Torrap und Sihproma 4 - Ein steiniger Weg

Story by Sturmfeder on SoFurry

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#4 of Torrap und Sihproma


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  • * * Sie ruhten in Ruhe und Sicherheit während der Sandsturm über ihnen seine Stärke mit den Felsen maß. Das Heulen vermischte sich mit den fremden Gesängen ihres neuen Freundes und verschwamm in ihren Gedanken. Sie schliefen sicher und fest. Eine Sicherheit die ihr Leben schon lange nicht mehr geboten hatte. Zum ersten mal träumten sie völlig neue Dinge. Sie sahen Bilder einer fremdenartigen Welt, voller Bäume, Wälder, Seen, Meeren und weiten Graslandschaften. Tiere nie gesehener Arten schritten gemächlich umher und zerflossen wieder in schillernden Farben die schließlich in transparenten Erscheinungen verblassten. Bilder bahnten sich ihren Weg und erlaubten tiefe Einblicke in eine völlig andere Welt die ihnen aber doch irgendwie vertraut vorkam. Wie Geister glitten sie durch ihren Traum bis sie plötzlich realisierten zusammen im selben Traum zu sein. Verwundert trafen sich ihre Blicke einen Moment bevor ihnen ein drittes Wesen in der Nähe auffiel. Funkelnde Augen starrten zu ihnen herüber. Einen Moment lang erkannten sie die Gestalt nicht, die sich rasch in Nebel aufzulösen begann und zurück blieb nur ein undeutliches Gesicht mit zwei dunkeln Streifen welche fast schon Tränen ähnelten. Dann zerplatzte der Traum in einem Farbenmeer und sie wachten erschreckt in der kleinen höhlenartigen Behausung auf. Die Gesänge von Hataea füllten leise den Raum. Immer noch oder schon wieder saß er vor dem wärmenden Feuer und blickte sie beide lächelnd an. "Seid mir gegrüßt, ich habe euch schon eine Kleinigkeit zu essen gemacht", begrüßte der Anthrogepard sie und deutete einladend an das Feuer. Anscheinend hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen, denn er schien sich nicht wesentlich bewegt zu haben und sein Schlafplatz war auch unberührt. Der Geruch gebratenen Fleisches drang ihnen in ihre Nüstern und weckte erste Hungergefühle an diesem Tag. Gähnend streckten sie ihre Glieder, Sihproma eindeutig etwas vorsichtiger. "Ich nehme an ihr habt schön geträumt", mutmaßte Hataea und nahm einen roh bearbeiteten Speer von der Wand. Mit einem kleinen Messer, das am Griff mit Leder umwickelt war, begann er das Holz noch etwas zu bearbeiten und die Spitze zu entfernen. Kleine Späne fielen vor seinen verschränkten Füßen zu Boden die sich später zum Feuermachen nutzen ließen. "Nehmt euch ruhig, ich hatte schon etwas solange ihr geschlafen habt." Immer noch von der Eigenartigkeit des Traumes leicht verwirrt setzten sie sich an das Feuer und nahmen sich von dem fertigen Fleisch. Ihre Augen ruhten auf Hataea und schienen ihm eine stille Frage zu stellen während sie leise ihren Hunger stillten. "Hataea, dieser Traum heute Nacht, also" er verbesserte sich rasch, "wir haben seltsamerweise dasselbe geträumt und ich glaube du kamst auch darin vor. Aber nicht in dieser Welt, sie sah anders aus." Der Gepard schmunzelte und stupste mit dem Stab eine der Federn an Torraps Armbänder an, so dass diese leicht hin und herschwang. "Natürlich Freund, ich sagte doch dass ich den Geistern von euch erzählen würde. Überrascht es euch da wenn sie sich bemerkbar machen? Ich habe euch aufgenommen und nun seid ihr mehr als zuvor. Ich hoffe die Verantwortung macht sich euch