Kapitel 8

Story by Avis Jay on SoFurry

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#9 of Crossing Paths

Eine Geschichte, über das wiedersehen meiner beiden Charaktere, Avis Jay und Frederic Blake, die mein Freund DragoMikh für mich schreibt.

Schaut gerne auf seine Website vorbei:https://www.dragosgallery.com/


An das Geräusch der flatternden Plastiktüte hatte er sich inzwischen gewöhnt. Die letzte war zwar während des Sturms davon gerissen worden, doch hatte Avis sie, nachdem er sein Auto aus dem Parkhaus geholt hatte, mit einer neuen ersetzt. Er wusste selbst nicht so genau, warum er nicht einfach in die nächste Werkstatt fuhr und eine neue Scheibe einsetzten ließ, doch immer wenn er es sich vorgenommen hatte, war irgend etwas dazwischen gekommen, oder er hatte es schlicht vergessen. Doch jetzt, wo die letzten Bäume ihr Laub verloren hatten und die Wetterfrösche (was für ein Klischee), den ersten Schnee erwarteten, war es eiskalt, im Inneren des Wagens. Avis hatte die Heizung bereits auf anschlag aufgedreht, doch schaffte diese es kaum gegen den anbrechenden Winter anzukämpfen. Als zweite Schutzschicht gegen die Kälte diente Avis Federkleid und eine dünne Jacke. Als eine Spezies, die Ursprünglich, im Winter nur Teilweise in den Süden zog, war er aber immer noch besser dran, wie Nachfahren von Zugvögeln, oder gar kaltblütigen Spezies, denen der Winter immer am meisten Probleme machte. Eine moderne Leistungsgesellschaft erlaubte ihren Bürgern nur selten eine mehrmonatige Winterruhe. Er hatte inzwischen die Stadtautobahn erreicht.

Zusammen mit dem nahenden Wintereinbruch war auch die Menge an Fahrzeugen auf den Straßen gewachsen und wie jedes Jahr steuerte das Verkehrsnetz auf einen vollständigen Kollaps zu. Etwas neidisch schaute er zu den wilden Vögeln hinauf, die hoch oben ihre Kreise drehten, während seine Vorfahren die Flugfähigkeit für den modernen Komfort eingetauscht hatten. Ein lautes Hupen riss Avis aus seinen Gedanken und er schloss zu seinem Vorderwolf auf, jedenfalls vermutete Avis, anhand der Silhouette, die er durch die beschlagene Heckscheibe erkennen konnte, dass es sich um einen handelte. Erst nach verlassen der Stadtgrenzen lockerte der Verkehr sich etwas auf und erlaubte es schneller voran zu kommen. Die Straße verbreiterte sich zu einer Sechsspurigen Asphalt Wüste, die durch das grüne Umland schnitt. Graue Wolken hatten sich vor die niedrig stehende Sonne geschoben und tauchten die Welt in ein, fast unwirkliches, kaltes Zwielicht. Es fühlte sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben, als würde die Straße niemals Enden. Seine Gedanken waren bei Frederic und dem was auch immer der Drache angestellt haben konnte. Auch ein Blick aus dem Fenster offenbarte nur die Autos und neben der Autobahn dieselben, scheinbar endlosen Wiesen und Felder. Die gelben Schilder, die in Regelmäßigen abständen neben der Straße standen, oder an Metallkonstruktionen darüber hingen, versicherten ihm zwar, dass er voran kam, doch wirklich glauben wollte Avis es nicht. Erst die Silhouetten der ersten Häuser, die langsam am Horizont auftauchten, bestätigten ihm, dass er nicht in einer Zeitraumschleife fest steckte. "Wenn möglich bitte Wenden." In Gedanken versunken hatte er die Ausfahrt verpasst, worauf ihn die Navigationsapp seines Handys, mit freundlicher Stimme hinwies. Fuck! Die Reifen seines Autos quietschen etwas, als er vor der nächsten Ausfahrt scharf abbremste und auf den Entschleunigung Streifen zog.

