Drachenerbe

Story by Sylfrur on SoFurry

, , , , , ,


Drachenerbe

Die Sonne stand hoch über dem Lager der Varden, als Eragon aus seinem Zelt trat und in das gleißende Licht des Mittags blinzelte. Um diese Zeit war nicht viel los. Vereinzelt sah man ein paar Soldaten die Gassen zwischen den Zelten heruntermarschieren oder Zivilisten beeilten sich, Schutz vor der Hitze des Tages zu finden. Eragon suchte den Platz vor seinem Zelt nach Saphira ab. "Hey! Wo steckst Du?" rief er sie im Geiste. "Such mich doch!" kam ihre freche Antwort postwendend. "Nun hör schon auf damit!" rief Eragon etwas verärgert. "Nasuada erwartet uns in 10 Minuten in ihrem Zelt." Ein Windstoß erfaßte sein Haar und ließ seine Locken wild tanzen, als die Drachendame mit einem gewaltigen Satz hinter einem der großen Mannschaftszelte hervorsprang, direkt hinter ihm landete und ihre großen Klauen um ihn schlang. "Hab Dich!" rief sie lachend aus und klang wie ein ausgelassenes Kind beim Fangen spielen. Eragon konnte sich ein Grinsen ob Saphiras kindlichem Übermut nicht verkneifen, beherrschte sich aber schnell wieder und mahnte Saphira wieder zur Ordnung. "Nasuada ist höchst unerbaulich darüber, wenn sich einer ihrer Untertanen verspätet." sagte er , dieses mal gesprochen. "Untertanen?" Saphira legte den Kopf schief und sah Eragon fragend an. "Ich hab ihr meine Treue geschworen, vergiß das nicht." sagte er ernst. "Du ja, aber ich nicht." stellte Saphira klar und ihr Grinsen zog sich von einer Lefze zur anderen. "Wie dem auch sei, komm jetzt!"

Beide schritten die lange breite Gasse an den Zeltreihen entlang, die einer der Hauptwege des Lagers darstellten und zum Zentrum führten. Dort stand auch Nasuadas Kommandozelt. Auf dem Weg dorthin kamen sie an der kleinen Behausung der Kräuterfrau Angela vorbei. Sie saß wie fast immer vor ihrem Kessel und braute irgendein stinkendes und qualmendes Zeug zusammen. Solembum, die Werkatze und ihr ständiger Begleiter, lag auf einem Haufen alter Stoff - und Lederbeutel im Schatten direkt vor dem Zelteingang und schien zu schlafen. Als die beiden näher kamen grüßte Angela freundlich aber kurz und ging offenbar sehr konzentriert und ohne ein weiteres Wort zu verlieren wieder ihrer Beschäftigung nach. Solembum hob seinen Kopf an und betrachtete Eragon und Saphira aus schmalen Augen. "Willkommen in Angelas Räucherküche, dem Ort vieler Schrecken und mancher Versuchungen." sagte er in sein vernehmliches Schnurren hinein. "Sei auch Du gegrüßt, Solembum." erwiderte Eragon den Gruß des Werkaters. Saphira grüßte drachentypisch mit einem leisen, tiefen Grollen, das dem Schnurren Solembums in gewisser Weise ähnelte. Zwischen den beiden hatte sich vom ersten Moment ihrer Begegnung an eine tiefe Freundschaft entwickelt. Solembum erhob sich nun von seinem Lager, machte einen Buckel und streckte sich gähnend, dann maschierte er in aller Seelenruhe zu Saphira und strich ihr um die vorderen Pranken. Die Drachendame senkte den Kopf zu ihm herunter und Solembum rieb schnurrend sein Haupt an ihren Nüstern. Man sah den beiden an, wie gern sie sich hatten. In Eragon machte sich bei dem Anblick aus irgendeinem, ihm nicht zugänglichen Grund, das Gefühl von Wehmut breit. Er ging runter in die Knie und schaute den beiden zu, wie sie ihre Zärtlichkeiten miteinander austauschten. Solembum schien Eragons Gefühlsregung wahrgenommen zu haben, denn er machte jetzt etwas, was Eragon nicht erwartet hatte. Der Werkater löste sich von Saphira und schritt hoch erhobenen Hauptes geradewegs auf ihn zu. In wenigen Zentimetern Abstand setzte er sich vor dem Drachenreiter hin und schaute erst ihm in die Augen und dann auf seine Hände, die Eragon über das angewinkelte rechte Knie gelegt hatte.

