Die Legende des silbernen Drachen 33

Story by kotoga on SoFurry

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Freund oder Feind?

Langsam öffneten sich die blutverschmierten Augen des Drachen der, bei seiner unsanften Landung gegen einen Baum geschlagen war.

„Was ist passiert?"

Seitdem Kotoga in den Berg gedrückt wurde, hatte er keine Erinnerung mehr an die letzten paar Stunden. Anscheinend hatte nur reagiert, ohne sich bewusst zu sein was er inzwischen getan hatte.

„Was ist ....oh mein Kopf!", stöhnend versuchte sich Kotoga aufzurichten damit die Umgebung in Augenschein genommen werden konnte. Doch sackte er erneut zusammen als ihm das schmerzhafte Pochen in seinem Kopf heimsuchte.

Also blieb der Drache wo er war und wartete darauf sich etwas Linderung mit langsamen und gleichmäßigen Atemzügen zu verschaffen.

Die Platzwunde am Kopf war aber nicht das größte Problem. Viel mehr sorgen bereitete ihm die Tatsache das seine rechte Schulter und seine Flanke bei dem Zusammenprall mit dem Berg etwas abbekommen hatte.

„Das kann doch wahr sein! Was habe ich nur getan das mir so etwas passieren muss?"

Der Hals des Silbernen hob sich langsam und der Kopf drehte sich nach hinten um die Schäden in Augenschein zu nehmen.

Sein rechter Flügel war gebrochen und lag verdrehte auf dem Boden. Es musste bei der Bruchlandung passiert sein. Noch registrierte er den Schmerz nicht, der bald in ihm aufkeimen würde. Das war ihm klar. Auch seine Schulter war gebrochen oder zumindest ausgekugelt.

„Ich muss zurü...."

Jetzt war es soweit. Der Atem stockte als sich die Schulter und der Flügel bemerkbar machten. Den Tränen nahe zwang sich der Drache allerdings aufzustehen denn der Himmel über ihm wurde von schwarzen Wolken verhangen, was auf ein heranziehendes Gewitter hindeuteten. Auch war es sehr kalt und windig geworden.

Den Gedanken sich selber mittels Magie zu heilen vergaß der Drache schnell wieder da er Angst hatte in einem Anflug des Schmerzes etwas falsches zu denken und sich selber oder die Umgebung zu zerstören.

Mit weit aufgerissenen Augen wurde nun die Umgebung untersucht. Mitten im Wald, wo keine Menschenseele war versuchte er einen Unterschlupf zu finden. Auf drei Beinen humpelnd und den beschädigten Flügel hinter sich herziehend ging er los durch das, für einen Drachen, dichte Unterholz des Waldes, der unendlich zu sein schien.

„Wie weit bin ich geflogen?"

„Wo ist Jan?"

„Wie komme ich nach Hause?"

„Wo bin ich nur?"

„Warum ich?"

Waren seine Fragen an sich selbst und ließen den Silbernen leicht Depressiv werden. Stunden lang, so kam es Kotoga zumindest vor, humpelte er durch die Gegend auf der suche nach einem Unterstand, einer Höhle oder zumindest etwas das ihn vor dem Wetter schützen konnte. Aller Hoffnung beraubt noch etwas zu finden, wollte er schon aufgeben als ihm ein Erdhügel auffiel der etwas weiter oben eine vielversprechende Höhle hatte. Diese konnte wenigstens etwas Schutz vor dem Unwetter bieten.

Doch war der Hügel schwer zu besteigen, für jemanden der nur auf drei Beinen gehen konnte. Viele Pausen würden nötig sein um die Höhle zu erreichen in die man sich niederlegen konnte.

Noch bevor diese erreicht war, fing der Regen an auf den verletzten einzuschlagen. Jeder Tropfen war eine Qual für sich. Der Boden weichte schnell auf und machte die Kletterpartie noch gefährlicher, den die Gefahr jetzt abzurutschen und in die Tiefe zu stürzen war sehr hoch. Doch hatte der Regen auch etwas gutes. Er spülte das Blut vom Gesicht das die Sicht nahm und er kühlte den überhitzen Körper ab.

„Nur noch ein bisschen. Ein kleines bisschen noch!", Schnaufte Kotoga mit jedem hinkenden Schritt den er tat. Dann war es endlich geschafft. Der Eingang der Höhle war erreicht, doch blieb er wartend davor, im Regen stehen.

