Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 22: Der Schwur des ewigen Schweigens

Story by Meister Fuchs on SoFurry

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#22 of Die Welt des goldenen Mondes - Band 1: Der Letzte der Lougarou


Hallo ihr Lieben!!!

Wie immer wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen!

Viele liebe Grüße von eurem Meister Fuchs :3

*Kapitel 22: Der Schwur des ewigen Schweigens * (endgültige Version vom 04.02.2015)

„So, es ist nicht mehr weit. Das Haus hier um die Ecke ist es", verkündete Marie, worauf Reiga erwiderte: „Gut, dann warte mal kurz." Sie blieb stehen und schaute verwundert dabei zu wie er die Wölfin absetzte. Er nahm ihr den Rucksack ab und holte eine Flasche mit Wasser heraus, worauf Marie fragte: „Ich hab in meiner Wohnung Saft und Cola, wenn du das lieber magst?" Doch Reiga schüttelte den Kopf und erklärte: „Das ist nicht für mich, sondern für die Wölfin." Marie schaute ihn noch verwirrter an, als er ihr die Flasche gab und mit seinen Händen eine Schale formte.

„Stell dir mal vor, ich hab sogar Leitungswasser und eine Schale", erwiderte sie grinsend, woraufhin Reiga kurz lachte und antwortete: „Ich weiß was du denkst, aber du wirst gleich sehen, warum es hier draußen sein muss. Ich will nur nicht, dass deine Wohnung dreckig wird. Vertrau mir." Marie schaute ihn skeptisch an, öffnete jedoch die Flasche und schüttete ein Viertel des Wassers in Reigas Hände. Dieser kniete sich schnell vor die Wölfin und flüsterte ihr für Marie unhörbar etwas zu: „Das ist Wasser aus einem Portalteich." Die Augen der Wölfin weiteten sich, als sie das hörte und sofort begann sie alles auszutrinken.

Nachdem sie seine Hände ausgeschleckt hatte, ging Reiga wieder zu Marie und sprach: „Schau genau hin. Drei, zwei, eins - und los geht's." Marie konnte nicht glauben was sie sah. Der magere Körper der Wölfin setzte neues Fleisch an und ihre Muskeln strotzten wieder vor Kraft. Die glasigen leeren Augen wurden erfüllt mit Wärme und dem Feuer ihrer Seele. Die erneuerten Beine hielten den nun wieder prachtvollen Körper problemlos und wenige Sekunden später, schüttelte die Wölfin sich kräftig durch, sodass der Dreck zu allen Seiten aus ihrem Fell flog. Als Takie mit dem Schütteln aufhörte, richtete sich auch automatisch ihr Fell wieder elegant und geschmeidig an ihren Körper. All die körperlichen und seelischen Verletzungen waren geheilt und all die Quallen vergessen. Das Wasser des Teiches hatte der Wölfin ihre Kraft und ihre Schönheit zurück gebracht.

„Das meinte ich damit, dass ich nicht will, dass deine Wohnung dreckig wird", lachte Reiga, jedoch fragte Marie nur erstaunt: „Sag mal ist das irgendein Zauberwasser?" Er nahm wieder die Flasche, steckte sie zurück in seinen Rucksack und antwortete: „Nein, das ist nur Wasser aus einem Waldteich. Tiere und ganz besonders Wölfe mögen dieses Wasser lieber als Leitungswasser und so ein bisschen Zauberei gibt es doch überall in der Natur." „Nein ernsthaft, erklär mir das", forderte Marie, aber Reiga konterte: „Ich erkläre es dir, wenn ich mir sicher bin, dass du es verstehst. Einverstanden?" Doch sie forderte erneut: „Nein, ich will es jetzt wissen."

Er stöhnte kurz enttäuscht und erwiderte: „Das ist wirklich schade, aber dann trennen sich jetzt unsere Wege. Leb wohl. Komm Takie, wir gehen." Er drehte sich um und ging, woraufhin ihm die Wölfin natürlich sofort folgte. Marie sah ihm geschockt hinterher und dachte sich: „Was für ein Mann. Lässt mich einfach hier stehen. Wieso ist der nur so verdammt cool!" „Okay einverstanden!", rief sie ihm hinterher, woraufhin er sich zu ihr umdrehte und sie fragend ansah. „Bitte geh nicht", fügte sie etwas leiser hinzu. Reiga schaute kurz runter zu Takie und ging schließlich zurück zu Marie.