"Werter Drachenreiter - weißt Du eigentlich, was für ein Schmuckstück Du dort an Deinem Finger trägst?" Der Blick des Katers ruhte auf Aren, Broms Ring und Eragons Erbe. "Nein, ich weiß es nicht genau" gestand Eragon ihm. "Brom sagte nur, er hätte ihn von Königin Islanzadi persönlich bekommen. Es steckt eine ungeheure Energie in ihm." Die halb geöffneten Augen des Werkaters bekamen ein seltsames Funkeln und sein Blick schien durch den Ring in die Ferne zu schweifen. "Es ist ein Vermächtnis seiner ersten wahren großen Liebe" hauchte Solembums Stimme in Eragons Geist wie eine warme Sommerbrise. In seinem Kopf entstand das Bild eines blauen Drachen, etwas größer als Saphira, aber mit genauso wunderschönen blauen Schuppen wie sie. Sein Herz verriet ihm auch sofort den Namen - Saphira! Saphira die erste, Broms Drache. Ehrfurcht ergriff ihn. Leise fragte er: "Ist es ihr Eldunarí?" Solembum hob unmerklich die Lider seiner Augen an und sein Blick traf Eragon. "Nein." sagte er, und ein wissendes Lächeln umspielte seine Züge. "Die Elfen nennen solche Steine Skulblaka ek-fëon...." Eragon ließ die Worte der alten Sprache in seinem Kopf ausklingen, suchte nach dem Sinn dieses Begriffes. Dann verstand er auf einmal. "Skulblaka ek-fëon - Dracheneikeim" murmelte er leise vor sich hin. Doch was seine Worte bedeuteten, erschloß sich ihm fürs erste nicht. Der Werkater betrachtete ihn weiter mit seinem unergründlichen Blick. Dann stand er auf und drehte sich um, um wieder in Richtung seiner Schlafstätte aus den Stoff - und Fellbeutel zurückzutrotten. Doch bevor sein Blick ganz den Eragons verlor, schickte er ihm noch kurz ein Gedankenbild. Eragon sah eine feucht schimmernde kräftige Hand, in der ein blauer elipsoidförmiger Stein wie ein kostbarer Diamant funkelte. Dann war das Bild weg und Solembum hatte es sich wieder auf seiner Schlafstelle gemütlich gemacht.

Eragon blieb mit seinen Gedanken einen Moment alleine. Dann hörte er neben sich ein tiefes seufzen und drehte seinen Kopf zu Saphira. Die Drachendame stand steifbeinig da und stierte mit teilnahmslosen Blick zu Boden. Offenbar hatte sie sogar eine Zeit lang vergessen zu atmen. Eragon hatte seinen Geist die ganze Zeit nicht vor ihr verborgen, daher hatte sie alles mitbekommen. Langsam normalisierte sich ihr Atem wieder, und ihr Blick klarte auf. Sie sah ihn auf eine seltsam eindringliche Weise an, sagte aber nichts. Doch Eragon ahnte, was in ihr vorging. Ruckartig stemmte er sich in die Höhe und sagte: "Los, komm Saphira! Nasuada wartet sicher schon..." Ohne weitere Worte schritten sie den restlichen Weg zum Zentrum des Vardenlagers entlang. Saphiras Schritte hatten nicht mehr die spielerische Eleganz, mit der sie sonst fast leichtfüßig tänzelnd ihren Weg nahmen. Und ihre Miene verreit Eragon, wie sehr sie die Geschehnisse von vorhin beschäftigten.

