Erwachen

Story by Pattarchus on SoFurry

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Diese Geschichte darf jederzeit privat kopiert und weitergereicht werden, solange das Copyright gewahrt bleibt und die Geschichte in keiner Weise verändert wird! Eine Veröffentlichung oder das Einstellen in Story-Archive ist ohne meine ausdrückliche Erlaubnis nicht erlaubt.

Jedwede Ähnlichkeiten zu möglicherweise existierenden Charakteren sind rein zufällig und nicht beabsichtigt, außer, es wird explizit von mir als Autor auf eine Figur hingewiesen.

Des Weiteren würde ich mich über Rückmeldungen sehr freuen.

Und nun, viel Spaß mit der Geschichte!

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Erwachen

Geschrieben von Pattarchus Stormwind im August 2006

Drash © by Sascha Löffler

webmaster(at)pattarchusstormwind.de

Der Wind ließ die Äste der alten Trauerweide umherpeitschen und der Regen prasselte auf den Boden der von der Hitze völlig ausgedörrt war. Nach sehr langer Zeit der Hitze schien es endlich eine Besserung der Wetterverhältnisse zu geben. In kleinen Bächen lief das Wasser über den Boden, der gar nicht in der Lage war das viele Wasser aufzunehmen. Kleine Äste brachen von der Weide ab und fegten durch die Wasserläufe. Es schien ein richtiger Sturm zu werden, denn ein Ende war noch lange nicht in Sicht.

Sascha stand am Fenster seines Zimmers und beobachtete das Wetter. Viele Menschen würden sagen, dass dieses Wetter in ihnen ein Unbehagen hervorrufen würde, doch nicht so bei ihm. Er hatte das Licht in seinem Zimmer gelöscht und konzentrierte sich nur auf das Wetter und die Nacht. Er würde sehr gerne hinausgehen um den Sturm zu erleben, doch sein gesunder Menschenverstand riet ihm doch davon ab.

Dennoch war ein Gefühl in ihm, welches bei diesem stürmischen Wetter nur raus wollte. Er konnte es sich nicht erklären, aber das Gefühl war da. Nach einiger Zeit des Beobachtens, ließ er dann ab von dem Fenster und drehte sich wieder herum. Sein Blick fiel in seinem Zimmer über seine Einrichtung und er begann zu lächeln. Im Laufe der Jahre hatte er eine große Anzahl an Figuren und Bildern gesammelt, die sich mit seinem Lieblingstier beschäftigten: dem Drachen.

Er wusste nicht genau wieso, aber solange er denken konnte haben ihn diese Wesen fasziniert.

Sascha ging zu seiner Vitrine und betrachtete seine letzte Errungenschaft: eine Figur die einen kräftigen Drachen zeigt. Auf dem Kopf befanden sich mehrere Stacheln die sich den Hals hinab zogen. Zwar war die Figur einheitlich Anthrazit im Farbton, doch wurden durch Gravuren Streifen angedeutet die sich von der Schnauze aus über den Rücken ausbreiteten und auch an Vorder- wie Hinterläufen zu finden waren. Die Figur war auf einem soliden Holzfuß angebracht, so dass das Gesamtgewicht der Figur doch beträchtlich war.

Wenn er diese Figur so ansah, konnte Sascha gar nicht glauben, dass der Händler auf dem Flohmarkt wo er die Figur erstand bedauerte, dass er diese Figur einfach keinen Käufer gefunden hatte. Schon beim ersten Anblick der Figur war er von ihr fasziniert und hatte das Gefühl einen Schatz erworben zu haben.

Er nahm die Figur in die Hand betrachtete sie von allen Seiten; ganz behutsam strich er mit einem Finger über die starken Schwingenknochen und die ausgearbeiteten Krallen. Diese Figur war so detailliert gestaltet, dass sie geradezu lebendig erschien. Gerade in dem Moment wo er die Figur wieder abstellen wollte knackte es im Boden der Figur und ein kleines Fach sprang auf. Sascha guckte erstaunt und sah sich die ffnung nun genauer an. In dem Fach was sich dort verborgen hatte lag ein Brief!

Neugierig wie er war zog er den Umschlag heraus und stellte daraufhin die Figur wieder zurück an ihren Platz. Der Brief war aus altem Pergament gefertigt, zumindest erschien das Material so. Sascha strich den Staub von dem Papier und er versuchte die etwas unsaubere Schrift auf der einen Seite des Briefes zu lesen. Der Brief schien schon sehr lange dort zu liegen, denn mittlerweile hatte sich viel Staub und Dreck angesammelt und fiel nun zu Boden.

„Oh mein Gott!", entfuhr es in einem Aufschrei seinen Lippen und er ließ den Umschlag fallen, „das... kann doch nicht sein!" Auf dem Brief stand ein Name der dort eigentlich nicht stehen konnte, denn solche Zufälle konnte es gar nicht geben. Der Brief war adressiert an: „Sascha L."