in den nächsten Tagen bewusst." Sihproma nickte verstehend und in seinen Augen lag nach dieser Nacht ein neuer Glanz den selbst Torrap noch nicht entdeckt hatte. "Ich verstehe und werde danach handeln", zischte er kaum vernehmbar und nickte dann mit dem Kopf. Die Worte kamen ihm kaum über die Zunge. Rasch widmete er sich wieder dem Essen um sich abzulenken. Ihm gefiel die weitere Veränderung seines Körpers noch nicht aber schließlich geschah es und irgendwie musste er sich ja damit arrangieren. Torrap leckte sich die Krallen sauber. "Eigentlich sollten wir heute früh aufbrechen wenn wir die von dir gedachte Strecke nehmen. Ich glaube ansonsten schaffen wir es nicht bis Anbruch der Nacht." Ein Auge blinzelte zu seinem Freund hinüber. Allen war bewusst auf was sich dieser Kommentar bezog. "Du hast Recht, ihr müsst bald aufbrechen. Zu meinem Bedauern, muss ich gestehen, aber ich verstehe es." Mit diesen Worten reichte er Sihproma den Stab. "Ich glaube du wirst ihn gut gebrauchen können. Mit deinen Beinen wirst du nicht mehr lange so gehen können." Ermahnend hob Hataea seinen Federstab. "Wenn es einmal so schlimm ist, sucht euch ein Versteck. Geht kein Risiko mehr ein, wartet ab bis Sihproma wieder," seine Miene wurde nachdenklich und entspannte sich sogleich wieder, "geheilt ist." Bedrückende Stille kehrte ein und keiner traute sich irgendwie den ersten Schritt zum Aufbruch zu machen. "Ihr verspätet euch aber ich sehe wenigstens das es euch hier gefallen hat. Das freut mich." Hataea stand auf und reichte ihnen ihre Rucksäcke. "Ich habe eure Verpflegung ergänzt und das Wasser nachgefüllt. Außerdem habe ich ein paar Blätter verstaut in denen einige getrocknete Kräuter sind, die ihr als Wundsalbe nutzen könnt. Einige Kleinigkeiten eben die das Leben erleichtern können. Kaut sie und verteilt den Brei auf die zu behandelnde Stellen." Er drehte sich herum und ging langsam zum Ausgang. "Ich begleite euch noch ein Stückchen in die Einöde hinaus. Ich wollte ohnehin nach einer Falle schauen." Sie verstanden das der sehr knappe Abschied sein musste denn sonst würden sie sich wohl anders entscheiden. Ihr Ziel lag jedoch vorerst noch woanders. Leicht schwermütig aber viel zufriedener als vorher und vor allem glücklicher verließen sie die Höhle. Der Sandsturm hatte sich inzwischen völlig gelegt. "Es war wunderschön hier, wir danken dir für alles was du getan hast Freund", bedankte sich Torrap lächelnd während sie nach Westen losgingen. Sie würden den Anthrogeparden vermissen, das war sicher. Aber sie hatten in den wenigen Stunden mehr bekommen als die letzten Monate und niemals würden sie dies vergessen. Mit Stolz fühlten sie die Federn an ihren Armen und Beinen im leichten Wind flattern. Einsamkeit und Trostlosigkeit umgab sie. Der Drang nicht hier sein zu wollen und schneller zu gehen beflügelte sie einwenig. Doch der Sand war sehr locker überall und jeder Schritt machte ihnen mehr Schwierigkeiten als sie gedacht hatten. Selbst Steine säumten nur selten ihren Weg und wenn doch, waren es kleine, scharfkantige Stücke, die sich schmerzhaft in ihre Füße bohrten. Die Luft flimmerte deutlich vor Hitze. Sihproma dankte ihrem Gepardenfreund innig für den Stab den er ihm gegeben hatte. Seine Beine schmerzten aufgrund der aufrechten Haltung immer stärker und seine Gangart erinnerte kaum noch an den Anthrodrachen aus der alten Stadt. Leise hechelte er vor Anstrengung