die legende des silbernen Drachen 18

Story by kotoga on SoFurry

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3 Tage im nichts

Sie saßen einige zeit bei einander. Wortlos schauten sie zum Kamin. Das Feuer loderte hell und heiß.

„und was jetzt?" dachte Jan. „wir müssen doch etwas tun können. Aber bei dem Nebel würde man sich nur verlaufen."

„worüber denkst du nach?" fragte der Graf.

Den Kopf schüttelnd trafen sich ihre blicke. „was wir tun können? Der Nebel gibt uns ein wenig zeit, diese sollten wir nutzten. Aber womit?"

„ wir könnten...." Minuten verstrichen. Der Graf legte seine Hand auf sein Kinn. „wir könnten .... ach es ist sinnlos. Wir können nichts tun. Wenn sich auch nur einer raus wagt verläuft er sich sofort."

„Und was ist mit den Soldaten auf der Mauer? Sie können doch nicht die ganze zeit da stehen bleiben."

„ich weiß. Aber was sollen wir tun? Willst du raus gehen? Ich traue mich ja nicht mal einen erfahrenen Laufburschen los zu schicken."

die köpfe hingen schon ganz tief. Bedrückt schauten sie auf die Maserung des Tisches an. Wie sie immer wieder um die Astlöcher herum verlief. Absolut perfekt weiteten sich die kreise.

„ich geh da jetzt raus. Ich kann nicht hier rumsitzen während unsere Soldaten da draußen sind." Jan sprang von seinem Stuhl auf. Auf halben weg zur Tür sprangen die beiden Jungdrachen ihm in den weg. Mit einem niedlichen knurren hielten sie beide die Flügel weit geöffnet. Jan blieb stehen kniete sich hin und streichelte beiden über denn Kopf.

„ja meine beiden. Ich weiß. Ihr habt mich überzeugt."

stöhnen blieb er in der hocke.

„was soll ich nur machen?" fragte er verzweifelt.

Beide Drachen kuschelten sich an Jans Körper. Ihre kleinen Schuppen kratzen an seinem Wollhemd.

Sage und schreibe 4 Stunden hockte Jan bei den beiden verängstigten Drachen am Boden.

„wir sollten was essen gehen." rief der Graf und stand auf. „kommt wir gehen in die Küche."

„und was ist mit den anderen Drachen? Sie müssen Hunger leiden während wir uns den Bauch voll schlagen."

„das ist halt so. Und die lieben kleinen brauchen ihr fressen. Sie müssen schnell wachsen damit sie groß und stark werden."

„okay für die kleinen sehe ich es ein. Aber ich werde keinen bissen tun bis die anderen Drachen wieder gefressen haben. Und wenn es tage dauert."

Siegbert zuckte mit den Schultern und verließ das zimmer. Ihm folgten die beiden kleinen Drachen. Sie wussten wo er hin wollte. Jan schlenderte einfach hinter ihnen her. Je weiter sie in die Festung kamen desto nebliger wurde es. Selbst drinnen begann nun, sich der Nebel unaufhaltsam auszubreiten. Nicht so dicht wie draußen aber immer noch stark genug um einem die weite Sicht zu nehmen.

Die Küche war gefüllt von lauter herrlichen Gerüchen. Es roch nach gekochten Fleisch und Gemüse. Nach frischen Obst und gewürzten. Jan lief das Wasser im Mund zusammen als er es wahrnahm.

„Hubert machst du für mich und den beiden kleinen Drachen einen großen Teller fertig."

„und der Feldherr?"

„soweit ich verstanden habe will er hungern bis die Drachen wieder was gefressen haben."

Jan nickte. Ihm knurrte zwar der Magen. Aber er blieb hart und wartete geduldig darauf das sie alle was gegessen hatten. Satt und zufrieden kamen die beiden Drachen zu Jan gekrochen. Er hob sie beide auf. Einen im linken und einen im rechten arm. So folgte er dem Grafen zu dem Kamin Zimmer. Es wurde eine weitere matte auf dem Boden ausgerollt und ein großer Korb mit Kissen für die Drachen.

„soll ich mit euch hier schlafen?"

„du kannst auch raus in diese Suppe und bei deiner Familie bleiben."

„ich glaube soviel Luxus werde ich gönnen hier im beheizten zimmer zu bleiben." er wollte zwar hungern aber nicht frieren.