Ohne ein weiteres Wort liefen sie weiter und betraten das Haus, indem Marie wohnte. Nach unzähligen Treppenstufen erreichten sie endlich das richtige Stockwerk und Marie öffnete die Wohnungstür. „Ich bin zurück und hab Besuch mitgebracht!", rief sie plötzlich, was Reiga einen weiteren Menschen in der Wohnung vermuten ließ, jedoch schaute er verblüfft, als ihm ein grauer Hund entgegen rannte. Als dieser aber Reiga sah und erkannte wer und was er war, versuchte er noch mit seinem Hinterteil abzubremsen, doch gelang ihm das wegen des glatten Parkettbodens nicht wirklich. Reiga ging runter in die Hocke und streckte nur einen Finger seiner linken Hand aus. Der Hund kniff die Augen zu, während er immer weiter über den Boden auf Reiga zu schlidderte, wurde dabei aber auch immer langsamer und hielt schließlich direkt vor Reiga an.

Der Hund spürte, gerade als er stoppte, einen leichten Stups gegen seine Nase und als er wieder die Augen öffnete, sah er dass es Reigas ausgestreckte Finger gewesen war, gegen den er gerutscht war. Reiga fing an zu grinsen, nahm den Finger von der Nase des Hundes, reichte ihm seine offene Hand und sprach: „Hallo. Mein Name ist Reiga. Es freut mich sehr dich kennen zu lernen." Der Hund legte seine Pfote in die Hand und bellte ihn fröhlich zweimal an, woraufhin Reiga erwiderte: „Soll ich dir einen kleinen Tipp geben?"

Der Hund legte den Kopf schief und schaute ihn fragend an, da antwortete Reiga: „Du solltest besser mal nachsehen ob dein Hintern noch da ist." Der Hund murrte nur kurz, jedoch musste Marie darüber herzlich lachen. „Das ist ein guter Tipp!", lachte sie und fügte hinzu: „Entschuldige bitte. Ich hätte dich warnen sollen. Normalerweise springt er meine Besucher an, oder bremst ab und rutscht ihnen in die Beine, sodass sie über ihn fliegen. Du bist der Erste, der damit auf diese Art umgeht." „Mir fällt es sehr schwer auf ein Tier böse zu sein und besonders dann, wenn es sich um diese Art Vierbeiner handelt. Außerdem war das doch eine sehr schöne Rutschpartie, die er da hingelegt hat, also von mir bekommt er die volle Punktzahl dafür." Wieder musste Marie kurz kichern.

Sie gingen weiter in die Wohnung und während Takie mit dem Hund spielte, musterte Reiga das Wohnzimmer. Es war typisch für eine Frau eingerichtet. Alle Farben waren auf einander abgestimmt und selbst auf das kleinste Detail, hatte sie beim Dekorieren geachtet. Was ihm jedoch auffiel war, dass überall unzähligen Bilder mit Wölfen hingen und Wolfsfiguren standen. Eines war Reiga nun klar, diese Frau mochte ganz eindeutig Wölfe und er kam auf den Gedanken, dass der Hund vielleicht gar kein Hund war.

Zumindest lies sein Fell es ebenfalls vermuten, jedoch irritierte ihn der Geruch des Tieres. Wenn er ein Wolf war, dann hatte er inzwischen den Geruch eines Haushundes komplett angenommen und das würde bedeuten, dass er schon sehr lange als Haustier leben musste. Reiga entschloss sich sie einfach zu fragen.

Marie kam mit zwei Gläsern gefüllt mit Orangensaft aus der Küche wieder, setzte sich zu ihm auf die Couch und gab ein Glas Reiga. „Danke. Sag mal kann es sein, dass dein Hund mehr Wolf als Hund ist?" Marie lachte kurz und antwortete: „Das liegt daran, weil er ein ganzer Wolf ist und sein Name ist übrigens Honiahaka, obwohl ich ihn immer nur Honi rufe." Reiga hätte sich beinahe verschluckt, als er das hörte und fragte: „Wie kommt es, dass er hier ist?"

Marie stellte ihr Glas ab und fing an zu erzählen: „Das ist schon eine Weile her. Das Naturschutzgebiet, das du erwähnt hast, ist mir nicht fremd. Ich war dort früher mit meinem Vater sehr oft zelten und dort haben wir ihn auch als Welpe gefunden. Er war in eine alte Bärenfalle getreten und durch die Metallzähne wurde sein Bein vollkommen zertrümmert. Er hat schrecklich gejault und gejammert, weil es unvorstellbar schmerzhaft gewesen sein muss. Mein Vater und ich, wir haben ihn befreit und sofort zum Tierarzt gebracht. Es hat fast ein Jahr gedauert bis alles richtig verheilt war und er musste dafür drei Operationen erdulden. Aber inzwischen hat er das wahrscheinlich schon alles vergessen und seitdem ist er bei mir. Sein Name ist übrigens ein indianischer Name und bedeutet: "kleiner Wolf". Ich war schon immer eher der Naturmensch und hab mich früher auch für die Indianer wegen ihrer Lebensart interessiert, daher der Name."