die auch Torrap anzusehen war. Nur litt der Anthroraptor unter der Hitze im Gegensatz zu dem Drachen. Tapfer ging dieser jedoch aufrecht voran, um seinem Freund sanften Ansporn zu geben. "Bald müssten wir die Stelle erreichen an der wir dem imaginären Weg folgen sollten. Wie auch immer er aussehen mag", rätselte Torrap und blickte auf die Karte. Ihr werdet den Weg erkennen wenn ihr an der richtigen Stelle seid, daran habe ich keine Zweifel, hatte Hataea zuversichtlich gemeint und sie herzlich verabschiedet. "Und wir werden den Weg auch finden. Zeit bis zum Sonnenuntergang haben wir noch genug. Wir wollen Hataea nicht enttäuschen, richtig?" Seine Kopf drehte sich weit genug um ein Auge nach hinten richten zu können. "Bist du wirklich in Ordnung?" fragte er besorgt. Torrap begann ihre häufigen Gespräche zu vermissen. Seit Sihproma nicht mehr so gut sprechen konnte wurde er immer stiller. Bedauern spiegelte sich in den klugen Augen des Raptors. Er hielt an als keine Antwort kam. "Sihproma?" Ächzend kniete dieser sich gerade nieder und rieb die schmerzenden Gelenke. "Pause, Schmerz, bitte", zischelte er knapp. Stunden hatte er sich vorangekämpft und das stechende Gefühl ignoriert. Den Stab fest in seiner Pfote lies er sich immer tiefer sinken, ganz so als ob diese Haltung für ihn natürlicher wäre als alles andere. Doch so zu gehen war nicht möglich momentan. Erschöpft überlegte Sihproma. "Torrap, muss ... einige Tage ... warten. So geht es ... nicht weiter", keuchte er und funkelte seinen Freund an der ihm stumm zunickte. Kommentarlos legte der Raptor den Arm des Drachen über seine Schulter und zog ihn hoch. "Sehr schnell sind wir so natürlich nicht aber zumindest kommen wir weiter voran. Die nächste Unterkunft werden wir nehmen und uns dort eine Zeitlang einrichten. Das wird schon wieder werden", gab er sich sehr zuversichtlich und ahnte das es definitiv besser werden würde. Es musste einfach. Nur wie würde eine Besserung aussehen? Einsam lag der Horizont vor ihnen. Ihre Augen schweiften suchend umher. Welch ein Land in dem nur noch Sand und wüsste Steppe existierte. Konnte man sich hier überhaupt auf Dauer zurecht finden? Hataea kann es, dämmerte es Torrap. Es lag nicht unbedingt am Land, nein, es lag auch an ihnen. Wenn sie wollten würden sie wohl hier leben können. Sie mussten sich nur an die Regeln halten. Doch ihr Ziel befand sich woanders. Heimlich funkelte Sihproma zu seinem Raptorfreund hinüber, der sich neben ihm niedergelassen hatte und gedankenverloren in die Ferne sah. Ihm dämmerte langsam was aus ihm wurde und das er seine Schmerzen nur halbwegs auf seine fortschreitende Verwandlung schob stimmte nicht ganz. Er zwang sich dagegen anzukämpfen. Hier mitten im nichts durfte ihm dies nicht passieren. Der Ort fühlte sich einfach falsch an. Ein leises knacken lies Torrap aufhorchen. Ein heller Schmerz durchzuckte das Bein des Drachen der leise aufschrie als sich sein Gelenk noch ein Stück weiter verformte und die Stelle mit beiden Händen fest umschloss. Der Anthrodrache gab ein leises resignierendes Schnauben von sich. Sein Kopf senkte sich als ob er aufgeben wollte. Ein trauriges Seufzen entfuhr ihm. Mehr außer stützen oder notfalls tragen konnte er seinem Freund nicht anbieten. Deswegen begann das innere Verlangen eine geeignete Unterkunft zu finden mehr an Oberhand. Doch dazu mussten sie weiter, es gab keine andere Möglichkeit. "Ich quäle