Die Legende des silbernen Drachen 23

Story by kotoga on SoFurry

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Die Warnung aus der Dunkelheit.

< Was glaubst du was aus den Drachen wurde, die in die Magie gezogen wurden? > Kotoga schlenderte hinter seinem Bruder im Geiste hinterher. Doch dieser zuckte nur mit seinen Schultern

< Ich weiss nicht. Vielleicht streifen ihre Seelen noch in der Magie umher oder sie wurden wiedergeboren.>

< Du meinst ich könnte eine Wiedergeburt sein? >

< Keine Ahnung. Könnte doch sein. >

< Da glaubst du doch selber nicht dran. In deiner Religion die man dich einst lehrte gibt es ein Paradies und die Hölle. Sag nicht das das nicht stimmt. Ich habe es in deinen Erinnerungen gesehen. >

< Ja, nein. Ich glaube nicht wirklich daran. Es wurde mir so beigebracht das ist richtig. Aber mein Glaube ist sowieso erschüttert. >

Schweigend und mit gesenkten Kopf kamen sie ihren Ziel im nördlichen Teil der Stadt immer näher.

< Ich finde es im übrigen sehr eigenartig wenn du in meinen Erinnerungen stöberst. >

< Was soll ich denn machen? Du kennst mich mein Leben lang. Sogar wo ich in meinem Ei saß. Aber über dich würde ich nur etwas erfahren wenn du mir was erzählst oder ich wie eben erwähnt etwas aus deiner Erfahrung nehme.>

< Das ist ja auch vollkommen okay für mich. Aber was weißt du denn sonst noch? >

< im Prinzip, alles was du weißt. Ich weiss wie man Auto fährt, eine Uhr abließt und Metall bearbeitet. Ich kenne deine Mitschüler, deine Eltern, deine Freunde ja sogar deine erste Liebe und was du mit ihr angestellt hast. >

Jan wurde augenblicklich rot. Er hatte sich unheimlich dumm mit ihr angestellt. Sein erstes mal mit ihr endete in einem Desaster. Anders gesagt in seiner Hose.

< Würdest du das bitte für dich behalten. Es ist schlimm genug das du es weißt und musst es mir nicht noch unter die Nase reiben. >

< Ich verspreche dir hoch und heilig das ich niemanden davon erzählen werde. >

< Danke. >

Als sie vor der Sattlerei standen blickten sie auf ein großes Gebäude mit einem Anbau. Ein Tor, das halb offen war, verströmte den strengen Geruch nach gegerbten Leder.

< Bist du sicher das wir hier richtig sind? > fragte Kotoga Nase rümpfend.

< Ich denke schon. Warte hier kurz. Ich schau mal nach ob jemand da ist. >

Vorsichtig schaute Jan durch das geöffnete Holztor. „Hallo jemand da?"

Ein dicker Mann trat hinter einem Bottich vor und schaute neugierig zu ihm.

„Was kann ich für dich tun?"

„Wir hatten einen Termin. Für einen Sattel."

„Ja? Daran würde ich mich erinnern. Naja dann zeig mir mal dein Tier und ich entscheide...."

„Ich bin kein Tier sondern ein Drache." rief Kotoga durch das geöffnete Tor.

„Meister!" ein Junge rannte auf sie zu und blieb hechelnd vor ihnen stehen. „Meister... es ... ist ... meine Schuld... ich habe vergessen euch zu sagen das der Feldherr mit seinem silbernen Drachen heute kommen wollte."

Der Sattler hob den rechten Arm und wollte seinen Lehrling schlagen. „Das würde ich nicht in Gegenwart von einem Silbernen machen. Und erst recht nicht in meiner."

„Verzeiht Feldherr. Aber dieser Trottel hat es nicht anders verdient. Ständig vergisst er was."

„Feldherr. Ich bin zutiefst beschämt von meinem schlechten Gedächtnis. Bitte verzeiht mir." der Jüngling verbeugte sich tief vor Jan. Doch dieser winkte nur ab.

„Schon gut. Also könnt ihr Sättel für Drachen herstellen?"

„Nichts leichter als das Feldherr. Ich bin berühmt dafür perfekt sitzende herzustellen." der dicke Mann fing an zu grinsen und entblößte damit seine schlechten Zähne die Jan etwas zurück weichen ließen. Um nicht auf diese Stumpen in seinem Mund zu starren wendete sich Jan ab und winkte beide raus zu seinem Drachen.

Draußen verbeugten sich der Meister und sein Lehrling vor Kotoga und begannen sofort damit den Drachen auszumessen.