Vor dem Zelt der Anführerin der Varden angekommen meldete Nasuadas Leibgarde wie üblich die beiden erst an. Die aus Menschen, Zwergen und Kull bestehende kleine Truppe war eine auf ihren persönlichen Schutz eingeschworene Gemeinschaft, die ihre Sache äußerst ernst nahm. Kurz darauf wurden die Zeltplanen des Eingangsbereichs des geräumigen Zeltes nach außen geworfen und der Hauptmann der Truppe, ein großgewachsener, schlanker Mann mit Schnurrbart, bedeutete ihnen näherzutreten. Eragon und Saphira gingen auf den Eingang zu. Der Drachenreiter trat hinein, während Saphira nur ihren Kopf so weit wie möglich In das Innere reinschob, um die Unterredung mit anhören zu können. Nasuada stand mit einigen Angehörigen der Vardenarmee um einen großen eckigen Tisch herum, auf dem eine entsprechend große Pergamentkarte aufgerollt und an den Ecken mit kleinen Dolchen fixiert lag. Die dunkelhäutige Vardenanführerin schaute Eragon streng an. "Ich bitte Euch um Verzeihung für die Verspätung, Herrin..." sagte Eragon, nachdem er sich tief vor ihr verbeugt hatte. Auch Saphira machte eine angedeutete Verbeugung vor ihr. "Nun, da ihr jetzt hier seid, werde ich mal über eine kleine Disziplinarstrafe hinwegsehen. Aber meine Geduld hättet ihr nicht mehr länger strapazieren dürfen!" Ihre für ihr Alter tiefe Baritonstimme schien im Zelt ein wenig nachzuhallen. Sie paßte hervorragend zu ihr und ihrem Status. Die Unterredung ging letztlich nur um das Thema, einige verloren geglaubte Versorgungskonvois von Galbatorix Streitmacht wieder ausfindig zu machen und nach Möglichkeit zu eliminieren. Dazu war der Bereich auf der Karte vor der Grenze, die das Lager und damit auch Surda vom Rest Alagaësias trennte, sorgfältig in Planquadrate unterteilt worden. Eragon und Saphira sollte ab Morgen die Aufgabe zufallen, diese Quadrate nach und nach sorgfältig abzusuchen und ihr zu berichten, ob sie diese Konvois irgendwo aufspüren konnten. Die Aufgabe erschien beiden schon fast als langweilig. Nach der kurzen Einweisung in das Planspiel wartete Eragon ab, bis die restlichen Krieger das Zelt verlassen hatten, dann richtete er sein Wort an Nasuada: "Herrin, wir möchten Euch bitten, uns für diesen Tag frei zu geben. Es gibt etwas, das Saphira und ich unter vier Augen besprechen müssen." Nasuadas Blick ruhte prüfend auf ihm. "Ihr wißt, das ich Saphira ohnehin nichts befehlen kann," sagte sie dann. "Ist es etwas wirklich wichtiges, weshalb Ihr beiden allein zu sein wünscht?" Eragon wartete ein paar Sekunden, um die richtigen Worte für seine Antwort zu finden, aber Saphira schnitt ihm dann ins Wort. "Herrin! Bitte verzeiht, wenn ich so unverblümt dazwischenrede, aber das, was Eragon und ich zu besprechen habe, ist sehr privater Natur. Bitte habt Verständnis, das wir Euch diesbezüglich keine Einzelheiten nennen können." Die rechte Augenbraue Nasuadas schnellte erstaunt in die Höhe. "Nun, wenn das so ist, dann hab ich auch nicht das Recht, Euch diese Bitte zu verweigern. Aber seid pünktlich zu Eurem Dienstanfang wieder hier. Und wenn möglich, fliegt nicht in das Feindesland, sondern sucht Euch ein lauschiges Plätzchen hier in Surda aus." Mit diesen Worten verschwand auch die Strenge in ihrem Ton, und ein kurzes Lächeln huschte über ihre Geschitszüge. Dann meinte sie an Saphira gerichtet: "Und spart Eure Kräfte für morgen auf. Ich brauche ein ausgeruhtes Drachenreiter-Team." Mit einem kurzen Zwinkern erhob sich Nasuada und bedeutete den beiden, das sie gehen konnten. Eragon verbeugte sich noch einmal tief vor ihr und schritt dann gemessenen Schrittes mit Saphira von dannen.