„HALLO? IST DIESE HHLE BEWOHNT?", rief er hinein um sicherzugehen das selbst wenn sie bewohnt war, der darin lebende, ihn nicht angreifen würde.

Doch bekam er keine Antwort. Auf drei Beinen humpelnd und den Flügel hinter sich herziehend wurde die dunkle Höhle betreten und in Anspruch genommen. Schmerz geplagt und übermüdet legte Kotoga sich hin um sich auszuruhen. Zum Glück war die Höhle groß genug für einen, ja sogar mehrere Drachen.

„Mich wundert es das hier keiner lebt. Es ist doch wunderbar hier. Freie Flugbahn, ein nahezu grenzenloser Wald, eine wunderbare Höhle,..."

Noch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte glitt Kotoga ins reich des Schlafes ab welcher ihn herrliche Erholung versprach.

Er träumte davon wieder bei Jan, Seraphine und seinen Eltern zu sein. So groß war die Sehnsucht nach seinem Heim, Freunden und Familie.

„Was hast Du gemacht?", fragte Jan in seinem Traum. „Warum bist Du verwundet?"

„Ich habe nicht aufgepasst."

„Du solltest doch vorsichtig sein und hast meinen Rat dennoch missachtet?"

„Ich kann doch nichts dafür! Der Untote war..."

„Mach Dir keine vorwürfe. Aber wach jetzt auf. Da ist jemand der Deine Hilfe braucht!"

„Aufwachen? Aber Jan ich schlafe doch nicht!"

„Doch mein kleiner Bruder. Du hast eine ganze Nacht durchgeschlafen und bist in einem Traum. Wach auf! Neben Dir steht jemand der deine Verletzungen geheilt hat und jetzt eine Bitte an Dich hat die Du erfüllen musst...usst...sst....t."

Kotoga öffnete die Augen. Fest in der Annahme das er sofort wieder die Schmerzen seiner Wunden spürte, biss er die Zähne zusammen. Doch der Schmerz blieb aus.

„Guten Morgen!"

Schnell sprang Kotoga auf um den eventuell feindlichen Angreifer kein schutzloses Ziel zu bieten.

„Keine Angst junger Silberner. Ich werde Dir nichts tun."

Kotoga blickte auf einen gewaltigen grauen Drachen der selbst Furok und Lolith winzig wirken ließ. Er musste unglaublich alt sein was ihn direkt etwas zurückweichen ließ.

Erst jetzt, nachdem Kotoga einige Schritte weiter weg war, konnte er den Grauen gänzlich in Augenschein nehmen. Sein gegenüber hatte den Kopf gesenkt damit er nicht an die Decke stieß, seinen Schwanz zur Seite gerollt damit er auch in die Höhle passte und die Flügel eng an den Körper geschmiegt. Staunend sah der kleine Silberne sich dem Giganten gegenüber und verzweifelte bei dem Gedanken einen Kampf gegen ihn führen zu müssen.

„Wer bist Du? Was willst Du von mir?"

„Schön das Du die Regeln kennst und Dich zuerst vorstellst. Immerhin bist Du in meiner Höhle."

„Ach so! Entschuldige aber die Höhle war leer als ich angekommen bin."

„Ich weiss!", ein breites grinsen legte sich auf das Gesicht des Grauen der friedlich zu sein schien.„Tut mir wirklich Leid."

„Jetzt stell Dich schon vor!"

„Ja natürlich! Mein Name ist Kotoga. Ich bin der Drache von Jan dem Weltenwanderer,"

„Ein Weltenwanderer! Eine gute Fähigkeit für einen der drei Großen."

„Und wer bist Du?"

„Ich? Ich werde dir meinen Namen erst nennen wenn Du mir ein Versprechen und einen Wunsch erfüllen wirst!"

Kotoga kam sich leicht überrumpelt vor als der fremde Drache diese Ansprüche stellte. So was war er einfach nicht gewohnt.

„Ich könnte Dir befehlen mir zu sagen wer Du bist."

„Das könntest Du sicherlich. Das ist auch, dank des Zaubers der die normalen Drachen an die drei Großen bindet, dein gutes Recht. Aber ich würde Dich töten wenn Du es wagen solltest mir einen Befehl zu geben!", knurrte Kotogas gegenüber und sein breites grinsen verwandelte sich sofort in ein finsteres, drohendes Zähne fletschen.

