Part 1 - Kälte

Story by Hazgal on SoFurry

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Nun, ich habe schon einige Geschichten geschrieben doch nie eine hier in Yiffstar eingestellt, weil ich die Qualität meiner Geschichten immer als zu schlecht für diese Plattform empfunden habe. Wir hätten hier den Anfang einer Story-Series sofern ihr mehr hören wollt. Da richte ich mich ganz nach euch. Gebt eure Wertung ehrlich ab! Ich habe noch nicht sehr viel geschrieben, da ich erstmal ein paar Resonanzen haben will, bevor ich mich richtig hineinstürze. Mag sein, dass ihr die einen oder anderen Zeichensetzungs oder Grammatik Fehler findet aber ich hoffe das werdet ihr nicht. Also Viel Spaß beim lesen. Achja: Das Copyright dieser Geschichte und den beinhaltenden Charaktären liegt allein bei mir. Wer diese Geschichte irgendwo anderes zur schau stellen möchte oder Charaktere verwenden möchte der wendet sich doch bitte an mich. *wuff* * * *

Pawstepps in the snow - Part 1 Der schwarz gekleidete Grauwolf stand vor der Kommode neben der Eingangstür. Das Holzhaus war allgemein dunkel gehalten und so konnte man sein Spiegelbild, im Spiegel an der Wand, nur im Zwielicht betrachten. Der Wolf griff in das kleine Schlüsselkörbchen, welches auf der Kommode stand und kramte den Haustürschlüssel heraus. Er steckte ihn in die Innentasche seines schwarzen Filzmantels. Sein Gesicht sah im Spiegel wohl noch viel trostloser aus, als in Wirklichkeit. Mit einem verächtlichen Schnauben über sich selbst wandte er sich zur dunklen Eichenholztür und drückte die Klinke hinunter. Gerade als er durch die Tür nach draußen verschwinden wollte, rief sein Onkel aus dem Wohnzimmer, dass er kurz warten solle. Einen Moment später trat sein Onkel aus der ersten Tür links, von der Eingangstür aus gesehen. Sein Onkel stand da, im Bademantel mit einem Becher Kaffee in der Pfote, das schwarz-graue Fell noch vom Schlaf zerzaust. Schlaftrunken fragte er: „Morgen, Mico, schon so früh auf?" Mico nickte nur. Mit seiner linken Pfote kramte der Onkel ein Päckchen Zigaretten aus seiner Bademanteltasche. Er grinste Mico an und schüttelte es. Es war deutlich zu hören, dass sich in der Pappschachtel nicht mehr als zwei Zigaretten befanden. „Ich weiß, dass du sowieso Zigaretten holst...also bring mir bitte die Blauen, ja?" Mico nickte nur wieder und bestätigte die Bitte seines Onkels mit einem: „..sicher..". „Wunderbar, danke sehr!" , Micos Onkel war sichtlich froh darüber sich mit dem Anziehen noch etwas Zeit lassen zu können, „Während du weg bist, kann ich uns derweil ja schon mal Frühstück machen." Mico nickte und verschwand durch die Tür nach draußen. Draußen bemerkte Mico, dass es gefroren hatte. Allerdings war es auch erst ca. 8 Uhr morgens. Hier in den Bergen konnte es zu dieser Jahreszeit gegen Mittag allerdings noch einmal richtig warm werden. Das Haus stand auf einem kleinen Berg. Einen Kilometer bergab befand sich eine kleine Stadt, in der man fast alles fand was man brauchte. Mico liebte diese ruhige Bergidylle in der er nun seinen festen Wohnsitz hatte. Dennoch wäre er lieber unter anderen Umständen hier her gezogen. Seinen Vater kannte er nicht, nur seine Mutter war immer für ihn da, sie verstarb vor einem Monat. Jetzt musste der achtzehn jährige bei dem Bruder seiner Mutter leben. Er hatte seinen Onkel sehr gerne, doch würde Mico lieber alleine wohnen, da er seinen Onkel nicht zur Last fallen wollte. In den dicken Filzmantel gewickelt und in einer schwarzen Zimmermannshose trottete er langsam den Berg hinunter in die verschlafene Stadt. Auf dem Weg dorthin kam er an einigen Wäldchen vorbei und an