Beide steuerten auf die Mitte des großen Platzes zu, der extra für Saphira als Lande - und Startplatz freigehalten worden war. Die Sonne war seitdem nur ein wenig weitergewandert, und es herrschte die Hitze des frühen Nachmittags. Kaum jemand war zu sehen. Saphira blieb unvermittelt stehen. "Eragon! Los, laß uns aufbrechen!" Er spürte ihre innere Unruhe, die sich auch auf ihn übetrug. Eragon nickte knapp, schwang sich über ihr Knie, das sie angewinkelt hatte, auf den Bereich hinter ihren Nacken, schlang seine Beine fest um ihren Körper und hielt sich an der Halszacke vor ihm fest. Den Sattel hatte er ihr nicht umgeschnallt, er konnte sich durchaus auch eine Zeit so an ihr festhalten und den Flug genießen. Saphira wußte, das sie in dem Zustand keine waghalsigen Flugmanöver machen konnte. Mit kräftigen Sprüngen nahm die Drachendame Anlauf und schwang sich einem Schwan gleich über die Zeltstadt hinweg in die Luft. Der Luftstrom ihrer großen Schwingen ließ dabei einige Zelte bedrohlich schwanken. Mit jedem Flügelschlag gewann Saphira an Höhe, und die Luft wurde merklich kühler. Eragon sog die frische Luft tief in seine Lungen ein und verdrängte für eine Weile seine Anspannung. Der Flug der Drachendame war ruhig und gleichmäßig. Sie bewegten sich grob Süd-Südost auf die westlichen Ausläufer des Bëor-Gebirges zu. Der Flug dauerte etwa eine Stunde, als Saphira unter ihnen eine kleine Lichtung in einem Wäldchen ausmachte, in der ein Bach einen kleinen See bildete. Sie übermittelte Eragon das Bild und er befand, das es ein ausgezeichnetes Fleckchen sei, um sich ungestört unterhalten zu können. Saphira stellte ihre Flügelkanten auf und verlor rasch an Geschwindigkeit, ging dann in einen flachen Gleitflug über und kreiste mehrere mal über der Lichtung, bevor sie zur Landung ansetzte. Kurz vor dem Boden schlug sie mehrere male kräftig mit den Flügeln, bremste so ab und hüpfte beinahe leichtfüßig auf der Wiese entlang, bevor sie stoppte und die Flügel sorgsam zusammenfaltete. Eragon sprang behende von ihr ab und betrachtete die Gegend. Sie hatten einen wirklich schönen Platz gewählt. Die Lichtung war von einem dichten Hain aus Birken und Ulmen umstanden, und an einer Seite wuchs ein kleiner Erdhügel aus der Ebene der Lichtung empor, der ihnen Schatten gab. Saphira marschierte schnurstracks zu dem kleinen Weiher, der in der Mitte lag und löschte ihren Durst. Eragon ging zu ihr und kniete sich zum kühlen Naß herunter, um es ihr gleich zu tun. Die staubige Luft im Lager ließ ihre Kehlen oft austrocknen, so das solche Gelegenheiten eine wahre Labsaal für Körper und Geist waren. Nachdem sie getrunken hatten, schwenkte Saphira ihren Kopf zur Seite und nahm mit einem diebischen Grinsen auf den Lefzen Eragon ins Visier. Noch ehe er etwas sagen konnte, landete sie mit einem Satz im Weiher und das Wasser spritze funkelnd auf, durchnäßte ihn vollständig. „Komm rein, Kleiner! Das Wasser ist herrlich..." Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er entkleidete sich an Ort und Stelle und hechtete mit einem Kopfsprung hinter der Drachendame her.