Sofort wich Kotoga noch etwas weiter in die Höhle zurück und stieß mit dem Hintern an die Wand.

„Aber das wäre Dein Todesurteil!", sprach er entsetzt.

„Ich bin sowieso des Todes. Also was ist? Wirst Du mir meinen Wunsch und den Gefallen erfüllen?"

Über diese Bitte nachdenkend drehte sich sein Kopf etwas seitlich um eine Fluchtmöglichkeit zu suchen. Er wollte nicht sterben und wenn dann nicht auf diese Weise. Doch der graue Riese verdeckte den Großteil des Ausgangs, was eine Flucht nahezu unmöglich machte.

„Eine Frage habe ich noch bevor ich Dir dies gestatte."

„Die da wäre?"

„Bist Du ein Magier? Also hast Du mich geheilt?"

„Ja ich besitze einen Fokus und weiss ihn einzusetzen. Ich habe Deine Verletzungen geheilt damit Du mir jetzt zuhören kannst."

„Warum kann ich ihn nicht sehen?"

„Du kannst Deinen Fokus doch auch verstecken!"

Kotoga war erstaunt über die Selbstsicherheit die, der Alte an den Tag legte.

„Wieso bist Du Dir so sicher das ich zuhören werde?"

„Tue es einfach wenn Dir Dein leben lieb ist."

„Ich weiss nicht ob ich das will. Du hast mich zwar geheilt und in Deiner Höhle schlafen lassen aber die Tatsache das Du mir mit meinem Tod drohst ist nicht gerade förderlich für ein vertrautes Gespräch. Aber bitte! Nenne mir Deinen gefallen und Deinen Wunsch."

„Den gefallen, dass Du mir zuhören wirst, hast Du mir gerade erfüllt. Nun will ich Dir meinen Wunsch äußern. Er ist mit einer kleinen Geschichte vereint ist die ich Dir erzählen werde. Wie Du bestimmt bemerkt hast bin ich schon sehr alt. Aber lass mich am Anfang beginnen. In meiner Jugend haben Arthur, mein Reiter, und ich viel Glück gehabt. Wir hatten das Glück in friedlichen Zeiten geboren zu werden. Doch als wir dann ein knappes Jahrhundert zusammen lebten, erschien einer der drei Großen. Ein Goldener befahl das wir uns Ihm anschließen sollten um den Krieg gegen eine Vereinigung zu führen die sich 'Das dunkles Zeichen' nannte. Sie waren eine größere Gruppe Schwarzmagier die, die Weltherrschaft an sich reisen wollten."

„So ein ähnliches Problem..."

„SCHWEIG!"

„Entschuldige!", Kotoga zuckte zusammen und senkte den Kopf ehe der Graue wieder anfing zu reden.

„Diese armen Spinner haben wirklich gedacht, dass sie es mit der Macht eines Goldenen aufnehmen könnten. Um es kurz zu halten, wir haben gewonnen indem wir ihren geheimen Aufenthaltsort herausgefunden hatten. Dann geschah wieder einige Jahrhunderte lang nichts. Bis dann ein Silberner auftauchte und wir erneut einberufen wurden, in den Krieg zu ziehen. Dieses mal allerdings gegen das Königreich im Osten. Dieses lehnte sich gegen uns auf und griff uns an weil die beiden Könige...warte. Der Grund weshalb sie gegeneinander kämpften war...Ach ja! Sie haben das Spiel der Könige gespielt und waren sich nicht mehr wegen den Regeln einig. Auf jeden Fall, ließ der Silberne uns das Land angreifen und den König stürzen ehe er die Möglichkeit hatte eine schlagkräftige Armee aufzubauen."

Kotoga hörte leicht gelangweilt zu. Doch beherrschte er sich und versuchte den Erzählungen des Drachen zu folgen.

„Dann war wiederum Ruhe, doch währte diese nicht all zu lange denn das Königreich wollte Vergeltung für seinen König. Ab dem Moment wurde alles nur noch schlimmer. Denn der Reiter, der den Silbernen unter Kontrolle hatte, wurde von einer Krankheit dahingerafft. Also griff der Silberne alleine mit den Drachen an und begann damit die Dörfer niederzubrennen. Er machte keine gefangenen. 'Nur ein toter Bauer ist ein guter Bauer' waren seine Worte. Arthur und mir ging dies gegen unsere Moral und wir stellten uns gegen den Silbernen. Ich war damals bereits der größte Drache, der in dieser Armee diente und hatte deshalb keine natürlichen Feinde. Auch Arthur war ein hervorragender Kämpfer und Magier. Wir stellten dem Silbernen die Forderung das er entweder mit dem unsinnigen Töten aufhören solle oder wir beide ihn dazu zwingen würden."