Das Schild der Wache leuchtete in einem sanften Blau. Sie lag an einer breiten Einfallstraße, die quer durch das Wohngebiet zog. Avis stellte sein Auto am Straßenrand ab und kramte im Handschuhfach nach einer Parkscheibe. Hier durfte man nur drei Stunden lang Parken, doch so lange würde es nicht dauern Frederic abzuholen, hoffentlich. Die Tür quietschte etwas, als Avis sie aufdrückte. Ein Schwall warmer Luft, durchsetzt mit einer vielzahl an Gerüchen und Geräuschen, schlug ihm aus dem Innenraum entgegen. Er war scheinbar nicht der einzige, der etwas auf der Wache zu erledigen hatte. Ein Fasanenhahn stand mit aufgeplustertem Gefieder vor einem Tresen, hinter dem ein sehr entnervt wirkender Schäferhund sich auf einen kleinen Block Notizen machte. Er hatte die Ohren nach hinten geklappt, um sein empfindliches Gehör zu schützen und kritzelte auf einem Block herum. Auf einer Reihe Plastikstühle saßen ein Wolf und zwei Schafe, wobei der Wolf einen Arm in einer Schlinge hatte und die Schafe misstrauisch anstarrte. Es gab einen Knall und etwas rauschte an Avis vorbei. Er konnte zwar nur einen wirbel aus Federn und Krallen erkennen, doch war sich sicher, dass es der Fasan war, der entrüstet die Wache verlassen hatte, natürlich nicht ohne noch eine Reihe von Drohung gegen den Beamten auszusprechen. "Und was kann ich für dich tun?"

Eine Reihe weiß lackierter Gitterstäbe trennte die beiden. Die blauen Augen des Drachen wirkten Müde, seine Flügel schlaff. Fredric sah krank aus. "sorry... ich wollte nicht dass carl

sich aufregt." Der Wolf schloss die Tür der Zelle auf, doch Frederic machte keine Anstalten, sich von der Pritsche zu erheben. "Ich glaube ich lasse euch beide alleine." Der Polizist verließ den kleinen Zellenbereich und schloss die schwere Tür hinter sich. Es gab ein gut hörbares Klicken, als er den Raum verschloss. Die beiden waren allein.

"Was ist passiert?" "Ich habe scheiße gebaut, aber nix wirklich ernstes..." "Ich meine in den letzten vier Jahren! Wo ist der Fredric der Arnold in die Schranken gewiesen hat, als er auf mir rumgehackt hat, der Frederic, der sich mit Schöller angelegt hat, weil er immer dir Nager fertig gemacht hat. Wo ist dieser Frederic!" "Ich hab ihm eine reingehauen und blutend auf dem Wohnzimmerteppich zurückgelassen!" Eine kleine Flamme begleitete den letzten Satz, den Frederic Avis entgegen schrie. Die dunkle Wolke stieg langsam an die Decke und fand ihren Weg an den Rauchmelder. Der Alarm begann zu klingeln. Frederic griff nach dem Störenfried und riss das Gerät aus seiner Halterung. Das Geräusch erstarb trotzdem nicht. Dann sank Frederic zurück auf die Bank. "lass mich einfach hier..." "Hör auf damit! Verdammt! Ich habe gedacht du hättest dich geändert und ja, das hast du! Aber was ist aus dir geworden? Jetzt einfach Jammern und hier auf einer Pritsche versauern? Was ist passiert?"Avis hatte jetzt auch die Stimme gehoben. Doch an Frederic kam er von der Lautstärke nicht ran. "Die verdammte Realität! Während du Eltern hast, die dir jeden scheiß in den gefiederten Arsch geschoben haben, musste ich für alles Kämpfen. Gegen meinen Vater, meine Mutter, ihren scheiß Anwalt und das verdammte Arschloch vom Amt!" Er machte eine kurze Pause und schluckte gut hörbar. "Und dann, wenn es so scheint, als würde alles halbwegs laufen, verkacke ich es."

