Tage im Juni - LEHRMEISTER (2) - Ger

Story by Kranich im Exil on SoFurry

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#12 of Tage im Juni

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TAGE IM JUNI

Lehrmeister

- 2 -

Das war ein Fremder. Die Art, wie er sich bewegte, wie er mit langem Hals um das Haus schlich und schnüffelte -- Dieser jemand gehörte hier nicht hin.

Niklas sprang von der Couch und huschte hinter eines der Fässer. Er zog den Rotz in seiner Nase hoch, spuckte ihn zur Seite und rieb sich die Tränen aus den Augen. Er drückte seine Wange gegen das Blech und spähte unter einer Werkbank hindurch.

Der Fremde hatte sich durch das Tor gezwängt und schlenderte jetzt vor dem Haus herum. Die Bewegungen seines Kopfes verrieten, dass er die Fenster inspizierte.

Die im Erdgeschoss waren vernagelt. Die zum Keller vergittert. Waschbären legen großen Wert darauf, alle auszusperren, die keinen Ringelschweif tragen.

Der Blick des Fremden wanderte zu den Fenstern im zweiten Stock. Alle geschlossen. Bis auf eines rechts, das jemand nach dem Lüften vergessen hatte zu verriegeln.

Der Typ war kein Waschbär. Selbst von hinten konnte Niklas das sehen, denn statt eines Ringelschweifes trug er einen dürren, langen Schwanz, der in einem schwarzen Fellbüschel endete. Er hatte keine Ahnung, zu was für einem Anthro so ein Schweif gehörte.

Niklas ließ seine Nasenflügel wippen. Er versuchte den Geruch der Gestalt aufzunehmen.

Zigarettengestank. Jedoch nicht der säuerlich-bittere, den er von seinen Cousins kannte, sondern ein süßlicher, würziger. Der Qualmgestank verdeckte den Körpergeruch. Trotzdem konnte er riechen, dass der Fremde männlich war. Diese eigenwillige Note ließ sich nicht überdecken.

Der Kopf des Typen hob und senkte sich. Er untersuchte die Fassade. Keine Chance für ihn, sie war zu glatt zum Klettern.

Er schien nicht glücklich über diesen Umstand zu sein. Genervt drehte er sich auf der Stelle und zog ein Handy hervor.

Jetzt konnte Niklas ihn besser erkennen. Er war definitiv kein Waschbär sondern ein Pudel.

Es gab ja viele Ideen, wie Pudel aussehen können -- mal waren sie bauchig und flauschig wie Schafe, mal pink wie Zuckerwattemutanten mit lustigen Puscheln an Ohren und Pfoten -- Dieser Typ jedoch besaß Fell so schwarz wie Teer. Nur sein Gesicht war stahlgrau. Statt knuffiger, buschiger Wolle war sein Pelz bis auf wenige Millimeter herunterrasiert. Lediglich vom Kopf stand ein Lockenkamm ab wie der Federschmuck eines exotischen Vogels. Vielleicht war jedoch der Begriff »Stammeshäuptling« passender, denn zum Iro gesellten sich ein schmales Gesicht mit schwarz umrandeten, stechend gelben Augen, eine spitze Nase und blitzende Eckzähne, die ihm über die Unterlippe ragten. Unter einer schwarzen Lederjacke trug er modebewusst ein pinkes T-Shirt mit einer Swastika und dem Spruch_»Be Happy«._ Seine engen, dunklen Jeans waren so zerrissen, dass er praktisch in Boxershorts dastand. Diese waren ebenfalls pink. Er achtete scheinbar auf sein Aussehen.

Der Typ studierte sein Handy für eine Weile, was ihn aber nicht sonderlich glücklich zu machen schien. Er drehte sich wieder im Kreis, lief nach rechts und nach links, starrte auf die Fenster und dann zurück auf sein Handy.

Dann blickte er plötzlich zum Schuppen herüber.

Niklas Kopf verschwand hinterm Fass. Er presste sich gegen das Blech und verharrte eine Minute ohne einen Blick zu riskieren.