Der Graue senkten den Kopf und wurde leiser.

„Er griff mich tatsächlich an. Normalerweise hätte ich mich nicht wehren dürfen. So will es das Gesetzt des der drei Großen. Aber ich wehrte mich weil mir mein Leben wichtiger war. Seit diesen Tag trug ich einen neuen Namen. Mentorius der Mörder!"

Das Blut gefror Kotoga in den Adern und er musste schlucken.

„Du hast einen der drei Großen getötet? Und Du lebst noch?"

„Ja mein kleiner Freund. Ich bin ein Drachentöter! Ein Königsmörder! Ein Verräter der eigenen Sache."

„Aber warum lebst Du noch?"

„Dazu komme ich jetzt. Als ich den Silbernen getötet hatte und er vor mir im seinem Blut lag, hätten mich die umstehenden Drachen sofort angreifen und umbringen müssen. Doch sie taten es nicht und gaben mir und Arthur so die Möglichkeit abzuhauen. Vielleicht weil wir genau das getan haben was sich andere nicht trauten. Wir versteckten uns genau hier. Arthur ging mehrmals die Woche zu einem kleinen Bauerndorf das hier in der nähe ist um dort Felle zu verkaufen die wir in diesem Wald gejagt hatten. So konnten wir uns lange Zeit mit Nahrung, Kleidung und anderen Zeug versorgen. Jedes mal wenn Arthur in das Dorf ging um einzukaufen sagte er mir vorher das ich hier auf ihn warten sollte. Und daran habe ich mich jedes mal gehalten. Allerdings kehrte mein Reiter nach seinem letzten Besuch ins Dorf nicht zurück. Das ist jetzt genau auf den Tag 900 Jahre her."

„Wie lange?"

„Du hast schon ganz richtig gehört. 900 Jahre! Also komm ich auf ein alter von über 1600 Jahren und bin damit der wahrscheinlichst älteste Drache dieser Welt."

„Du bist um ein vielfaches älter als meine Eltern. Diese waren bisher die ältesten die ich kannte. Aber eines verstehe ich nicht. Wenn dein Reiter schon seit 900 Jahren tot ist warum bist du dann noch hier?"

„Weil er noch lebt und ich hier auf ihn warte."

„Er lebt noch?"

„Ich spüre es genau. Nur weiss ich nicht wo er ist. Deshalb kommt jetzt mein Wunsch."

„Soll ich deinen Reiter für Dich finden?"

„Nein! Du sollst mich zu gegebener Zeit töten!"

Kotoga erstarrte erneut da er nicht fassen konnte was der alte Drache von ihm forderte.

„Nein! Das kann ich nicht tun!", sprach er entsetzt und schüttelte mit dem Kopf.

„Du musst! Ich will nicht mehr warten und da mich mein versprechen mich an diesen Ort bindet kann ich es nicht mal mehr selber tun."

Kotoga senkte den Kopf zu Boden und ging auf Mentorius zu. Dieser wich etwas zurück und gab damit den Weg aus der Höhle frei.

„Wenn dich dein versprechen nicht hier halten würde, würde ich dich bitten mir zu folgen. Doch das geht ja leider nicht. Sag, wie weit ist die Grafschaft Weiderforge von hier entfernt?"

„Nicht weit. Du solltest gegen Mittag da sein wenn du schnell fliegst. Aber denk an meinen Wunsch den du mir erfüllen wirst."

„Ich habe bisher nur noch nie getötet. Zumindest keinen lebendigen Drachen. Nur Tiere und Untote."

„Wie ich schon sagte. Zu gegebener Zeit wirst Du kommen und mich erlösen. Aber nun flieg zurück zu Deinem Reiter. Er wartet sicherlich schon auf dich. Junger Silberner!"

„Mentorius ich danke Dir für Deine Gastfreundschaft."

Kotoga öffnete Flügel und schaute ein letztes mal auf den grauen Riesen. Dann flog er unter schweren schlagen seiner Flügel los und verschwand über den Baumkrönen.