einem Kornfeld, auf dem im Sommer kräftige Ähren gediehen und in dem er sich als Kind immer versteckte. Sein Abitur hatte gerade so geschafft. Er hätte eigentlich studieren wollen, doch nach dem Tod seiner Mutter hatte er keine Motivation mehr. Nach gut 10Minuten erreichte Mico das Tal und somit die kleine Stadt, die um die Uhrzeit an einem Samstagmorgen wie ausgestorben erschien. Das Städtchen war gespickt von einigen Fachwerkhäusern und alten Steinbauten. Er war ein kleiner Nostalgiker und so hatte er es immer genossen in den Ferien in dem alten Städtchen umher zu wandern. Jetzt war es ihm ziemlich egal. Am Ortsrand befand sich ein kleiner Supermarkt, der alles anbot was ein einfacher Bergbewohner so brauchte Lebensmittel, Alkohol, Zigaretten und Hygieneartikel. Mico erreichte die historische Stadtmauer aus rotem Sandstein. Der Wolf trat durch das alte Tor, die große Schwingtür war wohl schon seit Jahrhunderten nicht mehr in ihren Angeln. Und so konnte man nur, beim durchschreiten des Torbogens, erahnen wie massiv diese Türen gewesen sein mussten. Vom Stadtportal aus war es nicht mehr weit bis zum kleinen Lädchen. Er bog in eine Gasse ein, die von mehreren Fachwerkhäusern flankiert wurde. Vor einigen Jahren versuchte ein Diskounter sich in der Stadt zu etablieren doch nach wenigen Monaten musste er wieder schließen, da sich die alten Familienbetriebe zusammenschlossen und nach mehreren Versuchen die Schließung beim Rathaus erzwangen. Hinter der besagten Gasse lag ein gepflasterter Platz mit einem Brunnen in der Mitte. Umringt wurde der Platz mit Verwaltungsgebäuden und ein paar Einzelhändlern. Unter ihnen befand sich Micos Ziel. Mico ging schnellen Schrittes über den Platz auf ein geziegeltes Gebäude zu, dessen Erdgeschoss den kleinen Supermarkt beherbergte. Ohne Umwege ging er gezielt zur Kasse. Hinter dieser stand ein stämmiger Schneeleopard, Mitte dreißig. Dieser grüßte Mico: „Guten Morgen, was kann ich für sie tun?" Der Wolf zeigte auf das Zigarettenregal und antwortete: „Ein Päckchen Grey Wolves und ein Päckchen Luzia blau, bitte." Während der kräftige Schneeleopard sich die wenigen Meter bis zum Zigarettenständer hin kämpfte, blickte sich Mico um. Im hinteren Bereich war ein Angestellter mit Bierkisten zugange. Auch ein Schneeleopard, nur sehr viel jünger. Vermutlich der Sohn des Ladenbesitzers. Die relativ zierliche Gestalt hatte anscheinend Mühe und Not die Kisten zu stapeln. „Bitte sehr!" die tiefe Stimme ließ Mico ein wenig zusammenzucken, die hinter ihm ertönte. Der Wolf drehte sich wieder zur Kasse. Auf dem Tresen lagen die beiden Zigarettenschachteln. „5,80 bekomme ich von ihnen." Mico kramte seinen Geldbeutel hervor. Er hielt kurz inne und überlegte. „Moment, es kommt noch etwas dazu." Sagte er und ging zielstrebig in den hinteren Teil des Ladens. Mico ging an dem jungen Schneeleopardenmännchen vorbei und konnte einen kurzen Blick auf ihn erhaschen. Der Schneeleopard schien um ein paar Jahre jünger als Mico. Er war etwas kleiner als der Wolf und trug ebenso dunkle Klamotten, abgesehen von der weißen Arbeitsschürze, die er sich um die Hüfte gebunden hatte. Die Katze schenkte Mico ein warmes lächeln, welches ihn irgendwie angenehm er schaudern ließ, doch der sture Wolf ließ sich nichts anmerken. Er marschierte zielstrebig auf eines der hinteren Regale des Getränkeabteils zu. Er zögerte einen Moment. Er war sich unsicher. Doch er ignorierte die Warnungen seines Unterbewusstseins. Es war nicht das erste Mal. Seine Pfote griff nach einer Flasche hochprozentigem Alkohol. Als ob er sich von tadelnden Blicken beobachtet fühlen würde versteckte er die