dich ungern aber wir müssen irgendwie weiter. Mitten im nichts festzusitzen wäre das schlimmste das uns passieren kann. Ich kann dich auch ein Stück tragen", bot sich Torrap beschwichtigend an um seinen Freund nicht zu verletzen. In seinen Augen sah er förmlich den kalten Glanz, der seine Lage ihm bereitete. Ablenkend strich der Raptor über seine ledrige Haut. Seine Krallen fühlten sich geringfügig spitzer als sonst an. Durch den weichen Untergrund, auf dem sie tagelang unterwegs waren, fehlte ihnen die Möglichkeit sie etwas stumpf zu laufen. Wie ihm nun auffiel ging es Sihproma ebenfalls nicht anders. Im Falle eines Kampfes würden sie ohne Zweifel einigen Waffen überlegen sein. Das beruhigte ihn etwas und er begann sich zu überlegen wie er seinen Freund motivieren könnte weiter zu gehen, ohne seine Schwäche zu sehr hervor zu heben. "Sihproma", begann er langsam, jedes Wort gut abwägend. "Du bist ein starker Drache, das weiß ich. Auch wenn du es mir nicht zeigst. Vielleicht hast du sogar mehr Kraft als ich. Ich bin nur ein Raptor. Du dagegen ein Drache." Das Wort hauchte beinahe ehrfürchtig über seine dünnen Lippen. "Ich gebe auf wenn meine Kräfte versagen sollten aber von dir erwarte ich mehr als das." Fragende Blicke trafen ihn. Sihproma legte den Kopf nachdenklich schief um zu ergründen was man ihm damit sagen wollte. "Ich bin nicht mehr als du?" wunderte er sich zischend und schien sich etwas besser artikulieren zu können wenn er nicht an sein Problem dachte. "Nein", schnitt er ihm das Wort ab. "Sicher magst du gerade Probleme haben doch lass dich nicht hängen. Du trägst nicht nur die Verantwortung für dich selbst sondern auch für mich weil ich dein Freund bin. Ich würde dich nicht alleine lassen." Torrap kniete sich hin und reichte ihm auffordernd seinen Stab. "Hataea nicht zu vergessen. Wir schulden ihm ebenfalls Stärke." Seine Blick bohrte sich in die schlitzförmigen Drachenaugen und ergründete sie. Langsam schloss er sie zu schmalen Schlitzen und schnaubte ärgerlich. Er riss Torrap den entgegen gestreckten Stab aus der Hand. "Ich gebe nicht auf." Mühsam zog er sich nach oben und winkelte dabei ein Bein an, auf dem er unmöglich so weitergehen konnte. "Stütze diese Seite. Ich kann das Bein nicht mehr benutzen. Wir wollen so weiter gehen", entschied er sich entschlossen und legte seinen Arm über Torraps Schulter. Langsam folgten sie wieder der ursprünglich eingeschlagenen Richtung. Immer öfter stellte sich die Frage was Hataea wohl meinte mit der Aussage sie würden den Weg erkennen. Das Land lag immer noch gleichmäßig vor ihnen. Dunkler Sand und unscheinbare meist trockene Gräser. Nur die unerbittliche Sonne wies ihnen momentan grob den Weg und heizte ihre Körper auf. Sie tranken mehr als sie eigentlich wollten doch die Temperatur und Anstrengung forderte ihren Tribut. Aus ihrem anfangs sicheren weiter marschieren wurde ein langsameres Gehen und schließlich ein mühsames vorwärts kämpfen. Es war einfach zuviel unter diesen ungewohnten Bedingungen. Sich gegenseitig so gut es geht helfend legten sie eine beträchtliche Strecke zurück. Doch sie achteten nicht mehr darauf. Sie nahmen das Land nur noch undeutlich wahr. Jede Aufmerksamkeit war auf den Boden und ihre Schritte gerichtet. Stunden später waren ihre Kraftreserven fast völlig erschöpft. Selbst Torrap ächzte zum ersten mal deutlich auf. Die Hitze lies seine Sinne schwimmen und er