Nach einer Weile, in der sie mit Seile, den Umfang des Rückens und der Brust vermessen hatten sagte der Sattler „Er wird noch wachsen. Das heißt wir brauchen lange Riemen. Bereite alles vor Jonas."

Mit einem nicken verschwand der Lehrling in die Werkstatt.

„Was die Bezahlung angeht. Ich nehme zehn Goldstücke im voraus für das Leder und weitere zehn für die Fertigstellung."

Jan griff in seine Tasche, in der er einen Beutel mit Geldstücken hatte. „Wenn euer Sattel genauso gut ist wie euer Ruf dann sollte dieser Preis gerechtfertigt sein. Wie lange wird es dauern bis er fertig ist?"

„Nun ich muss..."

„Tage will ich wissen. Nicht was zu tun ist."

„Ungefähr 10 Tage. Aber es kann sein das ich nochmal nachmessen oder anprobieren muss. Dann müsstet ihr nochmal vorbeikommen."

„Schick nach uns und wir werden kommen."

Nachdem ein Handschlag den Handel besiegelte und Jan das Gold gegeben hatte verbeugte sich der Meister ein letztes mal vor den beiden bevor er wieder in dem Gebäude verschwand.

< Meinst du er ist wirklich so gut wie sein Ruf? >

< Das wird sich zeigen wenn du deinen Sattel hast. Die anderen Reiter waren begeistert von seinem Handwerk. >

< Wie sagte dein Arbeitskollege noch so schön? Kommt zeit, kommt zeit? >

Das war der Vorteil bei den geteilten Erinnerungen. Es gab keine Insiderwitze, die niemand sonst verstand. Auch sonst war es eher praktisch das sie wussten was der andere erlebt hatte. So konnte Kotoga sehen was Jan mit dem Grafen besprochen hatte oder Jan verstand die Belehrungen von Furok und Lolith.

< Ja wir werden sehen was er schafft. Auf was hast du Lust? Wir haben heute nichts weiter vor. Zu den anderen Reitern und Drachen? Oder nach Hause? Zum See? Auf was hast du Lust? >

< Ich habe, um ehrlich zu sein, Hunger. Lass nach Hause fliegen und ich werde danach Jagen. >

< Ein freier Tag ist nicht verkehrt. Ich hab sowieso Muskelkater von gestern und keine Lust mich wieder mit Fafnir zu prügeln.>

< Eben. Einfach nur entspannen und etwas die Ruhe genießen. >

Der Markt war etwas leerer geworden da es Mittagszeit war. Viele Menschen waren essen oder kauften woanders ein. Diese Gelegenheit nutzte Jan um selber ein paar Einkäufe zu tätigen. Brot, Wurst, Käse und Obst kaufte er ein.

„Danke!" rief Jan dem Händler zu und kletterte auf seinen Platz zwischen den Flügeln.

Beim abheben verursachte Kotoga einen solch starken Wind das zwei der Bretterbuden zusammen stürzten.

„Entschuldigung." rief er zurück während er eine extra Runde über den Markt drehte und das Schimpfen der Leute hörte.

< Immer das selbe mit dir. > grinste Jan und streichelte ihm über den Rücken.

< Wenn sie ihre Stände nicht richtig aufstellen kann ich doch nichts dafür. >

In der Luft bemerkten sie die schwarzen Wolken die auf sie zu kamen.

< Sieht ganz nach Regen aus. >

< Eher nach Gewitter. Ich glaube ich bleibe lieber auch daheim. Wenn mich das Gewitter erwischt dann sitze ich tief in der Tinte. >

< Wie du meinst. Dann wird mein Kleiner wohl heute Diät halten. >

< Ist mir lieber als vom Blitz erschlagen zu werden. >

Verwundert das Jan und Kotoga so früh wieder zurück waren schauten die beiden Altdrachen ihren Sprösslinge beim landen zu.

„Warum seid ihr denn schon wieder zurück?" Furok hob seinen Kopf von dem Rücken seiner weißen Partnerin auf der er ihn zum schlafen niedergelassen hatte.

„Da kommt ein Unwetter auf uns zu. Hier ist es mir lieber als in der Festung." antwortete Jan im absteigen.

„Kann ich verstehen. Eure Schwester war vorhin schon hier und fragte nach euch."

„Was wollte sie?"

„Hat sie nicht gesagt. Sie wollte sich melden wenn der Abend näher rückt und euch abholen."

