Pokemon Dark Generation Episode 7: Schlechte Nachrichten
**Episode 7
Schlechte Nachrichten**
Nach den mehr als aufregenden Ereignissen am Morgen, verlief der Rest des Tages relativ harmlos. Kane und Carolyn unterhielten sich über Arceus und die Welt und fraßen dabei Kilometer.
Sheinux und Dragonir hingegen verschliefen die meiste Zeit in ihren Pokebällen und Charmian lief vor den beiden Trainern her und hörte mit einem Ohr mit während es die Umgebung im Auge behielt.
Irgendwann gegen Abend kamen sie in Sandgemme an und begaben sich als erstes zum Pokemoncenter.
Beide traten vor den Tresen und warteten darauf, dass Schwester Joy zu ihnen trat.
„Guten Abend ihr beiden, was kann ich für euch tun?" kam es von hinter ihnen.
Als beide sich umdrehten sahen sie die örtliche Schwester vor ihnen mit einer Gieskanne in der Hand. Anscheinend hatte sie die Blumen draußen gegossen und sie hatten sie nicht bemerkt.
„Guten Abend Schwester Joy." Meinten beide und Kane redete weiter. „Es tut mir Leid ihnen das an zu tun, aber ich hab hier ein sehr schwer verletztes Dragonir bei mir das unbedingt ihre Hilfe braucht."
„Oh Gott, was ist denn passiert?"
„Kane gab ihr Dragonirs Pokeball und erzählte ihr auf dem Weg zum Untersuchungsraum was passiert ist und was er festgestellt hatte bzw. vermutete.
„Das war sehr nobel von dir Junge, ich werde mich der Sache annehmen und mein bestes geben damit dein Dragonir wieder gesund wird. Was ist mit euren anderen Pokemon?"
„Denen geht es soweit gut, sie brauchen nur ne Mütze voll schlaf."
„In Ordnung. Sagt bitte dem Chanaira am Tresen bescheit, dann könnt ihr oben ein oder zwei Zimmer beziehen, derzeit ist hier zum Glück nicht viel los und wir haben viele freie Zimmer."
„In Ordnung und sagen sie uns bitte bescheit wenn sie mehr wissen."
„Mach ich, keine Sorge." Antwortete Joy und verschwand im Untersuchungsraum.
Kane und Carolyn sahen sich an.
„Was meinst du?" fragte er.
„Ich denke wir nehmen ein Zimmer, es sei denn du schnarchst."
„Kann ich nicht sagen, bisher hat sich noch nie jemand bei mir beschwert, allerdings haben auch noch nicht viele Leute bei mir übernachtet."
„Versuchen wir es einfach mal. Wenn wir in Zukunft zusammen reisen, müssen wir uns eh daran gewöhnen gemeinsam an einem Ort zu schlafen."
Beide machten sich auf den Rückweg zum Eingangsbereich.
„Okay. Könntest du die Schlüssel holen? Ich möchte gerne noch ein paar anrufe machen."
„Gut, mach das. Ich komm dann zu dir wenn ich die Schlüssel habe."
„Danke." Sagte er und ging Richtung Vidphones.
Zuerst wählte er die Nummer vom Pokemon Labor die er von seiner Mutter bekommen hatte.
„Ja, hier ist das Pokemon Labor, Mr. Smith am Apparat."
„Guten Abend, mein Name ist Kane. Ist der Professor zu sprechen?"
„Tut mir Leid, er ist bereits nach hause gegangen. Aber vielleicht kann ich dir ja helfen."
„Versuchen wir es einfach mal." Kane erzählte ihm von den Ereignissen am See.
„Und du sagst für die Vernichtung des Centers ist ein Pokemon verantwortlich?"
„Ja, ein Garados. Eigentlich sollte es dort gar keines geben, aber es ist da und es ist kein Normales. Es ist mindestens doppelt so groß wie ein Normales und es hat etwas durch und durch bösartiges an sich. Als ich aus den Ruinen entkam hat es diese dem Erdboden gleich gemacht."