Er lauschte. Hörte nichts bis auf den Wind im Gras und sein eigenes Herz. Der Typ schien sich nicht zu bewegen. Dort war kein Rascheln von Klamotten. Keine Schritte. Vielleicht hatte er Niklas gesehen. Unsinn. Im Durcheinander des Schuppens würde ein kleines, graues Maskengesicht sicher nicht auffallen.

Niklas duckte sich und spähte vorsichtig zwischen den Füßen der Werkbank hindurch. Durch das Gras konnte er das Appartementhaus sehen. Er suchte nach Bewegung. Nach der dunklen Gestalt. Fand nichts.

Er drehte seine Ohren in Richtung des Hauses wie zwei Richtantennen. Das Hämmern seines eigenen Herzens und das Rauschen seines Blutes ließen die Umgebungsgeräusche jedoch verblassen. Er zwang sich zur Ruhe. Versuchte entspannter zu atmen.

Auf einmal knackte es neben ihm. Sein Blick flog hastig herum und er zog seinen Kopf zurück. Der Typ stand am Schuppen. Nicht einmal fünf Meter entfernt.

Niklas presste seinen Rücken gegen das Fass, atmete erschrocken ein und kniff sofort die Lippen zusammen, um sein Atemgeräusch zu unterdrücken.

Er betete, dass der Pudel ihn mit seinen Hängeohren nicht hören konnte. Geraschel und Geknister. Aus der Nähe war der Zigarettengestank noch intensiver. Niklas zog seine Nasenflügel zusammen, um nicht niesen zu müssen. Der penetrante Geruch machte es dem Typen sicher schwer, überhaupt etwas zu riechen. Vielleicht war seine Nase schon abgestumpft davon.

Mehr Rascheln. Der Pudel bewegte sich. Niklas konnte nicht sagen wohin. Die Geräusche wurden zum Glück nicht lauter. Aber auch nicht leiser.

»Na, Kleiner«, erklang eine Stimme.

Niklas fuhr erschrocken zusammen. Er stieß sich den Ellenbogen am Tischbein und schnaufte. Presste die Lippen zusammen. Wartete darauf, dass der Federkopf über ihm auftauchte. Er saß zusammengekauert da. Nichts geschah.

Wieder Geräusche. Ohne den Kopf zu bewegen ließ der Waschbär die Augen nach links huschen. Geradeso aus dem Augenwinkel sah er die Umrisse des Typen bei der Couch. Er hielt Niklas Rucksack in einer Pfote und die Dose in der anderen. Er kippte sie von einer Seite zur anderen und beobachtete die Maus darin.

»Sieh dir den ganzen Müll an«, murmelte er. »Waschbären horten jeden Scheiß.«

Er wusste also, dass Waschbären im Haus lebten. Aber vielleicht hatte er das trotz seiner Qualmerei auch riechen können. Welcher Dieb kommt auf die Idee, in ein heruntergekommenes Appartementhaus im ärmsten Viertel der Stadt einzubrechen? Was war hier schon zu holen, außer rostigen Autoteilen, dreißig Jahre alten Möbeln und defektem Fernsehzubehör?

Zudem trug der Typ keine Billigklamotten. Echtlederjacke, Designerjeans, Kampfstiefel. Das Zeug war mehr wert als der Inhalt des gesamten Schuppens -- wahrscheinlich war seine Frisur mehr wert als der Inhalt des Schuppens. So ein Typ würde sicher nicht einfach vorbeikommen, um irgendwelchen verlausten Krempel mitgehen zu lassen.

Der Pudel warf Dose und Rucksack auf die Couch und schlenderte den Schuppen entlang. Sein Blick fiel auf Niklas Klamotten über dem Balken. Wieder murmelte er etwas und summte ein Lied. Er ließ seine Krallen im Takt aufeinander klicken. Das musste der entspannteste Einbrecher der Welt sein. Oder der dreisteste.

Der Typ kam Niklas viel zu nahe. Der Waschbär kauerte sich zusammen.