„Daraus wird ja nichts. Egal wir müssen das Gewitter jetzt erstmal aus sitzen und abwarten. Hoffentlich kommt keiner der Drachen in der Festung zu Schaden."

< Es wird ihnen nichts passieren. > versuchte Kotoga mit beruhigenden Worten auf Jan einzureden.

< Du hast recht. Bei so einem scheiß Wetter können wir nichts machen als abwarten. >

Draußen wurde es dunkler. Die schweren Wolken zogen über das Land und ließen ihre feuchte Fracht fallen. Dicke Regentropfen prasselten nieder auf Boden, Häuser und Menschen nieder.

Friedlich schlummerten sie ein, weshalb sie nicht bemerkten das sich draußen ein gewaltiger Sturm entwickelte. Es blitzte und donnerte doch die Drachen störte das nicht. Sicher lagen sie in ihrer Höhle wo sie Schutz vor Wind und Wetter hatten.

Das Unwetter wütete stundenlang. Keine Besserung war in Sicht. Das laute Pfeifen des Windes, das um die Berge zischte, übertönte nur der grollende Donner der auf die zuckenden Blitze folgte. Bei einem solchen Wetter wollte wirklich keiner draußen sein.

„Feldherr Jan der Weltenwanderer?" ertönte eine stimme von Eingang und sofort waren alle hellwach.

Jan sprang auf und griff nach seinem Schwert das er normalerweise an seinem Gürtel hatte. Er griff jedoch ins Leere da er es zum schwimmen Zuhause gelassen hatte und danach nicht wieder anlegte. Also hob er seine Hand und machte sich bereit einen Zauber zu wirken.

„Wer ist da?" mit mit weit aufgerissenen Augen versuchte Jan etwas in der Dunkelheit zu sehen.

Ein greller Blitz zuckte durch den Eingang und erhellte für einen kurzen Augenblick die Höhle. Ein kleiner Mann mit einem langen schwarzen Mantel stand bewegungslos mit herabhängenden Armen und aufgesetzter Kapuze im prasselnden Regen.

Der fremde tat einen Schritt nach vorne und hielt eine gelöschte Fackel in der Hand die sich, wie von Geisterhand, entzündete. Sofort tauchte die Höhle in ein gleißend helles Licht. Doch das Gesicht des Mannes blieb im dunklen verhüllt.

„Ich bin nur ein Bote. Ich habe eine Nachricht für dich."

„Ein Bote? Von wem?"

< Jan ich kann mich nicht bewegen. > stöhnte Kotoga.

Jan riss den Kopf herum und sah das alle drei Drachen in der Bewegung erstarrt waren.

„Keine sorge Feldherr. Ich habe sie nur stillgelegt damit sie unser Gespräch nicht stören."

„Wer oder was zum Geier bist du?"

„Ich sagte ja schon das ich ein Bote bin. Mein Herr und Meister hat mich geschickt um euch zu sagen das er zurück ist."

„Dein Meister? Wer ist er?"

„Ihr habt ihn einmal getroffen. Nun ist mein Meister ein mächtiges Wesen das sich mit euch messen will. Er wird innerhalb eines Monats hier im Tal eintreffen und blutige Rache an seinen Mördern nehmen ."

„Was zum Teufel...?" Jan ging einige Schritte auf den Mann zu. Durch den Schein der Fackel konnte er nicht richtig sehen. Eine Hand erhoben, um das einfallende licht abzuwehren, schaute er genauer hin.

Wie in der anderen Welt schwebte der Fremde einige Zentimeter über den Boden und hatte, statt eines Gesicht, nur ein dunkles waberndes Etwas.

„Habt ihr meine Nachricht verstanden?"

„Wer oder was bist du?"

„Der Bote. Habt ihr meine Nachricht verstanden?"

„Ja aber... „

„Dann ist meine Aufgabe erfüllt. Ich wünsche euch ein gutes Restleben."

Der fremde verschwand und hinterließ nur die Fackel und den Mantel die zu Boden sackten.

„Was war das denn?" fragte Furok der sich wieder bewegen konnte.

„Schrecklich das Gefühl der Hilflosigkeit. Einfach nur schrecklich." antwortete Lolith.