„Das ist alles sehr interessant. Es freut mich, dass er bei dir so ein schönes Zuhause hat", erwiderte Reiga, doch Marie schaute etwas traurig und entgegnete: „Ja schon, aber manchmal denke ich mir, dass er in der freien Natur glücklicher wäre." Doch Reiga widersprach ihr direkt: „Nein das glaube ich nicht." Sie schaute ihn verwundert an, woraufhin er fortfuhr: „Schau in dir doch mal genau an. Er ist aufgeweckt, fröhlich und liebevoll. In seinen Augen spiegelt sich seine Seele wieder und die strahlt so hell wie ein Stern. Er ist hier bei dir sehr glücklich und die Tatsache dich verlassen zu müssen, würde ihm mit Sicherheit sehr wehtun." Sie lächelte wieder und nickte ihm dankend zu.

Nach einer Weile stand Reiga auf und holte die CD und den Stick aus seinem Mantel. „Hast du zufällig einen PC?", fragte er schließlich, worauf Marie antwortete: „Nur meinen alten Laptop. Warte kurz - ich hol ihn." Wenige Minuten später war sie auch schon zurück und Reiga schaltete ihn ein. Er legte als erstes die CD ein, doch da kam nur ein Feld für die Passwortabfrage und dasselbe auch beim Stick. „Kennst du zufällig jemanden der sich mit diesem Technikkram auskennt?", fragte Reiga hoffnungsvoll und Marie überlegte kurz. „Hmmm, ja ich glaube schon. Ja ich kenne jemanden", antwortete sie, worauf Reiga erneut fragte: „Kannst du ihn mal herbitten? Es ist dringend. Ich muss wissen, was da drauf ist." „Ja natürlich. Ich ruf ihn sofort an."

Marie nahm das Telefon aus der Station, wählte eine Nummer und fing an zu sprechen: „Ja hi! Ich bin's Marie. Du Andi kannst du bitte mal ganz schnell zu mir kommen? Ich brauch deine Hilfe - ja es ist dringend - ich hab hier eine CD und einen Stick, die Passwort geschützt sind und du müsstest die für mich mal... - ja genau - ja danke - bis gleich."

Im nächsten Moment legte sie schon auf und sagte zu Reiga: „Er ist gleich da." „Wie lange braucht er bis hierher?", fragte der und gerade als Marie was sagen wollte, klingelte es schon an der Tür. „Na ja - er wohnt im Nachbarhaus", lachte sie dem erstaunten Reiga entgegen und öffnete die Tür. Zwei Minuten später kam er auch schon zur Tür rein und begrüßte Reiga. „Hallo. Andreas mein Name, aber Andi reicht", stellte der junge Mann sich vor, woraufhin Reiga antwortete: „Hi. Ich bin Reiga."

Der junge Mann hatte ebenfalls, wie auch Reiga, kurzes schwarzes Haar und fast nur schwarze Kleidung an. Die blaue Jeans war das Einzige nicht schwarze Kleidungstück an ihm und unter dem Arm trug er seinen eigenen Laptop. „Also worum geht's hier genau?", fragte er etwas skeptisch und Reiga antwortete: „Es geht um diese CD und den Stick. Ich muss wissen was da drauf ist und das möglichst schnell. Es hört sich doof an, aber es könnten viele Leben davon abhängen."

Sogar Marie schaute jetzt etwas überrascht, aber Andi entgegnete: „Das hört sich nicht doof, sondern wichtig an. Okay, legen wir mal los."

Er legte die CD in seinen Laptop ein, tippte ein paar Mal herum und verkündete: „Und Sesam öffne dich! Wie - nicht offen? Das Programm hätte das Passwort locker knacken müssen. Wow! Die CD ist gut gesichert! Das Passwort besteht aus einer zweiundzwanzigstelligen Buchstabenkombination. Da mein Programm es nicht geknackt hat, muss ich den herkömmlichen Weg nehmen und das bedeutet es wird jeder Buchstabe an jeder Stell probiert, solange bis man das Passwort hat." „Und wie lange dauert das?", fragte Reiga dann, worauf Andi ihm entgegnete: „Och na ja - bei 22 Zeichen - etwa drei bis vier Tage. Es sei denn wir finden das Passwort so raus."