Sascha konnte es nicht glauben. Wie kann ein Brief...ein so alter Brief an ihn gerichtet sein? Er besann sich wieder und nahm den Brief wieder zur Hand. Von allen Seiten begutachtete er ihn um eine Täuschung auszuschließen. Dieser Brief war eindeutig an ihn gerichtet!

Mit leicht zitternden Händen begann er den Umschlag zu öffnen. Das Pergament erschien irgendwie lederartig vom Gefühl her und es war auch nicht kalt sondern fühlte sich angenehm warm an. Einbildung? So musste es wohl sein.

Er zog einen kleinen Zettel heraus und mit Mühe konnte er entziffern was dort geschrieben stand. Zu seinem Erstaunen war es in seiner Sprache geschrieben! Er hätte zumindest eine altertümliche Sprache erwartet, aber ihn überraschte so langsam nichts mehr.

Folgendes war dort geschrieben:

Hallo Sascha,

ich denke du wirst ziemlich erschrocken sein als du dies hier gefunden hast. Ich kenne dich ja gut genug dafür. Es freut mich aber, dass dieser Brief nun doch den Weg zu dir gefunden hat.

Was soll ich dir erzählen? Du wirst sicher auf Antworten hoffen, doch die möchte ich dir nicht geben. Nicht an dieser Stelle.

Das was ich dir geben möchte ist ein Name. Er lautet: Drash.

Pass gut auf ihn auf, du wirst schon herausfinden was er bedeutet.

Sascha starrte auf das kleine Stück Papier. Er las die Zeilen immer wieder, doch sie ergaben für ihn keinen Sinn. Warum sollte ihm jemand einen Brief schreiben? Er lag den Brief auf seinen Schreibtisch und sah wieder zu der Figur. War das alles nur Zufall? Gab es so einen Zufall? Anscheinend schon.

Das Wetter wurde auch nicht besser, so entschied sich Sascha dafür nun einfach ins Bett zu gehen und nachzudenken. Was anderes blieb ihm ja auch nicht über.

Er schlich sich ins Bett und zog die Bettdecke hoch. Er wollte nun einfach nur seine Ruhe.

„Drash also...", flüsterte er vor sich hin, „was soll dieser Name denn bedeuten?" Er rechnete zwar nicht damit eine Antwort zu bekommen, doch irgendwie beruhigte ihn das Gespräch mit der Dunkelheit mehr als nur das reine Nachdenken.

„Wo habe ich diesen Namen nur gehört...er kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht woher ich ihn kenne. Drash...Drash....verflixt ich komm nicht drauf"; und genau in dem Moment zuckte ein Blitz über den schwarzen Himmel und ein lautes Donnern kam auf.

„Oha...das Gewitter scheint aber echt nah zu sein - das war eben sehr laut", dachte er so bei sich und rollte sich doch nocheinmal aus dem Bett. Der Brief ließ ihm einfach keine Ruhe. Als er wieder am Schreibtisch stand und zu seiner Lieblingsfigur sah musste er stutzen. Die Vorderbeine lagen zwar verschränkt wie eh und je...aber waren sie jetzt nicht vertauscht? Er könnte schwören, dass vorher die Rechte auf der Linken lag und nicht andersherum wie jetzt.

Er ging näher und hatte die Stirn nachdenklich in Falten gelegt. „Das kann doch gar nicht sein...", und strich mit einem Finger über den linken Vorderlauf als etwas geschah, was wohl niemand vermutet hätte.

Die Figur bewegte sich und biss in den Finger! Zwar tat es nicht wirklich weh sondern war nur ein Pieksen auf Grund der Größe - aber was das größere Problem war: die Figur bewegte sich!

Sascha stand erst wie angewurzelt da und sah auf den Kopf der Figur, dann auf seinen Finger, wieder auf den Kopf um dann ein lauten Aufschrei von sich zu geben. Nicht vor Schmerz sondern vor absoluter Panik!

„Was soll das!?", schrie Sascha, „Was ist denn auf einmal los!?" In seiner Angst begann er seine Hand zu schütteln um diese wieder frei zu bekommen. Doch der steinerne Drache dachte gar nicht daran loszulassen - im Gegenteil! Immer mehr vom Drachen wurde lebendig und immer agiler konnte er den Bewegungen der Hand folgen. Saschas Augen wurden immer größer. Er konnte gar nicht fassen was geschah!

Vor ihm war ein kleiner Drache, ein echter kleiner Drache! Die Tatsache, dass seine Zähne an seinem Finger nagten beschäftigten den Menschen allerdings doch soweit, dass er nun mit der anderen Hand die Schnauze der Echse ergriff um seinen Finger herauszuziehen.

Wütend fauchte der Drache und sah zu Sascha hoch der noch immer nicht fassen konnte was da eigentlich vor ihm stand. Er konnte es einfach nicht glauben, dass da ein echter Drache vor ihm stand und die Schwingen spreizte. Er sah zu, wie der Drache von seinem Sockel heruntersprang und über seinen Schreibtisch lief um sich dann mit durchgestreckten Vorderbeinen hinzusetzen.