„Ich habe einen Mörder getroffen. Kaum zu glauben aber wahr. Das er noch lebt ist ein Wunder. Wieso die anderen ihn nicht augenblicklich getötet haben wundert mich allerdings etwas. Vielleicht waren Sie auch nicht mit der Vorgehensweise des Silbernen einverstanden, trauten Sich aber nicht den Silbernen gegenüber zu treten. Dann hätte Er nur das getan was sich alle gewünscht hätten. Zum Glück bin ich anders. Hoffe ich zumindest. Wenn Jan nicht mein Bruder wäre, könnte es auch anders sein. Ich will nicht das mich jemand für blutrünstig hält. Ich bin ganz froh ein relativ friedliches Wesen zu sein. Auch wenn der Kampf Spaß macht. Irgendwann werde ich aber auch mal töten müssen. Wenn auch nur um meine Haut zu retten. Ich hoffe das Jan dann da ist und mir hilft damit zurecht zu kommen. Ich muss dafür sorgen das die Drachen und zweibeinigen Lebewesen mich schätzen und mein Ruf muss so groß sein das es niemand wagt sich gegen mich zu stellen."

Tief in Gedanken verloren bemerkte Kotoga nicht das sich auf einmal mehrere Drachen bei ihm sammelten und ihn flankierten.

„Ehrenwerter Silberner?", versuchte eine Gelbe zu Kotoga durchzudringen.

„Er hört Dich nicht oder er ignoriert Dich.", erwiderte ein Brauner der auf der gegenüber liegenden Seite flog.

„Ich weiss aber ich werde es trotzdem weiter versuchen bis er mich hört. Kotoga! Bitte antworte mir!"

Doch Kotoga war zu beschäftigt damit seine Gedanken über den Grauen zu ordnen. Er flog ganz automatisch und ohne groß über den Weg zu denken in die Richtung in der Weiderforge lag.

Nach und nach klärte sich der Blick des Silbernen. Mit einem kurzen schütteln seines Kopfes erlangte er die Kontrolle über alle Sinne wieder und bemerkte das er von Drachen umgeben war die sich seinem gleichmäßigen Flug angeschlossen hatten.

„Wo kommt Ihr den her?"

„Wir folgen Dir schon eine ganze Weile. Dein Reiter hat uns geschickt um Dich zu suchen. Wo warst Du?"

„Jan sucht mich? Wir müssen schneller fliegen. Ich will nicht das Er sich sorgen macht."

„Flieg voran. Wir folgen Dir!"

„Wie lange war ich weg?"

„Seit gestern. Du warst auf einmal wie besessen und bist einfach weggeflogen."

„Ich kann mich nicht mehr erinnern. Es ist als wäre mein Gedächtnis für diese Zeit verloren gegangen."

Wie Mentorius vorausgesagt hatte erreichten sie am Mittag die Grafschaft. Kotoga suchte die Gedanken von Jan und hörte schon von weiten die leise flüsternden Gedanken seines Reiters.

< Jan! ich bin wieder da! >

Doch das Band war noch zu schwach um auf diese Distanz eine Übertragung zuzulassen.

„Los! Schneller!", befahl Kotoga und erhöhte die Schlagfolge seiner Flügel um schnellstens zu Jan zu kommen.

Jan ging es inzwischen viel besser. Er saß beim Grafen im Zimmer und hörte einen seiner Hauptmänner zu welche Schäden die Untoten an der Stadt angerichtet hatten.

Fast die Hälfte der Häuser, Geschäfte und Wehranlagen hatten leichte bis sehr schwere Schäden genommen. Viele Menschen wurden getötet, verletzt oder haben alles verloren was ihnen lieb und teuer war.

„Die Untoten haben ganze Arbeit geleistet. Selbst die Festung hat schwere Schäden am Dach und Gemäuer genommen. Die Bewohner sind nun die, die am meisten Hilfe bedürfen. Bei dieser Gelegenheit sollten wir die Stadt von Grunde her neu aufbauen. Ich hoffe das der König uns Hilfe schicken wird.", erklärte der Graf, der kopfschüttelnd und zusammen gekauert auf seinem Stuhl hockte.

„Ihr könnt einen Reiter aussenden und den König um Hilfe bittet. Einer mehr oder weniger macht bei dem Angriff morgen keinen unterschied mehr. Wie sieht die Verfassung der Drachen und der Soldaten eigentlich aus?"