Reiga hätte beinahe der Schlag getroffen, als er das hörte und erkundigte sich: „Und das geht nicht schneller?" „Ohne das Passwort nicht", entgegnete Andi erneut. „So ein Mist, okay - kommt denkt nach - der Typ war nicht besonders helle im Kopf. Er wird ein Passwort genommen haben, dass er unmöglich vergessen würde." Plötzlich hatte Reiga eine Idee was es sein könnte und fragte daher: „Marie, was heißt eigentlich WWAH in der langen Form?" Sie fing an zu grinsen und antwortete: „Andi, gib mal World-Wide-Animal-Hunters in einem Wort ein." Dieser tat es schon ganz aufgeregt und verkündete: „Passwort akzeptiert!" „Super Reiga", gratulierte ihm Marie, doch dann sah sie verwundert zu Andi, der zitternd an seinem Laptop saß. „Das - das - das ist doch völlig unmöglich!", rief er und nahm die CD sofort aus seinem Laptop raus. Stand auf und ging in Richtung Tür, während er rief: „Nein damit will ich nichts zu tun haben!"

Marie versuchte ihn aufzuhalten, doch er lief weiter und so blieb Reiga keine Wahl. „Takie!", rief er, worauf die Wölfin sich zähnefletschend und knurrend vor die Tür stellte und so Andi stoppte. „Reiga was soll das?", fragte Marie erschrocken, dieser erhob sich und erklärte: „Es tut mir wirklich leid, dass das sein musste, aber du merkst doch selbst wie viel Angst er vor dem hat, was auf der CD ist. Ich muss jetzt erst recht wissen was da drauf ist!" Doch Andi rief: „Du hast keine Ahnung auf was du dich da einlässt!" Reiga grinste ihn nur an und erwiderte: „Dann erklär es mir doch bitte."

Der junge Mann schüttelte den Kopf, lief hastig auf einem Fleck hin und her, während er mit sich selbst ringen musste und erwiderte schließlich: „Ach scheiß drauf! Das ist viel zu abgefahren, als das ich es mir entgehen lassen will." Er setzte sich zurück an den Tisch und legte erneut die CD ein, was Reiga sehr froh machte und er sich bei ihm bedankte: „Vielen Dank." „Schon gut mein Freund und jetzt pass gut auf", entgegnete der und öffnete erneut den einzigen Ordner auf der CD.

Das Erste was erschien war das Weißkopfadler-Emblem des Weißen Hauses, danach kamen allerlei verschiedener virtueller Grafiken und verschiedene Baupläne. Reiga konnte mit dem nur wenig anfangen und deshalb begann Andi zu erklären: „Ich weiß nicht wo du die CD her hast oder von wem und das will ich auch gar nicht wissen, aber ich rate dir dringend sie ihm zurück zu geben, denn er wird auf jeden Fall alles tun um sie zurück zu bekommen."

Auf den verwunderten Blick von Reiga und Marie erklärte der junge Mann: „Auf dieser CD sind die kompletten Baupläne der fortschrittlichsten Langstreckenrakete die, die Menschheit bisher entwickelt hat. Das Emblem, das wir am Anfang gesehen haben, werdet ihr ja wohl kennen oder? Es sagt uns, dass diese Pläne Eigentum der US-Regierung sind und dass, der von dem du die CD hast, sie denen mit Sicherheit geklaut hat. Diese Pläne sind so einfach und trotzdem dermaßen hoch entwickelt und perfektioniert, dass selbst das ärmste Land mit den einfachsten Mitteln diese Rakete bauen könnte. Aber das ist noch nicht alles - seht ihr hier diese Kammer? Wisst ihr wofür die ist? Darin wird ein atomarer Kern eingesetzt. Diese Rakete ist eine Atomrakete. Eine gewaltige Atombombe, die tausende - wenn nicht sogar zehntausende Kilometer zurücklegen kann."

Reiga war fassungslos. Er hatte keine Ahnung was er da mitgenommen hatte und nun war ihm auch klar in welche Gefahr er die Beiden gebracht hatte. „Was meinst du ist diese CD wert?", fragte er schließlich, worauf der junge Mann antwortete: „Keine Ahnung, kommt drauf an was der Käufer zur Verfügung hat, denke ich. Ich schätze aber mal so in dem Milliardenbereich wird der Wert schon gehen. Es gibt immerhin nichts Vergleichbares auf dem Waffenmarkt. Diese Rakete katapultiert jedes Land an die Spitze und wenn sie abgefeuert wird, wahrscheinlich die Menschheit wieder in die Steinzeit." „Also sollte man die CD um der Weltfrieden willen besser gleich vernichten?", fragte Reiga etwas abwesend, doch Andi entgegnete gleich: „Ja schon, aber das wäre auch der sichere Tod oder? Immerhin geben sich diese Typen bestimmt nicht mit einem "Pech gehabt! Hab sie kaputt gemacht!" zufrieden oder?"