Sascha konnte nicht anders als mit seinem Zeigefinger nochmal gegen die Schnauze des Drachen zu drücken. Ihm war klar welche Konsequenzen es haben könnte, doch er nahm das willentlich in Kauf.

Der Drache nahm den Kopf etwas nach hinten und leckte dann über den Finger. Sascha war ziemlich verwundert und konnte einfach nicht anders als den Drachen anzusehen. Er war sich nicht sicher ob der Drache ihn überhaupt verstand, doch er wollte es zumindest versuchen.

„Wer...wer bist du?", stammelte Sascha etwas vorsichtig ohne sich Gedanken darüber zu machen ob er denn auch keine Antwort bekommen würde.

Der Drache legte erst den Kopf nur schief und sah fragend zu dem großen Menschen hoch, dann aber schien er zu grinsen und sagte: „Ich? Ich bin Du, Drash."

Diese Antwort hatte gesessen. Sascha wusste nicht wie er darauf reagieren sollte und ging erst ein paar Schritte zurück. Der kleine Drache folgte ihm und sprang dabei von dem Schreibtisch herunter.

„Endlich habe ich dich gefunden. Viel zu lange habe ich nach dir gesucht...", sagte der Kleine weiter und lief auf Sascha zu.

„Geh...geh weg!", schrie er doch dann war es schon passiert. Der kleine Drache hatte zum Sprung angesetzt und flog in einem hohen Bogen und gezeigten Krallen auf den Menschen zu. Sascha versuchte auszuweichen, doch er stand mit dem Rücken schon an der Wand.

Er kniff die Augen zusammen und erwartete jeden Moment den Zusammenprall als plötzlich... die Wand nachzugeben schien und er mit dem Rücken zu Boden fiel.

Doch...irgendwas war anders....er schüttelte den Kopf um sich wieder zu besinnen. Was war denn eben passiert? Er hatte noch immer die Augen geschlossen und begann diese langsam zu öffnen. Das eigentlich erwartete Gewicht des Drachen auf seiner Brust war ausgeblieben, aber stattdessen fühlte er sich insgesamt so schwer.

Als Sascha die Augen geöffnet hatte, sah er erst einmal nichts. Alles war so verschwommen. Es war auch keine Nacht mehr, nein - es war Tag.

Nach kurzer Zeit hatten sich Saschas Augen wieder gefunden und er sah etwas, was ihm gar nicht behagte. Erst einmal waren seine Augen seitlich an seinem Kopf was auch die Umgewöhnung erklärte, aber dort schob sich aus seinem Gesicht eine lange graue Schnauze mit schwarzen Streifen.

Er wollte etwas sagen, doch aus seinem kraftvollen Kiefer den er dazu öffnete kam nur ein wütendes Fauchen. Er schlug sich mit seinen Händen vor die Schnauze, doch dabei musste er feststellen, dass aus ihnen starke mit schwarzen Krallen ausgestattete Pranken geworden waren.

Was war passiert? Er versuchte sich herumzurollen und bemerkte erst dabei, dass sein ganzer Körper viel größer und schwerer geworden war. Auf seinem Rücken befanden sich große Schwingen um sein Gewicht in die Lüfte heben zu können und er konnte auch seinen langen und dicken Schwanz spüren, der sich hinter ihm etwas zusammengerollt hatte.

Er war zu einem Drachen geworden? Doch wie war das möglich?

„Der Brief....der Brief muss es gewesen sein!", schoss es ihm durch den Kopf, „auch der kleine Drache hatte doch was davon gesagt, von wegen er sei ich...wie war der Name...Drash...ja DRASH war es!"

Ein Grinsen zeichnete sich auf der Schnauze des Drachen ab und er entblößte dabei einige seiner scharfen weißen Zähne. Er war Drash! Darum sollte er auf diesen Namen aufpassen.

„Das könnte ziemlich amüsant werden", dachte Drash so bei sich und sah blinzelnd hoch zur Sonne. Er schnupperte in der Luft und konnte deutlich noch weitere Drachen riechen. Immer mehr Bilder und Gedanken schossen ihm in den Kopf. Er begann sich an sein altes Leben als Drache zu erinnern.

War es nun an der Zeit? Waren die Drachen nun wieder zurückgekehrt?

„JA!", war Drashs Antwort und er öffnete sein Maul um ein lautes Brüllen gegen den Himmel zu schicken. Er war endlich wieder zu dem geworden was er war..nein..was er ist und er war stolz darauf sein Erbe wieder angetreten zu sein.

Er öffnete daraufhin seine großen Schwingen und spürte wie die Muskeln unter seinen Schuppen arbeiteten als er sich vom Boden abstieß um seine Artgenossen zu suchen.

Sie waren wieder da - die Zeit ist gekommen.

Ende