atmete hechelnd. Seine Zunge fühlte sich trocken an. "Wir ... müssen kurz ... rasten", stöhnte er leise auf und lies seinen Freund behutsam auf den warmen Sand nieder. "ich kann kaum noch. Die Hitze ist zuviel für mich", keuchte er und warf Sihproma neidende Blicke zu. Sein Drachenfreund war nicht weniger erschöpft. Jedoch schien ihn nur sein Körper zu belasten. "Dort," machte ihn der Drache auf eine hohe Sanddüne aufmerksam. "Lass uns noch hinaufsteigen", bat er und sammelte ein letztes mal alle Kräfte. Wenn sie sich erneut ausruhten würden sie wenigstens eine gute Rundumsicht haben. Torrap nickte leicht und fixierte den Punkt. Seine Brust hob und senkte sich angestrengt. Helle Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Ein schlechtes Zeichen. Er würde mehr Wasser brauchen als er angenommen hatte. Oben angekommen fielen sie erschöpft nebeneinander in den Sand. Die Augen geschlossen versuchten beide ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Die Hitze trocknete ihre Nüstern und ihre Herzen hämmerten spürbar. Still blieben sie eine Zeitlang so liegen. Nur der Wind strich über ihre Rücken und erinnerte ihre Gefühle daran, dass es außer der sengenden Hitze noch mehr gab. Sihproma richtete sich als erster etwas auf. Müde blinzelte der Raptor zu ihm hinauf als die Bewegung seine Aufmerksamkeit erregte. "Sihproma", begann er erstaunt. Zum ersten Mal erkannte er seinen Freund nicht als Anthrodrachen sondern als Drachen. Die leicht auf allen vieren kauernde Gestalt zeigte ihm plötzlich sehr deutlich warum seine Beine keinen aufrechten Gang mehr zuließen. Er verwandelte sich in einen Vierbeiner! "Ich weiß", versuchte Sihproma lächelnd zu erwidern. "Diese Haltung bereitet mir kaum noch Schmerzen. Ich bin nur noch nicht soweit um vollständig", er machte eine kleine bedeutungsvolle Pause, "auf allen Vieren zu gehen." Er hob seine Krallen vor sein Gesicht. Auch diese hatten sich inzwischen verändert. Die Krallen waren etwas länger geworden und seine Haut war dicker. Bald würden diese Hände ihn tragen müssen. "Ich hoffe", zischelte er etwas besorgt, "das ändert nichts an unserer Freundschaft Torrap." Seine Augen blickten mit einem hoffnungsvollen Schimmer zu seinem immer noch erstaunten Freund. Torrap war von der momentanen Mischgestalt des Drachen völlig gefangen und registrierte dessen Sorge anfangs gar nicht. "Was? Oh, nein! Was denkst du von mir? Meine Freundschaft zu dir ist tief und fest verankert. Da müsste schon die Hölle zwischen uns ausbrechen um das zu ändern. Keine Sorge. Wir gehören zusammen." Er lächelte Sihproma aufrichtig an. Nichts würde sie auseinander bringen können. Die Sterne hatten ihre Freundschaft bestimmt und nichts weltliches würde sie lösen können. "Ich bin gespannt wie du bald aussiehst", flüsterte Torrap so leise dass Sihproma es nicht verstehen konnte. Die Zeit verging aber keiner dachte daran erneut aufzubrechen. Alle Eile schien auf ein mal vergangen zu sein. Die bittere Erkenntnis ungenügend Ruhepausen eingeplant zu haben wegen Sihpromas fortschreitender Verwandlung machte sich bemerkbar. Nur heute mussten sie trotzdem durchhalten. Ab morgen würde es ein sicheres Versteck geben in dem sie einige Tage abwarten wollten. Doch wo lag nun endlich der von Hataea beschriebene Weg? Immer wieder blickten sie sich etwas ratlos an. Die Sonne beendete langsam schon ihre Reise am Horizont und wurde schwächer als Sihproma