Die folgende Viertelstunde verbrachten beide damit, ausgiebig zu planschen, zu tauchen, soweit das seichte Wasser es zuließ, und sich einfach nur zu freuen. Eragon verließ das Wasser zuerst, nachdem ihm langsam kalt wurde. Saphira folgte ihm, stieg ans Ufer und schüttelte sich ausgiebig das Wasser vom Körper. Eragon bekam das meiste ab und quiekte vor Vergnügen wie ein kleines Kind. Sie lachte in ihrer tief grollenden Art und grinste ihn breit an. Dann trottete sie in den Schatten das nahe liegenden Erdwalls und ließ sich mit einem vernehmlichen Plumps auf die Seite fallen. Sie rieb ihren Kopf am Boden entlang, rieb ihren Körper hin und her und rollte mehrmals von einer auf die andere Seite wie eine rollige Katze. Eragon mußte bei diesem Anblick laut lachen. „Du bist wirklich ein verrücktes Vieh!" meinte er amüsiert. „Verrückt sein heißt manchmal auch frei sein..." meinte sie und ihr sichtliches Wohlbehagen steckte auch Eragons Geist an. Sein Lachen verklang allmählich und machte einem Gesichtsausdruck platz, in dem man die Zuneigung zu ihr in allen Zügen erkennen konnte. Saphiras Kopf lag immer noch am Boden und sie schaute ihn von unten herauf mit leicht zugekniffenen Augen an. Der Blick verriet ihre Gedanken auch ohne, das sie Eragon direkt daran teilhaben ließ. Tief in seinem Innern ahnte er, was auf ihn zukommen würde. Er atmete einmal tief durch und ging zu ihr. Neben ihrem Kopf kniete er nieder und sie drehte sich wieder auf die Seite und hob den Kopf an, bis sich ihre Blicke auf gleicher Höhe trafen. „Eragon," sagte sie sanft und in ihrer Gedankenstimme schwang ein Hauch von Verlangen und Erregung mit. „wenn Solembum die Wahrheit gesagt hat, und ich zweifle keine Sekunde daran, dann ist Aren ein Geschenk der ersten - Broms - Saphira, das fast so wertvoll ist wie ein Eldunarí. Und es bedeutet auch, das ich Dir das gleiche Geschenk machen kann." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weiterredete. „Und ich beabsichtige, Dir genaus dieses Geschenk zu geben." Eragon hörte ihre Worte, doch er hatte Schwierigkeiten, sich ihrer Tragweite bewußt zu werden. Er versuchte eine passende Antwort zu formulieren, aber seine Gedanken stolperten bei jedem Wort, das er sich dafür zurecht legen wollte. Seine Verlegenheit gab Saphira Anlaß, ihrem Ansinnen Nachdruck zu verleihen. Ihr Kopf glitt vor und ihre Nüstern schoben sich unter sein Kinn, rieben sacht an seiner Haut. Eragon küßte ihre Stirn. Dann sagte er: „Liebes, wie genau soll das gehen? Soll ich einfach in Dich reinlangen und den Keim aus Dir herausziehen? Was, wenn ich gar nichts finde?" Sie zog ihren Kopf zurück und betrachtet ihn erst mit einem fragenden Blick, der sich aber einen Augenblick später in einen wissenden verwandelte. Sie zwinkerte ihm zu und sagte dann lächelnd: „Hat Dir Deine Ziehmutter etwa nichts über das Prinzip von Bienchen und Blümchen erzählt? Eragon! Ich bin eine Dame! Und ich trag sicher nicht nur einen Keim in mir..." Eragon fühlte, wie sich seine Wangen röteten. Natürlich hatte er gewußt, wie