Langsam hatte er genug davon. Genug von diesem bescheuerten Tag. Genug davon, im Dreck zu sitzen, während irgendein Spinner versuchte, ihr Haus auszuräumen. Völlig ungeniert. Niklas wünschte sich, kein Winzling zu sein. Wäre er groß wie Arik, hätte er dem Typen eine auf die Schnauze gegeben oder ihm in die pinken Boxershorts getreten. Aber er war nicht groß. Und er war feige. Versteckte sich lieber, als ihr Heim zu verteidigen. Vor einem Pudel mit Irokesendauerwelle.

Der Kerl veranstaltete plötzlich mächtigen Lärm. Niklas warf einen Blick über das Fass und konnte gerade sehen, wie er eine Leiter zwischen zwei Schränken hervorzog. Er hievte sie auf die Schulter und manövrierte sie zwischen dem Schrott im Schuppen hindurch.

Wieder sah er sich um und Niklas verschwand flink in seinem Versteck.

»Ich weiß, dass du irgendwo bei dem Fass bist, Kleiner. Mir egal. Wenn du raus kommst, können wir spielen.«

Der kleine Waschbär stellte sich stumm und tat so, als wäre er bloß Luft. Der Typ kicherte nur und lief zielgerichtet zum Haus zurück.

»Let's burn the world down and celebrate«, sang er leise, »That all we once knew is long decayed.«

Niklas starrte ihm fassungslos nach. Dieser Typ wollte ernsthaft am helllichten Tag mit einer Leiter in den zweiten Stock eines Appartementhauses einsteigen.

Der kleine Waschbär schnaufte vor Wut und Ungläubigkeit. Das Haus war völlig ungeschützt vor diesem Mistkerl. Niklas war alleine. Keiner seiner Verwandten in der Nähe. Er war jetzt der Nesthüter. Arik würde ihn zusammenschlagen, wenn er einfach im Dreck saß und zusah, wie der Pudel seelenruhig zum Fenster hinaufkletterte und dabei auch noch ein Liedchen summte.

Er brummte grimmig, stemmte seine Füße in den Boden, zögerte und verließ sein Versteck. Seine Brust zitterte. Er spannte Hände und Arme an, um sie zu beruhigen.

Der Typ bekam nicht einmal mit, wie der kleine Waschbär sich von hinten an ihn heranschlich. Vielleicht war es doch gut, mickrig zu sein. Und unscheinbar. Und leise.

Niklas hielt mit einigen Metern Abstand schritt. Er hatte den Kopf eingezogen und hielt sich nahe am Boden als wäre er auf der Jagd. Er musste nur herausfinden, wie er die Beute erlegen sollte.

Der Pudel stemmte die Leiter in den Boden und spähte die Hauswand hinauf. Sein Blick wanderte die Fensterreihe entlang. Er streckte die Arme in die Höhe und dehnte seinen Körper, als bereitete er sich auf eine Akrobatik-Performance vor. Er neigte den Kopf und plötzlich schauten sich Jäger und Beute direkt an.

Beide standen stumm da und glotzten sich an. Der Wind wischte durch das Gras und die Locken des Pudels wippten sacht in der Brise. Niklas stand gebückt knapp zwei Meter von ihm entfernt und bewegte keinen Muskel, als wäre er ein seltsamer Gartengnom. Die Brauen des Typen waren gehoben. Seine gelben Augen musterten den kleinen Waschbären in scheinbarer Mischung aus Verwunderung und Bekifftheit. Dann bogen sich seine Mundwinkel nach oben. Ein schmales Lächeln zeigte kleine, spitze Zähne.

»Procyon Lotor Sapiens Minimus«, plapperte er, »Haste zufällig 'nen Schlüssel?«

Niklas Nasenrücken zuckte. Diese Dreistigkeit. Er Knurrte, aber das schien den Typen nicht zu interessieren. Niklas Blick fiel auf sein Bein, das durch die großen Löcher in der Hose freilag. Das hieß, seine Zähne mussten sich nicht erst durch den Stoff arbeiten.