„Ja wahrscheinlich nicht. Okay jetzt sitzen wir sowieso schon tief genug in der Scheiße. Der Stick kann es nicht mehr schlimmer machen", erwiderte Marie lachend und versuchte damit die Stimmung etwas zu heben, doch die Zwei schauten sie nur schief an. „Sorry", entgegnete sie, worauf Reiga sprach: „Nein, mir tut es leid. Ich habe euch damit reingezogen und das wollte ich nicht. Ich verspreche aber, dass euch nichts geschehen wird. Bitte zeig mir noch was auf dem Stick ist Andi." Der holte die CD wieder raus und steckte dafür den Stick ein. „Drei Ordner mit den Namen W, D und T", berichtete der junge Mann, worauf Marie erwiderte: „Waffen, Drogen und Tiere?" „Ja denke ich auch", stimmte ihr Reiga zu und so war es auch.

„In den Ordnern sind alle Daten über die Geschäfte drin. Welche Ware verkauft wurde, der Käufer, die Summen, Orte und Zeiten. Die komplette Buchführung der dämlichsten Verbrecherfirma, die ich je in meinem Leben gesehen hab", lachte diesmal Andi, worauf Reiga fragte: „Marie hast du zufällig ein oder zwei Sticks, die du nicht brauchst?" Sie überlegte kurz und antwortete: „Ich hab nur einen da. Für was brauchst du ihn denn?" „Ich hab einen Plan und dafür muss ich diese Sachen kopieren damit ich nachher auch mit Sicherheit die nötigen Beweise habe", entgegnete Reiga. „Ach so ja natürlich - warte ich hol ihn", rief sie und lief dabei in ihr Schlafzimmer. „Ich hab auch einen dabei. Der hat 64 GB, das müsste für die CD reichen", stimmte Andi mit ein und fing gleich an diese auf den Stick zu kopieren. „Danke. Du hast mir sehr geholfen und wenn das Ganze hier vorbei ist, hast du auf jeden Fall bei mir was gut dafür", versicherte Reiga, worauf Andi nur entgegnete: „Wenn wir das alles heil überstehen und diese Mistkerle im Knast sind, dann bin ich damit vollkommen zufrieden."

Plötzlich klingelte es an der Tür und Marie wollte gerade aufmachen, da stoppte sie Reiga: „Warte mal! Erwartest du jemanden oder hast du jemanden gesagt, dass du früher von der Arbeit heimgegangen bist?" Sie schüttelte den Kopf und begriff worauf Reiga hinaus wollte. „Kann man von einem Fenster aus die Straße und den Hauseingang sehen?", fragte Reiga schnell, während er sie versuchte zu beruhigen.

„D-das Fenster im Bad", flüsterte sie leicht stotternd vor Angst. „Andi komm mal her!", rief Reiga und dieser kam auch sofort, woraufhin Reiga sprach: „Kümmere dich mal kurz um sie. Sie zittert schon. Ich sehe nach wer das ist." Der junge Mann nickte und nahm Marie wieder mit ins Wohnzimmer, während Reiga ins Bad ging und dort das Fenster öffnete. Die Wohnung war zwar im fünften Stock, doch Reiga konnte die beiden Männer an der Haustür problemlos erkennen.

Der Eine hatte ihn im Lager zum Chef gebracht und plötzlich sah er, wie die Männer in das Haus hinein gingen. Reiga wusste gleich, dass das Ärger bedeutete. Er lief schnell wieder ins Wohnzimmer und befahl: „Ihr zwei geht sofort ins Schlafzimmer und verrammelt die Tür. Nimm deinen Laptop mit und mach mit der Kopie weiter. Ich kümmere mich um die Besucher." Ohne ein Wort folgten die Beiden der Anweisung, nahmen alle Sachen und auch die beiden Wölfe mit.

Reiga machte sich derweil für einen eventuellen Kampf bereit, indem er seine aufgestaute Wut mit den Erinnerungen aus dem Lager etwas anstachelte. Wenige Minuten später Klopfte es schon an der Tür und Reiga öffnete sie. Marie und Andi hörten nur wildes Gerangel und kurz daraufhin fiel ein Schuss. Die Beiden zuckten natürlich zusammen, lauschten aber weiter an der Tür und wenige Augenblicke später, hörten sie zweimal ein kurzes Stöhnen und daraufhin immer einen lauten "Rums". „Ihr könnt rauskommen", rief Reiga plötzlich und seine Stimme zuhören, darüber waren Marie und Andi mehr als glücklich. Sie öffnete die Tür und sahen wie Reiga einen riesigen Kerl über den Boden schleifte und auf einen zweiten legte. Er nahm den beiden Männern die Waffen ab, zog dabei die beiden Magazine raus und legte sie auf den Tisch.