das Wesen der Empfängnis aussah. Brom hatte ihm ja bis ins kleinste Detail erklärt, wie sich Drachen paaren und was dabei vor sich ging. Ihn wunderte nun, warum er sich nicht schon früher gefragt hatte, woher sein einstiger Lehrer all diese Dinge wußte. Saphira sah ihn auffordernd an. Sie wollte endlich eine Entscheidung. Eragon gab sich innerlich einen Ruck und sagte: „Gut, ich werde es tun. Aber wenn ich merke, das ich Dir Schmerzen bereite, werde ich sofort damit aufhören!" Zuerst zeigte Saphira keine Regung zu seiner Belehrung, aber dann warf sie den Kopf in den Nacken und brach in ein schallendes Lachen aus. Ihre grollende Stimme ließ den Boden um sie herum leicht zittern. Eragon verlor nun vollends die Fassung und schaute beschämt zu Boden. Nach einer kurzen Weile beruhigte sich Saphira wieder und meinte zärtlich: „Kleiner - ich bin ein Drache! Du behandelst mich immer, als sei ich ein armes kleines Mädchen, das man unter allen Umständen vor Ungemach schützen muß. Ich weiß Deine Fürsorge wirklich zu schätzen, aber hier ist sie einfach nicht angebracht." Sie stubste mit ihren Nüstern sein Gesicht an. Er schaute wieder auf, und in ihren Augen war ein seltsam ernster und zugleich feierlicher Glanz getreten. „Eragon - ich schenke Dir etwas, das unserer Liebe mehr Kraft und unserer Bindung mehr Festigkeit verleihen wird, als alles andere, das ich besitze." Ihre Blicke ruhten einige Momente schweigend in den Augen des anderen, und in Eragon reifte die Erkenntnis, das es richtig war, was sie vorhatten. Er nickte ihr mit einer kaum wahrnehmbaren Kopfbewegung zu und sie erwiederte diese Geste mit der gleichen Bewegung. Dann schob sich ihr Kopf an ihm vorbei, glitt ihren Körper herab, wobei sie ihren Körper stark krümmte, und begann mit Bedacht ihr Scham zu säubern. Eragon schaute ihr dabei zu. Seine linke Hand begann fast wie von selbst ihren Nacken zu kraulen. Sie schloß die Augen, genoß seine Zuwendung und gab sich beinahe kontemplativ ihrer Tätigkeit hin. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie allmählich ein Ende fand, doch Eragon hatte fast jegliches Zeitgefühl verloren. Seine Gedanken kreisten nur um eines - ihren Keim! Er konnte es jetzt fast kaum noch erwarten, bis sie ihm die Erlaubnis gab, nach diesem Schatz in ihr zu suchen. Sie blickte ihn an und schickte ihm ein Gedankenbild - Broms feuchte Hand mit dem Keim - und Eragon verstand, was sie von ihm wollte. Er streckte seine rechte Hand nach ihr aus und sie öffnete ihr Maul gerade so viel, das er sie reinschieben konnte. Ihre Zunge empfing seine Hand mit leichtem Spiel, schob sich über sie und drückte sie dann herunter in ihren Zungengrund, der im Gegensatz zum Rest nicht rauh war, sondern weich und glitschig. Und heiß! Die Hitze ließ ihn kurz zusammenzucken, aber er gewöhnte sich schnell daran und ließ sie ihre Arbeit machen. Saphira speichelte Eragons Hand und Unterarm sorgfältig ein, damit der Wiederstand so gering wie möglich wurde. Es kitzelte und irgendwie stieg ein Gefühl der Wonne in ihm auf.