Der Kerl schien sich über die Inspektion seines Beines zu amüsieren und zwei Sekunden später steckten Niklas Zähne bereits darin.

Der Pudel riss die gelben Augen auf. Sein Grinsen verformte sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse. Heute lernte er, dass Hunde und Waschbären das gleiche Gebiss haben. Kleine Zähne tun genauso weh wie große und mit genug Kraft können sie genauso tief ins Fleisch eindringen.

Der Mistkerl ließ die Leiter los, die gegen die Hauswand fiel, nach rechts vorbei glitt und dann scheppernd zu Boden ging. »Bist du irre?«, brüllte er und trat nach Niklas. Daneben.

Er versuchte den Waschbären abzuschütteln. Das schien den Schmerz in seinem Bein nur noch schlimmer zu machen. Niklas hatte sich darin festgebissen wie eine Zecke. Der Fuß des Typen knickte um und er stieß mit dem Rücken gegen die Mauer. Dann landete er stolpernd und fluchend direkt neben der Leiter. Niklas wich der Sohle des Stiefels aus. Noch ein Tritt ins Leere.

Niklas schmeckte das Blut. Es war scheußlich. Und roch noch schlimmer. Nach Schweiß und Eisen. Der Geruch ließ das Bild von Chucks in seinem Kopf aufblitzen, wie dieser reglos am Boden lag.

Er musste würgen und ließ das Bein los. Er machte einen Satz zurück, ging hinter einer Mülltonne in Deckung und spuckte. Roter Speichel lief aus seinem Mund. Es war ekelhaft.

Der Pudel fluchte lautstark und hielt sich das Bein. Um ihn herum hatten sich blutige Flecken auf Rasen und Sand verteilt.

»Ich dreh dir den Hals um!«, zischte er. Er hatte sich an der Leiter entlang gezogen bis zu den Stufen der Hintertür. Er schob sich auf die oberste und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Türrahmen.

Aus seinem Versteck beobachtete Niklas jede seiner Bewegungen. Der Schuft würde bestimmt nicht mehr versuchen, ins Haus zu klettern. Das konnte er im Moment nicht einmal.

Der Köter schnaufte und zog eine Zigarette aus der Tasche, zündete sie an, nahm einen Zug. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß den Qualm durch die Nase aus. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den Waschbären.

Niklas starrte zurück. Er würde so lange hier sitzen bleiben und Wache halten, bis Arik und die anderen zurück waren. Und wenn der Pudel ihm blöd kam, würde er sich sein anderes Bein vornehmen. Dem Kiffer musste längst klar sein, dass er mit kaputtem Bein keine Chance gegen einen flinken Waschbären hatte.

Beide beobachteten sich ohne Worte. Niklas wie ein Wachhund hinter der Tonne und der Pudel wie ein bekiffter Landstreicher auf der Treppe.

Dann zog der Kerl einen dunklen Gegenstand aus der Innentasche seiner Jacke. Niklas konnte es aus seiner Position nicht genau erkennen, aber er sah aus wie eine Pistole. Der Typ schüttelte den Gegenstand und murmelte etwas. Er fuhr wieder in die Tasche und zog noch mehr Zeug hervor, das ihm aber aus den Pfoten fiel und sich klirrend vor ihm auf dem Boden verteilte. Er hantierte an der Waffe herum und das Magazin rutschte aus dem Halter. Es fiel ebenfalls zu Boden.

»Komm schon!«, protestierte er und sammelte es auf. Dann pflückte er sich die heruntergefallenen Patronen und ließ eine nach der anderen im Magazin verschwinden. Er nahm einen Zug an der Zigarette und summte ein Liedchen. Mit aller Ruhe der Welt steckte er das Magazin zurück in den Halter, zog am Schlitten, der klackend zurücksprang, entsicherte, richtete die Pistole auf Niklas und zog den Abzug.