plötzlich aufzischte. "Träume!" Torrap sah ihn fragend an. "Was soll ich tun?" fragte er verwirrt. Der Anthrodrache winkte ab und deutete auf die Federn an seinen Armen um die Bedeutung zu vertiefen. "Träume, suche den Weg in den Träumen!" Seine Stimme klang leise zischend auf. Er hatte erkannt wie sie es anstellen mussten den richtigen Weg zu finden. "Vielleicht sieht man den Weg nur nicht mehr in dieser Welt", hoffte er und schloss seine Augen. Torrap wollte etwas erwidern und hatte sein Maul schon halb offen, klappte es dann aber wieder zu und überlegte genau. Sein Freund hatte Recht. Hataea war mehr ein Wesen das Bedeutungen und Meinungen klug in Sätzen verbergen mochte. Selbst die Geister konnten ein Hinweis darauf gewesen sein. "Nun gut, du könntest wirklich Recht haben. Wenn ich genau nachdenke muss ich gestehen dass mir diese Sanddünen hier irgendwie bekannt vorkommen. Versuchen wir es also." Er schloss ebenfalls die Augen und versuchte sich Hataeas Behausung vorzustellen, die Atmosphäre darin und den Geparden an seinem Feuer sitzend. In Gedanken tauchte das Gefühl auf wie leises Gesänge ertönte und sie umgab, auf hell leuchtenden Wegen in ein anderes Land entführte. Plötzlich fanden sie sich in einem dichten Wald wieder. Ein Bach plätscherte unter ihnen in sanften Windungen vorbei. Sie saßen auf einem kleinen Hügel und starrten in die kleine Schlucht durch die der Wasserlauf führte. Neugierig wanderten ihre Augen über die Umgebung. Nur ein Stück in der Ferne schien die Wahrnehmung zu verschwimmen. Auf der anderen Seite des Hügels lagen viele Felsbrocken verstreut, fast in einer geraden Linie einen Pfad folgend. Richtig, einem angedeutenden Pfad den sie sicher zu beiden Seiten säumten. Ein leises Pochen in Torraps Kopf brachte ihn zurück in die Realität. Der kleine unerwartete Ausflug hatte ihn Kraft gekostet. Um genau zu sein unerwartet viel Kraft. Er wusste nicht wie oder warum, doch es war deutlich zu spüren. Leise keuchte er auf und blinzelte. Seine Pfoten zitterten etwas von der ungewohnten Anstrengung. Der Weg war also schon die ganze Zeit da gewesen! Nur sah er früher anders aus als heute und deswegen war sein Verlauf nicht mehr ersichtlich. Doch als Torrap ihn nun vor seinem geistigen Auge gesehen hatte, fiel ihm hier und da ein Punkt ins Auge, der den Verlauf noch immer deutlich kennzeichnete. Aufgeregt deutete er in die Richtung. "Sihproma! Ich habe es gesehen! Wir haben uns nicht verirrt!" Lächelnd drehte er sich herum um zu sehen ob seinem Freund es auch so ergangen war. Doch dieser lag noch mit geschlossenen Augen auf dem Sand und atmete flach. "Sihproma?" er schüttelte den Drachen vorsichtig an der Schulter als er keinen Laut von sich gab. Aber er hörte ihn nicht. Er hatte durch die aufgewendete Kraft und in seinem geschwächten Zustand das Bewusstsein verloren. Torrap kniete sich seufzend neben ihn und legte seine Schnauze in seinen Schoß, sanft seinen Hals streichelnd. "Dann ruhen wir eben hier irgendwo bis du wieder zu dir kommst, Freund. Keine Sorge, das macht gar nichts. Es wird uns schon nichts geschehen." Torrap streckte sich einwenig und starrte zu Sonne hinauf. Nur wenig Zeit blieb bis zum Einbruch der Nacht. Sie würden sich vor dem Dunkel und der Kälte in acht nehmen müssen. Er hob einen Arm verabschiedend zur Sonne. Die Geister werden uns schützen, denn wir sind nicht ihre Feinde. Ende Teil 4 - Ein steiniger Weg