Saphira beendete die Prozedur nach etwa einer Minute, hob ihren Kopf und sah Eragon aus halb geschlossenen Augen an. Sie schien halb in sich versunken zu sein. Mit einem leisen „Ich bin bereit." streckte sie ihren Körper zur vollen Länge aus, drehte sich sacht auf den Rücken, atmete einmal ganz tief durch und entspannte sich, so gut sie es konnte. Eragon wartete ein wenig, bis sie sich völlig entspannt zu haben schien. Ihre vorderen Pranken lagen links und rechts neben ihr im Gras. Trotzdem konnte sie ihre Erregung nicht völlig verbergen. Eragon sah es in den Bewegungen hinter ihren geschlosenen Augenlidern. Er konzentrierte sich nun auf das, was vor ihm lag. Vorsichtig, beinahe so, als ob er ein rohes Ei liebkoste, streichelte er über ihre feuchte Scham, suchte nach dem Einlaß und fand ihn in erstaunlicher Ruhe vor. Saphira hatte ihre Gefühle offenbar sehr gut im Griff. Er legte alle Finger seiner rechten Hand so zusammen, das diese einen abgerundeten Keil bildeten. Dann begann er langsam und mit gleichmäßig schwachem Druck in sie einzutauchen. Auf den ersten Zentimetern spürte er kaum Wiederstand, ihre Muskeln zuckten nur schwach und ließen seine Hand ohne große Behinderung weiter hineigleiten. Ihr heißes Inneres war auch hier deutlich zu spüren. Eragon fühlte, wie die Temperatur jede kleine Nervenfaser in seiner Haut reizte und ihn dadurch anspornte, seinen Weg fortzusetzen. Seine Hand und knapp die Hälfte seines Unterarms waren schon in Saphira verschwunden, als es plötzlich eine Veränderung in ihrem Verhalten gab. Ihr Atem wurde unruhig, sie spannte ihre Muskeln an und der Druck auf Eragons Arm nahm spürbar zu. Er mußte wohl jenen Punkt in ihr erreicht haben, der wohl bei fast jedem weiblichen Lebewesen die Lust spürbar steigen ließ. Saphira kämpfte gegen das aufkommende Gefühl der Begierde, versuchte mit allen Mitteln, eine Barriere vor den aufwogenden Wellen aufzubauen und schaffte es auch für einige Augenblicke, ihre Erregung wieder zu beherrschen. Dennoch gruben sich die Klauen ihrer Pranken tief in den Boden ein. Der Kampf mit den Elementen ihrer Seele ließ ihre Flügel zittern. Eragon kämpfte weiter gegen den stärker werdenden Druck ihrer Muskeln an und glitt Zentimeter für Zentimeter tiefer - bis er an einen Punkt kam, wo ihm etwas den Weg versperrte. Seine Fingerspitzen fühlten einen starken Wiederstand, wie eine Wand, die aus nur einem Muskel zu bestehen schien und ihm unverrückbar im Wege zu stehen schien. Saphira hielt dem Drang, sich der Woge der Lust zu ergeben, kaum noch stand. Sie biß die Zähne zusammen, sodaß ihre Kieferknochen an ihrer Schädelbasis deutlich hervortraten. Ihre Bauchmuskeln hoben und senkten sich mit jedem Atem immer heftiger; sie konnte ihren Gefühlen nicht mehr länger paroli bieten. Ihre Vaginalmuskeln spannten sich nun so stark an, das Eragons Arm allmählich die Blutzirkulation abgeschnürt wurde. Es fing an zu kribbeln, schließlich fing es an zu schmerzen und er ballte seine Hand reflexartig mit aller Macht zu einer Faust. Die Abschirmung, die Saphira zum Schutz für Eragon um ihren Geist aufgebaut hatte, viel mit einem mal in sich zusammen und er bekam die volle Wucht ihrer Ekstase ab. Sie brüllte ihre Wollust mit aller Macht in die Welt hinaus und ein dünner weißer Flammenstrahl schoß aus ihrem weit geöffneten Maul, versengte die Grasnabe hinter ihrem Kopf in einem schmalen Streifen mehere