Flasche unauffällig hinter seinem Mantel. Schnellen Schrittes ging er wieder zur Kasse, am Schneeleoparden vorbei, der ihn offensichtlich beobachtet hatte und nun eine ernstere Miene aufgesetzt hatte. Dieser Blick traf Mico ein wenig. Was tat er denn da nur? Der Wolf stellte die Flasche auf den Tresen „Das hier noch." Der Ladenbesitzer verdrehte die Augen und ließ das Lesegerät über das Etikett der Flasche gleiten. „Macht dann 11,80" Mico legte die Summe passend auf den Tresen und verschwand wortlos aus dem Laden. Er steckte sich die Flasche in die Innentasche seines Mantels. Beim herausgehen hörte er einige Flaschen auf hartem Boden zerbersten und das laute Fluchen des Ladenbesitzers. Die Bierkisten waren wohl zu schwer. Es fing an zu schneien. Es passte in sein derzeitiges Stimmungsbild, dachte er sich. Er lief quer über den Platz und durch die Straßen wieder zurück Richtung zu Hause. In der Straße, in der die Fachwerkhäuser standen öffnete er sein Zigarettenpäckchen. Das süßliche Tabakaroma machte sich in seiner Nase breit als er sich eine Zigarette ins Maul steckte. Er kramte das Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete die Zigarette an. Er nahm einen tiefen Zug vom Glimmstängel. Sofort spürte er die angenehme Wirkung des Nikotins. Er rauchte viel zu viel, dachte er sich. Das hat schon seine Mutter immer gesagt. Sie sagte immer, dass es seine Entscheidung sei und dass sie ihm keine Vorwürfe machen könnte. Sie war selbst langjährige Raucherin. Nach dem Abendessen redeten und rauchten sie immer viel und lange Zeit, sodass sich das „Abendessen" oft bis in die späten Abendstunden ausdehnen konnte. Seine Mutter lehrte ihn früh das Leben lieber zu genießen, auf die inneren Werte zu achten und sich abends lieber auf eine gute Mahlzeit zu freuen also sein Geld für neue Klamotten auszugeben. So viel hatte sie ihn gelehrt. Vermutlich aus dem Grund um eines Tages sich selbstbewusst und standhaft im Leben behaupten zu können, wenn sie einmal nicht mehr für ihn da sein konnte. Er war sich nicht sicher , ob sie sich im Klaren war, dass dieser Umstand schneller kam, als sie erhofft hatte. Als er das alte Stadttor passierte, war sein Glimmstängel auf die Hälfte geschrumpft. Es war zwar noch ein ganzes Stück aber er konnte das Haus seines Onkels oben auf dem Hügel sehen. Hinter dem Haus vereinte sich der Hügel mit einem dicht bewaldeten Berg. Der frische Schnee hüllte die Landschaft, um ihn herum, in ein dünnes Tuch von Silber. Er wollt schon immer hier her. Niemals hatte er sich etwas Sehnlicheres gewünscht. Er wuchs in der Großstadt auf und von Anfang an hätte er sich jedes Mal übergeben können, wenn er aus der Tür trat und das hektische und dreckige Bild seiner Plattenbausiedlung sah. Wieder kam er am Kornfeld vorbei. Jetzt da der Schnee es mit einer dünnen Schicht versah lud es regelrecht ein, es sich darauf bequem zu machen, die Augen zu schließen und zu träumen. Die Zigarette war längst heruntergebrannt, doch er wagte es nicht sie einfach auf den Boden zu schmeißen. Er hatte zu großen Respekt vor der Natur. Einige Minuten später an der Haustür angekommen, entsorgte er den Kippenstummel in der Restmülltonne. Mico putze sich seine Hinterpfoten an der , dafür vorgesehenen , Matte vor der Eingangstür ab. Er steckte den Schlüssel in das Schloss der Tür und drehte es herum. Als er in den Eingangsbereich betrat und die Tür hinter sich schloss, schmolzen sofort die Schneeflocken auf seinem Mantel zu Wasser. Den nassen Mantel hängte er an einen der Haken, die ich an der Tür befanden. Unter dem Filzmantel trug er ein schwarzes T-Shirt mit der weißen Aufschrift „100% Canide" Warum er sich einst dieses doch sehr fragwürdige T-Shirt gekauft hatte oder warum er es noch immer trug war ihm ein Rätsel. Vielleicht hatten ihn seine damaligen, ebenso fragwürdigen, „Freunde" aus der Stadt da zu genötigt. Sein Onkel trat durch die erste Tür links, der Küchentür und begrüßte ihn freudig. Ein so lebenswilliger und fröhlicher Wolf, sein Onkel. Nur selten hatte er mal kein Lächeln auf den Lefzen. Mico tat es leid, dass sein Onkel mit ihm zusammenleben musste. Hätte Mico die Möglichkeit, er würde sofort ausziehen. Doch die hatte er nicht. Er bekam zwar Waisenrente, doch es würde nicht ausreichen, um sich eine Wohnung zu mieten. Jedenfalls nicht in dieser Gegend, doch Mico würde nicht einmal daran denken, wieder in die Stadt zu ziehen. „Ah, da bist du ja wieder, Mico. Hast du meine Kippen bekommen?", fragte sein Onkel. „Jawohl, das habe ich, Onkel." , Mico kramte die blaue Schachtel aus seiner Hosentasche und streckte seine Pfote zu seinem Onkel aus. Dieser er griff die Schachtel und lachte dabei „Wie oft soll es dir denn noch sagen? Du bist keine fünf mehr." „Okay...", Mico machte einer Pause „Jürgen." „Na also, es geht doch." Jürgen drehte sich um und ging durch die Küchentür. Von der Küchentür rief er: „Nun komm, lass uns Frühstücken." Frühstücken, Mico hatte eigentlich keinen Hunger. Was sein Onkel als normales Frühstück verstand, würde eine normale Person mindestens als Mittagessen interpretieren. Auf dem massiven Eichenholztisch standen Spiegeleier, Pfannkuchen, Speck, Müsli, Brot, Schinken, Käse, Marmelade und alle möglichen Dinge. „Und wer soll das alles essen?" fragte Mico eher rhetorisch. Sein Onkel Jürgen hatte sich derweil schon an den Tisch gesetzt und sich reichlich von allem auf den Teller gepackt. Er sah Mico an „Ich natürlich. Allerdings hoffe ich, dass du mir dabei hilfst." Mico wusste nicht recht. Sein Onkel hatte sich zwar alle Mühe gegeben, doch er hatte einfach keinen Hunger. Er setzte sich auf den Platz neben seinen Onkel. Seine Pfote ergriff die Kaffeekanne und er schenkte sich großzügig in einen Becher ein. Auf seinen Teller legte er eine Scheibe Brot und ein paar Scheibchen Schinken. „Na schau an. Du isst. In den letzten Tagen dachte ich, du stirbst mir noch den Hungertod." Man konnte an Jürgens Gesichtsausdruck erkennen, dass er den fatalen Fehler bemerkte, den er gerade begangen hatte, da sich sein Gesicht langsam verkrampfte. Mico stockte der Atem. Er ließ den Löffel, mit dem er gerade noch den Kaffee umrührte, aus seiner Pfote gleiten. Mit einem Platschen landete er im Kaffee. Die Todesursache seiner Mutter war genaugenommen ein langer Ausfall ihrer Magensonde, der sie soweit schwächte, dass sie Tage später verstarb. Die Augen zugekniffen biss er die Zähne zusammen. Er musste aufstehen. Nicht weil er seinem Onkel böse war, es war einfach viel zu unreal. Gemütlich am Tisch zu sitzen und zu Frühstücken. Wie kam er nur darauf? So etwas gab es einfach nicht und so etwas würde es auch nie wieder geben. Genuss und Sorglosigkeit waren schon lange vergessene Dinge, die sich nun wie Fremdwörter anhörten. Sein Onkel holte ihn lediglich in die Realität zurück. Er stand vom Tisch auf, er wandte sich ab und lief sofort aus der Küche, in den Eingangsbereich. Sein Onkel hastete ihm schnell hinterher. „Es tut mir so unglaublich leid. Es war taktlos, ja. Aber bleib doch hier." Micos Pfote ergriff seinen Mantel, den er sich hastig um die Schulter warf. Auf die Entschuldigungen seines Onkels antwortete er nur: „Mach dir keine Vorwürfe, wenn sich hier jemand entschuldigen muss, dann wäre ich das." Mit diesen Worten verschwand