„Das klingt nicht gut. Ich werde Officer Rocky Verständigen damit sie die Umgebung um den See absperrt. Danke das du uns bescheit gesagt hast."
„Das war selbstverständlich, schließlich will ich nicht dass noch mehr Personen wegen diesem Pokemon verletzt werden."
„Richtig. Ich wünsch dir noch einen schönen Abend."
„Danke ihnen auch." Sagte er und legte auf.
„Und, was erreicht?" kam Carolyns Stimme von hinten.
Kane drehte sich zu ihr um.
„Ja, ich hab mit einem der Wissenschaftler vom Labor gesprochen. Sie werden das Polizeikommissariat darum bitten den See abzusperren damit niemand mehr in Gefahr gerät solange sich dieses Garados da noch rum treibt."
„Besser ist das. Und was machst du jetzt?"
„Ich werde meine Mutter anrufen und ihr ebenfalls die Geschichte erzählen und sie fragen ob sie deine Mutter ebenfalls verständigen kann damit dir es erspart bleibt."
„Danke, nett von dir. Ach ja..." meinte sie und gab ihm einen der Zimmerschlüssel.
„Wir sind oben im Zimmer 24 einquartiert. Ich werde schon mal vorgehen. Nach all dem wäre ein heißes Bad echt angenehm."
„Keine schlechte Idee, werde ich vielleicht auch nachher ausprobieren."
Carolyn sah ihn kurz von oben bis unten an.
„Ist etwas?"
Ertappt drehte sie sich schnell um, damit er nicht sah wie sie rot wurde.
„Nein, nein, alles Okay. Bis später." Stammelte sie und rannte davon.
Kane sah ihr verwundert hinterher und zuckte die Schultern.
Er drehte sich wieder zum Telefon um und rief seine Mutter an.
Oben angekommen öffnete Carolyn die Tür, schloss sie schnell wieder hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Woher war plötzlich dieser Gedanke gekommen? Noch nie zuvor hatte sie sich versucht jemanden nackt vorzustellen, schon gar nicht einen Jungen den sie grade erst mal einen Tag kannte. Sie schüttelte den Kopf und wollte grade Richtung Bad gehen als es an der Tür kratzte. Als sie sie aufmachte, huschte schnell Charmian an ihr vorbei, sprang auf ein Bett und sah sie vorwurfsvoll an.
„Oh, tut mir Leid Charmian." Sagte Carolyn, als sie die Tür wieder geschlossen hatte und zu ihr gegangen war.
„Ich wollte dich echt nicht aussperren, ich... war mit den Gedanken wo anders."
Sie streichelte ihrem Katzenpokemon über den Kopf hinter den Ohren was dieser so gut gefiel das sie anfing zu schnurren.
Charmian konnte sich schon vorstellen wo die Gedanken ihrer Trainerin gewesen waren, sie stand schließlich daneben als sie diesen Jungen... Kane war der Name, gemustert hatte.
Verstehen konnte sie es schon, er war in ihrem Alter und sah auch nicht schlecht aus. Wenn er ein Charmian gewesen wäre... Aber bei den Pokemon ging es für gewöhnlich anders zwischen Männchen und Weibchen ab als bei den Menschen. Trotzdem war sie überrascht gewesen über das Verhalten ihrer Trainerin, noch nie zuvor hatte sie sie so erlebt.
Dieser Kane musste etwas an sich haben was anders war als die andern Trainer die sie Unterwegs schon getroffen hatten, doch was konnte sie nicht sagen.
„Wie wäre es mit einem heißen Bad meine kleine?" meinte Carolyn.
Charmian sah sie schockiert an und sprang von ihr weg aufs andere Bett wo sie sich demonstrativ zusammenrollte.
Carolyn lachte mit vorgehaltener Hand und stand auf.
„Richtig, ich hatte vergessen dass du Wasserscheu bist."
Charmian sah sie über die Schulter hinweg an und streckte ihr die Zunge heraus, bevor es sich wieder von ihr abwandte.
Lachend verschwand Carolyn im Bad...
Kane war grade fertig mit dem Gespräch mit seiner Mutter, als Schwester Joy bei ihm auftauchte.