„Was ist passiert?", fragte Andi und Reiga antwortete: „Na ja, die Beiden wollten die CD und den Stick haben. Könntest du mir bitte ein Handtuch holen Marie?" Diese nickte nur und holte eines aus dem Bad. Reiga zog sich seinen Pullover und das schwarze T-Shirt aus, worauf Marie rot anlief, jedoch die Augen nicht von seinem muskulösen Oberkörper abwenden konnte. Allerdings erschrak sie als sie sah, dass Reiga eine Schusswunde im rechten Oberarm hatte, die stark blutete. „Ohhh Gott Reiga! Du bist ja angeschossen worden!", schrie sie, was auch Andi dadurch erst bemerkte und fragte, weil Reiga so unbeeindruckt davon wirkte: „Tut das nicht weh?" Doch der lachte kurz und entgegnete: „Doch natürlich, aber es geht. Ich hatte schon schlimmere Schmerzen."

Marie rückte gerade mit dem Verbandskasten an, da winkte Reiga sie ab und erklärte auf ihren fragenden Blick: „Danke, aber das brauch ich nicht." Die Beiden schauten ihn verwundert an und mussten kurz darauf noch mehr staunen, als Reiga sich mit den Fingern, ohne mit der Wimper zu zucken, die Kugel aus dem Arm holte. „Sag mal, wie machst du das? Bist du so 'ne Art Superspion oder Geheimagent?", fragte Andi scherzend, worauf Reiga natürlich lachend entgegnete: „Nein natürlich nicht." Er wischte mit dem Handtuch über die Wunde und kurz darauf klappte Marie und Andi das Kinn runter, als sie dabei zusehen konnten, wie Reigas Wunde langsam verheilte und nach drei Minuten nicht mal eine Narbe zurückblieb. „Was bist du eigentlich Reiga? Ein Zauberer oder so was? Erst das mit Takie und jetzt das?! Ich will jetzt endlich wissen was bei dir abgeht und komm bloß nicht wieder mit demselben Spruch wie vorhin!", forderte Marie und Reiga schaute sie lächelnd an.

Er kannte die Konsequenzen, wenn er es ihnen erzählte, jedoch hatte er nun keine andere Wahl mehr. Nach etwa einer halben Stunde hatte er ihnen alles erzählt und kurz daraufhin meldete sich Takie zu Wort: „Verzeiht Meister Lougarou, aber ihr wisst hoffentlich was das nun für die beiden Menschen bedeutet?" „Verdammt dieser Wolf kann wirklich reden!", rief Andi erschrocken. „Ja natürlich weiß ich das Takie. Ihr zwei müsst jetzt leider den Schwur des ewigen Schweigens ablegen. Solltet ihr euch weigern, muss ich euch töten."

Marie und Andi schluckten kurz, nickten ihm aber natürlich zustimmend zu. „Legt bitte beide Hände auf euer Herz und antwortet mir, wenn ich es sage." Sie taten es und Reiga fuhr fort: „Schwört ihr die euch soeben zugetragenen Geheimnisse bis an euer Lebensende geheim zu halten, dann antwortet mir mit den Worten Nahi-mana mia-koda." Die Beiden fühlten sich nicht wohl dabei, hatten aber keine andere Wahl und antworteten gemeinsam: „Nahi-mana mia-koda."

Reiga legte wieder ein Lächeln auf und erwiderte: „Sehr schön, damit ist die Sache erledigt, allerdings muss ich euch noch etwas zu diesen beiden Wörtern sagen." Marie und Andi hörten aufmerksam zu und Reiga erklärte: „Diese beiden Wörter sind uralte Zauberschwurwörter. Sie binden euch für den Rest eures Lebens an diesen Schwur. Solltet ihr auch nur ein Wort über die Geheimnisse an einen Unwissenden verlieren, dann hört euer Herz sofort auf zu schlagen und das war's dann mit euch. Habt ihr das verstanden?"