Mico durch die Tür. Sein Onkel würde ihm nicht nachrennen, er wusste, dass er damit wohl nur alles schlimmer machen würde. Draußen angekommen bemerkte Mico, dass sich der leichte Schneefall in einen wahrhaften Schneesturm verwandelt hatte. Ohne wirkliches Ziel stapfte er durch den Schnee Richtung Berg, der sich hinter dem Haus erhob. Er blieb auf dem Trampelpfad, der allerdings durch den Schnee schon kaum zu erkennen war. Mico trottete willenlos an alte Tannen vorbei, die mit ihren breit gefächerten Ästen den Schnee auffingen. Sie waren schon so alt. Älter als er, älter als sein Onkel, wahrscheinlich als irgendjemand hier oben in den Bergen. Sie hatten keine Mutter. Oder vielleicht doch? Von irgendwo her mussten die Samen ja kommen. Jedenfalls hatten sie keine Probleme wie er. Sie scherten sich um nichts, diese Bäume. Er wollte so sein wie sie. Kalt und ruhig. Der Wolf machte ein paar Schritte auf einer der Tannen zu und strich über die Rinde. Rau war sie. Wie sehr würde er hier gerne stehen und wie sie Generationen sterben sehen, ohne einen Gedanken des Mitgefühls zu hegen. Einfach unfähig sein zu fühlen. Er setzte seinen Marsch ins ungewisse fort und lief unablässig weiter und weiter. Bis er einen großen flachen Stein fand, der durch ein dichtes Blätterdach geschützt war und so noch nicht zugeschneit war. Im Schneidersitz machte er es sich auf dem großen Findling bequem. Es wurde kälter. Mico fror ein wenig. Unter seinem, nicht gerade dicken, Mantel trug er nur ein T-Shirt. Er seufzte. Was sollte er nur tun? Als er seine Sitzposition etwas veränderte hörte er die Schnapsflasche, in seinem Mantel, gegen den großen Stein schlagen. Er zog sie heraus und betrachtete die klare Flüssigkeit, die unruhig hin und her schwappte. „Ein Glück, dass ich sie gekauft habe.." sprach er leise zu sich selbst. Er schraubte den Deckel auf und führte sie zu seinem Maul. Die brennende, wärmende Flüssigkeit bahnte sich seine Kehle hinunter. Den 60% Alkoholgehalt schmeckte man deutlich heraus. Ein billiger Fusel aus Metalltanks. Das konnte man auch herausschmecken. Das hatte er alles von seiner Mutter gelernt. Nach einem besonders guten Essen gönnten sie sich oft einen guten Tropfen. Wie sehr hatte er sich solche Momente genossen. Und doch hatte er nie großes Interesse an den Hobbies und Dingen die sie interessierten gezeigt. Aber SIE wollte immer alles von ihm wissen. Nicht weil sie ihn kontrollieren wollte, sondern weil sie sich für ihn interessierte. Doch er wusste noch nicht einmal ihre Lieblingsfarbe. Nach der Hälfte der Flasche war die Wirkung des Alkohols deutlich spürbar. Die Augen des Wolfs wurden glasig und seine Glieder wurden schwer. Seit dem Todestag seiner Mutter hatte er keine Träne vergossen. Doch in dieser trostlosen Einsamkeit brach, nach einem weiteren Drittel der Flasche, der Wall aus Stolz und Sturheit. Die ersten Tränen fuhren in dieser Kälte wie flüssiges Feuer durch sein Wangenfell. Das leise Schluchzen des Wolfes hallte durch den, sonst so stillen Wald wie ein einsames Klagen. Der Alkohol ließ ihn die Kontrolle verlieren. Langsam rutschte er von dem großen Stein und blieb im Schnee liegen. Auf dem Rücken liegend starrte er leer in die Baumkronen. Plötzlich musste er sich übergeben. Alles blieb ihm im Halse stecken. Er hustete sich fast zu Tode, als er sich daran auch noch verschluckte. Mico drehte sich auf den Bauch und hustete alles aus. Verdünnte Salzsäure in die Atemwege zu bekommen war eine unangenehme Angelegenheit. Der Wolf blieb in seinem eigenen Erbrochenen liegen. Das Letzte was er sah, war eine Gestalt im Schnee, bevor es ihm schwarz vor Augen wurde.