Er trat zum Fenster, öffnete es und sofort kroch der Nebel ins Zimmer. „Furok, Lolith könnt ihr mich hören?" rief er hinaus.

„ja! was ist denn? Und wo bist du?" rief Lolith zurück

„seit ihr noch alle da?"

„Ja! Warum?"

„ich werde ich werde heute hier drinnen bleiben mit den beiden Drachen. Es ist einfach zu gefährlich da draußen. Wenn etwas ist ruft einfach oder brüllt oder was ich."

„ist gut. Wir wissen Bescheid."

dann schloss er das Fenster wieder. Im Raum hatte sich eine dichte Nebelwolke gebildet und es war kalt. Vor dem Kamin kniend legte er noch etwas Holz nach um das Feuer wieder anzufachen das inzwischen etwas runter gebrannt war. Heiß entzündete sich das Feuer von neuem. Eine Hitze wie aus einem Hochofen so kam es Jan vor. Oder der Feuer Atem eines Drachen. Immer höher schlugen die neu erwachten flammen. Jan setzte sich vor dem Kamin. Den blick auf die tänzelnde Flamme fixiert saß er da. Die flamme beruhigte ihn ein wenig. „was sollen wir nur machen?" fragte er sich „wenn der Nebel bleibt sind wir in Sicherheit. Zwar nur solange bis der Hunger der Drachen zu groß wird und sie jagen müssen. Wenn er sich frühzeitig verzieht dann können zwar die Drachen wieder jagen gehen aber die Soldaten werden uns angreifen. Wir sitzen tief in der scheiße."

„also Jan bitte. So ausweglos ist die Situation gar nicht. Wenn es nicht anders geht werden die Bewohner der Stadt halt ihr Vieh opfern müssen. Wir haben Pferde und Esel die die Drachen fressen können."

„und das hältst du wirklich für die beste Lösung? Deinen Bewohnern alles zu nehmen um die Drachen satt zu bekommen? Nein es muss eine bessere Lösung geben."

„wenn dir eine einfällt sag bescheid. Ich werde auf jeden Fall etwas schlafen. Es ist schon mitten in der Nacht. Denke ich." Siegbert drehte sich um und deckte sich zu.

Jan stand von dem Feuer auf und sah das auch die beiden Drachen sich hingelegt hatten. Allerdings auf seiner matte.

Er zuckte mit den Schultern und setzte sich neben die beiden auf den Boden. Sie lagen beiden eng bei einander. Der kleine silberne Kopf ruhte auf den rücken des weißen. Langsam hoben und senkten sie ihre Bäuche. Gleichmäßig wie ein Uhrwerk atmeten sie seelenruhig im Schlaf. Leise wurde die Tür geöffnet und eine Wache betrat den Raum. Sie sah das Jan noch war. „Feldherr!" salutierte er flüsternd. „ich wollte mich nur vergewissern das der Kamin noch an ist."

„ja ist er. Ich habe noch ein Auge darauf."

„ihr solltet aber besser schlafen. Ich werde euch wecken wenn es Neuigkeiten gibt."

Jan nickte. „danke."

die Wache ging wieder raus und schloss die Tür.

Vorsichtig legte er sich um die beiden Drachen, zog die Decke etwas nach oben und versuchte zu schlafen.

Ohne wirkliche Erholung wachte Jan wieder auf. Durch das Fenster konnte er sehen das es immer noch neblig war. Er schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte. „au man. Wo bin da nur rein geraten."

er stand auf und ging zum Kamin um einen neuen Holzscheit aufzulegen. Beim aufstehen blickte er aus dem Fenster. Nur der weiß graue Dunst war zu sehen. Bedrückend und schwer lag er auf dem Land.

„wenn das so weiter geht werde ich noch verrückt. Ich weiß ja nicht mal ob es gerade Tag oder Nacht ist. Meine innere Uhr erzählt mir auch nur Müll und es gibt keine Möglichkeit nachzuvollziehen welche Tageszeit gerade ist." dann packte er sich an die Schläfen und massierte sie. „und ständig dieser Druck im Kopf. Wenn er doch endlich aufhören würde dann wüsste ich das ich Magie wirken kann. Ich würde einen Tornado oder einen Hurrikan herbeirufen der die Soldaten einfach weg weht. Und gut wäre die Sache. Aber nein der bescheuerte Fokus muss sich ja erst noch bilden."