Frederic wirkte wie ein kleines Häufchen Elend und das obwohl er fast einen Kopf größer war als der Blauhäher und da der Drache kaum Willenskraft und in der Folge Körperspannung aufwies, war Avis auf die Hilfe des Wolfs angewiesen, um ihn aus der Wache, auf die Rückbank seines Autos zu transportieren, natürlich erst, nachdem Avis die nötigen Papiere unterzeichnet und eine Kaution hinterlegt hatten, die er jetzt bereits schmerzhaft in seinem Monatsbudget spürte. Das mit der neuen Scheibe würde sich wohl noch weiter verzögern. Selbst zu zweit hatten sie einige Schwierigkeiten den Drachen in das kleine Auto zu buchsieren, denn Frederics Körper wies ein ähnliches Verhalten auf wie ein sehr großer, sehr schwerer Sandsack und tat auch wenig, um die beiden zu unterstützen. "Du wirkst wie ein korrekter Typ." Bevor er in die Polizeistation zurück kehrte wandte sich der Wolf noch mal Avis zu. "Du solltest überlegen, ob deine Freunde die Richtigen für dich sind." Bevor Avis etwas erwidern konnte, ließ der Wolf die Tür zu fallen. Frederic hing schlaff im Gurt und starrte auf den Boden des Fußraums, in dem einige vertrocknete Blätter lagen. Avis setzte sich auf den Fahrersitz, startete jedoch nicht den Motor. Stattdessen starrte er über den Rückspiegel Frederic an. Dieser starrte weiterhin nach Unten und vermied jeglichen Augenkontakt. Man konnte meinen, dass der Drache schlief, doch Avis wusste, dass er wach war. "Ich habe ihn nicht gefragt was du gemacht hast. Ob es nur ne Kleinigkeit war, oder was größeres. Ich möchte es vor dir hören!" Doch Frederic schwieg. Die Minuten verstrichen, aber Avis machte weiter keine Anstalten los zu fahren. Sie standen einige Minuten und Avis spürte, wie die kälte unter seine Federn kroch. Ohne den Motor funktionierte die Heizung in dem kleinen Auto nicht, doch Avis war noch nicht an dem Punkt, Frederic diesen Gefallen zu tun. Drachen konnten bedeutend mehr Wärme produzieren als andere Reptilien, doch waren sie echten Warmblütern, wie Säugetieren oder Vögeln, immer noch unterlegen, was hauptsächlich an ihrer Schuppenhaut lag, die ein sehr viel schlechterer Isolator war, wie Fell oder Federn. "Könntest du die Heizung anmachen?" Kam es zögerlich von der Rückbank, doch Avis tat nicht dergleichen, sondern starrte weiter Frederic an. "bitte?" Avis startete den Motor. Aus den Lüftungsschlitzen strömte Luft in den Innenraum, doch wirklich war war diese nicht. "Dieser Typ hat mich einfach so unglaublich angekotzt..." "Und dann hast du was gemacht?" bohrte Avis weiter nach, auch wenn er schon ahnen konnte, was Frederics Antwort sein würde. "Ich dachte es wäre nicht stark gewesen, doch ich habe mich wohl selbst unterschätzt..." "Was. Ist. Passiert?!" "Dieser Typ, ich glaube es war ein Fasan, hat sich aufgespielt, ist herum stolziert, als würde der ganze Laden ihm gehören." "Und du musstest ihn zurechtweisen?" "Ich habe ihm nur einen Hinweis gegeben. Ich wollte ihn verletzen." "Aber du hast." "Es war ein Unfall." Hoffentlich... aber irgendwas in Avis sagte ihm, dass Frederic nicht ganz die Wahrheit sagte.