Den Beiden rutschte das Herz in die Hose und kurz daraufhin nickten sie ihm erneut zu. „Ist das wirklich so? Ich meine so richtig? Von einer Sekunde zur anderen?", erkundigte sich Marie, worauf Reiga nickte und Honi ihr auch nochmal antwortete: „Meine liebe Marie, solltest du auch nur ein Wort darüber verlieren, sehe ich dich nie wieder, deswegen bitte ich dich inständig nichts zu verraten oder es auch nur zu versuchen." Sie schaute ihn geschockt an, worauf Reiga lachend erwiderte: „Was ist? Er ist doch auch ein Wolf Marie, das hast du mir vorhin selbst gesagt."

„Das ist wirklich alles sehr interessant! Das wird unseren Boss sicher sehr begeistern", brummte einer der Kerle, die Reiga nur K.O. geschlagen hatte, während er wieder aufstand. Er zückte eine Waffe aus einem Beinhalfter und zielte damit auf Reiga. „Wie viel hast du gehört?", fragte der, doch der dicke Glatzkopf lachte nur: „Tja wer weiß? Auf jeden Fall genug Louga- was auch immer." Das war es was Reiga hören wollte, denn nun musste er ihn töten, da führte kein Weg mehr dran vorbei. Der Mann sackte eine Sekunde später nur noch zusammen, da Reiga ihm blitzschnell mit seinen Krallen die Halsschlagader durchtrennt hatte. „Tut mir leid Marie, dass ich dir nun doch deine Wohnung dreckig gemacht habe."

Marie und Andi konnten dem Geschehen nicht so recht folgen, da Reiga sich für ihre Augen viel zu schnell bewegt hatte. „Du fackelst wirklich nicht lange, was Reiga?", fragte Andi als er begriff, dass dieser Typ nicht noch einmal aufstehen würde. „Ich hasse es zu töten, aber in diesem Fall hatte ich keine Wahl. Der Schutz der Wölfe geht bei mir über alles", entgegnete der, worauf Takie und Honi gemeinsam erwiderten: „Und so soll es auch sein."

„Was ich nicht verstehe ist, woher wussten diese Kerle wo wir sind?", fragte Marie kurz darauf. „Hmmm, ja das würde mich auch interessieren", erwiderte Andi und Reiga entgegnete: „Na dann fragen wir doch einfach mal. Einer lebt ja noch so halbwegs." Er erhob sich wieder von der Couch, packte den anderen Kerl am Kragen, setzte ihn auf einen Stuhl und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, während er rief: „Hey! Aufwachen! Genug geschlafen!" Der Mann machte die Augen auf und versuchte Reiga zu erwürgen, aber ein gewaltiger Schlag in den Magen ließ ihn sofort auf die Knie fallen. „Wahnsinn, das muss richtig wehtun", murmelte Andi erstaunt, als er den Gesichtsausdruck des Mannes sah.

„Sieh an. Du warst gar nicht mehr bewusstlos und das bedeutet, dass du uns belauscht hast, genau wie dein Freund da, aber das ist erst mal egal. Ich will wissen wie ihr uns gefunden habt und zwar sofort", forderte Reiga den keuchenden Kerl auf, doch dieser lachte ihm nur entgegen und so bekam er einen weiteren Schlag ab, jedoch diesmal ins Gesicht.

„Okay, okay, okay - ich rede. Bitte nicht mehr schlagen", erwiderte der Kerl auf den dritten Schlag ins Gesicht und erklärte: „Wir haben vom Fenster aus gesehen wie die Tussi damit der Kellnerin geredet hat und als du dann dazu kamst war uns alles klar. Wir haben die Kellnerin nur nach dem Namen deiner kleinen Schlampe gefragt. Der Weg hierher war auch kein Problem." „Warum? Warum war der kein Problem, los raus damit, sonst fängst'e dir noch eine", drohte Reiga dem Mann, der daraufhin antwortete: „Dieser Flohfänger da, hat einen Sender in seinem Arsch. Wir sind nur dem Signal gefolgt - mehr nicht."

Das war alles, was Reiga hören wollte und mit dem nächsten Schlag ins Gesicht, brach er dem Mann das Genick. Reiga ging auf Takie zu, die sich schon hinter Honi klein machte. „Warte Reiga, sie kann doch nichts dafür!", rief Marie, worauf er nur entgegnete: „Das ist mir schon klar, aber wir müssen den Sender entfernen. Je länger er aktiv ist, desto eher werden hier bald noch mehr dieser Typen aufkreuzen." „Und was hast du vor? Du kannst ihr ja schlecht deine Hand in den Hintern schieben und ihn raus holen?!", erkundigte sich Marie scherzhaft erneut, doch Reiga begann zu grinsen und fragte: „Warum denn nicht? Du hast doch bestimmt Gleitgel da oder?"