Jan war zwar auch besorgt um das Wohl der Stadt, doch war es wichtiger das Übel zu besiegen das für dieses Chaos verantwortlich war.

„Die heiler sind noch damit beschäftigt die Drachen zu versorgen. Doch sind die meisten für den Kampf bereit. Unter den Soldaten und Kriegern gab es glücklicherweise keine Verluste oder Verletzten."

„Gut! Ich werde morgen nur mit den Drachen in die ehemalige Baronie fliegen und mich dem Feind stellen. Die Soldaten sollen helfen die Stadt wieder aufzubauen und die verwesenden Drachenleichen verbrennen. Wir dürfen nicht zulassen das sie noch einmal gegen uns verwendet werden."

„Und was ist mit..."

„RUHE!", brüllte Jan und die anwesenden verstummten. „Ich habe da was gehört."

„Was meint ihr Feldherr? Wir..."

„Still jetzt!"

Jan lauschte genauer hin. Es war wie ein Rufen das von weiten zu ihm drang.

< .... >

< Kotoga? Bist du das? Du bist noch zu weit weg. >

„Kotoga ist wieder da! Ich muss sofort los! Ihr habt eure befehle."

„Feldherr!", salutierte der Hauptmann in einer leichten Verbeugung seines Kopfes.

Jan sprang auf und rannte sofort durch die teilweise zerstörten Gänge der Festung Richtung Innenhof. Als er diesen erreichte spurtete er die Treppen hoch und stellte sich an eine Ecke der Festungsmauer um sehen von wo sein Drachenbruder kam.

< Ich bin bei der Festung! >

< Ich weiss. >

< Tut das gut deine Stimme, oder besser deine Gedanken zu hören. Wo warst Du? >

< Später! Ich komme sofort zur Festung nachdem ich meine Eskorte losgeworden bin. >

Einige Minuten verstrichen ehe Jan am südlichen Himmel die Gruppe erblicke. Kotoga flog schneller als der Rest und hing seine Begleitung recht schnell ab die sich nahe des Lagers niederließen.

Doch Kotoga landete nicht sofort bei Jan auf der Mauer sondern überflog einige male die zerstörte Stadt.

< Wie furchtbar! So viel Chaos, Zerstörung, Tot und Elend. >

< Ja, leider. Aber wir haben im Augenblick andere sorgen. >

Nun landete Kotoga auf der Mauer und senkte sofort den Kopf damit Jan ihn umklammern konnte. Das pure Glück durchströmte das Band in beide Richtungen dass sie wieder einander hatten. Jan verkniff es zuerst die Erinnerungen des Drachen zu durchforsten und nach dem Grund für sein wegbleiben zu suchen. Er wollte das Kotoga von alleine darauf zu sprechen kam.

„Mach so etwas nie wieder mit mir."

„Tut mir leid aber ich konnte nach dem Schlag keinen klaren Gedanken mehr fassen und bin dann später einfach mitten in einem Wald aufgewacht. Schau es dir bitte selber an was für ein Martyrium ich durchleben musste."

Jan nickte und drang in die Gedankenwelt von Kotogas Erinnerungen ein. Er sah das aufwachen und die Verletzungen, den Gang durch den Wald, das finden der Höhle, den Traum, beim aufwachen den Grauen, die Erzählung und schlussendlich den Wunsch des Alten.

„Verstehe. Aber wie bist dahin gekommen?"

„Keine Ahnung. Das letzte an das ich mich Erinnere ist der Aufschlag und die damit verbundenen schmerzen."

„Naja. Jetzt bist du auf jeden Fall wieder hier und ich werde dir bei der Überredung von Mentorius helfen. Er darf und wird nicht sterben. Wir sollten bei der Gelegenheit zum König fliegen denn er hat uns ja eingeladen. Ihn werden wir fragen ob er weiss was mit Arthur geschehen ist."

„Gute Idee. So können wir versuchen ihn am Leben zu lassen. Ich will ihn nicht töten oder töten lassen."

„Kann ich verstehen. Würde ich auch nicht wollen."

„Lass uns nach Hause fliegen und uns auf morgen vorbereiten. Wir können den Bewohnern eh nicht helfen."

Jan sprang auf den Rücken des Silbernen und beide flogen los über die teilweise zertrümmerte Stadt deren Bewohner schon wieder im Aufbau waren.