.

,,Aquamarin.", sagte er leise, Hakku nickte und ließ sich wieder auf die Beine helfen.

Er blickte den Gepard erstaunt an, er trug wie er ein weißes Gewand, das seinem und Taus ähnelte. Sein Schal war golden und sein Gürtel war gelblich, sein Haar lang und dunkelblau, die Spitzen färbten sich schwarz.

Der Blick des Geparden wanderte zu Tika, die Tau noch immer auf den Boden nagelte.

Citrin hob die Pfote in die Luft, Blitze erschienen und umhüllten die Pfote, die nun stark glühte. Er streckte sie hoch in die Luft, mehr Blitze sammelten sich und Funken sprühten, schließlich stieß er die Faust in die Luft, die Blitze bündelten sich und flogen in Form einer Blitz-Kugel auf die Wölfin.

Tika jaulte auf, der Schock ließ ihr Fell zu Berge stehen und sie sprang von Tau herunter.

,,Was haben sie nur mit meinem Fell angerichtet?!", fauchte sie und rannte davon.

,,Bleib gefälligst hier!", jaulte Sina, die sich langsam wieder aufrichtete. Der Gepard trat vor, sein starrer, grüner Blick traf Sina wie ein Blitzschlag, sie trat einige Schritte zurück, drehte sich schließlich um und verschwand hinter den Bäumen.

Tau richtete sich wieder auf und blickte verstummt auf den Geparden.

,,Is... Ist das...?"

Der Gepard blickte zu ihr zurück, doch schon rannte er los und verschwand in der Ferne. Hakku sprintete ihm hinterher.

,,Wartet doch!", rief Tau.

Canjy gab ein Keuchen von sich, Krallen zogen über seine Brust und spitze Zähne bohrten sich in seinen Hals, er versuchte verzweifelt mit dem Hinterpfoten nach dem Bauch des Wolfes zu treten, doch er hatte keine Kraft mehr. Er spürte, wie das Blut spritzte und sein Leben dahin rann. Die Augen fielen zu, sein Körper wurde ruhig, er konnte sich nicht mehr wehren.

Das Gewicht wurde von seinem Körper genommen, der Gepard stieß sich gegen den Wolf, schubste ihn somit von Canjys Körper und hielt ihn am Boden.

Der Gepard warf einen scharfen Blick zu Tau. Sie wusste, was er von ihr wollte. Der Gepard sprang auf und warf Tau einen kleinen Beutel zu, schon war auch Hilos wieder auf den Beinen und schnappte nach dem Krieger.

Tau fing den Beutel und rannte zu Canjy, der leblos am Boden lag.

Sie riss den Beutel auf und einige rötliche Blätter kamen zum Vorschein.

,,Hakku, ich brauche Wasser, schnell!"

Der Kater nickte und hob die Pfote, um der sich langsam Wassertropfen bildeten, die zu einer kleinen Kugel aus Wasser wurde. Tau gab die Kräuter in das Wasser, sie lösten sich und färbten es in ein helles Rot.

,,Das muss er trinken!"

Tau hob Canjys Kopf an und öffnete seine Schnauze, Hakku ließ das Wasser in sein Maul fließen, doch er wollte es nicht schlucken.

,,Schluck endlich!", schrie Hakku ihn an, Tau kraulte langsam an seinem Hals, wodurch sein Schluckreflex angeregt wurde und er die rote Flüssigkeit schluckte.

Eine Weile geschah nichts, Tau legte die Finger auf die Seite seines Halses und überprüfte seinen Puls.

,,Was ist? Ist er etwa...?" Hakku schluckte und plötzlich glänzte eine Träne in den goldenen Augen. Tau wollte schon aufgeben, da fühlte sie plötzlich einen ganz leichten Herzschlag, der Fuchs hustete und spuckte Blut.

Canjy griff sich an den Hals, noch immer floss etwas Blut aus der Wunde.

,,Schnell Hakku, hol meine Tasche!", rief Tau, schon sprang der Kater auf und flitzte davon.

Währenddessen schlug der Gepard wieder in die Luft und eine Kugel aus Blitzen schoss auf den grau-weißen Wolf. Er jaulte auf, warf ihm noch einen bösen Blick zu und fauchte: ,,Von euch hat sowieso niemand den Stein, ich verschwinde."

,,Hier." Hakku gab ihr den kleinen Rücksack, den sie auf der Lichtung vergessen hatten. Die Wölfin kramte darin und holte ein Bündel grüner Blätter hervor. Sie zog ein paar Blätter heraus und hielt sie dem Fuchs vor die Schnauze.

,,Schluck das, dann wird's dir bald besser gehen.", sagte sie.

Canjy rührte sich nicht, sein Herzschlag wurde wieder schwächer. Tau umfasste seine Schnauze und zog seine Kiefer auseinander, Blut rann aus dem Maul, die Wölfin steckte ihm die Pfote mit den Blättern tief in den Rachen, hielt ihm anschließend die Schnauze zu, damit er sie nicht wieder ausspucken konnte und strich ihm den Hals.

Canjy gab ein Winseln, gefolgt von einem Würgen von sich. Er versuchte, die Schnauze aufzumachen, doch Tau hielt ihn fest und hinderte ihn daran.

,,Du musst das jetzt schlucken!"

Ein weiteres Winseln folgte und der Fuchs schluckte, langsam öffnete er wieder die Augen und die Blutung wurde schwächer.

Tau seufzte erleichtert und half dem Fuchs wieder auf die Beine. Canjy hielt sich die Pfote vor die Schnauze und keuchte: ,,Mir ist übel."

,,Ich weiß, die Blätter dieser Pflanze sind nicht gerade sehr schmackhaft, aber sie sind wirkungsvoll."

Canjy blickte zu der Wölfin und sagte leise: ,,Du... hast mein Leben gerettet... danke."

Tau zeigte ein Lächeln.

Hakku sprang auf und sagte: ,,Man, du hattest mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Ich dachte schon, jetzt wäre es vorbei mit dir, ich hatte richtig Angst."

,,DU hattest Angst? Um MICH?"

Hakku trat einen Schritt zurück, seine Wangen färbten sich leicht rot und er wich seinem Blick aus. Alle schwiegen, der Gepard trat zu ihnen. ,,Citrin.", sagte Tau leise. Der Gepard trat vor sie und verneigte sich.

,,Sisco Zeno oder auch Citrin. Ich bin im Auftrag Xyons hier."

Die drei blickten ihn an und verneigten sich ebenfalls. Sisco blickte auf und fragte: ,,Wo ist der Wolf?"