Natürlich machte sich die Wölfin jetzt noch kleiner und Marie protestierte: „Das lass ich nicht zu! Ich glaub du spinnst!" Doch Reiga fing an zu lachen und erwiderte: „Regt euch ab, das war doch nur ein Scherz! Der Sender ist nicht wirklich in ihrem Arsch, da wäre er ja spätestens nach dem zweiten Haufen wieder draußen. Dieser Typ meinte das nicht wörtlich. Nein, diese Sender werden genau wie die Identifikationschips bei Hunden direkt unter der Haut eingesetzt und zwar meistens im rechten Hinterbein, deswegen hat er Arsch gesagt. Ich kann nicht glauben, dass ihr wirklich dachtet, ich würde ihr meine Hand in ihren zarten Hintern schieben."

Marie und die beiden Wölfe schauten ihn böse an, nur Andi lachte kurz und erwiderte: „Der war gut Reiga! Aua! Hey, warum schlägst du mich?" Marie hatte ihn dafür mit der Rückseite ihrer Hand gegen die Schulter gehauen. Reiga kniete sich vor Takie und streckte seine Hand nach ihr aus, da zuckte die Wölfin mit angelegten Ohren zusammen. „Nein, du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben Takie. Ich will dir nicht wehtun und deswegen tut mir das jetzt auch extrem leid."

In der nächsten Sekunde hatte Reiga sie beim Streicheln mit einem kurzen aber kräftigen Schlag gegen eine bestimmte Stelle des Hinterkopfes bewusstlos geschlagen. „Was macht ihr da, Meister? Warum schlagt ihr sie?", schrie Honi ihn an und wollte gerade auf Reiga losstürmen, da hielt Marie ihn schon zurück. „Das hat er gemacht, damit sie keine Schmerzen hat, wenn er den Chip versucht zu entfernen", antwortete sie auf die Frage ihres besten Freundes.

„Genau. Marie hol doch bitte mal meinen Rucksack, einige Handtücher und einen Trichter oder so was", bat Reiga sie, während er Takies Hinterlauf abtastete und den Sender suchte. Sie befolgte diese Anweisungen natürlich sofort und brachte Reiga alles, was er wollte. Als er den Sender gefunden hatte hielt Marie diesen kurz fest, während Reiga sein Jagdmesser und die Flasche mit dem Teichwasser aus seinem Rucksack holte. Schnell legte er der Wölfin noch einige Handtücher unter ihr Hinterteil und nahm mit der linken Hand den Hautballen samt Sender, in die rechte sein Messer und warnte dabei die Anwesenden: „Jeder der das nicht verkraftet, sollte jetzt wegsehen, das gilt besonders für dich Marie."

Keiner außer ihm, traute sich hinzusehen, als er den Hautballen mit seinem Messer vom Körper der Wölfin abschnitt. Das Blut strömte sofort aus der tiefen Fleischwunde und nun musste alles etwas schnell gehen. Während Reiga Takies Kopf und den Trichter hielt, schüttete Marie etwas von dem Wasser in den Trichter und damit in die Wölfin.

Wenige Augenblicke später konnte Marie dabei zusehen wie in Sekunden die tiefe Fleischwunde der Wölfin vollkommen verheilte und damit verschwand. „Das ist einfach unglaublich", staunte sie und streifte durch das bereits wieder gewachsene Fell. Kurze Zeit später machte Takie die Augen auf und fragte: „Was? Ihr habt mich geschlagen, Meister! Warum?" Reiga streichelte ihr über den Kopf und antwortete: „Damit du die Schmerzen nicht spürst. Ich habe dir den Sender mit meinem Messer aus dem Körper geschnitten und dich mit dem Teichwasser wieder geheilt. So ging es am schnellsten und ohne dass du darunter leiden musstest." Die Wölfin verstand es und lächelte ihm dankend entgegen.

Nachdem er ihr wieder auf die Beine geholfen hatte, griff er sich den Hautballen, vergewisserte sich nochmal das der Sender auch wirklich drinnen war und ging zu einem der Wohnzimmerfenster. Alle schauten verwirrt dabei zu, wie Reiga das Fenster öffnete und den Sender mit aller Kraft auf einen Freiflug quer über die ganze Stadt schickte. „Du solltest über eine Karriere beim Baseball nachdenken Reiga", lachte Marie und dieser entgegnete grinsend: „Ich glaube das wäre ein bisschen unfair gegenüber den anderen Spielern oder?" Woraufhin Andi ebenfalls lachend erwiderte: „Wohl kaum nur ein bisschen."

(c) by Meister Fuchs (Micki the Fox)