„was bist du da am motzen Jan?" fragte der Graf auf seinem Bett sitzend.

„ach nichts. Ich führe nur selbst Gespräche." Jan musste kurz lächeln. „in unserer Welt ist das ein Zeichen das man wahnsinnig ist."

Die Arme vor seinem Körper verschränkt blickte Jan wieder aus dem Fenster.

Inzwischen hatte eine Magd etwas zu Essen und einen Krug mit Wein gebracht. Der Graf und die beiden Drachen taten sich daran gütig. Nur Jan nahm nichts. Auch wenn sein Magen ihm etwas anderes erzählte er blieb hart und starrte die ganze aus aus dem Fenster. Lediglich etwas zu trinken nahm er sich. Aber keinen Wein sondern Wasser. Um dieses hatte er die Magd extra gebeten da sein Alkohol verbot auch für ihn galt.

„IHR BEWOHner der stADT HR MIR ZU!" hörte Jan eine befehlende stimme. Es war nicht die selbe die den Nebel gerufen hatte. Sie war eindringlicher. Ja fest schon gebieterisch. „ERGebt euch unD ES WIRD EUCh nichts gesCHEHEN."

der Graf lächelte „sie verstärken, mit Magie ihre Stimme, um uns Angst zu machen. Sie können den Nebel nicht vertreiben und versuchen uns so uns zur Aufgabe zu zwingen. Wahrscheinlich wissen sie nicht mal genau wo sich die Stadt befindet dem lauter und leiser werden nach zu urteilen."

schockiert nickte Jan ihm zu

„ sie hoffen das wir den Nebel so verschwinden lassen. Aber da er nicht von uns kommt wird der Terror weiter gehen. Bis sich entweder der Nebel verzieht oder die stimmen der Magier heiser sind."

ein tiefes seufzen war zu hören als Jan sich an den Tisch zum Grafen setzte.

Nach einigen Minuten überkam ihn eine Idee. „ich weiß wie ich durch die Stadt komme ohne mich zu verlaufen." er schlug mit der flachen Hand auf seine Stirn. „ich kann doch jedes mal wenn ich mich orientieren muss Welten wandern. In der anderen Welt ist kein Nebel. Das ich noch nicht früher drauf gekommen bin."

„und was hast du dann vor?"

„gute frage." Jan setzte sich enttäuscht wieder hin. „selbst wenn ich zur Mauer kommen würde. Ich könnte nichts ausrichten. Sie würden mich nicht mal durch diese Suppe sehen."

er schlug, mit dem Kopf, mehrmals auf den Tisch. „es ist zum Mäuse melken."

Die beiden kleinen Drachen sprangen auf den Tisch und leckten Jans Wangen. Immer und immer wieder. Als Jan sich dann endlich wieder aufrichtete streichelte er beiden über den rücken. Das schnurren erfühlte den sonst ruhigen Raum.

„aber ich werde trotzdem mal rüber gehen um nach zuschauen ob alles in Ordnung ist. Kommst du mit kleiner?" dieser schüttelte nur mit dem Kopf. „dann geh ich eben alleine. Ich bin bald zurück."

er verließ seinen Körper und stand kurz darauf am Marktplatz. Es war helllichter Tag und die sonne schien. Doch die Straßen waren leer. Nur ein einzelner Drache saß auf dem platz. Alleine und verlassen schlief er dort. Egal in welche Straße er schaute über all waren die Drachen. Und auf den mauern sah es nicht besser aus. Die Soldaten trauten sich nicht von ihrem Posten zu gehen. Hier und da hörte man die Stimme des Magiers der immer den gleichen Satz rief. Bedrückt saßen sie auf dem Wehrgang. Eng beieinander und in ihre Mäntel gehüllt saßen sie da. „kann der Kerl nicht endlich heiser werde?" reif einer der Soldaten. „soll er doch einfach tot umfallen. Hauptsache wir haben ruhe." brüllte ein anderen in den Nebel.

Egal zu welchem teil der Mauer er kam. Es war immer das gleiche Bild. Viele der Soldaten hatten zwar ein packen mit Brot und Käse bei sich. Das sie brüderlich teilten. Aber sie hatten Hunger, ihnen war kalt und sie litten unter dem starken Nebel. Durst war kein Problem da die Drachen auf der Mauer Tonnen mit Wasser abgestellt hatten. Und doch fühlte Jan sich schlecht. Sie litten draußen und er saß im warmen mit der Möglichkeit zu schlafen und zu essen. Auch wenn er es nicht tat.