„Ah da bist du ja."
„Oh, Hallo Schwester Joy, wie geht es Dragonir?"
„Sie schläft, aber ich muss mit dir reden."
„Sicher." Meinte er und beide gingen zu einer Sitznische und setzten sich.
„Und was meinen sie bis jetzt?"
„Ich muss sagen, du hast bisher gute Arbeit geleistet. Wenn du dich nicht so gut um die Wunden gekümmert hättest, wäre sie wohl schon Gestern Nacht gestorben.
Ich denke, wenn es keine weiteren Komplikationen gibt, wird sie es schaffen."
„Puh, da bin ich aber froh."
„Freu dich besser nicht zu früh. Ich kann das Ausmaß der inneren Verletzungen vor der OP nicht 100%tig bestimmen. Es könnte sein dass sie nie wieder Junge bekommen kann, doch wenn ich sie nicht operiere, wird sie garantiert sterben."
Kane war nicht wohl bei der Sache. Er wusste dass es Pokemon gab, die lieber sterben würden als Steril zu werden, aber er kannte Dragonir noch nicht lange genug um sie einschätzen zu können.
„Könnte ich sie noch mal sehen bevor sie sie operieren?"
„Sicher, aber nicht so lange. Jede Minute außerhalb ihres Pokeballs könnte für sie gefährlich werden."
Kane nickte und folgte ihr zum Ruheraum in dem das Drachenpokemon lag.
Dort ließ ihn Schwester Joy mit ihr alleine.
Kane ging zu ihr rüber und kniete sich vor ihren Kopf wo er sie hinter ihrem Horn streichelte.
Als Dragonir die Augen öffnete und ihn ansah, kamen ihm die Tränen.
„Hallo Dragonir. Ich musste mit dir reden bevor die OP anfängt."
Dragonir musterte sein Gesicht und wusste das er ihr nichts Gutes zu sagen hatte.
„Schwester Joy sagt, es könnte sein das du nie wieder Kinder kriegen kannst wenn die Verletzungen die sie vorfindet zu schwer sind. Allerdings, ohne diese OP wirst du wahrscheinlich den nächsten Tag nicht überleben."
Dragonir hatte schon mit so was gerechnet, aber es tat trotzdem weh es zu hören, ihr kamen die Tränen.
Nie wieder Kinder bekommen zu können war ein sehr hartes Los für alle Pokemon, doch für die stolzen Drachenpokemon war es praktisch undenkbar.
Aber wenn sie die Verstümmelungen an ihrem Unterleib bedachte, welches Männchen würde sie noch haben wollen?
Sie sah Kane aus großen Augen an. Dieser Junge hatte sein Leben und das seines Pokemon riskiert um ihr zu helfen. Selbst wenn sie nicht mehr lange zu leben hatte, hatte er eine Belohnung verdient.
Dragonir schloss ihre Augen während ihr Horn und die blaue Perle um ihren Hals anfingen zu leuchten.
Kane wurde in einer bläulichen Aura gefangen und konnte sich nicht mehr bewegen.
„Dragonir, was...?"
Plötzlich löste sich eine von Dragonirs Tränen und flog auf seine Stirn zu. Als sie auftraf schoss ein greller Strahl aus Dragonirs Horn und traf sowohl die Träne als auch Kanes Stirn.
Kane erwatete Schmerzen, schloss die Augen und zuckte zusammen... doch da waren keine!
Zuerst war da eine ungeheure Hitze, doch dann verwandelte sie sich in Kälte bis auch das Gefühl verschwand und zu einer angenehmen Kühle verblasste, genauso wie das leuchten um ihn und von Dragonirs Horn und Perle.
Erschöpft sank sie in sich zusammen während Kane auf seinem Hosenboden landete und sie ungläubig anstarrte.
Kurz darauf öffnete sich die Tür und Schwester Joy stürmte ins Zimmer.
„Was ist passiert?" fragte sie, doch Kane war noch zu geschockt um ihr zu antworten.