< Jan wenn hat er gemeint? >

< Weiß nicht. Ich kenne keinen der... er sagte Rache an seinen Mördern. Das kann nur heißen das entweder der Junge den ich getötet habe oder der Baron gemeint ist. >

< Rede doch keinen Stuss. Sie sind tot und werden wohl kaum.... du meinst die dunkle Kunst der Totenbeschwörung? >

< Kann sein das es Nekromantie ist. Wir sollten Knolle fragen was er davon hält. Außerdem den Zwerge, Elfen und den restlichen Reiter der Division rufen. >

< Aber nicht heute. >

< Natürlich heute. Wir dürfen keine Zeit verlieren. >

< Aber der Sturm. Der wird uns wegwehen. >

< Dann laufe ich eben ist mir auch egal. Bleib du ruhig hier. Ich brauche Infos. >

Knurrend schaute Kotoga hinter seinem Reiter hinterher der sich das Schwert und seinen Mantel holte.

„Keine sorge. Ich komme schon zurecht. Ich muss sofort in die Stadt und mit einigen Leuten sprechen.."

„Bei dem Gewitter? Bis du denn des Wahnsinns?" fauchte Furok und stand auf.

„Es muss sein. Ihr habt doch selber gehört was der Typ gerade gesagt hat."

Jan schnallte das Schwert samt scheide an seinem Gürtel fest bevor er den Mantel überwarf.

„Das kann ich nicht zulassen." Lolith stieß mit einem Sprung über das Nest und stellte sich vor Jan. „Wenn du vom Blitz getroffen wirst?"

„Macht euch mal keine Sorgen. Ich bin Meister im Umgang mit Blitzen und..."

„Du wirst hier bleiben." auch Furok stellte sich jetzt vor Jan und knurrte laut.

„Ich weiss eure Besorgnis zu schätzen aber ich muss losgehen. Wir haben nur den einen Monat und wenn es stimmt, dann müssen wir auf alles gefasst sein."

„Du wirst keinen schritt nach draußen machen."

„Verdammter Mist lasst mich gehen. Ihr habt kein Recht dazu mich festzuhalten."

„Wir sind auch deine Eltern und haben jedes Recht dazu. Wenn du dich nicht sofort wieder zu deinem Bruder legst und zumindest etwas ruhst dann werde ich dich verletzten müssen." das knurren des roten Drachen wurde immer heftiger und sein Atem begann bereits nach Feuer zu riechen. Kleine Rauchfahnen stiegen aus den zuckenden Nüstern der beiden großen Drachen.

Jan wusste das er sie ohne weitere Probleme mit Magie besiegen konnte. Doch das wollte er nicht und wich ein Stück zurück.

< Sei Vernünftig Jan. die beiden machen sich doch nur Sorgen. >

„Schon gut. Schon gut. Ich bleibe hier. Aber nur bis das Unwetter weitergezogen ist. Egal ob es dann noch Regnet oder Stürmt. Ich werde dann gehen."

Damit Jan nicht auf den Gedanken kommen konnte eventuell doch während des Unwetters raus zugehen legte sich Furok an den Eingang.

< Das wäre alles nicht passiert wenn ich nicht existieren würde >, fing Kotoga auf einmal an zu lamentieren.

< Was soll das denn jetzt? Fang ja nicht an in Selbstmitleid zu versinken. Denk dran ohne dich wäre ich niemals in den Genuss gekommen hier sein zu dürfen. >

< Und doch fühle ich mich schlecht. Es ist als ob alles meine Schuld ist. >

< Nein. Nicht du bist der Auslöser. Du bist derjenige der es verhindern soll. Ich bin nur hier um deine Schritte zu lenken. >

< Trotzdem. Ich fühle mich schlecht. >

Jan wollte seinen Drachen etwas aufmuntern und überlegte was er sagen konnte.

< Deine schlechte Laune ist ansteckend. Da war ich lieber wütend. Jetzt bin auch ich so...>

< Müde? Leer? Überfordert? Genau so geht es mir. >

< Lass das sein. Du bist ein stolzer Drache. Darüber hinaus noch einer der drei Großen. Gerade du solltest nie Müde werden ein Vorbild für andere zu sein. >

< Ach lass mich doch in ruhe. Ich brauche halt mal meine schwachen Momente. Weißt du eigentlich was es für eine Bürde ist wenn jeder zu dir aufschaut? >

< Ha. Ha. Ha. Wenn ich dich daran erinnern darf ich bin einer der drei Großen Reiter. Dazu noch ein Weltenwanderer und Magier. Jeder Mensch schaut zu mir auf. Genau wie die Drachen zu dir. >

< Aber du bist älter und reicher an Erfahrung.>

< Und du größer und schöner. Das sind also keine wirklichen Argumente für mich. Lass das Trübsal blasen und sei wieder der stolze kleine Bruder denn ich so liebe. >

< Wie du verlangst mein großer Bruder, der kleiner ist als ich. >