Beim Feind sah es nicht anders aus. Man hatte versucht die Zelte aufzustellen und Feuer zu machen. Wild durcheinander standen die Zelte. Verständlich da sie ja nicht sahen wo die anderen waren.

Der starke husten Anfall zeigte allen das Jan wieder in seinem Körper war.

„und?"

Jan nahm die Hand vorm Mund und hustete einige male kräftig.

„Moment." keuchte er hervor und nahm einen Schluck Wasser. Als sich seine Atmung wieder beruhigt hatte sagte er. „allen geht es einigermaßen gut. Sie frieren zwar und leiden leichten Hunger aber sie sind auf ihren Posten. Beim feind sieht es ähnlich aus."

„sehr gut. Ich wusste das eure Fähigkeit Welten zu wandern nützlich sein könnte."

„ja sehr nützlich..." sagte Jan mit einen sarkastischen Unterton. „... aber sie hilft uns nicht weiter. Wir bewegen uns auf der stelle."

„Geduld Jan. du musst mehr Geduld haben. Egal wer uns den Nebel geschickt hat. Er will das wir mehr zeit haben. Und das wir nun nutzlos da hocken ist reiner Zufall."

„ein Zufall der mir gar nicht schmeckt. Aber egal."

sie ließen sich auf ihren Stühlen zusammen sinken und schwiegen.

Doch Jan war es zu langweilig einfach nur nichts zu tun. Er kippelte etwas mit dem Stuhl wie in der schule.

„wollt ihr ein Spiel spielen?" fragte der Graf.

„ein Spiel?"

„ja ihr habt doch bestimmt spiele in deiner Welt."

„natürlich haben wir spiele. Aber findet ihr es der richtige Zeitpunkt dafür?"

„was könnte besser sein als seinen Geist zu beschäftigen mit einem Spiel?" er stand auf und holte einen kleinen Kasten aus einem Regal.

„das Spiel heißt das Spiel der Könige und wird nur selten gespielt."

er öffnete den Kasten und es kam ein schwarz weißes Spielfeld zum Vorschein.

„das ist Schach. Das wird bei uns häufiger gespielt. Und ich kenne sogar die regeln."

„wunderbar. Lust auf eine Partie?"

„erklärt mir erstmal die regeln. Nicht das sie sich von unseren unterscheiden."

der Graf erklärte ihm die einzelnen Figuren, wie sie ziehen durften und wie man schlägt.

„das ist im Prinzip alles. Der Rest ist Taktik."

„komisch das sich in unterschiedlichen Welten das selbe Spiel entwickelt hat."

„einer legende nach kommt es auch aus deiner Welt. Es soll vor Jahrhunderten mal mit einem anderen Welten Wanderer zu uns gekommen sein."

Jan schaute sich die Aufstellung der Figuren an.

„nun Jan? Lust auf eine runde?"

„klar."

sie spielten eine ganze weile bis der Graf gewonnen hatte. „matt!" rief er und grinste.

„sieht so aus." Jan pustete die Backen auf und blies auf das Feld.

„du bist zu unkonzentriert. Wegen deinem Hunger."

„das und die Tatsache das wir immer noch belagert werden."

„vergiss doch mal für einen Augenblick das wir im Krieg sind. Konzentriere dich auf das was vor dir liegt."

„leichter gesagt als getan." er stellte die Figuren wieder auf. „ich fordere Revanche."

„wie du willst."

nach 6 spielen war der Graf immer noch ungeschlagen.

„ok ich gebe es auf. Das hat keinen Sinn."

„ich denke wir sollten für heute auch Schluss machen. Es wird schon spät sein." das Spiel wurde weggeräumt. In der zwischen zeit legte Jan neues Holz in den Kamin. Er war fast ganz aus. Mit kräftigen Luftzügen, blies er das Feuer wieder an.

So vergingen 3 tage. Tag ein Tag aus der selbe Ablauf. 3 tage ohne essen. 3 tage Bücher lesen und Spiele spielen. 3 tage mit seinen beiden Jungdrachen und dem Grafen. Eingefercht in der Festung. Umhüllt vom Nebel. Den feind vor den Toren. Verzweifelt und doch zuversichtlich.

3 tage im nichts.