Plötzlich meldeten sich die Instrumente die sie an das Dragonir geklebt hatte und ihr Blick wurde noch ernster.
„Geh bitte. Wir müssen Dragonir sofort in den OP Saal bringen. Was auch immer grade passiert ist, es hat ihr nicht gut getan."
Damit packte sie ihn an der Schulter und schleifte ihn praktisch aus dem Zimmer.
Als Kane wenig später aus dem Schock erwachte, fand er sich draußen auf dem Flur auf einem Sitzplatz wieder. Am Ende des Flures war eine große Doppelflügeltür über der ein rotes Licht leuchtete. Die OP hatte also begonnen, doch was hatte Dragonir nur mit ihm gemacht?
Er berührte seine Stirn und zuckte zusammen. Irgendetwas Festes und Glattes hatte sich in seine Haut eingelassen und saß dort fest. Als er daran zog, konnte er es nicht entfernen, also beschloss er es oben im Bad vor dem Spiegel noch mal zu versuchen.
Langsam ging er nach oben und suchte sein Zimmer.
Oben angekommen, schloss er die Tür auf und legte seinen Rucksack, in dem sich auch das Ei befand, aufs Bett. Auf dem anderen sah er das Charmian Carolyns schlafen.
„Schön... so weich..."
Kane riss die Augen auf und sah sich um. Hatte er sich das grade eingebildet oder war er einfach nur müde?
Plötzlich öffnete sich dir Tür zum Bad und in einer Dampfwolke und ein Handtuch gehüllt, kam Carolyn daraus hervor und bückte sich nach ihrer Tasche.
Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht mehr allein im Zimmer war und sah zu Kane herüber der sie anstarrte.
Mit einem Schrei der ihn aus seiner starre riss, verschwand sie samt Tasche wieder im Bad und schlug die Tür hinter sich zu.
Kane schlug sich mit der Hand vor die Augen. Als wenn der Tag nicht schon seltsam genug gewesen war, so hatte er auch grade seine neue Weggefährtin halbnackt gesehen und wahrscheinlich ziemlich verärgert. Das würde wahrscheinlich gleich eine ziemliche Standpauke geben.
Er ließ sich rückwärts aufs Bett fallen, verschränkte die Arme hinterm Kopf und döste ein.
*Toll, auch das noch!* dachte Carolyn, als sie sich mit dem Rücken an die Tür gelehnt und schwer atmend von dem Schock erholte.
Dieser Tag wurde von Minute zu Minute schlimmer, aber sie war es auch selber schuld.
Sie hätte auch ein eigenes Zimmer haben, aber nein sie hatte vorgeschlagen das sie ein gemeinsames nehmen, da war so was ja praktisch vorprogrammiert!
Sie atmete einmal tief durch und machte sich daran, sich anzuziehen...
Eigentlich wollte Kane ja noch mindestens Duschen, aber die Anstrengungen des Tages forderten schnell ihren Tribut.
Er merkte gar nicht wie er einschlief, doch das was er dann träumte war noch viel seltsamer...
Carolyn kam aus dem Bad und war bereit, diesem Trainer die Standpauke seines Lebens zu verpassen als sie ihn, voll angezogen, auf dem Bett liegen schlafen sah.
Er hatte nicht mal die Schuhe ausgezogen, den Ballgürtel oder den Pokegrap abgelegt und doch schlief er tief und fest. Carolyn schüttelte den Kopf aber beschloss es dabei zu lassen. Sie scheuchte kurz ihr Charmian von ihrem eigenen Bett, legte sich selbst hinein, deckte sich zu und schlief ein. Charmian nahm indes wieder ihren Platz am Fußende des Bettes ein. Sie sah noch einmal zu Kane herüber und bemerkte, das er etwas auf seiner Stirn hatte das wie ein blauer Stein in Form einer Träne aussah. Sie wusste nicht was es war, aber als sie ihn am Telefon verließen, hatte er es definitiv noch nicht gehabt. Da sie ihn aber nicht fragen konnte, legte sie ihren Kopf auf ihre Vorderpfoten und schlief ebenfalls ein.
Ende Episode 7