Ein entsetzlicher Knall stach Niklas in die Ohren und ließ seinen Körper zusammenzucken. Er zog den Kopf ein und kniff die Augen zusammen. Neben ihm schepperte das Blech. Sein Herz machte einen Sprung und für einen Moment setzte sein Atem aus.

Er schnaufte panisch, prüfte hektisch und stellte erleichtert fest, dass sein Pelz nirgendwo ein Loch hatte.

»So'n Murks«, meckerte der Pudel, »Bleib genauso sitzen, ja?« und zielte erneut.

Niklas dachte nicht einmal dran. Er verkroch sich panisch hinter der Tonne. Mit bebender Brust sprangen seine Augen umher und suchten fieberhaft nach einem Unterschlupf. Nichts. Der Schuppen war zu weit weg. Das Tor auch.

Er zog die Knie zur Brust und kauerte sich zusammen, um sich so klein wie möglich zu machen. Neben seinem Kopf prangte das Austrittsloch des Projektils. Der Schuss war einfach hindurch gegangen als wäre die Tonne überhaupt nicht da.

Einige Gestalten in Schwarz zwängten sich durch das Hoftor. Ihre Ankunft ließ den kleinen Waschbären aufatmen. Er war noch nie so froh gewesen, Kapuzenträger zu sehen.

Zögerlich drückte er sich in die Höhe, um vor ihnen nicht wie ein feiges Häufchen Elend an der Erde zu kauern. Den Rücken ließ er am Blech lehnen. Nur zur Sicherheit.

Arik zog die Kapuze vom Kopf und ließ seine Kieselaugen über die Szene wandern. Niklas, die Leiter, die Blutspur im Hof, der Pudel auf der Treppe.

»Was zur Hölle machst du hier?«, verlangte Arik von ihm zu wissen.

Der Köter hob die Augenbrauen, senkte die Pistole, sicherte sie und nahm einen Zug an der Zigarette. »Den Hof vollbluten. Sieht man doch.«

Niklas ging neben Arik in Stellung und streckte siegessicher den Kopf in die Höhe. Er hatte den Schuft fertig gemacht und ihr Heim verteidigt.

Die gelben Augen des Typen sprangen auf den kleinen Waschbären und er zog nervös den Kopf wieder ein.

»Wir waren hier noch nicht fertig«, gab der Pudel bekannt, »Der Kleinen sollte nicht ohne Maulkorb rumlaufen.«

»Und du solltest hier nicht rumlungern«, konterte Arik. Er fuhr Niklas mit der Hand durchs Kopfhaar und tappte ihm auf den Hinterkopf.

Dann schloss er die Tür auf und deutete den anderen, ihre Einkäufe nach drinnen zu bringen. Joas, Jann und Ayko hatten mehrere graue Kartons im Schlepptau. Den Inhalt konnte man nicht erkennen. Sie trugen alles die Treppe hinunter in den Keller.

Arik deutete auf die Blutspur im Hof. »Mach das sauber, bevor die Nachbarn glotzen«, ordnete er Niklas an.

Der Pudel zog an der Zigarette und streckte die Pfote in die Höhe. »Könnte etwas Hilfe hier gebrauchen.«

Arik warf ihm nur einen kurzen Blick zu, »Fick dich« und verschwand im Haus.

Der Typ grinste. »So eloquent.«

Er rauchte die Zigarette zu Ende während er Niklas dabei beobachtete, wie er mit einem Wassereimer bewaffnet den Hof säuberte. Der kleine Waschbär hielt zögerlichen Abstand und ließ den Punk nicht aus den Augen. Dieser kicherte nur, schnipste den Zigarettenstummel in den Eimer und rappelte sich auf. Hinkend bahnte er sich seinen Weg ins Haus.

»Ich hoffe, du hast den Kleinen impfen lassen«, rief er ins Treppenhaus, »Ihr seid alle durchgeknallt.« Sein Gemecker und die blumigen Ausschmückungen der Lage waren noch lange durch die Flure zu hören. »Waschbären. Alle Psychos.«

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