zehn Meter weit. Im gleichen Augenblick verschwand die Muskelwand, die Eragon aufgehalten hatten, er glitt mit einem male tief in ihr heißes Inneres und spürte einen weiches Gewebe um seine Finger herum - und dann etwas hartes glattes und heißes, was darin eingebettet lag. Ohne nachzudenken griff er danach, seine Finger hielten den Gegenstand eisern fest und zerrten ihn aus seinem Bett. Mit seiner wertvollen Fracht zog er seine Hand zurück und spürte, wie die Muskelwand ihn im gleichen Augenblick auch wieder aus ihrem Inneren ausschloß. Das alles nahm er aber nur noch am Rande wahr. Saphiras Wogen der Lust hatten auch seinen Geist ergriffen und ihn in einen Strudel des Vergessens hinabgerissen. Wie und wann Saphira seinen Arm wieder frei gab, daran konnte er sich anschließend nicht mehr erinnern. Er erwachte aus seiner Ekstase wie aus einem unglaublich schönen Traum. Neben ihr lag die Drachendame absolut ruhig auf dem Rücken, alle Muskeln waren völlig entspannt und ihre Augen waren geschlossen. Ihre Lefzen umspielte ein Lächeln tiefster Glücksseeligkeit. Eragon fühlte in seiner Hand das, was er ihr entrissen hatte. Er schob sie vor sein Gesicht und öffnete langsam die Handflächen. In ihnen lag der Lohn all seiner Mühen. Der Skulblaka ek-fëon hatte die Form eines dreidimensionalen Elipsoids, war etwa so groß wie seine Handinnenfläche und von einer solch intensiv blauen Farbe, das sein Blick sich beinahe darin verlor. Die Oberfläche glitzerte und funkelte wie ein wertvoller Edelstein. Eragon spürte die ungeheure Energie, die da in seiner Hand gebündelt lag. Er ließ die Finger seiner linken Hand über den Keim streichen und sie fingen augenblicklich an vor Energie zu kribbeln. Zärtlich liebkoste er Saphiras Geschenk einige male, dann wendete er sich der Drachendame zu. Er kroch rauf zu ihrem Kopf. Sie regte sich leicht und öffnete ihre Augen einen Spalt. Eragon sagte nichts, dachte nichts - er hielt nur ihren Keim hoch vor ihre Augen. Diese öffneten sich jetzt weiter, glänzten erst fiebrig, dann legte sich ein dünner Schimmer über ihren Blick und in den Winkeln ihrer Augen begann sich Flüssigkeit zu sammeln. Saphira weinte einfach vor Freude. Eragon war völlig ergriffen von diesem Anblick - das sie zu solch einer Gefühlsregung fähig war, damit hatte er niemals gerechnet! Er spürte, wie auch ihm die Tränen das Gesicht runterliefen. Er drückte seinen Kopf seitlich an ihren und ließ seiner Freude einfach freien Lauf. Tief in seinem Innern spürte er, wie sich langsam Worte aus ihrem Geist formten. „Jetzt ist es vollbracht. Ich habe Dir das wertvollste gegeben, das ich neben meinem Seelenhort besitze." Ihre Worte verband sie mit einem Gefühl von Hochachtung und Hingabe. Dann sagte sie: „Aber auch Du hast mir das schönste Geschenk gemacht, das ich je von Dir bekommen habe, seit wir uns kennen. Jetzt weiß ich wie es ist, das Wunder der Empfängnis zu erleben." Eragon wußte, das sie nicht übetrieb. Er konnte die Nachwirkungen ihrer Erlebnisse noch immer spüren. Er drückte sich zärtlich an sie und beide ließen dem Gefühl tiefster Zuneigung ihren Lauf, bis sich beide Herzen vollständig damit gefüllt hatten. Tief im innersten seines Herzens formten sich noch einmal ihre Worte: „Ich liebe Dich, Kleiner!" Mit diesen Worten und der inneren Ruhe, wie sie nur der scheinbar unverrückbare Sternhimmel ausstrahlen konnte, schliefen beide Seite an Seite ein.